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                    Stand 01. November 2010
Allgemeine Information



                 Inhaltsverzeichnis

                 1. Allgemeine Information
                 1.1   Inhaltsverzeichnis
                 1.2   Die Guldager Gruppe
                 1.3   Wasser und seine Eigenschaften
                 1.4   Korrosion


                 2. Korrosionsschutz Sanitär
                 2.1   Guldager Katolyse®
                 2.1.1 Unicat® - Die Kompakte
                 2.1.2 Unicat® L - Die Große
                 2.1.3 Katorack® - Der Einbausatz
                 2.1.4 Elektrolyse und Katolyse® im Vergleich
                 2.2   Allgemeine Einbauhinweise und Garantie


                 3. Korrosionsschutz Behälter
                 3.1   AnoPerm B - Das kathodische Behälterschutzsystem
                 3.2   AnoPerm F - Das kathodische Schutzsystem für Schwimmbad- und
                       Industriefilteranlagen


                 4. Korrosionsschutz Heizung
                 4.1   OxyFree - Das Heizungsschutzsystem


                 5. Korrosionsschutz Kühlkreisläufe
                 5.1   Das Schutzsystem für geschlossene Kühlkreisläufe
                 5.2   CatoCool E - Das Schutzsystem für Kühltürme und Verdunstungsverflüssiger
                 5.3   CatoCool P - Das Schutzsystem für halboffene Kühlkreisläufe


                 6. Kalksteinschutz Sanitär
                 6.1   CalcFree - Das Kalkschutzsystem


                 7. Wassernachbehandlung Industrie und Gewerbe
                 7.1   UniSoft - Die Ionentauscher Enthärtungsanlagen
                 7.2   UniRo - Die Umkehrosmose Filteranlagen


                 8. Preise und Allgemeine Lieferbedingungen
                 8.1   Preise
                 8.2   Allgemeine Vertragsbedingungen


09-05-03   1.1   1
Die Guldager Gruppe




                      1.2 Die Guldager Gruppe

                      Guldager gehört zu den ältesten Wasserbehandlungsfirmen in Europa. Die Wasser-
                      behandlung durch elektrolytische Lösung und Dosierung von Aluminium wurde 1923
                      vom dänischen Ingenieur Alfred Guldager erfunden. In der Zwischenzeit wurde die
                      Produktpalette im wesentlichen auf folgende Bereiche erweitert:


                      · Elektrolytische Lösung und Dosierung von Aluminium gegen Korrosion in Behältern
                          und Rohrleitungen.
                      · Kathodischer Schutz von Behältern, Speichern und Schwimmbadfiltern.
                      · Kalksteinschutz durch mengenproportionale Zudosierung von CO2.
                      · Korrosionsschutz in Heizwasserkreisläufen durch elektrolytische Bindung von
                          Sauerstoff.
                      · Wasserbehandlung gegen Algen und Bakterien (Legionellen) mit Kupfer-Silber-
                          Elektrolyse, mit UV oder Chlordioxid.
                      · Enthärtung mit Ionentauschern (Salzregeneration).
                      · Umkehrosmoseanlagen für Gewerbe und Industrie.


                      Seit 1923 wurden über 50.000 Guldager-Schutzanlagen montiert.


                      Firmen                                      Guldager Denmark Holding ApS
                                                                  Guldager A/S, Allerød, Dänemark
                                                                  Guldager (Schweiz) AG, Füllinsdorf/Basel
                                                                  Guldager NV, Vlezenbeek, Belgien



                      Guldager A/S                                Telefon                 +45 48 13 44 00
                                                                  Fax                     +45 48 13 44 44
                                                                  E-Mail          guldager@guldager.com
                                                                  Homepage              www.guldager.com



                      Guldager A/S                                Telefon           +49 (030) 89 09 13 52
                      Vertriebsbüro Deutschland                   Fax                 +49 (030) 8 91 68 98
                      (Verkauf Deutschland ohne                   E-Mail          guldager@guldager.com
                      kathodischen Korrosionsschutz)




09-05-03     1.2      1
Die Guldager Gruppe




                      Guldager (Schweiz) AG                 Telefon                +41 61 906 97 77
                      (Verkauf Schweiz sowie kathodischer   Fax                    +41 61 906 97 70
                      Korrosionsschutz in Deutschland)      E-Mail     guldager@guldager-schweiz.ch
                                                            Homepage               www.guldager.ch



                      Guldager N.V., Belgien                Telefon              +32 (02) 569 09 73
                                                            Fax                  +32 (02) 569 66 95
                                                            E-Mail                 guldager@glo.be



                      VERTRETUNGEN:


                      Austria:
                      Aigner GmbH                           Telefon               +43 7246 20 200-0
                                                            Fax                 +43 7246 20 200-99
                                                            E-Mail                  office@aigner.at
                                                            Homepage            http:www.aigner.at



                      Greece:
                      Yfantis Engineering Corrosion         Telefon                  +30 1 6815495
                      Protection - Water Treatment          Fax                      +30 1 6845673
                                                            E-Mail                 yfantis@otenet.gr




09-05-03     1.2      2
Wasser und seine Eigenschaften




                     1.3 Wasser und seine Eigenschaften

                     Wenn Sie sich mit der Planung und Ausführung wasserführender Installationen be- fas-
                     sen, dann kennen Sie sicher die dadurch auftretenden Probleme mit Korrosion und Ste-
                     inbildung. Wir versuchen, Ihnen nachstehend einen Überblick der zur Hauptsache vor-
                     kommenden Rohwässer und deren Auswirkungen zu vermitteln, ohne dabei den Ans-
                     pruch auf Vollständigkeit zu erheben.


                     Die zunehmende Industrialisierung und der erhöhte Lebensstandard bedingen einen
                     dauernd steigenden Wasserverbrauch. Das führt immer mehr dazu, Wasser zu ver-
                     wenden, dessen natürliche Beschaffenheit für Brauchwasser ungünstig ist.


                     Wo früher genügend Quell- und Grundwasser vorhanden war und relativ einfach zu
                     Trinkwasser aufbereitet werden konnte, haben sich die Verhältnisse durch Ver-
                     schmutzung stark verschlechtert. Viele Städte und Gemeinden sind nicht mehr in der
                     Lage, ihren Wasserbedarf aus einwandfreiem Quell- oder Grundwasser zu decken, son-
                     dern müssen zusätzlich Oberflächenwasser verwenden. Dieses Wasser ist heute mehr
                     oder weniger verunreinigt und bedarf einer weitgehenden Behandlung, um für den
                     Genuss tauglich zu werden. Die Behebung hygienischer und technologischer Mängel
                     bezeichnet man als Wasseraufbereitung. Diese liegt in der Verantwortung der Wasser-
                     werke.


                     Der Konsument erwartet ein Wasser, das hygienisch und bakteriologisch den Anforde-
                     rungen für Trinkwasser jederzeit gerecht wird. Wenn man sich vorstellt, dass das Baden
                     in verschiedenen Gewässern infolge zu starker Verunreinigung zeitweise verboten wer-
                     den muss, wird man sich bewusst, welche schwierige Aufgabe durch die Wasserwerke
                     mit der Trinkwasseraufbereitung bewältigt wird.


                     Es ist zu bemerken, dass die Zusammensetzung des Wassers kein konstanter Faktor ist.
                     Es treten saisonbedingte Veränderungen auf, welche dauernde Wechsel der Wasserquali-
                     täten hervorrufen. Gleichzeitig verlangen der steigende Wasserverbrauch und die auftre-
                     tenden Spitzen, ein Mischen von Wässern aus verschiedenen Bezugsquellen. Diese
                     sogenannten Mischwässer zeigen den Installationsmaterialien gegenüber ein anderes
                     Verhalten in Bezug auf Korrosion und Steinbildung als ungemischtes Grund- oder
                     Quellwasser.


                     Chemisch reines Wasser (H2O) besteht aus einem Teil Sauerstoff und zwei Teilen Was-
                     serstoff. Es setzt sich auf 100 berechnet, entsprechend dem Atomgewicht, aus 88,89



09-05-03      1.3   1
Wasser und seine Eigenschaften




                     Gewichtsteilen Sauerstoff und 11,11 Gewichtsteilen Wasserstoff zusammen. Destillier-
                     tes Wasser hat seine größte Dichte bei +4 °C und bei dieser Temperatur ein spez. Ge-
                     wicht von 1,000. Ein Liter Wasser von 4 °C wiegt demnach genau 1,000 kg. Das
                     Volumen nimmt bei Erwärmung von 4 °C auf 100 °C um ca. 4 % zu. Das natürliche
                     Wasser ist niemals rein und befindet sich in einem stetigen Kreislauf, welcher wie folgt
                     vor sich geht:


                     Das Wasser des Meeres verdunstet durch Sonnenwärme, steigt als Dampf in die Höhe,
                     kondensiert und fällt als Regen, Schnee und dergleichen zu Boden und bildet Grund-
                     wasser. Tritt dieses zum Beispiel an einem Berghang zu Tage, so spricht man von
                     Quellwasser. Dieses ergießt sich letztendlich in offene Gewässer (Oberflächenwasser).
                     Das Niederschlagswasser nimmt auf seinem Weg nebst Sauerstoff, Stickstoff und
                     Kohlensäure aus der Luft vielerlei Schmutz, Staub und Russ aus den Abgasen von Ölhe-
                     izungen sowie Bleiverbindungen und Kohlenmonoxid aus den Abgasen von Autos u. v.
                     a. m. auf. Als Folge der stets zunehmenden Bevölkerungsdichte und der Industriali-sie-
                     rung führen die anfallenden Abwässer zu einer immer stärkeren Verschmutzung der
                     Oberflächengewässer.


                     Für den Gebrauch als Trinkwasser muss Grundwasser heute oft durch Filterung gerei-
                     nigt und durch chemische Zusätze wie zum Beispiel Chlor entkeimt werden. Für die
                     Gewinnung von Trinkwasser aus Oberflächenwasser sind verschiedenartige, kompli-
                     zierte Aufbereitungsstufen erforderlich.


                     Zur Bestimmung des korrosionschemischen Verhaltens und der Wasser- bzw. Kessel-
                     steinbildungstendenz von Gebrauchswässern gegenüber den Werkstoffen Eisen, Zink
                     und Kupfer, müssen folgende Analyseneinzelwerte bestimmt werden oder bekannt sein:


                     Gesamthärte (H)
                     Die im Wasser gelösten Erdkalisalze (Magnesium-, Calcium-, Strontium- und Barium-
                     salze) bilden die Gesamthärte. In den meisten natürlichen Wässern sind nur Calcium-
                     und Magnesiumverbindungen enthalten. Die Gesamthärte stellt die Summe von Karbo-
                     nathärte und Nichtkarbonathärte dar. Die Härte wird in "Millimol je Liter [mmol/l]"
                     angegeben, oft findet man jedoch im deutschen Sprachraum noch die Angabe in "Grad
                     deutscher Härte [°dH]" oder in der Schweiz auch in "französischer Härte [°fH]", wobei


                     1°dH = 0,178 mmol/l
                           =17,8 mg CaCO3/l (Calciumkarbonat)
                           =1,78° französische Härte [°fH]
                     1°fH = 10 mg CaCO3/l



09-05-03      1.3   2
Wasser und seine Eigenschaften




                     Einen Anhaltspunkt für die Bezeichnung der Härtestufen eines Wassers gibt folgende
                     Tabelle:


                        Benennung              ºdH                    mmol/l                    ºfH
                                        Grad deutsche Härte        Millimol je Liter   Grad französische Härte

                        weich               0 bis 7,3                 0 bis 1,3               0 bis 13

                        mittelhart          7,3 bis 14              1,3 bis 2,5               13 - 25

                        hart               14 bis 21,3              2,5 bis 3,8               25 - 38

                        sehr hart           über 21,3                 über 3,8                über 38



                     Karbonathärte (KH)
                     Unter Karbonathärte oder temporärer Härte wird derjenige Anteil von Calciumionen
                     (Ca++) und Magnesiumionen (Mg++) verstanden, der an Bikarbonationen (Hydrogen-
                     karbonationen) (HCO3-) gebunden ist. In Gegenwart von gelöstem Sauerstoff sind
                     Gleichgewichtswässer in der Lage auf Rohrinnenwandungen natürliche dichte Schutz-
                     schichten, die sogenannten "Kalk-Rost-Schutzschichten" zu bilden. Bei Erwärmung
                     eines Wassers wird jedoch das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht gestört, wobei anstelle
                     einer erwünschten Kalk-Rost-Schutzschicht, poröser kristalliner Kalk ausgeschieden
                     wird.


                     Nichtkarbonathärte (NKH)
                     Die Calcium- und Magnesiumionen, denen Sulfate (SO4--), Chloride (Cl-) und Nitrate
                     (NO3-) zugeordnet sind, stellen die Nichtkarbonathärte dar. Bis auf Calciumsulfat (Gips,
                     CaSO4) sind die genannten Calcium- und Magnesiumsalze der Nichtkarbonathärte in
                     Wasser leicht löslich. Die Löslichkeit von Calciumsulfat nimmt jedoch im Gegensatz zu
                     derjenigen der meisten anderen Salze mit steigender Wassertemperatur ab, so dass ober-
                     halb 110 °C fester, kristalliner Gipsstein anfallen kann. Gipsstein ist auch deshalb unan-
                     genehm, weil er nur schwer zu entfernen ist. Eine chemische Auflösung von Gips ist
                     nicht möglich. Höhere Gehalte von Calciumchlorid (CaCl2), Magnesiumchlorid
                     (MgCl2), Calciumsulfat (CaSO4) und Magnesiumsulfat (MgSO4) wirken auf Eisen,
                     verzinktes Eisen und Kupfer korrosiv.


                     Kohlensäure (CO2)
                     Gebrauchswässer besitzen je nach Gewinnungsort und Gewinnungsart unterschiedlich
                     hohe Konzentrationen an physikalisch gelöster Kohlensäure. Die im Wasser gelöste,
                     freie Kohlensäure unterteilt sich in "zugehörige Kohlensäure", die zur Inlösunghaltung
                     des Kalkes in Form von Calciumhydrogen-Karbonat erforderlich ist und in die über-




09-05-03      1.3   3
Wasser und seine Eigenschaften




                     schüssige sogenannte "aggressive Kohlensäure". Die "zugehörige Kohlensäure" wird
                     auch "Gleichgewichtskohlensäure" und ein in diesem Gleichgewicht befindliches Was-
                     ser "Gleichgewichtswasser" genannt.


                     Die Tillmans'sche Kurve gibt den Zusammenhang zwischen gelöster freier Kohlensäure
                     und in Wasser enthaltener "gebundener" Kohlensäure wieder.


                     "Gleichgewichtswässer", die vielfach zu natürlicher Kalk-Rost-Schutzschichtbildung
                     neigen, enthalten keine aggressive, sondern nur zugehörige Kohlensäure, deren Konzen-
                     tration gerade ausreicht das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht aufrecht zu erhalten.
                     Aggressive Kohlensäure wirkt korrosionschemisch in zweifacher Weise. Einmal verhin-
                     dert sie auf den wasserberührten Metallen, wie zum Beispiel Eisen, Zink und Kupfer,
                     selbst bei niedrigen Temperaturen die Ausbildung einer natürlichen Kalk-Rost-
                     Schutzschicht. Zum anderen ist die aggressive Kohlensäure mit ihrem Wasserstoffionen-
                     anteil als Elektronenakzeptor für Beginn und Fortschreiten einer Säurekorrosion auf den
                     wasserberührten Metalloberflächen verantwortlich. Eisen und Kupfer werden sowohl
                     bei niedrigen, als auch höheren Temperaturen von aggressiver Kohlensäure angegriffen.

                                                                      Karbonathärte in mmol/l

                                                                      0             1             2           3           4
                                                                200




                                                                150

                                                                                                  80°   60°   40°   17°


                                                                100
                                    Freie Kohlensäure in mg/l




                                                                 50




                                                                  0                50           100           150         200
                                                                      Gebundene Kohlensäure in mg/l


                     Im allgemeinen entsteht aggressive Kohlensäure durch Mischen von zwei oder meh-
                     reren Wässern, was durch den stets zunehmenden Wasserverbrauch bedingt ist. Mischt
                     man zum Beispiel zwei im Gleichgewicht befindliche Rohwässer im Verhältnis 1 : 1 mit
                     Karbonathärte von 2 mmol/l + 3 mmol/l miteinander, so wird ein Mischwasser mit einer
                     Karbonathärte von 2,5 mmol/l erreicht.



09-05-03      1.3   4
Wasser und seine Eigenschaften




                     Nach der Tillmans'schen Kurve beträgt die zugehörige Kohlensäure


                     bei 2 mmol/l und 17 °C         = 19 mg/l
                     bei 3 mmol/l und 17 °C         = 67 mg/l
                                                       86 mg/l : 2 = 43 mg/l


                     Wie man aus der Kurve ersieht, sollte ein Wasser mit 2,5 mmol/l Karbonathärte und
                     einer Temperatur von 17 °C 37 mg/l zugehörige Kohlensäure enthalten. Das Mischwas-
                     ser hat also 43 - 37 = 6 mg/l aggressive, schutzschichtverhindernde Kohlensäure.


                     Die Praxis zeigt, dass in den meisten Fällen bei Verteilung von Mischwasser Korro-
                     sionen auftreten.


                     Gelöster Sauerstoff (O2)
                     Natürliche Wässer enthalten immer einen mehr oder weniger großen Anteil an gelöstem
                     Sauerstoff. Die Sauerstofflöslichkeit ist abhängig von Temperatur und Druck des Was-
                     sers. Das nachstehende Diagramm zeigt die maximale Sauerstofflöslichkeit in Ab-
                     hängigkeit der Temperatur, bei einem Druck der wasserdampfgesättigten Atmosphäre
                     von 1 at. In seltenen Fällen können Wässer mit einer höheren Sättigung als der Maxi-
                     malen auftreten. Man spricht dabei von einem übersättigten Wasser.


                     Der im Wasser gelöste Sauerstoff ist als Elektronenakzeptor verantwortlich für Beginn
                     und Fortschreiten der in neutralen und alkalischen wässrigen Lösungen an Eisen-, Zink-
                     und Kupferoberflächen auftretenden Sauerstoffkorrosion. Die Sauerstoffkorrosion ist
                     ein diffusionsgesteuerter Vorgang und damit von Temperatur, Druck, Konzentration an
                     gelöstem Sauerstoff sowie der Wasserströmungsgeschwindigkeit abhängig.


                     Für die Ausbildung natürlicher Schutzschichten auf den wasserberührten Gebrauchs-
                     metallen, ist ein gewisser Mindestanteil von im Wasser gelöstem Sauerstoff erforder-
                     lich.




09-05-03      1.3   5
Wasser und seine Eigenschaften




                                                          Löslichkeit von Luftsauerstoff bei 100 kPa in reinem Wasser:


                                                               24



                                                               20



                                                               16



                                                               12



                                                               8
                                    Gelöste Gasmenge in mg/l




                                                               4




                                                                0               20        40             60         80           100
                                                                    Temperatur in °C




                     pH-Wert
                     Die saure, alkalische oder neutrale Reaktion eines Wassers ist durch die Wasserstoff-
                     ionenkonzentration gegeben. Da die Zahlenwerte hierfür sehr klein sind, wird mit dem
                     negativen dekadischen Logarithmus (Wasserstoffexponent) der Konzentration an Was-
                     serstoffionen gerechnet. pH-Wert 7,0 stellt den Neutralpunkt dar. Kleinere pH-Wert-
                     Zahlen entsprechen sauren, grössere pH-Wert-Zahlen alkalischen Lösungen.

                                                                    sauer                      neutral                   alkalisch
                                 stark                                               schwach           schwach                         stark
                             0      1                          2     3      4        5    6      7       8      9   10      11    12   13      14




                                                                                                H 2O     rein


                                                                                              CO2 frei


                     Jedem Gleichgewichtswasser ist ein bestimmter Gleichgewichts-pH-Wert, abhängig von
                     Karbonathärte und Temperatur, zugeordnet. Liegt der gemessene pH-Wert eines
                     Wassers (Ist-pH-Wert) unter dem Gleichgewichts-pH-Wert (Soll-pH-Wert), so ist das
                     Wasser aggressiv. Im umgekehrten Falle ist das Wasser defizitär an Kohlensäure und
                     neigt zur Kalkausscheidung.



