1. Presseinformation
Stuttgart, 09. November 2011
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienmärkte bleiben unruhig
In den letzten Tagen konnten sich die europäischen Aktienmärkte
zwar etwas festigen, blieben aber in ihrer Tendenz im unruhigen
Fahrwasser. Einen Aufschwung erhielten die Kurse kurzfristig, als
die Spekulationen auftraten, dass der italienische
Ministerpräsident Berlusconi keine Mehrheit erhalten würde und
dadurch zurücktreten müsste. Die Aussicht, dass es zu einem
Regierungswechsel kommen wird, hilft den Märkten kurzfristig
durchaus, da Italien wirtschaftlich wesentlich besser dasteht als
andere Euroschuldenländer und die Investoren in erster Linie
Berlusconi die nötigen Reformen nicht zutrauen. Aber
unabhängig von Italien bleibt auch das politische Ringen um eine
Notstandsregierung in Griechenland weiter akut. Bei einer
positiven politischen Entscheidung dürfte sich die Lage an den
Aktienmärkten weiter entspannen. Davon profitieren in erster
Linie die Bankaktien. Obwohl die europäische Schuldenkrise
drückt und die weltweite Konjunkturabkühlung voranschreitet,
haben die deutschen Exporteure ihren Umsatz weiter steigern
können. Sollten die am Donnerstag veröffentlichten
Verbraucherpreise in Deutschland ebenfalls positiv ausfallen,
wäre das sicherlich eine wichtige Stütze für die weitere
Kursentwicklung an den Aktienmärkten. Ein weiterer
entscheidender Termin wird am Freitag in den USA stattfinden.
Dort wird wieder das Verbrauchervertrauen veröffentlicht und
darüber entschieden, ob die USA weiterhin rezessionsgefährdet
bleiben. Der DAX konnte seinen Anlauf über die 6.000-Punkte-
.
.
2. Marke nicht halten und bleibt somit absturzgefährdet bis 5.750
Punkte. Der Euro Stoxx 50 bewegt sich unverändert in der
breiten Seitwärtslinie zwischen 2.200 Punkten und 2.350
Punkten. Der Dow-Jones-Index liegt oberhalb seiner 200-Tages-
Durchschnittslinie. Könnte er diese halten, würde ein
Steigerungspotential bis 12.500 Punkte möglich sein,
anderenfalls liegt die Unterstützungslinie bei 11.500 Punkten.
Die nächsten Wochen werden geprägt sein von Prognosen für
das Jahr 2012. Die Wirtschaftsweisen haben bereits einen
Anfang gemacht und gehen davon aus, dass es zu einer
deutlichen Abkühlung in der Konjunktur in Deutschland kommen
wird. Das heißt, dass die Wirtschaft im kommenden Jahr nur
noch um 0,9 Prozent zulegen könnte, nachdem es in diesem Jahr
zu einer dreiprozentigen Steigerung kam. Falls dies wirklich
eintreten sollte, wäre Deutschland immer noch die
Wachstumslokomotive, da die anderen europäischen Länder mit
einem Nullwachstum oder sogar negativen Zahlen aufwarten
müssen. Da die Investoren nach wie vor davon ausgehen
müssen, dass die Aktienmärkte auch in den kommenden Wochen
politisch geprägt bleiben, zeigt sich das Gesamtumfeld
unverändert hochvolatil. Sollte es in den nächsten Tagen zu einer
politischen Einigung in Griechenland und Italien kommen, ist aber
nicht auszuschließen, dass der DAX zum Jahresende noch
einmal einen Anlauf in Richtung 6.500 Punkte unternehmen wird.
Der Markt bleibt aber tradingorientiert und somit sollten Neukäufe
nur an Tagen von extremen Rückschlägen vorgenommen und
große Kursanstiege eher für Verkäufe genutzt werden. Positiv
bleiben wir für die Branchen Pharma und Gesundheitswesen und
bei den Einzelwerten für Novartis und Rhön-Klinikum.
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3. Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
Leiter Private Banking
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