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Der Grund, dass in all diesen Arbeiten die Widerlegung der Evolutionstheorie so
stark betont wird, liegt darin, dass diese Theorie eine Grundlage für jede gegen die
Religion gerichtete Philosophie darstellt. Der Darwinismus, der die Schöpfung und da-
mit die Existenz Allahs ablehnt, hat seit 140 Jahren vielen Menschen ihren Glauben ge-
nommen oder sie in Zweifel gestürzt. Aus diesem Grund ist es eine wichtige Aufgabe,
die Widerlegung der Theorie zu veröffentlichen. Der Leser muss die Möglichkeit zu die-
ser grundlegenden Erkenntnis erhalten. Da manche Leser vielleicht nur die Gelegenheit
haben, eines der Bücher zu lesen, wurde beschlossen, in allen Büchern Harun Yahyas
diesem Thema ein Kapitel zu widmen, wenn auch nur als kurze Zusammenfassung.
In allen Büchern des Autors werden Fragen, die sich auf den Glauben beziehen, auf
der Grundlage des Inhalts des Quran erklärt, und die Menschen werden dazu ermutigt,
Allahs Wort zu lernen und ihm entsprechend zu leben. Alle Themen, die Allahs
Offenbarung selbst betreffen, werden in einer Weise erklärt, dass sie beim Leser keine
Zweifel oder unbeantwortete Frage hinterlassen. Die aufrichtige, direkte und fliessende
Darstellung erleichtert das Verständnis der behandelten Themen und ermöglicht, die
Bücher in einem Zug zu lesen. Harun Yahyas Bücher sprechen Menschen jeden Alters
und jeder sozialen Zugehörigkeit an. Selbst Personen, die Religion und Glauben streng
ablehnen, können die hier vorgebrachten Tatsachen nicht abstreiten und deren
Wahrheitsgehalt nicht leugnen.
Die Bücher von Harun Yahya können individuell oder in Gruppen gelesen werden.
Leser, die von diesen Büchern profitieren möchten, werden Gespräche über deren
Inhalte sehr aufschlußreich finden, denn so können sie ihre Überlegungen und
Erfahrungen einander mitteilen.
Gleichzeitig ist es ein großer Verdienst, diese zum Wohlgefallen Allahs verfassten
Bücher bekannt zu machen und einen Beitrag zu deren Verbreitung zu leisten. In allen
Büchern ist die Beweis- und Überzeugungskraft des Verfassers zu spüren, so dass es für
jemanden, der anderen die Religion erklären möchte, die wirkungsvollste Methode ist,
die Menschen zum Lesen dieser Bücher zu ermutigen.
Wir hoffen, der Leser wird die Rezensionen der anderen Werke des Autors zur
Kenntnis nehmen. Sein reichhaltiges Quellenmaterial über glaubensbezogene Themen
ist äußerst hilfreich und vergnüglich zu lesen.
In diesen Werken wird der Leser niemals – wie es mitunter in anderen Werken der
Fall ist – die persönlichen Ansichten des Verfassers vorfinden oder auf zweifelhafte
Quellen gestützte Ausführungen; er wird weder einen Schreibstil vorfinden, der
Heiligtümer herabwürdigt oder mißachtet, noch hoffnungslos verfahrene Erklärungen,
die Zweifel und Hoffnungslosigkeit erwecken.
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WIE HABEN DIE
NATIONALSOZIALISTEN MILLIONEN
JUDEN, ZIGEUNER UND
BEHINDERTE ERMORDET?
WELCHE GEHEIME ABMACHUNG
GAB ES ZWISCHEN DEN
NATIONALSOZIALISTEN UND
DEM RADIKALEN ZIONISMUS?
ADNAN OKTAR, der unter dem Pseudonym HARUN YAHYA
schreibt, wurde 1956 in Ankara geboren. Nachdem er Grundschule und
Gymnasium in Ankara absolviert hatte, studierte er Kunst an der Mimar
Sinan Universität in Istanbul und Philosophie an der Istanbul Universität.
Seit den 1980er Jahren verfasst er zahlreiche Werke zu Themen des
Glaubens, der Wissenschaft und der Politik. Harun Yahya ist bekannt als
Autor wichtiger Werke, die die Hochstapeleien der Evolutionisten auf-
decken, ihre falschen Behauptungen und die dunklen Verbindungen zwi-
schen Darwinismus und so blutigen Ideologien wie Faschismus und
Kommunismus.
Harun Yahyas Werke, übersetzt in 57 Sprachen, umfassen mehr als 45000
Seiten mit 30000 Illustrationen.
Das Pseudonym des Autors besteht aus den Namen Harun (Aaron) und
Yahya (Johannes), im geschätzten Andenken an die beiden Propheten, die ge-
gen den Unglauben kämpften. Das Siegel des Propheten, das auf dem
Umschlag aller Bücher des Autors abgebildet ist, symbolisiert, dass der Quran
das letzte Buch und das letzte Wort Allahs ist und dass der Prophet Muhammad
(Möge Allah ihn segnen und Frieden auf ihm sein lassen) der letzte der Propheten
ist. Der Autor verwendete in all seinen Arbeiten den Quran und die Sunnah
(Überlieferungen) des Propheten Muhammad (Möge Allah ihn segnen und
Frieden auf ihm sein lassen) zu seiner Führung. Er zielt darauf ab, alle grundlegen-
den Behauptungen der ungläubigen Systeme einzeln zu widerlegen, die
Einwände gegen die Religion endgültig auszuräumen und ein "letztes Wort" zu
sprechen. Er verwendet das Siegel des letzten Propheten, der endgültige Weisheit
und moralische Perfektion erlangte (Möge Allah ihn segnen und Frieden auf ihm
sein lassen) als Ausdruck seiner Absicht, ein abschließendes Wort zu sprechen.
Das gemeinsame Ziel aller Werke des Autors ist es, die Verkündigungen des
Quran in der Welt zu verbreiten und auf diese Weise die Menschen dazu anzuleiten,
über grundlegende Glaubensthemen wie die Existenz Allahs, Seine
Einheit und das Jenseits nachzudenken und das verrottete
Fundament der ungläubigen Systeme und deren heidnische
Praktiken vor aller Augen darzulegen.
So werden denn auch die Werke Harun Yahyas in
vielen Ländern der Welt, von Indien bis Amerika, von
England bis Indonesien, von Polen bis Bosnien, von
Spanien bis Brasilien, von Malaysia bis Italien, von
Frankreich bis Bulgarien und Russland gerne gele-
sen. Die Bücher, die u.a. in englisch, französisch,
deutsch, italienisch, spanisch, portugiesisch, urdu,
arabisch, albanisch, chinesisch, suaheli, haussa, di-
vehi (gesprochen in Mauritius), russisch, bosnisch,
serbisch, polnisch, malaisch, uigurisch, indone-
5
sisch, bengalisch, dänisch und schwedisch übersetzt wurden, finden im Ausland ei-
ne große Leserschaft.
Die Werke werden auf der ganzen Welt begeistert aufgenommen, und mit ihrer
Hilfe haben viele Menschen den Glauben an Allah zurückgewonnen und tiefere
Einsichten in ihren Glauben bekommen. Jeder, der diese Bücher liest, erfreut sich an
deren weisen, auf den Punkt gebrachten, leicht verständlichen und aufrichtigen Stil
sowie an der intelligenten, wissenschaftlichen Annäherung an das Thema.
Eindringlichkeit, absolute Konsequenz, einwandfreie Darlegung und
Unwiderlegbarkeit kennzeichnen die Werke. Für ernsthafte, nachdenkliche Leser
besteht keine Möglichkeit mehr, materialistische Philosophien, Atheismus und an-
dere abwegige Ansichten zu verteidigen. Werden diese dennoch verteidigt, dann le-
diglich aufgrund einer Trotzreaktion, da die Argumente widerlegt wurden. Alle
leugnerischen Strömungen unseres Zeitalters mussten sich dem Gesamtwerk von
Harun Yahya ideologisch geschlagen geben.
Ohne Zweifel resultieren diese Eigenschaften aus der beeindruckenden Weisheit
und Erzählweise des Quran. Der Autor hat nicht die Absicht, sich mit seinen Werken
zu rühmen, sondern beabsichtigt lediglich, andere zu veranlassen, den richtigen
Weg zu finden. Er strebt mit der Veröffentlichung seiner Werke keinerlei finanziellen
Gewinn an.
Wer die Menschen ermutigt, diese Werke zu lesen, ihren Geist und ihre Herzen
zu öffnen und sie anleitet, noch ergebenere Diener Allahs zu sein, leistet der
Gemeinschaft einen unschätzbaren Dienst.
Gegenüber der Bekanntmachung dieser wertvollen Werke käme die
Veröffentlichung von bestimmten Büchern allgemeiner Erfahrung, die den
Verstand der Menschen trüben, die gedankliche Verwirrung hervorrufen und die
bei der Auflösung von Zweifeln und bei der Rettung des Glaubens ohne starke
Wirkung sind, einer Verschwendung von Mühe und Zeit gleich. Doch mehr noch
als das Ziel der Rettung des Glaubens ist deutlich, dass bei Werken, die die literari-
sche Kraft des Verfassers zu betonen versuchen, diese Wirkung nicht erreicht wird.
Falls diesbezüglich Zweifel aufkommen, so möge es aus der allgemeinen Überzeu-
gung des Autors verständlich sein, dass es das einzige Ziel der Werke Harun Yahyas
ist, den Atheismus zu beseitigen und die Moral des Quran zu verbreiten und dass
Wirkung, Erfolg und Aufrichtigkeit dieses Anliegens deutlich zu erkennen sind.
Man muss wissen, dass der Grund für die Unterdrückung und die Qualen, die
Muslime erlitten haben, in der Vorherrschaft des Unglaubens liegt. Der Ausweg be-
steht in einem ideologischen Sieg der Religion über den Unglauben, in der
Darlegung der Glaubenswahrheiten und darin, die Quranische Moral so zu erklä-
ren, dass sie von den Menschen begriffen und gelebt werden kann. Es ist klar, dass
dieser Dienst in einer Welt, die tagtäglich immer mehr in Unterdrückung,
Verderbtheit und Chaos versinkt, schnell und wirkungsvoll durchgeführt werden
muss, bevor es zu spät sein wird.
Das Gesamtwerk von Harun Yahya, das die Führungsrolle bei diesem wichtigen
Dienst übernommen hat, wird mit dem Willen Allahs die Menschen im 21.
Jahrhundert zu der im Quran beschriebenen Ruhe, zu Frieden und Gerechtigkeit,
Schönheit und Fröhlichkeit führen.
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http://www.harunyahya.de/
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INHALT
VORWORT
HOLOCAUST, JUDEN UND ANTISEMITISMUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
Die Wahrheit über den Holocaust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16
Die Lage der Leute der Schrift im Quran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Die dunklen Wurzeln des Antisemitismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20
Der Nationalsozialismus: Das Heidentum des 20. Jahrhunderts . . . . . . .23
Die darwinistischen Wurzeln des Nationalsozialismus . . . . . . . . . . . . . . .25
Die quranische Moral beseitigt Antisemitismus und Rassismus . . . . . . .30
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33
Zionismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34
TEIL EINS:
WEITGEHEND UNBEKANNT: DIE KOOPERATION ZWISCHEN . . .35
Nationalsozialisten und radikalen Zionisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35
Von der Diaspora zum Zionismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36
Der politische Zionismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39
Das Assimilationsproblem des Zionismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41
Der Rassismus des 19. Jahrhunderts und der moderne Antisemitismus .43
Herzls antisemitische Karte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45
Der Widerstand der Juden gegen den radikalen Zionismus . . . . . . . . . . .49
Die ideologische Verwandtschaft zwischen dem radikalen
Zionismus und dem Nationalsozialismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51
Die Kooperation des radikalen Zionismus mit dem Nationalsozialismus55
Die ersten Regierungsjahre der Nazis und die radikalen Zionisten . . . . .58
Der Aufruf an die deutschen Juden für die Wahl Hitlers . . . . . . . . . . . . . .64
Die Überwindung des Anti-Nazi Boykotts mit
Hilfe der radikalen Zionisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .65
Die radikalen zionistischen Finanziers Hitlers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68
Das Auswanderungsabkommen zwischen denradikalen
Zionisten und den Nationalsozialisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70
Die Nürnberger Rassengesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74
Die Zusammenarbeit zwischen der SS und den radikalen Zionisten . . . .77
Radiklale Zionistische SS-Spione und SS-Waffen für diese Zionisten! . . .79
ADNAN OKTAR
10
Die Behinderung der Flucht der Juden durch die radikalen Zionisten . .81
Mussolini, der italienische Faschismus und die radikalen Zionisten . . . .85
Allianzen mit den Antisemiten Österreichs, Rumäniens und Japans . . . .89
Die polnischen Antisemiten und die radikalen Zionisten . . . . . . . . . . . . .92
Das Sternkorps und der Versuch einer militärischen
Allianz mit den Nazis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .95
Adolf Eichmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .99
TEIL ZWEI
DER HOLOCAUST . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .103
Die Nationalsozialisten und ihre Feinde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .104
Die Anfänge des Holocaust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .106
Krieg und Holocaust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .110
Tod in den Ghettos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .111
Die Endlösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .115
Die Transporte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .117
Die Todeslager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .119
Einsatzgruppen: Die Todesschwadronen der Nazis . . . . . . . . . . . . . . . . .124
Die Religionsfeindlichkeit der Nazis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .126
Die radikalen Zionisten in den Jahren des Holocaust . . . . . . . . . . . . . . . .129
Die Instrumentalisierung des Holocausts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .131
Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .134
TEIL DREI
DIE VERGESSENEN MASSENMORDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .135
Der Massenmord an den Behinderten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .135
Der Massenmord an den Sinti und Roma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .143
Der Massenmord an den Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .146
All die anderen, die ihr Leben verloren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .148
TEIL VIER
DIE ANTISEMITISCHE POLITIK ISRAELS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .153
Die Drohungen der israelischen
Führungsriege an die Juden in der Diaspora . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .157
Radikaler Zionistischer Terror in Flüchtlingslagern . . . . . . . . . . . . . . . . .161
Mossads Organisator für Auswanderungen: Aliyah Bet . . . . . . . . . . . . .166
HARUN YAHYA
11
Die Operation "Ali Baba" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .169
Die Operationen "Moses" und "Salomon" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .174
Die Operation "Magischer Teppich" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .183
Andere israelische Verfahren des Kaufens von Juden:
Die rumänischen Juden und der Vertrag von Luxemburg . . . . . . . . . . . .190
Die Geheimbeziehungen, die Israel mit den
zeitgenössischen Nazis aufbaute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .192
NACHWORT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .195
ANHANG EINS
IIsrael, die Faschisten der Dritten Welt und Gladio . . . . . . . . . . . . . . . . .197
ANHANG ZWEI
Die israelisch-serbischen Verbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .204
SCHLUSSFOLGERUNG:
DIE LIST DES TEUFELS IST LEICHT ZU DURCHSCHAUEN . . . . . . .208
Der wissenschaftliche Zusammenbruch des Darwinismus . . . . . . . . . . 209
Der erste unüberwindliche Schritt: Die Entstehung des Lebens . . . . . . 210
"Leben entsteht aus Leben" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210
Ergebnislose Bemühungen im 20. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211
Die komplexe Struktur des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212
Der imaginäre Evolutionsmechanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214
Lamarcks Einfluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .215
Neodarwinismus und Mutationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216
Keine Übergangsformen im Fossilienbestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217
Darwins zerstörte Hoffnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219
Das Märchen von der Evolution des Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220
Die Darwin-Formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222
Technologie in Auge und Ohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226
Ein materialistischer Glaube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .230
Die Evolutionstheorie, der Fluch der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231
ENDNOTEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .224
AUSGEWÄHLTE BIBLIOGRAFIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .228
12
Zionismus, Judentum und Holocaust waren und sind Themen zahlloser
Debatten. Daher ist es sinnvoll, am Anfang dieses Buches einige
Grundgedanken deutlich zu machen. Das Buch im Allgemeinen muss im
Rahmen dieser Umstände verstanden und interpretiert werden.
Die Wahrheit über den Holocaust
In diesem Buch behandeln wir die Unterdrückung, die Massaker und
den Völkermord, die von den Nationalsozialisten vor und während des II.
Weltkrieges an den Juden und anderen Menschen verübt wurden. Zuerst ist
es jedoch notwendig klarzustellen, dass wir ohne jegliche Unterscheidung
zwischen Religion, Rasse und ethnischer Herkunft gegen Unterdrückung,
Folter und Völkermord sind. Wir billigen nicht den geringstenungerechtfer-
tigten gegen Juden oder andere Menschen gerichteten Angriff, sondern
verurteilen einen solchen auf das Schärfste.
Diese Moral folgt einem Prinzip, das Allah den Menschen im Quran be-
fahl. Allah verdammt im Quran diejenigen, die auf der Erde Unfrieden her-
vorrufen, Menschen unterdrücken und in unrechter Weise Leben nehmen.
"...Wer einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord begangen oder
Unheil im Lande angerichtet hat, (der soll sein wie einer), der die ganze
Menschheit ermordet hat..." (Sure 5:32 - al-Ma'ida)
Allah macht in dieser Sure unmissverständlich klar, dass es den
Menschen verboten ist, Verbrechen zu begehen. Unser Herr bewertet den
Mord an einem einzigen unschuldigen Menschen als ebenso große Schuld,
wie die Ermordung aller Menschen.
13
VORWORT
Holocaust, Juden und Antisemitismus
ADNAN OKTAR
14
The Nazis subjected European Jews
to indisputable and unforgivable cru-
elty during World War II. They humili-
ated, insulted and degraded millions
of Jewish civilians, forcing them
from their homes and enslaving them
in concentration camps under inhu-
man conditions. The terrible photog-
raphs of Jewish prisoners at Ausch-
witz on the left, or the dead prisoners
at Buchenwald below, are sufficient
reminders of the scale of the Nazi
barbarity.
Es ist eine Tatsache, dass vor und während des II. Weltkriegs zahlreiche
Juden der Unterdrückung ausgesetzt waren und dabei ihr Leben verloren.
Entschieden verurteilen wir die von den Nazis und anderen Bewegungen an
Menschen verübten Qualen und Morde. Eine unentschuldbare Grausamkeit
ist nicht nur, was den Juden angetan wurde, sondern auch, was Millionen an-
dere Menschen, Deutsche, Russen, Engländer, Japaner, Chinesen, Zigeuner,
Kroaten, Polen, Angehörige der Berberstämme, Serben, Araber, Bosniaken
und andere erlitten, die im II. Weltkrieg ihr Leben verloren. Historiker haben
errechnet, dass vor und während des II. Weltkrieges ungefähr 29 Millionen
Zivilisten von den Nazis in Konzentrationslagern und Ghettos, bei mil-
itärischen Hinrichtungen oder politischen Morden ermordet wurden.
Eines der beiden Hauptthemen dieses Buches ist die geheime
Zusammenarbeit von Nazideutschland mit bestimmten Gründern des Staates
Israel. Dies mag vielen Menschen erstaunlich erscheinen, doch die his-
torischen Tatsachen zeigen, dass die Gründer des Staates Israel, manche
Zionisten, über einen bestimmten Zeitraum in enger Zusammenarbeit mit
Nazideutschland standen. Deshalb muss angenommen werden, dass die
Repressalien der Nazis ein guter Grund für die Auswanderung der europäis-
chen Juden nach Palästina darstellten. Manche Zionisten unterstützten die
Naziherrschaft, die ihren eigenen Brüdern und vielen anderen Nationalitäten
schreckliche Unterdrückung brachte, wirtschaftlich und politisch und sie
klatschten der rassistischen Politik der Nazis Beifall.
Dies ist ein brisantes Thema, denn der Völkermord der
Nationalsozialisten an den Juden wird seit dem II. Weltkrieg für politische
Zwecke benutzt. Einige Elemente innerhalb des israelischen Staates nahmen
ständig zu dem Begriff "Holocaust" Zuflucht, um die eigene Politik von
Besetzung und Terror zu legalisieren und Kritiker zum Schweigen zu bringen.
Tatsächlich war die Gründung Israels dank internationaler Sympatie und
Unterstützung möglich geworden, die zum großen Teil aus dem Holocaust re-
sultierten. Ein weiteres Thema, das wir in diesem Buch behandeln, ist die
Tatsache, dass die Vernichtungspolitik der Nazis sich nicht nur gegen die
Juden richtete, sondern ebenso auf andere ethnische, religiöse und soziale
Gruppen wie Zigeuner, Polen, Slawen, religiöse Katholiken, Zeugen Jehovas
sowie Körper- und Geistesbehinderte. Es ist richtig, dass das jüdische Volk,
das 5,5 Millionen Menschen in den Konzentrationslagern verlor, am meisten
von den nationalsozialistischen Greueln betroffen war. Doch die Zahl der
HARUN YAHYA
15
Menschen, die in den Lagern ihr Leben verloren, übersteigt 11 Millionen, und
mehr als die Hälfte davon sind Menschen aus den oben genannten Gruppen.
