Was macht die Landesregierung für ein gerechteres Bildungswesen? Hans-Peter Storz stellte die Maßnahmen für mehr Kinderbetreuung, an Schulen und an den Hochschulen dar, die seit 2011 eingeführt und umgesetzt wurden.
1. Geht die Bildung flöten?
Landespolitik aktuell
Hans-Peter Storz MdL
Konstanz, 26. Juni 2013
2. Baden-Württemberg schneidet bei PISA-Studien deutschlandweit mit
am besten ab.
Aber:
Zukunft der Kinder hängt von ihrer Herkunft ab
Sozialer Status bestimmt Schulerfolg
Baden-Württembergs Eltern geben am meisten Geld für Nachhilfe
aus.
2010: 6.245 Jugendliche (3,5 %) verlassen ohne
Hauptschulabschluss die Schule
Studiengebühren schrecken ab.
IGLU und andere Studien: Soziale Selektion startet direkt nach der
Grundschule nach Klasse 4.
Wir können alles, außer …
Kleiner Bildungspolitischer Rückblick
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3. Soziale Barrieren überwinden
Mehr individuelle Förderung von
Anfang an
Inklusion: Sonderpädagogische
Förderung in Regelschulen
Maßstab Koalitionsvertrag
Grundlinien
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14. Bildungspolitische Schwerpunkt-Aufgaben
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Längeres gemeinsames
Lernen
Ganztagsschule
Durchlässigkeit des
Schulsystems gewähren
Individuelle Förderung
Grundversorgung sicher
stellen
Förderung ab dem
Kleinkindalter
15. 2011: Pakt mit den Kommunen für Familien
+315 Millionen Euro jährlich für mehr Kleinkindbetreuung
Ab 2014: Zuschuss in Höhe von 68 % der Betriebskosten
Finanzielle Basis für U3-Ausbau gelegt
Ausbau Sprachförderung
Mittelfristig: Umsetzung Orientierungsplan
Auf den Anfang kommt es an!
Förderung für Kleinkinder
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17. „verbindliche“ Grundschulempfehlung abgeschafft
Beratung statt administrativer Zuweisung
Weniger Leistungsdruck ohne Grundschulabitur
Aber: Planung für Schulverwaltung und Schulträger wird schwieriger
Grundschulempfehlung
18. Maximum an individuellem und Optimum an gemeinsamem
Lernen
bestmögliche Förderung für jedes Kind optimaler
Schulabschluss (auch Kinder mit Behinderungen)
Entkoppelung von Herkunft und Bildungserfolg
Freiwilligkeit als Grundprinzip (organisatorisch,
politisch, motivational)
Antwort als die demographische Entwicklung, nicht
nur im ländlichen Raum
Gemeinschaftsschule
Ziele
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19. Gemeinschaftsschule: Prinzipien und Umsetzung
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Bildungsstandards sichern Qualität und Übergänge
Selbstlernprozesse und kooperative Lernformen im Mittelpunkt
Klassenverbände durch Lerngruppen ersetzt
Alle Leistungsniveaus/alle Abschlüsse
Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern
Rhythmisierte gebundene Ganztagsschule
Durchgängige berufliche Orientierung
2012/13 44 Starterschulen
2013/14 80 weitere Gemeinschaftsschulen
Hohe Nachfrage in Konstanz (6-zügig) und Steißlingen (5-zügig)
20. 2012/13 erstmals Bereitstellung einer Poolstunde für
Realschulen zur Unterstützung individueller Förderung
Anerkennung der Schulform:
Unterstützung bei Schulentwicklung Richtung
Gemeinschaftsschule, aber KEIN Zwang
Realschulen
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21. Ausgangslage: Klagen über massive Arbeitsüberlastung von Kindern und
Jugendlichen im „G 8“
44 neunjährige Gymnasien landesweit (von 377 GY)
(2012/13: 22; 2013/14: 22) - 2012: Nellenburg-Gymnaisum Stockach
Auswahl orientiert sich an ausgewogener regionaler Verteilung
Schulversuch, da kein altes G9, sondern Weiterentwicklung G8
Gleichzeitig: Erhöhung der Anzahl an Poolstunden um eins für
individuelle Förderung- und Differenzierungsmaßnahmen in den Klassen
5 & 6 an allen Gymnasien
Verbesserung an Gymnasien:
Mehr als G9-Versuche
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22. Bessere Unterrichtsversorgung
„Wir starten nicht bei Null, sondern im Minus“
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2011 Streichung von 711 Lehrerstellen zurückgenommen
2012 3.300 freiwerdende Lehrerstellen (insbesondere
freiwerdender Doppeljahrgang G8/9 im System belassen)
2012/13 Aufstockung der Krankheitsreserve um jährlich 200
Stellen, zusätzlich € 10 Mio. „Feuerwehrfond“
Weitere Aufstockung Krankheitsreserve
Probleme: Steuerung, 30.000 Änderungsanträge pro Jahr,
Viel mehr Schwangerschaftsvertretungen notwendig
23. Grunds
chulen,
-11.0%
HS /
WRS, -
17.6%
Realsc
hulen, -
18.2%
Gymna
sien, -
25.4%
-30.0% -20.0% -10.0% 0.0%
Landesrechnungshof: 14.400
Lehrer können bis 2020 wegfallen
Beschluss Landesregierung:
1/3 der Lehrer bleiben im System
Stand 26.6.2013: Noch keine
Stelle gestrichen,
Neueinstellung 2013: über 4500
Lehrer
Schüler-Rückgang und die Folgen
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24. Gute Arbeit:
Entfristung der pädagogischen Assistenten/-innen
Schulsozialarbeit
Land finanziert Stellen mit
15 Millionen Euro pro Jahr
Mehr Ganztagesschulen: Schwerpunkt Grundschule
Bildungsplanreform bis 2015
Reform Lehrerausbildung
Regionale Schulentwicklung: Immer mehr HS bilden keine 5. Klasse
mehr
Weitere Maßnahmen und nächste Schritte:
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25. Förderung der Weiterbildung
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Zuschusserhöhung Weiterbildung:
2012: € 2,0 Mio.
2013: € 1,2 Mio.
2014: € 2,3 Mio
Sondermittel auf Initiative der SPD-Fraktion:
2013: Alphabetisierungskampagne € 200.000
Effekt: Kursgebühren z. B. für die Abendrealschule können deutlich
gesenkt werden
In Vorbereitung: Bildungsurlaubsgesetz (Sonderurlaub für
Arbeitnehmer für Fortbildung)
26. 3000 neue Master-
Studienplätze
Abschaffung der
Studiengebühren
Entlastung: 500 Euro pro
Studierende / 140 Millionen
Euro pro Jahr
Hochschulen
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27. • Herbst 2011
– Pakt mit den Kommunen: € 330 Mio. für
Krippenausbau, Schulsozialarbeit, Sprachförderung
– keine Streichung von 711 Lehrerstellen
(€ 11,2 Mio.)
– Erhöhung Krankheitsvertretung € 2,8 Mio.
• Ab 2012
– Ca. 3300 Lehrerstellen verbleiben im System (€ 165 Mio.)
– Aufstockung Krankheitsreserve um weitere 200 Stellen Ziel: 2,5 %
– Lehrfortbildung plus € 1 Mio.
– Abschaffung Studiengebühren € 140 Mio. Entlastung für Studierende
– Umsetzung zentraler Reformprojekte
Bilanz: 650 Millionen Euro mehr für Bildung und Betreuung!
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