„Durch richtige Information und einige Vorsichtmaßnahmen lässt sich die Ansteckungsgefahr von vielen Infektions- und Tropenerkrankungen jedoch reduzieren“, Vortrag von Dr. Matthias Günther, Ärztlicher Leiter von MD Medicus Reise- und Tropenmedizin auf dem 3. Dr. Walter Sicherheitsforum
5. Unfälle
2020 wird mit jährlich 1,9 Mio.
Verkehrstoten weltweit gerechnet
1,3 Mio. Todesfälle pro Jahr
neunthäufigste Todesursache
Zahl der Verletzungsopfer ca. 20-50
Mio. pro Jahr
Vorsicht mit Alkohol!
Hochprozentiges verleitet zu
leichtsinnigem Verhalten
6. Gifttiere an Land
Schlangen
in den letzten Jahrzehnten immer
wieder Verletzungen durch
Kreuzotterbisse - Langzeitfolgen sehr
selten
Skorpione
je kleiner, desto gefährlicher
Gesundheitsrisiko: in Mexiko, Brasilien,
Tunesien, Algerien, Marokko, Libyen
Spinnen
Je größer desto gefährlicher
In Europa: Dornfingerspinne, Schwarze
Witwe
Vorsichtsmaßnahmen:
Festes Schuhwerk , lange Hosen
Im Gelände aufmerksam bewegen
Nicht im Gebüsch/unter Steinen
wühlen
Gifttiere nicht berühren/einfangen
Sandrasselotter
Bildquelle: Saleem Hameed <saleemham at
rediffmail.com>
7. Gifttiere im Meer
Das Schwimmen vermeiden:
an menschenleeren Stränden
bei Quallen-Anschwemmung
direkt über Meeresboden
in Unterwasserhöhlen
Ebenso:
Auf Hinweise achten
Auftauchen: Blick nach oben
Riffplattformen/Wasser mit felsigem
Untergrund: Bade-/Turnschuhe tragen
Chironex fleckeri
Bildquelle: Guido Gautsch,
Melbourne, Australia
8. Kinderkrankheiten
Diphtherie-Ausbruch in Thailand:
Juni 2012 in der Provinz Loei
Ausbreitung am stärksten in nord-
östlichen und südlichen Regionen
Zum 25. Dezember 2012 gab es 43
bestätigte Fälle (NaTHNac 04.01.2013)
Bildquelle: RMZ
9. Kinderkrankheiten
Durch Bakterien:
Scharlach: Streptokokken-Infektion
Impetigo contagiosa: Bakterielle
Hauterkrankung
Pertussis: Keuchhusten
Diphtherie: Akute
Infektionserkrankung
Bildquelle: Centers for Disease Control and Prevention's
12. Ältere
Grippe
STIKO empfiehlt eine Impfung gegen
Influenza:
für Personen ab 60 Jahren
sowie für Risikogruppen
Hepatitis A
Ansteckung fast ausschließlich fäkal-
oral
durch Aufnahme von Kot /Kotresten
meist über verunreinigte
Nahrungsmittel/Trinkwasser
Bildquelle: Candida Performa
13. Schwangerschaft und Reisen
Reiseziel wohl überlegt auswählen, Rücksprache mit behandelndem Arzt
Folgende Reisen sollten vermieden werden:
Malariarisikogebiete ,Gelbfieberrisikogebiete
Risikogebiete für Hepatitis E, Hepatitis A (mangelhafte hygienischen Umstände)
Impfungen und suffiziente medikamentöse Malariaprophylaxe
nach Rücksprache mit erfahrenen Arzt möglich
Risikoabwägung zwischen Medikamentennebenwirkungen und Notwendigkeit der
Reise
14. Schwangerschaft und Reisen
Flugreisen
Sollten höchstens zwei bis drei Stunden
dauern (Thromboserisiko)
Nur geringe Intervalle
Zeitverschiebung am Urlaubsziel kann
belastend wirken
Ab der 29. bis zur 35.
Schwangerschaftswoche verlangen
manche Fluggesellschaften ein ärztliches
Attest
Keine Beförderung nach der 36.
Schwangerschaftswoche
Bildquellen: RMZ
15. Gelbfieber
bestimmte tropische Gebiete Afrikas sowie
Mittel- und Südamerikas
Überträger: Stechmücke Aedes aegypti
u.a. Mücken der Gattung Aedes
Trotz Gelbfieberimpfung zusätzlicher
Schutz durch geeignete Kleidung,
Moskitonetze, Mückenschutzmittel
Gelbfieberimpfung für Indien?
