SlideShare une entreprise Scribd logo
1  sur  12
Télécharger pour lire hors ligne
1VR International
VR International Nummer 8 | August 2014
Ländersteckbrief Mazedonien | Seite 6
Sicher im internationalen Wettbewerb | Seite 10
Effizienter Messeauftritt für den Mittelstand | Seite 11
Africa Fashion Day Berlin ist eine in-
novative Kommunikationsplattform, die
– einzigartig in Deutschland – das geho-
bene Lifestyle-Segment der afrikani-
schen Mode-Szene repräsentiert. Africa
Fashion Day Berlin bringt moderne und
selbstbewusste Mode auf den Laufsteg,
die sich von afrikanischen Motiven und
Stilen ebenso inspirieren lässt wie von
globalen Trends und individuellen Visio-
nen.
Der Hintergedanke: Afrika steht
neben traditionsreicher Mode auch für
Produkte hoher Qualität. Unsere Desi-
gner interpretieren über Generationen
weitergegebene Herstellungskunst in
Kombination mit den modernen Werks-
verfahren und setzen dabei auf unter-
schiedlichste Materialien. So entstehen
innovative und zeitgemäße Kollektio-
nen.
Der erste Africa Fashion Day Berlin
war ein voller Erfolg, es scheint, als hätte
die Branche auf Impulse dieser Art
gewartet. Berlin ist aufgrund des kos-
mopolitischen Multikulti-Charakters der
Stadt als Ort des Events eine optimale
Standortwahl.
Reihe 2014: Afrika
Afrikanische Mode –
Teil der globalisierten Welt
Vernetzung der Modeindustrie von Europa und Afrika
durch Africa Fashion Day Berlin – sponsored by Breeze Berlin
Runway-Show
für die globale Szene
Als regelmäßige Besucherin der Berliner
Fashion Week wurde mir bewusst, dass
Afri
ka
der bekannten, aufstrebenden Fashion-
szene aus Afrika in Deutschland schlicht
die Plattform zur Präsentation fehlt.
Africa Fashion fand nicht statt. Hier
setzt nun Africa Fashion Day Berlin an.
Strickmodelle mit traditionellen Mustern des Südafrikaners Laduma, der mit seinem Label
MaXhosa mit dem Premium Young Designer Award für Menswear ausgezeichnet wurde.
Nummer 8 | August 2014
VR International2
Im Fokus
Dabei will die Kommunikationsplatt-
form zwar die bisherige Lücke schließen,
jedoch keine Sparten-Fashion schaffen.
Deswegen ist Africa Fashion Day Berlin
nicht nur für die Afro-Community
gedacht, sondern spricht die globale
Szene an. Es geht uns vielmehr darum,
die neue afrikanische Designszene
gemeinsam zu erforschen, zu stärken
und zu präsentieren. Denn hier gibt es
für jede und jeden etwas zu entdecken!
Africa Fashion ist Ausdruck einer kre-
ativen und dynamischen Generation kos-
mopolitischer Designer in einer immer
stärker globalisierten und zusammen-
wachsenden Welt. Diese schlagen Brü-
cken zwischen Afrika und den internatio-
nalen Modemetropolen, kreieren ihren
unverwechselbaren Stil: elegant oder
verspielt, urban oder mondän, aber
immer High End und stylisch, über-
raschend und von höchster Qualität.
Fair-Trade-Produktion
mit Sozialstandards in Afrika
Der Africa Fashion Day Berlin will diese
Mode zeigen und damit einen neuen
Blickwinkel in der hiesigen Modeland-
schaft schaffen. Und den Designern
einen Zugang zur Modeindustrie
ermöglichen. Weiterer Aspekt ist das
stärkere Vernetzen von Modeschaffen-
den und Herstellern aus Afrika, der Kari-
bik und Europa, integriert in einen in-
Branchenvertretern zu begegnen. Zu-
dem ist ein weiteres Ziel, in der deut-
schen Öffentlichkeit Aufmerksamkeit zu
schaffen für die Mode- und Design-
szene Afrikas.
Nach der durchweg positiven Re-
sonanz auf die ersten beiden Veran-
staltungen in 2013 und unser Fashion
Dinner im Januar 2014 ist die Idee
weiter gereift, sodass wir vom 7. bis 10.
Juli 2014 zum vierten Mal internatio-
nale Designer aus Afrika und der
afrikanischen Diaspora einem
deutschen Publikum vorstellen
konnten.
Schirmherr war diesmal eine
Branchengröße: Brian Rennie,
Chefdesigner Basler Fashion,
der auch oft als „Designer mit
dem Hollywood-Gen“ be-
schreiben wird, weil viele
Stars seine Kundinnen sind.
Schirmherrin 2013 war übrigens
Dr. Auma Obama, deren Statement unser
Ziel perfekt beschreibt: „In vieler Hinsicht
kann und muss man Afrika in der
Zwischenzeit als gleichberechtigten Part-
ner im kreativen Bereich ansehen. Der
Africa Fashion Day Berlin ist ein hervorra-
gendes Beispiel dafür. Es eignet sich per-
fekt, um das immer wachsende afrikani-
sche Selbstbewusstsein und seine Präsenz
im Weltgeschehen zu demonstrieren.“
ternationalen Mode-Event. Besonders
wichtig ist es dabei, die Produktion von
Mode und Accessoires in afrikanischen
Ländern auf der Basis von Nachhaltig-
keit und Sozialstandards zu fördern.
Etablierte und junge Designer,
Modemarken aus diversen Ländern Afri-
kas und Europa, Amerika sowie der Kari-
bik haben auf der Runway-Show die
Gelegenheit, ein internatio-
nales Publikum zu erreichen,
Kontakte zu knüpfen und
Schirmherr des diesjährigen Africa Fashion Day Berlin:
Brian Rennie, Chefdesigner Basler Fashion
Kreationen des britisch-
nigerianischen Mode-
designers Samson Soboye
Nummer 8 | August 2014
3VR International
Im Fokus
Zusammenarbeit mit
Kooperationspartnern
Unsere Runway-Show zeigte am 8. Juli
2014 um 21.30 Uhr auf der Mercedes-
Benz Fashion Week Berlin die Kollektion
des britisch-nigerianischen Modedesig-
ners Samson Soboye. Zu sehen waren
auch Entwürfe des Designers Nana K.
Brenu aus Ghana, der für sein Label
1981 lebhafte Farben und verwegene
Muster mit modernem minimalistischem
Design kombiniert. Mit dabei war
außerdem der Südafrikaner Laduma,
der mit seinem Label MaXhosa traditio-
nelle Muster der Initiierungsriten junger
männlicher Xhosa in moderne und faszi-
nierende Strickmode transferiert.
Vor der Show hatten Journalisten
und Fotografen ausführlich die Gele-
genheit, bei der Pressekonferenz, gelei-
tet von der renommierten Journalistin
Beatrace Oola
Initiatorin des
Africa Fashion Day
Berlin
Behringstraße 131
22763 Hamburg
040 18208800
info@africafashiondayberlin.com
www.africafashiondayberlin.com
Autorin
Beate Wedekind, unter anderem Ex-
Chefredakteurin des Magazins ELLE, mit
den Designern in Kontakt zu treten.
Im letzten Jahr eröffnete Dirk
Schattschneider vom Bundesministe-
rium für wirtschaftliche Zusammenar-
beit und Entwicklung im Ministerium die
Pressekonferenz und betonte die Wich-
tigkeit der Kommunikationsplattform
Africa Fashion Day Berlin. In diesem Jahr
nun fand die Pressekonferenz in Koope-
ration mit der Westerwelle Foundation
statt. Diese Stiftung für internationale
Verständigung wurde gegründet von
Dr. Guido Westerwelle und Ralph Dom-
mermuth.
Die Stiftung für internationale Ver-
ständigung ermöglicht es jungen Talen-
ten, durch Stipendien für einen sechs-
monatigen Aufenthalt in Deutschland
die deutsche Modeindustrie kennenzu-
lernen. Der Africa Fashion Day Berlin
wird die Betreuung und das Coaching
übernehmen. Wir helfen auch beispiels-
weise, die Teilnahmen an internationa-
len Messen zu organisieren, Kontakte zu
Einkäufern zu knüpfen und so den Wis-
senstransfer zwischen Afrika, der Karibik
und Europa zu fördern. Das ist eine
unserer Aktivitäten, um Designer den
Zugang zur deutschen Modeindustrie
zu ermöglichen.
In Kooperation mit der Premium
Exhibition hatten zudem vier Designer
erstmalig die Gelegenheit, ihre Kollek-
tionen vom 8. bis 10. Juli 2014 auf der
Messe zu präsentieren. Neben 1981 by
Nana K. Brenu und MaXhosa by Laduma
konnte der in Namibia für seine ausge-
fallenen Kreationen bewunderte Desi-
gner Loux the Vintage Guru seine Ent-
würfe vorstellen. Zudem bekam die
Nachwuchsdesignerin Alexandra Tamele
aus Mosambik erstmalig die Möglich-
keit, ihren kreativen Modemix aus
modernen Schnitten und traditionellen
Stoffen bei einer internationalen Fach-
messe für Mode im High-Fashion-Seg-
ment zu präsentieren.
„Ich bin begeis-
tert, dass Africa
Fashion Day Ber-
lin eine Vernet-
zung zwischen
der Modeindus-
trie in Afrika und
Europa herstellt.
Diese junge Kom-
munikationsplattform leistet Pionier-
arbeit und erzeugt zugleich ein neues
Afrikabild aus afrikanischen Perspekti-
ven.“
Dennenesh Zoudé, Schauspielerin
Aus der aktuellen Loux-the-Vintage-Guru-Kollektion
Nummer 8 | August 2014
4 VR International
Weitere Informationen:
Shenzhen Security & Protection
Industry Association
www.cps.com.cn
China Security and Protection Industry
Association (CSPIA)
www.bizcspia.com
China Fire Protection Association (CFPA)
www.cfpa.cn
China: großer Markt für Sicherheitstechnik
Südafrika: neue Sonderwirtschaftszonen
Südafrika führt in bestimmten Sonder-
zonen Steuererleichterungen für Unter-
nehmen ein. Insgesamt 15 Sonderwirt-
schaftszonen mit steuerlichen Vergünsti-
gungen für Unternehmen will Südafrika
errichten. Kernmaßnahme ist ein er-
mäßigter Körperschaftssteuersatz von
15 Prozent, der deutlich unter der regu-
China wird zu einem der größten Märkte
für Sicherheitstechnik weltweit. Die
rasche Verstädterung erhöht die Nach-
frage nach Sicherheitstechnik. Mit 700
Millionen Menschen leben bereits 53 Pro-
zent der chinesischen Bevölkerung in
städtischer Umgebung. Der Markt
wächst um durchschnittlich 20 Prozent
pro Jahr. Dabei werden zum Beispiel
Zutrittskontrollsysteme in Bürohochhäu-
sern, Brandmeldetechnik und weiterhin
Videoüberwachung nachgefragt sein.
Auch der Schutz kritischer Infrastruktur
wie Hochgeschwindigkeitszugstrecken,
die zahlreichen neuen Kraftwerke und
Hochspannungsnetze sowie Wasserver-
sorgungssysteme gewinnt an Bedeu-
tung. Firmen werden sicherheitsbewuss-
ter, was die Aufrechterhaltung des Pro-
duktionsprozesses, den Schutz der Ange-
stellten sowie die Vermeidung von
Umweltschäden angeht. Zudem hat sich
die Sicherheitslage verschlechtert. Schon
seit Jahren kommt es vermehrt zu loka-
len Protesten, ob aufgrund von entschä-
digungslosen Landenteignungen, Um-
weltschäden, Arbeitsstreitigkeiten, Kor-
ruption oder Sorge vor Großprojekten.
Es gab schon mehrere terroristische
Anschläge. Deswegen hat die Regierung
im Zuge ihrer „Smart City“-Initiative auch
ein Programm „Safe City“ gestartet, das
die Verbesserung der öffentlichen Sicher-
heit, vor allem durch Ausbau der Über-
wachungstechnik, als Ziel hat.
Während der Wettbewerb in der
Sicherheitsbranche zunimmt, steigt
auch die Konzentration. Ein Engage-
ment in China ist für Hersteller aus ver-
schiedenen Gründen ein heikler Markt.
Einstiegsmöglichkeiten bieten Bran-
chenmessen wie China International
Exhibition on Public Safety and Security
(Security China 2014) im Oktober in
Peking oder China Public Security Expo
im Herbst 2015 in Shenzhen. Einen
deutschen Gemeinschaftsstand gibt es
auf der International Fire Protection
Equipment Technology Conference and
Exposition (China Fire) im Oktober 2015.
Märkte & Chancen
Geplante Sonderwirtschaftszonen in Südafrika
Ort Provinz Schwerpunkt
Mthata Eastern Cape Lebensmittelverarbeitung
Harrismith Free State Lebensmittelverarbeitung
Nasrec Gauteng IKT, Lebensmittelverarbeitung, Logistik
Dube Tradeport
(King Shaka Internatio-
nal Airport, Durban)
KwaZulu-Natal Logistik, Lebensmittelverarbeitung,
Luftfahrt, Elektronik
Tubatse/
Steelport Valley
Limpopo Weiterverarbeitung von Platin
Musina Limpopo Petrochemie, Verarbeitung mineralischer
Rohstoffe, Lebensmittelverarbeitung,
Logistik
Nkomati Mpumalanga Lebensmittelverarbeitung
Upington Northern Cape Solarindustrie
Rustenburg North-West Weiterverarbeitung von Platin
(Platinum Valley)
Atlantis Western Cape Erneuerbare Energien
Quelle: Department of Trade and Industries
Weitere Informationen:
Department of Trade and
Industries: www.thedti.gov.za
Coega Development Corporation:
www.coega.co.za
lären Belastung von 28 Prozent liegt.
Neben dem geringen Steuersatz sind
auch beschleunigte Abschreibungsrege-
lungen für Gebäude vorgesehen sowie
Sonderabschreibungen für Kapitalgüter.
Mit den neuen Sonderwirtschaftszonen
will die Regierung vor allem Investitionen
in arbeitsintensiven Industrien auslösen.
Insbesondere für Geringqualifizierte wer-
den neue Beschäftigungsmöglichkeiten
gebraucht. Um neue Anreize für die Ein-
stellung von geringqualifizierten Arbeit-
nehmern und Berufseinsteigern zu schaf-
fen, bieten sie auch spezielle Steuermäßi-
gungen. Im Rahmen der Employment
Tax Incentive können Unternehmen
Lohnzuschüsse in Anspruch nehmen, die
über den vom Arbeitgeber vorzuneh-
menden Lohnsteuerabzug verrechnet
werden.
Nummer 8 | August 2014
5VR International
MESSETIPPS
AHR EXPO
International Air-Conditioning, Heating,
Refrigerating Exposition
Vom 26. bis 28. Januar 2015 öffnet die AHR
EXPO, International Air-Conditioning,
Heating, Refrigerating Exposition, in Chi-
cago ihre Pforten. Die Messe existiert seit
1930 an jährlich wechselnden Orten. Bran-
chenschwerpunkte sind Sanitärwirtschaft,
Heizungs-, Klima-, Kälte-, Lüftungstechnik
(Branche 70),
Angebotsschwerpunkte
Filter, Heizungstechnik, Kältetechnik, Klima-
technik, Kühltechnik, Lüftungstechnik und
Sensoren.
Kontakt:
International Exposition Company
15 Franklin St.
Westport, CT 06880
USA
001 203 2219232
info@ahrexpo.com
www.ahrexpo.com
DOOR FAIR TURKEY
International Wooden, Steel, Automation,
Industrial Door and Door Side Industry
Specialization Fair
Die DOOR FAIR TURKEY, International
Wooden, Steel, Automation, Industrial
Door and Door Side Industry Specializa-
tion Fair, wird in Istanbul veranstaltet vom
15. bis 18. Januar 2015. Branchenschwer-
punkte sind Bautechnik, Baustoffe, Bauma-
schinen, Innenausbau (Branche 09).
Angebotsschwerpunkte
Komponenten, Schlösser, Schlüssel, Sicher-
heitstechnik, Türen und Überwachungsanla-
gen.
Kontakt:
Demos Fair Organisation Ltd.
Tekstilkent A11 Blok No 48 Atisalani
Esenler/Istanbul
Türkei
0090 212 28802-06
info@doorfair.com
www.doorfair.com
China: Unternehmen zahlen immer später
Die Zahlungsverzögerungen chinesi-
scher Unternehmen befinden sich auf
dem Höchststand seit 2010. Acht von
zehn chinesischen Unternehmen haben
2013 Zahlungsverzögerungen hinneh-
men müssen. Das hat Coface in einer
Studie zur Entwicklung des Kredit-
managements in China festgestellt.
Besonders betroffen sind die Branchen
Chemie, Maschinenbau, Haushaltselek-
tronik und Elektrogeräte.