09-05-03      1.3   6
Wasser und seine Eigenschaften




                     Es gilt dabei die Beziehung:


                                 pHIst - pHSoll Diff. negativ = Wasser aggressiv
                                    pHIst - pHSoll Diff. positiv = Wasser kalkausscheidend
                                      pHIst - pHSoll Diff. Null = Gleichgewichtswasser
                                                      (pHSoll = Gleichgewichtswasser)


                     Natürliche kalte Wässer zeigen infolge der gelösten Salze und Gase meist eine leicht
                     alkalische Reaktion.
                     Praktische Erfahrungen haben gezeigt, dass die Verwendung verzinkter Stahl-Rohrlei-
                     tungen ohne Einsatz irgendeines Schutzverfahrens nur bei pH-Werten = pH 7,3 möglich
                     ist. Darunterliegende pH-Werte fördern die Abtragung der Reinzinkschicht.


                     Chloride (CI-)
                     Eine der Salzkomponenten des Wassers sind Chloride (Salze der Salzsäure). Ihre Kon-
                     zentration ist je nach Wasserart erheblichen Schwankungen unterworfen. Erhöhter
                     Chloridgehalt behindert die Bildung einer Schutzschicht. Chloridionen unterwandern
                     oxidische Deckschichten und können dieselben zur Auflösung bringen. Auf Eisen (III)-
                     hydroxid wirken Chloridionen peptisierend, das heißt sie fördern die kolloidale Konsi-
                     stenz des Rostes, wodurch die Korrosion beschleunigt wird. Chloride gefährden da-
                     durch auch die Schutzschichtbildung in kalten Gebrauchswässern, die sich im Kalk-
                     Kohlensäure-Gleichgewicht befinden, da diese Schutzschicht nicht nur aus Calcium-
                     karbonat besteht, sondern auch durch eingeschlossenes Eisen (III)-hydroxid abgedichtet
                     wird. Besonders Chrom-Nickel-Stähle sind sehr empfindlich gegenüber Chlorid-
                     gehalten. Sie werden durch Chloride unter interkristallinem Korngrenzenzerfall zerstört.
                     Wenn zum Beispiel Chrom-Nickel-Stahl-Heizflächen in Warmwasserbereitungsanlagen
                     zum Einsatz gelangen, sollte die Chloridionenkonzentration des Wassers nicht über 50
                     mg/l liegen.


                     Sulfate (SO4--)
                     Nebst Chloriden treten in Wässern Sulfate auf (Salze der Schwefelsäure). Die Wir-
                     kungsweise der Sulfate entspricht in etwa derjenigen der Chloride, wobei sie jedoch
                     eine geringere Aggressivität aufweisen.


                     Nitrate (NO3-)
                     In geringerem Umfange als Chloride und Sulfate, sind vielfach auch Nitrate (Salze der
                     Salpetersäure) in Gebrauchswässern enthalten. In den letzten Jahren stieg der Nitrat-
                     gehalt des Trinkwassers örtlich unterschiedlich stark an, was darauf zurückzuführen ist,



09-05-03      1.3   7
Wasser und seine Eigenschaften




                     dass in immer größeren Konzentrationen Stickstoff-Kunstdünger zur Kultivierung des
                     Ackerbodens Verwendung findet. Die Düngersalze, welche meist in großem Überschuss
                     gestreut werden und deren Nitratanteil gut wasserlöslich ist, gelangen sowohl über
                     Grund- wie Oberflächenwasser in das Trinkwasser.


                     Verzinktes Eisen kann unter bestimmten Voraussetzungen von im Wasser gelösten
                     Nitraten stark angegriffen werden. In Gebrauchswässern tritt dann, als spezifische
                     Korrosionsart das "Zinkgeriesel" auf, wobei die Reinzinkschicht der Verzinkung metal-
                     lisch unter Korngrenzzerfall abgelöst und ausgeschwemmt wird. Die Folge ist das
                     Zapfen von rotgefärbtem Wasser, da nach der Ablösung der Verzinkung das darunter
                     befindliche Eisen angegriffen wird.


                     Gelöstes Eisen (Fe)
                     Eisen kann sowohl natürlich als auch in Form gelöster Korrosionsprodukte im Wasser
                     auftreten. Ermittelt wird der im Wasser echt gelöste Anteil an Eisen. Das in Gebrauchs-
                     wässern natürlich vorhandene Eisen ist vorwiegend als zweiwertiges Eisenion (Fe++),
                     als lösliches Eisen-II-Hydrogenkarbonat gebunden. Wird ein solches Wasser belüftet, so
                     erfolgt die Oxidation zu dreiwertigem Eisen (Fe+++), das sich braunflockig als schwer-
                     lösliches Fe(OH)3 abscheidet.


                     Im Wasser gelöstes Eisen kann bei geringer Strömungsgeschwindigkeit oder völligem
                     Stillstand in Behältern und Rohrleitungen, als Eisenhydroxid ausgefällt werden. Hierbei
                     bilden sich durch die partielle Abdeckung der Metalloberfläche in Gegenwart von
                     gelöstem Sauerstoff Belüftungselemente, die zu Lochfraß führen. Auf wasserberührten
                     Kupferwandungen verhindert das ausgeflockte Eisen-III-hydroxid die Ausbildung
                     natürlicher oxidischer Deckschichten und kann infolge Elementbildung zu Lochfraß
                     führen.


                     Elektrische Leitfähigkeit
                     Die Leitfähigkeit des Wassers ist als reziproker Wert des spezifischen Wasserwider-stan-
                     des definiert. Die elektrische Leitfähigkeit gibt einen Anhalt über die Menge der im
                     Wasser gelösten Salz bzw. der dissozierbaren Stoffe. Sie erhöht sich mit steigender
                     Erwärmung des Elektrolyten, da hierbei sowohl die elektrolytische Dissoziation als
                     auch die Ionenbeweglichkeiten zunehmen. Der Gesamtsalzgehalt eines Wassers beein-
                     flusst Reichweite und Stromdichte der auf Metalloberflächen bestehenden Korrosions-
                     elemente in der Weise, dass bei zunehmender elektrischer Leitfähigkeit die Intensität
                     der Korrosion ansteigt.




09-05-03      1.3   8
Wasser und seine Eigenschaften




                     Temperatur in °C
                     Die Temperatur sollte bei Probeentnahmen immer angegeben werden, denn es gilt all-
                     gemein die Regel, dass die Geschwindigkeit einer korrosionschemischen Reaktion mit
                     Erhöhung der Temperatur um je 10 °C auf das zwei- bis vierfache ansteigt. Darüber
                     hinaus ist die Löslichkeit der Gase (Sauerstoff und Kohlendioxid) temperaturabhängig.
                     Es ist zu beachten, dass bei Erwärmung in geschlossenen Systemen (zum Beispiel
                     Warmwasserbereitungsanlagen) erhöhter Innendruck, Sauerstoff- bzw. Kohlendioxid-
                     übersättigung des Gebrauchswassers auftritt. Die Temperaturabhängigkeit der Sauer-
                     stofflöslichkeit bedingt vielfach die Bildung von Belüftungselementen zwischen Zonen
                     unterschiedlicher Erwärmung in Warmwasserbereitern. In charakteristischer Weise
                     empfindlich gegenüber Temperaturen über 60 °C ist der Werkstoff "verzinktes Eisen",
                     der unter solchen Bedingungen selbst in Gleichgewichtswässern unter Blasenbildung
                     lochfraßartig angegriffen wird.


                     Außer der beschriebenen Blasenbildung auf wasserberührten verzinkten Metall-Ober-
                     flächen bei Temperaturen über 60 °C, findet in diesem Bereich erhöhter Temperaturen,
                     in Gegenwart von gelöstem Sauerstoff und in Abhängigkeit von der Wasserzusammen-
                     setzung eine Potenzialverschiebung statt, da die Verzinkung gegenüber dem darunter
                     liegenden Eisen ein edleres Potenzial annimmt. Die Verzinkung stellt dann keinen
                     echten elektrochemischen Schutz für das Eisen mehr dar. Im Gegenteil, es können hier-
                     bei vereinzelt freiliegende Eisenstellen anodisch unter Lochfraß stark angegriffen wer-
                     den.


                     Die beim Erwärmen des Gebrauchswassers erfolgende Verschiebung des Kalk-
                     Kohlensäure-Gleichgewichtes führt zur Ausscheidung von schwerlöslichem Calcium-
                     karbonat (Steinbildung), welches an den wärmsten Stellen des Systems anfällt und stark
                     wärmeisolierend wirkt. Die Steinbildung ist von der Karbonathärte des Wassers, der
                     Wassertemperatur und der Zeitdauer der Temperatureinwirkung abhängig.


                     Zusammenfassung
                     Die genannten Faktoren lassen die Zusammenhänge zwischen Korrosion einerseits und
                     Steinbildung anderseits erkennen. Es ist deshalb von größter Wichtigkeit, dass die Art
                     der Wasserbehandlung bereits im Projektstadium bestimmt wird, damit die Materialien
                     für die Installation entsprechend gewählt werden können.


                     Die Guldager Gruppe vereinigt über 50 Jahre Erfahrung mit verschiedensten Schutz-
                     verfahren. Ein Stab von Spezialisten in vielen Ländern Europas pflegt einen regel-
                     mäßigen Erfahrungsaustausch, um je nach Beschaffenheit des Wassers und der Installa-
                     tion einen optimalen Schutz zu bieten.



09-05-03      1.3   9
Korrosion




                  1.4 Korrosion

                  Korrosion wissenschaftlich gesehen
                  Der Begriff Korrosion wird nach dem Normblatt DIN 50 900 wie folgt definiert: "Unter
                  Korrosion versteht man die Zerstörung von Werkstoffen durch chemische oder elektro-
                  chemische Reaktion mit ihrer Umgebung".


                  Gemeinsam ist beiden Korrosionsarten, sowohl der chemischen als auch der elektro-
                  chemischen Korrosion, der erste gemeinsame Schritt zur Korrosion, der darin besteht,
                  dass ein Metallatom unter Abgabe von Elektronen als Metallion aus dem Metallgitter
                  heraustritt. Ist ein Elektronenakzeptor in Form eines Oxidationsmittels da, dann kann
                  der Korrosionsprozess bis zum Ende ablaufen. Bei der chemischen Korrosion durch
                  Sauerstoff oder Gase fällt der Ort der Ionisierung des Metallions mit dem Ort der Elek-
                  tronenaufnahme zusammen. Das geschieht in auffälliger Weise bei der Verzunderung
                  der Metalle bei höherer Temperatur.


                  Elektrochemische Korrosion der Metalle im Wasser verläuft dagegen anders als die
                  chemische Korrosion der erhitzten Metalle in Gasen. Die elektrochemische Korrosion
                  durch Wasser ist durch zwei voneinander abhängige, jedoch an verschiedenen Stellen
                  des Metalls ablaufende Reaktionen gekennzeichnet. Hierbei verlassen Metallatome
                  unter Zurücklassung eines oder mehrerer Elektronen das feste metallische Gefüge und
                  treten als positive Ionen in die Flüssigkeit über. In der Elektrochemie wird diejenige
                  Elektrode als Anode oder auch Lösungsanode bezeichnet, von der der positive Strom in


                                                                                          1 Anode
                                                                                          2 Kathode
                                                                                          3 Stahl

                                            Fe2+
                                                        2

                                            1
                                                              3
                                                   mA




                  Form von Ionen in die Flüssigkeit (Elektrolyt) fließt. Als Kathode dagegen wird die
                  Elektrode bezeichnet, über die der negative Strom von Elektronen an den Elektrolyten
                  weitergegeben wird, wobei diese von Elektronennehmern, z. B. Wasserstoffionen ver-
                  braucht werden. Sinngemäß wird in wässrigen Lösungen unter "Metallkorrosion" der
                  Metallangriff und -abbau verstanden, der durch elektrochemische Vorgänge eingeleitet




09-05-03    1.4   1
Korrosion




                  sowie unterhalten wird und zur Zerstörung des Werkstoffes führt.
                  Die physikalischen und chemischen Vorgänge der Korrosion können in diesem Rahmen
                  nur soweit behandelt werden, wie dies unbedingt notwendig erscheint, um ein Verständ-
                  nis des Lesers für die hier behandelten praktischen Korrosionsprobleme zu erreichen.
                  Zur weiteren Unterrichtung über die Grundlagen der Korrosion wird verwiesen auf die
                  interessanten praxisnahen Veröffentlichungen der Herren v. Schikorr, Hömig, Kaesche,
                  Ulrich, Kruse, Schwenk und weitere. Während auf eine umfangreiche Erläuterung der
                  Korrosionstheorie bewusst verzichtet wird, muss doch auf folgende Punkte hingewiesen
                  werden.


                  Die Korrosion lässt sich nach obiger Definition auf elektrochemische Ursachen zurück-
                  führen. Der Vorgang kann galvanisch-elektrolytisch oder rein elektrolytischer Natur
                  sein. Im ersten Fall hängt die Korrosion mit der Bildung galvanischer Lokalelemente
                  zusammen, in denen infolge chemischer Reaktionen zwischen Metall und Wasser, ein
                  Stromdurchgang stattfindet. Die eben genannte galvanische Elementbildung ist für den
                  Ablauf der Korrosion von Metallen von größter Bedeutung. Diese Erscheinung umfasst
                  sehr viele Vorgänge, von denen die wesentlichen hier genannt sind. Die Vorgänge haben
                  die Bildung von Lokalelementen gemeinsam, die in Berührung mit Wasser einen elek-
                  trochemischen Stromkreis bilden, der zur Auflösung und Zerstörung des beteiligten
                  Metalls führen kann. So ist z. B. eine Metalloberfläche, die dem Angriff durch den Elek-
                  trolyten Wasser ausgesetzt ist, nicht als homogen anzusehen. Selbst reines Metall bietet
                  an seiner Oberfläche dem Korrosionsangriff Bereiche unterschiedlicher Reaktionsfähi-
                  gkeit an, die einzelne Lokalelemente bilden. Andere Heterogenitäten entstehen     durch
                  Deckschichtbildung und durch Anwesenheit unterschiedlicher Gefügebestand- teile. In
                  wasserführenden Korrosionssystemen stehen häufig verschiedene Metalle miteinander
                  in leitender Verbindung und sind dem Korrosionsangriff durch Wasser gleichermaßen
                  ausgesetzt. Örtliche Unterschiede in der Zusammensetzung des aggres-siven Wassers
                  können Ursache eines inhomogenen Korrosionsvorganges sein. Bei der Korrosion rein
                  elektrolytischer Natur handelt es sich um den Durchgang eines vaga-bundierenden
                  fremden elektrischen Stromes, der eine anodische Auflösung des Metalles verursacht.
                  Dieser ganz spezielle Fall wird hier nicht in Einzelheiten besprochen, da bei der übli-
                  chen Anwendung von Wechselstrom die Korrosion durch vagabundierende Ströme in
                  Haushalten nur wenig Bedeutung besitzt.


                  Korrosion einfach gesehen
                  Die Korrosion, die zur Zerstörung des Werkstoffes führen kann, ist, genau gesehen, ein
                  natürlicher Vorgang. Diese Behauptung scheint überraschend zu sein. Doch wie kommt
                  es, dass z. B. Eisen an feuchter Luft oder im Wasser sofort zu rosten beginnt? Blankes




09-05-03    1.4   2
Korrosion




                  Eisen ist also keinesfalls in diesen beiden Medien beständig, sondern es beginnt sich
                  umgehend in Rost umzuwandeln, wobei das Eisen den notwendigen Sauerstoffbedarf
                  entweder aus der Luft oder aus dem Wasser entnimmt, wenn im letzteren der Sauerstoff
                  sich in gelöster Form befindet. Wichtig ist, dass ohne Feuchtigkeit, also ohne Wasser,
                  die Rostbildung unter normalen äußeren Bedingungen nicht auftritt. Wir sehen hier
                  schon die außergewöhnliche Bedeutung des Wassers bei dem Vorgang der Rostbildung
                  bzw. bei dem Vorgang der Korrosion des Eisens. Auf die besondere Rolle des Wassers
                  wird später noch eingegangen.


                  Das blanke Eisen befindet sich in keinem natürlichen, stabilen Zustand, sondern in
                  einem Zwangszustand, den es überwinden will. Eisen bzw. auch die anderen Metalle
                  sind durch Verhüttung von Erzen mit Hilfe von Kohle, Wärme, Elektroenergie usw.
                  gewonnen worden. Ihr neuer Zustand ist instabil und nur durch Anwendung vieler Ener-
                  gien herbeigeführt worden. Das Metall sucht den alten Zustand, der dem Erz am
                  nächsten kommt, wieder einzunehmen. Das hat zur Folge, dass z. B. blankes Eisen jede
                  Möglichkeit wahrnimmt, sich durch Oxydation in Rost zu verwandeln. Diese Gelegen-
                  heit wird durch sauerstoffhaltiges Wasser besonders leicht herbeigeführt.


                  Das Wort "corrodere" bedeutet im Lateinischen "zernagen". Die Korrosion ist eine Zer-
                  störung des instabilen energiereichen metallischen Zustandes, verbunden mit der Wie-
                  dergewinnung einer energiearmen Form des Materials.


                  Die Vorgänge der Korrosion sind elektrochemischer Art und werden durch kleine
                  Lokalelemente ausgelöst. Ein Lokalelement stellt einen eigenen Stromkreis dar. Dieser
                  kleine Stromkreis bildet das sogenannte Korrosionselement. Der Aufbau solcher Korro-
                  sionselemente wird in den nächsten Abschnitten beschrieben. Wichtig ist die Tatsache,
                  dass z. B. auf dem vermeintlichen blanken Eisen eine große Zahl solcher Lokalelemente
                  vorhanden ist. Hierdurch wird die Korrosion eingeleitet und fortgeführt bis zur weit-
                  möglichen Zerstörung des Werkstoffes. Die auf dem Metall vorhandenen kleinen
                  Lokalelemente sind mit den bloßen Augen nicht zu sehen, sondern nur in ihrer Wirkung,
                  eben der gefürchteten Korrosion, zu erkennen. Einfacher ist die Wirkung der Korrosion
                  zu begreifen, wenn zwei verschiedene Metalle in einer wässrigen Lösung sich ge-
                  genüber stehen. Jeder kennt das Zink/Kupfer-Element, das, eingebettet in einer fast
                  festen Salzlösung, durch Strom tragbare Elektrogeräte antreibt. Von diesen beiden
                  Metallen geht das Zink am leichtesten in Lösung, wobei es den instabilen Metallcharak-
                  ter wieder verliert. Der Vorgang ist mit der Erzeugung von elektrischer Energie verbun-
                  den, die hier zur Betätigung der Elektrogeräte verwendet wird.




09-05-03    1.4   3
Korrosion




                  Galvanische Lokalelemente
                  Den Begriff der galvanischen Lokalelemente fassen wir wegen ihrer Bedeutung in der
                  folgenden kleinen Systematik nochmals zusammen.


                  Die genannten Lokalelemente sind identisch mit den Korrosionselementen, die bei der
                  Korrosion der Metalle auftreten. Sie können gebildet werden:


                  · aus unterschiedlichen Metallen,
                  · durch chemische und physikalische Ungleichheiten, die sich auf der Metalloberfläche
                      befinden,
                  · durch verschiedene Ablagerungen und Deckschichten auf der Metalloberfläche,
                  · durch verschiedene Gefügebestandteile einer heterogenen Legierung,
                  · durch unterschiedliche Spannungs- und Verformungsverhältnisse,
                  · durch örtliche Unterschiede in der Salzkonzentration der angreifenden Lösung,
                  · durch verschiedene Sauerstoffkonzentrationen in gleicher Lösung,
                  · durch pH-Wert Änderungen in der Lösung.


                  Die obengenannten Ursachen, die zur Bildung von Lokalelementen führen, erzeugen
                  somit auf der Metalloberfläche ein Mosaik anodischer und kathodischer Bereiche, die
                  bei Anwesenheit von Wasser oder anderer Elektrolyten die gefürchtete Korrosion aus-
                  lösen.


                  Metallangriff
                  Art, Umfang und Stärke des Metallangriffes, der durch ein Korrosionselement ausgelöst
                  wird, ist wasserseitig vorwiegend durch die im Wasser gelösten Gase und Salze
                  bestimmt. Dazu kommt die entscheidende Rolle der Wassertemperatur und vor allem
                  der Einfluss des pH-Wertes. Von den Gasen sind es Sauerstoff und Kohlensäure, von
                  den Salzen hauptsächlich die Chloride und Sulfate, die Umfang und Stärke der Korro-
                  sion beeinflussen.