16. Gelbfieber
Impfstoff gegen Gelbfieber enthält
abgeschwächte Gelbfieberviren
Lebendimpfung ist nicht geeignet für:
Kinder unter sechs Monaten
Personen mit Immunschwäche,
Hühnereiweißallergie
Schwangere, Stillende
Bildquelle: RMZ
17. Hepatitis A
akute Leberentzündung - Gelbsucht
Übertragung der Erreger über
kontaminierte Lebensmittel/Getränke
besonders riskant: Meeresfrüchte wie
Muscheln
Vorkommen:
häufig in warmen Regionen
(tropische Gebiete)
In Ländern mit mangelhaften
hygienischen/sanitären Verhältnissen
Bildquelle: RMZ
20. Typhus
Mary Mallon (* 23. Sept.1869; † 11.
Nov. 1938)
war 1883 aus Irland in die USA
eingewandert
Bildquelle: Volker Brinkmann, Max Planck
Institute for Infection Biology, Berlin, Germany
21. Typhus
Bakterien der Gattung Salmonella
Vorkommen: v.a. Afrika, Südamerika,
Südostasien
Ansteckung: überwiegend durch
kontaminiertes Trinkwasser/Nahrungsmittel
22. Typhus
Verhaltensregeln
ausreichende Küchenhygiene
abgekochtes Wasser
Vermeidung roher, nicht ausreichend
erhitzter Speisen
Impfung
Schluckimpfung schützt mindestens
ein Jahr, bewirkt leichteren
Krankheitsverlauf
Schutzimpfung per Spritze bis zu 3
Jahre
Bildquelle: RMZ
26. Sexuell übertragene Erkrankungen
Hepatitis B, Hepatitis C Risiko verringern durch
Vermeidung von:
Sexualkontakten mit flüchtigen
Bekanntschaften, Prostituierten
unsterilen Spritzen- bzw. Injektionsnadeln
direktem Kontakt mit Blut
Ohrlochstechen/ Tätowierungen
ungeschütztem Geschlechtsverkehr
Bildquelle: RMZ
27. Sexuell übertragene Erkrankungen
HIV –Infektion/ AIDS
HIV-Infizierte wurden für Ende 2010 auf 34
Millionen geschätzt - 17% mehr als 2001
Südlich der Sahara: bis max. 70% HIV-
Infektionen
Übertragung: sexuelle Kontakte, Nadeln,
Blutprodukte
Zugang zur Behandlung konnte verbessert
werden - Überlebenswahrscheinlichkeit
stieg an
Bildquelle: RMZ
28. FSME-Risikogebiete in Deutschland
Definierte FSME-Risikogebiete nach
Robert Koch-Institut
Landkreise mit vereinzelt auftretenden
autochthonen FSME-Erkrankungen
Quelle: RKI
29. virale ZNS-Infektion
Japanische Enzephalitis
Entzündungen im zentralen Nervensystem (Gehirngewebe)
Übertragung durch Stechmücken (Feuchtlandschaften Südostasiens)
Hand-Fuß-Mund Krankheit
verbreitete Infektionskrankheit der Haut
Betrifft vor allem Kinder unter zehn Jahren
Bläschen auf den Handflächen/Fußsohlen, Entzündungen im Mund
30. Meningokokken (Meningitis)
Übertragung: Tröpfcheninfektion von
Mensch zu Mensch
Schwere Verlaufsformen u.a. Todesfälle
Starke Verbreitung jährlich in
Trockenzeiten (Meningitisgürtel)
Reisende gefährdet, wenn
enger Kontakt zur einheimischen
Bevölkerung (insbes. Kinder)
soziale/medizinische Tätigkeit
31. Unterernährung
Anfälligkeit für Infektionserkrankungen
deutlich erhöht
Proteinmangel
erhöhte Sterblichkeit bei Masern
Bildquelle: RMZ
32. Unterernährung
Marasmus
Abbau der Muskelmasse (inkl.
Herzmuskel)
geblähter Bauch (verminderte Bildung
von Verdauungsenzymen)
faltiges Gesicht (Abbau des
Fettgewebes)
Bildquelle: RMZ
36. Kriminalität
Das ideale Opfer:
"Opferblick„
Alkohol, unangepasstes Verhalten
sichtbare Wertsachen
Weder Kampf noch Flucht,
stattdessen:
Ruhe
Besonnenheit
Selbstbewusstsein
Kommunikation
sich aktiv aus der Bedrohungssituation
herausmanövrieren
37. Interkulturelle Kommunikation
Gefühle anderer können verletzt
werden u.a. durch:
zu viel nackte Haut zeigen
zu "persönliches" Fotografieren
zu "kämpferisches" Auftreten
Handzeichen, die missdeutet werden
Fehleinschätzung des
Körperabstandes
die Art der Körperhaltung
Bildquelle: RMZ