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Stadtarchiv Speyer@web.2.0. Aus der social-media-Praxis eines
Kommunalarchivs


Die sozialen Medien sind, wenn man so will, der aktuelle Stand des Internets
und schon allein aufgrund ihrer Größe kaum noch zu ignorieren. Auch Kulturgut
verwahrende Einrichtungen wie Archive können sich dem mittlerweile nicht
mehr entziehen.
Zahlreiche kleine und große Bibliotheken, auch viele Museen usw. machen uns
mittlerweile vor, wie ein Einsatz der sozialen Medien auch im Archivwesen
aussehen könnte. Wie wir in den letzten Beiträgen gehört haben, sind gar nicht
so wenige ausländische Archive und Archivverwaltungen im Web 2.0
unterwegs. Bei vielen Einrichtungen steht zunächst die Funktion als Mittel der
Öffentlichkeitsarbeit, aber auch das „offene, transparentere“ Archiv im
Vordergrund.
Dazu gehört die direkte Kommunikation z.B. über Facebook oder Twitter, dazu
könnte aber auch die „Kollaboration“ bei der Erschließung, Verschlagwortung
oder Transkription ausgewählter Bestände und Archivalien zählen – eine ganze
Reihe zumeist nichtdeutscher Archive (von den US-National archives
angefangen und bis hin zu kleinen Einrichtungen und Projekten) macht uns vor,
was in Sachen nutzergenerierter Erschließung möglich ist.
Die Zahl der Beitragsaufrufe, gemessen bei Facebook, ist für ein kleineres
Archiv wie bei uns in Speyer immens und überstieg in knapp 12 Monaten die
Millionengrenze. Wir liegen bei aktuell 719 Fans aus über 20 Staaten. Wir sind
damit mit dem Stadtarchiv Amberg und dem Österreichischen Staatsarchiv nach
Zahlen „führend“, was sich natürlich angesichts der immer noch kleinen Zahl
deutschsprachiger Web 2.0-Archive wieder relativiert.


Wir holen das Netzpublikum dort ab, wo es mittels einer einfachen Internetseite
nur noch teilweise abgeholt werden will. Bei Twitter haben wir mittlerweile
mehrere Accounts. Der des Stadtarchivs beispielsweise steht derzeit bei ca.6.800
Tweets und hat 465 Follower, die diese Nachrichten lesen und manchmal auch
weiterverteilen.
Die als Powerpoint Präsentation im Netz stehenden Vorträge aus der Arbeit des
Archivs werden in der Regel mehrere hundert Mal angesehen, was eine
deutliche Steigerung zum rein analogen Publikum ausmacht; in Einzelfällen
kommen wir sogar auf mehrere Tausend Zugriffe. Ähnliches gilt für unsere
derzeit knapp 20 Alben mit Fotosammlungen und kleinen virtuellen
Präsentationen auf Flickr.
Dies hat allerdings nicht dazu geführt, dass sich die Nutzerzahl im Lesesaal
geradezu verdoppelt hätte. Die Zahl unserer Online-Kunden, Freunde und
Follower hat sich aber vervielfacht, wenn man auf die bis Anfang 2011
bestehende eher kümmerliche Homepage zurückblickt. Wir sind gut vernetzt
und werden wahrgenommen, zum einen in der Region, zum anderen in der
weiteren „Archivwelt“. Doch wir haben nicht nur jüngeres Publikum: Auch
Personen, von denen man das gar nicht erwarten würden, rezipieren unsere
Nachrichten und Informationen, Stichwort „silver surfer“.
Gleichzeitig ist der Arbeitsaufwand – und diese Frage wird oft gestellt - relativ
gering. Web 2.0 heißt bei uns: Ein halbes Dutzend Anwendungen werden von 2-
3 Mitarbeitern in der Regel ca. 2-3h pro Woche „bedient“.
Wir beschränken uns nicht nur auf Facebook, denn Facebook ist nicht optimal
und stellt seine Nutzer aufgrund von Änderungen immer wieder vor neue
Probleme und Fragen - technisch und auch rechtlich.
