1. 100 MBit/s aufs Land
von
Helmut Haag, TE Consult
ITG-Fachkonferenz
01.-02. Oktober in Berlin
04.10.2008 Helmut Haag TE Consult 1
2. Situation auf dem Land
FTTC – Fiber to the Cow
Muss das so bleiben ?
Quelle: Breitbandversorgung in NRW
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3. Stand der Dinge
Es ist ja nicht so, dass das Land noch nicht im Fokus steht. Hier:
natürlich (noch) nicht fürs Land
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4. Alternative Carrier
De
rR
at
sp
ric
ht
fü
rs
ich
!
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5. Alternative Carrier
Bei Alice und Versatel habe ich es garnicht weiter
versucht. Die Ergebnisse sind überall die Gleichen
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6. Kabelfernsehen
Aber es gibt ja noch das Kabelfernsehen:
Ich also sofort ins Internet
und auf die Homepage des
Kabelnetzbetreibers:
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7. Datenwachstum
Erstaunlich ist,
dass das Volumen
nicht aus dem Wie es heute aussieht, ist
Business kommt, das Land daran nur marginal
sondern aus dem beteiligt.
Privaten! Nicht das es nichts zu sagen
hätte, man lässt es nicht!
Trotz aller Anstren-
gungen, ist der
Mobilfunk daran
nur zu etwa 3 %
beteiligt.
Der Begriff Exabyte steht für:
eine Trillion (1018 oder ca. 260) Bytes
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8. Gesellschaft
Es ist offensichtlich:
Wir wandeln uns von
einer Produktionsgesell-
schaft in eine Informa-
tionsgesellschaft.
Das Land lässt man noch
an der Agrargesellschaft
hängen!
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9. Funktechnik
Wir wissen alle:
Graben ist teuer, und es lohnt sich nicht.
Also auf zum Funk.
Der Funk wird immer schneller, bringt immer mehr Bandbreite.
Die nächste Generation kommt in 2 Jahren, heißt G4 und kann
140 MBit/s!
(pro Zelle)
und das Land wird auch hier warten.
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10. Funktechnik
Seit 2006 sind die WiMAX-
Frequenzen versteigert.
Was ist seither passiert ?!
Für den ländlichen Raum ist die
Kundendichte zu gering, es
müssten zu viele Basisstationen
errichtet werden.
Abschattungen wirken ebenfalls
entgegen.
Als ergänzenden P2P-
Verbindung sicher geeignet.
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11. Funktechnik
Die Digitale Dividende sollte mind.
300 MHz bringen (EU-Kommission).
Aber welcher Politiker legt sich mit
den Medien(anstalten) an?
Und die WRC mahlt auch langsam.
Aber der Vorteil größerer Reichweite
und geringerer Abschattungspro-
bleme sollte eigentlich wiegen.
Ein Versuch hierzu findet in
Wittstock statt (nicht Titz).
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12. Funktechnik
Wenn man diese BB-Entwicklung
sieht, sollte einem eigentlich bei
Mobilfunk nicht bange werden.
Aber dies sind ∑-Bandbreiten.
Und sie kommen sicher erst in
den Ballungsgebieten.
Auf versprochene Versprechun-
gen sollte man nicht zu viel
geben.
Und die Kosten kommen dem
Land auch nicht entgegen.
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13. Funktechnik
WLAN wäre doch ideal.
Jeder Rechner hat
Schnittstelle.
Aber die Zahl der
Dachantennen steigt
stark an, wenn die
Bevölkerung sich
verteilt.
Hochrechnung aus den
Hoteltarifen führt zu
einer Flatrate von
Quelle: naos Jena e.V. 5€/30min*2*24*30=
7200 €/Monat!
Quelle: Funkschau
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14. Funktechnik
Was bleibt noch? Der Satellit ist überall verfüg-
Der Satellit! bar.
Es sind 2 bis 4 MBit/s möglich.
Rückkanal über Telefon oder
auch über Satellit.
Die Kosten sind deutlich höher.
Exzessive Nutzung führt zu
Schüsselsalat.
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15. Kabeltechnik
Bleibt also noch die Kabeltechnik übrig:
DSL über die Kupferdoppelader.
Das ist nicht die Lösung für das Land!
Quelle: Seim&Partner
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16. Kabeltechnik
Aber wir haben ja noch das Koaxial-(TV-)Kabel.
