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Massenkrankheit
    StressDepression
Was kommt auf uns Zahnärzte zu?

     Usedom 21. Mai 2008
         Dr. Siegmar Dettlaff
          CH-6003 Luzern
                                ©Bieger
Das Thema ist hochaktuell…




Stress.Sternartikel.Cortisol.HRV-08.07   ©Bieger
„Modekrankheit“ Burnout




                          ©Bieger
Depressionen nehmen zu:
• gestern: 11,5% der deutschen
  Bevölkerung litten in den letzten Jahren
  an depressiven Verstimmungen
• heute: erfüllt jeder vierte Patient in der
  Hausarztpraxis die Kriterien von
  Depression
• morgen: die am häufigsten gestellte
  Diagnose in der hausärztlichen Praxis
  überhaupt (lt. WHO)
                                           ©Bieger
Stress am Arbeitsplatz
                         hat grosse ökonomische Bedeutung
      • CONSUMERS CONCERN ABOUT STRESS & ANXIETY
             GREAT BRITAIN        44 %    GERMANY                                                  41 %
             FRANCE               42 %    USA                                                      48 %
             JAPAN                62%
      Source: Leatherhead Food RA, Health Focus

      • 10-15% OF THE POPULATION SUFFER FROM ANXIETY ILLNESS

      • STRESS AT WORK : A VERY COMMON PROBLEM
              - a very high cost in terms of workers’ health
              - absenteism & lower performance

      Cost of work-related stress/year: $200 billion worldwide
      Source: International Labour Office


      -> European Union :                            € 20 billion - 40 million workers affected
      -> United Kingdom :                            40 million workdays lost annually
      -> United States :                             $ 60 billion - 550 million workdays lost annually
      Source: Guidance on work-related stress/European Commission/Spice of live or kiss of death


      Stress-related disorders affect nearly 400 million people worldwide
      Source: WHO-2000



Stress in Deutschland.International-2004                                                                  ©Bieger
Depressionen
        Patienten berichten
„Absolute Leere in mir .....“
„Die Kollegen machen
 mich fertig .....“
„Ich habe an nichts mehr Freude .....“

„Starke Schuldgefühle .....“

„Angst es der Ehefrau zu sagen .....“

„Das Leben ist so
 unglaublich schwer .....“
„Ich fühle mich total einsam .....“



  Depression x 2 Krankheitstage.Berufe-FAZ.2006
                                                  ©Bieger
STRESS ERKRANKUNGEN

 •     Fatigue, CFS                          •   PMS
 •     Fibromyalgie                          •   Menopausebeschwerden
 •     Burnout-Syndrom                       •   Herzpochen, Herzjagen
 •     Depressionen                          •   Koronarspasmen,
 •     Dysthymie/Dysphorie                       Vasokonstriktion
 •     Kopfschmerzen / Migräne               •   Adipositas
 •     AD(H)S, Hyperaktivität                •   Heißhunger (auf Kohlehydrate)
 •     Angststörungen, Panikattacken •           Alkohol- u. Nikotinabhängigkeit
 •     Schlafstörungen                       •   Libidoverlust, EDF
 •     Schlaf ohne Erholung                  •   Funktionelle Darmstörungen
 •     Kognitive Dysfunktion                 •   „Colon irritabile“, Reizdarm
       Gedächtnisstörungen
                                             • Parodontitis
 •     Koordinationsstörungen
                                             • Myo-Tendopathie
Neuroendokrine Störungen-Tabelle.Bild-2005                                      ©Bieger
Stress bedeutet Belastung,
Gefährdung und Zerstörung des
         Organismus!




                                ©Bieger
Stresstoleranz oder
  Stressresistenz
Die Bedingungen, unter denen
 Stress-Reaktionen ausgelöst
werden, sind höchst individuell.

                                   ©Bieger
Individualität von StressReaktionen
             1971 A. Antonovsky
    israelischer Soziologe und Stressforscher



  Fast 30 Prozent der von Antonovsky
untersuchten Frauen der Jahrgänge 1914
  bis 1923, die das KZ überlebt hatten,
     wiesen keine gesundheitlichen
              Schäden auf!
                                                ©Bieger
Stress nicht gleich Stress!
• Stress ist die physiologische körperliche
  Reaktion auf Herausforderungen
  (Anpassung an Störgrössen)
• Eustress: Angemessene Stressoren
  fördern die normale körperliche und
  seelische Entwicklung
• Disstress: Stress kann psychisch und
  somatisch krank machen, wenn er den
  Körper in ständiger Alarmbereitschaft hält
                                          ©Bieger
StressToleranz
• ist genetisch determiniert
• variiert im Laufe des Lebens
• kann therapeutisch beeinflusst werden
• entscheidet darüber, ob externe
  oder interne Stressoren Eustress
  oder Disstress auslösen


                                          ©Bieger
Einfluss von physiologischem Stress (Prüfungssituation)
      auf die Produktion inflammatorischer Zytokine
 bei Studenten mit unterschiedlicher Stresstoleranz

                      Personen mit hoher                           versus niedriger                           Stresstoleranz

                                                                                                    18                                    160
                300
                                                       1000
                250                                                                                 16                                    140




                                                                                   IL-1Ra (ng/ml)
IFN-g (IU/ml)




                                           TNF-α (pg/ml)




