Vortrag gehalten auf einer gemeinsamen Tagung der Kulturdezernenten der Städte Sachsen-Anhalts und Niedersachsens in Schönebeck (Elbe) am 11.06.2010. Aufgeführt werden Grundgedanken zu Museen und zum Internet aus denen heraus die Initiative museum-digital.de in Sachsen-Anhalt ins Leben gerufen wurde. Sinn und Zweck des Publizierens von Museums-Objektinformationen werden am Beispiel "museum-digital" thematisiert.
1. - Beispiele für Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung von öffentlichem Kulturgut - Kann ich‘s bei Google finden?
2. Sachsen-Anhalt, ein Land und Museen darinnen … 230 Museen 2,8 Mio Besucher 2,37 Mio Einwohner Tourismus: 6,7 Mio Übernachtungen Aufenthaltsdauer: 2,5 Tage
8. Sachsen-Anhalt, ein Land und Museen darinnen … Daher wissen oft nur Spezialisten etwas vom Vorhandensein von Sammlungen und Objekten! Aber: Eine Aufgabe von Museen ist es, eine breite Öffentlichkeit zu informieren.
18. Sachsen-Anhalt, ein Land und Museen darinnen … 2008 Fortbildungen rund um Fragen zur Digitalisierung 1/2009 Gründung der AG Digitalisierung mit 15 hauptamtlich geführten Museen beraten durch das Institut für Museumsforschung Aufgaben Antworten auf die vielen Fragen finden Entwicklung einer gemeinsamen Datenbank 6-12/2009 Projektförderung durch das Land Sachsen-Anhalt (25.000 Euro) 10.06.2010 Zuwendungsbescheid des Landes (16.200 Euro)
19. Das Internet – Potenzen und Grenzen … < Internet > … grundsätzlich gefragt … < Internet > … was ist das eigentlich … ?
20. Das Internet – Potenzen und Grenzen … Das < Internet > ist … … das Internet ist groß (schwer zu sagen wie groß) … das Internet ist grenzenlos (Staatsgrenzen zählen nicht) … das Internet ist allgegenwärtig (Beispiel: e-mail, GPS) … das Internet ist Informationsmedium … das Internet ist Kommunikationsmedium
21. Das Internet – Potenzen und Grenzen … Quelle: http://www.w3b.org/web-20/videos-im-internet.html
22. Das Internet – Potenzen und Grenzen … Das < Internet > ist … … das Internet ist flüchtig (Webseiten kommen und gehen) … das Internet ist „demokratisch“ (große und kleine) … das Internet ist kostengünstig (wenn man es richtig macht) … das Internet ist thematisch unbegrenzt (was gibt‘s nicht?) … das Internet verändert die Welt: Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/FishBase
23. Das Internet – Potenzen und Grenzen … Das < Internet > verändert … … Dinge werden beschleunigt (E-mail vs. Brief) … Dinge werden ersetzt (Quelle / Karstadt vs. Amazon / ebay) … Dinge werden weniger bedeutend (Reisebüros) … Dinge „leben kürzer“ (Reiseführer vs. Internetseiten) … Dinge werden multi-medialer (Das Ende der Bleiwüsten) … Dinge werden internationaler und mehrsprachiger … Dinge werden redundant gehalten, tauchen vielfach auf Quelle: http://www.buchmarkt.de/newsimg/img_17364.jpg
24. Das Internet – Potenzen und Grenzen … Das < Internet > verändert … Urlauberstudie 2008 Datum: 23.09.2008 Nur noch 18 Prozent nutzen ein Reisebüro – Hohe Energiekosten drücken auf die Reisestimmung der Deutschen Trier. Die Deutschen nehmen die Organisation ihrer Sommerferienreise immer stärker in die eigene Hand: Drei Viertel organisierten ihren diesjährigen Urlaub selbst, also ohne Reisebüro oder Tourist-Information. 2007 waren es noch zwei Drittel der Reisenden. Diese Ergebnisse hat eine repräsentative Umfrage des Europäischen Tourismus Instituts (ETI) geliefert, die gut 2000 Telefoninterviews umfasst. Danach griffen nur noch 18 Prozent der Sommerurlauber auf die Unterstützung eines Reisebüros zurück. Mittlerweile 65,1 Prozent der Deutschen (Vorjahr: 60,5 Prozent) nutzen das Internet für ihre Reiseplanung, so die ETI-Umfrage . Bereits in den letzten fünf Jahren war die Bedeutung des World Wide Web für die Reiseplanung kontinuierlich gewachsen. Ein weiterer Anstieg in der Nutzung des Internets ist vor allem bei älteren Reisenden festzustellen. Nutzte 2007 nur jeder Vierte ab einem Alter von über 64 Jahren das Internet zur Reisevorbereitung, ist es 2008 schon jeder Dritte. Das Durchschnittsalter der Nutzer stieg leicht von 40 auf 41 Jahre. http://www.eti.de/pressemitteilungen.php?content[session-objectID]=4356&content[request-template]=news-view-public
25. Das Internet – Potenzen und Grenzen … Das < Internet > ist außerdem … … mehr als voll mit Informationen (zu jedem Thema) … jeder kann zu jedem Thema alles behaupten … in gewisser Weise „wahrhaftigkeits-resistent“ … es ist zudem zeitlos (selten ist klar, von wann Info stammt) … das Web verzeiht Fehler
26. Das Internet – Potenzen und Grenzen … Das < Internet > ist außerdem … … eine junge Einrichtung (Programmieren erst jetzt in Schule) … es gibt keine allgemeinen Kostenvorstellungen … deshalb sind viele unterwegs, die Traumpreise anbieten Nicht vergessen: … es gibt viele Dinge, die nicht ins Internet gehören (Kto-Nr.)
