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Kreativität und die Moderne -
Das „Kreativsubjekt“
Präsentationsgrundlage:

    Reckwitz, Andreas: „Die Erfindung des Kreativsubjekts. Zur kulturellen Konstruktion
    von Kreativität“, in: ders.: Unscharfe Grenzen. Perspektiven der Kultursoziologie.
    Bielefeld 2008, S. 235-257.

    Reckwitz, Andreas: Das hybride Subjekt. Eine Theorie der Subjektkulturen von der
    bürgerlichen Moderne zur Postmoderne. Weilerswist 2006, S. 588-630 („Das
    konsumtorische Kreativsubjekt als ästhetisch-ökonomisches Doppel der
    postmodernen Subjektordnung“).



Seminar „Kreativität auf neuen Wegen“ WS 08/09
Dozenten: Krämer, Hannes & Müller, Anna Lisa


Sven Giersig (sven.giersig@uni-konstanz.de)
Genese des Kreativsubjekts

    K. innenweltlich, deshalb: wenn soziale Kräfte wirken
      können, dann in repressiver Form

    Aber: Unterwerfung unter bestimmte kulturelle Kriterien,
     welche legitime Formen der K. definiert und körperlich-
     mentale Techniken produziert (s. Foucault)




2                                          Exkurs: Foucault
Genese des Kreativsubjekts

    Expansion kreativer Subjektformen entgegen der großen
      Erzählung der „Kultur der Rationalisierung und
      Disziplinierung“

      Ästhetische (Gegen-)Bewegungungen
        
            Romantik (das „Innen“, „Natur“)
        
            Avantgarde: (transgressiv, artifiziell, subversiv)
        
            Counter-Culture (Psychologie, Semiotik, Körper, Kollektiv)

      Ästhetisch-ökonomisch-psychologischer Komplex
        
            „Unternehmer seiner Selbst“
        
            Self-growth & Performanz

      Kulturelle Überdeterminierung

3                                                  Begriffsbestimmung
reading response



       Kreativität ist nicht nur als ein Aspekt,
       sondern als konstitutives Element von
    gesellschaftlichen Transformationsprozessen
           zur Postmoderne zu verstehen.




4
Wenn

    „alternative und zunächst widerstreitende Diskurse und
        materielle Praktiken mit Bezug auf Subjektivität
                      produziert werden”


       dann finden diese Diskurse in speziellen
               (Kultur)-Räumen statt.


5
Kreativität findet in “kulturellen Nischen” des
       Ästhetischen statt und entwickelt sich
     diskursiv aus diesen Nischen zur legitimen
                 Subjektivierungsform




6
Durch ökonomische Überformung und
     „kulturelle Überdeterminierung” wird
    Kreativität zur Verpflichtung des Selbst.




7

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Ws0809 Kreativitaet Reckwitz Slides

  • 1. Kreativität und die Moderne - Das „Kreativsubjekt“ Präsentationsgrundlage:  Reckwitz, Andreas: „Die Erfindung des Kreativsubjekts. Zur kulturellen Konstruktion von Kreativität“, in: ders.: Unscharfe Grenzen. Perspektiven der Kultursoziologie. Bielefeld 2008, S. 235-257.  Reckwitz, Andreas: Das hybride Subjekt. Eine Theorie der Subjektkulturen von der bürgerlichen Moderne zur Postmoderne. Weilerswist 2006, S. 588-630 („Das konsumtorische Kreativsubjekt als ästhetisch-ökonomisches Doppel der postmodernen Subjektordnung“). Seminar „Kreativität auf neuen Wegen“ WS 08/09 Dozenten: Krämer, Hannes & Müller, Anna Lisa Sven Giersig (sven.giersig@uni-konstanz.de)
  • 2. Genese des Kreativsubjekts K. innenweltlich, deshalb: wenn soziale Kräfte wirken können, dann in repressiver Form Aber: Unterwerfung unter bestimmte kulturelle Kriterien, welche legitime Formen der K. definiert und körperlich- mentale Techniken produziert (s. Foucault) 2 Exkurs: Foucault
  • 3. Genese des Kreativsubjekts Expansion kreativer Subjektformen entgegen der großen Erzählung der „Kultur der Rationalisierung und Disziplinierung“ Ästhetische (Gegen-)Bewegungungen  Romantik (das „Innen“, „Natur“)  Avantgarde: (transgressiv, artifiziell, subversiv)  Counter-Culture (Psychologie, Semiotik, Körper, Kollektiv) Ästhetisch-ökonomisch-psychologischer Komplex  „Unternehmer seiner Selbst“  Self-growth & Performanz Kulturelle Überdeterminierung 3 Begriffsbestimmung
  • 4. reading response Kreativität ist nicht nur als ein Aspekt, sondern als konstitutives Element von gesellschaftlichen Transformationsprozessen zur Postmoderne zu verstehen. 4
  • 5. Wenn „alternative und zunächst widerstreitende Diskurse und materielle Praktiken mit Bezug auf Subjektivität produziert werden” dann finden diese Diskurse in speziellen (Kultur)-Räumen statt. 5
  • 6. Kreativität findet in “kulturellen Nischen” des Ästhetischen statt und entwickelt sich diskursiv aus diesen Nischen zur legitimen Subjektivierungsform 6
  • 7. Durch ökonomische Überformung und „kulturelle Überdeterminierung” wird Kreativität zur Verpflichtung des Selbst. 7