                                                                                                                           IL-6 (pg/ml)
                                                           800
                200
                                                                                                    14                                    120
                150                                        600
                                                                                                    12                                    100
                100                                        400
                50                                                                                  10                                     80
                                                           200
                 0                                                                                   8                                     60
                         PRE STRESS POST                         PRE STRESS POST                         PRE STRESS POST                        PRE STRESS POST




 cytokines in physiological stress 1.ppt
                                                                                                                                                                  ©Bieger
Akuter Stress




                ©Bieger
AKUTE-STRESS-ACHSE
    HPT – HVL – NNR Achse
Katecholamin - Serotonin - Achse



                               ©Bieger
es ist zu viel…
Die Synergie aus Intensität und Anzahl von
 Stressoren, vor allem der Zeitfaktor kann
die individuelle Stressresistenz überwinden,
      so dass die physischen und/oder
psychischen Anpassungsmechanismen
      überfordert werden: Es kommt zu
        StressSymptomen!
                                          ©Bieger
Chronischer Stress




                     ©Bieger
Stress
                                             Kurzfristiges Aktivieren der HPT-
                          akuter Stress      HVL-NNR-Achse: Anstieg von
                                             Cortisol, Noradrenalin, Serotonin

                                            Chron. Hyperaktivität der HPT-HVL-
                           chron. Stress    NNR-Achse: erhöhter Sympathikotonus
                                            (Adrenalin), genetische Disposition:
                                            individuelle StressResistenz?


                                    Neuro
CRH-Desensibilisierung                                CRH-Dauerstimulation
                                    Stress
                                                                   Depression
                                                                  Hypercortisolismus
          Burn-Out                            Fatigue
      Hypocortisolismus                    Hypocortisolismus
                                              5-HT-Defizit
 Stress.akut.chron.Schema-04.06                                                   ©Bieger
Der neue Begriff
              „Die StressDepression“




Stress Depression.Buch 2006            ©Bieger
Drei Phasen der Stressdepression
          nach Otto Benkert

 • In der Vorphase entwickelt sich
   der Dauerstress
 • In der Kernphase entsteht die
   stressbedingte Depression
 • In der Folgephase treten
   somatische Erkrankungen dazu

                                     ©Bieger
Ganzheitliches vernetztes Denken ist das
   Gebot der Stunde in der Medizin!




                                       ©Bieger
Stress
                                              Kurzfristiges Aktivieren der HPT-
                          akuter Stress       HVL-NNR-Achse: Cortisol-
                                              Noradrenalin-, Serotoninanstieg
                                            Chron. Hyperaktivität der HPT-HVL-
                           chron. Stress    NNR-Achse: erhöhter Sympathikotonus
                                            genetische Disposition?



                                    Neuro
CRH-Desensibilisierung                                CRH-Dauerstimulation
                                    Stress
                                                                   Depression
                                  Inflammation!
                                                                  Hypercortisolismus
          Burn-Out                            Fatigue
      Hypocortisolismus                    Hypocortisolismus
                                              5-HT-Defizit
 Stress.akut.chron.Schema-04.06                                                   ©Bieger
STRESS
     
INFLAMMATION



               ©Bieger
Zahnheilkunde und
       Neurostress
Material / oraleEntzündungen
           ROS, RNS, Zytokine
   Inflammation
              Tph-Hemmung, Zytokine

     Neuroendokrinium
                  Abfall von Serotonin
        Fatigue, Depression
                                         ©Bieger
CFS
                                               FMS                     MCS
                                             Fibromyalgie




                                 ESM                                         Depression
                              Elektrosmog

                                                       Neuro-
                       Schlaf-                       endokrine                    Burn-Out
                      losigkeit
                                                      Immun-
                                                    Dysfunktion               irritables
                             Arthritis                                          Colon


                                             Dysme-                   Parondon-
                                             norrhoe                     titis
                                                            Migräne

Neuroendokrine Störungen-Tabelle.Bild-2005                                                   ©Bieger
Neurotransmitterstörungen: Ursachen

       • Stress

       • Ernährungsmängel

       • Umwelttoxine

       • Genetische Faktoren

       • Krankheit (Inflammation)

                                    ©Bieger
Neurotransmitter-Defizite

Noradrenalin                                            Serotonin
                            Schlafstörungen         Heißhunger
      Motivationsabfall       Depression        Darmmotilität niedrig
      Antriebsschwäche                        Stimmung verschlechtert
    Konzentrationsstörung                         Schlafstörungen
         Depression           Kognitiver            Depression
                                 Abfall,
                               Stimmung
                             verschlechtert

                                          Fatique
                 Motivations-             Schnelle
                    abfall               Ermüdung
                                Alter
                          Muskelschwäche
                       Konzentrationsstörungen
                           Vergesslichkeit
                             Depression
                            Selbstzweifel

                             Dopamin                                    ©Bieger
Serotoninmangel
       wirkt sich auf den
gesamten Organismus aus und
     ist bei einer Vielzahl
von gesundheitlichen Störungen
          mitbeteiligt.