                  In vielen Fällen ist es so, dass vorwiegend der Sauerstoffgehalt und die eventuell gege-
                  bene hohe Temperatur des Wassers Umfang und Stärke der Korrosion bestimmen, so-
                  weit der wasserseitige Einfluss maßgebend ist.


                  Neue Erkenntnisse der letzten Jahre lassen aber die überragende Bedeutung des Zustan-
                  des der Metalloberfläche bei Vorgängen der Korrosion erkennen. An einer blanken
                  Metalloberfläche, die keine Passiv- bzw. Schutzschicht aufweist, kann sich die Korrosi-
                  on durch wasserseitigen Angriff eventuell verheerend auswirken; dagegen wird im Ex-




09-05-03    1.4   4
Korrosion




                  tremfall einer einwandfreien Schutzschichtbildung auf der Metalloberfläche ein wasser-
                  seitiger Angriff vergeblich sein und die Korrosion ausbleiben.


                  Der Zustand der Metalloberfläche ist in Rohrleitungen und geschlossenen Anlagen oft
                  die große Unbekannte, die nicht selten zu Fehlschlüssen bei Voraussagen über die zu
                  erwartende Korrosion führt.


                  Aufgrund der genannten Zusammenhänge ist es schwer und oft unmöglich, im Tempe-
                  raturbereich von 0 bis 100 °C den Verlauf einer Korrosion durch Wasser mittels thermo-
                  dynamischer oder chemischtechnischer Rechnung vorauszubestimmen. Es sind dazu
                  Messungen nötig. Nur die gleichartige Vorausbehandlung der Metallflächen verschiede-
                  ner Werkstoffe lassen bei Kurzversuchen Korrosionskurven entstehen, die miteinander
                  vergleichbar sind.


                  Anode und Kathode
                  Das Lokalelement, weiterhin Korrosionselement genannt, besteht aus Anode und     Kat-
                  hode. An der Anode wird das Metall angegriffen, indem es positive Metallionen in die
                  Lösung abgibt. Da beim Austritt von positiven Metallionen aus dem Metallgefüge glei-
                  chzeitig Elektronen zurückbleiben, reichert sich diese anodische Metalloberfläche mit
                  Elektronen an. Die Anode löst sich infolge der Metallionenabgabe an das Wasser
                  langsam oder schnell auf, je nach der Stärke des Korrosionselementes. Die an der
                  Anode zurückgebliebenen Elektronen wandern auf der metallischen Oberfläche zur
                  Kathode und werden dort durch verschiedene Kathodenreaktionen verbraucht. Die
                  Kathode bleibt hierbei unangegriffen. Die ursprünglich an der Anode freigewordenen
                  Elektronen, die über das Metall zur Kathode wandern, werden an Elektronennehmern
                  z. T. an Wasserstoffionen oder Sauerstoff weitergegeben und dort verbraucht.


                  Als Elektronennehmer können z. B. auch Eisen (III)-Ionen, Kupfer (II)-Ionen und
                  metallische Schlämme, wie Manganschlamm, Eisenschlamm und unter Umständen
                  auch Kohlenstoffteilchen, metallisch eisenhaltiger Sand u. a. auftreten. Sobald es
                  gelingt, die anodischen und kathodischen Bereiche weitgehend auszugleichen oder die
                  Potenzialdifferenzen auf andere Art verschwinden zu lassen, wird der Stromfluss und
                  damit die Korrosion beendet.




09-05-03    1.4   5
Korrosion




                  Korrosionselement
                  Während der Korrosion werden Atome aus der metallischen Oberfläche herausgelöst
                  und treten als positiv geladene Atome (z. B. Fe2+ oder Cu2+) in die Lösung über und las-
                  sen die entsprechende Zahl Elektronen zurück. Im Korrosionselement sind Anode und
                  Kathode in metallisch leitender Verbindung. Über diese Verbindung fließen die Elektro-
                  nen von der Anode zur Kathode. Der elektrische Stromkreis wird über die Elektrolyten
                  (Wasser) geschlossen, indem positive Ionen zur Kathode wandern und dort durch die
                  negativen Elektronen entladen oder durch Mitwirkung von gelöstem Sauerstoff oder von
                  Wasserstoffionen verbraucht werden. Auch andere Ionen oder Stoffe, die als Elektronen-
                  nehmer wirksam werden, können die Korrosion in Gang setzen. In der Nähe der Katho-
                  de reichern sich Hydroxylionen an, da hier z. B. durch Entladung von H+-Ionen der sau-
                  re Charakter des Wassers zurückgeht.


                  Wasser als Korrosionsträger
                  Ohne Wasser sind Reaktionen nicht denkbar. In reiner Luft ohne Feuchtigkeit rostet
                  Eisen nicht. So korrodiert die 2000 Jahre alte heilige Säule von Delhi nicht, obwohl sie
                  aus einfachem unlegiertem Eisen besteht. Zum Rosten dieser Säule wäre eine Luftfeuch-
                  tigkeit von mindestens 65 % notwendig, wie sie in Delhi nicht vorkommt. Ebenso blei-
                  ben die mehrere tausend Jahre alten eisernen Ketten auf dem höchsten Berg von Sri
                  Lanka und die Gipfelkreuze und Eisenklammern auf den höchsten Alpenbergen rostfrei.
                  Das Eisen verliert in der reinen, trockenen Luft des Sudans nur 3 g/m2 Oberfläche jähr-
                  lich, dagegen in der feuchten, heißen Seeluft von Singapur 90 g/m2.


                  Die Korrosion des Eisens durch Wasser wird durch die sogenannte "dipolare" Eigen-
                  schaft des Wassermoleküls stark gefördert. Das Wassermolekül ist ein dipolares Mole-
                  kül, weil seine positiven und negativen Ladungen nicht gleichmäßig um den Mittelpunkt
                  verteilt sind, sondern asymmetrisch liegen und dadurch positive und negative Pole bil-
                  den. Aus dieser Eigenschaft des Wassermoleküls ergibt sich zum großen Teil die bemer-
                  kenswerte Fähigkeit des Wassers, andere Stoffe aufzulösen und in Ionen aufzuspalten,
                  auch solche, die durch Ionenbildung zusammengehalten werden. Die elektrischen Kräfte
                  der unsymmetrisch verteilten Ladungen des dipolaren Wassermoleküls sind so stark,
                  dass sie in die Kristallstruktur der im Wasser befindlichen Salze eindringen können und
                  diese in Ionen aufzuspalten vermögen. Die so gebildeten Ionen, z. B. Chlorid- und
                  Sulfationen, werden zusammen mit den gelösten Gasen, z .B. Sauerstoff, von dem Was-
                  ser an die Eisenwände herangeführt. Hierdurch ergeben sich die Korrosionen, die durch
                  Erwärmung des Wassers noch erheblich verstärkt werden.




09-05-03    1.4   6
Korrosion




                  Einige Formen der Korrosion
                  Der Korrosionsvorgang kann verschiedene Formen annehmen. Wir unterscheiden Kor-
                  rosionsform und Korrosionstyp. Die Liste der Formen der Korrosion soll nicht vollstän-
                  dig sein, sondern nur die wichtigsten in der Praxis vorkommenden Begriffe enthalten.


                  Flächen-Korrosion
                  Korrosion, bei der das Metall annähernd parallel zur Oberfläche abgetragen wird.


                  Lochfraß
                  Örtlicher Korrosionsvorgang, der zu kraterförmigen, nadelstichartigen Vertiefungen und
                  am Ende zur Durchlöcherung führt.


                  Korrosionsnarbe
                  Örtlich flache Anfressung in Form einer Narbe.


                  Bewuchskorrosion
                  Korrosion, die durch Bewuchs mit Organismen entsteht und zu Lochfraß führen kann.


                  Interkristalline Korrosion
                  Korrosion entlang der Korngrenzen des Metallgefüges.


                  Korngrenzkorrosion
                  Sie entspricht der interkristallinen Korrosion.


                  Transkristalline Korrosion
                  Korrosion, die durch das Innere des Kornes verläuft.


                  Spannungsrisskorrosion
                  Sie tritt auf, wenn infolge innerer Spannung im Werkstück die Korrosion verstärkt wird.


                  Spaltkorrosion
                  Diese Form kann in den Spalten unter Unterlegscheiben, Bolzen, überlappten Teilen
                  usw. auftreten.


                  Selektive Korrosion
                  Korrosion bestimmter Gefügebestandteile.




09-05-03    1.4   7
2. Korrosionsschutz Sanitär



                2. Guldager Katolyse®

                Seit Generationen wird das Guldager Elektrolyse Verfahren als wirksamer Korrosions-
                schutz von Kalt- und Warmwasser-Rohrleitungen anerkannt. Die Guldager Katolyse ist
                eine Weiterentwicklung dieses herkömmlichen Verfahrens.
                Das grundlegende Prinzip beider Verfahren ist die Zudosierung eines Aluminiumions,
                welches im Wasser-Leitungsnetz eine Schutzschicht aufbaut. Katolyse (eine Eigen-
                wortschöpfung) soll ausdrücken, dass das Aluminium kathodisch und nicht anodisch
                wie bei der klassischen Elektrolyse gelöst wird. Ein umfassender Vergleich von Elektro-
                lyse und Katolyse erfolgt unter 2.1.4.


                Der wesentliche Unterschied beider Verfahren besteht darin, dass die Elektrolyse ein
                indirekter Ablauf ist. In der ersten Phase der Elektrolyse wird ein positives Aluminium-
                Ion gebildet, welches dann in ein negatives Ion umgeformt wird, bevor es die Schutz-
                schicht in den Rohrleitungen bildet.


                Anodenoxidation (bekannt als Elektrolyse):


                                      AL     ⇒     Al +++ + 3e-


                Dieses positive Aluminium-Ion geht eine Verbindung mit den negativen Ionen sowie
                Salz im Wasser ein. Vorzugsweise mit F (große Affinität), mit Sulfationen, mit
                Ca(HCO3)2 unter Bildung von Kalkschlamm (was hauptsächlich im Iso-elektrischen
                Punkt geschieht- siehe Abbildung) und mit OH -, das sich an der Kathode bildet.


                            Al+++ + 4OH      ⇒    Al(OH)4- (= AlO2- + H2O)


                Außerdem entsteht eine wichtige Verbindung mit Silikat:


                2Al+++ + 2H2SiO4 + H2O       ⇒    Al2Si2O5(OH)4 + 6H+


                Dagegen erfolgt bei der Katolyse ein direkter Ablauf. Durch die kathodische Lösung
                von Aluminium entsteht sofort ein negatives Aluminiumion, welches augenblicklich
                aktiv ist und die bekannte Schutzschicht wirksamer, schneller und mit viel weniger
                Elektrodenverbrauch aufbaut.


                Kathodenreduktion (Katolyse):


                         Al + OH- + H2O      ⇒    AlO2- + 3/2 H2


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Guldager Katolyse®




                     Die Aluminationen sind unmittelbar zur Reaktion bereit, entsteht im Rohrsystem H+.


                                   2H+ + 2AlO2-         ⇒       Al2O3 + H2O


                     Hierdurch geschieht eine Aluminiumhydroxydausfällung auf den Metallflächen, solange
                     H+-ionen und Metallionen vorhanden sind- das heißt solange Korrosion existiert. Somit
                     werden Deckschichten mit 1 bis 1,5 mm Stärke ausgeprägt, die als kathodischer Inhibi-
                     tor funktionieren.


                     Zusätzlich haben auch die Aluminationen ein symbiotisches Verhältnis zum Silikat, was
                     die Schutzschichtbildung begünstigt.


                     2Al(OH)4- + 2H4SiO4 + 2H + Al2Si2O5(OH)4 + 7H2O


                     Abb. Löslichkeit von Al im Verhältnis zum pH-Wert

                               mg Al/l

                                  29,0

                                                                                                          10°C

                                   2,9
                         F-                   Al+++
                                                                                                       Al(OH)4-
                                  0, 29
                         Cl-                  AlOH++

                                 0,029
                     HCO3-/SiO2-                 Al(OH)2+

                                0,0029
                                                                    Al(OH)3   Al(OH)4-

                                              Anodische Auflösung                            Kathodische Auflösung
                               0,00029
                                          3        4        5          6      7          8       9       10       11
                                                                                                           pH-Wert

                     Aus der Abbildung ist zu erkennen, dass anodisch gelöstes Aluminium den Iso-elektri-
                     schen untersten Punkt der Kurve durchlaufen muss, wo die Ausfällung sehr hoch ist.
                     Dies zeigt sich mit viel Aluminiumschlamm und entsprechendem Aluminiumverschleiß.
                     Mit der kathodischen Lösung wird dies vermieden, sofern, was bei Trinkwasser zutrifft,
                     das Wasser einen pH-Wert über 5,8 hat.




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Guldager Katolyse®




                     Die Guldager Katolyse® wird in drei Formen geliefert:


                     2.1.1      Unicat® - Die Kompakte
                                Die Unicat Kompakt-Funktionseinheit eignet sich ideal für Warm- oder
                                Kaltwasserinstallationen. Mit ihr kann der größte Teil aller Korrosions-
                                schutzanwendungen in Sanitärinstallationen realisiert werden. Besonders
                                vorteilhaft ist der geringe Platzbedarf.


                     2.1.2      Unicat® L - Die Grosse
                                Die Unicat L Funktionseinheit für größere Warm- oder Kaltwasser-
                                installationen besteht aus einem Behandlungsgefäß mit zirka 350 Liter
                                Inhalt oder größer, eingebautem Anoden/Kathoden-Rack und Steuerung.


                     2.1.3      Katorack - Der Einbausatz
                                Der Katorack ist Anoden/Kathoden Rack zum Einbau in bestehende
                                Wassererwärmer oder Speicher, inkl. Steuerung.




09-05-03        2    3
KatoRack® - Die Kompakte




                     2.1.1 Unicat® - Die Kompakte

                     Einsatzgebiet
                     Die Unicat Funktionseinheit schützt Warm- oder Kaltwasserinstallationen aus verzink-
                     tem Stahl oder Kupfer garantiert gegen Korrosion. Mit ihr kann der größte Teil aller
                     Korrosionsschutzanwendungen in Sanitärinstallationen realisiert werden.


                     Unicat wird vorrangig zum Schutz und zur Sanierung warmgehender Installationssyste-
                     me, auch unter der Bedingung einer thermischen Desinfektion, eingesetzt. Aufgrund
                     unterschiedlicher Behandlungsintensitäten sind zum Schutz und zur Sanierung von
                     Kalt- und Warmwasserinstallationen jeweils gesonderte Funktionseinheiten vorzusehen.
                     Bei mehr als 9 m3/Tag Warm- oder 18 m3/Tag Kaltwasserverbrauch werden Funktions-
                     einheiten zu einer Baugruppe zusammengeschlossen.


                     Funktionsweise der Unicat®
                     Über einen Wasserzähler mit Impulsgeber wird der Wasserverbrauch gemessen. Die in
                     der Funktionseinheit integrierte Steuerung berechnet den entsprechenden proportionalen
                     Strom und gibt diesen an die Katolyse®zelle ab. Durch die Elektroden-Reaktionen wer-
                     den Hydroxilionen gebildet, die den pH-Wert des Wassers in unmittelbarer Nähe der
                     kathodisch polarisierten Metalloberfläche erhöhen. Die kathodisch polarisierte Alumini-
                     umelektrode löst sich proportional zum Wasserverbrauch in einer Menge von weniger
                     als 0,1 mg/l auf.


                     Geringste Mengen des kathodisch gebildeten Aluminates werden beim Verbrauch des
                     Wassers und über die Zirkulation verteilt und bauen in den Leitungen eine Schutz-
                     schicht auf, die anfänglich gelartig und mit der Zeit keramisch hart wird.


                     Vorrichtung
                     Unicat® bezeichnet eine Funktionseinheit, bestehend aus einem Leichtmetallgehäuse
                     mit eingebauter beschichteter Behandlungszelle mit rund 5 Liter Inhalt und automa-
                     tischer Durchspülung. Darin eingebaut ist eine Reinaluminiumkathode, die mit Hilfe
                     einer Titananode und proportionalgesteuertem Fremdstrom elektrochemisch aufgelöst
                     wird (Katolyse®). Die Stromversorgung erfolgt über einen Steuerschrank, der im oberen
                     Bereich des Gehäuses integriert ist. Mit diesem Steuerschrank können zwei Unicat
                     Behandlungszellen gesteuert werden. Am Steuerschrank kann eine Daten- und Service-
                     karte (KatoCard) eingesteckt werden, um Informationen für eine Fernüberwachung
                     aufzudatieren und abzurufen. Zusätzlich ist der Steuerschrank für eine ZLT-Über-




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KatoRack® - Die Kompakte




                     wachung vorbereitet. Mit der ZLT-Überwachung können Gerätealarm und Wasserver-
                     brauch zentral überwacht werden. Es wird zwischen Unicat Funktionseinheiten für die
                     Behandlung von Warm- oder Kaltwasser unterschieden. Die Unicat Funktionseinheit
                     wird im Bypass eingebaut.


                     Einbauübersicht

                                                     B        E                C                                           D


                                                                                                                               3

                                                                                                                       6
                                                                          ½”       3                  ½”      3
                                                                                                                               2

                                                         3                                                             3
                                                                                                                   8
                                                         ½”
                                                                  7                        7          6



                                                              6       4                          4
                                                         3

                                                 3       ½”



                                             5
                     A
                            1       2                                          3           2      5       3


                                1       Hauptwasserzähler                              A Kaltwasseranschluss
                                2       Rückschlagventil                               B       Kaltwasservorlauf
                                3       Absperrventil                                  C       Warmwasservorlauf
                                4       Ablauf ¾”                                      D Warmwasserzirkulation
                                5       Impulswasserzähler                             E       230 V / 50 Hz
                                6       Zirkulationspumpe
                                7       Unicat
                                8       Warmwasserbehälter


                     Die gepunkteten Linien kennzeichnen elektrische Verbindungen.



                     Die Montage der Unicat erfolgt durch einen örtlichen Sanitär- und Elektroinstallateur
                     mit Inbetriebnahme durch einen Guldager Servicetechniker.




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KatoRack® - Die Kompakte




                     Maßskizze Unicat Typ U1 - U2 & U


                               A                                                      B



                                                                                       3

                                                                                      EL




                                                               1156
                                                                                                      A   B




                                                                                                897
                                               483
                                                       689,5




                                                                                      101
                                               206,5




                                         120
                           1         2                                           2          1
                               237                                              55
                                                                                     215
                                                                                      270




                     Achtung
                     Folgende Zwischenräume und Abstände sind zu gewährleisten:
                     · min. 300 mm über dem Gehäuse
                     · min. 100 mm seitlich
                     · min. 500 mm Lichthöhe unter dem Gehäuse


                     Elektroanschluss
                     · Anschlusskabel Cu 3 x 1,5 mm2, 1 m lang.
                     · Anschluss an 230 V, über Schalter an Sicherung (10 A), geerdet.
                     · Anschluss des Wasserzählers mit Impulsausgang über Anschlusskabel
                        Cu 2 x 0,75 mm2.
                     · Umwälzpumpe separat an 230 V anschließen.


                     Rohrverbindungen
                     · Wasservorlauf (1)               :              ½” Rohr
                     · Wasserrücklauf (3) :                           ½” Rohr
                     · Abfluss (2)                     :              ¾” Rohr


                     Alle Abmessungen in mm angegeben.



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KatoRack® - Die Kompakte




                     Montagebeispiele


                                         Höchstens 30 Wohnungen mit max. 5 m³/24 Stunden(1)
                                          oder 60 Wohnungen mit max. 10 m³/24 Stunden(1).



                              Kaltwasser, Brauchwasser         ½”        ½”
                              vom Behälter oder
                               Wärmetauscher




                                                                         ¾”



                                                                Bodenabfluss

                                        Höchstens 120 Wohnungen mit max. 20 m³/24 Stunden(1).




                              Kaltwasser, Brauchwasser    ½”                  ½”
                              vom Behälter oder
                               Wärmetauscher




                                                                    ¾”        ¾”



                                                                Bodenabfluss

                                        Höchstens 180 Wohnungen mit max. 30 m³/24 Stunden(1).




                                                          ½”                        ½”
                              Kaltwasser, Brauchwasser
                              vom Behälter oder
                               Wärmetauscher




                                                                    ¾”        ¾”     ¾”



                                                                     Bodenabfluss
                     (1)Bei
                          Einsatz im Kaltwasser verdoppeln sich die angegebenen Werte für Wohnungen und m³/24
                     Stunden.




