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1.1 Ab wann fanden Medien erstmals wissenschaftliche Berücksichtigung?
Auf welches Medium stieß als erstes das wissenschaftliche
Interesse?Veröffentlichung erster wissenschaftlicher Fach-Publikationen zum
Thema Zeitung im Jahr 1920 mit Hauptfokus auf Erlösgenerierung und
Gewinnmaximierung.
1.2 Wie viele Medienarten werden unterschieden?
Primäre Medien: Medien des Menschlichen Elementarkontaktes. Bsp.:
Sprache
Sekundäre Medien: Schreib- und Druckmedien. Bsp.: Bücher,
Zeitschriften
Tertäre Medien:elektronische/analoge Medien. Bsp.: Fernsehen, Radio
Quartäre Medien:digitale Medien. Bsp.: Internet
1.3 Warum ist das Druckhaus Spandau kein Medienunternehmen per
Definition? Merkmale eines Medienunternehmens liegen in den
Wertschöpfungsaktivitäten: Erstellung, Transformation, Distribution.Das
Druckhaus Spandau führt die Transformation aus, d.h. Übertragung der
Information auf speicherfähige Trägermedien. Es beschäftigt sich weder mit
der Erstellung der Inhalte noch mit ihrer Distribution, ist also per Definition
kein Medienunternehmen.
1.4 Erklären Sie folgende Begriffe
Preisdifferenzierung:Forderung unterschiedlicher Preise für gleiche
Leistungen zur Abschöpfung verschiedener Kleingruppen. Bsp.: Studenten-
/Rentnerrabatt
Bundling: Kopplung verschiedener Teilleitungen zu einem Angebotspaket.
Bsp.: Internet + Telefon
Versioning: Inhalte werden zur gleichen Zeit in unterschiedlichen
Varianten angeboten. Bsp.: Directors Cut/Extended Edition, Bild+, Spotify
Premium
Windowing: Inhalte werden unverändert, zeitlich aufeinander folgend in
unterschiedlichen Kanälen dargestellt. Bsp.: Film: Kino → PayTV/BRay →
FreeTV
1.5 Sie gründen einen kleines Medienunternehmen in Berlin. Skizzieren Sie
dessenWertschöpfungskette Core Assets und Kernkompetenz ein.
Wertschöpfungskette: Inhalte produzieren/beschaffen → Inhalte
aufbereiten → Inhalte zu Produkten bündeln → Produkte produzieren →
Produkte vermarkten
Core Assets:materielle und immaterielle Vermögensgegenstände eines
Unternehmens. Im engeren Sinn: Mitarbeiter, Marke, bestehende
Netzwerke, Kundenstamm
Kernkompetenz: Fähigkeit/Tätigkeit die ein Unternehmen im Vergleich zur
Konkurrenz besser ausführenkann. Wird durch vier Merkmale
determiniert: Kundennutzen (nachhaltiger Mehrwert), Imitationsschutz
(Exklusivität), Differenzierung (nachhaltiger Vorteil) und Diversifikation
(neue Märkte).
2.1 Erläutern Sie die Begriffe:
Economiesofscope: bei Mehrproduktunternehmen können durch Verbundeffekte
Synergien und Kostenvorteile entstehen, d.h. zwei oder mehr Produkte können gemeinsam
zu niedrigeren Kosten produziert werden als getrennt. Bsp.: Print- und Online-Ausgabe:
Inhalte und Personal können z.T. geteilt werden.
Economiesofscale: durch Massenfertigung entstehen Skaleneffekte, welche die
Durchschnittskosten senken. Bsp.: hohe Druckauflage: die Kosten für Beschaffung,
Aufbereitung und Bündelung werden auf die Exemplare aufgeteilt.
2.2 In welchen fünf Bereichen sollten Medienunternehmen
Kernkompetenzenerwerben, besitzen oder weiterentwickeln, um mit
Wettbewerbsvorteilenaufwarten zu können.
Content – Sourcing – Kompetenz:Fähigkeit qualitativ hochwertige Inhalte
und Informationen zu generieren z.T. durch Gewinnung von Autoren und
Produzenten → qualitative Abgrenzung von Wettbewerbern und exklusive
Inhalte.
Content – Creation – Kompetenz: Erfassung von Trends und "Veredelung"
von Inhalten → Erfolg der Inhalte wird positiv beeinflusst.
Produktentwicklungskompetenz: Fähigkeit erfolgreiche Produkte zu
entwickeln und die Marktattraktivität zu beeinflussen.
Distributionskompetenz: die Fähigkeit Produkte zur rechten Zeitin
angebrachter Menge und in den richtigenVertriebskanälen zu verwerten.
Verbesserung der Marktposition durch optimale Promotion.
Technologiekompetenz: Distributionskanäle und die drei Faktoren müssen
logistisch und technologisch beherrscht werden.
2.3 Nennen und erläutern Sie, welche materiellen und immateriellen
Wertgegenstände / ‐güter in einem Medienunternehmen die verschiedenen
Wettbewerbsvorteile inne haben und beeinflussen.
Mitarbeiter: wesentliche Know-how-Träger, komplementäre Fähigkeiten
verschiedener Mitarbeiter ergänzen sich, Kombination führt zur
verbesserten Leistungserstellung. Mitglieder eines Teams verfügen über
ein ganz eigenes Interaktionsmuster, welches nur schwer imitiert werden
kann.
Marke: Summe aller Vorstellungen wird hervorgerufen. Wertversprechen
an den Kunden → positive Produkteigenschaften werden assoziiert.
Netzwerke: sind historisch gewachsen und bieten Differenzierungs- oder
Kostenvorteil bei der Content-Erstellung und Produktion gegenüber
anderen Unternehmen.
Kundenstamm: Ergebnis langfristiger erfolgreicher Tätigkeit → schwer
imitierbar. Wird auch als Reichweite bezeichnet.
3.1 Erläutern Sie die Begriffe Transaktionsabhängige Kosten: Kunde zahlt für
die Nutzung eines Produktes. Preis richtet sich nach Menge oder Dauer. Bsp.:
Zeitung, Film, Minutenpreis bei Onlinezugang. Verleih.
Transaktionsunabhängige Kosten: Kunde zahlt für die Möglichkeit der
Nutzung. Bsp.: Zeitungs-, Spotify-, Maxdome-Abo.
3.2 Auf welchen Märkten kann ein Medienunternehmen Erlöse erzielen.
Stellen Sie auch diejeweiligen Unterteilungen dar.
Rezipientenmarkt: Erlöse durch transaktionsabhängige und -unabhängige
Kosten (siehe oben).
Werbemarkt: Erlöse durch Platzierung von Werbeanzeigen, Product
Placement, Sponsorship, Verkauf von Nutzerdaten und Provisionen aus
Affilate-Programmen (Vermittlung von Kunden).
Rechtemarkt: Erlöse durch Verkauf von Verwertungsrechten (beliebige
Nutzung) und Lizenzen (eingeschränkt, erlauben nur entsprechende
Nutzung, Bsp.: Taschenbuchausgabe).
Staat: Erlös und Ersparnis durch Gebühren bzw. Subventionen. Bsp:
Rundfunkgebühr, verringerte USt für Print.
3.3 Für welchen der Erlösmärkte gilt eine Einschränkung hinsichtlich
derAktionsparameterdes Managements? Warum?Nennen und erklären Sie
eine Erlösart des genannten Marktes.Aktionsparameter sind Größen die vom
Entscheidungsträger direkt beinflussbar sind. Beim Staat, als Erlösmarkt
betrachtet, ist das Management hinsichtlich der Aktionsparameter
eingeschränkt (theoretisch). Die Erlöse/Subventionen sind gesetzlich geregelt
und nicht vom Management beeinflussbar.Eine Erlösart dieses Marktes z.B.
der Rundfunkbeitrag, welcher von allen Haushalten (mit wenigen Ausnahmen)
erhoben wird und zur Teilfinanzierung von öffentlich-rechtlichen Sendern
genutzt wird.