                             ©Bieger
Klinik des Serotonin-Defizit-Syndroms
             Endogene Depressionen
             Angst- und Zwangsstörungen
             Phobien
 Emotionen   Panikattacken
             Mangelnde Affektkontrolle
             Vermindertes Selbstwertgefühl
             Schuldgefühle
             Autoaggressivität (Alkohol, Drogen,
             Suizid)

                     Vorlieben, z.B. für Süsses
                     Kontrolle (Sucht)
Ess-                 Bulimie
Dysregulation        Magersucht
                     Gewichtszunahme

                                          29       ©Bieger
Klinik des Serotonin-Defizit-Syndroms

                      Schlaflosigkeit
 Schlafstörungen      Schlafbedürfnis


                     Antriebsarmut
                     Desinteresse
Stressverarbeitung   Reduzierte Belastbarkeit
                     Konzentrationsstörungen
                     Vermindertes Kurzzeitgedächtnis

                Kopfschmerzen,
                Migräne
  Tonisierung   Bruxismus
                Koronarspasmen
                Colon irritabile
                Fibromyalgien, Skoliose                ©Bieger
Verdachtsdiagnose „Serotoninmangel“

•   Depressivität (auch Winterdepression)
•   Ängstlichkeit: Platzangst, Erwartungsängste
•   geringe Belastbarkeit: soziale Isolierung
•   Vorliebe für Schokolade und Süsses
•   Kopfschmerzen und Migräne
•   Beschwerden im Bindegewebsapparat
•   Reizdarm
•   Beeinträchtigungen beim Kurzzeitgedächtnis
•   Schlafstörungen
                                                  ©Bieger
Zugehörige Syndrome
• Übergewicht/Adipositas         • Fibromyalgie
• Essstörungen: Anorexie,        • MCS Multiple Chemical Sensitivity
  Bulimie                        • Migräne
• Schlafstörungen                • Colon irritabile
• Depressive Verstimmung         • Stress
• Reaktive Depression            • Burn-out
• Saisonale Gemüts-              • Posttraumatisches
  schwankungen SAD                 Stresssyndrom PTSD
  Saisonal Affective Disorders
• Erschöpfung                    • Prämenstruelles Syndrom PMS
• CFS Chronic Fatigue Syndrom    • Perimenopausales Syndrom
• Aufmerksamkeitsdefizit-        • Atypische Parodontopathien
  störungen ADS / ADHS           • Myoarthropathie
                                 • Amalgamunverträglichkeit
                                                                 ©Bieger
AMALGAM  NEUROFUNKTION
       Studie I
       Neuropsychological and renal effects of dental amalgam in
       children: a randomized clinical trial.
             Bellinger DC et al. (Boston, Harvard) JAMA 295 (15) 1775-83, 2006
           534 Kinder, 6-10 J, 5 J Follow-up, Vergleich Amalgam/Kunststoff-Füllungen,
           im Mittel 15 Zähne behandelt.
       >>>> Keine statistisch signifikanten Unterschiede nach 5 Jahren
       bei IQ, Gedächtnisleistung, Visomotorleistung, Urinalbumin
       Studie II
       Neurobehavioral effects of dental amalgam in children:
       a randomized clinical trial.
             DeRouen TA et al. (Seattle) JAMA 295 (15) 1784-92, 2006
           507 Kinder, 8-10 J, 7 J Follow-up, Vergleich Amalgam/Kunststoff-Füllungen,
           im Mittel 18,7 Zähne behandelt.
       >>>> Keine statistisch signifikanten Unterschiede nach 7 Jahren
       bei Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Nervenleitgeschwindigkeit,
       Visomotorleistung
Amalgam.Neurofunktion.Kinder-JAMA.04.06                                 2x JAMA. 295: 1775-83; 1784-92, 2006   ©Bieger
Cortisol-Defizit
• grosse Müdigkeit am Abend
• tagsüber Müdigkeitsspitzen
  während stressiger Phasen
• Unaufmerksamkeit, Gefühl des
  „leeren Kopfes“, Verwirrtheit
• Heisshungergefühle
• Schmerzen
• schlechte Wundheilung
                                  ©Bieger
Diagnostik




             ©Bieger
Was kommt auf uns Zahnärzte zu?

 Mehr „schwierige“ Patienten mit
 •   verstärkter EntzündungsSymptomatik
 •   diffusen, unklaren Beschwerdebildern
 •   Hyperemotionalität
 •   inadäquater Aggressivität
 •   schlechter Compliance
 •   stärkeren Schmerzen
 •   schlechter Wundheilung
                                            ©Bieger
©Bieger
©Bieger
Diffuse Beschwerden im Zusammenhang mit einer Stress-Depression




                                               39             ©Bieger
Was kommt auf uns Zahnärzte zu?

 Mehr „schwierige“ Mitarbeiter(innen) mit
 •   krankheitsbedingtem Ausfall
 •   Motivationsverlust
 •   Leistungsfall
 •   zunehmender Gereiztheit, Aggressivität
 •   fehlerhaftem Arbeiten
 •   Kündigungen

                                              ©Bieger
Stress am Arbeitsplatz

• Umgebungsstressoren
• Arbeitsstressoren
• soziale Stressoren




                           ©Bieger
ArbeitsStressoren
• Zeit- und Termindruck
• keine oder zu wenig Pausen
• zu viel Arbeit
• Überforderung durch neue
  Arbeitstechniken und –methoden
• unzureichende Praxisorganisation



                                     ©Bieger
Soziale Stressoren
•   Minderwertigkeitsgefühle
•   Unterforderung
•   Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes
•   Doppelbelastung durch Beruf und Familie
•   Probleme mit dem Chef
•   Konkurrenzdenken
•   Probleme mit Kolleginnen / Mobbing

                                               ©Bieger
Was kommt auf uns Zahnärzte zu?