Da werden doch bis 862 MHz übertragen.
Aber für Daten stehen nur 50 bis 80 MHz zur
Verfügung.
Und die müssen sich auch noch alle im Netz
teilen.
Und das sind nicht selten einige 100 (da hat das
Land doch mal Vorteile)
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17. Kabeltechnik
Aber das Stromnetz hilft doch !?
Leider sind Leiter, Isolierung, Verseilung und
Schirmung nicht für hochfrequente Übertragung
ausgelegt.
Hinzu kommt noch, dass auch hier nur ein Shared
Medium zur Verfügung steht, mit begrenzter
Bandbreite und Reichweite
Quelle: Devolo
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18. Strategie
Was bleibt denn nun von den verlegten Kabeln auf dem Lande übrig ?
Die Antwort ist einfach und erschreckend: nichts!
Man muss neue Kabel verlegen!
Wer soll denn das bezahlen?!
Die Funkbetreiber und –nutzer, die wegen der hohen BB das
Glasfasernetz immer weiter vortreiben müssen !
Klingt komisch, ist es aber eigentlich garnicht.
Die Kommune/Gemeinde/der Kreis muss sich einen Masterplan
machen, der beschreibt, was man hat, was man will und wie man
kurz-, mittel- und langfristig dahin kommt
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19. Strategie
Flächengemeinde
Hier entsteht
Titz im
Ein Neubau-
Norden des
gebiet für ca.
Kreises Düren
90 Häuser und
250 Bürger/innen
hier verläuft ein
LWL-Kabel
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20. Strategie
Masterplan Breitbandversorgung
I II III IV V VI
Analyse Rahmen Strategie Lösung Betreiber Umsetzung
JIstzustand JKapazität Jwo und wie JAK gründen JOpen JThema
JFragebo- der lange Funk JExperten Access begleiten
gen Gemeinde Jwann Glas einbeziehen JKommune JMarkt
JAnbieter JBürgerini- Jüberhaupt JVersorger an Infra- beobachten
JWohnstruk- tiative noch Cu einbeziehen struktur be- JBandbreite
tur JTiefbauplä- Jwie Anbin- JAngebote teiligen erhöhen
JGewerbe- ne dung an das einholen JTriple Play JGemeinde-
struktur JNeubauge- www. JFörderung JNetzbetrieb Marketing
JSchulen biete ausloten JErfahrungen
JBanken JLeerrohre JZeitplan
JVerwaltung erstellen
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21. Kosten
120
Die Investitionskosten im Anschlussnetz teilen sich
recht gleichmäßig auf alle Komponenten auf !
100
Teilnehmer
Aktive Komp
Kabelnetz
80 Tiefbau
%
60
40
20
0
o.Mitverleg. m.Mitverl. o.Mitverleg. m.Mitverl. o.Mitverleg. m.Mitverl. o.Mitverleg. m.Mitverl.
Triple Play (100%) Triple Play (60%) IP/Tel (30%) TV (60%)
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22. Kosten
Die Betriebskosten verteilen sich gleichmäßig auf
120%
IP/Telefon und TV
Subv. SetTop
100% IP Dienste
TV Dienste
Opex Kabel
OPEX IP/T
80% OPEX TV
60%
40%
20%
0%
Triple Play (60%) IP/Tel (30%) TV (60%)
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23. Kosten
120%
Profit und Sicherheit gibt es erst bei Triple Play
100%
Revenue TV
Revenue IP/T
Revenues
Kosten
80%
Profit
60%
40%
20%
0%
Triple Play (60%) IP/Tel (30%) TV (60%)
-20%
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24. Fazit
Was bietet sich für das Land an auf dem Weg zu 100 MBit/s für
jedermann:
üDie Kommune braucht einen Masterplan (am besten kreisweit)
üdurch Nachfragebündelung zu Wirtschaftlichkeit für Etablierte
kommen
üdas Ziel muss sein, Kabel, und zwar Glasfaserkabel, zu verlegen
übis dahin nutze man jede Funklösung
üdie Anbindung der Funktürme über Kabel (nach Funk)
üTriple Play (IP, VoIP, analoges TV) bringt Vorteile
üFörderung in Anspruch nehmen
Dann besteht die Chance, dass die Nachbarn rufen…
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