3.4 Erläutern Sie folgende Begriffe
Elösmix/Erlösmodell: beschreibt aus welchen Quellen/Märkten und auf welche Weise
das Unternehmen sein Einkommen erwirtschaftet.
Entwicklungskosten vs. laufende Kosten: Entwicklungskosten sind die Kosten, die bei
der Forschung und Entwicklung neuer Produkte anfallen, diese sind in der Regel sehr
hochsind jedoch nur einmal zu entrichten. Laufende Kosten sind die Kosten, die
benötigt werden um das Unternehmen am laufen und die Produkte am Markt zu
erhalten. Diese sind verhältnismäßig gering, fallen jedoch kontinuierlich an. Laufende
Kosten unterteilen sich in 3 Kategorien: direkte Betriebskosten (Personal und Material),
indirekte Betriebskosten (Wartung, Weiterbildung) und Gemeinkosten (Miete, Strom).
Die Erlösform ist primär abhängig von der Branche in der das Unternehmen tätig ist. Bsp:
eine Zeitschrift bietet mehr Möglichkeiten/Platz für Werbung als ein Buch oder Film (Kino).
Gleichzeitig sind diese eher im Rechtemarkt tätig als die Zeitschrift.
4.1 Nach welchen vier Kriterien sind Zeitungen und Zeitschriften
voneinander abzugrenzen?
Aktualität: während Zeitungen immer gegenwartsbezogene Themen aufgreifen,
insbesondere das aktuelle Weltgeschehen, sind Zeitschriften weniger daran gebunden und
können sowohl geschichtliche als auch zeitlose Themen aufgreifen.
Publizität (Zugänglichkeit): ein Großteil der Zeitungen sind kostenlos über
das Internet zugänglich. Bei Zeitschriften kann es sich eher auf einzelne Artikel
begrenzen oder komplett kostenpflichtig sein.
Universalität (unbegrenztesThemenspektrum): während das
Themenspektrum einer Zeitung weitgehend unbegrenzt ist und u.A. von
Politik, Sport und Wetter handelt, kann sich die Zeitschrift auf ein oder einige
wenige Themen begrenzen, Bsp.: Lifestyle, Sport, oder Autos.
Periodizität (regelmäßiges Erscheinen): Die Periodizität einer Zeitung bewegt
sich meist im Bereich von täglich bis wöchentlich. Eine Zeitschrift hingegen
erscheint meist seltener, Bsp.: monatlich.
4.2 „publizistischen Einheit“Als publizistische Einheit werden Zeitungen
bezeichnet die den gleichen überregionalen Teil (Mantel) besitzen, sich jedoch
im regionalen Teil unterscheiden. Dies ist vor allem eine praktikable Methode
bei kleineren Regional- oder Lokalzeitungen, die finanziell und personell nicht
in der Lage sind eine "Vollzeitung" zu produzieren. Es ist außerdem üblich,
dass größere Verlagshäuser mehrere unterschiedliche Zeitungen mit dem
gleichen Mantel raus bringen. Diese erlangen dadurch einen finanziellen
Vorteil (economiesofscope) und erschweren damit den Markteintritt für
andere.
4.3 das Modell der Auflagen‐Anzeigen‐Spirale. Die Auflagen-Anzeigen-Spirale
ist ein Kreislaufmodell, das theoretisch zu kontinuierlich steigendem Umsatz
führt. Es findet ein Qualitätswettbewerb statt; je höher die Qualität der
Information, desto mehr Exemplare können abgesetzt werden, deshalb steigt
auch das Produktionsvolumen, was im Endeffekt die Kosten eines einzelnen
Exemplars senkt (economiesofscale). Durch die niedrigeren
Produktionskosten kann der Preis gesenkt werden, was einen Vorteil beim
Preiswettbewerb verschafft. Diese Faktoren führen gleichzeitig zum höheren
Anzeigenvolumen, da die Zeitung/Zeitschrift durch die hohen Verkaufszahlen
für die Auftraggeber attraktiver wird. Dadurch steigen die Umsätze und
Gewinne, welche in die Qualitätsverbesserung reinvestiert werden.
4.4 Cross‐Medialen‐Unternehmens im Zeitungs‐ und
Zeitschriften‐Management.
Einfache Content-Übertragung: die Inhalte werden unverändert in neue
Medienkanäle übertragen. Parallele Publikation.
Customizing bestehender Inhalte: die Inhalte werden um medienspezifische
Funktionalitäten erweitert, Bsp.: Such- und Kommentarfunktion.
Erschließung neuer Online‐Geschäftsfelder: Erschließung neuer Erlösformen
durch Online-Geschäftsmodelle.
Integriertes Crossmedia‐Unternehmen: Vollständige Integration
crossmedialer Geschäftsbereiche
4.5 der RechtemarktBeim Rechtemarkt als Erlösquelle gibt es hauptsächlich 3
Möglichkeiten. Es können Lizenzen verkauft werden für geographisch
eingegrenzte Ausgaben z.B. im Ausland. Wenn einzelne Artikel durch
Eigenrecherche entstanden sind, die Rechte dafür als vorhanden sind, können
diese weiterverkauft werden. Ferner können die Rechte am gesamten
überregionalen Teil (Mantel) verkauft werden. Während es sich im ersten Fall
am wahrscheinlichsten um Verlage handeln könnte, sind im zweiten Fall
kleinere Zeitungen und Zeitschriften die Abnehmer.
5.1 den deutschen Buchmarkt Der deutsche Buchmarkt ist ein heterogener
Markt, d.h. es gibt viele Wettbewerber. Es gibt eine geringe publizistische,
jedoch eine hohe ökonomische Konzentration. Die 100 größten Verlage
generieren 85% des Umsatzes. Darunter sind viele Verlage, die auf Schul-
/Lehrbücher spezialisiert sind. Der Umsatz des Buchmarktes ist weitgehend
stagnierend. Im Buchhandel ist eine Tendenz zur Entstehung großer
Buchhandelsketten zu vermerken. Der Preis wird durch die Buchpreisbindung
vom Staat reguliert. Wie im Zeitungsmanagement werden auch hier Schritte
unternommen für die Erschließung des digitalen Marktes.
5.2 Buchverlagaufbauen. Mit welchen Markteintrittsbarrieren müssen Sie
sichauseinander setzen? Welche staatlichen Regularien Unterstützen
Siegesamtwirtschaftlich in Ihrem Vorhaben?Es entstehen hohe Kosten (First-Copy-Costs)
bei der Erstellung der Urkopie, der Stückpreis wird erst durch eine hohe Auflage gesenkt.
Dies führt zu einem hohen finanziellen Risiko bei Misserfolg des Buches (SunkCosts).
Größere Verlage, können dies durch Quersubventionen ausgleichen und haben außerdem
feste Vertriebsnetzwerke, die kleineren Verlagen verschlossen bleiben, oder schwer
zugänglich sind. Die Belegung von wichtigen Handelsflächen kann nur mit einem hohen
Budget erfolgen. Der Staat unterstützt die Printmedien durch eine niedrigere USt von 7%.
Die Buchpreisbindung verhindert es, dass größere Verlage, die in der Regel zu geringeren
Kosten produzieren können, den Buchpreis soweit nach unten drücken, dass kleinere
Verlage nicht mehr mithalten können.