Wie sieht es bei uns selbst aus?




                                   ©Bieger
Burnout wird gefördert,
wenn der Beruf zentral mit
       persönlicher
Zuwendung zum Menschen
      verbunden ist.


                             ©Bieger
Für Burnout anfällige Berufsgruppen (Spitzenreiter)
 •   Altenpfleger          •   Krankenschwestern
 •   Arbeitslose           •   Krankenpfleger
 •   Architekten           •   Manager
 •   Ärzte                 •   Personal von
 •   Bankangestellte mit       Beratungsstellen
     Kundenkontakt         •   Pfarrer
 •   EDV-Spezialisten      •   Polizisten
 •   Erzieher              •   Psychologen
 •   Fluglotsen            •   Psychotherapeuten
 •   Gefängnispersonal     •   Rechtsanwälte
 •   Hebammen              •   Richter
 •   Journalisten          •   Sozialarbeiter
 •   Jugendfürsorger       •   Stewardessen
                                                   ©Bieger
Burnout ist bei Ärzten
   erschreckend häufig
• Etwa jeder vierte, in manchen
  Fachrichtungen jeder zweite Arzt ist
  von Burnout betroffen.
• Burnout trifft das Mark des
  betroffenen Mediziners.
• Die Ärzteschaft zeigt sich wenig
  betroffen!
                             47          ©Bieger
Das Schlagwort Burnout führt bei
  vielen Medizinern zu sofortigen
        Abwehrreaktionen:
 Sie wollen sich vor der Diagnose
             schützen.
Burnout haben immer nur die
anderen: Patienten, Kollegen usw.


                                    ©Bieger
Abwehr an allen Fronten

ist verständlich für Menschen, die dafür
ausgebildet und darauf eingestellt sind,
immer anderen helfen zu sollen.
Themen wie Burnout, Süchte,
Krankheiten und Suizid sind bei
Ärzten tabuisiert!
                                           ©Bieger
Abnahme der Leistungsfähigkeit
        bei Burnout

• Die anfänglich kurzfristige Zunahme
  des Leistungspotentials führt zur
  Verschleierung der Diagnose!
• Der anschliessende allmähliche Abfall
  des Leistungsniveaus wird in der
  Regel von den Betroffenen nicht
  sofort bewusst wahrgenommen
                            50        ©Bieger
Mediziner reagieren so spät
auf die Symptome von Burnout,
 weil sie Stress als Belohnung
 dafür empfinden, ihren Beruf
       ausüben zu dürfen.


                                 ©Bieger
Hyperaktivität am Beginn der
   ersten Phase von Burnout
   verschafft das Gefühl der
       Unentbehrlichkeit.

Gleichzeitig werden die eigenen
Bedürfnisse verleugnet.

                                  ©Bieger
Kompensation als
   „Hilfsmassnahmen“
• Missbrauch von Alkohol, Nikotin,
  Aufputsch- und Beruhigungsmitteln
• Einkommen steigern
• „Sich etwas zu gönnen“: Frustkäufe
  Autos, Reisen, Geliebte…


                              53       ©Bieger
Burnout basiert auf inneren Fallen

• hohes Anspruchsniveau der eigenen
  Leistungen, Einnahmen, Ziele und auch
  des Status
• Selbstüberforderung!
• finanzielle Überforderung: zu teure
  Anschaffungen für die Praxis,
  Immobilien, zu teure und zu viele
  Autos…
                              54        ©Bieger
Wegbereiter des Burnout

 ist die fatale Kombination aus
    ausgeprägtem Stress mit
niedriger Zufriedenheit im Beruf.
     Sie ist die Basis für die
    emotionale Erschöpfung.
                                    ©Bieger
Schnelltest zu Burnout
1. Bitte schätzen Sie die Höhe Ihres Eigeneinflusses im
Beruf (und nachrangig auch im Privatleben) ein.
 1 bedeutet, Sie haben auf fast nichts in Ihrem Leben Einfluss.
10 bedeutet, Sie können praktisch über alles selbst bestimmen.
Es geht ausschliesslich um Ihre persönliche Einschätzung Ihrer Situation.
Meinen Einfluss im (Berufs-)Leben schätze ich ein mit:
                      1…2…3…4…5…6…7…8…9…10
2. Wie hoch schätzen Sie Ihre Belastung im (Berufs-)
Leben ein?
 1 bedeutet, alles geht Ihnen mehr als leicht von der Hand und
10 bedeutet, Ihre Belastung ist in Ihrem Empfinden so hoch, dass Sie sich
eine höhere praktisch nicht vorstellen können und erst recht nicht ertragen.
Meine Belastung im (Berufs-)Leben schätze ich ein mit:
                     1…2…3…4…5…6…7…8…9…10
                                                                            ©Bieger
Übertragen Sie Ihre 2 Werte in das
           Koordinatensystem
     10
E
I    9             Aktivität               Stress

G    8
E    7
N    6
E
     5
I
     4
N
F    3
              Passivität                   Burnout
L    2
U
S    1
S         1   2    3       4   5   6   7      8      9   10