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KatoRack® - Die Kompakte




                     Technische Daten


                     Behandlungszelle
                     Inhalt, ca.                         5 Liter
                     Höhe                                500 mm
                     Betriebstemperatur, max.            95 °C
                     Betriebsdruck, max.                 8 bar
                     Prüfdruck                           12 bar
                     Anschlüsse Vor-/Rücklauf            ½”
                     Spülung                             ¾”
                     Behältermaterial                    St.37.2
                     Innenbeschichtung                   Emaille
                     Isolation                           Styropor
                     Anz. x Länge Reinaluminiumkathode   1 x 400 (U1-30 1 x 200)



                     Steuerung für 1 (2) Funktionseinheit(en)


                     Anzeige                             LCD
                     Elektroanschluss                    230 V / 50 Hz
                     Auslesungsmöglichkeit               Datenkarte
                     Leistungsaufnahme pro Zelle         4W
                     Schutzart                           IP 50
                     Betriebsspannung Anode/Kathode      3 - 12 V
                     Verbrauchsabhängige Regelung        1 oder 10 l/Impuls
                     über Impulswasserzähler




09-05-03    2.1.1   5
KatoRack® - Die Große




                        2.1.2 Unicat® L - Die Große

                        Einsatzgebiet
                        Die Unicat® L-Funktionseinheit schützt große Warm- oder Kaltwasserinstallationen aus
                        verzinktem Stahl oder Kupfer garantiert gegen Korrosion.


                        UniCat L wird vorrangig zum Schutz und zur Sanierung warmgehender Installations-
                        systeme, auch unter der Bedingung einer thermischen Desinfektion, eingesetzt. Auf-
                        grund unterschiedlicher Behandlungsintensitäten sind zum Schutz und zur Sanierung
                        von Kalt- und Warmwasserinstallationen jeweils gesonderte Funktionseinheiten vor-
                        zusehen.


                        Funktionsweise der Unicat® L
                        Über einen Wasserzähler mit Impulsgeber wird der Wasserverbrauch gemessen. Die Ste-
                        uerung berechnet den entsprechenden proportionalen Strom und gibt diesen an die
                        Katolyse®zelle ab. Durch die Elektroden-Reaktionen werden Hydroxilionen gebildet,
                        die den pH-Wert des Wassers in unmittelbarer Nähe der kathodisch polarisierten Metall-
                        oberfläche erhöhen. Die kathodisch polarisierte Aluminiumelektrode löst sich propor-
                        tional zum Wasserverbrauch in einer Menge von weniger als 0,1 mg/l auf.


                        Einbauübersicht

                                                                  Vorlauf Warmwasser
                                                                                                           Aus


                                                            1¼”                           1¼”

                                                             230 V / 50 Hz
                                                                        K-Schrank
                                                                                                Luftab-
                                                                                                scheider




                                                                           Strang-
                                                                         Regulierungs-
                                                                            ventil

                          Ein
                                                                   Wasser-
                                                                    zähler
                                                                                          1¼”

                                             Liefergrenze




09-05-03    2.1.2   1
KatoRack® - Die Große




                        Geringste Mengen des kathodisch gebildeten Aluminates werden beim Verbrauch des
                        Wassers und über die Zirkulation verteilt und bauen in den Leitungen eine Schutz-
                        schicht auf, die anfänglich gelartig und mit der Zeit keramisch hart wird.


                        Vorrichtung
                        Unicat® L bezeichnet einen beschichteten Standardbehälter mit 350 l Inhalt. Im oberen
                        Bereich sind mehrere Rein-Aluminiumkathoden eingebaut, die mit Hilfe einer Titan-
                        anode und proportionalgesteuerten Fremdstrom elektrochemisch aufgelöst werden.


                        Die Chromstahl-Halterung mit Alu-Zylinder wird am Minuspol befestigt. Um den Alu-
                        miniumzylinder wird der Pluspol in Form einer spiralförmigen Mischoxid-Anode fi-
                        xiert.


                        Die Stromversorgung erfolgt über einen externen Steuerschrank. Mit diesem Steuer-
                        schrank können zwei UniCat L-Behandlungsgefäße gesteuert werden.


                        Am Steuerschrank kann eine Daten- und Servicekarte (KatoCard) eingesteckt werden,
                        um Informationen für eine Fernüberwachung aufzudatieren und abzurufen.


                        Zusätzlich ist der Steuerschrank für eine ZLT-Überwachung vorbereitet. Mit der ZLT-
                        Überwachung können Gerätealarm und Wasserverbrauch zentral überwacht werden.
                        Das Unicat L-Behandlungsgefäss wird im Bypass eingebaut.




09-05-03    2.1.2   2
KatoRack® - Die Große




                        Technische Daten des Unicat® L Behälters (350 Liter)


                        Inhalt                                350 Liter
                        Durchmesser                           630 (790) mm
                        Gesamthöhe                            1400 mm
                        Werkstoff                             St 37.2
                        Seviceöffnung                         400 mm Durchmesser
                        Anschlüsse                            1¼”
                        Betriebsdruck                         10 bar
                        Prüfdruck                             13 bar
                        Betriebstemperatur, max.              80 ºC
                        Innenbeschichtung                     Epoxy
                        Autom. Entlüft.                       ½”
                        Entleerungsventil                     1¼”



                        Steuerung für 1 (2) Behälter


                        Breite                                270 mm
                        Höhe                                  220 mm
                        Tiefe                                 365 mm
                        Anzeige                               LCD
                        Elektroanschluss                      230 V / 50 Hz
                        Auslesungsmöglichkeit                 Datenkarte (KatoCard)
                        Leistungsaufnahme pro Rack            4W
                        Schutzart                             IP 50
                        Betriebsspannung Anode/Kathode        3 - 12 V
                        Verbrauchsabhängige Regelung          1 oder 10 l/Impuls
                        über Impulswasserzähler



                        Mit einer Steuerung (K-Schrank) können bis 2 Behälter gesteuert werden.
                        Technische Änderung vorbehalten!




09-05-03    2.1.2   3
KatoRack® - Der Einbausatz




                      2.1.3 KatoRack® - Der Einbausatz

                      Einsatzgebiet
                      Der KatoRack®-Einbausatz wird in bestehende Wassererwärmer oder Speicher einge-
                      baut und schützt mittlere bis große Warm- oder Kaltwasserinstallationen aus Stahl
                      verzinkt oder Kupfer garantiert gegen Korrosion.


                      KatoRack wird in Wohnbauten, Krankenhäusern, Schulen, Hotels, industriellen Bauten
                      und anderen größeren Wasserverbrauchern eingesetzt, um bereits angegriffene Lei-
                      tungen zu sanieren oder als vorbeugender Schutz.


                      Funktionsweise des KatoRacks
                      Über einen Wasserzähler mit Impulsgeber wird der Wasserverbrauch gemessen. Die
                      elektronische Regelung berechnet den entsprechenden proportionalen Strom und gibt
                      diesen an die KatoRack-Anode ab. Dieser Strom fliesst an die Aluminiumkathode, wo
                      Hydroxilionen gebildet werden, die den pH-Wert des Wassers in unmittelbarer Nähe der
                      kathodisch polarisierten Aluminiumoberfläche erhöhen. Die kathodisch polarisierte Alu-
                      miniumelektrode löst sich proportional zum Wasserverbrauch in einer Menge von weni-
                      ger als 0,1 mg/l auf.


                      Geringste Mengen des kathodisch gebildeten Aluminates werden beim Verbrauch des
                      Wassers und über die Zirkulation verteilt und bauen in den Leitungen eine Schutz-
                      schicht auf, die anfänglich gelartig und mit der Zeit keramisch hart wird.


                      Vorrichtung
                      KatoRack bezeichnet einen Einbausatz, der aus einer oder mehreren Rein-Aluminium-
                      kathoden besteht, die mit Hilfe einer Titananode und proportional gesteuertem Fremd-
                      strom elektrochemisch aufgelöst werden (Katolyse®). Die Chromstahl-Halterung mit
                      Aluminiumzylinder wird mit einer Chromstahl-Schraubdurchführung im vorhandenen
                      Behälter festgeschraubt. Um den Aluminiumzylinder wird der Pluspol in Form einer
                      spiralförmigen, Mischoxid beschichteten Titananode fixiert.


                      Sollen sowohl die Warm- als auch die Kaltwasserleitungen geschützt werden, sind 2
                      unterschiedliche Anlagen nötig.




09-05-03    2.1.3   1
KatoRack® - Der Einbausatz




                                          K-Schrank

                          230 V / 50 Hz
                                                                                           Vorlauf, Wärm




                                                                                            Zirkulation




                             Kaltwasser




                      Elektronische Regelung
                      Ein Steuerschrank kann eine Warmwasserinstallation mit maximal 2 Wassererwärmern
                      oder Speichern schützen. Bei mehr als 2 Wassererwärmern werden mehrere Apparate-
                      schränke parallel montiert.


                      Auf der Frontplatte können über eine Digitalanzeige verschiedene Werte abgelesen
                      werden.


                      Die wichtigsten Daten im Zusammenhang mit der KatoRack-Wasserbehandlung sind:


                      · Strom und Spannung der Elektroden
                      · Momentaner Warmwasserverbrauch


                      Bei Unterbrechung der Stromversorgung, sowie bei defekter oder zu stark verbrauchter
                      Elektrode, wird Alarm ausgelöst. Der betreffende Stromkreis wird unterbrochen. Ist der
                      Fehler behoben, kann der betroffene Stromkreis wieder in Betrieb genommen werden.




09-05-03    2.1.3   2
KatoRack® - Der Einbausatz




                      Inertanoden
                      Im unteren Teil des Behälters werden der Konstruktion angepasste Inertanoden einge-
                      baut. Es handelt sich dabei um Anodenmaterial, welches einem sehr geringen Abbau
                      unterworfen ist. Sie werden unabhängig von der Katolyse® an einen separaten Strom-
                      kreis des Steuerschranks angeschlossen.


                      Die Inertanoden gewährleisten die für den kathodischen Korrosionsschutz notwendige
                      Stromdichte für den unteren Teil des Behälters sowie das eingebaute Heizregister.


                      Durch Anheben der Stromdichte können diese Anoden im Bedarfsfall elektrolytisch
                      Sauerstoff produzieren. Die Sauerstoffproduktion richtet sich nach dem Faraday'schen
                      Gesetz. Mit dem Einbau dieser Spezialanoden können auch bei kleinstem Verbrauch
                      keine Geruchsbelästigungen durch stagnierendes Wasser auftreten. Ein weiterer Vorteil
                      besteht darin, dass Inertanoden eine Lebensdauer von rund 15 Jahren aufweisen und
                      deshalb nicht im gleichen Intervall wie die Aluminiumkathoden auszuwechseln sind.
                      Die Unterhaltskosten werden dadurch kleiner.


                      Service und Unterhalt
                      Über jede Anlage wird ein eigenes Dossier geführt. Die Revisionsarbeiten werden indi-
                      viduell je nach Betriebsbedingungen und Wasserverhältnissen ausgeführt. Der Guldager
                      Servicevertrag umfasst folgende Dienstleistungen:


                      · Überwachung und Avisierung der Revisionstermine
                      · Vorbereitung und Herstellung der zu ersetzenden Opferkathoden
                      · Reinigung und Kontrolle der Behälter
                      · Auswechseln der Opferkathoden
                      · Überprüfung der Installation ca. alle 12 Monate vor Ort
                      · Fernüberwachung mit der KatoCard alle 2 Monate
                      · Alle notwendigen Einregulierungen im Zusammenhang mit der KatoRack-
                        Kombinationsanlage
                      · Erforderliche Kontrollen und Besuche im Zusammenhang mit Funktions-
                        störungen der KatoRack-Anlage




09-05-03    2.1.3   3
KatoRack® - Der Einbausatz




                      Die Überwachung gemäss Betriebsanleitung
                      besteht zur Hauptsache aus:


                      · wöchentliche Ablesung des Display und Meldung an Guldager bei Alarmanzeige
                      · Zurücksendung der KatoCard nach Einlesung am Gerät und Kontrollzapfung an
                        der Behälter-Entleerung


                      Für das Heizregister kann bei bestehenden Anlagen keine Garantie abgegeben werden
                      (innerer Zustand unbekannt).




09-05-03    2.1.3   4
Elektrolyse und Katolyse® im Vergleich




                       2.1.4 Elektrolyse und Katolyse® im Vergleich

                         Elektrolyse                                   Katolyse®


                         Anodisch gelöstes Aluminium Al+++,            Kathodisch gelöstes Aluminium, d. h.
                         gebildet bei pH 4, kann nicht direkt zur      Aluminat Al(OH)4-, gebildet bei pH 9,
                         Schutzschichtbildung im Wasser mit            kann direkt zur Schutzschichtbildung an-
                         neutralem pH-Wert (6,5 - 8,5) verwendet       gewandt werden.
                         werden. Dazu ist die Umwandlung in
                         Aluminat, über eine Verbindung des
                         Al+++ Ion mit dem kathodisch gebildeten
                         OH- Ion, erforderlich.



                         Al+++ reagiert besonders auf die negati-      AlOH4- reagiert besonders auf die im
                         ven Ionen im Wasser. Der Transport bis        Wasser    befindlichen   korrodierenden
                         zur Kathode ist deshalb problematisch,        Metallionen unter Wasserstoff in der
                         weil unterwegs eine Vielzahl von negati-      Spannungsreihe:
                         ven Ionen überwunden werden müssen:
                                                                       · Eisen Fe+++
                         · Fluor F-                                    · Zink Zn+
                         · Sulfat SO4--                                · Nickel Ni++
                         · Nitrat NO3-                                 · Chrom Cr++
                         · Silikat SiO2-                               · Blei Pb++
                         · Chlorid Cl-                                 · Cadmium Cd++


                         Man kann davon ausgehen, dass ca.             Bei der Korrosion dieser Metalle bilden
                                                   +++
                         90 % vom erzeugten Al           zusammen      sich typisch Wasserstoffione H+, die als
                         mit einem dieser negativen Ionen Salze        Katalysator für die Fällung von Aluminat
                         bilden, welche geringe Lösbarkeit im          auf das Metall wirken, wobei eine prak-
                         Wasser haben und deshalb als Schlamm          tisch unlösbare Aluminiumoxid-Schicht
                         ausfallen.                                    gebildet wird.


                         Um dies auszugleichen, muss in der            Es entsteht keine Schlammbildung.
                                                  +++
                         Praxis 10mal so viel Al         gelöst wer-
                         den, um die gewünschte Menge Alumi-
                         nat zu erreichen.




09-05-03    2.1.4    1
Elektrolyse und Katolyse® im Vergleich




                         Elektrolyse                                Katolyse®


                         Das Al+++ Ion ist ein effektiver Korro-    Das Aluminat-Ion ist nicht zweckmäßig
                         sionsinhibitor in Wässern mit einem pH-    bei Wässern mit niedrigem pH-Wert (pH
                         Wert niedriger als 5.                      6), weil Aluminium amphoter ist, und so
                                                                    erst mit beträchtlichem Verlust, in Al+++
                                                                    umgebildet werden muss.



                         Wegen der korrosionsverhindernden Wir-     Wegen der korrosionsverhindernden Wir-
                         kung der Elektrolyse-Anlage ist der        kung der Katolyse®-Anlage ist der
                         Eisengehalt im allgemeinen niedrig, was    Eisengehalt im allgemeinen niedrig, was
                         auf das Wachstum von Legionella hem-       auf das Wachstum von Legionella hem-
                         mend wirkt.                                mend wirkt.



                         Organische Kolloide sowie die meisten      Aluminat ist negativ geladen und hat
                         Bakterien sind negativ geladen und des-    deshalb keine Affinität zu organischen
                         halb dazu geneigt, sich mit den positiv    Kolloiden und Bakterien.
                                        +++
                         geladenen Al      -Ionen zu verbinden.
                         Dies kann zur Bildung von Bakterien in
                         Ausflockungen und im Bodenschlamm
                         führen.



                         Anwendungen:                               Anwendungen:
                         Kann sowohl für Warm- als auch für         Kann sowohl für Warm- als auch für
                         Kaltwasserinstallationen eingesetzt wer-   Kaltwasserinstallationen eingesetzt wer-
                         den. Elektrolyse sollte immer in Voll-     den. Katolyse® kann sowohl in Voll- als
                         strom mit reichlichem Behandlungsvolu-     auch Teilstrom eingebaut werden.
                         men eingebaut werden.
                                                                    Keine erforderliche Verweilzeit.
                         Die Elektrolyse erfordert ca. 20 Minuten
                         Behandlungszeit, einerseits um das Nie-
                         derschlagen und andererseits die Umbil-
                         dung der restlichen Al+++ Ionen bei der
                         Kathode zu sichern.




09-05-03    2.1.4    2
Elektrolyse und Katolyse® im Vergleich




                         Elektrolyse                                Katolyse


                         Ein Elektrolysesystem muss so gebaut       Katolyse® ist eine raffinierte Methode,
                         werden, dass die ausgefällten Salze sich   um Aluminat zu erzeugen und Korrosion
                         niederschlagen und gelegentlich ent-       effektiv zu verhindern.
                         schlammt werden können. Elektrolyse ist
                         eine Wasserbehandlung, bei der ca. 10 %
                         der Wasserhärte gefällt werden kann.
                         Deswegen kann man mit Elektrolyse, bei
                         relativ hohem Strom, Steinbildungen in
                         einem bestimmten Maß verhindern.



                         Die Wasserqualität muss innerhalb der      Die Wasserqualität muss innerhalb der
                         EU-Grenzwerte für Trinkwasser liegen.      EU-Grenzwerte für Trinkwasser liegen.



                         Einsatzgrenzen:                            Einsatzgrenzen:
                         pH-Wert < 8,5                              pH-Wert < 8,5
                         Leitfähigkeit > 100 µS/cm                  Leitfähigkeit > 100 µS/cm
                         Gesamtphosphat < 2 mg/l als P2O3           Gesamtphosphat < 2 mg/l als P2O3



                         Der Grenzwert von 0,20 mg/l Alumini-       In der Praxis wird der Grenzwert von
                         um kann unter bestimmten Vorausset-        0,20 mg/l Aluminium bei üblichen Trin-
                         zungen, im Interesse der erforderlichen    kwasserinstallationen nie überschritten.
                         Menge von Aluminat, nicht immer gehal-
                         ten werden.


                                                                    Mit Katolyse® werden die folgenden
                         Mit ausreichenden Aluminatkonzentra-       Rohrtypen geschützt:
                         tionen werden typisch die folgenden
                         Rohrtypen vor Korrosion geschützt:         · Verzinkte Rohre
                                                                    · Edelstahlrohre
                         · Verzinkte Rohre                          · Bleirohre
                         · Edelstahlrohre                           · Kupferrohre
                         · Bleirohre
                         · Kupferrohre



09-05-03    2.1.4    3
Allgemeine Einbauhinweise und Garantie




                     2.2 Allgemeine Einbauhinweise und Garantie

                     Einbauhinweise
                     Unsere Lieferung und der Guldager-Vollservice umfassen keine Zirkulationsmessungen,
                     Kontrolle von Regulierungsventilen der Installationen und dergleichen. Wir gehen
                     davon aus, dass die vorhandene Installation ordnungsgemäß funktioniert. Sollten Pro-
                     bleme in der Installation eintreten, sind wir behilflich die betreffenden Ursachen zu fin-
                     den. Wir übernehmen aber damit nicht gleichzeitig die Verantwortung für notwendige
                     Justierungen und Änderungen der Installation gemäss unserer Empfehlungen. Dies
                     obliegt dem Eigentümer der Installation.


                     Bei Notwendigkeit sollte vorab eine fachgerechte Spülung des Installationssystems
                     erfolgen.


                     1.    Rohrsysteme mit Zirkulation


                     Die Zirkulation muss einen dauerhaften Transport des behandelten Wassers gewährlei-
                     sten und auf das vorhandene Warmwassersystem abgestimmt sein. Dazu gehört, dass die
                     Zirkulation gleichartig erfolgt und ein funktionierendes Rückschlagventil vorhanden ist.
                     Eine Dauerunterbrechung (Tag und Nacht) der Zirkulation kann in einzelnen Fällen die
                     Zeit verlängern, um das Rohrsystem zu schützen. Deshalb sollte die Zirkulation nicht
                     zeitgesteuert unterbrochen werden.
                     Es wird weiterhin vorausgesetzt, dass alle an die zu schützenden Rohrleitungen ange-
                     schlossenen Wasserzapfstellen regelmäßig geöffnet werden, um den Transport der
                     Schutzschichtbildner zu gewährleisten.