Ebenso wie dem jüdischen Holocaust muss auch dem an diesen Menschen
verübten Massenmord gedacht werden. Die nationalsozialistische
Grausamkeit als ein nur gegen Juden gerichtetes Unternehmen darzustellen,
ist nicht nur falsch, sondern vor allem ein Zeichen der eingangs genannten
Bemühungen, den Holocaust für politische Zwecke zu benutzen.
Die Lage der Leute der Schrift im Quran
In diesem Buch werden wir die Juden, die von ihnen erlittenen
Grausamkeiten und auch die geheimen Beziehungen einiger Juden mit den
Architekten dieser Grausamkeiten behandeln. Um Vorurteilen, falschem
Verständnis und dem Verdacht des Antisemitismus vorzubeugen, ist es sin-
nvoll, darzustellen, wie ein Muslim das Thema "Juden und Judentum" betra-
chtet.
Allah teilt in einem Vers folgendermaßen mit, dass die Menschen nicht
nach Rassen, Hautfarben und ethnischen Wurzeln zu bewerten sind, sondern
entsprechend ihres Verhaltensmoral:
"O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem Mann und einer Frau und
machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr einander kennenlernt.
Doch der vor Allah am meisten Geehrte von euch ist der Gottesfürchtigste
unter euch. Allah ist fürwahr wissend, kundig." (Sure 49:13 - al-
Hudschurat)
Der im Vers verwendete Ausdruck "damit ihr einander kennenlernt"
zeigt, weshalb Allah unterschiedliche Rassen und ethnische Abstammungen
schuf: Die verschiedenen Nationalitäten und Stämme, die alle Diener Allahs
sind, haben einander kennenzulernen, das heißt, sie sollen von ihren unter-
schiedlichen Kulturen, Sprachen, Gebräuchen und Fähigkeiten lernen. Das
Ziel des Zusammenfindens unterschiedlicher Rassen sind nicht
Auseinandersetzung und Krieg , sondern es ist kulturelle Vielfalt.
Die Moral und die Bestimmungen, die Allah in diesem und anderen
Versen vermittelt, halten einen Muslim auf jeden Fall vom Rassismus ab.
Deshalb ist es nicht vorstellbar, dass wir als Muslime Juden oder einer an-
deren Rasse gegenüber negative Gedanken hegen und dies lediglich aufgrund
deren ethnischer Abstammung.
ADNAN OKTAR
16
17
In the sight of God, people acquire superiority not according
to their languages, race or gender, but according to their
godliness. The existence of different races and nations is a
cultural wealth, not a reason for war and conflict.
Betrachtet man das Thema unter dem Blickwinkel der jüdischen
Religion, so begegnen wir erneut einer bedeutenden im Quran offenbarten
Tatsache. Die Juden werden gemeinsam mit den Christen im Quran als "Leute
der Schrift" bezeichnet und stehen den Muslimen näher als die Polytheisten.
Wie sehr auch die Thora und die Bibel willkürlich abgeändert wurden, und
Juden und Christen als Ergebnis dieser Textentstellung manche abergläubis-
che Überzeugungen angenommen haben, sind sie doch Menschen, die an
Allah, Seine Einheit und an die von Ihm kommenden Bestimmungen gebun-
den sind.
Im Quran werden grundlegende Unterscheidungen zwischen
Polytheisten und den Leuten der Schrift vorgenommen, die vor allem in
Bezug auf das soziale Leben bedeutsam sind. So teilt Allah zum Beispiel in
einem Vers bezüglich der Polytheisten mit:
"... Siehe, die Götzendiener sind unrein. Darum sollen sie sich nach
diesem ihrem Jahr der unverletzlichen Moschee nicht mehr nähern..."
(Sure 9:28 - at-Tauba)
Denn Polytheisten sind Menschen, die keinerlei göttliche Regel kennen,
über kein moralisches Kriterium verfügen und ohne Zögern jegliche Art von
Unreinlichkeit und Abweichung begehen.
Lediglich die Leute der Schrift verfügen über moralische Kriterien, die
im wesentlichen auf der Eingebung Allahs beruhen, sowie auf den Begriffen
"Verboten" und "Erlaubt". Deshalb sind die Speisen der Leute der Schrift für
Muslime erlaubt. In gleicher Weise wurde muslimischen Männern gestattet,
Frauen der Leute der Schrift zu heiraten. Diesbezüglich befahl Allah in einem
Vers folgendes:
Heute sind euch alle guten Dinge erlaubt. Auch die Speise derer, denen
die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, so wie euere Speisen ihnen er-
laubt sind. Und (erlaubt sind euch zu heiraten) tugendhafte Frauen, die
gläubig sind, und tugendhafte Frauen von denen, welchen die Schrift vor
euch gegeben wurde, sofern ihr ihnen ihr Brautgeld gegeben habt und tu-
gendhaft mit ihnen lebt, ohne Unzucht, und keine Geliebten nehmt. Wer
den Glauben verleugnet, dessen Werk ist fruchtlos, und im Jenseits ist er
einer der Verlorenen. (Sure 5:5 - al-Ma'ida)
ADNAN OKTAR
18
Diese Bestimmungen zeigen, dass als Ergebnis einer Heirat zwischen
Muslimen und Leuten der Schrift Verwandschaftsbeziehungen entstehen
können und beide Seiten gegenseitigen Einladungen zum Essen Folge leisten
können; dies sind demzufolge die Grundlagen, die warmherzige menschliche
Beziehungen und ein entspanntes Miteinander gewährleisten. Wenn also im
Quran diese maßvolle und tolerante Ansicht empfohlen wird, dann ist es un-
denkbar, dass wir als Muslime gegenteilige Gedanken hegen.
Weiterhin wird im Quran mitgeteilt, das Klöster, Kirchen und Synagogen
zu den von Allah geschützten Gebetsstätten zählen:
"...Und hätte Allah nicht die einen Menschen durch die anderen
abgewehrt, wären (viele) Klöster, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in
denen Allahs Name häufig gedacht wird, bestimmt zerstört worden. Und
wer Ihm helfen will, dem hilft gewiss auch Allah; denn Allah ist stark und
mächtig." (Sure 22:40 - al-Hadsch)
Dieser Vers zeigt jedem Muslim, wie wichtig es ist, den Gebetsstätten der
Leute der Schrift Achtung zu entbieten und diese zu schützen.
Betrachtet man schließlich die islamische Geschichte, dann fällt auf, dass
sich muslimische Gesellschaften zu jeder Zeit den Leuten der Schrift
gegenüber maßvoll und tolerant verhielten. Dies wird besonders im
Osmanischen Reich deutlich, dessen Erben die Bewohner der heutigen Türkei
sind. Bekanntlich fanden die Juden, denen im katholischen Spanien kein
Lebensrecht mehr eingeräumt wurde, den gesuchten Frieden auf dem Boden
des Osmanischen Reiches. Sultan Mehmet der Eroberer gestand nach der
Eroberung Konstantinopels sowohl den
Christen als auch den Juden das Recht auf ein
Leben in Freiheit zu. Während der gesamten
osmanischen Herrschaft wurden die Juden als
Leute der Schrift betrachtet und ihnen die
Möglichkeit gewährt, in Frieden zu leben.
HARUN YAHYA
19
Throughout history, Muslim communities have tre-
ated members of other races and religions with un-
derstanding. The picture shows Sultan Mehmed the
Conqueror entering the Hagia Sophia.
Zu keiner Zeit gab es in der islamischen Welt den in Europa zu beobach-
tenden Antisemitismus (Judenfeindlichkeit), der aus den Praktiken der
Inquisition und aus rassistischem Gedankengut geboren wurde. Die im 20.
Jahrhundert im Nahen Osten zwischen Juden und Muslimen entstandenen
Auseinandersetzungen entstanden dadurch, dass manche Juden den
radikalen Zionismus übernahmen, der nicht mit der religiösen Moral verein-
bar ist, sondern eine rassistische Ideologie darstellt.Hierfür sind nicht die
Muslime verantwortlich.
Uns Muslimen, die wir die Gebote und Verbote des Quran beachten, ist
es demzufolge gar nicht möglich, aufgrund von Religion und Glauben eine
Feindschaft den Juden gegenüber zu nähren.
Die dunklen Wurzeln des Antisemitismus
Als weiterer Punkt ist hinzufügen, dass die als Antisemitismus bekannte
Ideologie eine heidnische Lehre ist, die ohnehin von keinem Muslim
angenommen werden kann.
Um dies zu erkennen ist es jedoch notwendig die Wurzeln des
Antisemitismus zu untersuchen. Der im allgemeinen als "Judenfeindlichkeit"
verstandene Ausdruck bedeutet eigentlich "Semitenfeindlichkeit" und
drückt die Feindschaft gegenüber der von der Rasse der Semiten stam-
menden, semitischen Völkerschaft aus. Die Semiten bestehen aus Arabern,
Juden und anderen im nahen Osten ansässigen ethnischen Gruppen.
Sprachen und Kulturen der Semiten sind sehr ähnlich (So ähneln z.B. Arabisch
und Hebräisch einander sehr).
Die zweite grosse ethnische Gruppe, ist die der Indoeuropäer. Die meis-
ten der heutigen europäischen Nationalitäten sind indoeuropäischer
Abstammung.
Zu all diesen unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften kamen
Propheten, um die Existenz und Einheit Allahs zu erklären und Seine Gebote
und Verbote zu verkünden. Betrachtet man schriftliche Aufzeichnungen,
dann stellt man fest, dass die indoeuropäischen Nationalitäten seit alters her
stets polytheistischen Glaubensrichtungen anhingen. Die Zivilisation der
Griechen und Römer und die zur gleichen Zeit im Norden Europas lebenden
Germanen und Wikinger hingen stets dem Glauben an die Vielgötterei an.
Aus diesem Grund blieben diese Gesellschaften völlig ohne sittliche Kriterien.
ADNAN OKTAR
20
Gewalt und Grausamkeit wurden als legale und lobenswerte Eigenschaften
betrachtet und Sittenlosigkeit wie Homosexualität und Ehebruch waren weit
verbreitet. (Es sei daran erinnert, dass der wichtigste Vertreter der indoeu-
ropäischen Zivilisation, das Römische Reich, eine Gesellschaft war, die in den
Arenen Menschen zur Volksbelustigung zerfleischen liess.)
Diese in Europa vorherrschenden Stämme begegneten dem monotheis-
tischen Glauben unter dem Einfluß des zu den Semiten gesandten Propheten
Jesus (a.s). Die Botschaft Jesu, der den Kindern Israels als Prophet gesandt
wurde und der selbst nach Herkunft und Sprache Jude war, verbreitete sich
im Lauf der Zeit nach Europa, und die polytheistischen Stämme nahmen das
Christentum an. Das Christentum degenerierte jedoch mit der Zeit und der
vom rechten Weg abgeirrte Trinitätsglaube, die Dreieinigkeit, wurde
Bestandteil des Christentums.
HARUN YAHYA
21
The neo-pagan movement born in the 19th century maintained that European societies should
return to pre-Christian paganism. Some neo-pagans, inimical to Divine religions such as Juda-
ism and Christianity, favored the barbarian lifestyle of pagan societies. The Nazi propaganda
poster (top right) equates the SS with ancient pagan warriors.
Im 18. und 19. Jahrhundert entstand in Europa mit dem Rückgang des re-
ligiösen Christentums und dem Erstarken von Ideologien und Philosophien,
die die Gottlosigkeit verteidigten, eine seltsame Strömung: der Neo-
Polytheismus oder Neo-Paganismus. Die Vertreter dieser Strömung
forderten, dass die europäischen Gesellschaften das Christentum zurück-
weisen und zu ihren früheren polytheistischen Glaubensrichtungen zurück-
kehren müssten. Diesen neuen Götzendienern zufolge war das
Moralverständnis der heidnischen europäischen Gesellschaften höherwertig,
als das christliche Moralverständnis.
Einer der wichtigsten Vertreter dieser Strömung war Friedrich
Nietzsche, der auch zu den bedeutendsten Theoretikern des Faschismus
zählte. Nietzsche, der dem Christentum gegenüber einen großen Haß ver-
spürte, war der Überzeugung, dass diese Religion den in der Seele der
deutschen Rasse vorhandenen "Krieger", und damit deren reinstes Wesen ver-
nichtete hatte. Mit dem Buch "Der Antichrist" griff er das Christentum an und
ADNAN OKTAR
22
The Nazis' devotion to neo-pagan teachings was the main re-
ason for their hostility towards the Jews. Throughout the ye-
ars of Nazi rule, spectacles reminiscent of ancient pagan cere-
monies were staged all over Germany. The opening ceremony
of the Berlin Olympics, shown here, was one of these.
HARUN YAHYA
23
verteidigte mit dem Buch "Also sprach Zarathustra" die alte heidnische
Kultur. (Das Zoroastriertum ist eine der im antiken Persien weit verbreiteten
heidnischen Religionen, die dem indoeuropäischen Kulturkreis zugerechnet
wird.)
Während die neuen Heiden Feinde des Christentums wurden, nährten
sie gleichzeitig auch einen großen Hass auf das Judentum, das sie als die
Wurzel des Christentums ansahen. Sie bewerteten das Christentum sogar als
Eroberung der Welt durch jüdisches Gedankengut und betrachteten es als ein
jüdisches Komplott (Es bedarf keiner weiteren Diskussion darüber, dass die
neuen Heiden in gleicher Weise gegenüber dem Islam, der einzigen wahren
Religion, Hass empfanden..
Auf diese Weise entfachte die neo-heidnische Strömung auf der einen
Seite die Religionsfeindlichkeit und gebar auf der anderen Seite die
Ideologien des Faschismus und des Antisemitismus. Betrachtet man die
Grundlagen der Nazi-Ideologie, dann wird ganz deutlich, dass Hitler und
seine Anhänger im wahren Sinn des Wortes Heiden gewesen sind.
Der Nationalsozialismus: Das Heidentum des 20. Jahrhunderts
Ein Denker namens Jörg Lanz von Liebenfels spielte eine grosse Rolle bei
der Entwicklung der Nazi-Ideologie in Deutschland. Lanz glaubte mit großer
Überzeugung an seine neo-heidnischen Ideen.
Er fand das Hakenkreuz, das zum Symbol
der Nazipartei wurde, in alten heidnis-
chen Quellen. Die von Lanz gegrün-
dete "Ordo Novi Templi"
Vereinigung gab sich völlig der
Wiedergeburt des Polytheismus hin.
Lanz erklärte ganz offen, dass er
"Wotan" anbete, eine der
falschen Gottheiten der alten
heidnischen germanischen
Stämme. Ihm zufolge war der
Wotanismus die ureigenste
Religion des deutschen Volkes, und
die Deutschen konnten angeblich nur
ADNAN OKTAR
24
durch die Rückkehr zu dieser Religion gerettet
werden.
Die Nazi Ideologie entwickelte sich ent-
lang des Weges, den Lanz und andere heidnis-
che Ideologen vorgegeben hatten. Alfred
Rosenberg, einer der wichtigsten Ideologen der
Nazis, plädierte ganz offen dafür, dass das
Christentum dem unter der Führerschaft
Hitlers neu errichteten Deutschland nicht
die erforderliche "seelische Energie"
geben könne und aus diesem Grund
die deutsche Rasse zur antiken heid-
nischen Religion zurückkehren
müsse. Nach Rosenberg müssten
nach der Regierungsübernahme
durch die Nazis die religiösen
Symbole aus den Kirchen ent-
fernt, und an deren Stelle
Hakenkreuze, Hitlers Buch Mein
Kampf und Schwerter ange-
bracht werden als Symbole für
die Unbesiegbarkeit der
Deutschen. Hitler übernahm
die Ansichten Rosenbergs,
sah jedoch von der
Verwirklichung der neuen deutschen Religionstheorie ab, da er erwartete,
damit heftige Reaktionen in der Bevölkerung hervorzurufen.1
Doch wurden während des Naziregimes manche wieder eingeführte
heidnische Rituale praktiziert. Kurz nachdem Hitler an die Macht gekommen
war, begann man, die Feiertage des Christentums aufzuheben und sie durch
"heilige" Tage heidnischer Religionen zu ersetzen. Bei Trauungen wurde auf
imaginäre Götzen wie "Erdmutter" und "Himmelsvater" geschworen und
1935 wurde verboten, christliche Gebete in Schulen zu verrichten. Später
wurde der christliche Religionsunterricht völlig abgeschafft.
Der Chef der SS, Heinrich Himmler, drückte den Hass des Naziregimes
SS Chief Heinrich Himmler
auf das Christentum folgendermaßen aus: "Diese Religion ist der größte
Bazillus, den die Geschichte in sich trägt und es ist erforderlich, ihn auch als
solchen zu behandeln."2
Diese Worte sind Ausdruck der ignoranten und un-
vernünftigen Mentalität Himmlers und der Nazis. Und dies kann nicht akzep-
tiert werden.So ist die Judenfeindlichkeit der Nazis ein Teil der
Religionsfeindlichkeit. Die Nazis, die das Christentum als ein jüdisches
Komplott betrachteten, bemühten sich, die deutsche Gesellschaft auf der
einen Seite vom Christentum loszulösen und zwangen auf der anderen
Seite die Juden durch eine Reihe von gegen sie gerichteten Massnahmen
zum Verlassen Deutschlands. Die Allianz zwischen dem radikalen
Zionismus und dem Nationalsozialismus wurde an eben diesem Punkt ge-
boren. Dieses Thema werden wir ausführlich im zweiten Teil des Buches un-
tersuchen.
Die heutigen neonazistischen und faschistischen Gruppen, die die
Vorhut des Antisemitismus bilden, vertretenallesamt religionsfeindliche
Ideologien und sie verwenden Aussagen, die sich auf heidnische Begriffe
stützen.
Die darwinistischen Wurzeln des Nationalsozialismus
Ein anderer wichtiger Aspekt der Weltanschauung der Nazis ist ihre
Akzeptanz der Darwinschen Evolutionstheorie.
Als Darwin diese Theorie aufstellte, behauptete er, dass es in der Natur
stets einen Überlebenskampf gibt, der manche Rassen vorwärts bringt und
die Verlierer dieses Kampfes zum Untergang verurteilt. Diese Ansichten wur-
den innerhalb kürzester Zeit zum wissenschaftlichen Fundament des
Rassismus. James Joll, der jahrelang als Professor für Geschichte an den
Universitäten Oxford, Stanford und Harvard wirkte, beschreibt in seinem
Buch Europe since 1870 (Europa seit 1870), das immer noch an den
Universitäten verwendet wird, die ideologische Verbindung zwischen
Darwinismus und Rassismus:
Der englische Naturforscher Charles Darwin hatte mit seinem 1859 er-
schienenen Buch Der Ursprung der Arten und dem 1871 folgenden Die
Entstehung des Menschen eine große Diskussion begonnen und zur gleichen
Zeit mehrere Bereiche des europäischen Denkens beeinflußt... Die Ideen von
Darwin und die Gedanken von einigen modernen Denkern wie des englis-
HARUN YAHYA
25
chen Philosophen Herbert Spencer wurden sehr schnell in Bereichen umge-
setzt, die außerhalb der Wissenschaft lagen. Die praktikabelste Seite für die
gesellschaftliche Entwicklung des Darwinismus war der Glaube, die Erde sei
überbevölkert und könne nicht mehr durch natürliche Resseourcen ernährt
werden. Deswegen bedürfe es eines ständigen Überlebenskampfes, aus dem
die Starken oder die "Geeigneten" als Sieger hervorgingen. Für bestimmte
Sozialwissenschaftler war es ein Leichtes, von diesem
Punkt ausgehend dem Begriff des "Geeigneten" eine
moralische Bedeutung hinzufügen und zu behaupten,
die im Überlebenskampf siegreichen Arten oder
Rassen würden auch eine moralische Überlegenheit
aufweisen.
So vereinte sich die Doktrin der natürlichen
Selektion ganz einfach mit einer anderen, von dem
französischen Schriftsteller Joseph-Arthur
Gobineau entwickelten Gedankenschule.
Gobineau veröfftichte 1853 eine Arbeit unter dem
Titel Ein Aufsatz über die Ungleichheit der men-
schlichen Rassen. Gobineau führte an, dass in der
Evolution die Rasse das größte Agens ist, und dass
die anderen Rassen überlegene Rasse auch ihre
ADNAN OKTAR
26
Evaluating people according to their ethnic origins and inherited physical characteristics is a per-
verse practice that reached its peak in the 19th century. The motivating reason behind it was
Darwin's theory of evolution, which regarded mankind from a totally racist perspective. Darwin
was the behind-the-scenes architect of 19th-century racism and the 20th century's Nazi barbarity.
Above: The so-called "racial measurements" performed according to evolutionist criteria.