                           BELASTUNG
                                                              ©Bieger
Die gute Nachricht
    zum Schluss:
  StressDepression ist
      vermeidbar!
   In der Prophylaxe gibt es
erfolgversprechende, erprobte
          Strategien.           ©Bieger
Die vier Säulen
    der Burnout-Prophylaxe
•   psycho-mentale Stabilität
•   Bewegung
•   Ernährung
•   Balance des NeuroEndokriniums


                                    ©Bieger
Kognitives Stressmanagement




                      60
                              ©Bieger
BewegungsTherapie
„Todsünde“ No.1 im Burnout-Prozess ist
       Bewegungsmangel




                                     ©Bieger
Burnout-Prophylaxe: Ernährung




                      62        ©Bieger
63   ©Bieger
Therapie bei
  Neurotransmitter-Dysfunktion

Wiederherstellen der Balance zwischen
  exzitatorischen Neurotransmittern
 (Adrenalin, Noradrenalin, Glutamat, Histamin)

 + inhibitorischen Neurotransmittern
      (GABA, Serotonin, Glycin, Theanin)



                                                 ©Bieger
Neurotransmitter-Balancierung
     Diagnostik (Stresshormone, Neurotransmitter)
                   Speichel, Urin

     Konditionierung (vorw. inhibitorisches System)
2 – 4 Wo           Serotonin, GABA, Glutamin

     Therapie      (exzitatorisches System)

2 – 3 Mo
                   Monoamin-Präkursoren

      Erhaltungstherapie      (Balance)
                                                      ©Bieger

