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Vortrag auf der didacta 2015
Hannover, 25.02.2015 14:00-14:45 Uhr
Susanne Kuger
Mathematikunterricht in
Deutschland und anderswo –
Lehren aus PISA
Seite
Agenda
• PISA – Programme for international student assessment
• Unterrichtsforschung in PISA
• Mathematikunterricht und Schülerleistung
2Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
PISA – Programme for
international student assessment
Seite
PISA
• PISA erhebt Leistungsdaten und Kontextinformationen von 15-
jährigen Schülerinnen und Schülern (Altersstichprobe)
• PISA wird im Auftrag der OECD (Organization for Economic Co-
operation and Development) von einem internationalen Konsortium
durchgeführt
• (z.B. ETS in Princeton, USA; Westat in Washington D.C., USA; ACER in
Melbourne, Australien; DIPF in Frankfurt, Deutschland; cApStAn in Brüssel,
Belgien)
4Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
Seite
PISA Zyklus
5Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
Seite 6Hannover, 25.02.2015| Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
• Querschnittsinformationen – internationale Indikatoren
• in Grundkompetenzen von Schülerinnen und Schülern am Ende der
Pflichtschulzeit (Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften),
• über Lernmotivation, Bildungsaspirationen und computerbezogene
Fähigkeiten
• sowie über Lehr-Lernbedingungen in der Schule insgesamt, im
Unterricht und im Elternhaus
• Trend bestimmter Indikatoren
• Kompetenzen
• Kontextfaktoren
Welche Daten generiert PISA?
7Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
Seite
PISA Ergebnisse
8
Unterrichtsforschung mit PISA 2012
Seite
Erfassung des Unterrichtsgeschehens
• Unterschiedliche Beschreibungszugänge in der Forschung (Good,
Wiley & Florez, 2009):
• TIMSS: Lerninhalte (z.B. Algebra, Geometrie, Statistik; Schmidt
et al., 2001)
• TALIS: Sichtstrukturen von Unterricht (z.B. Frontalunterricht,
Kleingruppenarbeit, Feedback; Vieluf et al., 2012)
• PISA: Tiefenstrukturen von Unterricht / Unterrichtsqualität
(Strukturiertheit des Unterrichts, Unterstützung durch die
Lehrperson, kognitive Aktivierung; OECD, 2013)
• Alle Beschreibungszugänge zeigen positive Zusammenhänge mit
Schülerleistung, -motivation und -interesse!
10Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
Seite
Internationaler Vergleich
• Vergleich von Lehrerhandeln in Unterrichtsvideos:
• Viele Gemeinsamkeiten (Baker & Le Tendre, 2005)
• Deutliche Unterschiede über die Länder hinweg (Desimone, 2005;
Dale & Robertson, 2002).
 länderspezifische “Skripte” (Stigerl & Hiebert, 1999)
• Verleich der „Wirksamkeit“ bestimmter Unterrichtsmerkmale
• Wirksamkeit von ko-konstuktivistischen Aktivitäten in Ländern mit
durchschnittlich höherer Leistungsfähigkeit vs. traditionellen
Lernaktivitäten in schwächeren Ländern (Zuzuvsky, 2013)
11Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
Seite
Fragestellung
Gibt es Unterrichtsmerkmale, die universell, d.h. international
vergleichbar mit Schülerleistung zusammenhängen oder gibt es
länder- oder kulturspezifische Muster, die sich deutlich voneinander
unterscheiden?
12Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
Seite
Erfassung von Unterricht in PISA 2012
Beschreibungs-
zugang
Konstrukt Beispiel
Lerninhalte
Erfahrungen mit angewandten
Mathematikaufgaben
Auf einer Karte mit einem Maßstab von 1:10.000
die tatsächliche Entfernung zwischen zwei Orten
bestimmen.
Erfahrungen mit prozeduralen
Mathematikaufgaben
Eine Gleichung wie 2(x+3)=(x + 3)(x - 3) lösen.
Sichtstrukturen
Lehrerzentriertes Unterrichten
Die Lehrerin/der Lehrer sagt uns, was wir lernen
müssen.
Formatives Assessment
Die Lehrerin/der Lehrer gibt mir eine Rückmeldung
über meine Stärken und Schwächen in Mathematik.
Unterrichts-
qualität
Strukturiertheit des Unterrichts
Die Schülerinnen und Schüler fangen erst lange
nach Beginn der Stunde an zu arbeiten.
Unterstützung durch die
Lehrperson
Unsere Lehrerin/unser Lehrer unterstützt uns
zusätzlich, wenn wir Hilfe brauchen.
Kognitive Aktivierung
Die Lehrerin/der Lehrer gibt uns Aufgaben, bei
denen wir einige Zeit darüber nachdenken müssen.
13Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
Seite
Studie
Auswahl von 11 Ländern in PISA 2012:
• Australien und USA
• Hongkong und Japan
• Finnland und Schweden
• Polen und Tschechische Republik
• Niederlande, Schweiz und Deutschland
 ca. 44.000 Schüler in diesen Ländern
 Befragungen zum Unterricht und Kompetenzmessung
 parallele Analysen
14Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
Seite
Ländervergleich
15
DEU NDL FIN SWE JPN HKG USA AUS CHE CZE POL
Erfahrungen mit
angewandten Aufgaben
+ + - - - + + + - + -
Erfahrungen mit
prozeduralen Aufgaben
- - - - - - - - - - -
Lehrerzentriertes
Unterrichten
- - - + - - - - + + +
Formatives Assessment + + + + + + + + + - -
Unterstützung durch die
Lehrperson
+ - - - - + + + - - -
Strukturiertheit des
Unterrichts
+ + + + + - + + + + +
Kognitive Aktivierung - + + - - - - - - - -
sehr starker
Zusammenhang
starker
Zusammenhang
relevanter
Zusammenhang
kein
Zusammenhang
Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
Seite
Vergleich der Unterrichtsmerkmale
16Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
DEU
HKG
CZE
POL
USA
CHE
DEU
NDL
JPN FIN
USA
Seite
Zusammenfassung
• Relevante Zusammenhänge einzelner Unterrichtsmerkmale mit
Schülerleistung über Länder hinweg: Formatives Assessment (+),
Strukturiertheit (+), Erfahrungen mit prozeduralen
Mathematikaufgaben (-)
• Länder- bzw. kulturspezifische Muster
• Zentraleuropäisches Beziehungsmuster (CHE, CZE, POL)
• Angloamerikanisches Beziehungsmuster (USA, AUS, HGK)
• Ländern mit starker Gleichheitsorientierung (FIN, NDL)
• Deutschland Status nach vielen Veränderungen
• Japan
17Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
Seite
Diskussion
• Universelle Relevanz einzelner Unterrichtsmerkmale (vgl. z.B. auch
Hattie, 2009)
• Länderspezifische Traditionen im Unterricht
• scheinen vorhanden  weitere Forschung nötig
• zeigen relevante Beziehungsmuster zur Schülerleistung
18Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
Ausbau/Übernahme
relevanter, positiv
assoziierter
Unterrichtsmerkmale
Beibehalten der positiv
assoziierten Anteile
bekannter und
erprobter Skripte
Kontakt: kuger@dipf.de
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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Dr. Susanne Kuger: Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo - Lehren aus PISA

  • 1. Vortrag auf der didacta 2015 Hannover, 25.02.2015 14:00-14:45 Uhr Susanne Kuger Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo – Lehren aus PISA
  • 2. Seite Agenda • PISA – Programme for international student assessment • Unterrichtsforschung in PISA • Mathematikunterricht und Schülerleistung 2Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 3. PISA – Programme for international student assessment
  • 4. Seite PISA • PISA erhebt Leistungsdaten und Kontextinformationen von 15- jährigen Schülerinnen und Schülern (Altersstichprobe) • PISA wird im Auftrag der OECD (Organization for Economic Co- operation and Development) von einem internationalen Konsortium durchgeführt • (z.B. ETS in Princeton, USA; Westat in Washington D.C., USA; ACER in Melbourne, Australien; DIPF in Frankfurt, Deutschland; cApStAn in Brüssel, Belgien) 4Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 5. Seite PISA Zyklus 5Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 6. Seite 6Hannover, 25.02.2015| Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 7. • Querschnittsinformationen – internationale Indikatoren • in Grundkompetenzen von Schülerinnen und Schülern am Ende der Pflichtschulzeit (Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften), • über Lernmotivation, Bildungsaspirationen und computerbezogene Fähigkeiten • sowie über Lehr-Lernbedingungen in der Schule insgesamt, im Unterricht und im Elternhaus • Trend bestimmter Indikatoren • Kompetenzen • Kontextfaktoren Welche Daten generiert PISA? 7Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 10. Seite Erfassung des Unterrichtsgeschehens • Unterschiedliche Beschreibungszugänge in der Forschung (Good, Wiley & Florez, 2009): • TIMSS: Lerninhalte (z.B. Algebra, Geometrie, Statistik; Schmidt et al., 2001) • TALIS: Sichtstrukturen von Unterricht (z.B. Frontalunterricht, Kleingruppenarbeit, Feedback; Vieluf et al., 2012) • PISA: Tiefenstrukturen von Unterricht / Unterrichtsqualität (Strukturiertheit des Unterrichts, Unterstützung durch die Lehrperson, kognitive Aktivierung; OECD, 2013) • Alle Beschreibungszugänge zeigen positive Zusammenhänge mit Schülerleistung, -motivation und -interesse! 10Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 11. Seite Internationaler Vergleich • Vergleich von Lehrerhandeln in Unterrichtsvideos: • Viele Gemeinsamkeiten (Baker & Le Tendre, 2005) • Deutliche Unterschiede über die Länder hinweg (Desimone, 2005; Dale & Robertson, 2002).  länderspezifische “Skripte” (Stigerl & Hiebert, 1999) • Verleich der „Wirksamkeit“ bestimmter Unterrichtsmerkmale • Wirksamkeit von ko-konstuktivistischen Aktivitäten in Ländern mit durchschnittlich höherer Leistungsfähigkeit vs. traditionellen Lernaktivitäten in schwächeren Ländern (Zuzuvsky, 2013) 11Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 12. Seite Fragestellung Gibt es Unterrichtsmerkmale, die universell, d.h. international vergleichbar mit Schülerleistung zusammenhängen oder gibt es länder- oder kulturspezifische Muster, die sich deutlich voneinander unterscheiden? 12Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 13. Seite Erfassung von Unterricht in PISA 2012 Beschreibungs- zugang Konstrukt Beispiel Lerninhalte Erfahrungen mit angewandten Mathematikaufgaben Auf einer Karte mit einem Maßstab von 1:10.000 die tatsächliche Entfernung zwischen zwei Orten bestimmen. Erfahrungen mit prozeduralen Mathematikaufgaben Eine Gleichung wie 2(x+3)=(x + 3)(x - 3) lösen. Sichtstrukturen Lehrerzentriertes Unterrichten Die Lehrerin/der Lehrer sagt uns, was wir lernen müssen. Formatives Assessment Die Lehrerin/der Lehrer gibt mir eine Rückmeldung über meine Stärken und Schwächen in Mathematik. Unterrichts- qualität Strukturiertheit des Unterrichts Die Schülerinnen und Schüler fangen erst lange nach Beginn der Stunde an zu arbeiten. Unterstützung durch die Lehrperson Unsere Lehrerin/unser Lehrer unterstützt uns zusätzlich, wenn wir Hilfe brauchen. Kognitive Aktivierung Die Lehrerin/der Lehrer gibt uns Aufgaben, bei denen wir einige Zeit darüber nachdenken müssen. 13Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 14. Seite Studie Auswahl von 11 Ländern in PISA 2012: • Australien und USA • Hongkong und Japan • Finnland und Schweden • Polen und Tschechische Republik • Niederlande, Schweiz und Deutschland  ca. 44.000 Schüler in diesen Ländern  Befragungen zum Unterricht und Kompetenzmessung  parallele Analysen 14Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 15. Seite Ländervergleich 15 DEU NDL FIN SWE JPN HKG USA AUS CHE CZE POL Erfahrungen mit angewandten Aufgaben + + - - - + + + - + - Erfahrungen mit prozeduralen Aufgaben - - - - - - - - - - - Lehrerzentriertes Unterrichten - - - + - - - - + + + Formatives Assessment + + + + + + + + + - - Unterstützung durch die Lehrperson + - - - - + + + - - - Strukturiertheit des Unterrichts + + + + + - + + + + + Kognitive Aktivierung - + + - - - - - - - - sehr starker Zusammenhang starker Zusammenhang relevanter Zusammenhang kein Zusammenhang Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 16. Seite Vergleich der Unterrichtsmerkmale 16Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo DEU HKG CZE POL USA CHE DEU NDL JPN FIN USA
  • 17. Seite Zusammenfassung • Relevante Zusammenhänge einzelner Unterrichtsmerkmale mit Schülerleistung über Länder hinweg: Formatives Assessment (+), Strukturiertheit (+), Erfahrungen mit prozeduralen Mathematikaufgaben (-) • Länder- bzw. kulturspezifische Muster • Zentraleuropäisches Beziehungsmuster (CHE, CZE, POL) • Angloamerikanisches Beziehungsmuster (USA, AUS, HGK) • Ländern mit starker Gleichheitsorientierung (FIN, NDL) • Deutschland Status nach vielen Veränderungen • Japan 17Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo
  • 18. Seite Diskussion • Universelle Relevanz einzelner Unterrichtsmerkmale (vgl. z.B. auch Hattie, 2009) • Länderspezifische Traditionen im Unterricht • scheinen vorhanden  weitere Forschung nötig • zeigen relevante Beziehungsmuster zur Schülerleistung 18Hannover, 25.02.2015 | Susanne Kuger | didacta | Mathematikunterricht in Deutschland und anderswo Ausbau/Übernahme relevanter, positiv assoziierter Unterrichtsmerkmale Beibehalten der positiv assoziierten Anteile bekannter und erprobter Skripte
  • 19. Kontakt: kuger@dipf.de Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!