2. Kultur im Singular
Viele assoziieren in Deutschland „Kultur“ mit
„Zivilisation“, Hochkultur
oder dem unveränderlichen Wesen eines Volkes.
3. Kultur nach T.S. Eliot
manifeste Kultur: Verarbeitung der Erfahrungen der gelebten Kultur in
Symbolen, Texten, Musik, Bauwerken
culture
rezipiert reflektiert
(eigensinnig) (kritisch)
Culture
gelebte Kultur:
Lebensform, alltägliches Handeln einer Gruppe
4. Pluralität der Kultur
• äußere Pluralität: konfliktreiches
Nebeneinander der Kulturen
• innere Pluralität: Kulturen
verändern sich schnell, es bilden
sich Sub- und Gegenkulturen
5. Kulturen verstehen
implizite Regeln Sprachstil
Verhalten Sprache Geschichten
Konsumverhalten Spannungen Leitmetaphern
Rituale
Veränderungen Symbole
individuelle Räume Brüche Feste
Raum Aus- und Abgrenzung Zeit
gemeinsame Räume Rhythmen
virtuelle Räume Alltag
6. Wenn Kultur sich heute als plural, komplex und
dynamisch darstellt,
geht „Inkulturation“ nicht am Schreibtisch.
7. Inkulturation ist eine Haltung,
die einen solidarischen (Inkarnation),
kreativen (Imagination)
und kritischen (Intervention)
Dialog des Christentums
mit verschiedenen
(Sub-)Kulturen zum Ziel hat.
8. Inkarnation
• An der gelebten Kultur teilhaben.
Manifeste Kultur kennen lernen.
• Wie leben die Menschen hier?
Wie feiern die Menschen? Was
belastet sie?
Nach welchen Rhythmen funktioniert
das Leben hier?
Welche Lieder werden gesungen?
Welche Geschichten werden
erzählt?
• Was fehlt hier?
9. theologische Betrachtung
•Welche Spuren hat Gott hier
hinterlassen?
•Wie sähe die christliche
Botschaft und Lebensform
aus Sicht der Menschen hier
aus?
•Wie sieht diese Kultur aus
Sicht des Evangeliums aus?
10. Inkarnation heißt nicht nur iPad und Hipstertum,
sondern kann auch „Plattenbau“
und „Schützenfest“ bedeuten.
11. Imagination
• Imagination bei der Interaktion
mit der Kultur:
Remix von Fragmenten aus
Kultur und aus christlichen
Traditionen
• Imagination als Suche nach
neuen Wegen, nach neuer
Sprache, neuen Liturgien, neuen
kirchlichen Räumen etc.
• Imagination als Basis für neue
Formen von Kunst und
Kreativität
13. Intervention
• Was ist zerstörerisch und
selbstzerstörerisch in der
Kultur?
• Was muss sterben und
auferstehen in der Kultur?
• Was muss im Hinblick auf
das Reich Gottes
„dekonstruiert“ werden?
14. Wie revolutionär ist es, in einer „postmateriellen“
Kultur von Konsumkritik zu sprechen?
15.
16. Wie lassen sich in einer komplexen, sich verändernden
Gesellschaft christliche Gemeinschaften formen,
die sowohl ständig veränderungsbereit sind
als auch die nötige Stabilität bieten?
18. Wie kann eine Kultur der Kreativität in
den Gemeinden gefördert werden?
19.
20. Wie kann das Christentum in einen offenen, kreativen
und rezeptiven Dialog mit Kulturen treten ohne seinen
Absolutheitsanspruch aufzugeben?
Wie verhält sich die Regionalität mit der Universalität
des Christentums?
21. Wenn es kein „ewiges, reines“ Evangelium gibt,
wie lässt sich dann zwischen „gelungenen“ und
weniger gelungenen Formen der Inkulturation
unterscheiden?
22. Wieso findet in Deutschland kaum ein Austausch mit
Christen nicht-westlicher Prägung
(Russlanddeutsche, Christen aus Afrika und Asien)
statt?