                     2. Rohrsysteme ohne Zirkulation


                     a) typisch Kaltwasserrohre und
                     b) Warmwasserrohre, an die Zapfstellen ohne Zirkulationssystem montiert sind.


                     In beiden Fällen erfolgt der Transport des behandelten Wassers nur beim Verbrauch. Der
                     Verbrauch muss deshalb häufig erfolgen, um den Transport der Schutzschichtbildner zu
                     gewährleisten.


                     An Zapfstellen, wo kein oder ein kleiner täglicher Verbrauch erfolgt, sollte man überle-
                     gen, ob man diese stilllegt oder mit zeitgesteuerten Magnetventilen versieht.




09-05-03      2.2   1
Allgemeine Einbauhinweise und Garantie




                     Werden Temperaturen höher als 60 °C verwendet, sollte dies mitgeteilt werden, da hier-
                     durch eine Erhöhung der Behandlungsintensität der Korrosionsschutzanlage notwendig
                     sein kann.


                     Garantie für Guldager Katolyse-Korrosionsschutzanlagen in
                     Wasserinstallationen


                     Guldager A/S gewährleistet, dass nach Inbetriebnahme der Katolyse-Korrosionsschutz-
                     anlagen in den nachgeschalteten Rohrleitungen keine elektrochemische Korrosion auf-
                     tritt.


                     Falls die nachgeschalteten Rohrleitungen infolge elektrochemischer Korrosion an den
                     wasserberührenden Flächen nach Inbetriebnahme der Schutzanlage außer Betrieb
                     genommen werden müssen, verpflichtet sich Guldager A/S, die Schutzanlage zu dem
                     bei der Lieferung an Guldager bezahlten Betrag zurückzunehmen.


                     Diese Garantie ist zeitlich nicht begrenzt, solange die Servicearbeiten nach den von
                     Guldager bestimmten Intervallen durch Guldager ausgeführt werden.




09-05-03      2.2   2
3. Korrosionsschutz Behälter



                   3.1 AnoPerm F - kathodischer Korrosionsschutz für Filterbehälter mit
                          potenzialabhängiger Regelung des Schutzstroms


                   Der kathodische Korrosionsschutz für Stahl-Filterbehälter bewährt sich in
                   Trinkwasser-, Schwimmbad- und Industrie-Filteranlagen, auch bei Einsatz von
                   Ozon als Entkeimungsmittel. Diese äußerst korrosiven Oxidationsmittel
                   zerstören Gummierungen und andere organische Korrosionsschutzschichten
                   relativ schnell. Eine Ausbesserung vor Ort ist sehr aufwändig und weniger
                   beständig als eine Beschichtung im Werk. Für den Einbau des kathodischen
                   Korrosionsschutzes spielt es keine Rolle, ob der Filter neu oder schon
                   sanierungsbedürftig     ist.         Ganz   oder     teilweise      noch      vorhandene
                   Beschichtungen/Gummierungen             müssen     nicht   entfernt    werden.     Rostige
                   Flächen werden mit Hilfe von Spachtel und Stahlbürste grob gereinigt.
                   Sandstrahlung ist nicht nötig.


                   Abb. Drucksandfilter mit kathodischem Korrosionsschutz


                                                           1
                                                                      1 Automatische elektronische Reglung des
                                                                        Schutzstromes
                                                                      2 Titan/Mischoxid-Inertanoden
                                              4                       3 Ag/AgCl Referenzelektrode
                                                                      4 Sicherheitsniveauelektrode
                                                                      5 Rohrstutzen-Innenschutz
                                                                      6 Automatische Entlüftung (bauseits)

                                                                      Guldager hat den kathodischen
                                                                      Korrosionsschutz mit einer
                            3                                  5
                                                                      elektronischen Regelung
                                2                   2
                                                                      versehen, welche den
                                                                      Schutzstrom in Abhängigkeit
                                                                      des Potenzials automatisch
                                                                      regelt.

                      3
                                                                      Damit wird der maximale
                                                                      Korrosionsschutz bei optimaler
                                     2
                                                                      Kalkschutzschicht erreicht.

                                                                      Die zusätzlich integrierte
                                                                      Niveauüberwachung garantiert
                                                                      maximale Sicherheit.