Andererseits: Es bietet ziemlich gute Optionen für die Online-Präsentation von
Kultureinrichtungen. Ein Teil unseres „klassischen“ und ein erheblicher Teil des
möglichen erweiterten Zielpublikums bewegt sich in Facebook.
Neben dem sozialen Netzwerk betreiben für das Stadtarchiv wie gesagt einen
Twitter-Account, außerdem Auftritte bei Flickr und Slideshare; ebenso sind wir
bei der Wikipedia. Dazu kommt ein kleines regionalgeschichtliches Blog, das
über mehrere Monate befüllt wurde – es ging um das Bloggen eines Hausbuchs
der Zeit um 1800. Nicht zuletzt für diese Tagung nutzen wir ein Weblog:
Archive 2.0 läuft als Blog unter dem Dach des deutschsprachigen
geisteswissenschaftlichen Blogportals „hypotheses“. Eine Fortsetzung über die
Tagung hinaus ist natürlich beabsichtigt. Ebenfalls auf diesem Portal läuft seit
kurzem auch ein Blog zum Interreg-Projekt des Stadtarchivs.
Wir nutzen derzeit aber noch kein institutionelles Blog für das Archiv. Ein
Grund dafür ist, dass wir uns nach der Web 2.0-Strategie der Stadt Speyer
richten müssen, die eine Fokussierung auf die gängigen Anwendungen vorsieht.
Ein Blog im „Hintergrund“, hinter Facebook & Co. ist allerdings durchaus
überlegenswert und gerade Archive 2.0 zeigt, dass hier Potential vorhanden ist.
Daneben nutzen wir eine ganze Reihe weiterer Anwendungen und kleiner
Programme, die man dem weiten Web 2.0-Kosmos zuordnen könnte. Vom
kollaborativen Arbeiten a lá Dropbox, über Terminfindungen via Doodle bis hin
zu Hilfsmitteln wie Tinyurl, Twitpic und Tweetdeck als „Dashboard“. Zu den
Hilfsmitteln im weiteren Sinn zählt natürlich auch eine regelmäßige Nutzung
von Digitalkamera und Smartphone – das Posten von Bildern peppt Nachrichten
ungemein auf, das mobile Posten ist, wie man an unserer Twitterwall sieht,
ebenfalls wichtig. Doch auch andere Plattformen werden bedient: Gerade vor
wenigen Wochen wurde auf dem Radiosender SWR 4 ein Beitrag veröffentlicht,
in dem der Archivleiter in einem Interview mit dem Sender über die
Fotosammlung Rede und Antwort stand. ;-)


Wir sind als Teilprojekt eines Anfang 2011 gestarteten Web 2.0-Pilotprojekts
der Stadtverwaltung Speyer online gegangen. Das Projekt ist nach einem guten
Jahr abgeschlossen und als erfolgreich gewertet worden.
Das Profil der Stadt soll mit einer komplett neuen Gesamthomepage geschärft
werden, d.h. es wird jetzt auch Sharing-Funktionen geben zum Verbreiten von
Neuigkeiten; es wird auch explizite Hinweise geben zu den Auftritten der Stadt
im Web 2.0, dann z.B. auch mit Videokanal. Verwendet wird dabei eine Zwei-
Klick-Lösung, auf die direkte Einbindung von sozialen Plugins wird verzichtet.
Auch der Impressumpflicht ist Genüge getan: Eine Dienstanweisung regelt seit
einiger Zeit den Umgang der involvierten Mitarbeiter mit den sozialen
Netzwerken.
Sicher wird sich die Web 2.0-Arbeitsgruppe in Zukunft noch öfter treffen, nicht
zuletzt wegen der datenschutzrechtlichen Debatte – die Kluft zwischen
kommunalen Öffentlichkeitsarbeiten, bzw. Kultureinrichtungen und den
Datenschutzbeauftragten der Länder ist tief und schwer zu überbrücken.
