1. Presseinformation
Stuttgart, 05. Oktober 2011
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienmärkte wieder im Unruhezustand
Da sind sie wieder, die Sorgen einer Griechenlandpleite. Das
Pendel hat wieder in Richtung der Angst ausgeschlagen und für
neue Turbulenzen an den Aktienmärkten gesorgt. Die negativen
Ausschläge waren nicht nur in Europa zu spüren, sondern
weltweit und erfassten auch die konjunktursensiblen Rohstoffe.
Insbesondere die Branche der Banken musste erhebliche
Kursverluste erleiden. Zu spüren war die Lage um Griechenland
auch am Euro-Dollar-Kurs, denn der Euro musste weitere
Verluste hinnehmen. Profiteur in diesen unruhigen Zeiten war
erneut der Bund-Future. Die zehnjährigen Bundesanleihen
tendieren nun nur noch bei 1,72 Prozent. Aber wie so oft nach
diesen starken Rückschlägen dürfte sich der europäische
Aktienmarkt erholen und die Schnäppchenjäger dürften einen
neuen Versuch starten, bei dem einen oder anderen Wert günstig
einzusteigen. Die Erholungstendenz von Dienstagabend dürfte
sich am Mittwoch fortsetzen, so dass der DAX durchaus wieder in
seine Richtung von 5.550 Punkten gehen könnte. Allerdings wird
es danach immer schwieriger, wie die vergangenen Male gezeigt
haben, wirklich einen Befreiungsschlag in Richtung 6.000 Punkte
zu erzielen. Kurzfristig sieht es auch dieses Mal so aus, als ob
der Index diese Schwelle nicht erreichen kann. Der Euro Stoxx
50 konnte die Unterstützungslinie von 2.000 Punkten halten und
bleibt somit in seinem Seitwärtskanal mit der Widerstandslinie
von 2.200 Punkten. Auch der Dow-Jones-Index konnte die Marke
.
.
2. von 10.500 Punkten verteidigen, hier ist die Widerstandslinie
unverändert bei 11.500 Punkten.
Die Aufs und Abs der Aktienkurse zeigen deutlich die
Verunsicherung der Investoren. Ein nachhaltiger Aufschwung ist
nicht ohne die Branche der Banken vorstellbar, und genau diese
hat zurzeit wieder das größte Problem, aus ihrem verstärkten
Vertrauensschwund herauszukommen. Nachdem klar ist, dass
die französisch-belgische Bank Dexia abermals staatlich gestützt
werden muss, da sie eine der größten Bestände an griechischen
Staatsanleihen hat, zog diese Vorgehensweise alle anderen
Institute mit in den Abwärtsstrudel. Dies gilt nicht nur für die
europäischen Kreditinstitute, sondern auch für die
amerikanischen. Alleine Morgan Stanley musste in den letzten
drei Monaten einen Kursverlust von über 50 Prozent hinnehmen.
Es gibt nur wenige Institute, die weder im Länderrisiko noch im
Investmentbanking tätig sind und trotz allem ein profitables
Geschäft betreiben, wie das englische Institut Standard
Chartered. So werden die Banken auch in den nächsten Wochen
entscheidend zur Kursentwicklung beitragen. Dies mag man
bedauern oder auch nicht, aber die Fakten sind zu deutlich, als
dass sie übersehen werden könnten. Dabei können einige
Branchen weiterhin mit Erfolgsnachrichten aufwarten, wie
beispielsweise der Maschinenbau, die Nahrungsmittel- und die
Pharmaindustrie. Anleger sollten, sofern sie nicht im
Tradingbereich operieren, weiterhin in den defensiven Branchen
tätig sein. Positiv sehen wir die Novartis und die BAT.
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3. Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
Leiter Private Banking
Leiter Institutional Banking
Mitglied des Direktoriums
Börsenplatz 1
70174 Stuttgart
Telefon +49 711-21 48-232
Telefax +49 711-21 48-250
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