DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Stimmung an den Aktienmärkten bleibt schlecht
1. Presseinformation
Stuttgart, 23. Mai 2012
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Stimmung an den Aktienmärkten bleibt schlecht
Der G8-Gipfel hat anscheinend viele Investoren dahingehend
kurzfristig überzeugt, dass die europäische Schuldenkrise nicht
ausufern wird. Losgelöst von vielen blumigen Aussagen ist
allerdings nicht zu erkennen, wie die Staaten der Eurozone eine
Stabilisierung des Währungsraums erreichen wollen. Durch den
neuen französischen Präsidenten taucht auch wieder das alte
Thema Euroland-Bonds auf. Dass der Optimismus hinsichtlich
des Euros doch nicht so groß ist, ist klar am Devisenkurs zu
erkennen. Mit 1,2632 zum US-Dollar nähert sich der Euro wieder
dem Jahrestiefstkurs, auch die Flucht in den Schweizer Franken
hält trotz festem Wechselkurs weiter an. Positive Impulse
kommen aus China, hier konnte ein verbessertes
Investitionsklima durch neue Infrastrukturprojekte erreicht
werden. Auch die Absatzzahlen in den USA für Eigenheime
haben sich erhöht. Diese Außeneinflüsse und die gute
Wirtschaftskraft Deutschlands gaben den Märkten eine
Beruhigungspille. Technisch stehen die Aktienmärkte aber noch
auf hölzernen Beinen. Der DAX liegt nach Beendigung seiner
Schulter-Kopf-Schulter-Formation zwar nun etwas außerhalb
seines Abwärtskanals, die kurze Erholung reichte aber nicht aus,
um die wichtige 6.600-Punkte-Marke wieder zu überschreiten
und damit seinen Abwärtstrend endgültig zu verlassen. Falls
diese Marke nicht überschritten wird, ist ein Rückschlag auf die
6.200-Punkte-Marke jederzeit möglich. Dieser Punkt ist auch
.
.
2. wichtig, da hier die 200-Tage-Durchschnittslinie verläuft. Der
EuroStoxx 50 ist wieder nach den starken Rückschlägen knapp
an die wichtige Marke von 2.200 Punkten herangekommen, aber
hier müsste mindestens die 2.300-Punkte-Marke überschritten
werden, um den alten Abwärtstrend zu verlassen. Der Dow
Jones kam knapp an seine 200-Tage-Linie heran, um danach
wieder in eine Erholung einzutreten, diese müsste den Index bis
13.000 Punkte heranführen, um neue Höchstkurse zu
ermöglichen.
Die Schwäche des Euros ist für alle deutlich sichtbar und ebenso,
dass die Kapitalströme am Devisenmarkt in den Schweizer
Franken fließen. Sollte Griechenland wirklich die Eurozone
verlassen, würde für die Schweizerische Nationalbank eine
Zerreißprobe entstehen, ob sie den festen Wechselkurs auch
wirklich halten kann. Insofern wird der 17. Juni, der Wahltermin in
Griechenland, wieder einmal entscheidend sein für den weiteren
Verlauf an den Aktienmärkten. Die asiatischen Marktteilnehmer
haben bereits begonnen, europäische Titel zu verkaufen, da
auch hier nicht davon ausgegangen wird, dass der kommende
EU-Gipfel irgendwelche wegweisenden Entscheidungen trifft.
Damit dürften die Märkte die nächsten drei Wochen weiterhin
volatil bleiben, leichte Kurserholungen werden sofort von
Gewinnmitnahmen gestoppt. Solange im DAX die 6.200 Punkte
nicht nachhaltig unterschritten werden, besteht noch keine
Gefahr für einen weiteren stärkeren Rückschlag. Investoren sind
gut beraten, sich mit einem hohen Cash-Anteil zu versorgen bzw.
in gut defensiven Qualitätsaktien engagiert zu sein. Dazu
gehören die Henkel, Novartis und Johnson & Johnson. Nach dem
Rückfall der Edelmetallkurse ist auch für spekulative Anleger
wieder der US-Silberproduzent Coeur D’Alene interessant.
Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
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3. Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
Leiter Private Banking
Leiter Institutional Banking
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