27. Das Internet – Potenzen und Grenzen … < Internet > … warum sollte man sich dort engagieren … ? Quelle: Initiative D21, (N)onliner Atlas 2009, S.10 … bestimmte Zielgruppen erreicht man nur noch dort
28. … Mails / Foren / Listen / Wikis / Arbeitsräume … Das Internet – Potenzen und Grenzen … < Internet > … warum sollte man sich dort engagieren … ? … bestimmte Zielgruppen erreicht man nur noch dort … immer mehr Kommunikation findet nur noch hier statt … bietet die Chance Dinge intelligent zu verknüpfen … wer sein eigenes Image im Internet nicht kontrolliert …
29. Das Internet – Potenzen und Grenzen … < Internet > … wenn Museen Objekt-Informationen ins Internet stellen … ? … erzeugen sie mit jedem Objekt Aufmerksamkeit … können sie Ihre Objekte mit denen anderer Museen vergl. … können sie Ausstellungen besser vorbereiten (was ist wo?) … können sie mit Spezialisten leichter kommunizieren … … erzeugen sie das „Image“ einer bewahrenden Institution … können sie (klingt paradox – stimmt aber) mit lokaler Bevölkerung leichter kommunizieren
30. Das Internet – Potenzen und Grenzen … … laden sie „lokale Dinge“ mit Bedeutung auf Z.B.: ein lokaler oder regionaler Maler oder Schriftsteller wird bekannt gemacht. Besonders gut, wenn Stadtarchiv, Stadtbibliothek und Stadtmuseum zusammenarbeiten, um ein Gesamtbild entstehen zu lassen. Dieses wird dann überall bekannt. Objekte (Museum), Dokumente (Archiv) und Schilderungen (Bibliothek) lassen sich – einmal digitalisiert – zusammenstellen und so zur Gestaltung des Images einer Stadt einsetzen. Das hat doppelten Effekt: Verwurzelung. Die Einwohner begreifen ihre Stadt als etwas Bedeutendes Tourismus / Image. Immer wird auch die Stadt bekannt gemacht < Internet > … wenn Museen Objekt-Informationen ins Internet stellen …
31. Das Internet – Potenzen und Grenzen … … laden sie „lokale Dinge“ mit Bedeutung auf Z.B.: ein lokaler oder regionaler Maler oder Schriftsteller wird bekannt gemacht. Er wird von interessierten Personen gefunden. Andere fangen vielleicht an und schreiben Artikel über den Maler/Schriftsteller … Museum/Bibliothek/Archiv in (anderem) Wirkungssort des Malers/Schriftstellers entdeckt oft erst durch Internetpublikation, dass Zusammenhänge bestehen … Man nimmt Kontakt auf … entwickelt Ideen für gemeinsame Ausstellungen oder Vorhaben … Korrigiert bestehende Angaben … Das steigert die Qualität der Arbeit der Museen (Bibliotheken, Archive …) < Internet > … wenn Museen Objekt-Informationen ins Internet stellen … Das kostet nicht viel Geld und ist effektiv
32.