Recherche zu Exportmärkten
Die Marktzugangsdatenbank der Euro-
päischen Union, die Market Access
Database, ist ein nützliches Online-
Rechercheinstrument für alle Exporteu-
re. Sie enthält konkrete waren- und län-
derbezogene Zoll- und Marktzugangs-
informationen für Lieferungen aus der
EU in Nicht-EU-Länder.
Die britische Wirtschaft wächst dyna-
misch. Aufgrund des gestiegenen Ver-
trauens in die wirtschaftliche Entwick-
lung investieren die Unternehmen ver-
stärkt in Maschinen und Anlagen. Ver-
besserte Abschreibungsmöglichkeiten
geben weitere Anreize. Fast alle Bran-
chen bieten gute Absatzchancen für
Maschinen. Besonders gut sind die
Bedingungen in der Automotive-Indus-
trie sowie im Bau-, Umwelttechnik- und
Energiesektor. Zudem bemüht sich die
britische Regierung seit einiger Zeit
stark um einen Wiederaufbau der eige-
nen inländischen Industrie.
Im Energiesektor gibt es interessan-
te Projekte. Bereits seit Jahren ist das
Vereinigte Königreich weltweiter Vor-
reiter im Bereich Offshore-Windkraft.
Aber die Briten setzen auch auf Atom-
kraft. Es sind kurz- bis langfristig acht
weitere Atomkraftwerke geplant.
Das Image deutscher Marken ist im
Vereinigten Königreich gut. Einerseits
profitiert der Absatz deutscher Produk-
te vom guten Image Deutschlands.
Andererseits trägt die meist sehr gute
Qualität deutscher Waren aber auch
selbst dazu bei, dass sich das Deutsch-
land-Bild weiter verbessert.
Großbritannien:
Absatzchancen für Maschinenbauer
Weitere Informationen:
Die Datenbank ist im Internet
zugänglich: http://madb.europa.eu
Weitere Informationen:
Die komplette Studie als
PDF-Download in Englisch unter:
www.coface.de  Suche (oben): China
Weitere Informationen:
Deutsch-Britische Industrie-
und Handelskammer:
http://grossbritannien.ahk.de
The Engineering Employers Federation:
www.eef.org.uk
Confederation of British Industry:
www.cbi.org.uk
Manufacturing Technologies Association:
www.mta.org.uk
The Society of Motor Manufacturers and
Traders: www.smmt.co.uk
Nummer 8 | August 2014
6 VR International
Ländersteckbrief
Die ehemalige jugoslawische Republik
(EJR) Mazedonien wird seit Mai 2006
von einer Koalition unter Führung der
national-konservativen VMRO-DPMNE
mit Nikola Gruevski als Ministerpräsi-
dent regiert. Bei den vorgezogenen
Neuwahlen vom 27. April 2014 wurde
die VMRO-DPMNE erneut stärkste
Kraft, verfehlte allerdings mit 61 von
123 Sitzen die absolute Mehrheit. Sie
wird daher ihre Koalition mit der Demo-
kratischen Union der ethnischen Alba-
ner (DUI) fortsetzen. Das vorangegan-
gene Regierungsbündnis beider Par-
teien war im Vorfeld der Präsident-
schaftswahl vom April 2014 zerbrochen,
nachdem sich die DUI einer neuerlichen
Kandidatur des von der VMRO-DPMNE
unterstützten Amtsinhabers Gjorge Iva-
nov widersetzt hatte. Dieser wurde
bei den Wahlen im Amt bestätigt.
Die oppositionelle Sozialdemokratische
Union (SDSM), die das Ergebnis der Par-
lamentswahlen nicht anerkennt, hat
einen Boykott der Parlamentsarbeit
angekündigt.
Politische Lage
Ein zentrales innenpolitisches Problem
stellt vor dem Hintergrund der stark
heterogenen Bevölkerungsstruktur die
Integration der ethnischen Albaner dar,
die mit einem Bevölkerungsanteil von
rund 25 Prozent die größte Minderheit
sind. Auch wenn derzeit ein Rückfall in
die bewaffneten Konflikte der Vergan-
genheit unwahrscheinlich erscheint,
beinhalten die ethnischen Spannungen
zwischen Mazedoniern und Albanern
Komercijalna Banka A.D. Skopje 1.411
Stopanska Banka A.D. Skopje 1.296
NLB Tutunska Banka A.D. Skopje 967*)
Ohridska Banka A.D. Ohrid 455
Halk Banka A.D. Skopje 332
*) Stand: 12/2012
Die fünf größten Banken
(Bilanzsumme in Mio. EUR; Stand: Ende 2013)
Mazedonien
Mazedonien zählt zu den armen Ländern Europas: Bettlerin in der Nähe des Finanzministeri-
ums in der Hauptstadt Skopje.
weiterhin ein erhebliches Risiko für die
politische Stabilität des Landes. Außen-
politisches Ziel der Regierung ist die
Integration des Landes in die NATO und
die EU. Mazedonien ist seit 2005 EU-Bei-
trittskandidat und hat 2008 eine Einla-
dung zum NATO-Beitritt erhalten. Eine
weitere Integration wird jedoch durch
Griechenland aufgrund des Konflikts um
den Staatsnamen „Republik Mazedo-
nien“ blockiert. Die Verzögerungen bei
der Aufnahme von Beitrittsgesprächen
mit der EU könnten in Mazedonien die
Bereitschaft sinken lassen, weiter an
dem im Hinblick auf den geplanten EU-
Beitritt eingeleiteten Reformprozess
festzuhalten.
Nummer 8 | August 2014
7VR International
Ländersteckbrief
Wirtschaftsstruktur
Mazedonien zählt mit einem Pro-Kopf-
Einkommen von knapp 5.000 USD zu
den ärmsten Ländern Europas. Die klei-
ne offene Volkswirtschaft ist von einem
starken landwirtschaftlichen Sektor und
von der Abhängigkeit von Transferzah-
lungen von im Ausland arbeitenden
Mazedoniern geprägt. Die Land- und
Forstwirtschaft ist mit einem Anteil von
10 Prozent am BIP und rund 17 Prozent
an der Gesamtbeschäftigung ein Schlüs-
selsektor der mazedonischen Wirtschaft.
Nahezu 40 Prozent der Bevölkerung
leben noch im ländlichen Raum und
betreiben Landwirtschaft, die häufig zur
Eigenversorgung dient. Industrie- und
Bergbau haben seit 1991 kontinuierlich
an Bedeutung verloren. Der Industrie-
sektor trägt rund 26 Prozent und der
Bergbau 1 Prozent zur BIP-Entstehung
bei. Im Dienstleistungsbereich werden
rund 63 Prozent des BIP erwirtschaftet.
Hierzu zählt auch der öffentliche Dienst,
der jedoch als stark überdimensioniert
und ineffizient gilt. Großes Wachstums-
potenzial wird dem Tourismus einge-
räumt, wobei es bislang allerdings noch
an einer Strategie zur Entwicklung des
Sektors fehlt. Das Bankensystem gilt als
relativ gut kapitalisiert und kann sich
weitgehend durch inländische Einlagen
finanzieren. Allerdings haben zwei der
drei großen Banken griechische oder
slowenische Eigentümer und könnten
dem Risiko eines erhöhten Kapitalab-
zugs ausgesetzt sein. Insgesamt sind
Wirtschaft und Exportbasis wenig diver-
sifiziert. Hauptexportgüter des Landes
sind Eisen und Stahl sowie Bekleidung
mit einem Anteil von zusammen 36 Pro-
zent an den Gesamtexporten. Zur Diver-
sifizierung seiner Wirtschaft und zum
Ausbau seiner Exportbasis ist Mazedo-
nien auf ausländische Direktinvestitio-
nen angewiesen. Das Investitionsklima
wird allerdings durch schwache Rah-
menbedingungen, wie die mangelhafte
Infrastruktur, die geringe Effizienz und
Transparenz der öffentlichen Verwal-
tung und nicht zuletzt durch die ver-
breitete Korruption beeinträchtigt.
Wirtschaftslage
und Wirtschaftspolitik
Nach einem Rückgang des BIP um 0,3
Prozent im Jahr 2012 hat die Wirtschaft
wieder an Dynamik gewonnen. 2013
wuchs das BIP real um 3,1 Prozent, und
2014 könnte sich die Wirtschaftsleistung
weiter um 3,4 Prozent steigern. Der
Wirtschaftsaufschwung wird sowohl
von den Ausfuhren wie auch den Inves-
titionen und dem Privatverbrauch getra-
gen. Die Zunahme der mazedonischen
Exporte geht dabei vor allem auf die
steigende Produktion der im Land täti-
gen exportorientierten Unternehmen
zurück, die zumeist auch eine ausländi-
sche Beteiligung aufweisen.
Zu den drängenden Problemen der
Wirtschaftspolitik gehört die chronisch
hohe Arbeitslosigkeit. Trotz eines sich
abzeichnenden leichten Rückgangs
Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland mit Mazedonien
(in Millionen EUR)
Jahr Deutsche Ausfuhr Deutsche Einfuhr Saldo
2011 527 954 –427
2012 512 964 –452
2013 549 1.184 –635
2014 Jan.–April 206 494 –288
Quellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden; Außenhandel, Fachserie 7
Botschaft der
Bundesrepublik Deutschland
Ul. Lerinska 59
1000 Skopje
Mazedonien
00389 2 309 39 00
info@skopje.diplo.de
www.skopje.diplo.de
Botschaft der ehemaligen
jugoslawischen Republik Mazedonien
Hubertusallee 5
14193 Berlin
0049 30 890 69 50
makedonische.botschaft@t-online.de;
berlin@mfa.gov.mk;
www.missions.gov.mk/berlin
Repräsentanz der
Deutschen Wirtschaft in Mazedonien
Blvd. St. Kliment Ohridski 30,
5. Etage
MK-1000 Skopje
Mazedonien
00389 2 3228 824, -3296786,
-3296787
info@ahk.mk
http://mazedonien.ahk.de
Nützliche Adressen
Land- und Forstwirtschaft sind der Schlüsselsektor der mazedonischen Wirtschaft.
Nummer 8 | August 2014
8 VR International
Ländersteckbrief
Chemische Erzeugnisse 12,8
Erdöl 11,3
Nahrungsmittel 10,3
NE-Metalle 9,0
Textilien/Bekleidung 8,4
Quellen: Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten
kompakt, Mai 2014
Hauptimportgüter Mazedoniens
2013 (Prozent der Gesamteinfuhr)
dürfte die Arbeitslosenquote auch in
2014 mit 28,5 Prozent sehr hoch blei-
ben. Die Inflationsrate ist moderat und
verringerte sich 2013 auf 2,8 Prozent.
Für das Jahr 2014 wird infolge niedrige-
rer Weltmarktpreise für Nahrungsmittel
und Energie mit einem weiteren Rück-
gang auf nahezu null gerechnet. Die
Regierung ist um eine solide Fiskalpolitik
bemüht, aufgrund des mit 80 Prozent
hohen Anteils gebundener Ausgaben
im Budget ist ihr fiskalpolitischer
Gestaltungsspielraum jedoch einge-
schränkt. Das Haushaltsdefizit lag 2013
bei 4,1 Prozent des BIP und könnte im
Zuge der erwarteten Wirtschaftsbele-
bung im Jahr 2014 auf 3,7 Prozent sin-
ken. Die Staatsverschuldung ist mit rund
33 Prozent des BIP in 2013 weiterhin
moderat und dürfte auch 2014 unkri-
tisch bleiben. Aufgrund des beschränk-
ten inländischen Finanzmarktes ist der
Staat allerdings stark auf ausländische
Kreditgeber angewiesen. Die Leistungs-
bilanz ist chronisch defizitär, worin sich
die hohe Importabhängigkeit Mazedo-
niens in nahezu allen Wirtschaftsberei-
chen widerspiegelt. 2013 verringerte
sich das Leistungsbilanzdefizit zwar auf
1,9 Prozent des BIP – aufgrund des
hohen Importbedarfs der Wirtschaft
dürfte es sich aber bei anziehendem
Wachstum in 2014 wieder auf 2,8 Pro-
zent des BIP erhöhen. Die Auslandsver-
schuldung Mazedoniens belief sich Ende
2013 auf rund 7,2 Milliarden USD und
wird 2014 voraussichtlich auf 7,5 Milliar-
den USD ansteigen. Gleichzeitig dürfte
sich aber ihr Anteil an den Exporten, der
2013 bei hohen 128 Prozent lag, konti-
nuierlich verringern. Der Schuldendienst
ist mit 7,8 Prozent der Exporterlöse in
2013 und voraussichtlich rund 9 Prozent
in 2014 moderat und angesichts der
internationalen Unterstützung tragbar.
Bei einer Importdeckungsquote von
rund 3,8 Monaten in 2013 ist nicht mit
kurzfristigen Liquiditätsengpässen zu
rechnen.
Beziehungen zur
Bundesrepublik Deutschland
Deutschland ist traditionell einer der
wichtigsten Handelspartner Mazedo-
niens. Von den mazedonischen Expor-
ten gingen 2013 rund 36 Prozent nach
Deutschland, das damit der mit Abstand
wichtigste Absatzmarkt des Landes war.
Am Gesamtimport Mazedoniens lag
Deutschland im Jahr 2013 mit einem
Anteil von 10,5 Prozent nach Großbri-
tannien und Griechenland auf Platz drei.
Bei einem bilateralen Handelsvolumen
von 1,7 Milliarden EUR 2013 liegt Maze-
donien allerdings nur auf Rangstelle 60
bei den deutschen Importen und auf
Rangstelle 80 bei den deutschen Ex-
porten.
Nach dem Einbruch des deutsch-
mazedonischen Handels im Jahr 2009
infolge der internationalen Finanz- und
Wirtschaftskrise haben sich die bilatera-
len Wirtschaftsbeziehungen seit 2010
wieder erkennbar belebt. 2013 beliefen
sich die deutschen Exporte auf rund 549
Millionen EUR und die Importe auf 1.184
Millionen EUR, was einem Steigerungs-
satz von 7 Prozent und knapp 23 Prozent
gegenüber dem Vorjahr entsprach. In
den ersten vier Monaten 2014 hat sich
die Handelsdynamik weiter beschleunigt.
Von Januar bis April 2014 erreichte der
bilaterale Warenaustausch einen Wert
von 700 Millionen EUR, was einer Steige-
rung um 24 Prozent gegenüber dem
Vorjahr entspricht. Der bilaterale Handel
weist seit Jahren einen deutlichen Über-
schuss zugunsten Mazedoniens auf. Ein
wesentlicher Grund dafür sind unter
anderem die in Mazedonien für deutsche
Unternehmen erbrachten Lohnvered-
lungsarbeiten im Bereich der Kraftfahr-
zeugzulieferung sowie die Lohnarbeits-
fertigung im Textilbereich. Bei den deut-
schen Importen spielen dementspre-
Bevölkerung:
2 Millionen Einwohner
Fläche:
26.000 km²
Hauptstadt:
Skopje
Korrespondenzsprachen:
Englisch
Zollflughäfen:
Ohrid, Skopje
Zolltarif:
Harmonisiertes System.
Einfuhrlizenzen:
Die Einfuhr ist weitgehend liberalisiert.
Zahlungsbedingungen und Angebote:
Vorauskasse, Akkreditivbasis; Deckungs-
möglichkeiten über Hermes fallweise
möglich. Angebote auf €-Basis.
Maße und Gewichte:
Metrisches System
Währungseinheit:
1 Denar = 100 Deni. ISO-Code: MKD
Euler Hermes Länder-Klassifizierung:
5
* Auszug aus den „Importbestimmungen anderer
Länder“ 2012 sowie aus den „Konsulats-
und Mustervorschriften“ (40.Auflage, 2013/2014,
2.Nachtrag).
Eckdaten für den Export nach Mazedonien
Für den bislang wenig ausgebauten Tou-
rismus gibt es Potenzial – hier die Matka-
Schlucht in der Nähe von Skopje.
Nummer 8 | August 2014
9VR International
Ländersteckbrief
(Jahreswachstumsrate in Prozent)
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung
Jahr Bruttoinlandsprodukt Inflationsrate Haushaltsdefizit
(real) (Jahresdurchschnitt) (Prozent des BIP)
2011 2,8 3,9 –2,5
2012 –0,3 3,3 –3,9
2013 3,1 2,8 –4,1
2014s 3,4 0,1 –3,7
s = geschätzt
Quellen: Germany Trade  Invest; Wirtschaftsdaten kompakt, Mai 2014; IWF, International
Financial Statistics; EIU; eigene Berechnungen
chend lohnarbeitsgefertigte Zulieferpro-
dukte wie Katalysatoren und elektroni-
sche Anzeigeinstrumente sowie Textilien
eine große Rolle. Im Gegenzug stehen
bei den deutschen Exporten nach Maze-
donien Vorerzeugnisse für die Textil- und
Fahrzeugindustrie an erster Stelle. 2013
flossen ausländische Direktinvestitionen
von rund 221 Millionen USD nach Maze-
donien. Deutschland lag dabei mit einem
Anteil von rund 16 Prozent nach Großbri-
tannien und Österreich an dritter Rang-
stelle. Der kumulierte Bestand deutscher
Investitionen belief sich 2012 auf rund 53
Millionen EUR. Hauptbranchen für aus-
ländische Investitionen in Mazedonien
sind die verarbeitende Industrie ein-
schließlich Metall- und Maschinenbau-