Cover of the first edition of
Hitler's 1925 book Mein Kampf
(My Struggle)
eigene rassische Reinheit am besten zu schützen weiß. Gobineau zufolge war
die im Überlebenskampf überlegene Rasse die arische Rasse...
Es war der engliche Schriftsteller Houston Steward Chamberlain, der
diese Ideen einen Schritt weiter führte. Hitler bewunderte diesen Autor so
sehr, dass er ihn 1927 an seinem Totenbett besuchte.3
Das zwischen Hitler und den Ideen Darwins bestehende Band ist auch
aus dem Titel von Hitlers Buch Mein Kampf abzulesen: Der Kampf von dem
der Naziführer schreibt, ist der von Darwin postulierte Überlebenskampf.
Die ideologische Verbindung von Hitler und den Nazis mit dem
Darwinismus gewann mit der von ihnen nach der Machtübernahme prak-
tizierten Politik an Deutlichkeit. Die von den Nazis praktizierte Rassenpolitik
beruhte auf der Eugenik und bestand aus der Übertragung der
Evolutionstheorie auf die menschliche Gesellschaft.
Das Wort Eugenik bedeutet, behinderte und kranke Menschen auszule-
sen und mittels der Vermehrung gesunder Individuen eine Menschenrasse zu
"veredeln". Der Theorie der Eugenik zufolge kann eine menschliche Rasse
ebenso veredelt werden, wie eine gute Tierrasse durch Paarung gesunder
Tiere entsteht.
Es waren Francis Galton, der Cousin von Charles Darwin und dessen
Sohn Leonard Darwin, die diese Theorie entwickelten. Der erste, der die
Theorie der Eugenik in Deutschland übernahm, war der Evolutionsbiologe
Ernst Haeckel, ein enger Freund von Darwin. Er schlug vor, neugeborene be-
hinderte Babys ohne Verzögerung zu töten um auf diese Weise die Evolution
der Gesellschaft zu beschleunigen. Er ging sogar noch weiter und führte die
Notwendigkeit an, Aussätzige, Krebskranke und Geisteskranke ohne
Barmherzigkeit zu töten, da ansonsten diese Personen der Gesellschaft zur
HARUN YAHYA
27
Biologists who supported
the theory of evolution were
some of Hitler's main intel-
lectual sources. The origin
of his idea of eugenics (raci-
al improvement) lay in Fran-
cis Galton, a cousin of Char-
les Darwin, and Ernst Haec-
kel, one of Darwin's stron-
gest supporters in Germany.
Last fallen und die Evolution verlangsamen würden. Haeckel starb im Jahr
1919, seine Ideen jedoch wurden von den Nazis übernommen. Kurze Zeit
nachdem Hitler an die Macht gekommen war, begann er eine offizielle Politik
der Eugenik. Folgende Sätze aus Hitlers Mein Kampf fassen diese Politik
zusammen:
Der völkische Staat hat hier die ungeheuerste Erziehungsarbeit zu leis-
ten. Sie wird aber dereinst auch als eine größere Tat erscheinen als es die
siegreichsten Kriege unseres heutigen bürgerlichen Zeitalters sind. Er hat
durch Erziehung den einzelnen zu belehren, daß es keine Schande, sondern
nur ein bedauernswertes Unglück ist, krank und schwächlich zu sein, daß es
aber ein Verbrechen und daher zugleich eine Schande ist, dieses Unglück
durch eigenen Egoismus zu entehren, indem man es unschuldigen Wesen
wieder aufbürdet; daß es demgegenüber von einem Adel höchster Gesinnung
und bewundernswertester Menschlichkeit zeugt, wenn der unschuldige
Kranke, unter Verzicht auf ein eigenes Kind, seine Liebe und Zärtlichkeit
einem unbekannten armen, jungen Sprossen seines Volkstums schenkt, der in
seiner Gesundheit verspricht, dereinst ein kraftvolles Glied einer kraftvollen
Gemeinschaft zu werden. Und der Staat hat in dieser Erziehungsarbeit die
rein geistige Ergänzung seiner praktischen Tätigkeit zu leisten. Er muß ohne
Rücksicht auf Verständnis oder Unverständnis, Billigung oder
Mißbilligung in diesem Sinne handeln. Eine nur sechshundertjährige
Verhinderung der Zeugungsfähigkeit und Zeugungsmöglichkeit seitens
körperlich Degenerierter und geistig Erkrankter würde die Menschheit
nicht nur von einem unermeßlichen Unglück befreien, sondern zu einer
Gesundung beitragen, die heute kaum faßbar erscheint. Wenn so die bewußte
planmäßige Förderung der Fruchtbarkeit der gesündesten Träger des
Volkstums verwirklicht wird, so wird das Ergebnis eine Rasse sein, die,
zunächst wenigstens, die Keime unseres heutigen körperlichen und damit
auch geistigen Verfalls wieder ausgeschieden haben wird.4
Gestützt auf diese Ideologie Hitlers wiesen die Nazis Geisteskranke,
Behinderte, und genetisch Kranke in besondere "Sterilisierungszentren" ein.
Aufgrund eines 1933 erlassenen Gesetzes wurden 350.000 Geisteskranke,
30.000 Zigeuner und Hunderte von farbiger Kinder durch Röntgenstrahlen,
Injektionen und Elektroschocks im Genitalbereich unfruchtbar gemacht. Ein
Nazioffizier sagte "Der Nationalsozialismus ist nichts anderes als ange-
wandte Biologie."5
ADNAN OKTAR
28
Doch was die Nazis für angewandte Biologie hielten, war die den
grundlegenden Gesetzen der Biologie entgegengesetze Theorie Darwins.
Heute ist klar, dass sowohl die Theorie der Eugenik wie auch die anderen dar-
winistischen Behauptungen jeglicher wissenschaftlichen Grundlage ent-
behren.
Die Bindung der Nazis an die Evolutionstheorie stand neben ihrer
Rassenpolitik in enger Beziehung zu ihrer Religionsfeindschaft.Sie waren
grimmige Feinde der göttlichen Religionen und wollten an deren Stelle heid-
nische Glaubenslehren verankern. Sie bemerkten sehr schnell, dass
Religionsfeindlichkeit, die in der Bevölkerung durchsetzbar sein sollte, die
Praktizierung von antireligiöser Suggestion und Propaganda erforderte und
dass deren wirkungsvollste Umsetzung mit Hilfe der Theorien des
Darwinismus geschehen konnte. Wenn Daniel Gasman in seinem Buch The
Scientific Origins of National Socialism (Der wissenschaftliche Ursprung des
Nationalsozialismus) sagte "Hitler glaubte, dass der Gedanke der biologis-
29
The perverted ideology of racism is incompatible with religious moral values, and cons-
tantly leads humanity into disaster. Religious morality, on the other hand, commands tole-
rance, love, compassion and forgiveness—in other words, proper moral values.
chen Evolution die stärkste Waffe ist, die gegen die Religion verwendet wird",
dann drückte er genau dies aus.6
Die Fundamente des despotischen, unbarmherzigen Charakters der
Naziswaren ihre Religionsfeindlichkeit und die darwinistische Ideologie.
Die quranische Moral beseitigt Antisemitismus und Rassismus
Der Antisemitismus ist eine antireligiöse und darwinistische
Ideologie, deren Wurzeln in das Heidentum zurückreichen. Deshalb ist es
für einen Muslim unmöglich, den Antisemitismus zu übernehmen und
diesem Sympatie entgegenzubringen. Ein Antisemit ist ein Feind des
Propheten Abraham (a.s), des Propheten Moses (a.s) und des Propheten
David (a.s). Diese Propheten wurden von Allah erwählt und den Menschen
als Botschafter gesandt.
Auch andere Formen des Rassismus, wie die Feindschaft gegenüber
Farbigen, die aus verschiedenen Ideologien und falschen Glaubenslehren re-
sultieren, stehen im Gegensatz zu den göttlichen Religionen.
Untersucht man den Antisemitismus und andere Formen des Rassismus,
dann ist deutlich zu erkennen, dass diese ein Gesellschaftsmodel verteidigen,
das eine der quranischen Moral entgegengesetzte Denkweise vertritt.
Die Wurzel des Antisemitismus besteht aus Hass und
Unbarmherzigkeit. Aus diesem Grund haben die Antisemiten die heidnischen
Glaubenslehren der früheren Barbaren nachgeahmt. Ein Antisemit ist so
grausam, dass er es verteidigt Juden, ohne zwischen Frauen, Kindern und
Alten zu unterscheiden, zu foltern und zu ermorden.Doch die quranische
Moral lehrt die Menschen Liebe, Anteilnahme und Barmherzigkeit, und und
sie gebietet den Muslimen, Feinden gegenüber gerecht zu sein und ihnen nöti-
genfalls zu vergeben.
Antisemiten und andere Rassisten jedoch treten gegen das friedliche
Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Ethnien und unter-
schiedlichen Glaubens ein. Zum Beispiel waren die Nazis und manche
Zionisten dagegen, dass Deutsche und Juden gemeinsam lebten, da beide
Seiten dies als eine Degeneration ihrer eigenen Rasse verstanden. Doch im
Quran wird das gesellschaftliche Zusammenleben von Menschen unter-
schiedlichen Glaubens in Ruhe und Frieden gefordert, ebenso wie zwischen
den Rassen nicht die kleinste Unterscheidung getroffen wird.
ADNAN OKTAR
30
Ein weiteres Gebot der Moral, die Allah die Menschen im Quran lehrt,
besteht darin, keine Pauschalurteile zu fällen, nur weil die Menschen ver-
schiedenen Rassen, Völkern und Religionen angehören. In jeder menschlichen
Gesellschaft gibt es gute und schlechte Menschen. Dies gilt auch für die Leute
der Schrift. Nachdem in den Versen dargelegt wurde, dass ein Teil der Leute
der Schrift sich gegen Allah und die Religion auflehnt, wird mitgeteilt, dass es
unter ihnen auch aufrichtig Gute gibt:
Sie sind aber nicht alle gleich. Unter den Völkern der Schrift gibt es eine
aufrechte Gemeinde, welche die Verse Allahs zur Zeit der Nacht liest und
sich niederwirft. Diese glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und ge-
bieten das Rechte und verbieten das Unrechte und wetteifern in guten
Werken; und sie gehören zu den Rechtschaffenen, und was sie an Gutem
tun, es wird ihnen niemals bestritten; und Allah kennt die
Gottesfürchtigen. (Sure 3:113-115 - Al-Imran)
Allah gebietet im Quran, dass diejenigen gut behandelt werden sollen,
die der Religion nicht feindlich gegenüberstehen:
HARUN YAHYA
31
No matter whom it is inflicted upon, racism is a terrible crime. The Nazis went down in history as
an example of the ruthless dimensions that racist barbarity can assume. This guiltless Jewish
child crawling on the ground in the Warsaw ghetto in the 1940s and the many innocent people
of different races oppressed all over the world reveal the cruel nature of racism.
Allah verbietet euch nicht, gegen die gütig und gerecht zu sein, die euch
nicht wegen eueres Glaubens bekämpft oder euch aus eueren Häusern
vertrieben haben. Allah liebt fürwahr die gerecht Handelnden. Allah ver-
bietet euch nur, mit denen Freundschaft zu schließen, die euch des
Glaubens wegen bekämpft oder euch aus eueren Wohnungen vertrieben
oder bei euerer Vertreibung geholfen haben. Wer mit ihnen Freundschaft
schließt, tut Unrecht. (Sure 60:8, 9 - al-Mumtahina)
Im Quran befiehlt Allah, sogar gegenüber der Feinde der Muslime
gerecht zu sein:
O ihr, die ihr glaubt! Steht in Gerechtigkeit fest, wenn ihr vor Allah
bezeugt. Der Hass gegen (bestimmte) Leute verführe euch nicht zu
Ungerechtigkeit. Seid gerecht, das entspricht mehr der Gottesfurcht. Und
fürchtet Allah. Siehe, Allah kennt euer Tun. (Sure 5:8 - al-Ma'ida)
Alle diese Verse zeigen, dass es nicht der islamischen Moral entspricht,
aufgrund von Glauben- und Rassenunterschieden anderen Menschen
gegenüber Hass, Zorn, Widerwillen oder Agressivität an den Tag zu legen.
Darüber hinaus muss man sich die Tatsache vor Augen halten, dass die Juden
ADNAN OKTAR
32
Abkömmlinge vom Stamm des Propheten Abraham (a.s) sind. Die islamische
Moral erlaubt auf gar keinen Fall, die Nachkommen des Propheten Abraham
(a.s) zu vernichten. Keinem Muslim, der der quranischen Moral und der
Sunna unseres Propheten (s.a.w.s) Folge leistet, ist es möglich, ein solch verw-
erfliches Unternehmen zu akzeptieren.
Ergebnis
Wie zu erkennen war, hebt die quranische Moral jeglichen Rassismus
auf. Deshalb kann ein an den Quran gebundener Muslim niemals rassistisch
sein und Menschen einer bestimmten Rasse als minderwertig erachten.
Im Quran wird anderen Religionen gegenüber ein höchst gemäßigtes
und freundschaftliches Verhalten befohlen, solange dem Islam und den
Muslimen gegenüber kein feindliches Benehmen an den Tag gelegt wird. Aus
diesem Grund hat sich ein an den Quran gebundener Muslim anderen
Religionen gegenüber und vor allem den Leuten der Schrift gegenüber gütig
und freundschaftlich zu verhalten.
Rassistische Ideologien wie der Nationalsozialismus und antisemitische
Philosophien sind völlig verderbte und außerhalb der Religion stehende
Lehren, die in alten heidnischen Kulturen wurzeln. Selbstverständlich ist es
keinem Muslim möglich, diese verderbten Lehren zu achten.
Dies sind die prinzipiellen Kriterien, die unseren Blick auf das Judentum
und den Holocaust bestimmen .
Dieses Buch wurde entsprechend dieser Kriterien verfasst. In den folgen-
den Kapiteln wird sowohl die von den Nazis gegen die Juden ausgeübte
Aggression verurteilt, und es wird ausgeführt, dass die gemeinsame Idee der
Nazis und mancher rassistischer Zionisten, unterschiedliche Rassen dürften
sich nicht miteinander vermischen, völlig falsch ist; stattdessen wird das
Zusammenleben unterschiedlicher Rassen, Ethnien und Glaubenslehren
verteidigt.
Unser Wunsch ist es, dass sowohl antisemitische, rassistische
Bewegungen wie der Nationalsozialismus, aber auch Ideologien, wie der
radikale Zionismus, der im Namen der Juden Rassismus verkündet, endlich
der Vergangenheit angehören und dass eine Weltordnung begründet wird, in
der jede Rasse und jeder Glaube in Frieden leben kann und in der
Gerechtigkeit herrscht.
HARUN YAHYA
33
Zionismus
Der Zionismus entstand Mitte des 19. Jahrhunderts als eine Ideologie,
die für ein Heimatland der heimatlosen Juden eintrat. Mit der Zeit jedoch de-
generierte der Zionismus ebenso wie viele andere Ideologien und seine recht-
mäßige Forderung wurde zu einer radikalen Auffassung, die bei ihrer
Durchführung auf Gewalt und Terror zurückgriff und sich mit radikalen
Kräften zusammenschloss. Der radikale Zionismus ist eine rassistische, chau-
vinistische Ideologie. Ihre Grundlagen gehen auf antireligiöse Strömungen
wie den Sozialdarwinismus zurück.
Ebenso wie einige andere unserer Bücher hat auch dieses Buch nicht die
rechtmässigen Verhaltensweisen und Wünsche der kritisierten vaterland-
sliebenden Juden zum Thema, sondern die Mentalität und die Praxis
radikaler, rassistischer Zionisten. Schließlich waren es diese Radikalen, die
mit den Nationalsozialisten zusammenarbeiteten, sowie einige Zionisten, die
nicht vorhersahen, zu welcher Katastrophe diese gefährliche
Zusammenarbeit führen würde. Zudem treten heute friedfertige israelische
Staatsbürger, religiöse Juden, aber auch ein Großteil der in anderen Ländern
lebenden Juden und sogar gemäßigte Zionisten den radikalen Zionisten ent-
gegen, und sie kritisieren auf das Heftigste die rassistische und antireligiöse
Denkweise dieser Ideologie.
Entgegen der zu Beginn des Zionismus ausgegebenen Propaganda
wurde dieser mit der Zeit von bestimmten Kreisen in eine aggressive
Strömung verwandelt, die Ruhe und Sicherheit bedrohte; so beweisen die his-
torischen Erfahrungen, dass der radikale Zionismus nicht nur den Arabern,
sondern auch den Juden selbst sehr schadete. Die Geschichte zeigt, dass die
Juden und auch ihre Nachbarn erst dann Frieden finden werden, wenn von
der radikalen Ideologie des Zionismus Abstand genommen wird. Wie wir
oben darlegten, müssen beide Seiten Abstand nehmen von radikalen Ideen
und Strömungen, und sich der religiösen Moral zuwenden, damit sich die bit-
teren Erfahrungen der Vergangenheit nicht wiederholen, der Nahe Osten
einen dauerhaften Frieden findet und Juden und Araber auf eigenem Boden in
Ruhe und Sicherheit leben. Wir sind sicher, dass die historischen Tatsachen in
diesem Buch einen wichtigen Schritt auf diesem Weg darstellen.
ADNAN OKTAR
34
Nationalsozialisten und radikalen Zionisten
Zu Beginn des Jahres 1935 legte ein Passagierschiff aus Bremerhafen ab,
um die palästinensische Hafenstadt Haifa anzulaufen. Am Bug des Schiffes
stand in hebräischen Buchstaben der Name des Schiffes: Tel Aviv. Die Flagge
jedoch, die am Mast des Schiffes flatterte, war die Flagge der
Nationalsozialisten mit dem Hakenkreuz in der Mitte. Ähnliche Paradox ver-
hielt es sich mit den Eigentümern des Schiffes und deren Betreibern. Der
Eigentümer der "Tel Aviv" war ein deutscher Jude, eine einflußreiche
Persönlichkeit der zionistischen Bewegung in Deutschland, doch der
Betreiber des Schiffes war Mitglied der NSDAP (Nationalsozialistische
Deutsche Arbeiterpartei).
Einer der Reisenden auf dem Schiff bezeichnete zehn Jahre später die
Lage, in der sich die "Tel Aviv" befand als einen "metaphysischen
Widerspruch". Doch die Zusammenarbeit der Nazis und der radikalen
Zionisten stand in keinerlei Widerspruch. Denn dieses Schiff ist nur ein
kleines Beispiel einer Tatsache, die uns von der offiziellen
Geschichtsschreibung sorgfältig verheimlicht wurde. Welche Logik aber stand
hinter dieser Allianz, die auf den ersten Blick so schwer verständlich scheint?
Um die Antwort auf diese Frage zu finden, muss man weit in der Geschichte
zurückgehen.
35
TEIL EINS
Weitgehend unbekannt:
Die Kooperation zwischen
Von der Diaspora zum Zionismus
Die Juden, eines der ältesten Völker der Geschichte, lebten bis zum Jahr
70 nach Christus in Palästina. 70 eroberte das römische Heer Palästina und
Jerusalem, zerstörte den Tempel Salomons, eines der wichtigsten Symbole der
Nation, und vertrieb die meisten Juden aus dem Land. Mit diesem Datum be-
gann für die Juden die jahrhundertelang dauernde Zeit der Diaspora. Sie
verteilten sich auf die unterschiedlichsten Weltregionen. Viele Juden ließen
sich in Europa nieder, vor allem in Spanien und Osteuropa. Auffallend hierbei
ist, dass sich die Juden in diesen Ländern niemals assimilierten.
Dafür gibt es zwei Gründe. Der eine ist, dass sich die Juden aufgrund
ihres Glaubens, der sich auf das entstellte Alte Testament basiert, als "er-
wähltes Volk" verstanden und sich anderen Völkern überlegen fühlten. In
diesem Bewusstsein betrachteten manche Juden die Vermischung mit "min-
deren" Rassen und die mögliche Assimilation als inakzeptale Unterwerfung.
Ein zweiter, äußerst wichtiger Grund für die Nichtassimilation war die
Einstellung der anderen Nationen zu den Juden. Vor allem die Europäer
mochten die Juden nicht. Die Christen empfanden während des gesamten
Mittelalters eine ernsthafte Antipathie gegenüber den Juden. Die katholische
europäische Ordnung mochte die Juden nicht und die Juden mochten die
katholische europäische Ordnung nicht.
Diese Situation liess die Juden eine prekäre gesellschaftliche Position ein-
nehmen. Sie waren mit der Ordnung unzufrieden, und sie hatten die Macht,
diese Ordnung zu verändern. Diese Macht ergab sich aus Kapitalbesitz, und
die Quelle dieses Kapitals war der Geldverleih, der Beruf Nummer eins für
die meisten europäischen Juden im Mittelalter und der Neuzeit. Die Kirche
hatte ihren Gläubigen den Geldverleih verboten, da ihrem Glauben zufolge
die Vergabe eines Darlehens auf Zinsbasis verboten war. Der jüdische Glaube
kennt dieses Verbot nicht. Von diesem Punkt ausgehend identifizierten sich
die europäischen Juden während des gesamten Mittelalters mit dem
Geldverleih. Dank dieses vom Vater auf den Sohn übergehenden Berufes
häuften sie so große Vermögen an, dass jüdische Geldverleiher am Ende des
Mittelalters dem Adel einschliesslich der Königshäuser Darlehen gewähren
konnten.