5.3 ErlösmodelledesBuchverlagswesens?
Rezipientenmarkt: direkter Verkauf oder Abonnements (Buchclubgeschäft).
Rechtemarkt: Lizenzen für geographisch eingegrenzte Ausgaben und/oder
verschiedene Versionen, Bsp.: Taschenbuch und Verkauf im Ausland. Verkauf von
Verwertungsrechten, Bsp: für Film und Merchandising.
6.1 Marktstruktur des deutschen Fernsehens.
Kennzeichnend für die Struktur des deutschen Fernsehmarktes ist die duale
Rundfunkordnung. Öffentlich-rechtliche und private Sender existieren parallel.
ÖR-Sender: unterliegen staatlichem Programmauftrag und werden zu ca. 95% aus
Beiträgen finanziert
private Free-TV Sender: werden durch Werbeeinnahmen finanziert und sind vom
staatlichen Programmauftrag unabhängig.
Pay-TV Sender: Direktfinanzierung durch den Zuschauer; ebenfalls unabhängig.
Fernsehen ist das wichtigste Medium am deutschen Werbemarkt. An diesem
hat die RTL Group den höchsten Anteil, gefolgt von der ProSiebenSat.1 Media
AG.
6.2 die Wechselbeziehung zwischen den privaten Fernsehsendernund den
Werbetreibenden.
Private Sender werden in der Regel zum größten Teil durch Werbung
finanziert, sind also von dieser abhängig. Die Werbetreibenden sind
gleichzeitig daran interessiert, vorausgesetzt das nötige Budget ist vorhanden,
so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Das animiert die Privaten zu
einem Kampf um die Zuschauerquote um die besten und lukrativsten
Werbeplätze anbieten zu können und somit ihren eigenen Gewinn zu
maximieren. Als Auswirkung eines solchen Vorgehens kann sich ein Verlust an
Qualität (kulturell gesehen) ergeben, da verstärkt auf Entertainment gesetzt
wird und vor allem die Masse bedient wird, ohne große Rücksicht auf
Minderheiten (intellektuell etwas fortgeschrittenere Minderheiten in vielen
Fällen).
6.3 die publizistische Marktkonzentration am deutschenFernsehmarkt
(relativ und absolut)?
absolute publizistische Konzentration: bezieht sich auf die Anzahl der
Teilnehmer, unabhängig davon, in welchem Umfang sie am Markt
teilnehmen. In Deutschland gibt es viele Einzelsender, daher ist die
absolute publizistische Konzentration gering (viele Marktteilnehmer →
geringe Konzentration).
relative publizistische Konzentration: wie verstreut ist der Marktanteil
unter den Teilnehmern. Die relative publizistische Konzentration ist in
Deutschland hoch, da 5 Sender den deutschen Zuschauermarkt
dominieren, nämlich ARD, ZDF, RTL, Sat1 und ProSieben (ca. 70%).
7.1 von Rechteverwertungsgesellschaften in derMusikbranche?
Eine Rechteverwertungsgesellschaft übernimmt stellvertretend den Einzug
von Geldforderungen für Autoren und Musikverlage.Sie achtet auf die
Einhaltung der Urheberrechte oder verwandten Schutzrechte.
7.2 eine Rechteverwertungsgesellschaft. Welche drei InteressengruppenDie
GEMA ist die größte deutsche Verwertungsgesellschaft für musikalische
Aufführungs‐ und Vervielfältigungsrechte. Sie vertritt grundsätzlich drei
verschiedene Interessensgruppen: die Urheber, die Verleger und die
Rechnsnachfolger. Die Anteile der einzelnen Gruppen sind nach nach einem
Verteilungsplan geregelt. Als Haupteinnahmequelle sind vier Bereiche zu
unterscheiden: Aufführungs‐ und Vorführungsrechte, Wiedergaberechte in
Hörfunk und Fernsehsendungen, Vervielfältigungsrechte (private
Vervielfältigung inkl.) und Vermietung / Verleih. Bsp.: die GEMA Gebühr ist im
CD-Preis und im Preis von Abspielgeräten bereits enthalten.
7.3 das Erlösmodell von Musikverlagen
Musikverlage haben zwei hauptsächliche Einnahmequellen. Erstens auf dem
Rezipientenmarkt, also der standardmäßige Verkauf von Musik, Bsp.: CD,
Vinyl, digital. Zweitens der Rechtemarkt, siehe GEMA. Zusätzlich
subventioniert der Staat den Musikmarkt mit geminderter USt von 7%.
8.1 Einfacher Wirtschaftskreislauf
In diesem stark vereinfachtem Wirtschaftskreislauf stellen die Haushalte den
Unternehmen die Produktionsfaktoren (Arbeitskraft, Boden, Kapital, Bildung)
zur Verfügung und geben umgekehrt ihr gesamtes Einkommen für
Konsumgüter und Dienstleistungen der Unternehmen aus.
Die Unternehmen zahlen den Haushalten ein Einkommen für die
Produktionsfaktoren und stellen den Haushalten die Konsumgüter sowie
Dienstleistungen bereit.
8.2 Wirtschaftskreislauf mit Kapitalsammelstellen
Dadurch haben Unternehmen und Haushalte die Möglichkeit Kapital zu
sparen oder in Form von Krediten/Darlehen für Investitionen zu generieren.
Es wird vorausgesetzt, dass der Konsumverzicht der Haushalte (sparen) gleich
groß der Investition der Unternehmen ist, durch das Investieren und das
dadurch resultierende mögliche Wirtschaftswachstum, wird dieses 3-
Sektoren-Model auch dynamischer Wirtschaftskreislauf genannt. Durch die
Kapitalsammelstellen wird der Geldstrom um den Faktor Zinsen erweitert,
dieser Strom fließt den Haushalten und Unternehmen beim Sparen zu.
Nehmen die Unternehmen oder Haushalte jedoch Kredite auf, fließt der
Zinsstrom zu den Banken.
8.3 Wirtschaftskreislauf mit Kapitalsammelstellen und Staat
Der Staat greift in die Volkswirtschaft ein, indem er Sozialleistungen und als
Arbeitgeber Löhne zahlt, Steuern von Haushalten und Unternehmen bezieht,
Güter und Dienstleistungen von Unternehmen konsumiert, Unternehmen
subventioniert und dem Wirtschaftskreislauf Geld entzieht oder zuführt, in
dem er z.B. Steuern senkt oder anhebt.Transferleistungen sind staatliche
Leistungen wie z.B. Kindergeld, Sozialhilfe oder auch Bafög.
9.1.1 EinzelunternehmenGeschäftsgründung durch eine natürliche Person
Haftung mit dem gesamten Vermögen einschließlich des
PrivatvermögensGründung durch Anmeldung beim Gewerbeamt und
Eintragung in die Handwerkerrolle (Handwerkskammer) bei kaufmännischen
Berufen Eintragung im HandelsregisterRechtliche Grundlage bildet das BGB
(bürgerliches Gesetzbuch) und das HGB (Handgesetzbuch) bei
kaufmännischen Berufen
Vorteile: Entscheidungsfreiheit, kein Mindestkapital, Gründung schnell und
unkompliziert
Nachteile:Risiko allein beim Inhaber,Haftung mit Privatvermögen,
Kapitalbeschaffung eventuell schwieriger
9.1.2 Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)Geschäftsgründung durch mind.
