2. In dIesem e-Book erfahren sIe:
v Die Ursache für ein mangelndes Selbstwertgefühl
v Wie Sie die Vergangenheit endgültig abschließen und die Negativspirale
beenden
v Wie Sie negative Glaubenssätze durch förderliche Denkinhalte ersetzen
v Wie Sie stark und selbstsicher werden
v Wie Sie ein neues Selbstbild aufbauen, das Ihre Einmaligkeit zur Geltung bringt
v Wie Sie die Macht des Verzeihens nutzen
v Wie Sie innere Gelassenheit und Souveränität erlangen
v Wie Sie Ihren Wert erkennen und Selbsterkenntnis erlangen
v Wie Sie ein positive Leben gestalten, in dem Sie nichts zu bedauern haben
v Wie Sie sich selbst motivieren können
v Wie Sie wirksam Ziele setzen und sicher erreichen
v Wie Ihnen Visualisierungen und Affirmationen beim Aufbau eines neuen Selbst-
bildes helfen
v Wie Sie Jähzorn, Ärger und Wut auf die Müllhalde der Vergangenheit schicken
v Wie Sie anderen dabei helfen können, ihre Selbstachtung zu verbessern.
3. InhaltsüBersIcht:
Teil A:
Ziehen einen Schlussstrich unter Ihre Vergangenheit
Kapitel : Was ist das Selbstwertgefühl? 6
Kapitel : Das Paradigma der Perfektion
Kapitel 3: Woher unsere Selbstzweifel kommen 4
Kapitel 4: Wie Sie negative innere Monologe in positive verwandeln 6
Kapitel 5: Warum Sie Fakten von Interpretationen unterscheiden sollten
Kapitel 6: Gefühlslagen 6
Kapitel 7: Der Teufelskreis 8
Kapitel 8: So verändern Sie Ihre Gefühlslagen und Interpretationen
zum Positiven 30
Kapitel 9: Warum wir an unseren Gefühlslagen festhalten 3
Kapitel 0: Der Preis für eine mangelnde Selbstachtung 33
Kapitel : Lebensbewältigungsstrategien 37
Kapitel : Fallbeispiele 39
Kapitel 3: Interpretieren Sie das Erlebte um 5
Kapitel 4: Wachsamkeit im Alltag 60
Kapitel 5: Vorbei ist vorbei! 6
Kapitel 6: Die Macht des Verzeihens 64
Kapitel 7: Die Bedeutung der Dankbarkeit für das Selbstwertgefühl 67
Ein Klick auf die Seitenzahl bringt Sie zum jeweiligen Kapitel!
4. Teil B:
Analysieren Sie Ihre Gegenwart
Kapitel 8: Welche Werte haben Sie? 70
Kapitel 9: Die Vergangenheit endgültig abschließen 74
Kapitel 0: Schwächen und Stärken bewerten 77
Kapitel : Aufbauprogramm für Ihr Unterbewusstsein 79
Kapitel : So gehen Sie mit Schwächen um 80
Teil B:
Gestalten Sie Ihre Zukunft!
Kapitel 3: Führen Sie ein Journal! 83
Kapitel 4: Erstellen Sie eine Lebensvision! 84
Kapitel 5: Was ist der Sinn Ihres Lebens? 88
Kapitel 6: Zielsetzung und Maßnahmen für Ihr Leben 90
Kapitel 7: Kleine Schritte - aber regelmäßig! 96
Kapitel 8: Übernehmen Sie Selbstverantwortung! 99
Kapitel 9: Verhelfen Sie anderen zu einem gesunden
Selbstwertgefühl! 0
Kapitel 30: Zwölf Schritte zu einem gesunden Selbstbewusstsein 03
Anhang : Formel zum Aufbau des Selbstwertgefühls
laut Dr. Napoleon Hill 05
Anhang : Buchauszug „Die Kraft positiven Denkens“
von Dr. Normal Vincent Peale 06
3
6. 1. Was Ist das selBstWertgefühl?
Eine im Internet zu findende Definition für das Selbstwertgefühl
lautet:
“Unter Selbstwert (auch: Eigenwert, Selbstwertgefühl, All diese
Selbstvertrauen, Selbstachtung, Selbstkonzept) versteht Begriffe
man in der Psychologie den Eindruck oder die Bewertung, werden
die man von sich selbst hat. in diesem
E-Book als
Das kann sich auf die Persönlichkeit und die Fähigkeiten des gleichwertige
Menschen, seine Erinnerungen an die Vergangenheit und Synonyme
das Ich-Empfinden oder auf das Selbstempfinden beziehen...” verwendet.