Jetzt noch ein Wort zu Facebook und Twitter:
Natürlich stellen wir nicht alles ins Netz, wie manche vermuten. Facebook
bestücken wir täglich 2 - 3 mal mit Nachrichten aus einer Mischung aus
   • Fotos und Berichten über das, was gerade im Archiv passiert, z.B. wenn
      Arbeiten beendet wurden, Bestände neu verzeichnet wurden oder
      Vortragsabends stattfinden
   • Beiträgen zum Jüdischen Museum sowie zu den verschiedenen
      Gedenkstätten, da das Archiv hier eine koordinierende Funktion hat
   • Hinweisen auf Veranstaltungen, die wir ergänzend auch auf Facebook
      verbreiten
   • Archivfachlichen Informationen
   • Interaktionen mit anderen Archiven
   • Historischen Fotos mit kurzen Erläuterungen, die beim regionalen
      Publikum sehr gut ankommen.


Bei der Verwendung von Fotos sollte man kreativ sein und nicht nur saubere
Archivkartons und schön beleuchtete Magazine, sondern auch die „wahre Welt“
darstellen: Ein Foto mit einer blubbernden Kaffeemaschine kann sehr gut mit
dem Hinweis, dass gerade eine Teambesprechung ist, verbunden werden.
Was bringt uns Twitter?
   • Präsentation der Tätigkeit und Arbeitsfelder des Archivs – also das, was
      gerade „eben“ im Archiv passiert
   • Hinweise auf Vorträge und Veranstaltungen
   • Herstellung von Netzwerken, in unserem Fall neben Archiven und
      Bibliotheken auch mit vielen Kollegen, Historikern und Studenten


Ich komme zum Schluss: Viele Fragen sind in Sachen Web 2.0 auch in Speyer
noch nicht endgültig geklärt. Doch durch stetige Weiterentwicklung können wir
dem entgegen kommen und dafür sorgen, dass Web 2.0 in den Archiven nicht
nur gesellschaftsfähiger wird, sondern nicht mehr daraus wegzudenken ist.
Ich habe versucht, einen kurzen Einblick in die Web 2.0-„Praxis“ des
Stadtarchivs zu geben. Ein digital-soziales Archiv ist jedenfalls möglich und ich
bin gespannt, was uns die Zukunft bringen wird. Eine komplette Ignorierung der
sozialen Medien im Archivwesen und durch die Archivare zeugt jedenfalls von
Realitätsverlust. Und das wäre bedauerlich.

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Stadtarchiv speyer@web 2.0. aus der social media praxis eines kommunalarchivs, elisabeth steiger (stadtarchiv speyer)

  • 1. Stadtarchiv Speyer@web.2.0. Aus der social-media-Praxis eines Kommunalarchivs Die sozialen Medien sind, wenn man so will, der aktuelle Stand des Internets und schon allein aufgrund ihrer Größe kaum noch zu ignorieren. Auch Kulturgut verwahrende Einrichtungen wie Archive können sich dem mittlerweile nicht mehr entziehen. Zahlreiche kleine und große Bibliotheken, auch viele Museen usw. machen uns mittlerweile vor, wie ein Einsatz der sozialen Medien auch im Archivwesen aussehen könnte. Wie wir in den letzten Beiträgen gehört haben, sind gar nicht so wenige ausländische Archive und Archivverwaltungen im Web 2.0 unterwegs. Bei vielen Einrichtungen steht zunächst die Funktion als Mittel der Öffentlichkeitsarbeit, aber auch das „offene, transparentere“ Archiv im Vordergrund. Dazu gehört die direkte Kommunikation z.B. über Facebook oder Twitter, dazu könnte aber auch die „Kollaboration“ bei der Erschließung, Verschlagwortung oder Transkription ausgewählter Bestände und Archivalien zählen – eine ganze Reihe zumeist nichtdeutscher Archive (von den US-National archives angefangen und bis hin zu kleinen Einrichtungen und Projekten) macht uns vor, was in Sachen nutzergenerierter Erschließung möglich ist. Die Zahl der Beitragsaufrufe, gemessen bei Facebook, ist für ein kleineres Archiv wie bei uns in Speyer immens und überstieg in knapp 12 Monaten die Millionengrenze. Wir liegen bei aktuell 719 Fans aus über 20 Staaten. Wir sind damit mit dem Stadtarchiv Amberg und dem Österreichischen Staatsarchiv nach Zahlen „führend“, was sich natürlich angesichts der immer noch kleinen Zahl deutschsprachiger Web 2.0-Archive wieder relativiert. Wir holen das Netzpublikum dort ab, wo es mittels einer einfachen Internetseite nur noch teilweise abgeholt werden will. Bei Twitter haben wir mittlerweile