industrie, die Fahrzeugindustrie, Handel
und Bauwirtschaft. Investitionsmöglich-
keiten für ausländische Unternehmen
sind gegenwärtig insbesondere im Aus-
bau des Transportnetzes und beim Auf-
bau neuer Kapazitäten im Energiesektor,
vorrangig im Bereich Wasserkraft, zu
sehen. Mit der Repräsentanz der deut-
schen Wirtschaft gibt es in Skopje einen
direkten Ansprechpartner für die deut-
sche Wirtschaft. Zwischen beiden Län-
dern besteht ein Doppelbesteuerungs-
abkommen und ein bilaterales Investi-
tionsschutzabkommen ist seit September
2000 in Kraft.
Aussichten
Mazedonien ist weiterhin eines der
ärmsten Länder Europas. Ausgehend
von dem niedrigen Einkommensniveau,
dürfte die Wirtschaft in den kommen-
den Jahren kräftige Wachstumsraten
aufweisen. Beeinträchtigt werden die
Entwicklungen in der Außenwirtschaft
Jahr Leistungsbilanzsaldo Direktinvestitionen (netto) Währungsreserven
(Mrd. USD) (Mrd. USD) (ohne Gold/Mrd. USD)
2011 –0,3 0,5 2,3
2012 –0,4 0,1 2,5
2013 –0,2 0,3 2,5
2014s –0,3 0,3 2,6
s = geschätzt
Quellen: Germany Trade  Invest; Wirtschaftsdaten kompakt, Mai 2014; IWF, International
Financial Statistics; EIU; eigene Berechnungen
Alexander-Statue in Skopje – ein Streitpunkt zwischen Griechenland und Mazedonien,
da beide Länder den antiken Feldherrn für sich beanspruchen. Dadurch ist der
EU-Beitritt Mazedoniens gefährdet.
langfristigen Aussichten für ein nachhal-
tiges Wachstum allerdings durch den
weiterhin hohen Reformbedarf, die
fortbestehenden ethnischen Spannun-
gen und die labile innenpolitische Lage,
die immer wieder zu Störungen des
politischen und wirtschaftlichen Prozes-
ses führen könnten. Zur Entwicklung
seines Potenzials und zur Diversifizie-
rung der Wirtschaft ist Mazedonien auf
ausländische Investitionen angewiesen,
deren Förderung zu den zentralen Zie-
len der Wirtschaftspolitik gehört. Vor-
aussetzung für einen verstärkten Zufluss
von Investitionskapital ist jedoch die
weitere Verbesserung der Rahmenbe-
dingungen, wozu neben dem Ausbau
der Infrastruktur insbesondere auch
Erfolge bei der Korruptionsbekämpfung
und dem Abbau des ineffizienten Ver-
waltungsapparates erforderlich sind.
Dabei könnte der Vorbereitungsprozess
auf den EU-Beitritt wesentlich zu einer
Verbesserung der Rahmenbedingungen
beitragen. In Anbetracht der Verzöge-
rung der Integration Mazedoniens in EU
und NATO aufgrund des Konflikts mit
Griechenland um den Staatsnamen, ist
allerdings nicht auszuschließen, dass die
Bereitschaft Mazedoniens zur Fortset-
zung des Reformprozesses nachlässt.
Ingrid Schäfer-Link
DZ BANK AG
Nummer 8 | August 2014
VR International10
Interview
Sicher im internationalen Wettbewerb
Geschäftsverbindungen in Ländern außerhalb der Eurozone sind häufig mit Währungsrisiken verbunden. Damit sich
Unternehmen auf globalisierten Märkten besser durchsetzen können, gibt es Währungskredite mit maßgeschneiderten
und äußerst flexiblen Konstruktionen. VR International sprach mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der DZ PRIVAT-
BANK, Dr. Bernhard Früh, über Chancen und Möglichkeiten durch den Währungskredit Lux Credit.
VR International: Global agierende
Unternehmen nutzen diverse Wäh-
rungen. Wie lassen sich Währungs-
risiken absichern?
Dr. Bernhard Früh: International tätige
kleine und mittelgroße Unternehmen
sind doppelt so erfolgreich wie aus-
schließlich auf den Inlandsmarkt fokus-
sierte Firmen, besagt eine Studie der
Logistikunternehmen DHL Express und
IHS. In den vergangenen fünf Jahren sind
40 Prozent der kleineren mittelständi-
schen Unternehmen auslandsaktiv ge-
worden.
Viele Unternehmen exportieren Pro-
dukte in diverse Länder. Fakturiert wird
häufig in Fremdwährung, beispielsweise
in USD, polnischen Zloty, russischen Rubel
oder chinesischen Yuan. Dann besteht
zuerst einmal für Unternehmen ein Wäh-
rungsrisiko bis zum Eingang des Rech-
nungsbetrages. Dabei ist für die erwarte-
te Zahlung des Käufers bei Abschluss des
Vertrages weder der genaue Termin des
Zahlungseinganges noch der dann be-
stehende Kurs bekannt, zu dem der Wäh-
rungsbetrag in EUR getauscht werden
kann. An dieser Stelle kann der Berater
der lokalen Genossenschaftsbank in
Zusammenarbeit mit der DZ PRIVAT-
BANK S.A. die betriebswirtschaftlich inte-
ressante Lösung mit dem Währungs-
kredit bieten.
VR International: Bitte beschreiben
Sie uns die Vorgehensweise!
Dr. Bernhard Früh: Das Unternehmen,
nennen wir es Schmidt ImEx, nimmt bei
Vertragsabschluss einen kurzfristigen
Kredit, beispielsweise in chinesischen
Yuan, auf. Den Yuan-Betrag tauscht das
Unternehmen in EUR und hat somit
Liquidität für die Produktion. Außerdem
steht nun der Kurs für den erwarteten
Yuan-Betrag aus dem Exportgeschäft
fest. Denn bei Zahlung des Kaufpreises
wird mit dem dann vereinnahmten
Betrag der Kredit in Yuan abgelöst.
Schmidt ImEx sichert sich schon bei der
Kreditaufnahme und dem gleichzeitigen
Tausch der Währung in EUR den Kurs
des Auftragsvolumens und verfügt
zudem direkt über die gewünschte
Liquidität in EUR, um weitere Geschäfte
und Investitionen zu tätigen.
Dabei muss der Zahlungseingang,
anders als bei einem Devisenterminge-
schäft, nicht taggenau erfolgen. Auch
entfällt für die Bank und den Kunden
der mit MIFID* und EMIR** verbundene
regulatorische Datenerfassungs- und
Meldeaufwand und ist bei gleichzeiti-
gem Liquiditätsbedarf für die Unterneh-
men zudem häufig auch noch günstiger.
VR International: Was sind weitere
Vorteile dieses Konstrukts?
Dr. Bernhard Früh: Kunden können den
Währungskredit auch in Form eines Rah-
men-Calls nutzen. Dann kann der Wäh-
rungskredit jederzeit erneut für weitere
Vorfinanzierungen beansprucht werden
– und das ohne neuen Vertragsabschluss
und Dokumentation. Insbesondere beim
Ausbau der Geschäfte mit Osteuropa
und China kann es Unternehmen Wett-
bewerbsvorteile bieten, wenn sie die
Abwicklung in der Landeswährung des
Kunden zumindest anbieten können.
VR International: Ist dies nur für
bestimmte Währungen möglich?
Dr. Bernhard Früh: Nein, prinzipiell sind
Kreditaufnahmen im kurzfristigen und
längerfristigen Bereich in allen handelba-
ren Währungen möglich. Damit eignen
sie sich grundsätzlich weltweit zur Wäh-
rungsabsicherung von Export- und Han-
delsgeschäften bei gleichzeitigem Liqui-
ditätsbedarf. Der Verhandlungsspielraum
der Unternehmen vergrößert sich, da sie
in der Lage sind, ihren Kunden – durch
die Fakturierung in deren Heimatwäh-
rung – das Währungsrisiko abzunehmen.
Dr. Bernhard Früh
Mitglied des
Vorstands
DZ PRIVATBANK S.A.
4, rue Thomas Edison
1445 Luxembourg-
Strassen
00352 44903-1
info@dz-privatbank.com
Interview mit ...
Auch Firmen, die bislang immer versucht
haben, EUR als Fakturierungswährung
durchzusetzen, können so eventuell
höhere Margen erzielen, da bisher das
Währungsrisiko bei ihrem Geschäftspart-
ner lag und von diesem entsprechend
kalkuliert wurde – und den Preisspiel-
raum eingrenzte.
VR International: Gibt es weitere Vor-
teile?
Dr. Bernhard Früh: Internationale Un-
ternehmen können Währungskredite
auch zur Finanzierung von Produktions-
stätten oder Tochtergesellschaften im
Ausland nutzen – selbstverständlich
unter Berücksichtigung der in den Län-
dern bestehenden devisenrechtlichen
Landesbestimmungen. Der Vorteil ist,
dass sie dann häufig die bessere Bonität
der inländischen Muttergesellschaft
nutzen, um entsprechend günstigere
Zinssätze zu erhalten. Auch die manch-
mal schwierigere Verhandlung mit aus-
ländischen Banken kann so vermieden
werden: Ihre Genossenschaftsbank vor
Ort unterstützt dabei gerne.
VR International: Haben Sie vielen
Dank für die Erläuterungen.
* Markets in Financial Instruments Directive/Richt-
linie über Märkte für Finanzinstrumente
** European Market Infrastructure Regulation zur
Eindämmung systemischer Risiken im Derivate-
markt
Nummer 8 | August 2014
11VR International
Von Praktikern für Praktiker
Effizienter Messeauftritt für den Mittelstand
Mit dem Messeauftritt stärkt jedes Unternehmen seine Marke in der Wirtschaft
und in der öffentlichen Wahrnehmung.
Die Marken-Plattform einer Unterneh-
mensmarke beinhaltet alle Facetten der
Kommunikation nach innen und außen
und trägt letztlich zu seinem Marken-
wert bei. Dabei ist jede Messe durch die
Messearchitektur eine Markeninszenie-
rung. Doch damit sich dieses kosten-
intensive Engagement auch auszahlt,
bedarf es wichtiger Vorbereitungen. Ent-
scheidender Faktor sind die Messeziele,
die jedes Unternehmen für sich selber
aufstellen sollte. Messeziele leiten sich
grundsätzlich von Unternehmenszielen
ab und sind überprüfbar und messbar. So
gehören die sogenannten Kontakt-, Ver-
triebs-, Medien- und Motivationsziele vor
jeder Messe im entscheidenden internen
Messegespräch vor der Messe nicht nur
diskutiert, sondern mit Messtools, wie
beispielsweise einer auf der Messe statt-
findenden Kundenbefragung, festgelegt.
Unterstützung von externen Messe-
profis, die das strategische Messege-
schäft beherrschen, ist für das erste Mal
sinnvoll.
Auch der sonstige Auftritt sollte vor
einer Messe gründlich geplant sein. Einla-
abteilungen und die Geschäftsführung.
Daneben fungieren Mitarbeiter aus dem
Bereich Marketing sinnvollerweise als
Koordinatoren oder Organisatoren. Je
nach Bedarf, sind zusätzliche Hostessen
und Hosts für den Bereich Service zustän-
dig. Das Verhalten auf dem Messestand
sollte von Gastfreundschaft geprägt sein.
Verstehen Sie Ihr Unternehmen als Gast-
geber, so, als würden Sie zu Hause einen
Gast empfangen. Sprechen Sie also jeden
Besucher an, der auf Ihren Stand kommt
und machen Sie so aus einem anonymen
Messebesucher einen Gast. Das Tragen
eines einheitlichen Namensschildes für
alle Mitarbeiter ist dabei ein Obligo.
Empfangen Sie als guter Gastgeber die
Gäste freundlich und herzlich, lassen Sie
den Gast zu Wort kommen und hören Sie
zu. Und: Ein guter Gastgeber erfüllt nach
der Messephase genau und zeitnah, was
dem Gast zugesagt wurde.
Gut vorbereitete Mitarbeiter kennen
die offizielle Messeansprache, können
sich gemäß den Kniggeregeln Messe-
standbesuchern gegenüber mit ange-
brachtem Business-Outfit verhalten und
dungen, Öffentlichkeitsarbeit, marken-
strategische Maßnahmen – Fragen wie:
Wo steht die Marke? –, bis hin zu den
Besucher-Erfassungsbögen zum Lead-
management, um potenzielle Kunden
kennenzulernen, tragen zum wesent-
lichen Erfolg und damit zu einem Return
on Investment bei. Nicht zu vergessen –
gerade im Mittelstand – sind vorberei-
tende Schulungen des gesamten Messe-
standteams durch ein eintägiges Vorbe-
reitungsseminar oder Coaching direkt
auf dem Messestand.
Die Aufgaben des Messestandteams
entsprechen oft den Messezielen. Es
geht zumeist um Image- und Markenför-
derung sowie um Auftragsgenerierung.
Wichtig auch das Networking – beispiels-
weise zum Aufbau internationaler Netz-
werke für Vorträge und zum Austausch
von Informationen – und die Kundenge-
winnung. Schließlich geht es um das „Ver-
kaufen“ von innovativen Ideen und
Know-how.
Zu klären ist auch die personelle
Zusammensetzung des Messeteams.
Üblich sind Mitarbeiter der Vertriebs-
Nummer 8 | August 2014
12 VR International
Herausgeber: BVR, DZ BANK AG, WGZ BANK AG, Deutscher Genossenschafts-Verlag eG
Verantwortliche Redakteurin: Dr. Sabine Theadora Ruh, freie Wirtschaftsjournalistin,
Allendorfer Straße 47, 60433 Frankfurt
Objektleitung: Ricarda Schweers, DG VERLAG, E-Mail: rschweers@dgverlag.de
Verlag: Deutscher Genossenschafts-Verlag eG, vertreten durch den
Vorstand Peter Erlebach (Vorsitzender) und Franz-J. Köllner,
Leipziger Str. 35, 65191 Wiesbaden
IMPRESSUM
Druck und Versand: Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Niederbieberer Str. 124, 56567 Neuwied
Bildnachweis: Africa Fashion Day Berlin, DZ PRIVATBANK, MB Services Meßwarb, Fotolia, Google
Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Deutschen Genossenschafts-Verlages eG zulässig.
ISSN 2195-206X
VR International erscheint monatlich und ist bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich.
Das Manuskript für diese Ausgabe wurde Mitte Juli 2014 abgeschlossen.
Für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewähr.
tragen somit als Teil der Unternehmens-
marke zum Messeerfolg bei. Welcher
Stand zu welchem Unternehmen passt,
was gezeigt werden sollte und wie wel-
che Botschaften implementiert werden
müssen, leitet sich zum einen aus den
Messezielen ab, zum anderen von den
kreativen Ideen der Messeverantwort-
lichen. Für die professionelle Unter-
stützung von außen stehen Agenturen
oder professionelle Messebauer bereit,
schließlich sollten Messeziele klar und
deutlich definiert werden. Auch sind
Messeziele messbar – der Return on
Investment und damit die Messekosten
sind transparent. Durchschnittliche Mes-
sekosten liegen etwa zwischen 800 und
1.400 EUR pro Quadratmeter Messe-
stand. Hierin sind nicht Personal- und
etwaige Reisekosten eingerechnet. Allein
die Kosten zeigen, dass ein eigener Mes-
sestand gut vorbereitet sein muss. Dabei
ist ein Messeauftritt kein Ersatz für ver-
fehlte Vertriebspolitik und ersetzt auch
nicht schwache Vertriebsprozesse. Eine
gute Alternative sind auch Gemein-
schaftsstände mit mehreren Teilnehmern
auf einem Stand und einer einheitlichen
Infrastruktur. Dies ist empfehlenswert bei
kleineren Budgets, bei Regional-, Test-
oder Auslandsmessen, für Start-ups oder
einfach, um Erfahrung zu sammeln.
Neuester Trend – gerade bei mittel-
ständischen Unternehmen mit geringer
Messeanzahl im Jahr – ist das Outsour-
cing des gesamten Messewesens an stra-
tegische Messeberatungsunternehmen.
Dadurch werden der Geschäftsführung
strategische und operative Arbeit
effizient abgenommen. Das spart Res-
sourcen im eigenen Haus und sorgt für
einen reibungslosen, effizienten Messe-
auftritt.
Jörg Meßwarb
MB Services Meßwarb
Von-Leyden-Straße 24
65191 Wiesbaden
0611 2043745
mb.services@t-online.de
www.mb-services.org
Autor
Aus anonymen Messebesuchern einen Gast machen – eine der vielfältigen Aufgaben
eines erfolgreichen Messeauftritts.