2 natürliche oder juristische Personen durch Gesellschaftervertrag
Haftung mit dem gesamten Vermögen einschließlich des Privatvermögens bei
natürlichen Personen Gründung durch Eintragung beim
GewerbeamtRechtliche Grundlage bildet das BGB (bürgerliches Gesetzbuch)
Vorteile:mehrere Kapitalgeber, kein Mindestkapital,Gründung schnell und
unkompliziertNacteile:Kapitalbeschaffung eventuell schwieriger,
Beschlussfassung mit den Gesellschaftern, Risiko allein bei den
Gesellschaftern, Haftung mit Privatvermögen
9.1.3 Offene Handelsgesellschaft (OHG)Geschäftsgründung durch mind. 2
natürliche oder juristische Personen durch Gesellschaftervertrag
Haftung mit dem gesamten Vermögen einschließlich des Privatvermögens bei
natürlichen Personen Gründung durch Eintragung im
HandelsregisterRechtliche Grundlage bildet das HGB (Handelsgesetzbuch)
Vorteile mehrere Kapitalgeber, kein Mindestkapital, Gründung schnell und
unkompliziert
NachteileRisiko allein bei den Gesellschaftern, Haftung mit Privatvermögen,
Kapitalbeschaffung eventuell schwieriger, Beschlussfassung mit den
Gesellschafternnur für Handelsgeschäfte
9.1.4 Kommanditgesellschaft (KG)Geschäftsgründung durch mind. einer
natürliche oder juristische Person als Komplementär (Vollhafter) und einer
natürlichen oder juristischen Person als Kommanditist (Teilhaber)Haftung mit
dem gesamten Vermögen einschließlich des Privatvermögens des
Komplementärs und der Kapitaleinlagen (Haftungseinlagen) des
Kommanditisten
Gründung durch Eintragung im Handelsregister
Rechtliche Grundlage bildet das HGB (Handelsgesetzbuch)
Vorteile Haftung in Höhe der Kapitaleinlage, Einfache Kapitalgenerierung,
keine Mindestkapitaleinlage
NachteileHaftung mit Privatvermögen, Gründung aufwendig
9.2 Kapitalgesellschaften
9.2.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)
Geschäftsgründung durch mindestens einer natürliche Person (Einmann-
GmbH)Die GmbH ist eine eigenständige juristische PersonTeilnahme ist durch
Beteiligung möglich
Haftung nur i Höhe des Gesellschaftsvermögens (mind. 25.000€)Gründung
durch notarielle beglaubigten Gesellschaftervetrag, Anmeldung beim
Amtsgericht und Eintrag in das HandelsregisterRechtliche Grundlage bildet
das HGB (Handgesetzbuch)Vorteile Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen,
kein Durchgriffshaftung in normalen Fällen, (Privatkapital)
NachteileKapital von 25.000€ erforderlich, Geschäftsführer muss bestimmt
werden, Gründung aufwendig
9.2.2 Mini-GmbH bzw. 1-Euro-GmbH
Ähnlich zur echten GmbH mit folgenden Unterschieden (ähnlich zur
englischen Limited Ltd.)Stammkapital muss ein Euro Bareinlage betragen. 25%
des Gewinns als Rücklage bis zum Erreichen des Stammkapitals einer GmbH.
Maximale Anzahl von Gesellschaftern liegt bei drei Personen. Übertragung
von Geschäftsanteilen ist leichter als bei einer GmbH
9.2.3 Aktiengesellschaft (AG)
Geschäftsgründung durch mindestens einer natürliche Person (Einmann-
AG)Die AG ist eine eigenständige juristische PersonTeilnahme ist durch
Beteiligung möglich (Aktien)Haftung nur i Höhe des Gesellschaftsvermögens
(mind. 50.000€)Gründung durch notarielle beglaubigte Satzung, Anmeldung
beim Amtsgericht und Eintrag in das HandelsregisterRechtliche Grundlage
bildet das HGB (Handgesetzbuch)
Vorteile Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen, kein Durchgriffshaftung in
normalen Fälle, (Privatkapital), Einfacher Kapitalgenerierung
NachteileKapital von 50.000€ erforderlich, Vorstand, Aufsichtsrat und
Mitgliederversammlung erforderlich, Gründung aufwendig
9.4 Nicht erwerbswirtschaftliche UnternehmensformengGmbH -
Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Aufgrund der Gemeinwohlorientierung werden Steuervergünstigungen
gewährt
Verein mit anerkannter Gemeinnützigkeit (e.V.)
10 Führungsstile
10.1 ErläuterungDer Führungsstil ist eine Grundhaltung, die sich ind er
Verhaltensweise der Führungspersonen gegenüber den Geführten zeigt.
Führungsstil iss ein grundsätzliches, einheitliches, wiederkehrendes,
personales Verhaltensmuster von Führungskräften.
10.2 AuswirkungenPositiv Verlässlichkeit in der Art un Wiese der Führung,
gegenüber Mitarbeiter und „Untergebenen“, Steigerung von Zufriedenheit
und Leistung, Schaffung von Vertrauen
NegativLeistungseinschränkung der Mitarbeiter, durch Arbeitsverweigerung
oder Unwissenheit
, kann Angst und Unzufriedenheit hervorrufen, Demotivation durch fehlende
„Selbstverwirklichung“
10.3 Arten von Führungsstilen
10.3.1 Eindimensionaler Führungsstil
Autoritärer Führungsstil
Aufgaben werden von der Führungskraft ohne Erklärungen Verteil, Keine
Erkennbare Bewertungsschema für Handlungen der Gruppe, Führungskraft
erteilt Weisungen, Gruppenmitglieder gehorchenPositiv hohe
Entscheidungsgeschwindigkeit NegativMangelnde Motivation,
Selbstständigkeit, Entwicklung der Gruppe; Gefahr von Fehlentscheidungen
Kooperativer FührungsstilBetriebliche Aktivitäten werden im
Zusammenwirken gestaltet: Es wird beraten und nicht angewiesen:
Erfolgskontrolle statt Ausführungskontrolle
Positiv Sachgerechte Entscheidungen; Hohe Motivation der Mitarbeiter,
Förderung der MitarbeiteNegativ Kann Entscheidungsgeschwindigkeit
verzögern
Bürokratischer FührungsstilMitarbeiter als anonyme Faktoren, schriftliche
Anordnungen und Vorschriften Positiv Anweisungen sind nachweisbar und
kontrollierbar NegativUnzufriedenheit, da keine Wahr nehmung
der Mitarbeiter als PersonMitarbeiterferne
Patriarchalischer FührungsstilVorgesetzte behandeln die Mitarbeiter als
Kinder, Motivation durch Abhängigkeit. Aufsicht und Kontrolle nach
GefühlPositiv Absolute Kontrolle der Organisation durch
AbhängigkeitNegativKeine kreative Entfaltung der Mitarbeiter
möglich/gewünscht; Unzufriedenheit und daraus mögliche
Arbeitsverweigerung
Laissez-faire FührungsstilMitarbeiter nehmen Selbstkontrolle wahr („Nicht-
Führungsstil“)
PositivAbsolute Kreativitätsentfalltung;Arbeit als Selbstverwirklichung
undBerufung; Leistungssteigerung bis an die Grenze NegativKontrollverlust
der Führung; einzelne Arbeitsverweigerung durch Nichtkontrolle möglich
10.3.2 Zweidimensionaler FührungsstilDas Verhaltensgitter (ManagerialGrid)
nach Blake/Mouton lässt 81 mögliche Ausprägungen des Führungsstiles zu.
Führung ist an den gestellten Aufgaben ebenso wie an den Bedürfnissen der
Mitarbeiter, die die Aufgabe auf effektive Weise ausführen sollen orientiert.
Grenzen zwischen den einzelnen Ausprägungen eventuell schwammig bzw.
undifferenziert.