Ein intaktes Selbstwertgefühl ist zweifelsohne eine der wichtigsten
Voraussetzungen für ein kompetentes, erfülltes und erfolgreiches
Leben.
Es ist ebenfalls eine Voraussetzung, um sich in andere
Mitmenschen einfühlen zu können und nicht beim kleinsten Anlaß
wie ein aufbrausendes HB-Männchen zu reagieren.
Menschen mit einem positiven Selbstwertgefühl haben eine
größere Chance, sich Ihre Wünsche zu erfüllen und haben eine
klarere Vorstellung von dem, was sie im Leben erreichen wollen.
Solche Menschen glauben an sich und an ihre Ziele und machen
sich nicht so leicht zu Sklaven oder Opfer der Umstände; sie
wissen, dass Schwierigkeiten unvermeidlich sind und geben bei
Problemen oder Kritik nicht gleich auf.
Menschen mit einem hohen Selbstwertgefühl folgen - unabhängig
von der eventuellen Religionszugehörigkeit - sogar einen
christlichen Gebot:
“Liebe dich selbst (eben)so wie deinen Nächsten!”
Diese Menschen leben die Selbst- und Nächstenliebe.
Auf der anderen Seite neigen andere, denen es nachhaltig
an einem gesunden Selbstwertgefühl mangelt, zu kriminellen
Handlungen, sind anfälliger für Abhängigkeiten und Süchte, haben
keine oder wenig Selbstbeherrschung, werden ausfallend oder
schmollen, wenn sich die Dinge nicht so entwickeln, wie sie es sich
vorgestellt haben.
Ein gesundes Selbstwertgefühl ist keinesfall gleichzusetzen mit
Eitelkeit oder Eingebildetsein!
Im Gegenteil:
Wer sich arrogant oder besserwisserisch gibt, wer andere häufig
unterbricht oder gar aggressiv reagiert, zeigt gerade dadurch,
dass er/sie in diesem Bereich ein starkes Defizit hat.
5
7. Es hat auch nicht zwangsläufig etwas mit der äußeren
Erscheinung zu tun.
Schlagen Sie ein beliebige Frauenzeitschrift auf.
Es dürfte Ihnen nicht schwer fallen, ein Interview mit einer
attraktiven Schauspielerin oder Sängerin zu finden, in dem diese
Dame gesteht, dass sie sich in Wirklichkeit sehr unsicher fühlt.
Bei einem gesunden Selbstwertgefühl geht es um etwas Inneres.
So wie der Fisch zwar im Wasser schwimmt, aber es nicht sieht,
und der Vogel durch die Luft fliegt und auch diese nicht sieht,
sehen wir Menschen diese inneren Eigenschaften nicht.
Doch das Unsichtbare ist wichtiger als das Sichtbare!
Menschen mit einem intakten Selbstwertgefühl sind von einer
inneren Zuversicht getragen; sie handeln mit Bestimmtheit, oder,
wie es Wallace Wattles in seinem Büchlein “Die Wissenschaft des
Reichwerdens” ausdrückt, auf eine “auf Gewissheit beruhenden
Art und Weise”.
Diese Menschen respektieren sich und andere!
Das Wesen Mensch ist von Natur aus „eine Wucht“:
Der Mensch kann Hindernisse überwinden, Glück erreichen, einen
wertvollen Beitrag leisten, vorausplanen und nicht zuletzt etwas
erschaffen.
Über sein Unterbewusstsein hat er Anteil am großen All-
bewusstsein, an dieser schöpferischen Energie, die uns alle
umgibt und durchdringt.
Doch allzu oft verlieren wir diese Dinge aus den Augen.
Die meisten Menschen haben sich darüber vermutlich auch noch
nie Gedanken gemacht und gehen durch ihr ganzes Leben, ohne
dieses Zusammenhänge jemals zu erkennen.
Im Laufe unseres Lebens machen wir eine Vielzahl von
Erfahrungen, die unser Selbstwertgefühl entweder aufbessern
oder schwächen können. Dies kann ganz schnell gehen: Es reicht
bereits, dass wir uns unzulänglich fühlen.