33. Das Internet – Potenzen und Grenzen … Im < Internet > gefunden werden … … ist nicht leicht! (Es gibt fast unendlich viele Internetseiten) Mai 2010: 206,026,787 Internetseiten (URL) ohne Unterseiten ! http://news.netcraft.com/archives/2010/05/14/may_2010_web_server_survey.html
34. Das Internet – Potenzen und Grenzen … Im < Internet > gefunden werden … … man muss da gefunden werden, wo die Menschen suchen http://news.worldsites-schweiz.ch/marktanteil-suchmaschinen-in-deutschland-google-bei-93.htm
35. Das Internet – Potenzen und Grenzen … Spezialwissen muss auch in speziellen Web-Angeboten zu finden sein (z.B. Biodiversitäts-Datenbanken, regionale Geschichte …) Neben dem ganz Allgemeinen (google etc.) und dem ganz Speziellen (z.B. Fishbase) kann es noch viele weitere „Zwischenlösungen“ geben: z.B. Themenportale (z.B. Rechnerlexikon) z.B. Temporäre Portale (z.B. anlässlich 1.000 Jahr-Feier der Stadt) Im < Internet > gefunden werden …
36. Das Internet – Potenzen und Grenzen … Politik favorisiert allgemeine Lösung: „europeana“ oder „deutsche digitale bibliothek“ als Zugangsportale zu Kulturgütern für jedermann Aber: (wenigstens vorerst) Politik gibt kein Geld für Digitalisierung, dagegen viel Geld für Infrastrukturaufbau solcher Projekte Doch nach wie vor gilt: Die meisten Internetbesucher nutzen Suchmaschinen um etwas zu finden – „Portale“ werden selten genutzt. Idee also: Internetseiten schaffen, die von Suchmaschinen gut gefunden werden und zugleich als Zielseiten für Portale aller Art dienen können Im < Internet > gefunden werden …
40. Weinbau in Eisleben … seit Möncheszeiten … ist nicht jedem bekannt … … der Weinbau wurde auch im Mansfelder Land von den Klöstern eingeführt, aber sehr schnell auch von den Bürgern der Stadt Eisleben übernommen … „ museum-digital:sachsen-anhalt …
41. Dinge auch aus anderen Museen, die etwas mit Eisleben zu tun haben … „ museum-digital:sachsen-anhalt …
42. Beispiel: Ding in Merseburger Museum verweist auf Eislebener Juwelier… „ museum-digital:sachsen-anhalt …
43. Dinge in einem Museum (hier: Regionalgeschichtliche Sammlungen Eisleben) … „ museum-digital:sachsen-anhalt …
44. Dinge in einem Museum werden zentral angereichert (hier Biographisches)… „ museum-digital:sachsen-anhalt …
45. Objekte eines Museum werden der Forschung und dem Publikum zugänglich gemacht „ museum-digital:sachsen-anhalt …
47. Anderes Beispiel: Wernigerode … Hinweise auf Geschichte und Gegenwart …. (Vorgeschichte) (Handwerkstradition) (Künstler) (Tourismus) (Feuerlöschwesen) (Gesteinskunde) „ museum-digital:sachsen-anhalt …
48. Beispiel: Wernigerode … Hinweise auf Museum …. (Vorgeschichte) (Handwerkstradition) (Künstler) (Tourismus) (Feuerlöschwesen) (Gesteinskunde) Wer sich für solche Themen interessiert, der wird – wenn er die entsprechenden Seiten findet – immer zum Museum gelenkt. Und damit auf möglichen Besuch aufmerksam gemacht … „ museum-digital:sachsen-anhalt …
49. Beispiel: Wernigerode … Hinweise auf Stadt …. (Vorgeschichte) (Handwerkstradition) (Künstler) (Tourismus) (Feuerlöschwesen) (Gesteinskunde) Gleichfalls entsteht aber auch ein „Image“: Wernigerode (das Museum und die Stadt) hat etwas mit Gesteinen, mit Handwerk, mit Feuerlöschen, mit Künstlern, mit Vorgeschichte und mit Tourismus zu tun. „ museum-digital:sachsen-anhalt …
50. Gute google (und co.) - Platzierungen erreicht man z.B. durch „belegen“ eines Begriffes (hier: „Feuerlöscheimer“) was leichter fällt, wenn man Dinge aus mehreren Museen hat. „ museum-digital:sachsen-anhalt …
51. Doch wie kommt ein „Feuerlöscheimer“ ins Internet? Besser gefragt: … „ museum-digital:sachsen-anhalt …
52. Doch wie kommt ein „Feuerlöscheimer“ unter den genannten Bedingungen ins Internet Wenig Geld Wenig Zeit Wenig Expertise „ museum-digital:sachsen-anhalt …
53. Solche Software wurde und wird von AG Digitalisierung des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt entwickelt Wenig Geld - Wenig Zeit - Wenig Expertise Software, die nichts kostet (open source) Software, die keine Spezialkenntnisse verlangt Software, die schnell und einfach zu bedienen ist „ museum-digital:sachsen-anhalt …