10.3.3 Dreidimensionaler FührungsstilDie Situative Reifegrad-Theorie
(Hershey/Blanchard) macht die Wahl des jeweiligen Führungsstils vom
Reifegrad des Mitarbeiters abhängig
Unterscheidung wird dabei zwischen 3 aufgabenrelevanten Faktoren des
Reifegrades:
Die Fähigkeit, hohe, aber erreichbare Ziele zu setzen
Die Fähigkeit und Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen
Die notwendige Ausbildung und Erfahrung

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  • 1. 1.1 Ab wann fanden Medien erstmals wissenschaftliche Berücksichtigung? Auf welches Medium stieß als erstes das wissenschaftliche Interesse?Veröffentlichung erster wissenschaftlicher Fach-Publikationen zum Thema Zeitung im Jahr 1920 mit Hauptfokus auf Erlösgenerierung und Gewinnmaximierung. 1.2 Wie viele Medienarten werden unterschieden? Primäre Medien: Medien des Menschlichen Elementarkontaktes. Bsp.: Sprache Sekundäre Medien: Schreib- und Druckmedien. Bsp.: Bücher, Zeitschriften Tertäre Medien:elektronische/analoge Medien. Bsp.: Fernsehen, Radio Quartäre Medien:digitale Medien. Bsp.: Internet 1.3 Warum ist das Druckhaus Spandau kein Medienunternehmen per Definition? Merkmale eines Medienunternehmens liegen in den Wertschöpfungsaktivitäten: Erstellung, Transformation, Distribution.Das Druckhaus Spandau führt die Transformation aus, d.h. Übertragung der Information auf speicherfähige Trägermedien. Es beschäftigt sich weder mit der Erstellung der Inhalte noch mit ihrer Distribution, ist also per Definition kein Medienunternehmen. 1.4 Erklären Sie folgende Begriffe Preisdifferenzierung:Forderung unterschiedlicher Preise für gleiche Leistungen zur Abschöpfung verschiedener Kleingruppen. Bsp.: Studenten- /Rentnerrabatt Bundling: Kopplung verschiedener Teilleitungen zu einem Angebotspaket. Bsp.: Internet + Telefon Versioning: Inhalte werden zur gleichen Zeit in unterschiedlichen Varianten angeboten. Bsp.: Directors Cut/Extended Edition, Bild+, Spotify Premium Windowing: Inhalte werden unverändert, zeitlich aufeinander folgend in unterschiedlichen Kanälen dargestellt. Bsp.: Film: Kino → PayTV/BRay → FreeTV 1.5 Sie gründen einen kleines Medienunternehmen in Berlin. Skizzieren Sie dessenWertschöpfungskette Core Assets und Kernkompetenz ein. Wertschöpfungskette: Inhalte produzieren/beschaffen → Inhalte aufbereiten → Inhalte zu Produkten bündeln → Produkte produzieren → Produkte vermarkten Core Assets:materielle und immaterielle Vermögensgegenstände eines Unternehmens. Im engeren Sinn: Mitarbeiter, Marke, bestehende Netzwerke, Kundenstamm Kernkompetenz: Fähigkeit/Tätigkeit die ein Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz besser ausführenkann. Wird durch vier Merkmale determiniert: Kundennutzen (nachhaltiger Mehrwert), Imitationsschutz (Exklusivität), Differenzierung (nachhaltiger Vorteil) und Diversifikation (neue Märkte). 2.1 Erläutern Sie die Begriffe: Economiesofscope: bei Mehrproduktunternehmen können durch Verbundeffekte Synergien und Kostenvorteile entstehen, d.h. zwei oder mehr Produkte können gemeinsam zu niedrigeren Kosten produziert werden als getrennt. Bsp.: Print- und Online-Ausgabe: Inhalte und Personal können z.T. geteilt werden. Economiesofscale: durch Massenfertigung entstehen Skaleneffekte, welche die Durchschnittskosten senken. Bsp.: hohe Druckauflage: die Kosten für Beschaffung, Aufbereitung und Bündelung werden auf die Exemplare aufgeteilt. 2.2 In welchen fünf Bereichen sollten Medienunternehmen Kernkompetenzenerwerben, besitzen oder weiterentwickeln, um mit Wettbewerbsvorteilenaufwarten zu können. Content – Sourcing – Kompetenz:Fähigkeit qualitativ hochwertige Inhalte und Informationen zu generieren z.T. durch Gewinnung von Autoren und Produzenten → qualitative Abgrenzung von Wettbewerbern und exklusive Inhalte. Content – Creation – Kompetenz: Erfassung von Trends und "Veredelung" von Inhalten → Erfolg der Inhalte wird positiv beeinflusst. Produktentwicklungskompetenz: Fähigkeit erfolgreiche Produkte zu entwickeln und die Marktattraktivität zu beeinflussen. Distributionskompetenz: die Fähigkeit Produkte zur rechten Zeitin angebrachter Menge und in den richtigenVertriebskanälen zu verwerten. Verbesserung der Marktposition durch optimale Promotion. Technologiekompetenz: Distributionskanäle und die drei Faktoren müssen logistisch und technologisch beherrscht werden. 2.3 Nennen und erläutern Sie, welche materiellen und immateriellen Wertgegenstände / ‐güter in einem Medienunternehmen die verschiedenen Wettbewerbsvorteile inne haben und beeinflussen. Mitarbeiter: wesentliche Know-how-Träger, komplementäre Fähigkeiten verschiedener Mitarbeiter ergänzen sich, Kombination führt zur verbesserten Leistungserstellung. Mitglieder eines Teams verfügen über ein ganz eigenes Interaktionsmuster, welches nur schwer imitiert werden kann. Marke: Summe aller Vorstellungen wird hervorgerufen. Wertversprechen an den Kunden → positive Produkteigenschaften werden assoziiert. Netzwerke: sind historisch gewachsen und bieten Differenzierungs- oder Kostenvorteil bei der Content-Erstellung und Produktion gegenüber anderen Unternehmen. Kundenstamm: Ergebnis langfristiger erfolgreicher Tätigkeit → schwer imitierbar. Wird auch als Reichweite bezeichnet. 3.1 Erläutern Sie die Begriffe Transaktionsabhängige Kosten: Kunde zahlt für die Nutzung eines Produktes. Preis richtet sich nach Menge oder Dauer. Bsp.: Zeitung, Film, Minutenpreis bei Onlinezugang. Verleih. Transaktionsunabhängige Kosten: Kunde zahlt für die Möglichkeit der Nutzung. Bsp.: Zeitungs-, Spotify-, Maxdome-Abo. 3.2 Auf welchen Märkten kann ein Medienunternehmen Erlöse erzielen. Stellen Sie auch diejeweiligen Unterteilungen dar. Rezipientenmarkt: Erlöse durch transaktionsabhängige und -unabhängige Kosten (siehe oben). Werbemarkt: Erlöse durch Platzierung von Werbeanzeigen, Product Placement, Sponsorship, Verkauf von Nutzerdaten und Provisionen aus Affilate-Programmen (Vermittlung von Kunden). Rechtemarkt: Erlöse durch Verkauf von Verwertungsrechten (beliebige Nutzung) und Lizenzen (eingeschränkt, erlauben nur entsprechende Nutzung, Bsp.: Taschenbuchausgabe). Staat: Erlös und Ersparnis durch Gebühren bzw. Subventionen. Bsp: Rundfunkgebühr, verringerte USt für Print. 