Wir sehen uns als andersartig oder nicht dazugehörig und
meinen, dass irgend etwas mit uns nicht stimmen müsse.
Damit haben wir den Keim für eine sich selbst erfüllende
Prophezeiung gelegt: Unser Leben wird sind nach unseren
Erwartungen entwickeln.
Diese Erwartungen haben unmittelbar damit zu tun, wie wir uns
selbst sehen. Wir halten uns entweder für würdige Empfänger der
guten Dinge, die das Leben zu bieten hat, oder wir sehen uns als
Opfer und unwürdig.
Damit vermindern wir unsere Chancen, Erfolg und Wohlstand zu
erreichen, jedoch drastisch!
6
8. Solange wir uns so verhalten, als fehlten uns die Voraussetzungen
für eine erfüllte Partnerschaft, finanziellen Wohlstand oder ein
erfülltes Leben, ziehen wir genau das an, was uns vermeintlich
fehlt.
Das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit konzentrieren, wird
größer!
Unsere Selbstachtung bekommt dann einen weiteren Dämpfer und
wir sind immer weniger im Stande, in unserem Leben selbst Regie
zu führen.
Als nächstes gesellt sich die Resignation hinzu und setzt zum
letzten Würgegriff an.
Da wir uns das nicht zutrauen, was wir in Wirklichkeit gerne hätten
oder uns für unwürdig halten, ist das Ergebnis ein Dasein, das im
Einklang mit unseren Erwartungen abläuft. Dieser Teufelskreis
verstärkt unser Gefühl der Unzulänglichkeit noch mehr.
Je tiefer das Selbstwertgefühl absinkt, umso unwahrscheinlicher
wird es, dass wir ein Verhalten an den Tag legen, das positive
Ergebnisse bringt.
Eine Zeitlang nach der Geburt ist das Leben der meisten
Menschen durchaus gut. Immerhin sorgen Eltern für unsere
Grundbedürfnisse, geben uns Nahrung, Liebe und Geborgenheit.
Irgendwann vor der Pubertät lernen wir aber, unsere Identität mit
einem Wert zu koppeln. Wir schelten uns selbst aus, wenn etwas
schiefgegangen ist oder stecken zurück, wenn jemand eine bissige
Bemerkung macht. Offenbar sind wir also nicht genug, meinen wir.
Dieses Trauma - oder auch eine Reihe derer - kann sich
unterschiedlich stark bemerkbar machen. Es gibt Menschen,
die sexuell oder körperlich missbraucht wurden, andere wurden
vernachlässigt, terrorisiert oder geschlagen. In leichteren Fällen
handelt es sich vielleicht nur um einfache Missverständnisse.
In jedem Fall geschieht etwas, das dem Kind oder Heran-
wachsenden vermittelt, dass er/sie nicht liebenswert genug
ist. Einem Außenstehenden kann der Auslöser völlig harmlos
erscheinen, aber sobald das scheinbar harmlose Ereignis, zum
Beispiel das Ausschelten eines Kindes, den inneren Frieden und
die Identität dieses Kindes durcheinanderbringt, ist der Schaden
bereits angerichtet.
Das Kind (in diesem Beispiel) fängt dann an, sich mit anderen zu
vergleichen und schneidet bei diesem Vergleich schlecht ab.
Dieses negative Selbstbild beeinträchtigt den Umgang mit
anderen. Da es sich selbst für nicht vollwertig erachtet, geht es mit
anderen Kindern und Erwachsenen auch anders um.
Dies verstärkt das Gefühl der Unwürdigkeit noch mehr.
Schließlich hat das Kind jetzt ja den „Beweis“, dass es „geschnitten“
wird.
Wieder einmal hat sich die selbst erfüllende Prophezeiung 7
bewahrheitet.
9. Jetzt ist in dem Kind die Fehlvorstellung bereits fest verankert,
dass es Liebe, Wohlwollen und Glück nicht verdient hat.
Diese Selbstverurteilung bringt viel Leid über den betreffenden
Menschen. Von Natur aus sucht der Mensch Freude (die
Psychologen sagen „Lust“) und vermeidet alles Unangenehme
(„Unlust“). Unser Beispielmensch passt sich deshalb in seinem
Verhalten an, um weitere Ablehnungen zu vermeiden. Er geht
eventuell schmerzvollen Erfahrungen (zum Beispiel Beziehungen)
aus dem Wege und wird risikoscheu.