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  • 2. Das Thema ist hochaktuell… Stress.Sternartikel.Cortisol.HRV-08.07 ©Bieger
  • 4. Depressionen nehmen zu: • gestern: 11,5% der deutschen Bevölkerung litten in den letzten Jahren an depressiven Verstimmungen • heute: erfüllt jeder vierte Patient in der Hausarztpraxis die Kriterien von Depression • morgen: die am häufigsten gestellte Diagnose in der hausärztlichen Praxis überhaupt (lt. WHO) ©Bieger
  • 5. Stress am Arbeitsplatz hat grosse ökonomische Bedeutung • CONSUMERS CONCERN ABOUT STRESS & ANXIETY GREAT BRITAIN 44 % GERMANY 41 % FRANCE 42 % USA 48 % JAPAN 62% Source: Leatherhead Food RA, Health Focus • 10-15% OF THE POPULATION SUFFER FROM ANXIETY ILLNESS • STRESS AT WORK : A VERY COMMON PROBLEM - a very high cost in terms of workers’ health - absenteism & lower performance Cost of work-related stress/year: $200 billion worldwide Source: International Labour Office -> European Union : € 20 billion - 40 million workers affected -> United Kingdom : 40 million workdays lost annually -> United States : $ 60 billion - 550 million workdays lost annually Source: Guidance on work-related stress/European Commission/Spice of live or kiss of death Stress-related disorders affect nearly 400 million people worldwide Source: WHO-2000 Stress in Deutschland.International-2004 ©Bieger
  • 6. Depressionen Patienten berichten „Absolute Leere in mir .....“ „Die Kollegen machen mich fertig .....“ „Ich habe an nichts mehr Freude .....“ „Starke Schuldgefühle .....“ „Angst es der Ehefrau zu sagen .....“ „Das Leben ist so unglaublich schwer .....“ „Ich fühle mich total einsam .....“ Depression x 2 Krankheitstage.Berufe-FAZ.2006 ©Bieger
  • 7. STRESS ERKRANKUNGEN • Fatigue, CFS • PMS • Fibromyalgie • Menopausebeschwerden • Burnout-Syndrom • Herzpochen, Herzjagen • Depressionen • Koronarspasmen, • Dysthymie/Dysphorie Vasokonstriktion • Kopfschmerzen / Migräne • Adipositas • AD(H)S, Hyperaktivität • Heißhunger (auf Kohlehydrate) • Angststörungen, Panikattacken • Alkohol- u. Nikotinabhängigkeit • Schlafstörungen • Libidoverlust, EDF • Schlaf ohne Erholung • Funktionelle Darmstörungen • Kognitive Dysfunktion • „Colon irritabile“, Reizdarm Gedächtnisstörungen • Parodontitis • Koordinationsstörungen • Myo-Tendopathie Neuroendokrine Störungen-Tabelle.Bild-2005 ©Bieger
  • 8. Stress bedeutet Belastung, Gefährdung und Zerstörung des Organismus! ©Bieger
  • 9. Stresstoleranz oder Stressresistenz Die Bedingungen, unter denen Stress-Reaktionen ausgelöst werden, sind höchst individuell. ©Bieger
  • 10. Individualität von StressReaktionen 1971 A. Antonovsky israelischer Soziologe und Stressforscher Fast 30 Prozent der von Antonovsky untersuchten Frauen der Jahrgänge 1914 bis 1923, die das KZ überlebt hatten, wiesen keine gesundheitlichen Schäden auf! ©Bieger
  • 11. Stress nicht gleich Stress! • Stress ist die physiologische körperliche Reaktion auf Herausforderungen (Anpassung an Störgrössen) • Eustress: Angemessene Stressoren fördern die normale körperliche und seelische Entwicklung • Disstress: Stress kann psychisch und somatisch krank machen, wenn er den Körper in ständiger Alarmbereitschaft hält ©Bieger
  • 12. StressToleranz • ist genetisch determiniert • variiert im Laufe des Lebens • kann therapeutisch beeinflusst werden • entscheidet darüber, ob externe oder interne Stressoren Eustress oder Disstress auslösen ©Bieger
  • 13. Einfluss von physiologischem Stress (Prüfungssituation) auf die Produktion inflammatorischer Zytokine bei Studenten mit unterschiedlicher Stresstoleranz Personen mit hoher versus niedriger Stresstoleranz 18 160 300 1000 250 16 140 IL-1Ra (ng/ml) IFN-g (IU/ml) TNF-α (pg/ml) IL-6 (pg/ml) 800 200 14 120 150 600 12 100 100 400 50 10 80 200 0 8 60 PRE STRESS POST PRE STRESS POST PRE STRESS POST PRE STRESS POST cytokines in physiological stress 1.ppt ©Bieger
  • 14. Akuter Stress ©Bieger
  • 15. AKUTE-STRESS-ACHSE HPT – HVL – NNR Achse Katecholamin - Serotonin - Achse ©Bieger
  • 16. es ist zu viel… Die Synergie aus Intensität und Anzahl von Stressoren, vor allem der Zeitfaktor kann die individuelle Stressresistenz überwinden, so dass die physischen und/oder psychischen Anpassungsmechanismen überfordert werden: Es kommt zu StressSymptomen! ©Bieger
  • 18. Stress Kurzfristiges Aktivieren der HPT- akuter Stress HVL-NNR-Achse: Anstieg von Cortisol, Noradrenalin, Serotonin Chron. Hyperaktivität der HPT-HVL- chron. Stress NNR-Achse: erhöhter Sympathikotonus (Adrenalin), genetische Disposition: individuelle StressResistenz? Neuro CRH-Desensibilisierung CRH-Dauerstimulation Stress Depression Hypercortisolismus Burn-Out Fatigue Hypocortisolismus Hypocortisolismus 5-HT-Defizit Stress.akut.chron.Schema-04.06 ©Bieger
  • 19. Der neue Begriff „Die StressDepression“ Stress Depression.Buch 2006 ©Bieger
  • 20. Drei Phasen der Stressdepression nach Otto Benkert • In der Vorphase entwickelt sich der Dauerstress • In der Kernphase entsteht die stressbedingte Depression • In der Folgephase treten somatische Erkrankungen dazu ©Bieger