3.3 Für welchen der Erlösmärkte gilt eine Einschränkung hinsichtlich derAktionsparameterdes Managements? Warum?Nennen und erklären Sie eine Erlösart des genannten Marktes.Aktionsparameter sind Größen die vom Entscheidungsträger direkt beinflussbar sind. Beim Staat, als Erlösmarkt betrachtet, ist das Management hinsichtlich der Aktionsparameter eingeschränkt (theoretisch). Die Erlöse/Subventionen sind gesetzlich geregelt und nicht vom Management beeinflussbar.Eine Erlösart dieses Marktes z.B. der Rundfunkbeitrag, welcher von allen Haushalten (mit wenigen Ausnahmen) erhoben wird und zur Teilfinanzierung von öffentlich-rechtlichen Sendern genutzt wird. 3.4 Erläutern Sie folgende Begriffe Elösmix/Erlösmodell: beschreibt aus welchen Quellen/Märkten und auf welche Weise das Unternehmen sein Einkommen erwirtschaftet. Entwicklungskosten vs. laufende Kosten: Entwicklungskosten sind die Kosten, die bei der Forschung und Entwicklung neuer Produkte anfallen, diese sind in der Regel sehr hochsind jedoch nur einmal zu entrichten. Laufende Kosten sind die Kosten, die benötigt werden um das Unternehmen am laufen und die Produkte am Markt zu erhalten. Diese sind verhältnismäßig gering, fallen jedoch kontinuierlich an. Laufende Kosten unterteilen sich in 3 Kategorien: direkte Betriebskosten (Personal und Material), indirekte Betriebskosten (Wartung, Weiterbildung) und Gemeinkosten (Miete, Strom). Die Erlösform ist primär abhängig von der Branche in der das Unternehmen tätig ist. Bsp: eine Zeitschrift bietet mehr Möglichkeiten/Platz für Werbung als ein Buch oder Film (Kino). Gleichzeitig sind diese eher im Rechtemarkt tätig als die Zeitschrift. 4.1 Nach welchen vier Kriterien sind Zeitungen und Zeitschriften voneinander abzugrenzen? Aktualität: während Zeitungen immer gegenwartsbezogene Themen aufgreifen, insbesondere das aktuelle Weltgeschehen, sind Zeitschriften weniger daran gebunden und können sowohl geschichtliche als auch zeitlose Themen aufgreifen. Publizität (Zugänglichkeit): ein Großteil der Zeitungen sind kostenlos über das Internet zugänglich. Bei Zeitschriften kann es sich eher auf einzelne Artikel begrenzen oder komplett kostenpflichtig sein. Universalität (unbegrenztesThemenspektrum): während das Themenspektrum einer Zeitung weitgehend unbegrenzt ist und u.A. von Politik, Sport und Wetter handelt, kann sich die Zeitschrift auf ein oder einige wenige Themen begrenzen, Bsp.: Lifestyle, Sport, oder Autos. Periodizität (regelmäßiges Erscheinen): Die Periodizität einer Zeitung bewegt sich meist im Bereich von täglich bis wöchentlich. Eine Zeitschrift hingegen erscheint meist seltener, Bsp.: monatlich.
  • 2. 4.2 „publizistischen Einheit“Als publizistische Einheit werden Zeitungen bezeichnet die den gleichen überregionalen Teil (Mantel) besitzen, sich jedoch im regionalen Teil unterscheiden. Dies ist vor allem eine praktikable Methode bei kleineren Regional- oder Lokalzeitungen, die finanziell und personell nicht in der Lage sind eine "Vollzeitung" zu produzieren. Es ist außerdem üblich, dass größere Verlagshäuser mehrere unterschiedliche Zeitungen mit dem gleichen Mantel raus bringen. Diese erlangen dadurch einen finanziellen Vorteil (economiesofscope) und erschweren damit den Markteintritt für andere. 4.3 das Modell der Auflagen‐Anzeigen‐Spirale. Die Auflagen-Anzeigen-Spirale ist ein Kreislaufmodell, das theoretisch zu kontinuierlich steigendem Umsatz führt. Es findet ein Qualitätswettbewerb statt; je höher die Qualität der Information, desto mehr Exemplare können abgesetzt werden, deshalb steigt auch das Produktionsvolumen, was im Endeffekt die Kosten eines einzelnen Exemplars senkt (economiesofscale). Durch die niedrigeren Produktionskosten kann der Preis gesenkt werden, was einen Vorteil beim Preiswettbewerb verschafft. Diese Faktoren führen gleichzeitig zum höheren Anzeigenvolumen, da die Zeitung/Zeitschrift durch die hohen Verkaufszahlen für die Auftraggeber attraktiver wird. Dadurch steigen die Umsätze und Gewinne, welche in die Qualitätsverbesserung reinvestiert werden. 4.4 Cross‐Medialen‐Unternehmens im Zeitungs‐ und Zeitschriften‐Management. Einfache Content-Übertragung: die Inhalte werden unverändert in neue Medienkanäle übertragen. Parallele Publikation. Customizing bestehender Inhalte: die Inhalte werden um medienspezifische Funktionalitäten erweitert, Bsp.: Such- und Kommentarfunktion. Erschließung neuer Online‐Geschäftsfelder: Erschließung neuer Erlösformen durch Online-Geschäftsmodelle. Integriertes Crossmedia‐Unternehmen: Vollständige Integration crossmedialer Geschäftsbereiche 4.5 der RechtemarktBeim Rechtemarkt als Erlösquelle gibt es hauptsächlich 3 Möglichkeiten. Es können Lizenzen verkauft werden für geographisch eingegrenzte Ausgaben z.B. im Ausland. Wenn einzelne Artikel durch Eigenrecherche entstanden sind, die Rechte dafür als vorhanden sind, können diese weiterverkauft werden. Ferner können die Rechte am gesamten überregionalen Teil (Mantel) verkauft werden. Während es sich im ersten Fall am wahrscheinlichsten um Verlage handeln könnte, sind im zweiten Fall kleinere Zeitungen und Zeitschriften die Abnehmer. 5.1 den deutschen Buchmarkt Der deutsche Buchmarkt ist ein heterogener Markt, d.h. es gibt viele Wettbewerber. Es gibt eine geringe publizistische, jedoch eine hohe ökonomische Konzentration. Die 100 größten Verlage generieren 85% des Umsatzes. Darunter sind viele Verlage, die auf Schul- /Lehrbücher spezialisiert sind. Der Umsatz des Buchmarktes ist weitgehend stagnierend. Im Buchhandel ist eine Tendenz zur Entstehung großer Buchhandelsketten zu vermerken. Der Preis wird durch die Buchpreisbindung vom Staat reguliert. Wie im Zeitungsmanagement werden auch hier Schritte unternommen für die Erschließung des digitalen Marktes. 5.2 Buchverlagaufbauen. Mit welchen Markteintrittsbarrieren müssen Sie sichauseinander setzen? Welche staatlichen Regularien Unterstützen Siegesamtwirtschaftlich in Ihrem Vorhaben?Es entstehen hohe Kosten (First-Copy-Costs) bei der Erstellung der Urkopie, der Stückpreis wird erst durch eine hohe Auflage gesenkt. Dies führt zu einem hohen finanziellen Risiko bei Misserfolg des Buches (SunkCosts). Größere Verlage, können dies durch Quersubventionen ausgleichen und haben außerdem feste Vertriebsnetzwerke, die kleineren Verlagen verschlossen bleiben, oder schwer zugänglich sind. Die Belegung von wichtigen Handelsflächen kann nur mit einem hohen Budget erfolgen. Der Staat unterstützt die Printmedien durch eine niedrigere USt von 7%. Die Buchpreisbindung verhindert es, dass größere Verlage, die in der Regel zu geringeren Kosten produzieren können, den Buchpreis soweit nach unten drücken, dass kleinere Verlage nicht mehr mithalten können. 