Er steckt immer mehr zurück, hängt seine Träume an den Nagel
und findet sich mit einem mittelmäßigen Dasein ab.
Ein Verlust des Selbstwertgefühls kann sich in allen Lebens-
bereichen oder auch nur unter bestimmten Umständen oder in
bestimmten Situationen bemerkbar machen.
Falls Sie sich zum Beispiel nur in bestimmten Bereichen (aufgrund
Ihres äußeren Erscheinungsbilds, in geschäftlichen Dingen oder
bei politischen Diskussionen ....) für unzulänglich halten, ist nicht
Ihr gesamtes Leben davon betroffen.
Vielleicht sind Sie körperlich sehr fit und haben eine hervor-
ragende Konstitution, tun sich aber schwer, sich mit anderen
Leuten einfach nur zu unterhalten und meiden deshalb
Partys, Geburtstagsfeiern oder dergleichen. Diese Art des
eingeschränkten Selbstbewusstseins ist leichter zu beheben als
eine, die sich generell auf alle Lebensbereiche auswirkt.
Wir alle haben unsere Stärken und Schwächen (eingehender
in den Folge-Mails zum E-Book „Wenn ich könnte wie ich wollte“
dargestellt) und fühlen uns in manchen Bereich sicher im Sattel,
in anderen wieder wie völlig deplaziert. Viel schlimmer ist ein
generelles Gefühl der Unzulänglichkeit.
Dieses sich generell auf das Leben beziehende Gefühl der
Unwürdigkeit und Unzulänglichkeit kann sich sehr rasch zu einer
selbst erfüllenden Prophezeiung auswachsen.
Wir vergleichen uns mit unseren Mitmenschen und stellen
dabei immer wieder fest, dass wir bei diesen Vergleich schlecht
wegkommen. Da wir uns selbst für minderwertig halten, machen
wir uns sofort Selbstvorwürfe, wenn etwas daneben geht.
Wir bemühen uns zwar immer verbissener um Perfektion, können
das Gefühl aber nicht loskriegen, dass wir auf verlorenem Posten
kämpfen. Wir sehen uns selbst als „doof“, „hässlich“, „tollpatschig“,
„hoffnungslos“ oder sagen, dass wir „zwei linke Hände“ hätten.
Beim kleinsten Missgeschick, das uns passiert, machen wir aus
einer Mücke einen Elefanten und unsere verzerrte Wahrnehmung
bringt uns dazu, unsere Fähigkeiten und guten Seiten völlig zu
übersehen. Und natürlich glauben wir auch, dass alle anderen
ebenfalls nur unsere Unbeholfenheit und Unzulänglichkeit sähen.
8
10. Jemand lässt eine harmlose Bemerkung fällen oder rennt grußlos
an uns vorbei, weil er/sie uns wirklich nicht gesehen hat, und
sogleich nehmen wir dies persönlich und reagieren sauer.
So kann es nicht ausbleiben, dass uns die anderen als Sonderling
einstufen.
Dies verstärkt unsere Ängste umso mehr. Es schadet unseren
zwischenmenschlichen Beziehungen und entfremdet uns noch
weiter.
Damit scheint für uns bestätigt, was wir „immer schon wussten“:
dass wir einfach nicht genug sind.
Je weiter diese Selbstsabotage fortgeschritten ist, umso
schwieriger wird ein normaler und ungezwungener Umgang für
uns.
Doch es besteht Hoffnung!
Diese negative Abwärtsspirale lässt sich umkehren!
Dazu sollten wir zunächst wissen, worauf dieser Mangel an
Selbstsicherheit zurückzuführen ist. Sie sind ein einmaliger Mensch
und diese Einmaligkeit kann wieder zur Blüte gelangen!
Sie ist Teil Ihres wahren Wesens!
Danach ist es nur eine Frage der Zeit, bis das angeknackste
Selbstbewusstsein repariert ist und Sie wieder ein glückliches und
erfülltes Leben führen!
Wir wollen uns deshalb zunächst ansehen, auf welche Weise wir
unser Selbstbewusstein einbüßen. Danach werden wir behandeln,
wie wir es wieder erlangen.