Contenu connexe

En vedette

Renfah diversifiktion
Renfah diversifiktionRenfah diversifiktion
Renfah diversifiktionrenfah
 
E n s a y o s d e l a l o c u r a
E n s a y o s   d e   l a   l o c u r aE n s a y o s   d e   l a   l o c u r a
E n s a y o s d e l a l o c u r apixiya
 
RWDG Webinar: Data Steward Definition and Other Data Governance Roles
RWDG Webinar: Data Steward Definition and Other Data Governance RolesRWDG Webinar: Data Steward Definition and Other Data Governance Roles
RWDG Webinar: Data Steward Definition and Other Data Governance RolesDATAVERSITY
 
Trends in Data Lifecycle Management and Information Governance
Trends in Data Lifecycle Management and Information GovernanceTrends in Data Lifecycle Management and Information Governance
Trends in Data Lifecycle Management and Information GovernanceBryant Bell
 
Recuperacion del bios
Recuperacion del biosRecuperacion del bios
Recuperacion del biosfox44
 
Ingenieria agroecologica
Ingenieria agroecologicaIngenieria agroecologica
Ingenieria agroecologicasandraiba29
 
Opinionway - Objectif Gard : La situation politique à Nîmes
Opinionway - Objectif Gard : La situation politique à NîmesOpinionway - Objectif Gard : La situation politique à Nîmes
Opinionway - Objectif Gard : La situation politique à NîmescontactOpinionWay
 

En vedette (12)

Gaver_CV-2015
Gaver_CV-2015Gaver_CV-2015
Gaver_CV-2015
 
Ojo 2
Ojo 2Ojo 2
Ojo 2
 
Renfah diversifiktion
Renfah diversifiktionRenfah diversifiktion
Renfah diversifiktion
 
E n s a y o s d e l a l o c u r a
E n s a y o s   d e   l a   l o c u r aE n s a y o s   d e   l a   l o c u r a
E n s a y o s d e l a l o c u r a
 
Open Data und Barrierefreiheit
Open Data und BarrierefreiheitOpen Data und Barrierefreiheit
Open Data und Barrierefreiheit
 
RWDG Webinar: Data Steward Definition and Other Data Governance Roles
RWDG Webinar: Data Steward Definition and Other Data Governance RolesRWDG Webinar: Data Steward Definition and Other Data Governance Roles
RWDG Webinar: Data Steward Definition and Other Data Governance Roles
 
Trends in Data Lifecycle Management and Information Governance
Trends in Data Lifecycle Management and Information GovernanceTrends in Data Lifecycle Management and Information Governance
Trends in Data Lifecycle Management and Information Governance
 
Seminario
SeminarioSeminario
Seminario
 
Recuperacion del bios
Recuperacion del biosRecuperacion del bios
Recuperacion del bios
 
Pxndx
PxndxPxndx
Pxndx
 
Ingenieria agroecologica
Ingenieria agroecologicaIngenieria agroecologica
Ingenieria agroecologica
 
Opinionway - Objectif Gard : La situation politique à Nîmes
Opinionway - Objectif Gard : La situation politique à NîmesOpinionway - Objectif Gard : La situation politique à Nîmes
Opinionway - Objectif Gard : La situation politique à Nîmes
 

Similaire à VR_Intern_08_2014 09.46.34

Projektzusammenfassung „Entdecken Vorarlberger Stickereien in Westafrika“
Projektzusammenfassung „Entdecken Vorarlberger Stickereien in Westafrika“Projektzusammenfassung „Entdecken Vorarlberger Stickereien in Westafrika“
Projektzusammenfassung „Entdecken Vorarlberger Stickereien in Westafrika“Silke Hagen-Jurkowitsch Alexander Sarlay
 