       3   I   1
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  • 1. Überreicht durch: Stand 01. November 2010
  • 2. Allgemeine Information Inhaltsverzeichnis 1. Allgemeine Information 1.1 Inhaltsverzeichnis 1.2 Die Guldager Gruppe 1.3 Wasser und seine Eigenschaften 1.4 Korrosion 2. Korrosionsschutz Sanitär 2.1 Guldager Katolyse® 2.1.1 Unicat® - Die Kompakte 2.1.2 Unicat® L - Die Große 2.1.3 Katorack® - Der Einbausatz 2.1.4 Elektrolyse und Katolyse® im Vergleich 2.2 Allgemeine Einbauhinweise und Garantie 3. Korrosionsschutz Behälter 3.1 AnoPerm B - Das kathodische Behälterschutzsystem 3.2 AnoPerm F - Das kathodische Schutzsystem für Schwimmbad- und Industriefilteranlagen 4. Korrosionsschutz Heizung 4.1 OxyFree - Das Heizungsschutzsystem 5. Korrosionsschutz Kühlkreisläufe 5.1 Das Schutzsystem für geschlossene Kühlkreisläufe 5.2 CatoCool E - Das Schutzsystem für Kühltürme und Verdunstungsverflüssiger 5.3 CatoCool P - Das Schutzsystem für halboffene Kühlkreisläufe 6. Kalksteinschutz Sanitär 6.1 CalcFree - Das Kalkschutzsystem 7. Wassernachbehandlung Industrie und Gewerbe 7.1 UniSoft - Die Ionentauscher Enthärtungsanlagen 7.2 UniRo - Die Umkehrosmose Filteranlagen 8. Preise und Allgemeine Lieferbedingungen 8.1 Preise 8.2 Allgemeine Vertragsbedingungen 09-05-03 1.1 1
  • 3. Die Guldager Gruppe 1.2 Die Guldager Gruppe Guldager gehört zu den ältesten Wasserbehandlungsfirmen in Europa. Die Wasser- behandlung durch elektrolytische Lösung und Dosierung von Aluminium wurde 1923 vom dänischen Ingenieur Alfred Guldager erfunden. In der Zwischenzeit wurde die Produktpalette im wesentlichen auf folgende Bereiche erweitert: · Elektrolytische Lösung und Dosierung von Aluminium gegen Korrosion in Behältern und Rohrleitungen. · Kathodischer Schutz von Behältern, Speichern und Schwimmbadfiltern. · Kalksteinschutz durch mengenproportionale Zudosierung von CO2. · Korrosionsschutz in Heizwasserkreisläufen durch elektrolytische Bindung von Sauerstoff. · Wasserbehandlung gegen Algen und Bakterien (Legionellen) mit Kupfer-Silber- Elektrolyse, mit UV oder Chlordioxid. · Enthärtung mit Ionentauschern (Salzregeneration). · Umkehrosmoseanlagen für Gewerbe und Industrie. Seit 1923 wurden über 50.000 Guldager-Schutzanlagen montiert. Firmen Guldager Denmark Holding ApS Guldager A/S, Allerød, Dänemark Guldager (Schweiz) AG, Füllinsdorf/Basel Guldager NV, Vlezenbeek, Belgien Guldager A/S Telefon +45 48 13 44 00 Fax +45 48 13 44 44 E-Mail guldager@guldager.com Homepage www.guldager.com Guldager A/S Telefon +49 (030) 89 09 13 52 Vertriebsbüro Deutschland Fax +49 (030) 8 91 68 98 (Verkauf Deutschland ohne E-Mail guldager@guldager.com kathodischen Korrosionsschutz) 09-05-03 1.2 1
  • 4. Die Guldager Gruppe Guldager (Schweiz) AG Telefon +41 61 906 97 77 (Verkauf Schweiz sowie kathodischer Fax +41 61 906 97 70 Korrosionsschutz in Deutschland) E-Mail guldager@guldager-schweiz.ch Homepage www.guldager.ch Guldager N.V., Belgien Telefon +32 (02) 569 09 73 Fax +32 (02) 569 66 95 E-Mail guldager@glo.be VERTRETUNGEN: Austria: Aigner GmbH Telefon +43 7246 20 200-0 Fax +43 7246 20 200-99 E-Mail office@aigner.at Homepage http:www.aigner.at Greece: Yfantis Engineering Corrosion Telefon +30 1 6815495 Protection - Water Treatment Fax +30 1 6845673 E-Mail yfantis@otenet.gr 09-05-03 1.2 2
  • 5. Wasser und seine Eigenschaften 1.3 Wasser und seine Eigenschaften Wenn Sie sich mit der Planung und Ausführung wasserführender Installationen be- fas- sen, dann kennen Sie sicher die dadurch auftretenden Probleme mit Korrosion und Ste- inbildung. Wir versuchen, Ihnen nachstehend einen Überblick der zur Hauptsache vor- kommenden Rohwässer und deren Auswirkungen zu vermitteln, ohne dabei den Ans- pruch auf Vollständigkeit zu erheben. Die zunehmende Industrialisierung und der erhöhte Lebensstandard bedingen einen dauernd steigenden Wasserverbrauch. Das führt immer mehr dazu, Wasser zu ver- wenden, dessen natürliche Beschaffenheit für Brauchwasser ungünstig ist. Wo früher genügend Quell- und Grundwasser vorhanden war und relativ einfach zu Trinkwasser aufbereitet werden konnte, haben sich die Verhältnisse durch Ver- schmutzung stark verschlechtert. Viele Städte und Gemeinden sind nicht mehr in der Lage, ihren Wasserbedarf aus einwandfreiem Quell- oder Grundwasser zu decken, son- dern müssen zusätzlich Oberflächenwasser verwenden. Dieses Wasser ist heute mehr oder weniger verunreinigt und bedarf einer weitgehenden Behandlung, um für den Genuss tauglich zu werden. Die Behebung hygienischer und technologischer Mängel bezeichnet man als Wasseraufbereitung. Diese liegt in der Verantwortung der Wasser- werke. Der Konsument erwartet ein Wasser, das hygienisch und bakteriologisch den Anforde- rungen für Trinkwasser jederzeit gerecht wird. Wenn man sich vorstellt, dass das Baden in verschiedenen Gewässern infolge zu starker Verunreinigung zeitweise verboten wer- den muss, wird man sich bewusst, welche schwierige Aufgabe durch die Wasserwerke mit der Trinkwasseraufbereitung bewältigt wird. Es ist zu bemerken, dass die Zusammensetzung des Wassers kein konstanter Faktor ist. Es treten saisonbedingte Veränderungen auf, welche dauernde Wechsel der Wasserquali- täten hervorrufen. Gleichzeitig verlangen der steigende Wasserverbrauch und die auftre- tenden Spitzen, ein Mischen von Wässern aus verschiedenen Bezugsquellen. Diese sogenannten Mischwässer zeigen den Installationsmaterialien gegenüber ein anderes Verhalten in Bezug auf Korrosion und Steinbildung als ungemischtes Grund- oder Quellwasser. Chemisch reines Wasser (H2O) besteht aus einem Teil Sauerstoff und zwei Teilen Was- serstoff. Es setzt sich auf 100 berechnet, entsprechend dem Atomgewicht, aus 88,89 09-05-03 1.3 1
  • 6. Wasser und seine Eigenschaften Gewichtsteilen Sauerstoff und 11,11 Gewichtsteilen Wasserstoff zusammen. Destillier- tes Wasser hat seine größte Dichte bei +4 °C und bei dieser Temperatur ein spez. Ge- wicht von 1,000. Ein Liter Wasser von 4 °C wiegt demnach genau 1,000 kg. Das Volumen nimmt bei Erwärmung von 4 °C auf 100 °C um ca. 4 % zu. Das natürliche Wasser ist niemals rein und befindet sich in einem stetigen Kreislauf, welcher wie folgt vor sich geht: Das Wasser des Meeres verdunstet durch Sonnenwärme, steigt als Dampf in die Höhe, kondensiert und fällt als Regen, Schnee und dergleichen zu Boden und bildet Grund- wasser. Tritt dieses zum Beispiel an einem Berghang zu Tage, so spricht man von Quellwasser. Dieses ergießt sich letztendlich in offene Gewässer (Oberflächenwasser). Das Niederschlagswasser nimmt auf seinem Weg nebst Sauerstoff, Stickstoff und Kohlensäure aus der Luft vielerlei Schmutz, Staub und Russ aus den Abgasen von Ölhe- izungen sowie Bleiverbindungen und Kohlenmonoxid aus den Abgasen von Autos u. v. a. m. auf. Als Folge der stets zunehmenden Bevölkerungsdichte und der Industriali-sie- rung führen die anfallenden Abwässer zu einer immer stärkeren Verschmutzung der Oberflächengewässer. Für den Gebrauch als Trinkwasser muss Grundwasser heute oft durch Filterung gerei- nigt und durch chemische Zusätze wie zum Beispiel Chlor entkeimt werden. Für die Gewinnung von Trinkwasser aus Oberflächenwasser sind verschiedenartige, kompli- zierte Aufbereitungsstufen erforderlich. Zur Bestimmung des korrosionschemischen Verhaltens und der Wasser- bzw. Kessel- steinbildungstendenz von Gebrauchswässern gegenüber den Werkstoffen Eisen, Zink und Kupfer, müssen folgende Analyseneinzelwerte bestimmt werden oder bekannt sein: Gesamthärte (H) Die im Wasser gelösten Erdkalisalze (Magnesium-, Calcium-, Strontium- und Barium- salze) bilden die Gesamthärte. In den meisten natürlichen Wässern sind nur Calcium- und Magnesiumverbindungen enthalten. Die Gesamthärte stellt die Summe von Karbo- nathärte und Nichtkarbonathärte dar. Die Härte wird in "Millimol je Liter [mmol/l]" angegeben, oft findet man jedoch im deutschen Sprachraum noch die Angabe in "Grad deutscher Härte [°dH]" oder in der Schweiz auch in "französischer Härte [°fH]", wobei 1°dH = 0,178 mmol/l =17,8 mg CaCO3/l (Calciumkarbonat) =1,78° französische Härte [°fH] 1°fH = 10 mg CaCO3/l 09-05-03 1.3 2
  • 7. Wasser und seine Eigenschaften Einen Anhaltspunkt für die Bezeichnung der Härtestufen eines Wassers gibt folgende Tabelle: Benennung ºdH mmol/l ºfH Grad deutsche Härte Millimol je Liter Grad französische Härte weich 0 bis 7,3 0 bis 1,3 0 bis 13 mittelhart 7,3 bis 14 1,3 bis 2,5 13 - 25 hart 14 bis 21,3 2,5 bis 3,8 25 - 38 sehr hart über 21,3 über 3,8 über 38 Karbonathärte (KH) Unter Karbonathärte oder temporärer Härte wird derjenige Anteil von Calciumionen (Ca++) und Magnesiumionen (Mg++) verstanden, der an Bikarbonationen (Hydrogen- karbonationen) (HCO3-) gebunden ist. In Gegenwart von gelöstem Sauerstoff sind Gleichgewichtswässer in der Lage auf Rohrinnenwandungen natürliche dichte Schutz- schichten, die sogenannten "Kalk-Rost-Schutzschichten" zu bilden. Bei Erwärmung eines Wassers wird jedoch das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht gestört, wobei anstelle einer erwünschten Kalk-Rost-Schutzschicht, poröser kristalliner Kalk ausgeschieden wird. Nichtkarbonathärte (NKH) Die Calcium- und Magnesiumionen, denen Sulfate (SO4--), Chloride (Cl-) und Nitrate (NO3-) zugeordnet sind, stellen die Nichtkarbonathärte dar. Bis auf Calciumsulfat (Gips, CaSO4) sind die genannten Calcium- und Magnesiumsalze der Nichtkarbonathärte in Wasser leicht löslich. Die Löslichkeit von Calciumsulfat nimmt jedoch im Gegensatz zu derjenigen der meisten anderen Salze mit steigender Wassertemperatur ab, so dass ober- halb 110 °C fester, kristalliner Gipsstein anfallen kann. Gipsstein ist auch deshalb unan- genehm, weil er nur schwer zu entfernen ist. Eine chemische Auflösung von Gips ist nicht möglich. Höhere Gehalte von Calciumchlorid (CaCl2), Magnesiumchlorid (MgCl2), Calciumsulfat (CaSO4) und Magnesiumsulfat (MgSO4) wirken auf Eisen, verzinktes Eisen und Kupfer korrosiv. Kohlensäure (CO2) Gebrauchswässer besitzen je nach Gewinnungsort und Gewinnungsart unterschiedlich hohe Konzentrationen an physikalisch gelöster Kohlensäure. Die im Wasser gelöste, freie Kohlensäure unterteilt sich in "zugehörige Kohlensäure", die zur Inlösunghaltung des Kalkes in Form von Calciumhydrogen-Karbonat erforderlich ist und in die über- 09-05-03 1.3 3
  • 8. Wasser und seine Eigenschaften schüssige sogenannte "aggressive Kohlensäure". Die "zugehörige Kohlensäure" wird auch "Gleichgewichtskohlensäure" und ein in diesem Gleichgewicht befindliches Was- ser "Gleichgewichtswasser" genannt. Die Tillmans'sche Kurve gibt den Zusammenhang zwischen gelöster freier Kohlensäure und in Wasser enthaltener "gebundener" Kohlensäure wieder. "Gleichgewichtswässer", die vielfach zu natürlicher Kalk-Rost-Schutzschichtbildung neigen, enthalten keine aggressive, sondern nur zugehörige Kohlensäure, deren Konzen- tration gerade ausreicht das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht aufrecht zu erhalten. Aggressive Kohlensäure wirkt korrosionschemisch in zweifacher Weise. Einmal verhin- dert sie auf den wasserberührten Metallen, wie zum Beispiel Eisen, Zink und Kupfer, selbst bei niedrigen Temperaturen die Ausbildung einer natürlichen Kalk-Rost- Schutzschicht. Zum anderen ist die aggressive Kohlensäure mit ihrem Wasserstoffionen- anteil als Elektronenakzeptor für Beginn und Fortschreiten einer Säurekorrosion auf den wasserberührten Metalloberflächen verantwortlich. Eisen und Kupfer werden sowohl bei niedrigen, als auch höheren Temperaturen von aggressiver Kohlensäure angegriffen. Karbonathärte in mmol/l 0 1 2 3 4 200 150 80° 60° 40° 17° 100 Freie Kohlensäure in mg/l 50 0 50 100 150 200 Gebundene Kohlensäure in mg/l Im allgemeinen entsteht aggressive Kohlensäure durch Mischen von zwei oder meh- reren Wässern, was durch den stets zunehmenden Wasserverbrauch bedingt ist. Mischt man zum Beispiel zwei im Gleichgewicht befindliche Rohwässer im Verhältnis 1 : 1 mit Karbonathärte von 2 mmol/l + 3 mmol/l miteinander, so wird ein Mischwasser mit einer Karbonathärte von 2,5 mmol/l erreicht. 09-05-03 1.3 4
  • 9. Wasser und seine Eigenschaften Nach der Tillmans'schen Kurve beträgt die zugehörige Kohlensäure bei 2 mmol/l und 17 °C = 19 mg/l bei 3 mmol/l und 17 °C = 67 mg/l 86 mg/l : 2 = 43 mg/l Wie man aus der Kurve ersieht, sollte ein Wasser mit 2,5 mmol/l Karbonathärte und einer Temperatur von 17 °C 37 mg/l zugehörige Kohlensäure enthalten. Das Mischwas- ser hat also 43 - 37 = 6 mg/l aggressive, schutzschichtverhindernde Kohlensäure. Die Praxis zeigt, dass in den meisten Fällen bei Verteilung von Mischwasser Korro- sionen auftreten. Gelöster Sauerstoff (O2) Natürliche Wässer enthalten immer einen mehr oder weniger großen Anteil an gelöstem Sauerstoff. Die Sauerstofflöslichkeit ist abhängig von Temperatur und Druck des Was- sers. Das nachstehende Diagramm zeigt die maximale Sauerstofflöslichkeit in Ab- hängigkeit der Temperatur, bei einem Druck der wasserdampfgesättigten Atmosphäre von 1 at. In seltenen Fällen können Wässer mit einer höheren Sättigung als der Maxi- malen auftreten. Man spricht dabei von einem übersättigten Wasser. Der im Wasser gelöste Sauerstoff ist als Elektronenakzeptor verantwortlich für Beginn und Fortschreiten der in neutralen und alkalischen wässrigen Lösungen an Eisen-, Zink- und Kupferoberflächen auftretenden Sauerstoffkorrosion. Die Sauerstoffkorrosion ist ein diffusionsgesteuerter Vorgang und damit von Temperatur, Druck, Konzentration an gelöstem Sauerstoff sowie der Wasserströmungsgeschwindigkeit abhängig. Für die Ausbildung natürlicher Schutzschichten auf den wasserberührten Gebrauchs- metallen, ist ein gewisser Mindestanteil von im Wasser gelöstem Sauerstoff erforder- lich. 09-05-03 1.3 5
  • 10. Wasser und seine Eigenschaften Löslichkeit von Luftsauerstoff bei 100 kPa in reinem Wasser: 24 20 16 12 8 Gelöste Gasmenge in mg/l 4 0 20 40 60 80 100 Temperatur in °C pH-Wert Die saure, alkalische oder neutrale Reaktion eines Wassers ist durch die Wasserstoff- ionenkonzentration gegeben. Da die Zahlenwerte hierfür sehr klein sind, wird mit dem negativen dekadischen Logarithmus (Wasserstoffexponent) der Konzentration an Was- serstoffionen gerechnet. pH-Wert 7,0 stellt den Neutralpunkt dar. Kleinere pH-Wert- Zahlen entsprechen sauren, grössere pH-Wert-Zahlen alkalischen Lösungen. sauer neutral alkalisch stark schwach schwach stark 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 H 2O rein CO2 frei Jedem Gleichgewichtswasser ist ein bestimmter Gleichgewichts-pH-Wert, abhängig von Karbonathärte und Temperatur, zugeordnet. Liegt der gemessene pH-Wert eines Wassers (Ist-pH-Wert) unter dem Gleichgewichts-pH-Wert (Soll-pH-Wert), so ist das Wasser aggressiv. Im umgekehrten Falle ist das Wasser defizitär an Kohlensäure und neigt zur Kalkausscheidung. 09-05-03 1.3 6
  • 11. Wasser und seine Eigenschaften Es gilt dabei die Beziehung: pHIst - pHSoll Diff. negativ = Wasser aggressiv pHIst - pHSoll Diff. positiv = Wasser kalkausscheidend pHIst - pHSoll Diff. Null = Gleichgewichtswasser (pHSoll = Gleichgewichtswasser) Natürliche kalte Wässer zeigen infolge der gelösten Salze und Gase meist eine leicht alkalische Reaktion. Praktische Erfahrungen haben gezeigt, dass die Verwendung verzinkter Stahl-Rohrlei- tungen ohne Einsatz irgendeines Schutzverfahrens nur bei pH-Werten = pH 7,3 möglich ist. Darunterliegende pH-Werte fördern die Abtragung der Reinzinkschicht. Chloride (CI-) Eine der Salzkomponenten des Wassers sind Chloride (Salze der Salzsäure). Ihre Kon- zentration ist je nach Wasserart erheblichen Schwankungen unterworfen. Erhöhter Chloridgehalt behindert die Bildung einer Schutzschicht. Chloridionen unterwandern oxidische Deckschichten und können dieselben zur Auflösung bringen. Auf Eisen (III)- hydroxid wirken Chloridionen peptisierend, das heißt sie fördern die kolloidale Konsi- stenz des Rostes, wodurch die Korrosion beschleunigt wird. Chloride gefährden da- durch auch die Schutzschichtbildung in kalten Gebrauchswässern, die sich im Kalk- Kohlensäure-Gleichgewicht befinden, da diese Schutzschicht nicht nur aus Calcium- karbonat besteht, sondern auch durch eingeschlossenes Eisen (III)-hydroxid abgedichtet wird. Besonders Chrom-Nickel-Stähle sind sehr empfindlich gegenüber Chlorid- gehalten. Sie werden durch Chloride unter interkristallinem Korngrenzenzerfall zerstört. Wenn zum Beispiel Chrom-Nickel-Stahl-Heizflächen in Warmwasserbereitungsanlagen zum Einsatz gelangen, sollte die Chloridionenkonzentration des Wassers nicht über 50 mg/l liegen. Sulfate (SO4--) Nebst Chloriden treten in Wässern Sulfate auf (Salze der Schwefelsäure). Die Wir- kungsweise der Sulfate entspricht in etwa derjenigen der Chloride, wobei sie jedoch eine geringere Aggressivität aufweisen. Nitrate (NO3-) In geringerem Umfange als Chloride und Sulfate, sind vielfach auch Nitrate (Salze der Salpetersäure) in Gebrauchswässern enthalten. In den letzten Jahren stieg der Nitrat- gehalt des Trinkwassers örtlich unterschiedlich stark an, was darauf zurückzuführen ist, 09-05-03 1.3 7
  • 12. Wasser und seine Eigenschaften dass in immer größeren Konzentrationen Stickstoff-Kunstdünger zur Kultivierung des Ackerbodens Verwendung findet. Die Düngersalze, welche meist in großem Überschuss gestreut werden und deren Nitratanteil gut wasserlöslich ist, gelangen sowohl über Grund- wie Oberflächenwasser in das Trinkwasser. Verzinktes Eisen kann unter bestimmten Voraussetzungen von im Wasser gelösten Nitraten stark angegriffen werden. In Gebrauchswässern tritt dann, als spezifische Korrosionsart das "Zinkgeriesel" auf, wobei die Reinzinkschicht der Verzinkung metal- lisch unter Korngrenzzerfall abgelöst und ausgeschwemmt wird. Die Folge ist das Zapfen von rotgefärbtem Wasser, da nach der Ablösung der Verzinkung das darunter befindliche Eisen angegriffen wird. Gelöstes Eisen (Fe) Eisen kann sowohl natürlich als auch in Form gelöster Korrosionsprodukte im Wasser auftreten. Ermittelt wird der im Wasser echt gelöste Anteil an Eisen. Das in Gebrauchs- wässern natürlich vorhandene Eisen ist vorwiegend als zweiwertiges Eisenion (Fe++), als lösliches Eisen-II-Hydrogenkarbonat gebunden. Wird ein solches Wasser belüftet, so erfolgt die Oxidation zu dreiwertigem Eisen (Fe+++), das sich braunflockig als schwer- lösliches Fe(OH)3 abscheidet. Im Wasser gelöstes Eisen kann bei geringer Strömungsgeschwindigkeit oder völligem Stillstand in Behältern und Rohrleitungen, als Eisenhydroxid ausgefällt werden. Hierbei bilden sich durch die partielle Abdeckung der Metalloberfläche in Gegenwart von gelöstem Sauerstoff Belüftungselemente, die zu Lochfraß führen. Auf wasserberührten Kupferwandungen verhindert das ausgeflockte Eisen-III-hydroxid die Ausbildung natürlicher oxidischer Deckschichten und kann infolge Elementbildung zu Lochfraß führen. Elektrische Leitfähigkeit Die Leitfähigkeit des Wassers ist als reziproker Wert des spezifischen Wasserwider-stan- des definiert. Die elektrische Leitfähigkeit gibt einen Anhalt über die Menge der im Wasser gelösten Salz bzw. der dissozierbaren Stoffe. Sie erhöht sich mit steigender Erwärmung des Elektrolyten, da hierbei sowohl die elektrolytische Dissoziation als auch die Ionenbeweglichkeiten zunehmen. Der Gesamtsalzgehalt eines Wassers beein- flusst Reichweite und Stromdichte der auf Metalloberflächen bestehenden Korrosions- elemente in der Weise, dass bei zunehmender elektrischer Leitfähigkeit die Intensität der Korrosion ansteigt. 09-05-03 1.3 8
  • 13. Wasser und seine Eigenschaften Temperatur in °C Die Temperatur sollte bei Probeentnahmen immer angegeben werden, denn es gilt all- gemein die Regel, dass die Geschwindigkeit einer korrosionschemischen Reaktion mit Erhöhung der Temperatur um je 10 °C auf das zwei- bis vierfache ansteigt. Darüber hinaus ist die Löslichkeit der Gase (Sauerstoff und Kohlendioxid) temperaturabhängig. Es ist zu beachten, dass bei Erwärmung in geschlossenen Systemen (zum Beispiel Warmwasserbereitungsanlagen) erhöhter Innendruck, Sauerstoff- bzw. Kohlendioxid- übersättigung des Gebrauchswassers auftritt. Die Temperaturabhängigkeit der Sauer- stofflöslichkeit bedingt vielfach die Bildung von Belüftungselementen zwischen Zonen unterschiedlicher Erwärmung in Warmwasserbereitern. In charakteristischer Weise empfindlich gegenüber Temperaturen über 60 °C ist der Werkstoff "verzinktes Eisen", der unter solchen Bedingungen selbst in Gleichgewichtswässern unter Blasenbildung lochfraßartig angegriffen wird. Außer der beschriebenen Blasenbildung auf wasserberührten verzinkten Metall-Ober- flächen bei Temperaturen über 60 °C, findet in diesem Bereich erhöhter Temperaturen, in Gegenwart von gelöstem Sauerstoff und in Abhängigkeit von der Wasserzusammen- setzung eine Potenzialverschiebung statt, da die Verzinkung gegenüber dem darunter liegenden Eisen ein edleres Potenzial annimmt. Die Verzinkung stellt dann keinen echten elektrochemischen Schutz für das Eisen mehr dar. Im Gegenteil, es können hier- bei vereinzelt freiliegende Eisenstellen anodisch unter Lochfraß stark angegriffen wer- den. Die beim Erwärmen des Gebrauchswassers erfolgende Verschiebung des Kalk- Kohlensäure-Gleichgewichtes führt zur Ausscheidung von schwerlöslichem Calcium- karbonat (Steinbildung), welches an den wärmsten Stellen des Systems anfällt und stark wärmeisolierend wirkt. Die Steinbildung ist von der Karbonathärte des Wassers, der Wassertemperatur und der Zeitdauer der Temperatureinwirkung abhängig. Zusammenfassung Die genannten Faktoren lassen die Zusammenhänge zwischen Korrosion einerseits und Steinbildung anderseits erkennen. Es ist deshalb von größter Wichtigkeit, dass die Art der Wasserbehandlung bereits im Projektstadium bestimmt wird, damit die Materialien für die Installation entsprechend gewählt werden können. Die Guldager Gruppe vereinigt über 50 Jahre Erfahrung mit verschiedensten Schutz- verfahren. Ein Stab von Spezialisten in vielen Ländern Europas pflegt einen regel- mäßigen Erfahrungsaustausch, um je nach Beschaffenheit des Wassers und der Installa- tion einen optimalen Schutz zu bieten. 09-05-03 1.3 9