  • 2. mehrere Accounts. Der des Stadtarchivs beispielsweise steht derzeit bei ca.6.800 Tweets und hat 465 Follower, die diese Nachrichten lesen und manchmal auch weiterverteilen. Die als Powerpoint Präsentation im Netz stehenden Vorträge aus der Arbeit des Archivs werden in der Regel mehrere hundert Mal angesehen, was eine deutliche Steigerung zum rein analogen Publikum ausmacht; in Einzelfällen kommen wir sogar auf mehrere Tausend Zugriffe. Ähnliches gilt für unsere derzeit knapp 20 Alben mit Fotosammlungen und kleinen virtuellen Präsentationen auf Flickr. Dies hat allerdings nicht dazu geführt, dass sich die Nutzerzahl im Lesesaal geradezu verdoppelt hätte. Die Zahl unserer Online-Kunden, Freunde und Follower hat sich aber vervielfacht, wenn man auf die bis Anfang 2011 bestehende eher kümmerliche Homepage zurückblickt. Wir sind gut vernetzt und werden wahrgenommen, zum einen in der Region, zum anderen in der weiteren „Archivwelt“. Doch wir haben nicht nur jüngeres Publikum: Auch Personen, von denen man das gar nicht erwarten würden, rezipieren unsere Nachrichten und Informationen, Stichwort „silver surfer“. Gleichzeitig ist der Arbeitsaufwand – und diese Frage wird oft gestellt - relativ gering. Web 2.0 heißt bei uns: Ein halbes Dutzend Anwendungen werden von 2- 3 Mitarbeitern in der Regel ca. 2-3h pro Woche „bedient“. Wir beschränken uns nicht nur auf Facebook, denn Facebook ist nicht optimal und stellt seine Nutzer aufgrund von Änderungen immer wieder vor neue Probleme und Fragen - technisch und auch rechtlich. Andererseits: Es bietet ziemlich gute Optionen für die Online-Präsentation von Kultureinrichtungen. Ein Teil unseres „klassischen“ und ein erheblicher Teil des möglichen erweiterten Zielpublikums bewegt sich in Facebook. Neben dem sozialen Netzwerk betreiben für das Stadtarchiv wie gesagt einen Twitter-Account, außerdem Auftritte bei Flickr und Slideshare; ebenso sind wir bei der Wikipedia. Dazu kommt ein kleines regionalgeschichtliches Blog, das
  • 3. über mehrere Monate befüllt wurde – es ging um das Bloggen eines Hausbuchs der Zeit um 1800. Nicht zuletzt für diese Tagung nutzen wir ein Weblog: Archive 2.0 läuft als Blog unter dem Dach des deutschsprachigen geisteswissenschaftlichen Blogportals „hypotheses“. Eine Fortsetzung über die Tagung hinaus ist natürlich beabsichtigt. Ebenfalls auf diesem Portal läuft seit kurzem auch ein Blog zum Interreg-Projekt des Stadtarchivs. Wir nutzen derzeit aber noch kein institutionelles Blog für das Archiv. Ein Grund dafür ist, dass wir uns nach der Web 2.0-Strategie der Stadt Speyer richten müssen, die eine Fokussierung auf die gängigen Anwendungen vorsieht. Ein Blog im „Hintergrund“, hinter Facebook & Co. ist allerdings durchaus überlegenswert und gerade Archive 2.0 zeigt, dass hier Potential vorhanden ist. Daneben nutzen wir eine ganze Reihe weiterer Anwendungen und kleiner Programme, die man dem weiten Web 2.0-Kosmos zuordnen könnte. Vom kollaborativen Arbeiten a lá Dropbox, über Terminfindungen via Doodle bis hin zu Hilfsmitteln wie Tinyurl, Twitpic und