Chancen für den Mittelstand in Afrika
Chancen für den Mittelstand in AfrikaChancen für den Mittelstand in Afrika
Chancen für den Mittelstand in AfrikaMarc Zander
 
its switzerland World Congress 2024
its switzerland World Congress 2024 its switzerland World Congress 2024
its switzerland World Congress 2024 Fabio Walti
 
Außenwirtschaft im Fokus - das Bayern International Magazin
Außenwirtschaft im Fokus - das Bayern International Magazin Außenwirtschaft im Fokus - das Bayern International Magazin
Außenwirtschaft im Fokus - das Bayern International Magazin Bayern International
 
European Crowdfunding
European CrowdfundingEuropean Crowdfunding
European CrowdfundingElfriede Sixt
 
mep 2/2013 - MICE by melody - Beitrag Magazin "mep"
mep 2/2013 - MICE by melody - Beitrag Magazin "mep"mep 2/2013 - MICE by melody - Beitrag Magazin "mep"
mep 2/2013 - MICE by melody - Beitrag Magazin "mep"MICEboard
 
Funds in Fashion - Beteiligungskapital in der Modebranche
Funds in Fashion - Beteiligungskapital in der ModebrancheFunds in Fashion - Beteiligungskapital in der Modebranche
Funds in Fashion - Beteiligungskapital in der ModebrancheBVK
 
Service Innovation Labs cooperated with Ideas in Motion: the business-incubat...
Service Innovation Labs cooperated with Ideas in Motion: the business-incubat...Service Innovation Labs cooperated with Ideas in Motion: the business-incubat...
Service Innovation Labs cooperated with Ideas in Motion: the business-incubat...Service Innovation Labs
 
ICMA Trends 2014 English
ICMA Trends 2014 EnglishICMA Trends 2014 English
ICMA Trends 2014 EnglishNorbert Küpper
 
Vorstellung CreativeMonday & weitere Communities, Eventformate bei bayern design
Vorstellung CreativeMonday & weitere Communities, Eventformate bei bayern designVorstellung CreativeMonday & weitere Communities, Eventformate bei bayern design
Vorstellung CreativeMonday & weitere Communities, Eventformate bei bayern designMarkus Teschner
 
mep 5/2013 - MICE by melody Nachbericht
mep 5/2013 - MICE by melody Nachberichtmep 5/2013 - MICE by melody Nachbericht
mep 5/2013 - MICE by melody NachberichtMICEboard
 
VR international Africa
VR international AfricaVR international Africa
VR international AfricaLutz Hartmann
 
German aim group international Präsentation
German aim group international PräsentationGerman aim group international Präsentation
German aim group international PräsentationAimportugal
 
zentrada erweitert Fashion-Marktplatz
zentrada erweitert Fashion-Marktplatzzentrada erweitert Fashion-Marktplatz
zentrada erweitert Fashion-MarktplatzSchimmelMartina
 

Similaire à VR_Intern_08_2014 09.46.34 (20)

Pressemeldung_Fashion_Week_Munich_042010.pdf
Pressemeldung_Fashion_Week_Munich_042010.pdfPressemeldung_Fashion_Week_Munich_042010.pdf
Pressemeldung_Fashion_Week_Munich_042010.pdf
 
Projektzusammenfassung „Entdecken Vorarlberger Stickereien in Westafrika“
Projektzusammenfassung „Entdecken Vorarlberger Stickereien in Westafrika“Projektzusammenfassung „Entdecken Vorarlberger Stickereien in Westafrika“
Projektzusammenfassung „Entdecken Vorarlberger Stickereien in Westafrika“
 
Chancen für den Mittelstand in Afrika
Chancen für den Mittelstand in AfrikaChancen für den Mittelstand in Afrika
Chancen für den Mittelstand in Afrika
 
its switzerland World Congress 2024
its switzerland World Congress 2024 its switzerland World Congress 2024
its switzerland World Congress 2024
 
MIDEST 2013
MIDEST 2013MIDEST 2013
MIDEST 2013
 
Startup Europe: European Crowdfunding
Startup Europe: European CrowdfundingStartup Europe: European Crowdfunding
Startup Europe: European Crowdfunding
 
Außenwirtschaft im Fokus - das Bayern International Magazin
Außenwirtschaft im Fokus - das Bayern International Magazin Außenwirtschaft im Fokus - das Bayern International Magazin
Außenwirtschaft im Fokus - das Bayern International Magazin
 
European Crowdfunding
European CrowdfundingEuropean Crowdfunding
European Crowdfunding
 
INFOMARKT_Siebzehnruebl_Messe
INFOMARKT_Siebzehnruebl_MesseINFOMARKT_Siebzehnruebl_Messe
INFOMARKT_Siebzehnruebl_Messe
 
mep 2/2013 - MICE by melody - Beitrag Magazin "mep"
mep 2/2013 - MICE by melody - Beitrag Magazin "mep"mep 2/2013 - MICE by melody - Beitrag Magazin "mep"
mep 2/2013 - MICE by melody - Beitrag Magazin "mep"
 
Funds in Fashion - Beteiligungskapital in der Modebranche
Funds in Fashion - Beteiligungskapital in der ModebrancheFunds in Fashion - Beteiligungskapital in der Modebranche
Funds in Fashion - Beteiligungskapital in der Modebranche
 
Service Innovation Labs cooperated with Ideas in Motion: the business-incubat...
Service Innovation Labs cooperated with Ideas in Motion: the business-incubat...Service Innovation Labs cooperated with Ideas in Motion: the business-incubat...
Service Innovation Labs cooperated with Ideas in Motion: the business-incubat...
 
CIM 05/2016
CIM 05/2016CIM 05/2016
CIM 05/2016
 
ICMA Trends 2014 English
ICMA Trends 2014 EnglishICMA Trends 2014 English
ICMA Trends 2014 English
 
Vorstellung CreativeMonday & weitere Communities, Eventformate bei bayern design
Vorstellung CreativeMonday & weitere Communities, Eventformate bei bayern designVorstellung CreativeMonday & weitere Communities, Eventformate bei bayern design
Vorstellung CreativeMonday & weitere Communities, Eventformate bei bayern design
 
mep 5/2013 - MICE by melody Nachbericht
mep 5/2013 - MICE by melody Nachberichtmep 5/2013 - MICE by melody Nachbericht
mep 5/2013 - MICE by melody Nachbericht
 
VR international Africa
VR international AfricaVR international Africa
VR international Africa
 
German aim group international Präsentation
German aim group international PräsentationGerman aim group international Präsentation
German aim group international Präsentation
 
02 Generaler.pdf
02 Generaler.pdf02 Generaler.pdf
02 Generaler.pdf
 
zentrada erweitert Fashion-Marktplatz
zentrada erweitert Fashion-Marktplatzzentrada erweitert Fashion-Marktplatz
zentrada erweitert Fashion-Marktplatz
 