54. Solche Software wurde und wird von AG Digitalisierung des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt entwickelt Wenig Geld - Wenig Zeit - Wenig Expertise Das Minimum an Objektinformation „ museum-digital:sachsen-anhalt …
55. Solche Software wurde und wird von AG Digitalisierung des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt entwickelt Wenig Geld - Wenig Zeit - Wenig Expertise Etwas mehr an Objektinformation „ museum-digital:sachsen-anhalt …
56. Wenig Geld - Wenig Zeit - Wenig Expertise Prinzip hinter der Software: Mininum auf das absolut notwendige reduzieren - gleichzeitig mehr erlauben Weiteres Prinzip hinter der Software: Bedienung muss jedem Museumsmitarbeiter möglich sein Weiteres Prinzip hinter der Software: Jedes Museum definiert seine Ausführlichkeit weitestgehend selbst Weiteres Prinzip hinter der Software: Auch Ehrenamtler, ABM etc. können eingeben. Aber: Verantwortlicher kontrolliert „ museum-digital:sachsen-anhalt …
57. Wenig Geld - Wenig Zeit - Wenig Expertise Weiteres Prinzip hinter der Software: Texte müssen publikumsgerecht sein, denn das ist Öffentlichkeitsarbeit Weiteres Prinzip hinter der Software: Alles muss automatisch exportiert werden können (für europeana etc.) Weiteres Prinzip hinter der Software: Fallen Fehler oder Ungenauigkeiten auf: „Sprich mit dem Kollegen!“ Weiteres Prinzip hinter der Software: Man muss nicht alle Objekte ins Internet stellen. Gute Information ist wichtiger. „ museum-digital:sachsen-anhalt …
58. Wenig Geld - Wenig Zeit - Wenig Expertise Erfahrung: 11 Sekunden bis 10 Minuten pro Objekt (je nachdem, wie/ob Information vorliegt) Weitere Erfahrung: Inventarisierungsfotos sind nicht vorzeigbar ! (und oft nicht einmal vorhanden) Weitere Erfahrung: Gut lesbare Texte müssen oft erst formuliert werden „ museum-digital:sachsen-anhalt …
59. Wenig Geld - Wenig Zeit - Wenig Expertise Es geht ! „ museum-digital:sachsen-anhalt …
60. Wenig Geld - Wenig Zeit - Wenig Expertise Es geht ! in einem Jahr „ museum-digital:sachsen-anhalt …
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62. Wenig Geld - Wenig Zeit - Wenig Expertise Es geht gut, weil … Es die Museen selbst sind, die das Projekt zu ihrer Sache machen Die Museen an der Software-Entwicklung beteiligt sind Es in den Museen „Spaß“ macht, ähnliche Objekte anderswo zu entdecken Die Museen in allen Belangen das letzte Wort haben Kurz gesagt: Es geht gerade deshalb so gut vorwärts, weil man das Veröffentlichen von Objektinformationen nicht einer externen Firma überlässt (wobei man die wesentliche Arbeit ohnehin hat). (Eigen-) Initiative zählt und zahlt sich aus ! „ museum-digital:sachsen-anhalt …
63. Auch das hat man dann davon … … die MuseumskollegInnen stehen nicht mehr Kopf
64. Danke für die Aufmerksamkeít Museums-Objekte ins Netz ! Das macht Museen bekannt … und mit Ihnen die Kommunen ! Das kostet nicht viel Geld und ist sehr effektiv ! Unterstützen Sie Ihre Museen darin !
65. Susanne Kopp-Sievers Museumsverband Sachsen-Anhalt e.V. [email_address] Stefan Rohde-Enslin Institut für Museumsforschung SMB-PK und AG Digitalisierung im MV Sachsen-Anhalt [email_address] … für Fragen offen …
Notes de l'éditeur
Anbei eines der ersten Sammlungsstücke, eine Felsgesteinspitzhacke aus dem Neolithikum mit einer unserer ersten Inventarnummern (V 9) überhaupt. Abgedruckt mit Abbildung im 1. Jahresbericht des 1836 gegründeten Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte und Industrie zu Salzwedel im Jahre 1837. Daneben eine alte Karteikarte.
230 Museen nach offizieller Zählung Institut für Museumsforschung 2,8 Mio Besucher 2,37 Mio Einwohner Tourismus: 6,7 Mio Übernachtungen Aufenthaltsdauer: 2,5 Tage
Schönebeck rd. 80.000 Objekte Heineanum Halberstadt: 33.000 Moritzburg Zeitz: weit über 100.000
Schönebeck rd. 80.000 Objekte Heineanum Halberstadt: 33.000 Moritzburg Zeitz: weit über 100.000
Schönebeck rd. 80.000 Objekte Heineanum Halberstadt: 33.000 Moritzburg Zeitz: weit über 100.000