Tweetdeck als „Dashboard“. Zu den Hilfsmitteln im weiteren Sinn zählt natürlich auch eine regelmäßige Nutzung von Digitalkamera und Smartphone – das Posten von Bildern peppt Nachrichten ungemein auf, das mobile Posten ist, wie man an unserer Twitterwall sieht, ebenfalls wichtig. Doch auch andere Plattformen werden bedient: Gerade vor wenigen Wochen wurde auf dem Radiosender SWR 4 ein Beitrag veröffentlicht, in dem der Archivleiter in einem Interview mit dem Sender über die Fotosammlung Rede und Antwort stand. ;-) Wir sind als Teilprojekt eines Anfang 2011 gestarteten Web 2.0-Pilotprojekts der Stadtverwaltung Speyer online gegangen. Das Projekt ist nach einem guten Jahr abgeschlossen und als erfolgreich gewertet worden. Das Profil der Stadt soll mit einer komplett neuen Gesamthomepage geschärft werden, d.h. es wird jetzt auch Sharing-Funktionen geben zum Verbreiten von Neuigkeiten; es wird auch explizite Hinweise geben zu den Auftritten der Stadt
  • 4. im Web 2.0, dann z.B. auch mit Videokanal. Verwendet wird dabei eine Zwei- Klick-Lösung, auf die direkte Einbindung von sozialen Plugins wird verzichtet. Auch der Impressumpflicht ist Genüge getan: Eine Dienstanweisung regelt seit einiger Zeit den Umgang der involvierten Mitarbeiter mit den sozialen Netzwerken. Sicher wird sich die Web 2.0-Arbeitsgruppe in Zukunft noch öfter treffen, nicht zuletzt wegen der datenschutzrechtlichen Debatte – die Kluft zwischen kommunalen Öffentlichkeitsarbeiten, bzw. Kultureinrichtungen und den Datenschutzbeauftragten der Länder ist tief und schwer zu überbrücken. Jetzt noch ein Wort zu Facebook und Twitter: Natürlich stellen wir nicht alles ins Netz, wie manche vermuten. Facebook bestücken wir täglich 2 - 3 mal mit Nachrichten aus einer Mischung aus • Fotos und Berichten über das, was gerade im Archiv passiert, z.B. wenn Arbeiten beendet wurden, Bestände neu verzeichnet wurden oder Vortragsabends stattfinden • Beiträgen zum Jüdischen Museum sowie zu den verschiedenen Gedenkstätten, da das Archiv hier eine koordinierende Funktion hat • Hinweisen auf Veranstaltungen, die wir ergänzend auch auf Facebook verbreiten • Archivfachlichen Informationen • Interaktionen mit anderen Archiven • Historischen Fotos mit kurzen Erläuterungen, die beim regionalen Publikum sehr gut ankommen. Bei der Verwendung von Fotos sollte man kreativ sein und nicht nur saubere Archivkartons und schön beleuchtete Magazine, sondern auch die „wahre Welt“ darstellen: Ein Foto mit einer blubbernden Kaffeemaschine kann sehr gut mit dem Hinweis, dass gerade eine Teambesprechung ist, verbunden werden.
  • 5. Was bringt uns Twitter? • Präsentation der Tätigkeit und Arbeitsfelder des Archivs – also das, was gerade „eben“ im Archiv passiert • Hinweise auf Vorträge und Veranstaltungen • Herstellung von Netzwerken, in unserem Fall neben Archiven und Bibliotheken auch mit vielen Kollegen, Historikern und Studenten Ich komme zum Schluss: Viele Fragen sind in Sachen Web 2.0 auch in Speyer noch nicht endgültig geklärt. Doch durch stetige Weiterentwicklung können wir dem entgegen kommen und dafür sorgen, dass Web 2.0 in den Archiven nicht nur gesellschaftsfähiger wird, sondern nicht mehr daraus wegzudenken ist. Ich habe versucht, einen kurzen Einblick in die Web 2.0-„Praxis“ des Stadtarchivs zu geben. Ein digital-soziales Archiv ist jedenfalls möglich und ich bin gespannt, was uns die Zukunft bringen wird. Eine komplette Ignorierung der sozialen Medien im Archivwesen und durch die Archivare zeugt jedenfalls von Realitätsverlust. Und das wäre bedauerlich.