  • 21. Ganzheitliches vernetztes Denken ist das Gebot der Stunde in der Medizin! ©Bieger
  • 22. Stress Kurzfristiges Aktivieren der HPT- akuter Stress HVL-NNR-Achse: Cortisol- Noradrenalin-, Serotoninanstieg Chron. Hyperaktivität der HPT-HVL- chron. Stress NNR-Achse: erhöhter Sympathikotonus genetische Disposition? Neuro CRH-Desensibilisierung CRH-Dauerstimulation Stress Depression Inflammation! Hypercortisolismus Burn-Out Fatigue Hypocortisolismus Hypocortisolismus 5-HT-Defizit Stress.akut.chron.Schema-04.06 ©Bieger
  • 23. STRESS   INFLAMMATION ©Bieger
  • 24. Zahnheilkunde und Neurostress Material / oraleEntzündungen ROS, RNS, Zytokine Inflammation Tph-Hemmung, Zytokine Neuroendokrinium Abfall von Serotonin Fatigue, Depression ©Bieger
  • 25. CFS FMS MCS Fibromyalgie ESM Depression Elektrosmog Neuro- Schlaf- endokrine Burn-Out losigkeit Immun- Dysfunktion irritables Arthritis Colon Dysme- Parondon- norrhoe titis Migräne Neuroendokrine Störungen-Tabelle.Bild-2005 ©Bieger
  • 26. Neurotransmitterstörungen: Ursachen • Stress • Ernährungsmängel • Umwelttoxine • Genetische Faktoren • Krankheit (Inflammation) ©Bieger
  • 27. Neurotransmitter-Defizite Noradrenalin Serotonin Schlafstörungen Heißhunger Motivationsabfall Depression Darmmotilität niedrig Antriebsschwäche Stimmung verschlechtert Konzentrationsstörung Schlafstörungen Depression Kognitiver Depression Abfall, Stimmung verschlechtert Fatique Motivations- Schnelle abfall Ermüdung Alter Muskelschwäche Konzentrationsstörungen Vergesslichkeit Depression Selbstzweifel Dopamin ©Bieger
  • 28. Serotoninmangel wirkt sich auf den gesamten Organismus aus und ist bei einer Vielzahl von gesundheitlichen Störungen mitbeteiligt. ©Bieger
  • 29. Klinik des Serotonin-Defizit-Syndroms Endogene Depressionen Angst- und Zwangsstörungen Phobien Emotionen Panikattacken Mangelnde Affektkontrolle Vermindertes Selbstwertgefühl Schuldgefühle Autoaggressivität (Alkohol, Drogen, Suizid) Vorlieben, z.B. für Süsses Kontrolle (Sucht) Ess- Bulimie Dysregulation Magersucht Gewichtszunahme 29 ©Bieger
  • 30. Klinik des Serotonin-Defizit-Syndroms Schlaflosigkeit Schlafstörungen Schlafbedürfnis Antriebsarmut Desinteresse Stressverarbeitung Reduzierte Belastbarkeit Konzentrationsstörungen Vermindertes Kurzzeitgedächtnis Kopfschmerzen, Migräne Tonisierung Bruxismus Koronarspasmen Colon irritabile Fibromyalgien, Skoliose ©Bieger
  • 31. Verdachtsdiagnose „Serotoninmangel“ • Depressivität (auch Winterdepression) • Ängstlichkeit: Platzangst, Erwartungsängste • geringe Belastbarkeit: soziale Isolierung • Vorliebe für Schokolade und Süsses • Kopfschmerzen und Migräne • Beschwerden im Bindegewebsapparat • Reizdarm • Beeinträchtigungen beim Kurzzeitgedächtnis • Schlafstörungen ©Bieger
  • 32. Zugehörige Syndrome • Übergewicht/Adipositas • Fibromyalgie • Essstörungen: Anorexie, • MCS Multiple Chemical Sensitivity Bulimie • Migräne • Schlafstörungen • Colon irritabile • Depressive Verstimmung • Stress • Reaktive Depression • Burn-out • Saisonale Gemüts- • Posttraumatisches schwankungen SAD Stresssyndrom PTSD Saisonal Affective Disorders • Erschöpfung • Prämenstruelles Syndrom PMS • CFS Chronic Fatigue Syndrom • Perimenopausales Syndrom • Aufmerksamkeitsdefizit- • Atypische Parodontopathien störungen ADS / ADHS • Myoarthropathie • Amalgamunverträglichkeit ©Bieger
  • 33. AMALGAM  NEUROFUNKTION Studie I Neuropsychological and renal effects of dental amalgam in children: a randomized clinical trial. Bellinger DC et al. (Boston, Harvard) JAMA 295 (15) 1775-83, 2006 534 Kinder, 6-10 J, 5 J Follow-up, Vergleich Amalgam/Kunststoff-Füllungen, im Mittel 15 Zähne behandelt. >>>> Keine statistisch signifikanten Unterschiede nach 5 Jahren bei IQ, Gedächtnisleistung, Visomotorleistung, Urinalbumin Studie II Neurobehavioral effects of dental amalgam in children: a randomized clinical trial. DeRouen TA et al. (Seattle) JAMA 295 (15) 1784-92, 2006 507 Kinder, 8-10 J, 7 J Follow-up, Vergleich Amalgam/Kunststoff-Füllungen, im Mittel 18,7 Zähne behandelt. >>>> Keine statistisch signifikanten Unterschiede nach 7 Jahren bei Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Nervenleitgeschwindigkeit, Visomotorleistung Amalgam.Neurofunktion.Kinder-JAMA.04.06 2x JAMA. 295: 1775-83; 1784-92, 2006 ©Bieger
  • 34. Cortisol-Defizit • grosse Müdigkeit am Abend • tagsüber Müdigkeitsspitzen während stressiger Phasen • Unaufmerksamkeit, Gefühl des „leeren Kopfes“, Verwirrtheit • Heisshungergefühle • Schmerzen • schlechte Wundheilung ©Bieger
  • 35. Diagnostik ©Bieger
  • 36. Was kommt auf uns Zahnärzte zu? Mehr „schwierige“ Patienten mit • verstärkter EntzündungsSymptomatik • diffusen, unklaren Beschwerdebildern • Hyperemotionalität • inadäquater Aggressivität • schlechter Compliance • stärkeren Schmerzen • schlechter Wundheilung ©Bieger
  • 39. Diffuse Beschwerden im Zusammenhang mit einer Stress-Depression 39 ©Bieger
  • 40. Was kommt auf uns Zahnärzte zu? Mehr „schwierige“ Mitarbeiter(innen) mit • krankheitsbedingtem Ausfall • Motivationsverlust • Leistungsfall • zunehmender Gereiztheit, Aggressivität • fehlerhaftem Arbeiten • Kündigungen ©Bieger