5.3 ErlösmodelledesBuchverlagswesens? Rezipientenmarkt: direkter Verkauf oder Abonnements (Buchclubgeschäft). Rechtemarkt: Lizenzen für geographisch eingegrenzte Ausgaben und/oder verschiedene Versionen, Bsp.: Taschenbuch und Verkauf im Ausland. Verkauf von Verwertungsrechten, Bsp: für Film und Merchandising. 6.1 Marktstruktur des deutschen Fernsehens. Kennzeichnend für die Struktur des deutschen Fernsehmarktes ist die duale Rundfunkordnung. Öffentlich-rechtliche und private Sender existieren parallel. ÖR-Sender: unterliegen staatlichem Programmauftrag und werden zu ca. 95% aus Beiträgen finanziert private Free-TV Sender: werden durch Werbeeinnahmen finanziert und sind vom staatlichen Programmauftrag unabhängig. Pay-TV Sender: Direktfinanzierung durch den Zuschauer; ebenfalls unabhängig. Fernsehen ist das wichtigste Medium am deutschen Werbemarkt. An diesem hat die RTL Group den höchsten Anteil, gefolgt von der ProSiebenSat.1 Media AG. 6.2 die Wechselbeziehung zwischen den privaten Fernsehsendernund den Werbetreibenden. Private Sender werden in der Regel zum größten Teil durch Werbung finanziert, sind also von dieser abhängig. Die Werbetreibenden sind gleichzeitig daran interessiert, vorausgesetzt das nötige Budget ist vorhanden, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Das animiert die Privaten zu einem Kampf um die Zuschauerquote um die besten und lukrativsten Werbeplätze anbieten zu können und somit ihren eigenen Gewinn zu maximieren. Als Auswirkung eines solchen Vorgehens kann sich ein Verlust an Qualität (kulturell gesehen) ergeben, da verstärkt auf Entertainment gesetzt wird und vor allem die Masse bedient wird, ohne große Rücksicht auf Minderheiten (intellektuell etwas fortgeschrittenere Minderheiten in vielen Fällen). 6.3 die publizistische Marktkonzentration am deutschenFernsehmarkt (relativ und absolut)? absolute publizistische Konzentration: bezieht sich auf die Anzahl der Teilnehmer, unabhängig davon, in welchem Umfang sie am Markt teilnehmen. In Deutschland gibt es viele Einzelsender, daher ist die absolute publizistische Konzentration gering (viele Marktteilnehmer → geringe Konzentration). relative publizistische Konzentration: wie verstreut ist der Marktanteil unter den Teilnehmern. Die relative publizistische Konzentration ist in Deutschland hoch, da 5 Sender den deutschen Zuschauermarkt dominieren, nämlich ARD, ZDF, RTL, Sat1 und ProSieben (ca. 70%). 7.1 von Rechteverwertungsgesellschaften in derMusikbranche? Eine Rechteverwertungsgesellschaft übernimmt stellvertretend den Einzug von Geldforderungen für Autoren und Musikverlage.Sie achtet auf die Einhaltung der Urheberrechte oder verwandten Schutzrechte. 7.2 eine Rechteverwertungsgesellschaft. Welche drei InteressengruppenDie GEMA ist die größte deutsche Verwertungsgesellschaft für musikalische Aufführungs‐ und Vervielfältigungsrechte. Sie vertritt grundsätzlich drei verschiedene Interessensgruppen: die Urheber, die Verleger und die Rechnsnachfolger. Die Anteile der einzelnen Gruppen sind nach nach einem Verteilungsplan geregelt. Als Haupteinnahmequelle sind vier Bereiche zu unterscheiden: Aufführungs‐ und Vorführungsrechte, Wiedergaberechte in Hörfunk und Fernsehsendungen, Vervielfältigungsrechte (private Vervielfältigung inkl.) und Vermietung / Verleih. Bsp.: die GEMA Gebühr ist im CD-Preis und im Preis von Abspielgeräten bereits enthalten. 7.3 das Erlösmodell von Musikverlagen Musikverlage haben zwei hauptsächliche Einnahmequellen. Erstens auf dem Rezipientenmarkt, also der standardmäßige Verkauf von Musik, Bsp.: CD, Vinyl, digital. Zweitens der Rechtemarkt, siehe GEMA. Zusätzlich subventioniert der Staat den Musikmarkt mit geminderter USt von 7%. 8.1 Einfacher Wirtschaftskreislauf In diesem stark vereinfachtem Wirtschaftskreislauf stellen die Haushalte den Unternehmen die Produktionsfaktoren (Arbeitskraft, Boden, Kapital, Bildung) zur Verfügung und geben umgekehrt ihr gesamtes Einkommen für Konsumgüter und Dienstleistungen der Unternehmen aus. Die Unternehmen zahlen den Haushalten ein Einkommen für die Produktionsfaktoren und stellen den Haushalten die Konsumgüter sowie Dienstleistungen bereit.
  • 3. 8.2 Wirtschaftskreislauf mit Kapitalsammelstellen Dadurch haben Unternehmen und Haushalte die Möglichkeit Kapital zu sparen oder in Form von Krediten/Darlehen für Investitionen zu generieren. Es wird vorausgesetzt, dass der Konsumverzicht der Haushalte (sparen) gleich groß der Investition der Unternehmen ist, durch das Investieren und das dadurch resultierende mögliche Wirtschaftswachstum, wird dieses 3- Sektoren-Model auch dynamischer Wirtschaftskreislauf genannt. Durch die Kapitalsammelstellen wird der Geldstrom um den Faktor Zinsen erweitert, dieser Strom fließt den Haushalten und Unternehmen beim Sparen zu. Nehmen die Unternehmen oder Haushalte jedoch Kredite auf, fließt der Zinsstrom zu den Banken. 8.3 Wirtschaftskreislauf mit Kapitalsammelstellen und Staat Der Staat greift in die Volkswirtschaft ein, indem er Sozialleistungen und als Arbeitgeber Löhne zahlt, Steuern von Haushalten und Unternehmen bezieht, Güter und Dienstleistungen von Unternehmen konsumiert, Unternehmen subventioniert und dem Wirtschaftskreislauf Geld entzieht oder zuführt, in dem er z.B. Steuern senkt oder anhebt.Transferleistungen sind staatliche Leistungen wie z.B. Kindergeld, Sozialhilfe oder auch Bafög. 9.1.1 EinzelunternehmenGeschäftsgründung durch eine natürliche Person Haftung mit dem gesamten Vermögen einschließlich des PrivatvermögensGründung durch Anmeldung beim Gewerbeamt und Eintragung in die Handwerkerrolle (Handwerkskammer) bei kaufmännischen Berufen Eintragung im HandelsregisterRechtliche Grundlage bildet das BGB (bürgerliches Gesetzbuch) und das HGB (Handgesetzbuch) bei kaufmännischen Berufen Vorteile: Entscheidungsfreiheit, kein Mindestkapital, Gründung schnell und unkompliziert Nachteile:Risiko allein beim Inhaber,Haftung mit Privatvermögen, Kapitalbeschaffung eventuell schwieriger 9.1.2 Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)Geschäftsgründung durch mind. 2 natürliche oder juristische Personen durch Gesellschaftervertrag Haftung mit dem gesamten Vermögen einschließlich des Privatvermögens bei natürlichen Personen Gründung durch Eintragung beim GewerbeamtRechtliche Grundlage bildet das BGB (bürgerliches Gesetzbuch) Vorteile:mehrere Kapitalgeber, kein Mindestkapital,Gründung schnell und unkompliziertNacteile:Kapitalbeschaffung