Diese wirtschaftliche Macht verwendeten manche Juden, um die in
Europa errichtete Ordnung zu zerstören. Sie unterstützten antikirchliche
ADNAN OKTAR
36
HARUN YAHYA
37
Bewegungen, die am Ende des Mittelalters mit der protestantischen
Reformation aufkamen. Geistliche wie Jan Huss, Martin Luther, John Calvin
und Ulrich Zwingli, die der katholischen Kirche entgegengesetzte Theologien
entwickelten und mit Juden in gutem Verhältnis standen, wurden denn auch
von der katholischen Kirche als "Halbjuden" oder "heimliche Juden" bezeich-
net.
Die protestantische Reformation verringerte die Macht der katholischen
Kirche und sicherte den Juden vor allem in den nordeuropäischen Ländern
eine Reihe von Rechten und Ausnahmeregelungen. Doch für den Teil der
Juden, der sich selbst als "auserwähltes Volk" verstand und sich anderen
Völkern überlegen glaubte, war dies nicht genug. Diese Juden besaßen
wirtschaftliche Macht, jedoch nicht den politischen Einfluß, den sich Kirche,
Könige und die Aristokratie teilten. Die Juden wurden ein wichtiger
Bestandteil des Bürgertums, einer neuen sozialen Klasse ausserhalb des Adels
und des Klerus. So wurden im 18. und 19. Jahrhundert einige jüdische Banker
zur wichtigsten wirtschaftlichen Kraft in Europa. Vor allem die
Wirtschaftskraft der Rothschilds erreichte im 19. Jahrhundert märchenhafte
Ausmaße. Die Rothschilds wurden auch die wirtschaftlichen Herrscher
Europas genannt.
Bekanntlich gelangte das Bürgertum, in dem nun auch die Juden einen
wichtigen Platz einnahmen, mit der französischen Revolution, den darauffol-
Anti-clerical move-
ments gained
strength with the Re-
formation that began
in the late Middle
Ages. Luther (right)
and Calvin (left) were
the Protestant move-
ment's most impor-
tant religious leaders.
One of the main fe-
atures of reformist
religious figures was
their close relations
with certain Jews.
genden Reformen und Umstürzen zu Macht. Die an der Spitze der
Aufklärung stehenden Denker, die die Basis der französischen Revolution
darstellten, waren nicht nur dagegen, dass die Religion ihre alte Rolle in der
Gesellschaft wieder übernahm, sondern sie verteidigten die Demokratie.
Diese Entwicklungen sicherten den Juden völlig gleiche Rechte wie den
Christen zu. In der auf die französische Revolution folgenden Zeit erhielten
die Juden schließlich überall in Europa die gleichen Rechte wie die Christen,
da die Mehrzahl der Länder Europas die rechtlichten und gesellschaftlichen
Beschränkungen für Juden aufhoben. Schliesslich konnten die Juden auch in
der Staatshierarchie aufsteigen und die Hand nach der politischen Macht
ausstrecken, was dann auch geschah. Zum ersten Mal wurde in England ein
Jude, der Bankier Rothschild, Mitglied der Lordkammer. Kurze Zeit später
saß dann ein anderer Jude, Benjamin Disraeli, auf dem Stuhl des englischen
Premierministers. So wie die Auswirkungen auf die christliche Gesellschaft
verschwanden, so schmolzen auch die seit altersher in den europäischen
Gesellschaften vorhandenen Vorurteile und Antipathien gegenüber den
Juden dahin. In den Ländern Nordeuropas, vor allem jedoch in England, en-
twickelte sich anstelle der traditionellen jüdischen Antiphatie eine Strömung,
die den Juden mit Sympatie entgegentrat und deren Rechte verteidigte.
An der Spitze dieser Rechte stand das Projekt der Rückkehr nach
Palästina, die seit Jahrhunderten der größte Traum der Juden war. So haben
die Juden, nachdem sie im Jahre 70 von den Römern aus Palästina vertrieben
wurden, niemals die gefühlsmäßige Beziehung zu ihrer Heimat verloren.
Während all der Jahrhunderte, die sie in Europa lebten, lebten sie auf fremden
Boden und dachten daran, eines Tages in ihr Heimatland zurückzukehren. Bei
den Gottesdiensten zum Jahreswechsel wünschte man sich stets "Nächstes
Jahr in Jerusalem". Da sie sich zum Großteil als erwähltes Volk verstanden,
waren sie der Ansicht, dass sie im Lande Kanaan leben müssen, welches Gott
angeblich für die Juden ausgewählt hatte, das heißt also, in Palästina und
Umgebung.
Nun sind die geistige Bindung der Juden zu dem Boden ihrer Vorväter
und der daraus entstehende Wunsch, auf diesem Boden zu leben, völlig le-
gitim. Falsch ist, zugunsten dieses Wunsches die seit Jahrhunderten auf
diesem Boden sesshaften Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben, ihnen
gegenüber Zwang und Gewalt anzuwenden und sie zu foltern. Der palästi-
ADNAN OKTAR
38
nensiche Boden ist groß genug, dass Muslime und Juden gleichzeitig dort
leben können. Auch während der 400 Jahre dauernden osmanischen
Herrschaft lebten Muslime, Juden und Christen gemeinsam in Ruhe und
Sicherheit und verrichteten ihre Gebete nach Wunsch. Diese Ruhe und
Sicherheit wurden von Ideologien zerstört, die nicht mit der religiösen Moral
übereinstimmen und die ihre Wirkung erst später in der Region entfalteten.
Beginnt man erneut, nach der Moral der wahren Religion zu leben, dann wird
es möglich sein, den seit mehr als einem halben Jahrhundert erwarteten
Frieden dauerhaft neu zu erreichen.
Der politische Zionismus
Die Juden waren stets der Überzeugung, dass ihre Rückkehr nach
Palästina dank eines Retters möglich sei, dem sie den Namen Messias gaben.
Doch Mitte des 19. Jahrhunderts legten zwei Oberrabiner dieses Thema ganz
anders aus. Beide, Judah Alkalay und Zevi Hirsch Kalisher erkannten, dass
die Juden politische Macht erreicht hatten und dass Europa bereit war, den
Juden zu helfen; sie führten an, dass es nicht erforderlich sei, auf den Messias
zu warten. Ihnen zufolge konnten die Juden unter Benutzung ihrer eigenenen
wirtschaftlichen und politischen Macht und durch die Unterstützung der
großen europäischen Staaten nach Palästina zurückkehren. Diese Bewegung
sei die erste Phase der Rückkehr des Messias.
Die Einstellung beider Rabbiner blieb nach einiger Zeit nicht ohne
Auswirkung auf nichtreligiöse, jedoch aufgrund ihres Rassenbewußtseins
sich selbst als Juden fühlenden jungen Nationalisten. Der Einflussreichste von
ihnen war ein österreichischer Journalist mit Namen Theodor Herzl. Herzl
verwandelte den Vorschlag der beiden Rabbiner in eine politische Bewegung
und gründete die zionistische Bewegung. Der Zionismus, dessen Name von
dem heiligen Berg Zion in Jerusalem entlehnt wurde, zielte am Ende eines lan-
gen Programms darauf ab, alle Juden dieser Welt nach Palästina zurück-
kehren zu lassen. Herzl berief im Jahr 1898 den 1. zionistischen Kongress in
Basel, in der Schweiz ein. Hier wurde auch die Zionistische Weltorganisation
gegründet. Diese Vereinigung sollte bis zur Gründung Israels die zionistische
Bewegung mit Geduld und Ausdauer leiten.
Der Zionismus entwickelte sich unter dem Einfluß der nationalistischen
Bewegungen dieser Zeit. Doch die Maßnahmen, auf die manche Zionisten
HARUN YAHYA
39
zurückgriffen, um die festgelegten Ziele zu erreichen, enthielten Wesenszüge,
die von niemandem, der über ein Gewissen verfügt, akzeptiert werden kön-
nen, und sie wurde daher sogar von zahlreichen Zionisten abgelehnt.
Die Vereinigung hatte zwei große Ziele, nämlich Palästina für die jüdis-
che Besiedlung geeignet zu machen und die Juden der Diaspora, also vor
allem die Juden Europas, dorthin umzusiedeln. Dem ersten Ziel kam man im
Jahr 1917 einen großen Schritt näher. Die englische Regierung teilte mit der
Veröffentlichung der berühmten "Balfour Declaration" mit, dass sie in dem
Palästina, das sie im Ersten Weltkrieg den Osmanen abgenommen hatte, die
Errichtung eines "Judenstaates" unterstützen werde. Dies war ein großer
Erfolg für die Zionisten. England, die größte militärische und politische
Macht der Erde, hatte offen seine Unterstützung erklärt. Die Deklaration
zeigte all denen, die den Zionismus für ein Phantasiegebilde gahalten hatten –
unter diesen befanden sich auch zahlreiche Juden – wie stark diese Bewegung
nun geworden war.
Doch der gleiche Erfolg stellte sich nicht für das zweite Ziel der Zionisten
ein, die Juden der Diaspora nach Palästina zu bringen. So entstand ein großes
Problem für die Zionisten. Denn trotz aller Aufrufe der Zionistischen
Weltorganisation kehrten die Juden der Diaspora dem
Auswanderungsprogramm den Rücken zu, insbesondere die europäischen
Juden, denen die Zionisten besonders viel Bedeutung beigemessen hatten.
ADNAN OKTAR
40
With its support for
Zionism, the Balfo-
ur Declaration—
published by Arthur
James Balfour, Bri-
tish foreign minister
of the day—laid the
groundwork for the
foundation of a Je-
wish state in the
Middle East.
Right: Arthur James
Balfour, and the
Declaration he pub-
lished.
HARUN YAHYA
41
Der Grund hierfür lag nicht in einem einfachen Desinteresse und deshalb
war die Lösung auch nicht einfach.
Das Assimililationsproblem des Zionismus
Der Grund, weshalb die europäischen Juden dem zionistischen Aufruf
zur Auswanderung nicht folgten, lag in der Phase der Assimilierung, in der
sie sich seit ungefähr einem Jahrhundert befanden.
Die Assimilierung entstand dadurch, dass die Juden gleiche Rechte wie
die Christen bekamen. Die Anführer der Juden waren der Überzeugung, dass
mit der politischen Macht der Juden der Verwirklichung der Auswanderung
nach Palästina nichts mehr im Wege stand. Aus diesem Grund bemühten sie
sich stets um die Zerstörung der Ordnung des katholischen Europas und sie
spielten eine wichtige Rolle beim Sturz der traditionellen kirchlich-monar-
chischen Ordnung und deren Ersatz durch eine bürgerliche Ordnung.
Doch das hatte eine Auswirkung, die sie nicht in die Rechnung einbezo-
gen hatten. Denn damit, dass in den europäischen Gesellschaften manche
Beschränkungen für die Juden aufgehoben wurden, verschwand auch einer
der grundlegenden Faktoren, der die Juden jahrhundertelang zu einer
David Ben Gurion,
first prime minister
of the State of Isra-
el, declaring Isra-
el's independence
on 14 May, 1948
geschlossenen und nichtassimilierten Gesellschaft gemachte hatte. Nun be-
gannen die Juden, sich zu assimilieren, sie verschmolzen mit den
Gesellschaften Europas, in denen sie lebten. Als die Juden mit den Christen
gleichberechtigt wurden, verschwand das Bewusstsein ihres Judentums. Am
Ende des 19. Jahrhunderts war ein bedeutender Teil der Juden in den west-
lichen Ländern assimiliert. Sie begannen sich nicht mehr als ein Volk getrennt
von den Engländern, Deutschen oder Franzosen zu sehen, sondern ver-
standen sich als Engländer, Deutsche oder Franzosen jüdischen Glaubens.
Doch manche Zionisten dachten ganz anders. Nach deren Meinung war
das Judentum nicht eine Sache des Glaubens, sondern der Rasse. Die Juden
gehörten einer Rasse an, die sich von den europäischen Rassen völlig unter-
schied, nämlich der semitischen Rasse, und deswegen war deren
Assimilierung unter den Europäern nicht akzeptabel. In deren Augen war der
Begriff "jüdischer Deutscher" oder "jüdischer Franzose" reine Spiegelfechterei.
Die Juden, ob mosaischen Glaubens oder Atheisten - die Anzahl der Atheisten
war in manchen zionistischen Gruppierungen sehr hoch - waren Menschen,
die sich von den Europäern oder irgendeiner anderen Rasse durch klare
Grenzen absonderte. Deshalb war das Leben der Juden inmitten anderer
Rassen für Zionisten eine nicht hinnehmbare Situation. Die Zionisten
brauchten unbedingt einen Staat, und der Ort dieses Staates musste Palästina
sein, das ursprüngliche Heimatland der Nation.
Die assimilierten Juden waren in den Augen der Zionisten Kranke, die
der Behandlung bedurften. Die Behandlung der Juden, die trunken waren
vom Segen der Modernität und die glaubten, sie selbst seien wie die anderen
Menschen in den Gesellschaften Europas, musste so bald wie möglich
geschehen. Ansonsten war der Traum vom jüdischen Staat dazu verurteilt, ein
Traum zu bleiben.
Doch welche Behandlung schien angebracht? Innerhalb kurzer Zeit
zeigte sich, dass dies keine leichte Aufgabe war. Denn die die Assimilierung
verteidigenden Juden begannen im deutlicher auf die ständigen
Wiederholungen der rassistischen Zionisten zu antworten. Ein großer Teil der
Vereinigungen der assimilationswilligen Juden gab Erklärungen ab, die den
Standpunkt der Zionisten energisch zurückwiesen. Die Gegner der Zionisten
waren der Auffassung, dass sie lediglich eine religiöse Vereinigung seien, an-
sonsten aber treue Staatsbürger der Länder in denen sie lebten und keinerlei
ADNAN OKTAR
42
Absicht hegten, in die Wüsten Palästinas zurückzukehren. Als Theodor Herzl
sich in die zionistische Kampagne Europas einschaltete, versammelte sich ger-
ade eine Konferenz in Pittsburg in den USA und nahm eine Erklärung mit
dem Titel "Die acht Prinzipien des reformierten Judentums" entgegen. Die as-
similationiswilligen amerikanischen Juden verkündeten in der Erklärung fol-
gendes:
Wie sehen uns selbst nicht als eine Nation sondern als eine religiöse
Gemeinschaft... Aus diesem Grund unterstützen wir weder die Rückkehr
nach Jerusalem, noch die Neuorganisation der Religion von Aarons Kindern
noch die Gründung eines jüdischen Staates...7
Nach diesen und ähnlichen Rückschlägen verstanden die radikalen
Zionisten schnell, dass sie ihre assimilationswilligen Glaubensbrüder nicht
mit Worten würden überzeugen können. Doch wie konnten sie beweisen,
dass die Juden sich von anderen Rassen unterschieden und dass sie in der eu-
ropäischen Gesellschaft eigentlich fremd waren? Vor der Modernität emp-
fanden die Europäer eineAntipathie den Juden gegenüber, und die Juden be-
sannen sich aufgrund der gegen sie verhängten Beschränkungen auf ihre
Identität. Beide, die europäischen Nationen und die Juden waren gegen die
Assimilierung. Doch nun war es unmöglich, den Juden gegenüber eine
Antipathie zu empfinden und ihnen Beschränkungen aufzuerlegen. In dieser
Situation konnte man sich eine Ideologie zu Nutzen machen, die die
Assimilierung zum Stillstand bringen würde.
Der Rassismus des 19. Jahrhunderts und der moderne
Antisemitismus
An diesem Punkt entdeckten die Zionisten etwas entscheidendes: In
Europa entwickelte sich eine Ideologie, die sich der Assimilierung der Juden
auf das Heftigste widersetzte. Es war der moderne Rassismus, der seine Kraft
aus der Darwinschen Evolutionstheorie bezog. Im 19. Jahrhundert wurde der
Rassismus in Europa zu einer Pseudowissenschaft. Man maß der
Abstammung der Menschen größte Bedeutung bei und glaubte, dass das
Hauptmerkmal des Menschen seine Rasse sei. Die größte Gefahr die einer
Rasse drohen konnte, war demnach die Vermischung mit anderen Rassen und
der Verlust ihrer "Reinheit".
HARUN YAHYA
43
In der Zwischenzeit entwickelten zahlreiche Rassisten, vor allem in
Deutschland, eine Reihe von antisemitischen Ideen. Diese Leute, die
voneinem Unterschied zwischen "arischer" und "semitischer" Rasse
sprachen, behaupteten, dass die Juden die "Reinheit" der "arischen" Rasse
verdorben hätten. Ihnen zufolge mussten die Juden isoliert und der weit-
eren Vermischung mit ihrer eigenen Rasse vorgebeugt werden. Diese
Judenfeindschaft, die Kraft aus dem Gedanken der Isolierung der Juden
schöpfte, nannte man "modernen Antisemitismus". Das Neue an dieser
Spielart des Antisemitismus war, dass im Gegensatz zum Mittelalter die
Antipathie gegenüber Juden nicht aus deren Religion, sondern aus deren
Rasse resultierte. Antisemitismus erreichte seinen Höchstpunkt mit der
berüchtigten Affäre Dreyfuss.
Es waren nicht nur die europäischen Rassisten, die gegen Assimilierung
der Juden waren. Es gab eine zweite Gruppe, die von deren Assimilierung be-
unruhigt wurde: die Zionisten, die die Juden nicht als Angehörige einer
Religion, sondern als Nation betrachteten.
Die eine Seite wollte nicht, dass sich die Juden mit der "arischen Rasse"
vermischten. Die andere Seite war besorgt,die "jüdische Rasse" von den an-
deren Rassen getrennt zu halten und die jüdische Identität zu schützen.
ADNAN OKTAR
44
The Dreyfus affair in 1894 is an important example of the anti-Semitism growing in Europe. Alf-
red Dreyfus, a French army officer accused of treason and leaking information to the German
military attaché, was convicted, despite much evidence in favor of his innocence, simply be-
cause he was a Jew.
Wir sehen, dass beide Seiten praktisch dasselbe wollten. Warum also
sollten sie nicht kooperieren?
Die erste deutliche Antwort auf diese Frage kam von Theodor Herzl,
dem Begründer des Zionismus.
Herzls antisemitische Karte
Die Tatsache, dass die meisten Juden in eine nicht mehr rückgängig zu
machende Phase der Assimilierung eingetreten waren und deshalb dem be-
harrlichen Rufen des Zionismus wenig Beachtung schenkten, veranlasste
manche Zionisten zur Zusammenarbeit mit den Antisemiten. Der erste, der
diesen Entschluss in die Tat umsetzte, war Theodor Herzl, denn er hatte sehr
richtig bemerkt, dass der Zionismus der Judenfeindlichkeit bedarf, um die
Juden zur Auswanderung nach Israel zu zwingen. Aus diesem Grund musste
der Plan zur Erzwingung der Auswanderung von dieser Basis ausgehen.
In der Zwischenzeit begann die parallel zum Rassismus aufkommende
Judenfeindlichkeit die Hoffnungen der meisten Juden zu zerstören, dass sie in
Zukunft in Europa weiterhin ohne Beschränkungen leben können würden.
Theodor Herzl bearbeitete dieses Thema mit großer Beharrlichkeit und
verkündete, dass der Antisemitismus eine Krankheit sei, deren erfolgreiche
Behandlung noch nicht gefunden wurde und dass die entgültige Rettung für
die Juden die Gründung eines Staates in Palästina sei. Die These von Herzl,
dass Juden und Nichtjuden niemals dauerhaft in Harmonie leben würden,
wies große Parallelen mit der These der Judenfeinde auf.
Durch Herzls Hinweis auf die weitgehende Ähnlichkeit seiner These mit
derjenigen der europäischen anti-
semitischen Rassisten drückte er aus:
"Der Antisemitismus wird ein wun-
derbarer Helfer für unsere Wünsche
sein."
Herzl sagte "Alle Antisemiten
sind unseren engen Freunde". Auf
diese Weise würde die
Auswanderung erleichtert werden.