VR_Intern_08_2014 09.46.34

  • 1. 1VR International VR International Nummer 8 | August 2014 Ländersteckbrief Mazedonien | Seite 6 Sicher im internationalen Wettbewerb | Seite 10 Effizienter Messeauftritt für den Mittelstand | Seite 11 Africa Fashion Day Berlin ist eine in- novative Kommunikationsplattform, die – einzigartig in Deutschland – das geho- bene Lifestyle-Segment der afrikani- schen Mode-Szene repräsentiert. Africa Fashion Day Berlin bringt moderne und selbstbewusste Mode auf den Laufsteg, die sich von afrikanischen Motiven und Stilen ebenso inspirieren lässt wie von globalen Trends und individuellen Visio- nen. Der Hintergedanke: Afrika steht neben traditionsreicher Mode auch für Produkte hoher Qualität. Unsere Desi- gner interpretieren über Generationen weitergegebene Herstellungskunst in Kombination mit den modernen Werks- verfahren und setzen dabei auf unter- schiedlichste Materialien. So entstehen innovative und zeitgemäße Kollektio- nen. Der erste Africa Fashion Day Berlin war ein voller Erfolg, es scheint, als hätte die Branche auf Impulse dieser Art gewartet. Berlin ist aufgrund des kos- mopolitischen Multikulti-Charakters der Stadt als Ort des Events eine optimale Standortwahl. Reihe 2014: Afrika Afrikanische Mode – Teil der globalisierten Welt Vernetzung der Modeindustrie von Europa und Afrika durch Africa Fashion Day Berlin – sponsored by Breeze Berlin Runway-Show für die globale Szene Als regelmäßige Besucherin der Berliner Fashion Week wurde mir bewusst, dass Afri ka der bekannten, aufstrebenden Fashion- szene aus Afrika in Deutschland schlicht die Plattform zur Präsentation fehlt. Africa Fashion fand nicht statt. Hier setzt nun Africa Fashion Day Berlin an. Strickmodelle mit traditionellen Mustern des Südafrikaners Laduma, der mit seinem Label MaXhosa mit dem Premium Young Designer Award für Menswear ausgezeichnet wurde.
  • 2. Nummer 8 | August 2014 VR International2 Im Fokus Dabei will die Kommunikationsplatt- form zwar die bisherige Lücke schließen, jedoch keine Sparten-Fashion schaffen. Deswegen ist Africa Fashion Day Berlin nicht nur für die Afro-Community gedacht, sondern spricht die globale Szene an. Es geht uns vielmehr darum, die neue afrikanische Designszene gemeinsam zu erforschen, zu stärken und zu präsentieren. Denn hier gibt es für jede und jeden etwas zu entdecken! Africa Fashion ist Ausdruck einer kre- ativen und dynamischen Generation kos- mopolitischer Designer in einer immer stärker globalisierten und zusammen- wachsenden Welt. Diese schlagen Brü- cken zwischen Afrika und den internatio- nalen Modemetropolen, kreieren ihren unverwechselbaren Stil: elegant oder verspielt, urban oder mondän, aber immer High End und stylisch, über- raschend und von höchster Qualität. Fair-Trade-Produktion mit Sozialstandards in Afrika Der Africa Fashion Day Berlin will diese Mode zeigen und damit einen neuen Blickwinkel in der hiesigen Modeland- schaft schaffen. Und den Designern einen Zugang zur Modeindustrie ermöglichen. Weiterer Aspekt ist das stärkere Vernetzen von Modeschaffen- den und Herstellern aus Afrika, der Kari- bik und Europa, integriert in einen in- Branchenvertretern zu begegnen. Zu- dem ist ein weiteres Ziel, in der deut- schen Öffentlichkeit Aufmerksamkeit zu schaffen für die Mode- und Design- szene Afrikas. Nach der durchweg positiven Re- sonanz auf die ersten beiden Veran- staltungen in 2013 und unser Fashion Dinner im Januar 2014 ist die Idee weiter gereift, sodass wir vom 7. bis 10. Juli 2014 zum vierten Mal internatio- nale Designer aus Afrika und der afrikanischen Diaspora einem deutschen Publikum vorstellen konnten. Schirmherr war diesmal eine Branchengröße: Brian Rennie, Chefdesigner Basler Fashion, der auch oft als „Designer mit dem Hollywood-Gen“ be- schreiben wird, weil viele Stars seine Kundinnen sind. Schirmherrin 2013 war übrigens Dr. Auma Obama, deren Statement unser Ziel perfekt beschreibt: „In vieler Hinsicht kann und muss man Afrika in der Zwischenzeit als gleichberechtigten Part- ner im kreativen Bereich ansehen. Der Africa Fashion Day Berlin ist ein hervorra- gendes Beispiel dafür. Es eignet sich per- fekt, um das immer wachsende afrikani- sche Selbstbewusstsein und seine Präsenz im Weltgeschehen zu demonstrieren.“ ternationalen Mode-Event. Besonders wichtig ist es dabei, die Produktion von Mode und Accessoires in afrikanischen Ländern auf der Basis von Nachhaltig- keit und Sozialstandards zu fördern. Etablierte und junge Designer, Modemarken aus diversen Ländern Afri- kas und Europa, Amerika sowie der Kari- bik haben auf der Runway-Show die Gelegenheit, ein internatio- nales Publikum zu erreichen, Kontakte zu knüpfen und Schirmherr des diesjährigen Africa Fashion Day Berlin: Brian Rennie, Chefdesigner Basler Fashion Kreationen des britisch- nigerianischen Mode- designers Samson Soboye
  • 3. Nummer 8 | August 2014 3VR International Im Fokus Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern Unsere Runway-Show zeigte am 8. Juli 2014 um 21.30 Uhr auf der Mercedes- Benz Fashion Week Berlin die Kollektion des britisch-nigerianischen Modedesig- ners Samson Soboye. Zu sehen waren auch Entwürfe des Designers Nana K. Brenu aus Ghana, der für sein Label 1981 lebhafte Farben und verwegene Muster mit modernem minimalistischem Design kombiniert. Mit dabei war außerdem der Südafrikaner Laduma, der mit seinem Label MaXhosa traditio- nelle Muster der Initiierungsriten junger männlicher Xhosa in moderne und faszi- nierende Strickmode transferiert. Vor der Show hatten Journalisten und Fotografen ausführlich die Gele- genheit, bei der Pressekonferenz, gelei- tet von der renommierten Journalistin Beatrace Oola Initiatorin des Africa Fashion Day Berlin Behringstraße 131 22763 Hamburg 040 18208800 info@africafashiondayberlin.com www.africafashiondayberlin.com Autorin Beate Wedekind, unter anderem Ex- Chefredakteurin des Magazins ELLE, mit den Designern in Kontakt zu treten. Im letzten Jahr eröffnete Dirk Schattschneider vom Bundesministe- rium für wirtschaftliche Zusammenar- beit und Entwicklung im Ministerium die Pressekonferenz und betonte die Wich- tigkeit der Kommunikationsplattform Africa Fashion Day Berlin. In diesem Jahr nun fand die Pressekonferenz in Koope- ration mit der Westerwelle Foundation statt. Diese Stiftung für internationale Verständigung wurde gegründet von Dr. Guido Westerwelle und Ralph Dom- mermuth. Die Stiftung für internationale Ver- ständigung ermöglicht es jungen Talen- ten, durch Stipendien für einen sechs- monatigen Aufenthalt in Deutschland die deutsche Modeindustrie kennenzu- lernen. Der Africa Fashion Day Berlin wird die Betreuung und das Coaching übernehmen. Wir helfen auch beispiels- weise, die Teilnahmen an internationa- len Messen zu organisieren, Kontakte zu Einkäufern zu knüpfen und so den Wis- senstransfer zwischen Afrika, der Karibik und Europa zu fördern. Das ist eine unserer Aktivitäten, um Designer den Zugang zur deutschen Modeindustrie zu ermöglichen. In Kooperation mit der Premium Exhibition hatten zudem vier Designer erstmalig die Gelegenheit, ihre Kollek- tionen vom 8. bis 10. Juli 2014 auf der Messe zu präsentieren. Neben 1981 by Nana K. Brenu und MaXhosa by Laduma konnte der in Namibia für seine ausge- fallenen Kreationen bewunderte Desi- gner Loux the Vintage Guru seine Ent- würfe vorstellen. Zudem bekam die Nachwuchsdesignerin Alexandra Tamele aus Mosambik erstmalig die Möglich- keit, ihren kreativen Modemix aus modernen Schnitten und traditionellen Stoffen bei einer internationalen Fach- messe für Mode im High-Fashion-Seg- ment zu präsentieren. „Ich bin begeis- tert, dass Africa Fashion Day Ber- lin eine Vernet- zung zwischen der Modeindus- trie in Afrika und Europa herstellt. Diese junge Kom- munikationsplattform leistet Pionier- arbeit und erzeugt zugleich ein neues Afrikabild aus afrikanischen Perspekti- ven.“ Dennenesh Zoudé, Schauspielerin Aus der aktuellen Loux-the-Vintage-Guru-Kollektion
  • 4. Nummer 8 | August 2014 4 VR International Weitere Informationen: Shenzhen Security & Protection Industry Association www.cps.com.cn China Security and Protection Industry Association (CSPIA) www.bizcspia.com China Fire Protection Association (CFPA) www.cfpa.cn China: großer Markt für Sicherheitstechnik Südafrika: neue Sonderwirtschaftszonen Südafrika führt in bestimmten Sonder- zonen Steuererleichterungen für Unter- nehmen ein. Insgesamt 15 Sonderwirt- schaftszonen mit steuerlichen Vergünsti- gungen für Unternehmen will Südafrika errichten. Kernmaßnahme ist ein er- mäßigter Körperschaftssteuersatz von 15 Prozent, der deutlich unter der regu- China wird zu einem der größten Märkte für Sicherheitstechnik weltweit. Die rasche Verstädterung erhöht die Nach- frage nach Sicherheitstechnik. Mit 700 Millionen Menschen leben bereits 53 Pro- zent der chinesischen Bevölkerung in städtischer Umgebung. Der Markt wächst um durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr. Dabei werden zum Beispiel Zutrittskontrollsysteme in Bürohochhäu- sern, Brandmeldetechnik und weiterhin Videoüberwachung nachgefragt sein. Auch der Schutz kritischer Infrastruktur wie Hochgeschwindigkeitszugstrecken, die zahlreichen neuen Kraftwerke und Hochspannungsnetze sowie Wasserver- sorgungssysteme gewinnt an Bedeu- tung. Firmen werden sicherheitsbewuss- ter, was die Aufrechterhaltung des Pro- duktionsprozesses, den Schutz der Ange- stellten sowie die Vermeidung von Umweltschäden angeht. Zudem hat sich die Sicherheitslage verschlechtert. Schon seit Jahren kommt es vermehrt zu loka- len Protesten, ob aufgrund von entschä- digungslosen Landenteignungen, Um- weltschäden, Arbeitsstreitigkeiten, Kor- ruption oder Sorge vor Großprojekten. Es gab schon mehrere terroristische Anschläge. Deswegen hat die Regierung im Zuge ihrer „Smart City“-Initiative auch ein Programm „Safe City“ gestartet, das die Verbesserung der öffentlichen Sicher- heit, vor allem durch Ausbau der Über- wachungstechnik, als Ziel hat. Während der Wettbewerb in der Sicherheitsbranche zunimmt, steigt auch die Konzentration. Ein Engage- ment in China ist für Hersteller aus ver- schiedenen Gründen ein heikler Markt. Einstiegsmöglichkeiten bieten Bran- chenmessen wie China International Exhibition on Public Safety and Security (Security China 2014) im Oktober in Peking oder China Public Security Expo im Herbst 2015 in Shenzhen. Einen deutschen Gemeinschaftsstand gibt es auf der International Fire Protection Equipment Technology Conference and Exposition (China Fire) im Oktober 2015. Märkte & Chancen Geplante Sonderwirtschaftszonen in Südafrika Ort Provinz Schwerpunkt Mthata Eastern Cape Lebensmittelverarbeitung Harrismith Free State Lebensmittelverarbeitung Nasrec Gauteng IKT, Lebensmittelverarbeitung, Logistik Dube Tradeport (King Shaka Internatio- nal Airport, Durban) KwaZulu-Natal Logistik, Lebensmittelverarbeitung, Luftfahrt, Elektronik Tubatse/ Steelport Valley Limpopo Weiterverarbeitung von Platin Musina Limpopo Petrochemie, Verarbeitung mineralischer Rohstoffe, Lebensmittelverarbeitung, Logistik Nkomati Mpumalanga Lebensmittelverarbeitung Upington Northern Cape Solarindustrie Rustenburg North-West Weiterverarbeitung von Platin (Platinum Valley) Atlantis Western Cape Erneuerbare Energien Quelle: Department of Trade and Industries Weitere Informationen: Department of Trade and Industries: www.thedti.gov.za Coega Development Corporation: www.coega.co.za lären Belastung von 28 Prozent liegt. Neben dem geringen Steuersatz sind auch beschleunigte Abschreibungsrege- lungen für Gebäude vorgesehen sowie Sonderabschreibungen für Kapitalgüter. Mit den neuen Sonderwirtschaftszonen will die Regierung vor allem Investitionen in arbeitsintensiven Industrien auslösen. Insbesondere für Geringqualifizierte wer- den neue Beschäftigungsmöglichkeiten gebraucht. Um neue Anreize für die Ein- stellung von geringqualifizierten Arbeit- nehmern und Berufseinsteigern zu schaf- fen, bieten sie auch spezielle Steuermäßi- gungen. Im Rahmen der Employment Tax Incentive können Unternehmen Lohnzuschüsse in Anspruch nehmen, die über den vom Arbeitgeber vorzuneh- menden Lohnsteuerabzug verrechnet werden.