  • 14. Korrosion 1.4 Korrosion Korrosion wissenschaftlich gesehen Der Begriff Korrosion wird nach dem Normblatt DIN 50 900 wie folgt definiert: "Unter Korrosion versteht man die Zerstörung von Werkstoffen durch chemische oder elektro- chemische Reaktion mit ihrer Umgebung". Gemeinsam ist beiden Korrosionsarten, sowohl der chemischen als auch der elektro- chemischen Korrosion, der erste gemeinsame Schritt zur Korrosion, der darin besteht, dass ein Metallatom unter Abgabe von Elektronen als Metallion aus dem Metallgitter heraustritt. Ist ein Elektronenakzeptor in Form eines Oxidationsmittels da, dann kann der Korrosionsprozess bis zum Ende ablaufen. Bei der chemischen Korrosion durch Sauerstoff oder Gase fällt der Ort der Ionisierung des Metallions mit dem Ort der Elek- tronenaufnahme zusammen. Das geschieht in auffälliger Weise bei der Verzunderung der Metalle bei höherer Temperatur. Elektrochemische Korrosion der Metalle im Wasser verläuft dagegen anders als die chemische Korrosion der erhitzten Metalle in Gasen. Die elektrochemische Korrosion durch Wasser ist durch zwei voneinander abhängige, jedoch an verschiedenen Stellen des Metalls ablaufende Reaktionen gekennzeichnet. Hierbei verlassen Metallatome unter Zurücklassung eines oder mehrerer Elektronen das feste metallische Gefüge und treten als positive Ionen in die Flüssigkeit über. In der Elektrochemie wird diejenige Elektrode als Anode oder auch Lösungsanode bezeichnet, von der der positive Strom in 1 Anode 2 Kathode 3 Stahl Fe2+ 2 1 3 mA Form von Ionen in die Flüssigkeit (Elektrolyt) fließt. Als Kathode dagegen wird die Elektrode bezeichnet, über die der negative Strom von Elektronen an den Elektrolyten weitergegeben wird, wobei diese von Elektronennehmern, z. B. Wasserstoffionen ver- braucht werden. Sinngemäß wird in wässrigen Lösungen unter "Metallkorrosion" der Metallangriff und -abbau verstanden, der durch elektrochemische Vorgänge eingeleitet 09-05-03 1.4 1
  • 15. Korrosion sowie unterhalten wird und zur Zerstörung des Werkstoffes führt. Die physikalischen und chemischen Vorgänge der Korrosion können in diesem Rahmen nur soweit behandelt werden, wie dies unbedingt notwendig erscheint, um ein Verständ- nis des Lesers für die hier behandelten praktischen Korrosionsprobleme zu erreichen. Zur weiteren Unterrichtung über die Grundlagen der Korrosion wird verwiesen auf die interessanten praxisnahen Veröffentlichungen der Herren v. Schikorr, Hömig, Kaesche, Ulrich, Kruse, Schwenk und weitere. Während auf eine umfangreiche Erläuterung der Korrosionstheorie bewusst verzichtet wird, muss doch auf folgende Punkte hingewiesen werden. Die Korrosion lässt sich nach obiger Definition auf elektrochemische Ursachen zurück- führen. Der Vorgang kann galvanisch-elektrolytisch oder rein elektrolytischer Natur sein. Im ersten Fall hängt die Korrosion mit der Bildung galvanischer Lokalelemente zusammen, in denen infolge chemischer Reaktionen zwischen Metall und Wasser, ein Stromdurchgang stattfindet. Die eben genannte galvanische Elementbildung ist für den Ablauf der Korrosion von Metallen von größter Bedeutung. Diese Erscheinung umfasst sehr viele Vorgänge, von denen die wesentlichen hier genannt sind. Die Vorgänge haben die Bildung von Lokalelementen gemeinsam, die in Berührung mit Wasser einen elek- trochemischen Stromkreis bilden, der zur Auflösung und Zerstörung des beteiligten Metalls führen kann. So ist z. B. eine Metalloberfläche, die dem Angriff durch den Elek- trolyten Wasser ausgesetzt ist, nicht als homogen anzusehen. Selbst reines Metall bietet an seiner Oberfläche dem Korrosionsangriff Bereiche unterschiedlicher Reaktionsfähi- gkeit an, die einzelne Lokalelemente bilden. Andere Heterogenitäten entstehen durch Deckschichtbildung und durch Anwesenheit unterschiedlicher Gefügebestand- teile. In wasserführenden Korrosionssystemen stehen häufig verschiedene Metalle miteinander in leitender Verbindung und sind dem Korrosionsangriff durch Wasser gleichermaßen ausgesetzt. Örtliche Unterschiede in der Zusammensetzung des aggres-siven Wassers können Ursache eines inhomogenen Korrosionsvorganges sein. Bei der Korrosion rein elektrolytischer Natur handelt es sich um den Durchgang eines vaga-bundierenden fremden elektrischen Stromes, der eine anodische Auflösung des Metalles verursacht. Dieser ganz spezielle Fall wird hier nicht in Einzelheiten besprochen, da bei der übli- chen Anwendung von Wechselstrom die Korrosion durch vagabundierende Ströme in Haushalten nur wenig Bedeutung besitzt. Korrosion einfach gesehen Die Korrosion, die zur Zerstörung des Werkstoffes führen kann, ist, genau gesehen, ein natürlicher Vorgang. Diese Behauptung scheint überraschend zu sein. Doch wie kommt es, dass z. B. Eisen an feuchter Luft oder im Wasser sofort zu rosten beginnt? Blankes 09-05-03 1.4 2
  • 16. Korrosion Eisen ist also keinesfalls in diesen beiden Medien beständig, sondern es beginnt sich umgehend in Rost umzuwandeln, wobei das Eisen den notwendigen Sauerstoffbedarf entweder aus der Luft oder aus dem Wasser entnimmt, wenn im letzteren der Sauerstoff sich in gelöster Form befindet. Wichtig ist, dass ohne Feuchtigkeit, also ohne Wasser, die Rostbildung unter normalen äußeren Bedingungen nicht auftritt. Wir sehen hier schon die außergewöhnliche Bedeutung des Wassers bei dem Vorgang der Rostbildung bzw. bei dem Vorgang der Korrosion des Eisens. Auf die besondere Rolle des Wassers wird später noch eingegangen. Das blanke Eisen befindet sich in keinem natürlichen, stabilen Zustand, sondern in einem Zwangszustand, den es überwinden will. Eisen bzw. auch die anderen Metalle sind durch Verhüttung von Erzen mit Hilfe von Kohle, Wärme, Elektroenergie usw. gewonnen worden. Ihr neuer Zustand ist instabil und nur durch Anwendung vieler Ener- gien herbeigeführt worden. Das Metall sucht den alten Zustand, der dem Erz am nächsten kommt, wieder einzunehmen. Das hat zur Folge, dass z. B. blankes Eisen jede Möglichkeit wahrnimmt, sich durch Oxydation in Rost zu verwandeln. Diese Gelegen- heit wird durch sauerstoffhaltiges Wasser besonders leicht herbeigeführt. Das Wort "corrodere" bedeutet im Lateinischen "zernagen". Die Korrosion ist eine Zer- störung des instabilen energiereichen metallischen Zustandes, verbunden mit der Wie- dergewinnung einer energiearmen Form des Materials. Die Vorgänge der Korrosion sind elektrochemischer Art und werden durch kleine Lokalelemente ausgelöst. Ein Lokalelement stellt einen eigenen Stromkreis dar. Dieser kleine Stromkreis bildet das sogenannte Korrosionselement. Der Aufbau solcher Korro- sionselemente wird in den nächsten Abschnitten beschrieben. Wichtig ist die Tatsache, dass z. B. auf dem vermeintlichen blanken Eisen eine große Zahl solcher Lokalelemente vorhanden ist. Hierdurch wird die Korrosion eingeleitet und fortgeführt bis zur weit- möglichen Zerstörung des Werkstoffes. Die auf dem Metall vorhandenen kleinen Lokalelemente sind mit den bloßen Augen nicht zu sehen, sondern nur in ihrer Wirkung, eben der gefürchteten Korrosion, zu erkennen. Einfacher ist die Wirkung der Korrosion zu begreifen, wenn zwei verschiedene Metalle in einer wässrigen Lösung sich ge- genüber stehen. Jeder kennt das Zink/Kupfer-Element, das, eingebettet in einer fast festen Salzlösung, durch Strom tragbare Elektrogeräte antreibt. Von diesen beiden Metallen geht das Zink am leichtesten in Lösung, wobei es den instabilen Metallcharak- ter wieder verliert. Der Vorgang ist mit der Erzeugung von elektrischer Energie verbun- den, die hier zur Betätigung der Elektrogeräte verwendet wird. 09-05-03 1.4 3
  • 17. Korrosion Galvanische Lokalelemente Den Begriff der galvanischen Lokalelemente fassen wir wegen ihrer Bedeutung in der folgenden kleinen Systematik nochmals zusammen. Die genannten Lokalelemente sind identisch mit den Korrosionselementen, die bei der Korrosion der Metalle auftreten. Sie können gebildet werden: · aus unterschiedlichen Metallen, · durch chemische und physikalische Ungleichheiten, die sich auf der Metalloberfläche befinden, · durch verschiedene Ablagerungen und Deckschichten auf der Metalloberfläche, · durch verschiedene Gefügebestandteile einer heterogenen Legierung, · durch unterschiedliche Spannungs- und Verformungsverhältnisse, · durch örtliche Unterschiede in der Salzkonzentration der angreifenden Lösung, · durch verschiedene Sauerstoffkonzentrationen in gleicher Lösung, · durch pH-Wert Änderungen in der Lösung. Die obengenannten Ursachen, die zur Bildung von Lokalelementen führen, erzeugen somit auf der Metalloberfläche ein Mosaik anodischer und kathodischer Bereiche, die bei Anwesenheit von Wasser oder anderer Elektrolyten die gefürchtete Korrosion aus- lösen. Metallangriff Art, Umfang und Stärke des Metallangriffes, der durch ein Korrosionselement ausgelöst wird, ist wasserseitig vorwiegend durch die im Wasser gelösten Gase und Salze bestimmt. Dazu kommt die entscheidende Rolle der Wassertemperatur und vor allem der Einfluss des pH-Wertes. Von den Gasen sind es Sauerstoff und Kohlensäure, von den Salzen hauptsächlich die Chloride und Sulfate, die Umfang und Stärke der Korro- sion beeinflussen. In vielen Fällen ist es so, dass vorwiegend der Sauerstoffgehalt und die eventuell gege- bene hohe Temperatur des Wassers Umfang und Stärke der Korrosion bestimmen, so- weit der wasserseitige Einfluss maßgebend ist. Neue Erkenntnisse der letzten Jahre lassen aber die überragende Bedeutung des Zustan- des der Metalloberfläche bei Vorgängen der Korrosion erkennen. An einer blanken Metalloberfläche, die keine Passiv- bzw. Schutzschicht aufweist, kann sich die Korrosi- on durch wasserseitigen Angriff eventuell verheerend auswirken; dagegen wird im Ex- 09-05-03 1.4 4
  • 18. Korrosion tremfall einer einwandfreien Schutzschichtbildung auf der Metalloberfläche ein wasser- seitiger Angriff vergeblich sein und die Korrosion ausbleiben. Der Zustand der Metalloberfläche ist in Rohrleitungen und geschlossenen Anlagen oft die große Unbekannte, die nicht selten zu Fehlschlüssen bei Voraussagen über die zu erwartende Korrosion führt. Aufgrund der genannten Zusammenhänge ist es schwer und oft unmöglich, im Tempe- raturbereich von 0 bis 100 °C den Verlauf einer Korrosion durch Wasser mittels thermo- dynamischer oder chemischtechnischer Rechnung vorauszubestimmen. Es sind dazu Messungen nötig. Nur die gleichartige Vorausbehandlung der Metallflächen verschiede- ner Werkstoffe lassen bei Kurzversuchen Korrosionskurven entstehen, die miteinander vergleichbar sind. Anode und Kathode Das Lokalelement, weiterhin Korrosionselement genannt, besteht aus Anode und Kat- hode. An der Anode wird das Metall angegriffen, indem es positive Metallionen in die Lösung abgibt. Da beim Austritt von positiven Metallionen aus dem Metallgefüge glei- chzeitig Elektronen zurückbleiben, reichert sich diese anodische Metalloberfläche mit Elektronen an. Die Anode löst sich infolge der Metallionenabgabe an das Wasser langsam oder schnell auf, je nach der Stärke des Korrosionselementes. Die an der Anode zurückgebliebenen Elektronen wandern auf der metallischen Oberfläche zur Kathode und werden dort durch verschiedene Kathodenreaktionen verbraucht. Die Kathode bleibt hierbei unangegriffen. Die ursprünglich an der Anode freigewordenen Elektronen, die über das Metall zur Kathode wandern, werden an Elektronennehmern z. T. an Wasserstoffionen oder Sauerstoff weitergegeben und dort verbraucht. Als Elektronennehmer können z. B. auch Eisen (III)-Ionen, Kupfer (II)-Ionen und metallische Schlämme, wie Manganschlamm, Eisenschlamm und unter Umständen auch Kohlenstoffteilchen, metallisch eisenhaltiger Sand u. a. auftreten. Sobald es gelingt, die anodischen und kathodischen Bereiche weitgehend auszugleichen oder die Potenzialdifferenzen auf andere Art verschwinden zu lassen, wird der Stromfluss und damit die Korrosion beendet. 09-05-03 1.4 5
  • 19. Korrosion Korrosionselement Während der Korrosion werden Atome aus der metallischen Oberfläche herausgelöst und treten als positiv geladene Atome (z. B. Fe2+ oder Cu2+) in die Lösung über und las- sen die entsprechende Zahl Elektronen zurück. Im Korrosionselement sind Anode und Kathode in metallisch leitender Verbindung. Über diese Verbindung fließen die Elektro- nen von der Anode zur Kathode. Der elektrische Stromkreis wird über die Elektrolyten (Wasser) geschlossen, indem positive Ionen zur Kathode wandern und dort durch die negativen Elektronen entladen oder durch Mitwirkung von gelöstem Sauerstoff oder von Wasserstoffionen verbraucht werden. Auch andere Ionen oder Stoffe, die als Elektronen- nehmer wirksam werden, können die Korrosion in Gang setzen. In der Nähe der Katho- de reichern sich Hydroxylionen an, da hier z. B. durch Entladung von H+-Ionen der sau- re Charakter des Wassers zurückgeht. Wasser als Korrosionsträger Ohne Wasser sind Reaktionen nicht denkbar. In reiner Luft ohne Feuchtigkeit rostet Eisen nicht. So korrodiert die 2000 Jahre alte heilige Säule von Delhi nicht, obwohl sie aus einfachem unlegiertem Eisen besteht. Zum Rosten dieser Säule wäre eine Luftfeuch- tigkeit von mindestens 65 % notwendig, wie sie in Delhi nicht vorkommt. Ebenso blei- ben die mehrere tausend Jahre alten eisernen Ketten auf dem höchsten Berg von Sri Lanka und die Gipfelkreuze und Eisenklammern auf den höchsten Alpenbergen rostfrei. Das Eisen verliert in der reinen, trockenen Luft des Sudans nur 3 g/m2 Oberfläche jähr- lich, dagegen in der feuchten, heißen Seeluft von Singapur 90 g/m2. Die Korrosion des Eisens durch Wasser wird durch die sogenannte "dipolare" Eigen- schaft des Wassermoleküls stark gefördert. Das Wassermolekül ist ein dipolares Mole- kül, weil seine positiven und negativen Ladungen nicht gleichmäßig um den Mittelpunkt verteilt sind, sondern asymmetrisch liegen und dadurch positive und negative Pole bil- den. Aus dieser Eigenschaft des Wassermoleküls ergibt sich zum großen Teil die bemer- kenswerte Fähigkeit des Wassers, andere Stoffe aufzulösen und in Ionen aufzuspalten, auch solche, die durch Ionenbildung zusammengehalten werden. Die elektrischen Kräfte der unsymmetrisch verteilten Ladungen des dipolaren Wassermoleküls sind so stark, dass sie in die Kristallstruktur der im Wasser befindlichen Salze eindringen können und diese in Ionen aufzuspalten vermögen. Die so gebildeten Ionen, z. B. Chlorid- und Sulfationen, werden zusammen mit den gelösten Gasen, z .B. Sauerstoff, von dem Was- ser an die Eisenwände herangeführt. Hierdurch ergeben sich die Korrosionen, die durch Erwärmung des Wassers noch erheblich verstärkt werden. 09-05-03 1.4 6
  • 20. Korrosion Einige Formen der Korrosion Der Korrosionsvorgang kann verschiedene Formen annehmen. Wir unterscheiden Kor- rosionsform und Korrosionstyp. Die Liste der Formen der Korrosion soll nicht vollstän- dig sein, sondern nur die wichtigsten in der Praxis vorkommenden Begriffe enthalten. Flächen-Korrosion Korrosion, bei der das Metall annähernd parallel zur Oberfläche abgetragen wird. Lochfraß Örtlicher Korrosionsvorgang, der zu kraterförmigen, nadelstichartigen Vertiefungen und am Ende zur Durchlöcherung führt. Korrosionsnarbe Örtlich flache Anfressung in Form einer Narbe. Bewuchskorrosion Korrosion, die durch Bewuchs mit Organismen entsteht und zu Lochfraß führen kann. Interkristalline Korrosion Korrosion entlang der Korngrenzen des Metallgefüges. Korngrenzkorrosion Sie entspricht der interkristallinen Korrosion. Transkristalline Korrosion Korrosion, die durch das Innere des Kornes verläuft. Spannungsrisskorrosion Sie tritt auf, wenn infolge innerer Spannung im Werkstück die Korrosion verstärkt wird. Spaltkorrosion Diese Form kann in den Spalten unter Unterlegscheiben, Bolzen, überlappten Teilen usw. auftreten. Selektive Korrosion Korrosion bestimmter Gefügebestandteile. 09-05-03 1.4 7
  • 21. 2. Korrosionsschutz Sanitär 2. Guldager Katolyse® Seit Generationen wird das Guldager Elektrolyse Verfahren als wirksamer Korrosions- schutz von Kalt- und Warmwasser-Rohrleitungen anerkannt. Die Guldager Katolyse ist eine Weiterentwicklung dieses herkömmlichen Verfahrens. Das grundlegende Prinzip beider Verfahren ist die Zudosierung eines Aluminiumions, welches im Wasser-Leitungsnetz eine Schutzschicht aufbaut. Katolyse (eine Eigen- wortschöpfung) soll ausdrücken, dass das Aluminium kathodisch und nicht anodisch wie bei der klassischen Elektrolyse gelöst wird. Ein umfassender Vergleich von Elektro- lyse und Katolyse erfolgt unter 2.1.4. Der wesentliche Unterschied beider Verfahren besteht darin, dass die Elektrolyse ein indirekter Ablauf ist. In der ersten Phase der Elektrolyse wird ein positives Aluminium- Ion gebildet, welches dann in ein negatives Ion umgeformt wird, bevor es die Schutz- schicht in den Rohrleitungen bildet. Anodenoxidation (bekannt als Elektrolyse): AL ⇒ Al +++ + 3e- Dieses positive Aluminium-Ion geht eine Verbindung mit den negativen Ionen sowie Salz im Wasser ein. Vorzugsweise mit F (große Affinität), mit Sulfationen, mit Ca(HCO3)2 unter Bildung von Kalkschlamm (was hauptsächlich im Iso-elektrischen Punkt geschieht- siehe Abbildung) und mit OH -, das sich an der Kathode bildet. Al+++ + 4OH ⇒ Al(OH)4- (= AlO2- + H2O) Außerdem entsteht eine wichtige Verbindung mit Silikat: 2Al+++ + 2H2SiO4 + H2O ⇒ Al2Si2O5(OH)4 + 6H+ Dagegen erfolgt bei der Katolyse ein direkter Ablauf. Durch die kathodische Lösung von Aluminium entsteht sofort ein negatives Aluminiumion, welches augenblicklich aktiv ist und die bekannte Schutzschicht wirksamer, schneller und mit viel weniger Elektrodenverbrauch aufbaut. Kathodenreduktion (Katolyse): Al + OH- + H2O ⇒ AlO2- + 3/2 H2 09-05-03 2 1
  • 22. Guldager Katolyse® Die Aluminationen sind unmittelbar zur Reaktion bereit, entsteht im Rohrsystem H+. 2H+ + 2AlO2- ⇒ Al2O3 + H2O Hierdurch geschieht eine Aluminiumhydroxydausfällung auf den Metallflächen, solange H+-ionen und Metallionen vorhanden sind- das heißt solange Korrosion existiert. Somit werden Deckschichten mit 1 bis 1,5 mm Stärke ausgeprägt, die als kathodischer Inhibi- tor funktionieren. Zusätzlich haben auch die Aluminationen ein symbiotisches Verhältnis zum Silikat, was die Schutzschichtbildung begünstigt. 2Al(OH)4- + 2H4SiO4 + 2H + Al2Si2O5(OH)4 + 7H2O Abb. Löslichkeit von Al im Verhältnis zum pH-Wert mg Al/l 29,0 10°C 2,9 F- Al+++ Al(OH)4- 0, 29 Cl- AlOH++ 0,029 HCO3-/SiO2- Al(OH)2+ 0,0029 Al(OH)3 Al(OH)4- Anodische Auflösung Kathodische Auflösung 0,00029 3 4 5 6 7 8 9 10 11 pH-Wert Aus der Abbildung ist zu erkennen, dass anodisch gelöstes Aluminium den Iso-elektri- schen untersten Punkt der Kurve durchlaufen muss, wo die Ausfällung sehr hoch ist. Dies zeigt sich mit viel Aluminiumschlamm und entsprechendem Aluminiumverschleiß. Mit der kathodischen Lösung wird dies vermieden, sofern, was bei Trinkwasser zutrifft, das Wasser einen pH-Wert über 5,8 hat. 09-05-03 2 2
  • 23. Guldager Katolyse® Die Guldager Katolyse® wird in drei Formen geliefert: 2.1.1 Unicat® - Die Kompakte Die Unicat Kompakt-Funktionseinheit eignet sich ideal für Warm- oder Kaltwasserinstallationen. Mit ihr kann der größte Teil aller Korrosions- schutzanwendungen in Sanitärinstallationen realisiert werden. Besonders vorteilhaft ist der geringe Platzbedarf. 2.1.2 Unicat® L - Die Grosse Die Unicat L Funktionseinheit für größere Warm- oder Kaltwasser- installationen besteht aus einem Behandlungsgefäß mit zirka 350 Liter Inhalt oder größer, eingebautem Anoden/Kathoden-Rack und Steuerung. 2.1.3 Katorack - Der Einbausatz Der Katorack ist Anoden/Kathoden Rack zum Einbau in bestehende Wassererwärmer oder Speicher, inkl. Steuerung. 09-05-03 2 3
