2. In der ganzen Geschichte war dies einer der seltsamsten militärischen
Feldzüge, die je geführt wurden, um ein unter Belagerung stehendes Land zu
verteidigen. Wer hat je von einer Armee gehört, die von einer Gruppe von
Sängern und Musikern angeführt wurde? Doch genau das geschah: sie sangen
und spielten! Hier ist der wahre Bericht über das, was sich ereignet hat:
Joschafat, dem König von Juda, wurde in einer eiligen
Nachricht angekündigt, dass „ein riesiges Heer aus Edom,
vom anderen Ufer des Meeres, marschiert auf dich zu.“
Die Ammoniter, Moabiter und Meuniter (vom Gebirge
Seir), drei Königreiche, hatten sich zu einer gemeinsamen
Offensive zusammengetan, um Juda anzugreifen.
Dem König war bewusst, dass sein eigenes Heer sich nicht
mit den Eindringlingen messen konnte. Er ließ deshalb in
Juda eine landesweite Gebets- und Fastenzeit ausrufen. Bald
kamen Leute von überall her in die Hauptstadt, um den Herrn
um Hilfe zu ersuchen.
3. Dann, inmitten des ganzen Volkes, Josaphat betete:
Herr, Gott unserer Vorfahren, du
bist der Gott, der im Himmel
wohnt. Du bist Herr über alle
Reiche auf Erden. Du bist groß
und mächtig; keiner kann dir
standhalten! Immer, wenn uns ein
Unglück droht wie Krieg,
Strafgericht, Krankheit oder
Hungersnot, dann dürfen wir in
deiner Gegenwart vor dieses Haus
treten, wo dein Name verehrt
wird. Wir dürfen dich um Rettung
anflehen und du wirst uns hören
und uns helfen.
Wir können
nichts gegen
dieses riesige
Heer
ausrichten, das
uns angreifen
will.
Wir wissen nicht,
was wir tun
sollen, aber
unsere Augen
sind ganz auf
dich gerichtet.
4. Plötzlich rief ein junger Priester namens Jahasiel mit lauter Stimme
zu allem Volk:
So spricht der
Herr zu euch:
`Habt keine Angst
und verliert nicht
den Mut
angesichts dieses
riesigen Heeres,
denn nicht ihr
kämpft diesen
Kampf, sondern
Gott.
Als die Botschaft zu Ende war, neigte sich
Joschafat mit seinem Angesicht zur Erde
und ganz Menschen kniete im Vorhof des
Tempels in Anbetung vor dem Herrn nieder,
während die Priester ihre Stimmen zum
lauten Lob des Herrn erhoben.
Ihr werdet diese Schlacht
nicht kämpfen müssen. Geht
in Stellung; dann verhaltet
euch still und seht, wie der
Herr siegt.
5. Am nächsten Morgen, Nachdem der König sich mit dem Volk
besprochen hatte, kamen sie auf die Idee, Sänger zu ernennen, um
vor den Truppen her zu marschieren und sie in den Kampf zu
führen. Was für ein gewagter Schritt des Glaubens, mit dem sie
ihre Gewissheit zeigten, dass Gott für sie kämpfen würde!
Und Joschafat wies
Sänger an, „in
heiligem Schmuck
dem Heer
voranzugehen und
dem Herrn zu
singen und seine
Herrlichkeit zu
preisen. Dankten
dem Herrn im
voraus für den Sieg,
den zu gewinnen
Er versprochen
hatte!“
6. Kaum fingen sie an zu singen, heißt es, „ließ der Herr die Heere von Ammon,
Moab und aus dem Gebirge Seïr, die Juda angriffen, in einen Hinterhalt
(feindselige Mächte, Auflauerer) laufen, und sie wurden geschlagen.“
Als die Männer Judas zu
einem Vorgebirge kamen,
von dem man das
Kampffeld überblicken
konnte, nur noch Leichen
auf dem Boden liegen
sahen. Nicht ein einziger
war entkommen.
Obwohl nicht genau
erklärt wird, was
dieser
„Hinterhalt“ war,
erfahren wir, dass
die Söhne der drei
einfallenden
Königreiche
anfingen, in einem
gewaltigen Aufruhr
untereinander zu
streiten. Die Heere von Moab und
Ammon griffen ihre
Bundesgenossen aus dem
Gebirge Seïr an und
töteten sie. Danach
kämpften sie
gegeneinander.“ Alle
Streitkräfte des Feindes
waren völlig
niedergemetzelt!