  • 5. Nummer 8 | August 2014 5VR International MESSETIPPS AHR EXPO International Air-Conditioning, Heating, Refrigerating Exposition Vom 26. bis 28. Januar 2015 öffnet die AHR EXPO, International Air-Conditioning, Heating, Refrigerating Exposition, in Chi- cago ihre Pforten. Die Messe existiert seit 1930 an jährlich wechselnden Orten. Bran- chenschwerpunkte sind Sanitärwirtschaft, Heizungs-, Klima-, Kälte-, Lüftungstechnik (Branche 70), Angebotsschwerpunkte Filter, Heizungstechnik, Kältetechnik, Klima- technik, Kühltechnik, Lüftungstechnik und Sensoren. Kontakt: International Exposition Company 15 Franklin St. Westport, CT 06880 USA 001 203 2219232 info@ahrexpo.com www.ahrexpo.com DOOR FAIR TURKEY International Wooden, Steel, Automation, Industrial Door and Door Side Industry Specialization Fair Die DOOR FAIR TURKEY, International Wooden, Steel, Automation, Industrial Door and Door Side Industry Specializa- tion Fair, wird in Istanbul veranstaltet vom 15. bis 18. Januar 2015. Branchenschwer- punkte sind Bautechnik, Baustoffe, Bauma- schinen, Innenausbau (Branche 09). Angebotsschwerpunkte Komponenten, Schlösser, Schlüssel, Sicher- heitstechnik, Türen und Überwachungsanla- gen. Kontakt: Demos Fair Organisation Ltd. Tekstilkent A11 Blok No 48 Atisalani Esenler/Istanbul Türkei 0090 212 28802-06 info@doorfair.com www.doorfair.com China: Unternehmen zahlen immer später Die Zahlungsverzögerungen chinesi- scher Unternehmen befinden sich auf dem Höchststand seit 2010. Acht von zehn chinesischen Unternehmen haben 2013 Zahlungsverzögerungen hinneh- men müssen. Das hat Coface in einer Studie zur Entwicklung des Kredit- managements in China festgestellt. Besonders betroffen sind die Branchen Chemie, Maschinenbau, Haushaltselek- tronik und Elektrogeräte. Recherche zu Exportmärkten Die Marktzugangsdatenbank der Euro- päischen Union, die Market Access Database, ist ein nützliches Online- Rechercheinstrument für alle Exporteu- re. Sie enthält konkrete waren- und län- derbezogene Zoll- und Marktzugangs- informationen für Lieferungen aus der EU in Nicht-EU-Länder. Die britische Wirtschaft wächst dyna- misch. Aufgrund des gestiegenen Ver- trauens in die wirtschaftliche Entwick- lung investieren die Unternehmen ver- stärkt in Maschinen und Anlagen. Ver- besserte Abschreibungsmöglichkeiten geben weitere Anreize. Fast alle Bran- chen bieten gute Absatzchancen für Maschinen. Besonders gut sind die Bedingungen in der Automotive-Indus- trie sowie im Bau-, Umwelttechnik- und Energiesektor. Zudem bemüht sich die britische Regierung seit einiger Zeit stark um einen Wiederaufbau der eige- nen inländischen Industrie. Im Energiesektor gibt es interessan- te Projekte. Bereits seit Jahren ist das Vereinigte Königreich weltweiter Vor- reiter im Bereich Offshore-Windkraft. Aber die Briten setzen auch auf Atom- kraft. Es sind kurz- bis langfristig acht weitere Atomkraftwerke geplant. Das Image deutscher Marken ist im Vereinigten Königreich gut. Einerseits profitiert der Absatz deutscher Produk- te vom guten Image Deutschlands. Andererseits trägt die meist sehr gute Qualität deutscher Waren aber auch selbst dazu bei, dass sich das Deutsch- land-Bild weiter verbessert. Großbritannien: Absatzchancen für Maschinenbauer Weitere Informationen: Die Datenbank ist im Internet zugänglich: http://madb.europa.eu Weitere Informationen: Die komplette Studie als PDF-Download in Englisch unter: www.coface.de  Suche (oben): China Weitere Informationen: Deutsch-Britische Industrie- und Handelskammer: http://grossbritannien.ahk.de The Engineering Employers Federation: www.eef.org.uk Confederation of British Industry: www.cbi.org.uk Manufacturing Technologies Association: www.mta.org.uk The Society of Motor Manufacturers and Traders: www.smmt.co.uk
  • 6. Nummer 8 | August 2014 6 VR International Ländersteckbrief Die ehemalige jugoslawische Republik (EJR) Mazedonien wird seit Mai 2006 von einer Koalition unter Führung der national-konservativen VMRO-DPMNE mit Nikola Gruevski als Ministerpräsi- dent regiert. Bei den vorgezogenen Neuwahlen vom 27. April 2014 wurde die VMRO-DPMNE erneut stärkste Kraft, verfehlte allerdings mit 61 von 123 Sitzen die absolute Mehrheit. Sie wird daher ihre Koalition mit der Demo- kratischen Union der ethnischen Alba- ner (DUI) fortsetzen. Das vorangegan- gene Regierungsbündnis beider Par- teien war im Vorfeld der Präsident- schaftswahl vom April 2014 zerbrochen, nachdem sich die DUI einer neuerlichen Kandidatur des von der VMRO-DPMNE unterstützten Amtsinhabers Gjorge Iva- nov widersetzt hatte. Dieser wurde bei den Wahlen im Amt bestätigt. Die oppositionelle Sozialdemokratische Union (SDSM), die das Ergebnis der Par- lamentswahlen nicht anerkennt, hat einen Boykott der Parlamentsarbeit angekündigt. Politische Lage Ein zentrales innenpolitisches Problem stellt vor dem Hintergrund der stark heterogenen Bevölkerungsstruktur die Integration der ethnischen Albaner dar, die mit einem Bevölkerungsanteil von rund 25 Prozent die größte Minderheit sind. Auch wenn derzeit ein Rückfall in die bewaffneten Konflikte der Vergan- genheit unwahrscheinlich erscheint, beinhalten die ethnischen Spannungen zwischen Mazedoniern und Albanern Komercijalna Banka A.D. Skopje 1.411 Stopanska Banka A.D. Skopje 1.296 NLB Tutunska Banka A.D. Skopje 967*) Ohridska Banka A.D. Ohrid 455 Halk Banka A.D. Skopje 332 *) Stand: 12/2012 Die fünf größten Banken (Bilanzsumme in Mio. EUR; Stand: Ende 2013) Mazedonien Mazedonien zählt zu den armen Ländern Europas: Bettlerin in der Nähe des Finanzministeri- ums in der Hauptstadt Skopje. weiterhin ein erhebliches Risiko für die politische Stabilität des Landes. Außen- politisches Ziel der Regierung ist die Integration des Landes in die NATO und die EU. Mazedonien ist seit 2005 EU-Bei- trittskandidat und hat 2008 eine Einla- dung zum NATO-Beitritt erhalten. Eine weitere Integration wird jedoch durch Griechenland aufgrund des Konflikts um den Staatsnamen „Republik Mazedo- nien“ blockiert. Die Verzögerungen bei der Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit der EU könnten in Mazedonien die Bereitschaft sinken lassen, weiter an dem im Hinblick auf den geplanten EU- Beitritt eingeleiteten Reformprozess festzuhalten.
  • 7. Nummer 8 | August 2014 7VR International Ländersteckbrief Wirtschaftsstruktur Mazedonien zählt mit einem Pro-Kopf- Einkommen von knapp 5.000 USD zu den ärmsten Ländern Europas. Die klei- ne offene Volkswirtschaft ist von einem starken landwirtschaftlichen Sektor und von der Abhängigkeit von Transferzah- lungen von im Ausland arbeitenden Mazedoniern geprägt. Die Land- und Forstwirtschaft ist mit einem Anteil von 10 Prozent am BIP und rund 17 Prozent an der Gesamtbeschäftigung ein Schlüs- selsektor der mazedonischen Wirtschaft. Nahezu 40 Prozent der Bevölkerung leben noch im ländlichen Raum und betreiben Landwirtschaft, die häufig zur Eigenversorgung dient. Industrie- und Bergbau haben seit 1991 kontinuierlich an Bedeutung verloren. Der Industrie- sektor trägt rund 26 Prozent und der Bergbau 1 Prozent zur BIP-Entstehung bei. Im Dienstleistungsbereich werden rund 63 Prozent des BIP erwirtschaftet. Hierzu zählt auch der öffentliche Dienst, der jedoch als stark überdimensioniert und ineffizient gilt. Großes Wachstums- potenzial wird dem Tourismus einge- räumt, wobei es bislang allerdings noch an einer Strategie zur Entwicklung des Sektors fehlt. Das Bankensystem gilt als relativ gut kapitalisiert und kann sich weitgehend durch inländische Einlagen finanzieren. Allerdings haben zwei der drei großen Banken griechische oder slowenische Eigentümer und könnten dem Risiko eines erhöhten Kapitalab- zugs ausgesetzt sein. Insgesamt sind Wirtschaft und Exportbasis wenig diver- sifiziert. Hauptexportgüter des Landes sind Eisen und Stahl sowie Bekleidung mit einem Anteil von zusammen 36 Pro- zent an den Gesamtexporten. Zur Diver- sifizierung seiner Wirtschaft und zum Ausbau seiner Exportbasis ist Mazedo- nien auf ausländische Direktinvestitio- nen angewiesen. Das Investitionsklima wird allerdings durch schwache Rah- menbedingungen, wie die mangelhafte Infrastruktur, die geringe Effizienz und Transparenz der öffentlichen Verwal- tung und nicht zuletzt durch die ver- breitete Korruption beeinträchtigt. Wirtschaftslage und Wirtschaftspolitik Nach einem Rückgang des BIP um 0,3 Prozent im Jahr 2012 hat die Wirtschaft wieder an Dynamik gewonnen. 2013 wuchs das BIP real um 3,1 Prozent, und 2014 könnte sich die Wirtschaftsleistung weiter um 3,4 Prozent steigern. Der Wirtschaftsaufschwung wird sowohl von den Ausfuhren wie auch den Inves- titionen und dem Privatverbrauch getra- gen. Die Zunahme der mazedonischen Exporte geht dabei vor allem auf die steigende Produktion der im Land täti- gen exportorientierten Unternehmen zurück, die zumeist auch eine ausländi- sche Beteiligung aufweisen. Zu den drängenden Problemen der Wirtschaftspolitik gehört die chronisch hohe Arbeitslosigkeit. Trotz eines sich abzeichnenden leichten Rückgangs Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland mit Mazedonien (in Millionen EUR) Jahr Deutsche Ausfuhr Deutsche Einfuhr Saldo 2011 527 954 –427 2012 512 964 –452 2013 549 1.184 –635 2014 Jan.–April 206 494 –288 Quellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden; Außenhandel, Fachserie 7 Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Ul. Lerinska 59 1000 Skopje Mazedonien 00389 2 309 39 00 info@skopje.diplo.de www.skopje.diplo.de Botschaft der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien Hubertusallee 5 14193 Berlin 0049 30 890 69 50 makedonische.botschaft@t-online.de; berlin@mfa.gov.mk; www.missions.gov.mk/berlin Repräsentanz der Deutschen Wirtschaft in Mazedonien Blvd. St. Kliment Ohridski 30, 5. Etage MK-1000 Skopje Mazedonien 00389 2 3228 824, -3296786, -3296787 info@ahk.mk http://mazedonien.ahk.de Nützliche Adressen Land- und Forstwirtschaft sind der Schlüsselsektor der mazedonischen Wirtschaft.
  • 8. Nummer 8 | August 2014 8 VR International Ländersteckbrief Chemische Erzeugnisse 12,8 Erdöl 11,3 Nahrungsmittel 10,3 NE-Metalle 9,0 Textilien/Bekleidung 8,4 Quellen: Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten kompakt, Mai 2014 Hauptimportgüter Mazedoniens 2013 (Prozent der Gesamteinfuhr) dürfte die Arbeitslosenquote auch in 2014 mit 28,5 Prozent sehr hoch blei- ben. Die Inflationsrate ist moderat und verringerte sich 2013 auf 2,8 Prozent. Für das Jahr 2014 wird infolge niedrige- rer Weltmarktpreise für Nahrungsmittel und Energie mit einem weiteren Rück- gang auf nahezu null gerechnet. Die Regierung ist um eine solide Fiskalpolitik bemüht, aufgrund des mit 80 Prozent hohen Anteils gebundener Ausgaben im Budget ist ihr fiskalpolitischer Gestaltungsspielraum jedoch einge- schränkt. Das Haushaltsdefizit lag 2013 bei 4,1 Prozent des BIP und könnte im Zuge der erwarteten Wirtschaftsbele- bung im Jahr 2014 auf 3,7 Prozent sin- ken. Die Staatsverschuldung ist mit rund 33 Prozent des BIP in 2013 weiterhin moderat und dürfte auch 2014 unkri- tisch bleiben. Aufgrund des beschränk- ten inländischen Finanzmarktes ist der Staat allerdings stark auf ausländische Kreditgeber angewiesen. Die Leistungs- bilanz ist chronisch defizitär, worin sich die hohe Importabhängigkeit Mazedo- niens in nahezu allen Wirtschaftsberei- chen widerspiegelt. 2013 verringerte sich das Leistungsbilanzdefizit zwar auf 1,9 Prozent des BIP – aufgrund des hohen Importbedarfs der Wirtschaft dürfte es sich aber bei anziehendem Wachstum in 2014 wieder auf 2,8 Pro- zent des BIP erhöhen. Die Auslandsver- schuldung Mazedoniens belief sich Ende 2013 auf rund 7,2 Milliarden USD und wird 2014 voraussichtlich auf 7,5 Milliar- den USD ansteigen. Gleichzeitig dürfte sich aber ihr Anteil an den Exporten, der 2013 bei hohen 128 Prozent lag, konti- nuierlich verringern. Der Schuldendienst ist mit 7,8 Prozent der Exporterlöse in 2013 und voraussichtlich rund 9 Prozent in 2014 moderat und angesichts der internationalen Unterstützung tragbar. Bei einer Importdeckungsquote von rund 3,8 Monaten in 2013 ist nicht mit kurzfristigen Liquiditätsengpässen zu rechnen. Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland Deutschland ist traditionell einer der wichtigsten Handelspartner Mazedo- niens. Von den mazedonischen Expor- ten gingen 2013 rund 36 Prozent nach Deutschland, das damit der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt des Landes war. Am Gesamtimport Mazedoniens lag Deutschland im Jahr 2013 mit einem Anteil von 10,5 Prozent nach Großbri- tannien und Griechenland auf Platz drei. Bei einem bilateralen Handelsvolumen von 1,7 Milliarden EUR 2013 liegt Maze- donien allerdings nur auf Rangstelle 60 bei den deutschen Importen und auf Rangstelle 80 bei den deutschen Ex- porten. Nach dem Einbruch des deutsch- mazedonischen Handels im Jahr 2009 infolge der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise haben sich die bilatera- len Wirtschaftsbeziehungen seit 2010 wieder erkennbar belebt. 2013 beliefen sich die deutschen Exporte auf rund 549 Millionen EUR und die Importe auf 1.184 Millionen EUR, was einem Steigerungs- satz von 7 Prozent und knapp 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprach. In den ersten vier Monaten 2014 hat sich die Handelsdynamik weiter beschleunigt. Von Januar bis April 2014 erreichte der bilaterale Warenaustausch einen Wert von 700 Millionen EUR, was einer Steige- rung um 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der bilaterale Handel weist seit Jahren einen deutlichen Über- schuss zugunsten Mazedoniens auf. Ein wesentlicher Grund dafür sind unter anderem die in Mazedonien für deutsche Unternehmen erbrachten Lohnvered- lungsarbeiten im Bereich der Kraftfahr- zeugzulieferung sowie die Lohnarbeits- fertigung im Textilbereich. Bei den deut- schen Importen spielen dementspre- Bevölkerung: 2 Millionen Einwohner Fläche: 26.000 km² Hauptstadt: Skopje Korrespondenzsprachen: Englisch Zollflughäfen: Ohrid, Skopje Zolltarif: Harmonisiertes System. Einfuhrlizenzen: Die Einfuhr ist weitgehend liberalisiert. Zahlungsbedingungen und Angebote: Vorauskasse, Akkreditivbasis; Deckungs- möglichkeiten über Hermes fallweise möglich. Angebote auf €-Basis. Maße und Gewichte: Metrisches System Währungseinheit: 1 Denar = 100 Deni. ISO-Code: MKD Euler Hermes Länder-Klassifizierung: 5 * Auszug aus den „Importbestimmungen anderer Länder“ 2012 sowie aus den „Konsulats- und Mustervorschriften“ (40.Auflage, 2013/2014, 2.Nachtrag). Eckdaten für den Export nach Mazedonien Für den bislang wenig ausgebauten Tou- rismus gibt es Potenzial – hier die Matka- Schlucht in der Nähe von Skopje.