eventuell schwieriger, Beschlussfassung mit den Gesellschaftern, Risiko allein bei den Gesellschaftern, Haftung mit Privatvermögen 9.1.3 Offene Handelsgesellschaft (OHG)Geschäftsgründung durch mind. 2 natürliche oder juristische Personen durch Gesellschaftervertrag Haftung mit dem gesamten Vermögen einschließlich des Privatvermögens bei natürlichen Personen Gründung durch Eintragung im HandelsregisterRechtliche Grundlage bildet das HGB (Handelsgesetzbuch) Vorteile mehrere Kapitalgeber, kein Mindestkapital, Gründung schnell und unkompliziert NachteileRisiko allein bei den Gesellschaftern, Haftung mit Privatvermögen, Kapitalbeschaffung eventuell schwieriger, Beschlussfassung mit den Gesellschafternnur für Handelsgeschäfte 9.1.4 Kommanditgesellschaft (KG)Geschäftsgründung durch mind. einer natürliche oder juristische Person als Komplementär (Vollhafter) und einer natürlichen oder juristischen Person als Kommanditist (Teilhaber)Haftung mit dem gesamten Vermögen einschließlich des Privatvermögens des Komplementärs und der Kapitaleinlagen (Haftungseinlagen) des Kommanditisten Gründung durch Eintragung im Handelsregister Rechtliche Grundlage bildet das HGB (Handelsgesetzbuch) Vorteile Haftung in Höhe der Kapitaleinlage, Einfache Kapitalgenerierung, keine Mindestkapitaleinlage NachteileHaftung mit Privatvermögen, Gründung aufwendig 9.2 Kapitalgesellschaften 9.2.1 Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) Geschäftsgründung durch mindestens einer natürliche Person (Einmann- GmbH)Die GmbH ist eine eigenständige juristische PersonTeilnahme ist durch Beteiligung möglich Haftung nur i Höhe des Gesellschaftsvermögens (mind. 25.000€)Gründung durch notarielle beglaubigten Gesellschaftervetrag, Anmeldung beim Amtsgericht und Eintrag in das HandelsregisterRechtliche Grundlage bildet das HGB (Handgesetzbuch)Vorteile Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen, kein Durchgriffshaftung in normalen Fällen, (Privatkapital) NachteileKapital von 25.000€ erforderlich, Geschäftsführer muss bestimmt werden, Gründung aufwendig 9.2.2 Mini-GmbH bzw. 1-Euro-GmbH Ähnlich zur echten GmbH mit folgenden Unterschieden (ähnlich zur englischen Limited Ltd.)Stammkapital muss ein Euro Bareinlage betragen. 25% des Gewinns als Rücklage bis zum Erreichen des Stammkapitals einer GmbH. Maximale Anzahl von Gesellschaftern liegt bei drei Personen. Übertragung von Geschäftsanteilen ist leichter als bei einer GmbH 9.2.3 Aktiengesellschaft (AG) Geschäftsgründung durch mindestens einer natürliche Person (Einmann- AG)Die AG ist eine eigenständige juristische PersonTeilnahme ist durch Beteiligung möglich (Aktien)Haftung nur i Höhe des Gesellschaftsvermögens (mind. 50.000€)Gründung durch notarielle beglaubigte Satzung, Anmeldung beim Amtsgericht und Eintrag in das HandelsregisterRechtliche Grundlage bildet das HGB (Handgesetzbuch) Vorteile Haftung nur mit Gesellschaftsvermögen, kein Durchgriffshaftung in normalen Fälle, (Privatkapital), Einfacher Kapitalgenerierung NachteileKapital von 50.000€ erforderlich, Vorstand, Aufsichtsrat und Mitgliederversammlung erforderlich, Gründung aufwendig 9.4 Nicht erwerbswirtschaftliche UnternehmensformengGmbH - Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung Aufgrund der Gemeinwohlorientierung werden Steuervergünstigungen gewährt Verein mit anerkannter Gemeinnützigkeit (e.V.) 10 Führungsstile 10.1 ErläuterungDer Führungsstil ist eine Grundhaltung, die sich ind er Verhaltensweise der Führungspersonen gegenüber den Geführten zeigt. Führungsstil iss ein grundsätzliches, einheitliches, wiederkehrendes, personales Verhaltensmuster von Führungskräften. 10.2 AuswirkungenPositiv Verlässlichkeit in der Art un Wiese der Führung, gegenüber Mitarbeiter und „Untergebenen“, Steigerung von Zufriedenheit und Leistung, Schaffung von Vertrauen NegativLeistungseinschränkung der Mitarbeiter, durch Arbeitsverweigerung oder Unwissenheit , kann Angst und Unzufriedenheit hervorrufen, Demotivation durch fehlende „Selbstverwirklichung“
  • 4. 10.3 Arten von Führungsstilen 10.3.1 Eindimensionaler Führungsstil Autoritärer Führungsstil Aufgaben werden von der Führungskraft ohne Erklärungen Verteil, Keine Erkennbare Bewertungsschema für Handlungen der Gruppe, Führungskraft erteilt Weisungen, Gruppenmitglieder gehorchenPositiv hohe Entscheidungsgeschwindigkeit NegativMangelnde Motivation, Selbstständigkeit, Entwicklung der Gruppe; Gefahr von Fehlentscheidungen Kooperativer FührungsstilBetriebliche Aktivitäten werden im Zusammenwirken gestaltet: Es wird beraten und nicht angewiesen: Erfolgskontrolle statt Ausführungskontrolle Positiv Sachgerechte Entscheidungen; Hohe Motivation der Mitarbeiter, Förderung der MitarbeiteNegativ Kann Entscheidungsgeschwindigkeit verzögern Bürokratischer FührungsstilMitarbeiter als anonyme Faktoren, schriftliche Anordnungen und Vorschriften Positiv Anweisungen sind nachweisbar und kontrollierbar NegativUnzufriedenheit, da keine Wahr nehmung der Mitarbeiter als PersonMitarbeiterferne Patriarchalischer FührungsstilVorgesetzte behandeln die Mitarbeiter als Kinder, Motivation durch Abhängigkeit. Aufsicht und Kontrolle nach GefühlPositiv Absolute Kontrolle der Organisation durch AbhängigkeitNegativKeine kreative Entfaltung der Mitarbeiter möglich/gewünscht; Unzufriedenheit und daraus mögliche Arbeitsverweigerung Laissez-faire FührungsstilMitarbeiter nehmen Selbstkontrolle wahr („Nicht- Führungsstil“) PositivAbsolute Kreativitätsentfalltung;Arbeit als Selbstverwirklichung undBerufung; Leistungssteigerung bis an die Grenze NegativKontrollverlust der Führung; einzelne Arbeitsverweigerung durch Nichtkontrolle möglich 10.3.2 Zweidimensionaler FührungsstilDas Verhaltensgitter (ManagerialGrid) nach Blake/Mouton lässt 81 mögliche Ausprägungen des Führungsstiles zu. Führung ist an den gestellten Aufgaben ebenso wie an den Bedürfnissen der Mitarbeiter, die die Aufgabe auf effektive Weise ausführen sollen orientiert. Grenzen zwischen den einzelnen Ausprägungen eventuell schwammig bzw. undifferenziert. 10.3.3 Dreidimensionaler FührungsstilDie Situative Reifegrad-Theorie (Hershey/Blanchard) macht die Wahl des jeweiligen Führungsstils vom Reifegrad des Mitarbeiters abhängig Unterscheidung wird dabei zwischen 3 aufgabenrelevanten Faktoren des Reifegrades: Die Fähigkeit, hohe, aber erreichbare Ziele zu setzen Die Fähigkeit und Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen Die notwendige Ausbildung und Erfahrung