  • 41. Stress am Arbeitsplatz • Umgebungsstressoren • Arbeitsstressoren • soziale Stressoren ©Bieger
  • 42. ArbeitsStressoren • Zeit- und Termindruck • keine oder zu wenig Pausen • zu viel Arbeit • Überforderung durch neue Arbeitstechniken und –methoden • unzureichende Praxisorganisation ©Bieger
  • 43. Soziale Stressoren • Minderwertigkeitsgefühle • Unterforderung • Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes • Doppelbelastung durch Beruf und Familie • Probleme mit dem Chef • Konkurrenzdenken • Probleme mit Kolleginnen / Mobbing ©Bieger
  • 44. Was kommt auf uns Zahnärzte zu? Wie sieht es bei uns selbst aus? ©Bieger
  • 45. Burnout wird gefördert, wenn der Beruf zentral mit persönlicher Zuwendung zum Menschen verbunden ist. ©Bieger
  • 46. Für Burnout anfällige Berufsgruppen (Spitzenreiter) • Altenpfleger • Krankenschwestern • Arbeitslose • Krankenpfleger • Architekten • Manager • Ärzte • Personal von • Bankangestellte mit Beratungsstellen Kundenkontakt • Pfarrer • EDV-Spezialisten • Polizisten • Erzieher • Psychologen • Fluglotsen • Psychotherapeuten • Gefängnispersonal • Rechtsanwälte • Hebammen • Richter • Journalisten • Sozialarbeiter • Jugendfürsorger • Stewardessen ©Bieger
  • 47. Burnout ist bei Ärzten erschreckend häufig • Etwa jeder vierte, in manchen Fachrichtungen jeder zweite Arzt ist von Burnout betroffen. • Burnout trifft das Mark des betroffenen Mediziners. • Die Ärzteschaft zeigt sich wenig betroffen! 47 ©Bieger
  • 48. Das Schlagwort Burnout führt bei vielen Medizinern zu sofortigen Abwehrreaktionen: Sie wollen sich vor der Diagnose schützen. Burnout haben immer nur die anderen: Patienten, Kollegen usw. ©Bieger
  • 49. Abwehr an allen Fronten ist verständlich für Menschen, die dafür ausgebildet und darauf eingestellt sind, immer anderen helfen zu sollen. Themen wie Burnout, Süchte, Krankheiten und Suizid sind bei Ärzten tabuisiert! ©Bieger
  • 50. Abnahme der Leistungsfähigkeit bei Burnout • Die anfänglich kurzfristige Zunahme des Leistungspotentials führt zur Verschleierung der Diagnose! • Der anschliessende allmähliche Abfall des Leistungsniveaus wird in der Regel von den Betroffenen nicht sofort bewusst wahrgenommen 50 ©Bieger
  • 51. Mediziner reagieren so spät auf die Symptome von Burnout, weil sie Stress als Belohnung dafür empfinden, ihren Beruf ausüben zu dürfen. ©Bieger
  • 52. Hyperaktivität am Beginn der ersten Phase von Burnout verschafft das Gefühl der Unentbehrlichkeit. Gleichzeitig werden die eigenen Bedürfnisse verleugnet. ©Bieger
  • 53. Kompensation als „Hilfsmassnahmen“ • Missbrauch von Alkohol, Nikotin, Aufputsch- und Beruhigungsmitteln • Einkommen steigern • „Sich etwas zu gönnen“: Frustkäufe Autos, Reisen, Geliebte… 53 ©Bieger
  • 54. Burnout basiert auf inneren Fallen • hohes Anspruchsniveau der eigenen Leistungen, Einnahmen, Ziele und auch des Status • Selbstüberforderung! • finanzielle Überforderung: zu teure Anschaffungen für die Praxis, Immobilien, zu teure und zu viele Autos… 54 ©Bieger
  • 55. Wegbereiter des Burnout ist die fatale Kombination aus ausgeprägtem Stress mit niedriger Zufriedenheit im Beruf. Sie ist die Basis für die emotionale Erschöpfung. ©Bieger
  • 56. Schnelltest zu Burnout 1. Bitte schätzen Sie die Höhe Ihres Eigeneinflusses im Beruf (und nachrangig auch im Privatleben) ein. 1 bedeutet, Sie haben auf fast nichts in Ihrem Leben Einfluss. 10 bedeutet, Sie können praktisch über alles selbst bestimmen. Es geht ausschliesslich um Ihre persönliche Einschätzung Ihrer Situation. Meinen Einfluss im (Berufs-)Leben schätze ich ein mit: 1…2…3…4…5…6…7…8…9…10 2. Wie hoch schätzen Sie Ihre Belastung im (Berufs-) Leben ein? 1 bedeutet, alles geht Ihnen mehr als leicht von der Hand und 10 bedeutet, Ihre Belastung ist in Ihrem Empfinden so hoch, dass Sie sich eine höhere praktisch nicht vorstellen können und erst recht nicht ertragen. Meine Belastung im (Berufs-)Leben schätze ich ein mit: 1…2…3…4…5…6…7…8…9…10 ©Bieger
  • 57. Übertragen Sie Ihre 2 Werte in das Koordinatensystem 10 E I 9 Aktivität Stress G 8 E 7 N 6 E 5 I 4 N F 3 Passivität Burnout L 2 U S 1 S 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 BELASTUNG ©Bieger
  • 58. Die gute Nachricht zum Schluss: StressDepression ist vermeidbar! In der Prophylaxe gibt es erfolgversprechende, erprobte Strategien. ©Bieger
  • 59. Die vier Säulen der Burnout-Prophylaxe • psycho-mentale Stabilität • Bewegung • Ernährung • Balance des NeuroEndokriniums ©Bieger
  • 61. BewegungsTherapie „Todsünde“ No.1 im Burnout-Prozess ist Bewegungsmangel ©Bieger
  • 63. 63 ©Bieger
  • 64. Therapie bei Neurotransmitter-Dysfunktion Wiederherstellen der Balance zwischen exzitatorischen Neurotransmittern (Adrenalin, Noradrenalin, Glutamat, Histamin) + inhibitorischen Neurotransmittern (GABA, Serotonin, Glycin, Theanin) ©Bieger
  • 65. Neurotransmitter-Balancierung Diagnostik (Stresshormone, Neurotransmitter) Speichel, Urin Konditionierung (vorw. inhibitorisches System) 2 – 4 Wo Serotonin, GABA, Glutamin Therapie (exzitatorisches System) 2 – 3 Mo Monoamin-Präkursoren Erhaltungstherapie (Balance) ©Bieger