  • 9. Nummer 8 | August 2014 9VR International Ländersteckbrief (Jahreswachstumsrate in Prozent) Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Jahr Bruttoinlandsprodukt Inflationsrate Haushaltsdefizit (real) (Jahresdurchschnitt) (Prozent des BIP) 2011 2,8 3,9 –2,5 2012 –0,3 3,3 –3,9 2013 3,1 2,8 –4,1 2014s 3,4 0,1 –3,7 s = geschätzt Quellen: Germany Trade Invest; Wirtschaftsdaten kompakt, Mai 2014; IWF, International Financial Statistics; EIU; eigene Berechnungen chend lohnarbeitsgefertigte Zulieferpro- dukte wie Katalysatoren und elektroni- sche Anzeigeinstrumente sowie Textilien eine große Rolle. Im Gegenzug stehen bei den deutschen Exporten nach Maze- donien Vorerzeugnisse für die Textil- und Fahrzeugindustrie an erster Stelle. 2013 flossen ausländische Direktinvestitionen von rund 221 Millionen USD nach Maze- donien. Deutschland lag dabei mit einem Anteil von rund 16 Prozent nach Großbri- tannien und Österreich an dritter Rang- stelle. Der kumulierte Bestand deutscher Investitionen belief sich 2012 auf rund 53 Millionen EUR. Hauptbranchen für aus- ländische Investitionen in Mazedonien sind die verarbeitende Industrie ein- schließlich Metall- und Maschinenbau- industrie, die Fahrzeugindustrie, Handel und Bauwirtschaft. Investitionsmöglich- keiten für ausländische Unternehmen sind gegenwärtig insbesondere im Aus- bau des Transportnetzes und beim Auf- bau neuer Kapazitäten im Energiesektor, vorrangig im Bereich Wasserkraft, zu sehen. Mit der Repräsentanz der deut- schen Wirtschaft gibt es in Skopje einen direkten Ansprechpartner für die deut- sche Wirtschaft. Zwischen beiden Län- dern besteht ein Doppelbesteuerungs- abkommen und ein bilaterales Investi- tionsschutzabkommen ist seit September 2000 in Kraft. Aussichten Mazedonien ist weiterhin eines der ärmsten Länder Europas. Ausgehend von dem niedrigen Einkommensniveau, dürfte die Wirtschaft in den kommen- den Jahren kräftige Wachstumsraten aufweisen. Beeinträchtigt werden die Entwicklungen in der Außenwirtschaft Jahr Leistungsbilanzsaldo Direktinvestitionen (netto) Währungsreserven (Mrd. USD) (Mrd. USD) (ohne Gold/Mrd. USD) 2011 –0,3 0,5 2,3 2012 –0,4 0,1 2,5 2013 –0,2 0,3 2,5 2014s –0,3 0,3 2,6 s = geschätzt Quellen: Germany Trade Invest; Wirtschaftsdaten kompakt, Mai 2014; IWF, International Financial Statistics; EIU; eigene Berechnungen Alexander-Statue in Skopje – ein Streitpunkt zwischen Griechenland und Mazedonien, da beide Länder den antiken Feldherrn für sich beanspruchen. Dadurch ist der EU-Beitritt Mazedoniens gefährdet. langfristigen Aussichten für ein nachhal- tiges Wachstum allerdings durch den weiterhin hohen Reformbedarf, die fortbestehenden ethnischen Spannun- gen und die labile innenpolitische Lage, die immer wieder zu Störungen des politischen und wirtschaftlichen Prozes- ses führen könnten. Zur Entwicklung seines Potenzials und zur Diversifizie- rung der Wirtschaft ist Mazedonien auf ausländische Investitionen angewiesen, deren Förderung zu den zentralen Zie- len der Wirtschaftspolitik gehört. Vor- aussetzung für einen verstärkten Zufluss von Investitionskapital ist jedoch die weitere Verbesserung der Rahmenbe- dingungen, wozu neben dem Ausbau der Infrastruktur insbesondere auch Erfolge bei der Korruptionsbekämpfung und dem Abbau des ineffizienten Ver- waltungsapparates erforderlich sind. Dabei könnte der Vorbereitungsprozess auf den EU-Beitritt wesentlich zu einer Verbesserung der Rahmenbedingungen beitragen. In Anbetracht der Verzöge- rung der Integration Mazedoniens in EU und NATO aufgrund des Konflikts mit Griechenland um den Staatsnamen, ist allerdings nicht auszuschließen, dass die Bereitschaft Mazedoniens zur Fortset- zung des Reformprozesses nachlässt. Ingrid Schäfer-Link DZ BANK AG
  • 10. Nummer 8 | August 2014 VR International10 Interview Sicher im internationalen Wettbewerb Geschäftsverbindungen in Ländern außerhalb der Eurozone sind häufig mit Währungsrisiken verbunden. Damit sich Unternehmen auf globalisierten Märkten besser durchsetzen können, gibt es Währungskredite mit maßgeschneiderten und äußerst flexiblen Konstruktionen. VR International sprach mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der DZ PRIVAT- BANK, Dr. Bernhard Früh, über Chancen und Möglichkeiten durch den Währungskredit Lux Credit. VR International: Global agierende Unternehmen nutzen diverse Wäh- rungen. Wie lassen sich Währungs- risiken absichern? Dr. Bernhard Früh: International tätige kleine und mittelgroße Unternehmen sind doppelt so erfolgreich wie aus- schließlich auf den Inlandsmarkt fokus- sierte Firmen, besagt eine Studie der Logistikunternehmen DHL Express und IHS. In den vergangenen fünf Jahren sind 40 Prozent der kleineren mittelständi- schen Unternehmen auslandsaktiv ge- worden. Viele Unternehmen exportieren Pro- dukte in diverse Länder. Fakturiert wird häufig in Fremdwährung, beispielsweise in USD, polnischen Zloty, russischen Rubel oder chinesischen Yuan. Dann besteht zuerst einmal für Unternehmen ein Wäh- rungsrisiko bis zum Eingang des Rech- nungsbetrages. Dabei ist für die erwarte- te Zahlung des Käufers bei Abschluss des Vertrages weder der genaue Termin des Zahlungseinganges noch der dann be- stehende Kurs bekannt, zu dem der Wäh- rungsbetrag in EUR getauscht werden kann. An dieser Stelle kann der Berater der lokalen Genossenschaftsbank in Zusammenarbeit mit der DZ PRIVAT- BANK S.A. die betriebswirtschaftlich inte- ressante Lösung mit dem Währungs- kredit bieten. VR International: Bitte beschreiben Sie uns die Vorgehensweise! Dr. Bernhard Früh: Das Unternehmen, nennen wir es Schmidt ImEx, nimmt bei Vertragsabschluss einen kurzfristigen Kredit, beispielsweise in chinesischen Yuan, auf. Den Yuan-Betrag tauscht das Unternehmen in EUR und hat somit Liquidität für die Produktion. Außerdem steht nun der Kurs für den erwarteten Yuan-Betrag aus dem Exportgeschäft fest. Denn bei Zahlung des Kaufpreises wird mit dem dann vereinnahmten Betrag der Kredit in Yuan abgelöst. Schmidt ImEx sichert sich schon bei der Kreditaufnahme und dem gleichzeitigen Tausch der Währung in EUR den Kurs des Auftragsvolumens und verfügt zudem direkt über die gewünschte Liquidität in EUR, um weitere Geschäfte und Investitionen zu tätigen. Dabei muss der Zahlungseingang, anders als bei einem Devisenterminge- schäft, nicht taggenau erfolgen. Auch entfällt für die Bank und den Kunden der mit MIFID* und EMIR** verbundene regulatorische Datenerfassungs- und Meldeaufwand und ist bei gleichzeiti- gem Liquiditätsbedarf für die Unterneh- men zudem häufig auch noch günstiger. VR International: Was sind weitere Vorteile dieses Konstrukts? Dr. Bernhard Früh: Kunden können den Währungskredit auch in Form eines Rah- men-Calls nutzen. Dann kann der Wäh- rungskredit jederzeit erneut für weitere Vorfinanzierungen beansprucht werden – und das ohne neuen Vertragsabschluss und Dokumentation. Insbesondere beim Ausbau der Geschäfte mit Osteuropa und China kann es Unternehmen Wett- bewerbsvorteile bieten, wenn sie die Abwicklung in der Landeswährung des Kunden zumindest anbieten können. VR International: Ist dies nur für bestimmte Währungen möglich? Dr. Bernhard Früh: Nein, prinzipiell sind Kreditaufnahmen im kurzfristigen und längerfristigen Bereich in allen handelba- ren Währungen möglich. Damit eignen sie sich grundsätzlich weltweit zur Wäh- rungsabsicherung von Export- und Han- delsgeschäften bei gleichzeitigem Liqui- ditätsbedarf. Der Verhandlungsspielraum der Unternehmen vergrößert sich, da sie in der Lage sind, ihren Kunden – durch die Fakturierung in deren Heimatwäh- rung – das Währungsrisiko abzunehmen. Dr. Bernhard Früh Mitglied des Vorstands DZ PRIVATBANK S.A. 4, rue Thomas Edison 1445 Luxembourg- Strassen 00352 44903-1 info@dz-privatbank.com Interview mit ... Auch Firmen, die bislang immer versucht haben, EUR als Fakturierungswährung durchzusetzen, können so eventuell höhere Margen erzielen, da bisher das Währungsrisiko bei ihrem Geschäftspart- ner lag und von diesem entsprechend kalkuliert wurde – und den Preisspiel- raum eingrenzte. VR International: Gibt es weitere Vor- teile? Dr. Bernhard Früh: Internationale Un- ternehmen können Währungskredite auch zur Finanzierung von Produktions- stätten oder Tochtergesellschaften im Ausland nutzen – selbstverständlich unter Berücksichtigung der in den Län- dern bestehenden devisenrechtlichen Landesbestimmungen. Der Vorteil ist, dass sie dann häufig die bessere Bonität der inländischen Muttergesellschaft nutzen, um entsprechend günstigere Zinssätze zu erhalten. Auch die manch- mal schwierigere Verhandlung mit aus- ländischen Banken kann so vermieden werden: Ihre Genossenschaftsbank vor Ort unterstützt dabei gerne. VR International: Haben Sie vielen Dank für die Erläuterungen. * Markets in Financial Instruments Directive/Richt- linie über Märkte für Finanzinstrumente ** European Market Infrastructure Regulation zur Eindämmung systemischer Risiken im Derivate- markt
  • 11. Nummer 8 | August 2014 11VR International Von Praktikern für Praktiker Effizienter Messeauftritt für den Mittelstand Mit dem Messeauftritt stärkt jedes Unternehmen seine Marke in der Wirtschaft und in der öffentlichen Wahrnehmung. Die Marken-Plattform einer Unterneh- mensmarke beinhaltet alle Facetten der Kommunikation nach innen und außen und trägt letztlich zu seinem Marken- wert bei. Dabei ist jede Messe durch die Messearchitektur eine Markeninszenie- rung. Doch damit sich dieses kosten- intensive Engagement auch auszahlt, bedarf es wichtiger Vorbereitungen. Ent- scheidender Faktor sind die Messeziele, die jedes Unternehmen für sich selber aufstellen sollte. Messeziele leiten sich grundsätzlich von Unternehmenszielen ab und sind überprüfbar und messbar. So gehören die sogenannten Kontakt-, Ver- triebs-, Medien- und Motivationsziele vor jeder Messe im entscheidenden internen Messegespräch vor der Messe nicht nur diskutiert, sondern mit Messtools, wie beispielsweise einer auf der Messe statt- findenden Kundenbefragung, festgelegt. Unterstützung von externen Messe- profis, die das strategische Messege- schäft beherrschen, ist für das erste Mal sinnvoll. Auch der sonstige Auftritt sollte vor einer Messe gründlich geplant sein. Einla- abteilungen und die Geschäftsführung. Daneben fungieren Mitarbeiter aus dem Bereich Marketing sinnvollerweise als Koordinatoren oder Organisatoren. Je nach Bedarf, sind zusätzliche Hostessen und Hosts für den Bereich Service zustän- dig. Das Verhalten auf dem Messestand sollte von Gastfreundschaft geprägt sein. Verstehen Sie Ihr Unternehmen als Gast- geber, so, als würden Sie zu Hause einen Gast empfangen. Sprechen Sie also jeden Besucher an, der auf Ihren Stand kommt und machen Sie so aus einem anonymen Messebesucher einen Gast. Das Tragen eines einheitlichen Namensschildes für alle Mitarbeiter ist dabei ein Obligo. Empfangen Sie als guter Gastgeber die Gäste freundlich und herzlich, lassen Sie den Gast zu Wort kommen und hören Sie zu. Und: Ein guter Gastgeber erfüllt nach der Messephase genau und zeitnah, was dem Gast zugesagt wurde. Gut vorbereitete Mitarbeiter kennen die offizielle Messeansprache, können sich gemäß den Kniggeregeln Messe- standbesuchern gegenüber mit ange- brachtem Business-Outfit verhalten und dungen, Öffentlichkeitsarbeit, marken- strategische Maßnahmen – Fragen wie: Wo steht die Marke? –, bis hin zu den Besucher-Erfassungsbögen zum Lead- management, um potenzielle Kunden kennenzulernen, tragen zum wesent- lichen Erfolg und damit zu einem Return on Investment bei. Nicht zu vergessen – gerade im Mittelstand – sind vorberei- tende Schulungen des gesamten Messe- standteams durch ein eintägiges Vorbe- reitungsseminar oder Coaching direkt auf dem Messestand. Die Aufgaben des Messestandteams entsprechen oft den Messezielen. Es geht zumeist um Image- und Markenför- derung sowie um Auftragsgenerierung. Wichtig auch das Networking – beispiels- weise zum Aufbau internationaler Netz- werke für Vorträge und zum Austausch von Informationen – und die Kundenge- winnung. Schließlich geht es um das „Ver- kaufen“ von innovativen Ideen und Know-how. Zu klären ist auch die personelle Zusammensetzung des Messeteams. Üblich sind Mitarbeiter der Vertriebs-
  • 12. Nummer 8 | August 2014 12 VR International Herausgeber: BVR, DZ BANK AG, WGZ BANK AG, Deutscher Genossenschafts-Verlag eG Verantwortliche Redakteurin: Dr. Sabine Theadora Ruh, freie Wirtschaftsjournalistin, Allendorfer Straße 47, 60433 Frankfurt Objektleitung: Ricarda Schweers, DG VERLAG, E-Mail: rschweers@dgverlag.de Verlag: Deutscher Genossenschafts-Verlag eG, vertreten durch den Vorstand Peter Erlebach (Vorsitzender) und Franz-J. Köllner, Leipziger Str. 35, 65191 Wiesbaden IMPRESSUM Druck und Versand: Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Niederbieberer Str. 124, 56567 Neuwied Bildnachweis: Africa Fashion Day Berlin, DZ PRIVATBANK, MB Services Meßwarb, Fotolia, Google Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Deutschen Genossenschafts-Verlages eG zulässig. ISSN 2195-206X VR International erscheint monatlich und ist bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Das Manuskript für diese Ausgabe wurde Mitte Juli 2014 abgeschlossen. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewähr. tragen somit als Teil der Unternehmens- marke zum Messeerfolg bei. Welcher Stand zu welchem Unternehmen passt, was gezeigt werden sollte und wie wel- che Botschaften implementiert werden müssen, leitet sich zum einen aus den Messezielen ab, zum anderen von den kreativen Ideen der Messeverantwort- lichen. Für die professionelle Unter- stützung von außen stehen Agenturen oder professionelle Messebauer bereit, schließlich sollten Messeziele klar und deutlich definiert werden. Auch sind Messeziele messbar – der Return on Investment und damit die Messekosten sind transparent. Durchschnittliche Mes- sekosten liegen etwa zwischen 800 und 1.400 EUR pro Quadratmeter Messe- stand. Hierin sind nicht Personal- und etwaige Reisekosten eingerechnet. Allein die Kosten zeigen, dass ein eigener Mes- sestand gut vorbereitet sein muss. Dabei ist ein Messeauftritt kein Ersatz für ver- fehlte Vertriebspolitik und ersetzt auch nicht schwache Vertriebsprozesse. Eine gute Alternative sind auch Gemein- schaftsstände mit mehreren Teilnehmern auf einem Stand und einer einheitlichen Infrastruktur. Dies ist empfehlenswert bei kleineren Budgets, bei Regional-, Test- oder Auslandsmessen, für Start-ups oder einfach, um Erfahrung zu sammeln. Neuester Trend – gerade bei mittel- ständischen Unternehmen mit geringer Messeanzahl im Jahr – ist das Outsour- cing des gesamten Messewesens an stra- tegische Messeberatungsunternehmen. Dadurch werden der Geschäftsführung strategische und operative Arbeit effizient abgenommen. Das spart Res- sourcen im eigenen Haus und sorgt für einen reibungslosen, effizienten Messe- auftritt. Jörg Meßwarb MB Services Meßwarb Von-Leyden-Straße 24 65191 Wiesbaden 0611 2043745 mb.services@t-online.de www.mb-services.org Autor Aus anonymen Messebesuchern einen Gast machen – eine der vielfältigen Aufgaben eines erfolgreichen Messeauftritts.