Am 9. Juni 1895 notierte Herzl in
seinem Tagebuch folgendes: "Damit
HARUN YAHYA
45
A photograph, on exhibit in Jerusalem, sho-
wing Jews slaughtered at Kichinev in 1903
die Juden ihre Länder verlassen, werde ich erst mit
dem Zar sprechen, dann mit dem deutschen Kaiser,
dannach mit den Österreichern und wegen der
Juden in Marokko schließlich mit den
Franzosen."8
Doch Herzl beschränkte sich nicht nur auf
diplomatische Kontakte, um die Juden zur
Auswanderung zu bewegen. Der französische Denker Roger
Garaudy sagt in seinem Buch Das Zionismusdossier folgendes über Herzls
Politik:
Nach Herzl müssen die Juden sich von den anderen Nationen trennen,
um anstelle einer eigenen Religion und einer eigenen Kultur einen eigenen
Staat zu errichten. Um dieses Ziel zu erreichen, scheute sich Herzl nicht,
einem jedem gegenüber die übertriebensten Worte zu verwenden um die
Gefahr auszuführen, die die Juden bildeten und darzustellen, dass sie so bald
wie möglich gehen sollten. Herzl verwendete gegenüber dem deutschen
Außenminister von Bülow, Guillaume II., dem russischen Innenminister
Plehve, Zar Nikolaus II. und den Judenfeinden der vordersten Front stets die
gleiche Sprache. Der despotischste von allen war Plehve, der Verantwortliche
für das Massaker von Kichinev vom April 1903, das eines der schrecklichsten
Gemetzel an den Juden darstellte. Herzl schrieb Plehve im Mai einen Brief, in
dem er anführte, dass der Zionismus ein Gegenmittel sei, um der Revolution
ADNAN OKTAR
46
The photograph to
the side shows Sta-
lin and Trotsky, two
of the most impor-
tant figures in the
Bolshevik Revoluti-
on, addressing the
crowds in Red Squ-
are. Below left: One
of the many propa-
ganda posters used
during the
Revolution.
vorzubeugen. Plehve antwortete im August und wollte von Herzl einen Brief,
dass dieser die zionistische Bewegung unterstütze. Plehve erhielt diesen Brief.
In dem Brief wurde versprochen, dass eine zionistische Strömung unterstützt
würde, um die Auswanderung der Juden sicherzustellen.9
Herzl versprach Plehve, wenn dieser behilflich sei, die Juden nach Israel
zu schicken, würde er, Herzl, die Juden, die zu dieser Zeit eine große Rolle in
dem bolschewistischen Aufstand gegen den Zaren spielten, überzeugen
auszuwandern, damit der bolschewistische Aufstand unterdrückt werden
könne. Der Plan der Zusammenarbeit mit den Antisemiten, den Herzl in die
Tat umsetzte, wurde von nun an zur Standardprozedur mancher jüdischer
Anführer. Herzl wurde so zum lebhaftesten Befürworter der antisemitischen
Bewegung. Der französische Autor Roger Garaudy schrieb folgendermaßen:
Bevor Herzl 1895 sein Buch
veröffentlichte, sagte ihm einer
seiner Kritiker ins Gesicht: 'Sie
haben den Juden einen fürchter-
lichen Schaden zugefügt.' Herzl
scheute sich nicht, folgendes zu
antworten: "Ich verdiene das Recht
der größte der Judenfeinde zu sein...
Die Judenfeinde werden unsere zu-
vordersten Freunde sein... Die ju-
denfeindlichen Länder werden
unter unseren nächsten Alliierten
sein..."
Theodor Herzl wußte sehr gut,
dass der politische Zionismus des
Begriffs der Judenfeindlichkeit
bedurfte, um die Juden zu überzeu-
gen, nach Israel auszuwandern. Im
folgenden werden wir sehen, dass
dieser Gedanke Herzls für einige
Befürworter des politischen
Zionismus bis heute die unverän-
derliche Grundlage ist.
HARUN YAHYA
47
Theodor Herzl, the founder of political Zionism,
stated that reinforcing anti-Semitism was the
only way to save the Jews from assimilation
and to convince them to emigrate to Palestine.
Dieses Vorgehen ließ Behauptungen über Folterungen an Kraft gewin-
nen, die das Ziel hatten, der Judenfeindlichkeit die Nahrung zu bieten, derer
sie am meisten bedurfte, und so die Auswanderung der Juden zu beschleuni-
gen. Hierin lag das Geheimnis der Bemühungen Herzls, der auf der einen
Seite die Zunahme der Judenfeindlichkeit fürchtete, auf der anderen Seite je-
doch diese in Bewegung zu bringen versuchte. Auch die Herzl zukommenden
Warnungen gingen weiter. Der österreichische Parlamentspräsident Baron
Johann von Cholemski schrieb Herzl folgendes:
Wenn es die Bestrebung ihrer Neigungen und ihrer Propaganda ist, die
Judenfeindlichkeit anzufachen, dann werden Sie hierbei erfolgreich sein.
Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass als Ergebnis einer solchen
Propaganda die Judenfeindlichkeit wie eine Lawine anschwellen wird,
und sie ihre Rasse in ein Massaker verwickeln werden.10
Herzl und einige andere Zionisten befanden sich also mit den antisemi-
tischen Rassisten auf einem gemeinsamen Nenner. Denn die Zionisten waren
der Überzeugung, dass das Verbringen aller Juden nach Palästina die einzige
Lösung sei, die gleichzeitig auch für die Rassisten tragbar sein würde, die ihre
Rassen vor der Vermischung mit den Juden retten und sie in "reiner" Form be-
wahren wollten. So beglückwünschte der Antisemit Theodor Fritsch,
Herausgeber des bekannten judenfeindlichen Organs Antisemitische
Correspondenz, welches später Deutsch-Soziale Blätter hieß, die Einberufung des
1. Zionistischen Weltkongresses und sandte "die besten Wünsche zur
Ausführung des Plans der Juden, innerhalb kürzester Zeit Deutschland zu
verlassen und sich in Palästina niederzulassen."
Theodor Herzl, der der Ansicht war, dass das mangelnde Wohlbefinden
der Juden in den Ländern, in denen sie lebten, dem Zionismus Schaden zufü-
gen würde, drückte diesen Gedanken – Garaudy zufolge – folgendermaßen
aus: "Wenn die Juden glauben, dass sie für eine lange Zeit in Sicherheit leben,
dann können sie mit jeder beliebigen Gesellschaft verschmelzen. Diese
Tatsache wird uns niemals von Nutzen sein."
Aus diesem Grund war die erste Maßnahme, die nach Ansicht einiger
zionistischer Führer ergriffen werden musste, das Anstacheln der
Judenfeindlichkeit in diesen Ländern. Danach war es erforderlich, die Juden
psychisch unter Druck zu setzen und sie durch provokative Übergriffe in
ADNAN OKTAR
48
Unruhe zu versetzen. Das Ergebnis dieser Aktionen bestand in der Erwartung
dieser zionistischen Führer, dass die jüdische Bevölkerung überzeugt sein
werde, nicht an einem sicheren Ort zu leben und nur durch die
Auswanderung auf den "Heiligen Boden" zu retten ist.
Um den Antisemitismus anzufachen, versuchte Herzl eine weitere
Maßnahme umzusetzen, und er fügte seinem Tagebuch Gedanken hinzu,
denen zufolge den Antisemiten die Existenz eines jüdisches Komplotts glaub-
haft gemacht werden sollte um diese gegen die Juden aufzuhetzen. In den
Jahren 1922 und 1923 wurden drei Bände von Herzls Tagebuch veröffentlicht.
Der österreichische Schriftsteller und Herausgeber der Zeitung Österreichische
Wochenschrift Joseph Samuel Bloch, der mit Herzl eng bekannt war, schrieb
folgendes über die Tagebücher:
Die Schreiben an Rothschild und Baron Hirsch sowie die Behauptungen,
dass die Juden in den Ländern, in denen sie sich befanden, gegen die
herrschende Macht aufbegehrten und an Umstürzen teilnahmen, ist ein ausre-
ichender Grund um das jüdische Volk zu vernichten. Herzl zeigte den
Judenfeinden die sicherste Grundlage um das "Judenproblem" zu lösen. Er
beschrieb ihnen den Weg, den sie in ihren zukünftigen Bemühungen zu ver-
folgen hatten. Aus diesem Grund ist dieses Tagebuch ein schrecklicher Beleg.11
Bis zu seinem Tod 1904 bemühte sich Herzl darum, den Antisemitismus
anzufachen und Allianzen mit den Antisemiten einzugehen. Doch aus diesen
Bemühungen ging kein bedeutendes Ergebnis hervor. Die meisten der eu-
ropäischen Juden weigerten sich, auszuwandern.
Der Widerstand der Juden gegen den radikalen Zionismus
Die von Herzl gegründete und nach dessen plötzlichem Tod 1904
ständig wachsende Organisation des Weltzionismus (World Zionist
Organization, WZO) machte es sich zum Ziel Nummer eins, die Juden nach
Palästina zu bringen. Doch trotz aller Ermutigungen der Vereinigung für die
Juden zahlreicher Länder, waren die Auswanderungen nicht in dem er-
warteten Maß durchführbar. Nach 1925 nahm die Auswanderung sogar ab.
Doch als ob das noch nicht genug wäre, gab es sogar Rückkehrer unter den
Auswanderern. In den Jahren zwischen 1926 und 1931 verließen pro Jahr
durchschnittlich 3.200 Juden Palästina. 1932 standen in Palästina 770.000
Arabern 181.000 Juden gegenüber. Die Araber hatten in der Region immer
HARUN YAHYA
49
noch eine überwältigende Mehrheit. Die zionistischen Führer wußten ganz
genau, dass sie mit so wenig jüdischer Bevölkerung keinen Staat gründen
konnten.
Vor allem die Juden, die in Deutschland, Frankreich und Amerika lebten,
dachten gar nicht daran, Wohlstand, einen hohen Lebensstandard und eine
Ordnung aufzugeben, in der sie sich eingelebt hatten und nach Palästina
auszuwandern.
Dem Widerstand, den das jüdische Volk dem zionistischen Ruf nach
Auswanderung entgegensetzte, schlossen sich auch weltberühmte Juden an,
wie der Physiker Albert Einstein, der Philosoph Martin Buber und der erste
Präsident der jüdischen Universität Jerusalems, Professor Judah Magnes.
Neben den intellektuellen Juden waren weite Teile der jüdischen Bevölkerung
gegen die Auswanderung, auf die sich manche zionistischen Führer versteift
hatten. In Russland lehnte die jüdische Bevölkerung bis auf einem kleinen
Teilden rassistischen Zionismus ab. Ein Teil der Auswanderer kehrte sogar
nach Russland zurück, weil die Lebensbedingungen in Palästina nicht den
Erwartungen entsprachen.
ADNAN OKTAR
50
Jews in many European countries were forced to live in ghettos. The photograph shows Jews
being forced to leave a ghetto in Poland.
In den 1920er Jahren hatten die zionistischen Führer geglaubt, dass die
1917 verkündete Balfour Declaration, die grünes Licht für einen jüdischen
Staat in Palästina gegeben hatte, die Einwanderung dorthin beschleunigen
werde. Doch als in den folgenden Jahren diese Rechnung nicht aufging, er-
lebten die Zionisten eine bittere Enttäuschung. In den 1920er Jahren verdop-
pelte sich zwar die jüdische Bevölkerung Palästinas und erreichte 160.000.
Doch die Zahl der Jüdischen Emigranten betrug nur 100.000, von denen 75%
nicht in Palästina blieben. Die Zahl der Einwanderer nach Palästina betrug pro
Jahr ungefähr 8.000. 1927 kamen sogar nur 2.710 Personen an, doch 5.000 wan-
derten aus. 1929 dagegen hielten sich die Zahlen der Ein- und Auswanderer in
Palästina die Waage.
Aus dem Blickwinkel der radikalen Zionisten, war diese Entwicklung
ein riesiges Fiasko. Trotz der massiven Propaganda des WZO war die Zahl der
Einwanderungen nach Palästina gering geblieben. Ende des 19. Jahrhunderts
hatten in Palästina weniger als 50.000 Juden gelebt. Diese Zahl betrug 7% der
palästinensischen Bevölkerung. Doch auch zwei Jahre nach der Balfour
Declaration war die Bevölkerung noch nicht über 65.000 gestiegen. Zwischen
1920 und 1932 waren nur 118.378 Juden nach Palästina gebracht worden, was
nicht einmal einem Prozent der jüdischen Weltbevölkerung entsprach.
Für die Zionisten war klar, dass es auf diese Weise nicht weitergehen
konnte. Ein oder zwei antisemitische Bewegungen reichten nicht aus, um den
Teil der jüdischen Bevölkerung zu überzeugen, der die Auswanderung
ablehnte. Deshalb machten sich einige zionistische Führer daran, das von
Herzl eingeführte und praktizierte Verfahren der Kooperation mit den eu-
ropäischen Nationenwirkungsvoller zu gestalten. Die für die Gründung des
israelischen Staates erforderlichen qualifizierten europäischen Juden mussten
stärker unter Druck gesetzt werden. Das hieß, der Antisemitismus war zu ver-
stärken.
Die ideologische Verwandtschaft zwischen dem radikalen
Zionismus und dem Nationalsozialismus
Herzls Strategie, Allianzen mit den Antisemiten einzugehen, um die
Assimilierung der Juden zum Stillstand zu bringen und ins Gegenteil zu
verkehren, wurde von einigen Zionisten und Rassisten weltweit umgesetzt.
Die Einflussreichsten unter ihnen waren jedoch die deutschen Rassisten. Sie
HARUN YAHYA
51
stimmten den Absichten der radikalen Zionisten praktisch vollständig
überein.
Der amerikanische Historiker Lenni Brenner, der sich selbst als antizion-
istischen Juden bezeichnet, breitet in seinem Buch Zionism in the Age of
Dictators (Zionismus im Zeitalter der Diktatoren) vor aller Augen die un-
bekannte Geschichte der Allianz zwischen den radikalen Zionisten und den
Antisemiten aus. Wie Brenner betont, begann sich die Annäherung zwischen
sogenannten Zionisten und antisemitischen Rassisten bereits in den ersten
Jahren der zionistischen Bewegung. Zum Beispiel führte Max Nordau, der
zweite Mann der zionistischen Bewegung, am 21. Dezember 1903 ein
Gespräch mit Eduard Drumont, dem Herausgeber der französischen anti-
semitischen Zeitung La Libre Parole.; Das Gespräch wurde damals in dem Blatt
ADNAN OKTAR
52
The call for immigration to Palestine, repeated over and over by the World Zionist Organization,
was answered by only a very few number of Jews. An important number of European Jews was
already involved in the assimilation process and did not want to abandon their comfortable ho-
mes for an ambiguous adventure. Those who answered this call were idealist Jews with very
strong religious or national beliefs. Above: Chaim Weizmann, the leader of the WZO, with a gro-
up of young and idealist Jewish immigrants about to leave for Palestine.
Drumonts veröffentlicht. Nordau sagte: "Der Zionismus ist kein Problem der
Religion, sondern der Rasse, und diesbezüglich stimme ich mit niemandem so
sehr überein wie mit Herrn Drumont".
Eines der Themen in Brenners Buch ist die ideologische Parallele zwis-
chen deutschen Rassisten und radikalen Zionisten. Dementsprechend befan-
den sich die Blut und Boden Parolen, die sich vor dem 1. Weltkrieg rasch unter
Deutschlands Intellektuellen verbreiteten, in völliger Übereinstimmung mit
den Behauptungen der rassistischen Zionisten. Dieser Ideologie zufolge ver-
fügte die deutsche Rasse über ein nur ihr eigenes Blut und musste auf dem ihr
gehörenden Boden leben. Die Juden waren nicht von deutschem Blut, konnten
niemals ein Teil des deutschen Volkes werden und besaßen deshalb auch kein
Recht, auf deutschem Boden zu leben. Wie Brenner betont, unterstützten die
rassistischen Zionisten alle Argumente der Blut und Boden Rassisten; Denn
auch nach Ansicht der radikalen Zionisten waren die Juden kein Teil des
deutschen Volkes und durften sich deshalb nicht mit deutschem Blut vermis-
chen. Das Beste was demnach zu tun war, war die Rückkehr auf den eigenen
Boden, also nach Palästina.
Indem die radikalen Zionisten die Behauptungen des deutschen
Rassismus teilten, bestätigten sie den Antisemitismus. Wenn die Juden kein
Teil des deutschen Volkes waren, dann war der Wunsch der deutschen
Rassisten richtig, die Juden zu isolieren und zu entfernen. Nach der
Vorstellung der radikalen Zionisten hatten die Juden selbst Schuld an der
Existenz des Antisemitismus, da sie beharrlich auf einem Boden lebten, der
ihnen nicht gehörte und sich mit einer fremden Rasse vermischten; So fachten
sie angeblich selbst den Antisemitismus an. Die Schuld lag also nicht bei den
Antisemiten, sondern bei den assimilierten Juden. Jahre später fasste Chaim
Greenberg, ein radikaler Zionist, diese abstruse Logik in Jewish Frontier, dem
Presseorgan der Zionisten, folgendermaßen zusammen: "Um ein guter Zionist
zu sein muss man bis zu einem gewissen Grad Antisemit sein."12
Hierzu meint Lenni Brenner folgendes:
Wenn man an den Begriff der Reinheit der Rasse glaubt, kann man den
Rassismus eines anderen nicht zurückweisen. Wenn man ausserdem
glaubt, dass sich eine Rasse nur in ihrem eigenen Heimatland
wohlfühlen kann, dann kann man nicht dagegen sein, wenn andere
Fremde von ihrem Territorium ausschliessen.13
HARUN YAHYA
53
Die ideologische Verwandtschaft zwischen Nazis und radikalen
Zionisten berührt auch der amerikanische Geschichtsprofessor an Saint
Michael's College (Vermont), Francis R. Nicosia in seinem Buch The Third Reich
and the Palestine Question (Das Dritte Reich und die palästinensische Frage).
Nicosia zufolge weisen die radikalen Zionisten nicht nur mit den Nazis, son-
dern auch mit deren Vorläufern, den Rassisten des 19. Jahrhunderts große ide-
ologische Verwandtschaft auf. Einer von ihnen war Arthur de Gobineau. 1902
wurden in der Zeitung Die Welt, die von der Zionistischen Weltorganisation
(WZO) herausgegeben wurde, Artikel veröffentlicht, die die Ideen Gobineaus
lobten und dessen Bewunderung der Reinheit der jüdischen Rasse mit
Hochachtung würdigten. Vor dem 1. Welkrieg waren einige bedeutende
Zionisten wie Elias Auerbach und Ignaz Zollschan, Arthur de Gobineau und
Houston Stewart Chamberlain zu den feurigen Befürwortern der rassistis-
chen Philosophie geworden.14
Francis Nicosia beschreibt auch die Affinität, die die Antisemiten den
Zionisten gegenüber empfanden. Interessanterweise hatten die Antisemiten
bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts, also zu einer Zeit als der politische
Zionismus noch nicht existent war, den Transfer der europäischen Juden nach
Palästina befürwortet. Einer von ihnen war der rassistische deutsche Denker
ADNAN OKTAR
54
Johann Gottlieb Fichte. Fichte, der die Säuberung von allen Minderheiten, ins-
besondere von Juden befürwortete, um den deutschen Volksgeist zu stärken,
betrachtete die Tatsache, dass Juden und Deutsche die gleichen Rechte hatten,
als Katastrophe und schrieb, dass die einzige Lösung für das Judenproblem
deren Verbringen nach Palästina sei. Diese Gedanken Fichtes wurden von der
am Ende des Jahrhunderts rasch zunehmenden Zahl von Gleichgesinnten un-
verändert übernommen. Einer davon war Eugen Dühring.15
Die Sympathie der Antisemiten für den Zionismus setzte sich nach dem
1. Weltkrieg in der Zeit der Weimarer Republik fort. Nicosia lenkt die
Aufmerksamkeit auf die Gedanken der bedeutenden Antisemiten der
Weimarer Republik wie Wilhelm Stapel, Hans Blüher, Max Wundt und
Johannes Peperkorn, die der Ansicht waren, der Zionismus sei die beste
Lösung für das Judenproblem.
Bewertet man den Zionismus nur als eine Strömung, die auswan-
derungswillige Juden bei ihrer Einwanderung nach Palästina unterstützte,
dann ist daran nichts außergewöhnliches zu bemerken. Doch die
Zusammenarbeit zwischen Antisemiten und radikalen Zionisten enthielt
gefährliche Elemente, insbesondere den Rassismus, der in keiner Weise mit
der religiösen Moral übereinstimmt. Beide Gruppen unterstützten sich hin-
sichtlich ihrer rassistischen Ziele und vermieden auch nicht die Anwendung
von Gewalt. So war es die jeweils eigene Bevölkerung , die Schaden durch die
Praktiken der radikalen Gruppierungen erlitt, die die radikalen Zionisten un-
terstützen. Die rassistischen Zionisten sahen meistens darüber hinweg und
wurden später sogar selbst eine Ursache dieser Benachteiligung.