  • 24. KatoRack® - Die Kompakte 2.1.1 Unicat® - Die Kompakte Einsatzgebiet Die Unicat Funktionseinheit schützt Warm- oder Kaltwasserinstallationen aus verzink- tem Stahl oder Kupfer garantiert gegen Korrosion. Mit ihr kann der größte Teil aller Korrosionsschutzanwendungen in Sanitärinstallationen realisiert werden. Unicat wird vorrangig zum Schutz und zur Sanierung warmgehender Installationssyste- me, auch unter der Bedingung einer thermischen Desinfektion, eingesetzt. Aufgrund unterschiedlicher Behandlungsintensitäten sind zum Schutz und zur Sanierung von Kalt- und Warmwasserinstallationen jeweils gesonderte Funktionseinheiten vorzusehen. Bei mehr als 9 m3/Tag Warm- oder 18 m3/Tag Kaltwasserverbrauch werden Funktions- einheiten zu einer Baugruppe zusammengeschlossen. Funktionsweise der Unicat® Über einen Wasserzähler mit Impulsgeber wird der Wasserverbrauch gemessen. Die in der Funktionseinheit integrierte Steuerung berechnet den entsprechenden proportionalen Strom und gibt diesen an die Katolyse®zelle ab. Durch die Elektroden-Reaktionen wer- den Hydroxilionen gebildet, die den pH-Wert des Wassers in unmittelbarer Nähe der kathodisch polarisierten Metalloberfläche erhöhen. Die kathodisch polarisierte Alumini- umelektrode löst sich proportional zum Wasserverbrauch in einer Menge von weniger als 0,1 mg/l auf. Geringste Mengen des kathodisch gebildeten Aluminates werden beim Verbrauch des Wassers und über die Zirkulation verteilt und bauen in den Leitungen eine Schutz- schicht auf, die anfänglich gelartig und mit der Zeit keramisch hart wird. Vorrichtung Unicat® bezeichnet eine Funktionseinheit, bestehend aus einem Leichtmetallgehäuse mit eingebauter beschichteter Behandlungszelle mit rund 5 Liter Inhalt und automa- tischer Durchspülung. Darin eingebaut ist eine Reinaluminiumkathode, die mit Hilfe einer Titananode und proportionalgesteuertem Fremdstrom elektrochemisch aufgelöst wird (Katolyse®). Die Stromversorgung erfolgt über einen Steuerschrank, der im oberen Bereich des Gehäuses integriert ist. Mit diesem Steuerschrank können zwei Unicat Behandlungszellen gesteuert werden. Am Steuerschrank kann eine Daten- und Service- karte (KatoCard) eingesteckt werden, um Informationen für eine Fernüberwachung aufzudatieren und abzurufen. Zusätzlich ist der Steuerschrank für eine ZLT-Über- 09-05-03 2.1.1 1
  • 25. KatoRack® - Die Kompakte wachung vorbereitet. Mit der ZLT-Überwachung können Gerätealarm und Wasserver- brauch zentral überwacht werden. Es wird zwischen Unicat Funktionseinheiten für die Behandlung von Warm- oder Kaltwasser unterschieden. Die Unicat Funktionseinheit wird im Bypass eingebaut. Einbauübersicht B E C D 3 6 ½” 3 ½” 3 2 3 3 8 ½” 7 7 6 6 4 4 3 3 ½” 5 A 1 2 3 2 5 3 1 Hauptwasserzähler A Kaltwasseranschluss 2 Rückschlagventil B Kaltwasservorlauf 3 Absperrventil C Warmwasservorlauf 4 Ablauf ¾” D Warmwasserzirkulation 5 Impulswasserzähler E 230 V / 50 Hz 6 Zirkulationspumpe 7 Unicat 8 Warmwasserbehälter Die gepunkteten Linien kennzeichnen elektrische Verbindungen. Die Montage der Unicat erfolgt durch einen örtlichen Sanitär- und Elektroinstallateur mit Inbetriebnahme durch einen Guldager Servicetechniker. 09-05-03 2.1.1 2
  • 26. KatoRack® - Die Kompakte Maßskizze Unicat Typ U1 - U2 & U A B 3 EL 1156 A B 897 483 689,5 101 206,5 120 1 2 2 1 237 55 215 270 Achtung Folgende Zwischenräume und Abstände sind zu gewährleisten: · min. 300 mm über dem Gehäuse · min. 100 mm seitlich · min. 500 mm Lichthöhe unter dem Gehäuse Elektroanschluss · Anschlusskabel Cu 3 x 1,5 mm2, 1 m lang. · Anschluss an 230 V, über Schalter an Sicherung (10 A), geerdet. · Anschluss des Wasserzählers mit Impulsausgang über Anschlusskabel Cu 2 x 0,75 mm2. · Umwälzpumpe separat an 230 V anschließen. Rohrverbindungen · Wasservorlauf (1) : ½” Rohr · Wasserrücklauf (3) : ½” Rohr · Abfluss (2) : ¾” Rohr Alle Abmessungen in mm angegeben. 09-05-03 2.1.1 3
  • 27. KatoRack® - Die Kompakte Montagebeispiele Höchstens 30 Wohnungen mit max. 5 m³/24 Stunden(1) oder 60 Wohnungen mit max. 10 m³/24 Stunden(1). Kaltwasser, Brauchwasser ½” ½” vom Behälter oder Wärmetauscher ¾” Bodenabfluss Höchstens 120 Wohnungen mit max. 20 m³/24 Stunden(1). Kaltwasser, Brauchwasser ½” ½” vom Behälter oder Wärmetauscher ¾” ¾” Bodenabfluss Höchstens 180 Wohnungen mit max. 30 m³/24 Stunden(1). ½” ½” Kaltwasser, Brauchwasser vom Behälter oder Wärmetauscher ¾” ¾” ¾” Bodenabfluss (1)Bei Einsatz im Kaltwasser verdoppeln sich die angegebenen Werte für Wohnungen und m³/24 Stunden. 09-05-03 2.1.1 4
  • 28. KatoRack® - Die Kompakte Technische Daten Behandlungszelle Inhalt, ca. 5 Liter Höhe 500 mm Betriebstemperatur, max. 95 °C Betriebsdruck, max. 8 bar Prüfdruck 12 bar Anschlüsse Vor-/Rücklauf ½” Spülung ¾” Behältermaterial St.37.2 Innenbeschichtung Emaille Isolation Styropor Anz. x Länge Reinaluminiumkathode 1 x 400 (U1-30 1 x 200) Steuerung für 1 (2) Funktionseinheit(en) Anzeige LCD Elektroanschluss 230 V / 50 Hz Auslesungsmöglichkeit Datenkarte Leistungsaufnahme pro Zelle 4W Schutzart IP 50 Betriebsspannung Anode/Kathode 3 - 12 V Verbrauchsabhängige Regelung 1 oder 10 l/Impuls über Impulswasserzähler 09-05-03 2.1.1 5
  • 29. KatoRack® - Die Große 2.1.2 Unicat® L - Die Große Einsatzgebiet Die Unicat® L-Funktionseinheit schützt große Warm- oder Kaltwasserinstallationen aus verzinktem Stahl oder Kupfer garantiert gegen Korrosion. UniCat L wird vorrangig zum Schutz und zur Sanierung warmgehender Installations- systeme, auch unter der Bedingung einer thermischen Desinfektion, eingesetzt. Auf- grund unterschiedlicher Behandlungsintensitäten sind zum Schutz und zur Sanierung von Kalt- und Warmwasserinstallationen jeweils gesonderte Funktionseinheiten vor- zusehen. Funktionsweise der Unicat® L Über einen Wasserzähler mit Impulsgeber wird der Wasserverbrauch gemessen. Die Ste- uerung berechnet den entsprechenden proportionalen Strom und gibt diesen an die Katolyse®zelle ab. Durch die Elektroden-Reaktionen werden Hydroxilionen gebildet, die den pH-Wert des Wassers in unmittelbarer Nähe der kathodisch polarisierten Metall- oberfläche erhöhen. Die kathodisch polarisierte Aluminiumelektrode löst sich propor- tional zum Wasserverbrauch in einer Menge von weniger als 0,1 mg/l auf. Einbauübersicht Vorlauf Warmwasser Aus 1¼” 1¼” 230 V / 50 Hz K-Schrank Luftab- scheider Strang- Regulierungs- ventil Ein Wasser- zähler 1¼” Liefergrenze 09-05-03 2.1.2 1
  • 30. KatoRack® - Die Große Geringste Mengen des kathodisch gebildeten Aluminates werden beim Verbrauch des Wassers und über die Zirkulation verteilt und bauen in den Leitungen eine Schutz- schicht auf, die anfänglich gelartig und mit der Zeit keramisch hart wird. Vorrichtung Unicat® L bezeichnet einen beschichteten Standardbehälter mit 350 l Inhalt. Im oberen Bereich sind mehrere Rein-Aluminiumkathoden eingebaut, die mit Hilfe einer Titan- anode und proportionalgesteuerten Fremdstrom elektrochemisch aufgelöst werden. Die Chromstahl-Halterung mit Alu-Zylinder wird am Minuspol befestigt. Um den Alu- miniumzylinder wird der Pluspol in Form einer spiralförmigen Mischoxid-Anode fi- xiert. Die Stromversorgung erfolgt über einen externen Steuerschrank. Mit diesem Steuer- schrank können zwei UniCat L-Behandlungsgefäße gesteuert werden. Am Steuerschrank kann eine Daten- und Servicekarte (KatoCard) eingesteckt werden, um Informationen für eine Fernüberwachung aufzudatieren und abzurufen. Zusätzlich ist der Steuerschrank für eine ZLT-Überwachung vorbereitet. Mit der ZLT- Überwachung können Gerätealarm und Wasserverbrauch zentral überwacht werden. Das Unicat L-Behandlungsgefäss wird im Bypass eingebaut. 09-05-03 2.1.2 2
  • 31. KatoRack® - Die Große Technische Daten des Unicat® L Behälters (350 Liter) Inhalt 350 Liter Durchmesser 630 (790) mm Gesamthöhe 1400 mm Werkstoff St 37.2 Seviceöffnung 400 mm Durchmesser Anschlüsse 1¼” Betriebsdruck 10 bar Prüfdruck 13 bar Betriebstemperatur, max. 80 ºC Innenbeschichtung Epoxy Autom. Entlüft. ½” Entleerungsventil 1¼” Steuerung für 1 (2) Behälter Breite 270 mm Höhe 220 mm Tiefe 365 mm Anzeige LCD Elektroanschluss 230 V / 50 Hz Auslesungsmöglichkeit Datenkarte (KatoCard) Leistungsaufnahme pro Rack 4W Schutzart IP 50 Betriebsspannung Anode/Kathode 3 - 12 V Verbrauchsabhängige Regelung 1 oder 10 l/Impuls über Impulswasserzähler Mit einer Steuerung (K-Schrank) können bis 2 Behälter gesteuert werden. Technische Änderung vorbehalten! 09-05-03 2.1.2 3
  • 32. KatoRack® - Der Einbausatz 2.1.3 KatoRack® - Der Einbausatz Einsatzgebiet Der KatoRack®-Einbausatz wird in bestehende Wassererwärmer oder Speicher einge- baut und schützt mittlere bis große Warm- oder Kaltwasserinstallationen aus Stahl verzinkt oder Kupfer garantiert gegen Korrosion. KatoRack wird in Wohnbauten, Krankenhäusern, Schulen, Hotels, industriellen Bauten und anderen größeren Wasserverbrauchern eingesetzt, um bereits angegriffene Lei- tungen zu sanieren oder als vorbeugender Schutz. Funktionsweise des KatoRacks Über einen Wasserzähler mit Impulsgeber wird der Wasserverbrauch gemessen. Die elektronische Regelung berechnet den entsprechenden proportionalen Strom und gibt diesen an die KatoRack-Anode ab. Dieser Strom fliesst an die Aluminiumkathode, wo Hydroxilionen gebildet werden, die den pH-Wert des Wassers in unmittelbarer Nähe der kathodisch polarisierten Aluminiumoberfläche erhöhen. Die kathodisch polarisierte Alu- miniumelektrode löst sich proportional zum Wasserverbrauch in einer Menge von weni- ger als 0,1 mg/l auf. Geringste Mengen des kathodisch gebildeten Aluminates werden beim Verbrauch des Wassers und über die Zirkulation verteilt und bauen in den Leitungen eine Schutz- schicht auf, die anfänglich gelartig und mit der Zeit keramisch hart wird. Vorrichtung KatoRack bezeichnet einen Einbausatz, der aus einer oder mehreren Rein-Aluminium- kathoden besteht, die mit Hilfe einer Titananode und proportional gesteuertem Fremd- strom elektrochemisch aufgelöst werden (Katolyse®). Die Chromstahl-Halterung mit Aluminiumzylinder wird mit einer Chromstahl-Schraubdurchführung im vorhandenen Behälter festgeschraubt. Um den Aluminiumzylinder wird der Pluspol in Form einer spiralförmigen, Mischoxid beschichteten Titananode fixiert. Sollen sowohl die Warm- als auch die Kaltwasserleitungen geschützt werden, sind 2 unterschiedliche Anlagen nötig. 09-05-03 2.1.3 1
  • 33. KatoRack® - Der Einbausatz K-Schrank 230 V / 50 Hz Vorlauf, Wärm Zirkulation Kaltwasser Elektronische Regelung Ein Steuerschrank kann eine Warmwasserinstallation mit maximal 2 Wassererwärmern oder Speichern schützen. Bei mehr als 2 Wassererwärmern werden mehrere Apparate- schränke parallel montiert. Auf der Frontplatte können über eine Digitalanzeige verschiedene Werte abgelesen werden. Die wichtigsten Daten im Zusammenhang mit der KatoRack-Wasserbehandlung sind: · Strom und Spannung der Elektroden · Momentaner Warmwasserverbrauch Bei Unterbrechung der Stromversorgung, sowie bei defekter oder zu stark verbrauchter Elektrode, wird Alarm ausgelöst. Der betreffende Stromkreis wird unterbrochen. Ist der Fehler behoben, kann der betroffene Stromkreis wieder in Betrieb genommen werden. 09-05-03 2.1.3 2
  • 34. KatoRack® - Der Einbausatz Inertanoden Im unteren Teil des Behälters werden der Konstruktion angepasste Inertanoden einge- baut. Es handelt sich dabei um Anodenmaterial, welches einem sehr geringen Abbau unterworfen ist. Sie werden unabhängig von der Katolyse® an einen separaten Strom- kreis des Steuerschranks angeschlossen. Die Inertanoden gewährleisten die für den kathodischen Korrosionsschutz notwendige Stromdichte für den unteren Teil des Behälters sowie das eingebaute Heizregister. Durch Anheben der Stromdichte können diese Anoden im Bedarfsfall elektrolytisch Sauerstoff produzieren. Die Sauerstoffproduktion richtet sich nach dem Faraday'schen Gesetz. Mit dem Einbau dieser Spezialanoden können auch bei kleinstem Verbrauch keine Geruchsbelästigungen durch stagnierendes Wasser auftreten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Inertanoden eine Lebensdauer von rund 15 Jahren aufweisen und deshalb nicht im gleichen Intervall wie die Aluminiumkathoden auszuwechseln sind. Die Unterhaltskosten werden dadurch kleiner. Service und Unterhalt Über jede Anlage wird ein eigenes Dossier geführt. Die Revisionsarbeiten werden indi- viduell je nach Betriebsbedingungen und Wasserverhältnissen ausgeführt. Der Guldager Servicevertrag umfasst folgende Dienstleistungen: · Überwachung und Avisierung der Revisionstermine · Vorbereitung und Herstellung der zu ersetzenden Opferkathoden · Reinigung und Kontrolle der Behälter · Auswechseln der Opferkathoden · Überprüfung der Installation ca. alle 12 Monate vor Ort · Fernüberwachung mit der KatoCard alle 2 Monate · Alle notwendigen Einregulierungen im Zusammenhang mit der KatoRack- Kombinationsanlage · Erforderliche Kontrollen und Besuche im Zusammenhang mit Funktions- störungen der KatoRack-Anlage 09-05-03 2.1.3 3
  • 35. KatoRack® - Der Einbausatz Die Überwachung gemäss Betriebsanleitung besteht zur Hauptsache aus: · wöchentliche Ablesung des Display und Meldung an Guldager bei Alarmanzeige · Zurücksendung der KatoCard nach Einlesung am Gerät und Kontrollzapfung an der Behälter-Entleerung Für das Heizregister kann bei bestehenden Anlagen keine Garantie abgegeben werden (innerer Zustand unbekannt). 09-05-03 2.1.3 4
  • 36. Elektrolyse und Katolyse® im Vergleich 2.1.4 Elektrolyse und Katolyse® im Vergleich Elektrolyse Katolyse® Anodisch gelöstes Aluminium Al+++, Kathodisch gelöstes Aluminium, d. h. gebildet bei pH 4, kann nicht direkt zur Aluminat Al(OH)4-, gebildet bei pH 9, Schutzschichtbildung im Wasser mit kann direkt zur Schutzschichtbildung an- neutralem pH-Wert (6,5 - 8,5) verwendet gewandt werden. werden. Dazu ist die Umwandlung in Aluminat, über eine Verbindung des Al+++ Ion mit dem kathodisch gebildeten OH- Ion, erforderlich. Al+++ reagiert besonders auf die negati- AlOH4- reagiert besonders auf die im ven Ionen im Wasser. Der Transport bis Wasser befindlichen korrodierenden zur Kathode ist deshalb problematisch, Metallionen unter Wasserstoff in der weil unterwegs eine Vielzahl von negati- Spannungsreihe: ven Ionen überwunden werden müssen: · Eisen Fe+++ · Fluor F- · Zink Zn+ · Sulfat SO4-- · Nickel Ni++ · Nitrat NO3- · Chrom Cr++ · Silikat SiO2- · Blei Pb++ · Chlorid Cl- · Cadmium Cd++ Man kann davon ausgehen, dass ca. Bei der Korrosion dieser Metalle bilden +++ 90 % vom erzeugten Al zusammen sich typisch Wasserstoffione H+, die als mit einem dieser negativen Ionen Salze Katalysator für die Fällung von Aluminat bilden, welche geringe Lösbarkeit im auf das Metall wirken, wobei eine prak- Wasser haben und deshalb als Schlamm tisch unlösbare Aluminiumoxid-Schicht ausfallen. gebildet wird. Um dies auszugleichen, muss in der Es entsteht keine Schlammbildung. +++ Praxis 10mal so viel Al gelöst wer- den, um die gewünschte Menge Alumi- nat zu erreichen. 09-05-03 2.1.4 1
  • 37. Elektrolyse und Katolyse® im Vergleich Elektrolyse Katolyse® Das Al+++ Ion ist ein effektiver Korro- Das Aluminat-Ion ist nicht zweckmäßig sionsinhibitor in Wässern mit einem pH- bei Wässern mit niedrigem pH-Wert (pH Wert niedriger als 5. 6), weil Aluminium amphoter ist, und so erst mit beträchtlichem Verlust, in Al+++ umgebildet werden muss. Wegen der korrosionsverhindernden Wir- Wegen der korrosionsverhindernden Wir- kung der Elektrolyse-Anlage ist der kung der Katolyse®-Anlage ist der Eisengehalt im allgemeinen niedrig, was Eisengehalt im allgemeinen niedrig, was auf das Wachstum von Legionella hem- auf das Wachstum von Legionella hem- mend wirkt. mend wirkt. Organische Kolloide sowie die meisten Aluminat ist negativ geladen und hat Bakterien sind negativ geladen und des- deshalb keine Affinität zu organischen halb dazu geneigt, sich mit den positiv Kolloiden und Bakterien. +++ geladenen Al -Ionen zu verbinden. Dies kann zur Bildung von Bakterien in Ausflockungen und im Bodenschlamm führen. Anwendungen: Anwendungen: Kann sowohl für Warm- als auch für Kann sowohl für Warm- als auch für Kaltwasserinstallationen eingesetzt wer- Kaltwasserinstallationen eingesetzt wer- den. Elektrolyse sollte immer in Voll- den. Katolyse® kann sowohl in Voll- als strom mit reichlichem Behandlungsvolu- auch Teilstrom eingebaut werden. men eingebaut werden. Keine erforderliche Verweilzeit. Die Elektrolyse erfordert ca. 20 Minuten Behandlungszeit, einerseits um das Nie- derschlagen und andererseits die Umbil- dung der restlichen Al+++ Ionen bei der Kathode zu sichern. 09-05-03 2.1.4 2
  • 38. Elektrolyse und Katolyse® im Vergleich Elektrolyse Katolyse Ein Elektrolysesystem muss so gebaut Katolyse® ist eine raffinierte Methode, werden, dass die ausgefällten Salze sich um Aluminat zu erzeugen und Korrosion niederschlagen und gelegentlich ent- effektiv zu verhindern. schlammt werden können. Elektrolyse ist eine Wasserbehandlung, bei der ca. 10 % der Wasserhärte gefällt werden kann. Deswegen kann man mit Elektrolyse, bei relativ hohem Strom, Steinbildungen in einem bestimmten Maß verhindern. Die Wasserqualität muss innerhalb der Die Wasserqualität muss innerhalb der EU-Grenzwerte für Trinkwasser liegen. EU-Grenzwerte für Trinkwasser liegen. Einsatzgrenzen: Einsatzgrenzen: pH-Wert < 8,5 pH-Wert < 8,5 Leitfähigkeit > 100 µS/cm Leitfähigkeit > 100 µS/cm Gesamtphosphat < 2 mg/l als P2O3 Gesamtphosphat < 2 mg/l als P2O3 Der Grenzwert von 0,20 mg/l Alumini- In der Praxis wird der Grenzwert von um kann unter bestimmten Vorausset- 0,20 mg/l Aluminium bei üblichen Trin- zungen, im Interesse der erforderlichen kwasserinstallationen nie überschritten. Menge von Aluminat, nicht immer gehal- ten werden. Mit Katolyse® werden die folgenden Mit ausreichenden Aluminatkonzentra- Rohrtypen geschützt: tionen werden typisch die folgenden Rohrtypen vor Korrosion geschützt: · Verzinkte Rohre · Edelstahlrohre · Verzinkte Rohre · Bleirohre · Edelstahlrohre · Kupferrohre · Bleirohre · Kupferrohre 09-05-03 2.1.4 3
  • 39. Allgemeine Einbauhinweise und Garantie 2.2 Allgemeine Einbauhinweise und Garantie Einbauhinweise Unsere Lieferung und der Guldager-Vollservice umfassen keine Zirkulationsmessungen, Kontrolle von Regulierungsventilen der Installationen und dergleichen. Wir gehen davon aus, dass die vorhandene Installation ordnungsgemäß funktioniert. Sollten Pro- bleme in der Installation eintreten, sind wir behilflich die betreffenden Ursachen zu fin- den. Wir übernehmen aber damit nicht gleichzeitig die Verantwortung für notwendige Justierungen und Änderungen der Installation gemäss unserer Empfehlungen. Dies obliegt dem Eigentümer der Installation. Bei Notwendigkeit sollte vorab eine fachgerechte Spülung des Installationssystems erfolgen. 1. Rohrsysteme mit Zirkulation Die Zirkulation muss einen dauerhaften Transport des behandelten Wassers gewährlei- sten und auf das vorhandene Warmwassersystem abgestimmt sein. Dazu gehört, dass die Zirkulation gleichartig erfolgt und ein funktionierendes Rückschlagventil vorhanden ist. Eine Dauerunterbrechung (Tag und Nacht) der Zirkulation kann in einzelnen Fällen die Zeit verlängern, um das Rohrsystem zu schützen. Deshalb sollte die Zirkulation nicht zeitgesteuert unterbrochen werden. Es wird weiterhin vorausgesetzt, dass alle an die zu schützenden Rohrleitungen ange- schlossenen Wasserzapfstellen regelmäßig geöffnet werden, um den Transport der Schutzschichtbildner zu gewährleisten. 2. Rohrsysteme ohne Zirkulation a) typisch Kaltwasserrohre und b) Warmwasserrohre, an die Zapfstellen ohne Zirkulationssystem montiert sind. In beiden Fällen erfolgt der Transport des behandelten Wassers nur beim Verbrauch. Der Verbrauch muss deshalb häufig erfolgen, um den Transport der Schutzschichtbildner zu gewährleisten. An Zapfstellen, wo kein oder ein kleiner täglicher Verbrauch erfolgt, sollte man überle- gen, ob man diese stilllegt oder mit zeitgesteuerten Magnetventilen versieht. 09-05-03 2.2 1
  • 40. Allgemeine Einbauhinweise und Garantie Werden Temperaturen höher als 60 °C verwendet, sollte dies mitgeteilt werden, da hier- durch eine Erhöhung der Behandlungsintensität der Korrosionsschutzanlage notwendig sein kann. Garantie für Guldager Katolyse-Korrosionsschutzanlagen in Wasserinstallationen Guldager A/S gewährleistet, dass nach Inbetriebnahme der Katolyse-Korrosionsschutz- anlagen in den nachgeschalteten Rohrleitungen keine elektrochemische Korrosion auf- tritt. Falls die nachgeschalteten Rohrleitungen infolge elektrochemischer Korrosion an den wasserberührenden Flächen nach Inbetriebnahme der Schutzanlage außer Betrieb genommen werden müssen, verpflichtet sich Guldager A/S, die Schutzanlage zu dem bei der Lieferung an Guldager bezahlten Betrag zurückzunehmen. Diese Garantie ist zeitlich nicht begrenzt, solange die Servicearbeiten nach den von Guldager bestimmten Intervallen durch Guldager ausgeführt werden. 09-05-03 2.2 2
  • 41. 3. Korrosionsschutz Behälter 3.1 AnoPerm F - kathodischer Korrosionsschutz für Filterbehälter mit potenzialabhängiger Regelung des Schutzstroms Der kathodische Korrosionsschutz für Stahl-Filterbehälter bewährt sich in Trinkwasser-, Schwimmbad- und Industrie-Filteranlagen, auch bei Einsatz von Ozon als Entkeimungsmittel. Diese äußerst korrosiven Oxidationsmittel zerstören Gummierungen und andere organische Korrosionsschutzschichten relativ schnell. Eine Ausbesserung vor Ort ist sehr aufwändig und weniger beständig als eine Beschichtung im Werk. Für den Einbau des kathodischen Korrosionsschutzes spielt es keine Rolle, ob der Filter neu oder schon sanierungsbedürftig ist. Ganz oder teilweise noch vorhandene Beschichtungen/Gummierungen müssen nicht entfernt werden. Rostige Flächen werden mit Hilfe von Spachtel und Stahlbürste grob gereinigt. Sandstrahlung ist nicht nötig. Abb. Drucksandfilter mit kathodischem Korrosionsschutz 1 1 Automatische elektronische Reglung des Schutzstromes 2 Titan/Mischoxid-Inertanoden 4 3 Ag/AgCl Referenzelektrode 4 Sicherheitsniveauelektrode 5 Rohrstutzen-Innenschutz 6 Automatische Entlüftung (bauseits) Guldager hat den kathodischen Korrosionsschutz mit einer 3 5 elektronischen Regelung 2 2 versehen, welche den Schutzstrom in Abhängigkeit des Potenzials automatisch regelt. 3 Damit wird der maximale Korrosionsschutz bei optimaler 2 Kalkschutzschicht erreicht. Die zusätzlich integrierte Niveauüberwachung garantiert maximale Sicherheit. 3 I 1