Dabei führt uns unser Weg in die schmerzvolle Vergangenheit.
Es ist wichtig, diese bewusst zur Kenntnis zu nehmen - und dann
ein für allemal hinter sich zu lassen!
Negative innere Monologe müssen in positive verwandelt werden;
danach können Sie bewusst eine Zukunft planen, die mit dem
Menschen in Einklang steht, der Sie sich zu sein vorgenommen
haben und auf den Sie stolz sein können!
Es ist keinesfall unabdingbar, dass Sie leiden müssen! Indem Sie die
Verantwortung für Ihr Leben übernehmen und zu Ihrer Einmaligkeit
stehen, sind Sie nicht mehr hilflos den Umständen ausgeliefert. Ihr
Selbstbewusstsein wird von Tag zu Tag wachsen und Sie werden
Ihrem Leben immer mehr Ihren eigenen Stempel aufdrücken.
Dieses E-Book enthält auch eine Reihe von
Übungen. Lesen Sie bitte nicht einfach darüber
hinweg!
Es liegt in Ihrer Macht, Ihren Lebensweg selbst zu
gestalten und Ihr Selbstwertgefühl nachhaltig zu
verbessern. Wenden Sie diese Prinzipien deshalb 9
bitte an!
11. 2. das ParadIgma der PerfektIon
Ein Paradigma ist eine Annahme, von der die meisten
Leute stillschweigend ausgehen. Es ist nicht ohne weiteres
auszumachen. Die meisten Leute in einer Gesellschaft gehen
einfach von bestimmten Annahmen aus, welche ihr Denken und
Verhalten beeinflussen.
So dachten die Menschen zum Beispiel zu Zeiten eines Christoph
Columbus, dass die Erde flach sei und die Seeleute wagten sich
deshalb nicht zu weit aufs offene Meer hinaus. Wer will schon
gerne am Ende des Ozeans in einen Abgrund stürzen?
Bevor Columbus bewiesen hatte, dass dies eine irrige Annahme
war, hatte kaum jemand in Zweifel gestellt, dass die Erde eine
Scheibe ist. Danach entstand ein neues Paradigma, nämlich, dass
die Erde eine Kugel ist.
Auch war im Mittelalter allgemein „bekannt“, dass es Hexen gab.
Und man wusste, dass man diese zu verbrennen hatte.
Solche Paradigmen durchziehen die Gesellschaft und sorgen für
bestimmte Glaubensvorstellungen.
Ein modernes Paradigma unserer wesentlichen Welt ist der
Perfektionszwang. Erziehung und Medien vermitteln uns eine
Vorstellung davon, was als „perfekt“ zu gelten hat. Dies betrifft
das Aussehen, die Kleidung, die Denkweise und das Verhalten des
modernen Menschen.
Wir lernen, was akzeptabel ist und was nicht.
Zwar ist das Schönheitsideal nur ein Aspekt dieses Perfektions-
wahns, aber ein Mensch mit einem niedrigen Selbstwertgefühl
fühlt sich rasch als zu klein, zu groß, zu dick oder zu dünn, wenn
er nicht in das gängige Klischee passt. Der Enttäuschung und
Frustration sind damit Tür und Tor geöffnet.
Wie der „perfekte Mann“ auszusehen hat, ist in jeder Fernsehserie
zu sehen: attraktiv, intelligent, stark, großgewachsen, erfolgreich,
gebildet und charmant. Diese Helden sagen immer zum richtigen
Zeitpunkt das Richtige und haben sich voll im Griff.
Und natürlich gibt es auch ein Bild für die „perfekte Frau“. Diese
sollte schön, schlank, sexy und klug sein. Wer Anschauungs-
beispiele hierfür sucht, findet sie zuhauf in YouTube-Videos und
anderswo.
Solchen Vergleichsmaßstäben können wir nur schwerlich aus-
weichen. Sie werden uns von allen Seiten präsentiert.
Einem Menschen mit einem intakten Selbstwertgefühl können
sie wahrscheinlich nichts anhaben, aber wer ohnedies bereits
von einem Selbstwertdefizit geplagt wird, bekommt eine weitere
Kerbe versetzt und es genügt ein Blick in den Spiegel, um sich den
krassen Gegensatz zum Idealbild bildlich vor Augen zu führen.
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Ende der Leseprobe. Insgesamt 07 Seiten