Die Kooperation des radikalen
Zionismus mit dem Nationalsozialismus
Wenn man sagt, zwischen dem Zionismus und dem mit
Judenfeindlichkeit aufgeladenen deutschen Rassismus bestehe eine
Verwandschaft, erscheint dies zunächst als Widerspruch, doch es war für
beide Seiten eine Zweckgemeinschaft. Einer der Zionisten, Jacob Klatzkin, er-
läuterte dies in einem Aufsatz von 1925 folgendermaßen:
Wenn wir nicht akzeptieren, dass der Antisemitismus eine gerechtfer-
tigte Bewegung ist, dann weisen wir auch unseren eigenen
Nationalismus zurück. Wenn unser Volk seine eigene Identität schützen
HARUN YAHYA
55
und seine eigene Lebensweise fortführen will, dann ist es ein
Fremdkörper in den Nationen in denen es lebt. Deshalb haben sie das
Recht, uns zu bekämpfen um ihre eigene nationale Identität zu
schützen... Die auf uns entfallende Aufgabe ist nicht, die Antisemiten zu
bekämpfen, die die sozialen Rechte der Juden vermindern wollen, son-
dern vielmehr, unsere Freunde zu bekämpfen, die die sozialen Rechte
der Juden verteidigen wollen.16
Die Sympathie des radikalen Zionismus für den Antisemitismus war
zunächst in einigen Reihen der Zionistischen Weltorganisation (WZO) verbre-
itet. Chaim Weizmann, der nach Theodor Herzl der zweite Führer der WZO
werden sollte – 1948 wurde er erster Staatspräsident Israels – betonte häufig
seine Sympathie gegenüber dem Antisemitismus. In einer Rede, die er 1912
vor deutschen Juden hielt, sagte er "Jedes Land kann, wenn es nicht
Magenschmerzen bekommen will, nur eine bestimmte Zahl Juden vertragen",
und er fügte hinzu: "In Deutschland gibt es sowieso schon mehr Juden als
notwendig." Während einer Unterredung mit dem englischen Außenminister
Lord Balfour sagte er 1914: "Wir stimmen vollkommen mit den kulturellen
Antisemiten überein. Auch uns stört der Begriff 'Deutsche mit jüdischem
Glauben' in höchstem Maße, denn dies ist ein demoralisierendes
Phänomen."17
Diese Gedanken, die in einigen Teilen der WZO vorherrschten, wurden
auch von manchen Mitgliedern der Zionistischen Vereinigung für
Deutschland (ZVfD), dem deutschen Arm der Organisation geteilt. Die war
eine der beiden großen jüdischen Vereinigungen in Deutschland. Die andere
war die der Deutschen jüdischen Glaubens, der von assimilationswilligen
Juden ins Leben gerufene Centralverein (CV). Natürlich waren ZVfD und CV
bei zentralen Themen unterschiedlicher Auffassung. Die ZVfD war der
Überzeugung, dass die Juden eine Rasse seien, für den CV waren die Juden
lediglich eine religiöse Gemeinschaft.
Die größte Meinungsverschiedenheit bestand jedoch beim Thema
Antisemitismus. Für die dem CV verbundenen Assimilationswilligen war der
Antisemitismus die größte Gefahr und sie unternahmen alles, um dieses Virus
zu vernichten, der ihr glückiches Leben in Deutschland bedrohte. Die
Zionisten dagegen, die glaubten, dass der Assimilationismus das eigentliche
Virus war, waren trotz der Beunruhigung über das Anwachsen des
ADNAN OKTAR
56
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  • 1.
  • 2.
  • 3. 1
  • 4. 2 Der Grund, dass in all diesen Arbeiten die Widerlegung der Evolutionstheorie so stark betont wird, liegt darin, dass diese Theorie eine Grundlage für jede gegen die Religion gerichtete Philosophie darstellt. Der Darwinismus, der die Schöpfung und da- mit die Existenz Allahs ablehnt, hat seit 140 Jahren vielen Menschen ihren Glauben ge- nommen oder sie in Zweifel gestürzt. Aus diesem Grund ist es eine wichtige Aufgabe, die Widerlegung der Theorie zu veröffentlichen. Der Leser muss die Möglichkeit zu die- ser grundlegenden Erkenntnis erhalten. Da manche Leser vielleicht nur die Gelegenheit haben, eines der Bücher zu lesen, wurde beschlossen, in allen Büchern Harun Yahyas diesem Thema ein Kapitel zu widmen, wenn auch nur als kurze Zusammenfassung. In allen Büchern des Autors werden Fragen, die sich auf den Glauben beziehen, auf der Grundlage des Inhalts des Quran erklärt, und die Menschen werden dazu ermutigt, Allahs Wort zu lernen und ihm entsprechend zu leben. Alle Themen, die Allahs Offenbarung selbst betreffen, werden in einer Weise erklärt, dass sie beim Leser keine Zweifel oder unbeantwortete Frage hinterlassen. Die aufrichtige, direkte und fliessende Darstellung erleichtert das Verständnis der behandelten Themen und ermöglicht, die Bücher in einem Zug zu lesen. Harun Yahyas Bücher sprechen Menschen jeden Alters und jeder sozialen Zugehörigkeit an. Selbst Personen, die Religion und Glauben streng ablehnen, können die hier vorgebrachten Tatsachen nicht abstreiten und deren Wahrheitsgehalt nicht leugnen. Die Bücher von Harun Yahya können individuell oder in Gruppen gelesen werden. Leser, die von diesen Büchern profitieren möchten, werden Gespräche über deren Inhalte sehr aufschlußreich finden, denn so können sie ihre Überlegungen und Erfahrungen einander mitteilen. Gleichzeitig ist es ein großer Verdienst, diese zum Wohlgefallen Allahs verfassten Bücher bekannt zu machen und einen Beitrag zu deren Verbreitung zu leisten. In allen Büchern ist die Beweis- und Überzeugungskraft des Verfassers zu spüren, so dass es für jemanden, der anderen die Religion erklären möchte, die wirkungsvollste Methode ist, die Menschen zum Lesen dieser Bücher zu ermutigen. Wir hoffen, der Leser wird die Rezensionen der anderen Werke des Autors zur Kenntnis nehmen. Sein reichhaltiges Quellenmaterial über glaubensbezogene Themen ist äußerst hilfreich und vergnüglich zu lesen. In diesen Werken wird der Leser niemals – wie es mitunter in anderen Werken der Fall ist – die persönlichen Ansichten des Verfassers vorfinden oder auf zweifelhafte Quellen gestützte Ausführungen; er wird weder einen Schreibstil vorfinden, der Heiligtümer herabwürdigt oder mißachtet, noch hoffnungslos verfahrene Erklärungen, die Zweifel und Hoffnungslosigkeit erwecken.
  • 5. 3 WIE HABEN DIE NATIONALSOZIALISTEN MILLIONEN JUDEN, ZIGEUNER UND BEHINDERTE ERMORDET? WELCHE GEHEIME ABMACHUNG GAB ES ZWISCHEN DEN NATIONALSOZIALISTEN UND DEM RADIKALEN ZIONISMUS?
  • 6. ADNAN OKTAR, der unter dem Pseudonym HARUN YAHYA schreibt, wurde 1956 in Ankara geboren. Nachdem er Grundschule und Gymnasium in Ankara absolviert hatte, studierte er Kunst an der Mimar Sinan Universität in Istanbul und Philosophie an der Istanbul Universität. Seit den 1980er Jahren verfasst er zahlreiche Werke zu Themen des Glaubens, der Wissenschaft und der Politik. Harun Yahya ist bekannt als Autor wichtiger Werke, die die Hochstapeleien der Evolutionisten auf- decken, ihre falschen Behauptungen und die dunklen Verbindungen zwi- schen Darwinismus und so blutigen Ideologien wie Faschismus und Kommunismus. Harun Yahyas Werke, übersetzt in 57 Sprachen, umfassen mehr als 45000 Seiten mit 30000 Illustrationen. Das Pseudonym des Autors besteht aus den Namen Harun (Aaron) und Yahya (Johannes), im geschätzten Andenken an die beiden Propheten, die ge- gen den Unglauben kämpften. Das Siegel des Propheten, das auf dem Umschlag aller Bücher des Autors abgebildet ist, symbolisiert, dass der Quran das letzte Buch und das letzte Wort Allahs ist und dass der Prophet Muhammad (Möge Allah ihn segnen und Frieden auf ihm sein lassen) der letzte der Propheten ist. Der Autor verwendete in all seinen Arbeiten den Quran und die Sunnah (Überlieferungen) des Propheten Muhammad (Möge Allah ihn segnen und Frieden auf ihm sein lassen) zu seiner Führung. Er zielt darauf ab, alle grundlegen- den Behauptungen der ungläubigen Systeme einzeln zu widerlegen, die Einwände gegen die Religion endgültig auszuräumen und ein "letztes Wort" zu sprechen. Er verwendet das Siegel des letzten Propheten, der endgültige Weisheit und moralische Perfektion erlangte (Möge Allah ihn segnen und Frieden auf ihm sein lassen) als Ausdruck seiner Absicht, ein abschließendes Wort zu sprechen. Das gemeinsame Ziel aller Werke des Autors ist es, die Verkündigungen des Quran in der Welt zu verbreiten und auf diese Weise die Menschen dazu anzuleiten, über grundlegende Glaubensthemen wie die Existenz Allahs, Seine Einheit und das Jenseits nachzudenken und das verrottete Fundament der ungläubigen Systeme und deren heidnische Praktiken vor aller Augen darzulegen. So werden denn auch die Werke Harun Yahyas in vielen Ländern der Welt, von Indien bis Amerika, von England bis Indonesien, von Polen bis Bosnien, von Spanien bis Brasilien, von Malaysia bis Italien, von Frankreich bis Bulgarien und Russland gerne gele- sen. Die Bücher, die u.a. in englisch, französisch, deutsch, italienisch, spanisch, portugiesisch, urdu, arabisch, albanisch, chinesisch, suaheli, haussa, di- vehi (gesprochen in Mauritius), russisch, bosnisch, serbisch, polnisch, malaisch, uigurisch, indone-
  • 7. 5 sisch, bengalisch, dänisch und schwedisch übersetzt wurden, finden im Ausland ei- ne große Leserschaft. Die Werke werden auf der ganzen Welt begeistert aufgenommen, und mit ihrer Hilfe haben viele Menschen den Glauben an Allah zurückgewonnen und tiefere Einsichten in ihren Glauben bekommen. Jeder, der diese Bücher liest, erfreut sich an deren weisen, auf den Punkt gebrachten, leicht verständlichen und aufrichtigen Stil sowie an der intelligenten, wissenschaftlichen Annäherung an das Thema. Eindringlichkeit, absolute Konsequenz, einwandfreie Darlegung und Unwiderlegbarkeit kennzeichnen die Werke. Für ernsthafte, nachdenkliche Leser besteht keine Möglichkeit mehr, materialistische Philosophien, Atheismus und an- dere abwegige Ansichten zu verteidigen. Werden diese dennoch verteidigt, dann le- diglich aufgrund einer Trotzreaktion, da die Argumente widerlegt wurden. Alle leugnerischen Strömungen unseres Zeitalters mussten sich dem Gesamtwerk von Harun Yahya ideologisch geschlagen geben. Ohne Zweifel resultieren diese Eigenschaften aus der beeindruckenden Weisheit und Erzählweise des Quran. Der Autor hat nicht die Absicht, sich mit seinen Werken zu rühmen, sondern beabsichtigt lediglich, andere zu veranlassen, den richtigen Weg zu finden. Er strebt mit der Veröffentlichung seiner Werke keinerlei finanziellen Gewinn an. Wer die Menschen ermutigt, diese Werke zu lesen, ihren Geist und ihre Herzen zu öffnen und sie anleitet, noch ergebenere Diener Allahs zu sein, leistet der Gemeinschaft einen unschätzbaren Dienst. Gegenüber der Bekanntmachung dieser wertvollen Werke käme die Veröffentlichung von bestimmten Büchern allgemeiner Erfahrung, die den Verstand der Menschen trüben, die gedankliche Verwirrung hervorrufen und die bei der Auflösung von Zweifeln und bei der Rettung des Glaubens ohne starke Wirkung sind, einer Verschwendung von Mühe und Zeit gleich. Doch mehr noch als das Ziel der Rettung des Glaubens ist deutlich, dass bei Werken, die die literari- sche Kraft des Verfassers zu betonen versuchen, diese Wirkung nicht erreicht wird. Falls diesbezüglich Zweifel aufkommen, so möge es aus der allgemeinen Überzeu- gung des Autors verständlich sein, dass es das einzige Ziel der Werke Harun Yahyas ist, den Atheismus zu beseitigen und die Moral des Quran zu verbreiten und dass Wirkung, Erfolg und Aufrichtigkeit dieses Anliegens deutlich zu erkennen sind. Man muss wissen, dass der Grund für die Unterdrückung und die Qualen, die Muslime erlitten haben, in der Vorherrschaft des Unglaubens liegt. Der Ausweg be- steht in einem ideologischen Sieg der Religion über den Unglauben, in der Darlegung der Glaubenswahrheiten und darin, die Quranische Moral so zu erklä- ren, dass sie von den Menschen begriffen und gelebt werden kann. Es ist klar, dass dieser Dienst in einer Welt, die tagtäglich immer mehr in Unterdrückung, Verderbtheit und Chaos versinkt, schnell und wirkungsvoll durchgeführt werden muss, bevor es zu spät sein wird. Das Gesamtwerk von Harun Yahya, das die Führungsrolle bei diesem wichtigen Dienst übernommen hat, wird mit dem Willen Allahs die Menschen im 21. Jahrhundert zu der im Quran beschriebenen Ruhe, zu Frieden und Gerechtigkeit, Schönheit und Fröhlichkeit führen.
  • 8. 6
  • 9. 7
  • 11. 9 INHALT VORWORT HOLOCAUST, JUDEN UND ANTISEMITISMUS . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13 Die Wahrheit über den Holocaust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .16 Die Lage der Leute der Schrift im Quran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14 Die dunklen Wurzeln des Antisemitismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20 Der Nationalsozialismus: Das Heidentum des 20. Jahrhunderts . . . . . . .23 Die darwinistischen Wurzeln des Nationalsozialismus . . . . . . . . . . . . . . .25 Die quranische Moral beseitigt Antisemitismus und Rassismus . . . . . . .30 Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33 Zionismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34 TEIL EINS: WEITGEHEND UNBEKANNT: DIE KOOPERATION ZWISCHEN . . .35 Nationalsozialisten und radikalen Zionisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .35 Von der Diaspora zum Zionismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .36 Der politische Zionismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39 Das Assimilationsproblem des Zionismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41 Der Rassismus des 19. Jahrhunderts und der moderne Antisemitismus .43 Herzls antisemitische Karte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45 Der Widerstand der Juden gegen den radikalen Zionismus . . . . . . . . . . .49 Die ideologische Verwandtschaft zwischen dem radikalen Zionismus und dem Nationalsozialismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51 Die Kooperation des radikalen Zionismus mit dem Nationalsozialismus55 Die ersten Regierungsjahre der Nazis und die radikalen Zionisten . . . . .58 Der Aufruf an die deutschen Juden für die Wahl Hitlers . . . . . . . . . . . . . .64 Die Überwindung des Anti-Nazi Boykotts mit Hilfe der radikalen Zionisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .65 Die radikalen zionistischen Finanziers Hitlers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .68 Das Auswanderungsabkommen zwischen denradikalen Zionisten und den Nationalsozialisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .70 Die Nürnberger Rassengesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .74 Die Zusammenarbeit zwischen der SS und den radikalen Zionisten . . . .77 Radiklale Zionistische SS-Spione und SS-Waffen für diese Zionisten! . . .79
  • 12. ADNAN OKTAR 10 Die Behinderung der Flucht der Juden durch die radikalen Zionisten . .81 Mussolini, der italienische Faschismus und die radikalen Zionisten . . . .85 Allianzen mit den Antisemiten Österreichs, Rumäniens und Japans . . . .89 Die polnischen Antisemiten und die radikalen Zionisten . . . . . . . . . . . . .92 Das Sternkorps und der Versuch einer militärischen Allianz mit den Nazis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .95 Adolf Eichmann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .99 TEIL ZWEI DER HOLOCAUST . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .103 Die Nationalsozialisten und ihre Feinde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .104 Die Anfänge des Holocaust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .106 Krieg und Holocaust . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .110 Tod in den Ghettos . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .111 Die Endlösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .115 Die Transporte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .117 Die Todeslager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .119 Einsatzgruppen: Die Todesschwadronen der Nazis . . . . . . . . . . . . . . . . .124 Die Religionsfeindlichkeit der Nazis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .126 Die radikalen Zionisten in den Jahren des Holocaust . . . . . . . . . . . . . . . .129 Die Instrumentalisierung des Holocausts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .131 Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .134 TEIL DREI DIE VERGESSENEN MASSENMORDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .135 Der Massenmord an den Behinderten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .135 Der Massenmord an den Sinti und Roma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .143 Der Massenmord an den Polen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .146 All die anderen, die ihr Leben verloren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .148 TEIL VIER DIE ANTISEMITISCHE POLITIK ISRAELS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .153 Die Drohungen der israelischen Führungsriege an die Juden in der Diaspora . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .157 Radikaler Zionistischer Terror in Flüchtlingslagern . . . . . . . . . . . . . . . . .161 Mossads Organisator für Auswanderungen: Aliyah Bet . . . . . . . . . . . . .166
  • 13. HARUN YAHYA 11 Die Operation "Ali Baba" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .169 Die Operationen "Moses" und "Salomon" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .174 Die Operation "Magischer Teppich" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .183 Andere israelische Verfahren des Kaufens von Juden: Die rumänischen Juden und der Vertrag von Luxemburg . . . . . . . . . . . .190 Die Geheimbeziehungen, die Israel mit den zeitgenössischen Nazis aufbaute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .192 NACHWORT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .195 ANHANG EINS IIsrael, die Faschisten der Dritten Welt und Gladio . . . . . . . . . . . . . . . . .197 ANHANG ZWEI Die israelisch-serbischen Verbindungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .204 SCHLUSSFOLGERUNG: DIE LIST DES TEUFELS IST LEICHT ZU DURCHSCHAUEN . . . . . . .208 Der wissenschaftliche Zusammenbruch des Darwinismus . . . . . . . . . . 209 Der erste unüberwindliche Schritt: Die Entstehung des Lebens . . . . . . 210 "Leben entsteht aus Leben" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 210 Ergebnislose Bemühungen im 20. Jahrhundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 211 Die komplexe Struktur des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 Der imaginäre Evolutionsmechanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214 Lamarcks Einfluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .215 Neodarwinismus und Mutationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216 Keine Übergangsformen im Fossilienbestand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 Darwins zerstörte Hoffnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219 Das Märchen von der Evolution des Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220 Die Darwin-Formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 Technologie in Auge und Ohr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 226 Ein materialistischer Glaube . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .230 Die Evolutionstheorie, der Fluch der Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 ENDNOTEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .224 AUSGEWÄHLTE BIBLIOGRAFIE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .228
  • 14. 12
  • 15. Zionismus, Judentum und Holocaust waren und sind Themen zahlloser Debatten. Daher ist es sinnvoll, am Anfang dieses Buches einige Grundgedanken deutlich zu machen. Das Buch im Allgemeinen muss im Rahmen dieser Umstände verstanden und interpretiert werden. Die Wahrheit über den Holocaust In diesem Buch behandeln wir die Unterdrückung, die Massaker und den Völkermord, die von den Nationalsozialisten vor und während des II. Weltkrieges an den Juden und anderen Menschen verübt wurden. Zuerst ist es jedoch notwendig klarzustellen, dass wir ohne jegliche Unterscheidung zwischen Religion, Rasse und ethnischer Herkunft gegen Unterdrückung, Folter und Völkermord sind. Wir billigen nicht den geringstenungerechtfer- tigten gegen Juden oder andere Menschen gerichteten Angriff, sondern verurteilen einen solchen auf das Schärfste. Diese Moral folgt einem Prinzip, das Allah den Menschen im Quran be- fahl. Allah verdammt im Quran diejenigen, die auf der Erde Unfrieden her- vorrufen, Menschen unterdrücken und in unrechter Weise Leben nehmen. "...Wer einen Menschen tötet, ohne dass dieser einen Mord begangen oder Unheil im Lande angerichtet hat, (der soll sein wie einer), der die ganze Menschheit ermordet hat..." (Sure 5:32 - al-Ma'ida) Allah macht in dieser Sure unmissverständlich klar, dass es den Menschen verboten ist, Verbrechen zu begehen. Unser Herr bewertet den Mord an einem einzigen unschuldigen Menschen als ebenso große Schuld, wie die Ermordung aller Menschen. 13 VORWORT Holocaust, Juden und Antisemitismus
  • 16. ADNAN OKTAR 14 The Nazis subjected European Jews to indisputable and unforgivable cru- elty during World War II. They humili- ated, insulted and degraded millions of Jewish civilians, forcing them from their homes and enslaving them in concentration camps under inhu- man conditions. The terrible photog- raphs of Jewish prisoners at Ausch- witz on the left, or the dead prisoners at Buchenwald below, are sufficient reminders of the scale of the Nazi barbarity.
  • 17. Es ist eine Tatsache, dass vor und während des II. Weltkriegs zahlreiche Juden der Unterdrückung ausgesetzt waren und dabei ihr Leben verloren. Entschieden verurteilen wir die von den Nazis und anderen Bewegungen an Menschen verübten Qualen und Morde. Eine unentschuldbare Grausamkeit ist nicht nur, was den Juden angetan wurde, sondern auch, was Millionen an- dere Menschen, Deutsche, Russen, Engländer, Japaner, Chinesen, Zigeuner, Kroaten, Polen, Angehörige der Berberstämme, Serben, Araber, Bosniaken und andere erlitten, die im II. Weltkrieg ihr Leben verloren. Historiker haben errechnet, dass vor und während des II. Weltkrieges ungefähr 29 Millionen Zivilisten von den Nazis in Konzentrationslagern und Ghettos, bei mil- itärischen Hinrichtungen oder politischen Morden ermordet wurden. Eines der beiden Hauptthemen dieses Buches ist die geheime Zusammenarbeit von Nazideutschland mit bestimmten Gründern des Staates Israel. Dies mag vielen Menschen erstaunlich erscheinen, doch die his- torischen Tatsachen zeigen, dass die Gründer des Staates Israel, manche Zionisten, über einen bestimmten Zeitraum in enger Zusammenarbeit mit Nazideutschland standen. Deshalb muss angenommen werden, dass die Repressalien der Nazis ein guter Grund für die Auswanderung der europäis- chen Juden nach Palästina darstellten. Manche Zionisten unterstützten die Naziherrschaft, die ihren eigenen Brüdern und vielen anderen Nationalitäten schreckliche Unterdrückung brachte, wirtschaftlich und politisch und sie klatschten der rassistischen Politik der Nazis Beifall. Dies ist ein brisantes Thema, denn der Völkermord der Nationalsozialisten an den Juden wird seit dem II. Weltkrieg für politische Zwecke benutzt. Einige Elemente innerhalb des israelischen Staates nahmen ständig zu dem Begriff "Holocaust" Zuflucht, um die eigene Politik von Besetzung und Terror zu legalisieren und Kritiker zum Schweigen zu bringen. Tatsächlich war die Gründung Israels dank internationaler Sympatie und Unterstützung möglich geworden, die zum großen Teil aus dem Holocaust re- sultierten. Ein weiteres Thema, das wir in diesem Buch behandeln, ist die Tatsache, dass die Vernichtungspolitik der Nazis sich nicht nur gegen die Juden richtete, sondern ebenso auf andere ethnische, religiöse und soziale Gruppen wie Zigeuner, Polen, Slawen, religiöse Katholiken, Zeugen Jehovas sowie Körper- und Geistesbehinderte. Es ist richtig, dass das jüdische Volk, das 5,5 Millionen Menschen in den Konzentrationslagern verlor, am meisten von den nationalsozialistischen Greueln betroffen war. Doch die Zahl der HARUN YAHYA 15
  • 18. Menschen, die in den Lagern ihr Leben verloren, übersteigt 11 Millionen, und mehr als die Hälfte davon sind Menschen aus den oben genannten Gruppen. Ebenso wie dem jüdischen Holocaust muss auch dem an diesen Menschen verübten Massenmord gedacht werden. Die nationalsozialistische Grausamkeit als ein nur gegen Juden gerichtetes Unternehmen darzustellen, ist nicht nur falsch, sondern vor allem ein Zeichen der eingangs genannten Bemühungen, den Holocaust für politische Zwecke zu benutzen. Die Lage der Leute der Schrift im Quran In diesem Buch werden wir die Juden, die von ihnen erlittenen Grausamkeiten und auch die geheimen Beziehungen einiger Juden mit den Architekten dieser Grausamkeiten behandeln. Um Vorurteilen, falschem Verständnis und dem Verdacht des Antisemitismus vorzubeugen, ist es sin- nvoll, darzustellen, wie ein Muslim das Thema "Juden und Judentum" betra- chtet. Allah teilt in einem Vers folgendermaßen mit, dass die Menschen nicht nach Rassen, Hautfarben und ethnischen Wurzeln zu bewerten sind, sondern entsprechend ihres Verhaltensmoral: "O ihr Menschen! Wir erschufen euch aus einem Mann und einer Frau und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr einander kennenlernt. Doch der vor Allah am meisten Geehrte von euch ist der Gottesfürchtigste unter euch. Allah ist fürwahr wissend, kundig." (Sure 49:13 - al- Hudschurat) Der im Vers verwendete Ausdruck "damit ihr einander kennenlernt" zeigt, weshalb Allah unterschiedliche Rassen und ethnische Abstammungen schuf: Die verschiedenen Nationalitäten und Stämme, die alle Diener Allahs sind, haben einander kennenzulernen, das heißt, sie sollen von ihren unter- schiedlichen Kulturen, Sprachen, Gebräuchen und Fähigkeiten lernen. Das Ziel des Zusammenfindens unterschiedlicher Rassen sind nicht Auseinandersetzung und Krieg , sondern es ist kulturelle Vielfalt. Die Moral und die Bestimmungen, die Allah in diesem und anderen Versen vermittelt, halten einen Muslim auf jeden Fall vom Rassismus ab. Deshalb ist es nicht vorstellbar, dass wir als Muslime Juden oder einer an- deren Rasse gegenüber negative Gedanken hegen und dies lediglich aufgrund deren ethnischer Abstammung. ADNAN OKTAR 16
  • 19. 17 In the sight of God, people acquire superiority not according to their languages, race or gender, but according to their godliness. The existence of different races and nations is a cultural wealth, not a reason for war and conflict.
  • 20. Betrachtet man das Thema unter dem Blickwinkel der jüdischen Religion, so begegnen wir erneut einer bedeutenden im Quran offenbarten Tatsache. Die Juden werden gemeinsam mit den Christen im Quran als "Leute der Schrift" bezeichnet und stehen den Muslimen näher als die Polytheisten. Wie sehr auch die Thora und die Bibel willkürlich abgeändert wurden, und Juden und Christen als Ergebnis dieser Textentstellung manche abergläubis- che Überzeugungen angenommen haben, sind sie doch Menschen, die an Allah, Seine Einheit und an die von Ihm kommenden Bestimmungen gebun- den sind. Im Quran werden grundlegende Unterscheidungen zwischen Polytheisten und den Leuten der Schrift vorgenommen, die vor allem in Bezug auf das soziale Leben bedeutsam sind. So teilt Allah zum Beispiel in einem Vers bezüglich der Polytheisten mit: "... Siehe, die Götzendiener sind unrein. Darum sollen sie sich nach diesem ihrem Jahr der unverletzlichen Moschee nicht mehr nähern..." (Sure 9:28 - at-Tauba) Denn Polytheisten sind Menschen, die keinerlei göttliche Regel kennen, über kein moralisches Kriterium verfügen und ohne Zögern jegliche Art von Unreinlichkeit und Abweichung begehen. Lediglich die Leute der Schrift verfügen über moralische Kriterien, die im wesentlichen auf der Eingebung Allahs beruhen, sowie auf den Begriffen "Verboten" und "Erlaubt". Deshalb sind die Speisen der Leute der Schrift für Muslime erlaubt. In gleicher Weise wurde muslimischen Männern gestattet, Frauen der Leute der Schrift zu heiraten. Diesbezüglich befahl Allah in einem Vers folgendes: Heute sind euch alle guten Dinge erlaubt. Auch die Speise derer, denen die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, so wie euere Speisen ihnen er- laubt sind. Und (erlaubt sind euch zu heiraten) tugendhafte Frauen, die gläubig sind, und tugendhafte Frauen von denen, welchen die Schrift vor euch gegeben wurde, sofern ihr ihnen ihr Brautgeld gegeben habt und tu- gendhaft mit ihnen lebt, ohne Unzucht, und keine Geliebten nehmt. Wer den Glauben verleugnet, dessen Werk ist fruchtlos, und im Jenseits ist er einer der Verlorenen. (Sure 5:5 - al-Ma'ida) ADNAN OKTAR 18
  • 21. Diese Bestimmungen zeigen, dass als Ergebnis einer Heirat zwischen Muslimen und Leuten der Schrift Verwandschaftsbeziehungen entstehen können und beide Seiten gegenseitigen Einladungen zum Essen Folge leisten können; dies sind demzufolge die Grundlagen, die warmherzige menschliche Beziehungen und ein entspanntes Miteinander gewährleisten. Wenn also im Quran diese maßvolle und tolerante Ansicht empfohlen wird, dann ist es un- denkbar, dass wir als Muslime gegenteilige Gedanken hegen. Weiterhin wird im Quran mitgeteilt, das Klöster, Kirchen und Synagogen zu den von Allah geschützten Gebetsstätten zählen: "...Und hätte Allah nicht die einen Menschen durch die anderen abgewehrt, wären (viele) Klöster, Kirchen, Synagogen und Moscheen, in denen Allahs Name häufig gedacht wird, bestimmt zerstört worden. Und wer Ihm helfen will, dem hilft gewiss auch Allah; denn Allah ist stark und mächtig." (Sure 22:40 - al-Hadsch) Dieser Vers zeigt jedem Muslim, wie wichtig es ist, den Gebetsstätten der Leute der Schrift Achtung zu entbieten und diese zu schützen. Betrachtet man schließlich die islamische Geschichte, dann fällt auf, dass sich muslimische Gesellschaften zu jeder Zeit den Leuten der Schrift gegenüber maßvoll und tolerant verhielten. Dies wird besonders im Osmanischen Reich deutlich, dessen Erben die Bewohner der heutigen Türkei sind. Bekanntlich fanden die Juden, denen im katholischen Spanien kein Lebensrecht mehr eingeräumt wurde, den gesuchten Frieden auf dem Boden des Osmanischen Reiches. Sultan Mehmet der Eroberer gestand nach der Eroberung Konstantinopels sowohl den Christen als auch den Juden das Recht auf ein Leben in Freiheit zu. Während der gesamten osmanischen Herrschaft wurden die Juden als Leute der Schrift betrachtet und ihnen die Möglichkeit gewährt, in Frieden zu leben. HARUN YAHYA 19 Throughout history, Muslim communities have tre- ated members of other races and religions with un- derstanding. The picture shows Sultan Mehmed the Conqueror entering the Hagia Sophia.
  • 22. Zu keiner Zeit gab es in der islamischen Welt den in Europa zu beobach- tenden Antisemitismus (Judenfeindlichkeit), der aus den Praktiken der Inquisition und aus rassistischem Gedankengut geboren wurde. Die im 20. Jahrhundert im Nahen Osten zwischen Juden und Muslimen entstandenen Auseinandersetzungen entstanden dadurch, dass manche Juden den radikalen Zionismus übernahmen, der nicht mit der religiösen Moral verein- bar ist, sondern eine rassistische Ideologie darstellt.Hierfür sind nicht die Muslime verantwortlich. Uns Muslimen, die wir die Gebote und Verbote des Quran beachten, ist es demzufolge gar nicht möglich, aufgrund von Religion und Glauben eine Feindschaft den Juden gegenüber zu nähren. Die dunklen Wurzeln des Antisemitismus Als weiterer Punkt ist hinzufügen, dass die als Antisemitismus bekannte Ideologie eine heidnische Lehre ist, die ohnehin von keinem Muslim angenommen werden kann. Um dies zu erkennen ist es jedoch notwendig die Wurzeln des Antisemitismus zu untersuchen. Der im allgemeinen als "Judenfeindlichkeit" verstandene Ausdruck bedeutet eigentlich "Semitenfeindlichkeit" und drückt die Feindschaft gegenüber der von der Rasse der Semiten stam- menden, semitischen Völkerschaft aus. Die Semiten bestehen aus Arabern, Juden und anderen im nahen Osten ansässigen ethnischen Gruppen. Sprachen und Kulturen der Semiten sind sehr ähnlich (So ähneln z.B. Arabisch und Hebräisch einander sehr). Die zweite grosse ethnische Gruppe, ist die der Indoeuropäer. Die meis- ten der heutigen europäischen Nationalitäten sind indoeuropäischer Abstammung. Zu all diesen unterschiedlichen Kulturen und Gesellschaften kamen Propheten, um die Existenz und Einheit Allahs zu erklären und Seine Gebote und Verbote zu verkünden. Betrachtet man schriftliche Aufzeichnungen, dann stellt man fest, dass die indoeuropäischen Nationalitäten seit alters her stets polytheistischen Glaubensrichtungen anhingen. Die Zivilisation der Griechen und Römer und die zur gleichen Zeit im Norden Europas lebenden Germanen und Wikinger hingen stets dem Glauben an die Vielgötterei an. Aus diesem Grund blieben diese Gesellschaften völlig ohne sittliche Kriterien. ADNAN OKTAR 20
  • 23. Gewalt und Grausamkeit wurden als legale und lobenswerte Eigenschaften betrachtet und Sittenlosigkeit wie Homosexualität und Ehebruch waren weit verbreitet. (Es sei daran erinnert, dass der wichtigste Vertreter der indoeu- ropäischen Zivilisation, das Römische Reich, eine Gesellschaft war, die in den Arenen Menschen zur Volksbelustigung zerfleischen liess.) Diese in Europa vorherrschenden Stämme begegneten dem monotheis- tischen Glauben unter dem Einfluß des zu den Semiten gesandten Propheten Jesus (a.s). Die Botschaft Jesu, der den Kindern Israels als Prophet gesandt wurde und der selbst nach Herkunft und Sprache Jude war, verbreitete sich im Lauf der Zeit nach Europa, und die polytheistischen Stämme nahmen das Christentum an. Das Christentum degenerierte jedoch mit der Zeit und der vom rechten Weg abgeirrte Trinitätsglaube, die Dreieinigkeit, wurde Bestandteil des Christentums. HARUN YAHYA 21 The neo-pagan movement born in the 19th century maintained that European societies should return to pre-Christian paganism. Some neo-pagans, inimical to Divine religions such as Juda- ism and Christianity, favored the barbarian lifestyle of pagan societies. The Nazi propaganda poster (top right) equates the SS with ancient pagan warriors.
  • 24. Im 18. und 19. Jahrhundert entstand in Europa mit dem Rückgang des re- ligiösen Christentums und dem Erstarken von Ideologien und Philosophien, die die Gottlosigkeit verteidigten, eine seltsame Strömung: der Neo- Polytheismus oder Neo-Paganismus. Die Vertreter dieser Strömung forderten, dass die europäischen Gesellschaften das Christentum zurück- weisen und zu ihren früheren polytheistischen Glaubensrichtungen zurück- kehren müssten. Diesen neuen Götzendienern zufolge war das Moralverständnis der heidnischen europäischen Gesellschaften höherwertig, als das christliche Moralverständnis. Einer der wichtigsten Vertreter dieser Strömung war Friedrich Nietzsche, der auch zu den bedeutendsten Theoretikern des Faschismus zählte. Nietzsche, der dem Christentum gegenüber einen großen Haß ver- spürte, war der Überzeugung, dass diese Religion den in der Seele der deutschen Rasse vorhandenen "Krieger", und damit deren reinstes Wesen ver- nichtete hatte. Mit dem Buch "Der Antichrist" griff er das Christentum an und ADNAN OKTAR 22 The Nazis' devotion to neo-pagan teachings was the main re- ason for their hostility towards the Jews. Throughout the ye- ars of Nazi rule, spectacles reminiscent of ancient pagan cere- monies were staged all over Germany. The opening ceremony of the Berlin Olympics, shown here, was one of these.
  • 25. HARUN YAHYA 23 verteidigte mit dem Buch "Also sprach Zarathustra" die alte heidnische Kultur. (Das Zoroastriertum ist eine der im antiken Persien weit verbreiteten heidnischen Religionen, die dem indoeuropäischen Kulturkreis zugerechnet wird.) Während die neuen Heiden Feinde des Christentums wurden, nährten sie gleichzeitig auch einen großen Hass auf das Judentum, das sie als die Wurzel des Christentums ansahen. Sie bewerteten das Christentum sogar als Eroberung der Welt durch jüdisches Gedankengut und betrachteten es als ein jüdisches Komplott (Es bedarf keiner weiteren Diskussion darüber, dass die neuen Heiden in gleicher Weise gegenüber dem Islam, der einzigen wahren Religion, Hass empfanden.. Auf diese Weise entfachte die neo-heidnische Strömung auf der einen Seite die Religionsfeindlichkeit und gebar auf der anderen Seite die Ideologien des Faschismus und des Antisemitismus. Betrachtet man die Grundlagen der Nazi-Ideologie, dann wird ganz deutlich, dass Hitler und seine Anhänger im wahren Sinn des Wortes Heiden gewesen sind. Der Nationalsozialismus: Das Heidentum des 20. Jahrhunderts Ein Denker namens Jörg Lanz von Liebenfels spielte eine grosse Rolle bei der Entwicklung der Nazi-Ideologie in Deutschland. Lanz glaubte mit großer Überzeugung an seine neo-heidnischen Ideen. Er fand das Hakenkreuz, das zum Symbol der Nazipartei wurde, in alten heidnis- chen Quellen. Die von Lanz gegrün- dete "Ordo Novi Templi" Vereinigung gab sich völlig der Wiedergeburt des Polytheismus hin. Lanz erklärte ganz offen, dass er "Wotan" anbete, eine der falschen Gottheiten der alten heidnischen germanischen Stämme. Ihm zufolge war der Wotanismus die ureigenste Religion des deutschen Volkes, und die Deutschen konnten angeblich nur
  • 26. ADNAN OKTAR 24 durch die Rückkehr zu dieser Religion gerettet werden. Die Nazi Ideologie entwickelte sich ent- lang des Weges, den Lanz und andere heidnis- che Ideologen vorgegeben hatten. Alfred Rosenberg, einer der wichtigsten Ideologen der Nazis, plädierte ganz offen dafür, dass das Christentum dem unter der Führerschaft Hitlers neu errichteten Deutschland nicht die erforderliche "seelische Energie" geben könne und aus diesem Grund die deutsche Rasse zur antiken heid- nischen Religion zurückkehren müsse. Nach Rosenberg müssten nach der Regierungsübernahme durch die Nazis die religiösen Symbole aus den Kirchen ent- fernt, und an deren Stelle Hakenkreuze, Hitlers Buch Mein Kampf und Schwerter ange- bracht werden als Symbole für die Unbesiegbarkeit der Deutschen. Hitler übernahm die Ansichten Rosenbergs, sah jedoch von der Verwirklichung der neuen deutschen Religionstheorie ab, da er erwartete, damit heftige Reaktionen in der Bevölkerung hervorzurufen.1 Doch wurden während des Naziregimes manche wieder eingeführte heidnische Rituale praktiziert. Kurz nachdem Hitler an die Macht gekommen war, begann man, die Feiertage des Christentums aufzuheben und sie durch "heilige" Tage heidnischer Religionen zu ersetzen. Bei Trauungen wurde auf imaginäre Götzen wie "Erdmutter" und "Himmelsvater" geschworen und 1935 wurde verboten, christliche Gebete in Schulen zu verrichten. Später wurde der christliche Religionsunterricht völlig abgeschafft. Der Chef der SS, Heinrich Himmler, drückte den Hass des Naziregimes SS Chief Heinrich Himmler
  • 27. auf das Christentum folgendermaßen aus: "Diese Religion ist der größte Bazillus, den die Geschichte in sich trägt und es ist erforderlich, ihn auch als solchen zu behandeln."2 Diese Worte sind Ausdruck der ignoranten und un- vernünftigen Mentalität Himmlers und der Nazis. Und dies kann nicht akzep- tiert werden.So ist die Judenfeindlichkeit der Nazis ein Teil der Religionsfeindlichkeit. Die Nazis, die das Christentum als ein jüdisches Komplott betrachteten, bemühten sich, die deutsche Gesellschaft auf der einen Seite vom Christentum loszulösen und zwangen auf der anderen Seite die Juden durch eine Reihe von gegen sie gerichteten Massnahmen zum Verlassen Deutschlands. Die Allianz zwischen dem radikalen Zionismus und dem Nationalsozialismus wurde an eben diesem Punkt ge- boren. Dieses Thema werden wir ausführlich im zweiten Teil des Buches un- tersuchen. Die heutigen neonazistischen und faschistischen Gruppen, die die Vorhut des Antisemitismus bilden, vertretenallesamt religionsfeindliche Ideologien und sie verwenden Aussagen, die sich auf heidnische Begriffe stützen. Die darwinistischen Wurzeln des Nationalsozialismus Ein anderer wichtiger Aspekt der Weltanschauung der Nazis ist ihre Akzeptanz der Darwinschen Evolutionstheorie. Als Darwin diese Theorie aufstellte, behauptete er, dass es in der Natur stets einen Überlebenskampf gibt, der manche Rassen vorwärts bringt und die Verlierer dieses Kampfes zum Untergang verurteilt. Diese Ansichten wur- den innerhalb kürzester Zeit zum wissenschaftlichen Fundament des Rassismus. James Joll, der jahrelang als Professor für Geschichte an den Universitäten Oxford, Stanford und Harvard wirkte, beschreibt in seinem Buch Europe since 1870 (Europa seit 1870), das immer noch an den Universitäten verwendet wird, die ideologische Verbindung zwischen Darwinismus und Rassismus: Der englische Naturforscher Charles Darwin hatte mit seinem 1859 er- schienenen Buch Der Ursprung der Arten und dem 1871 folgenden Die Entstehung des Menschen eine große Diskussion begonnen und zur gleichen Zeit mehrere Bereiche des europäischen Denkens beeinflußt... Die Ideen von Darwin und die Gedanken von einigen modernen Denkern wie des englis- HARUN YAHYA 25
  • 28. chen Philosophen Herbert Spencer wurden sehr schnell in Bereichen umge- setzt, die außerhalb der Wissenschaft lagen. Die praktikabelste Seite für die gesellschaftliche Entwicklung des Darwinismus war der Glaube, die Erde sei überbevölkert und könne nicht mehr durch natürliche Resseourcen ernährt werden. Deswegen bedürfe es eines ständigen Überlebenskampfes, aus dem die Starken oder die "Geeigneten" als Sieger hervorgingen. Für bestimmte Sozialwissenschaftler war es ein Leichtes, von diesem Punkt ausgehend dem Begriff des "Geeigneten" eine moralische Bedeutung hinzufügen und zu behaupten, die im Überlebenskampf siegreichen Arten oder Rassen würden auch eine moralische Überlegenheit aufweisen. So vereinte sich die Doktrin der natürlichen Selektion ganz einfach mit einer anderen, von dem französischen Schriftsteller Joseph-Arthur Gobineau entwickelten Gedankenschule. Gobineau veröfftichte 1853 eine Arbeit unter dem Titel Ein Aufsatz über die Ungleichheit der men- schlichen Rassen. Gobineau führte an, dass in der Evolution die Rasse das größte Agens ist, und dass die anderen Rassen überlegene Rasse auch ihre ADNAN OKTAR 26 Evaluating people according to their ethnic origins and inherited physical characteristics is a per- verse practice that reached its peak in the 19th century. The motivating reason behind it was Darwin's theory of evolution, which regarded mankind from a totally racist perspective. Darwin was the behind-the-scenes architect of 19th-century racism and the 20th century's Nazi barbarity. Above: The so-called "racial measurements" performed according to evolutionist criteria. Cover of the first edition of Hitler's 1925 book Mein Kampf (My Struggle)
  • 29. eigene rassische Reinheit am besten zu schützen weiß. Gobineau zufolge war die im Überlebenskampf überlegene Rasse die arische Rasse... Es war der engliche Schriftsteller Houston Steward Chamberlain, der diese Ideen einen Schritt weiter führte. Hitler bewunderte diesen Autor so sehr, dass er ihn 1927 an seinem Totenbett besuchte.3 Das zwischen Hitler und den Ideen Darwins bestehende Band ist auch aus dem Titel von Hitlers Buch Mein Kampf abzulesen: Der Kampf von dem der Naziführer schreibt, ist der von Darwin postulierte Überlebenskampf. Die ideologische Verbindung von Hitler und den Nazis mit dem Darwinismus gewann mit der von ihnen nach der Machtübernahme prak- tizierten Politik an Deutlichkeit. Die von den Nazis praktizierte Rassenpolitik beruhte auf der Eugenik und bestand aus der Übertragung der Evolutionstheorie auf die menschliche Gesellschaft. Das Wort Eugenik bedeutet, behinderte und kranke Menschen auszule- sen und mittels der Vermehrung gesunder Individuen eine Menschenrasse zu "veredeln". Der Theorie der Eugenik zufolge kann eine menschliche Rasse ebenso veredelt werden, wie eine gute Tierrasse durch Paarung gesunder Tiere entsteht. Es waren Francis Galton, der Cousin von Charles Darwin und dessen Sohn Leonard Darwin, die diese Theorie entwickelten. Der erste, der die Theorie der Eugenik in Deutschland übernahm, war der Evolutionsbiologe Ernst Haeckel, ein enger Freund von Darwin. Er schlug vor, neugeborene be- hinderte Babys ohne Verzögerung zu töten um auf diese Weise die Evolution der Gesellschaft zu beschleunigen. Er ging sogar noch weiter und führte die Notwendigkeit an, Aussätzige, Krebskranke und Geisteskranke ohne Barmherzigkeit zu töten, da ansonsten diese Personen der Gesellschaft zur HARUN YAHYA 27 Biologists who supported the theory of evolution were some of Hitler's main intel- lectual sources. The origin of his idea of eugenics (raci- al improvement) lay in Fran- cis Galton, a cousin of Char- les Darwin, and Ernst Haec- kel, one of Darwin's stron- gest supporters in Germany.
  • 30. Last fallen und die Evolution verlangsamen würden. Haeckel starb im Jahr 1919, seine Ideen jedoch wurden von den Nazis übernommen. Kurze Zeit nachdem Hitler an die Macht gekommen war, begann er eine offizielle Politik der Eugenik. Folgende Sätze aus Hitlers Mein Kampf fassen diese Politik zusammen: Der völkische Staat hat hier die ungeheuerste Erziehungsarbeit zu leis- ten. Sie wird aber dereinst auch als eine größere Tat erscheinen als es die siegreichsten Kriege unseres heutigen bürgerlichen Zeitalters sind. Er hat durch Erziehung den einzelnen zu belehren, daß es keine Schande, sondern nur ein bedauernswertes Unglück ist, krank und schwächlich zu sein, daß es aber ein Verbrechen und daher zugleich eine Schande ist, dieses Unglück durch eigenen Egoismus zu entehren, indem man es unschuldigen Wesen wieder aufbürdet; daß es demgegenüber von einem Adel höchster Gesinnung und bewundernswertester Menschlichkeit zeugt, wenn der unschuldige Kranke, unter Verzicht auf ein eigenes Kind, seine Liebe und Zärtlichkeit einem unbekannten armen, jungen Sprossen seines Volkstums schenkt, der in seiner Gesundheit verspricht, dereinst ein kraftvolles Glied einer kraftvollen Gemeinschaft zu werden. Und der Staat hat in dieser Erziehungsarbeit die rein geistige Ergänzung seiner praktischen Tätigkeit zu leisten. Er muß ohne Rücksicht auf Verständnis oder Unverständnis, Billigung oder Mißbilligung in diesem Sinne handeln. Eine nur sechshundertjährige Verhinderung der Zeugungsfähigkeit und Zeugungsmöglichkeit seitens körperlich Degenerierter und geistig Erkrankter würde die Menschheit nicht nur von einem unermeßlichen Unglück befreien, sondern zu einer Gesundung beitragen, die heute kaum faßbar erscheint. Wenn so die bewußte planmäßige Förderung der Fruchtbarkeit der gesündesten Träger des Volkstums verwirklicht wird, so wird das Ergebnis eine Rasse sein, die, zunächst wenigstens, die Keime unseres heutigen körperlichen und damit auch geistigen Verfalls wieder ausgeschieden haben wird.4 Gestützt auf diese Ideologie Hitlers wiesen die Nazis Geisteskranke, Behinderte, und genetisch Kranke in besondere "Sterilisierungszentren" ein. Aufgrund eines 1933 erlassenen Gesetzes wurden 350.000 Geisteskranke, 30.000 Zigeuner und Hunderte von farbiger Kinder durch Röntgenstrahlen, Injektionen und Elektroschocks im Genitalbereich unfruchtbar gemacht. Ein Nazioffizier sagte "Der Nationalsozialismus ist nichts anderes als ange- wandte Biologie."5 ADNAN OKTAR 28
  • 31. Doch was die Nazis für angewandte Biologie hielten, war die den grundlegenden Gesetzen der Biologie entgegengesetze Theorie Darwins. Heute ist klar, dass sowohl die Theorie der Eugenik wie auch die anderen dar- winistischen Behauptungen jeglicher wissenschaftlichen Grundlage ent- behren. Die Bindung der Nazis an die Evolutionstheorie stand neben ihrer Rassenpolitik in enger Beziehung zu ihrer Religionsfeindschaft.Sie waren grimmige Feinde der göttlichen Religionen und wollten an deren Stelle heid- nische Glaubenslehren verankern. Sie bemerkten sehr schnell, dass Religionsfeindlichkeit, die in der Bevölkerung durchsetzbar sein sollte, die Praktizierung von antireligiöser Suggestion und Propaganda erforderte und dass deren wirkungsvollste Umsetzung mit Hilfe der Theorien des Darwinismus geschehen konnte. Wenn Daniel Gasman in seinem Buch The Scientific Origins of National Socialism (Der wissenschaftliche Ursprung des Nationalsozialismus) sagte "Hitler glaubte, dass der Gedanke der biologis- 29 The perverted ideology of racism is incompatible with religious moral values, and cons- tantly leads humanity into disaster. Religious morality, on the other hand, commands tole- rance, love, compassion and forgiveness—in other words, proper moral values.
  • 32. chen Evolution die stärkste Waffe ist, die gegen die Religion verwendet wird", dann drückte er genau dies aus.6 Die Fundamente des despotischen, unbarmherzigen Charakters der Naziswaren ihre Religionsfeindlichkeit und die darwinistische Ideologie. Die quranische Moral beseitigt Antisemitismus und Rassismus Der Antisemitismus ist eine antireligiöse und darwinistische Ideologie, deren Wurzeln in das Heidentum zurückreichen. Deshalb ist es für einen Muslim unmöglich, den Antisemitismus zu übernehmen und diesem Sympatie entgegenzubringen. Ein Antisemit ist ein Feind des Propheten Abraham (a.s), des Propheten Moses (a.s) und des Propheten David (a.s). Diese Propheten wurden von Allah erwählt und den Menschen als Botschafter gesandt. Auch andere Formen des Rassismus, wie die Feindschaft gegenüber Farbigen, die aus verschiedenen Ideologien und falschen Glaubenslehren re- sultieren, stehen im Gegensatz zu den göttlichen Religionen. Untersucht man den Antisemitismus und andere Formen des Rassismus, dann ist deutlich zu erkennen, dass diese ein Gesellschaftsmodel verteidigen, das eine der quranischen Moral entgegengesetzte Denkweise vertritt. Die Wurzel des Antisemitismus besteht aus Hass und Unbarmherzigkeit. Aus diesem Grund haben die Antisemiten die heidnischen Glaubenslehren der früheren Barbaren nachgeahmt. Ein Antisemit ist so grausam, dass er es verteidigt Juden, ohne zwischen Frauen, Kindern und Alten zu unterscheiden, zu foltern und zu ermorden.Doch die quranische Moral lehrt die Menschen Liebe, Anteilnahme und Barmherzigkeit, und und sie gebietet den Muslimen, Feinden gegenüber gerecht zu sein und ihnen nöti- genfalls zu vergeben. Antisemiten und andere Rassisten jedoch treten gegen das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Ethnien und unter- schiedlichen Glaubens ein. Zum Beispiel waren die Nazis und manche Zionisten dagegen, dass Deutsche und Juden gemeinsam lebten, da beide Seiten dies als eine Degeneration ihrer eigenen Rasse verstanden. Doch im Quran wird das gesellschaftliche Zusammenleben von Menschen unter- schiedlichen Glaubens in Ruhe und Frieden gefordert, ebenso wie zwischen den Rassen nicht die kleinste Unterscheidung getroffen wird. ADNAN OKTAR 30
  • 33. Ein weiteres Gebot der Moral, die Allah die Menschen im Quran lehrt, besteht darin, keine Pauschalurteile zu fällen, nur weil die Menschen ver- schiedenen Rassen, Völkern und Religionen angehören. In jeder menschlichen Gesellschaft gibt es gute und schlechte Menschen. Dies gilt auch für die Leute der Schrift. Nachdem in den Versen dargelegt wurde, dass ein Teil der Leute der Schrift sich gegen Allah und die Religion auflehnt, wird mitgeteilt, dass es unter ihnen auch aufrichtig Gute gibt: Sie sind aber nicht alle gleich. Unter den Völkern der Schrift gibt es eine aufrechte Gemeinde, welche die Verse Allahs zur Zeit der Nacht liest und sich niederwirft. Diese glauben an Allah und an den Jüngsten Tag und ge- bieten das Rechte und verbieten das Unrechte und wetteifern in guten Werken; und sie gehören zu den Rechtschaffenen, und was sie an Gutem tun, es wird ihnen niemals bestritten; und Allah kennt die Gottesfürchtigen. (Sure 3:113-115 - Al-Imran) Allah gebietet im Quran, dass diejenigen gut behandelt werden sollen, die der Religion nicht feindlich gegenüberstehen: HARUN YAHYA 31 No matter whom it is inflicted upon, racism is a terrible crime. The Nazis went down in history as an example of the ruthless dimensions that racist barbarity can assume. This guiltless Jewish child crawling on the ground in the Warsaw ghetto in the 1940s and the many innocent people of different races oppressed all over the world reveal the cruel nature of racism.
  • 34. Allah verbietet euch nicht, gegen die gütig und gerecht zu sein, die euch nicht wegen eueres Glaubens bekämpft oder euch aus eueren Häusern vertrieben haben. Allah liebt fürwahr die gerecht Handelnden. Allah ver- bietet euch nur, mit denen Freundschaft zu schließen, die euch des Glaubens wegen bekämpft oder euch aus eueren Wohnungen vertrieben oder bei euerer Vertreibung geholfen haben. Wer mit ihnen Freundschaft schließt, tut Unrecht. (Sure 60:8, 9 - al-Mumtahina) Im Quran befiehlt Allah, sogar gegenüber der Feinde der Muslime gerecht zu sein: O ihr, die ihr glaubt! Steht in Gerechtigkeit fest, wenn ihr vor Allah bezeugt. Der Hass gegen (bestimmte) Leute verführe euch nicht zu Ungerechtigkeit. Seid gerecht, das entspricht mehr der Gottesfurcht. Und fürchtet Allah. Siehe, Allah kennt euer Tun. (Sure 5:8 - al-Ma'ida) Alle diese Verse zeigen, dass es nicht der islamischen Moral entspricht, aufgrund von Glauben- und Rassenunterschieden anderen Menschen gegenüber Hass, Zorn, Widerwillen oder Agressivität an den Tag zu legen. Darüber hinaus muss man sich die Tatsache vor Augen halten, dass die Juden ADNAN OKTAR 32
  • 35. Abkömmlinge vom Stamm des Propheten Abraham (a.s) sind. Die islamische Moral erlaubt auf gar keinen Fall, die Nachkommen des Propheten Abraham (a.s) zu vernichten. Keinem Muslim, der der quranischen Moral und der Sunna unseres Propheten (s.a.w.s) Folge leistet, ist es möglich, ein solch verw- erfliches Unternehmen zu akzeptieren. Ergebnis Wie zu erkennen war, hebt die quranische Moral jeglichen Rassismus auf. Deshalb kann ein an den Quran gebundener Muslim niemals rassistisch sein und Menschen einer bestimmten Rasse als minderwertig erachten. Im Quran wird anderen Religionen gegenüber ein höchst gemäßigtes und freundschaftliches Verhalten befohlen, solange dem Islam und den Muslimen gegenüber kein feindliches Benehmen an den Tag gelegt wird. Aus diesem Grund hat sich ein an den Quran gebundener Muslim anderen Religionen gegenüber und vor allem den Leuten der Schrift gegenüber gütig und freundschaftlich zu verhalten. Rassistische Ideologien wie der Nationalsozialismus und antisemitische Philosophien sind völlig verderbte und außerhalb der Religion stehende Lehren, die in alten heidnischen Kulturen wurzeln. Selbstverständlich ist es keinem Muslim möglich, diese verderbten Lehren zu achten. Dies sind die prinzipiellen Kriterien, die unseren Blick auf das Judentum und den Holocaust bestimmen . Dieses Buch wurde entsprechend dieser Kriterien verfasst. In den folgen- den Kapiteln wird sowohl die von den Nazis gegen die Juden ausgeübte Aggression verurteilt, und es wird ausgeführt, dass die gemeinsame Idee der Nazis und mancher rassistischer Zionisten, unterschiedliche Rassen dürften sich nicht miteinander vermischen, völlig falsch ist; stattdessen wird das Zusammenleben unterschiedlicher Rassen, Ethnien und Glaubenslehren verteidigt. Unser Wunsch ist es, dass sowohl antisemitische, rassistische Bewegungen wie der Nationalsozialismus, aber auch Ideologien, wie der radikale Zionismus, der im Namen der Juden Rassismus verkündet, endlich der Vergangenheit angehören und dass eine Weltordnung begründet wird, in der jede Rasse und jeder Glaube in Frieden leben kann und in der Gerechtigkeit herrscht. HARUN YAHYA 33
  • 36. Zionismus Der Zionismus entstand Mitte des 19. Jahrhunderts als eine Ideologie, die für ein Heimatland der heimatlosen Juden eintrat. Mit der Zeit jedoch de- generierte der Zionismus ebenso wie viele andere Ideologien und seine recht- mäßige Forderung wurde zu einer radikalen Auffassung, die bei ihrer Durchführung auf Gewalt und Terror zurückgriff und sich mit radikalen Kräften zusammenschloss. Der radikale Zionismus ist eine rassistische, chau- vinistische Ideologie. Ihre Grundlagen gehen auf antireligiöse Strömungen wie den Sozialdarwinismus zurück. Ebenso wie einige andere unserer Bücher hat auch dieses Buch nicht die rechtmässigen Verhaltensweisen und Wünsche der kritisierten vaterland- sliebenden Juden zum Thema, sondern die Mentalität und die Praxis radikaler, rassistischer Zionisten. Schließlich waren es diese Radikalen, die mit den Nationalsozialisten zusammenarbeiteten, sowie einige Zionisten, die nicht vorhersahen, zu welcher Katastrophe diese gefährliche Zusammenarbeit führen würde. Zudem treten heute friedfertige israelische Staatsbürger, religiöse Juden, aber auch ein Großteil der in anderen Ländern lebenden Juden und sogar gemäßigte Zionisten den radikalen Zionisten ent- gegen, und sie kritisieren auf das Heftigste die rassistische und antireligiöse Denkweise dieser Ideologie. Entgegen der zu Beginn des Zionismus ausgegebenen Propaganda wurde dieser mit der Zeit von bestimmten Kreisen in eine aggressive Strömung verwandelt, die Ruhe und Sicherheit bedrohte; so beweisen die his- torischen Erfahrungen, dass der radikale Zionismus nicht nur den Arabern, sondern auch den Juden selbst sehr schadete. Die Geschichte zeigt, dass die Juden und auch ihre Nachbarn erst dann Frieden finden werden, wenn von der radikalen Ideologie des Zionismus Abstand genommen wird. Wie wir oben darlegten, müssen beide Seiten Abstand nehmen von radikalen Ideen und Strömungen, und sich der religiösen Moral zuwenden, damit sich die bit- teren Erfahrungen der Vergangenheit nicht wiederholen, der Nahe Osten einen dauerhaften Frieden findet und Juden und Araber auf eigenem Boden in Ruhe und Sicherheit leben. Wir sind sicher, dass die historischen Tatsachen in diesem Buch einen wichtigen Schritt auf diesem Weg darstellen. ADNAN OKTAR 34
  • 37. Nationalsozialisten und radikalen Zionisten Zu Beginn des Jahres 1935 legte ein Passagierschiff aus Bremerhafen ab, um die palästinensische Hafenstadt Haifa anzulaufen. Am Bug des Schiffes stand in hebräischen Buchstaben der Name des Schiffes: Tel Aviv. Die Flagge jedoch, die am Mast des Schiffes flatterte, war die Flagge der Nationalsozialisten mit dem Hakenkreuz in der Mitte. Ähnliche Paradox ver- hielt es sich mit den Eigentümern des Schiffes und deren Betreibern. Der Eigentümer der "Tel Aviv" war ein deutscher Jude, eine einflußreiche Persönlichkeit der zionistischen Bewegung in Deutschland, doch der Betreiber des Schiffes war Mitglied der NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei). Einer der Reisenden auf dem Schiff bezeichnete zehn Jahre später die Lage, in der sich die "Tel Aviv" befand als einen "metaphysischen Widerspruch". Doch die Zusammenarbeit der Nazis und der radikalen Zionisten stand in keinerlei Widerspruch. Denn dieses Schiff ist nur ein kleines Beispiel einer Tatsache, die uns von der offiziellen Geschichtsschreibung sorgfältig verheimlicht wurde. Welche Logik aber stand hinter dieser Allianz, die auf den ersten Blick so schwer verständlich scheint? Um die Antwort auf diese Frage zu finden, muss man weit in der Geschichte zurückgehen. 35 TEIL EINS Weitgehend unbekannt: Die Kooperation zwischen
  • 38. Von der Diaspora zum Zionismus Die Juden, eines der ältesten Völker der Geschichte, lebten bis zum Jahr 70 nach Christus in Palästina. 70 eroberte das römische Heer Palästina und Jerusalem, zerstörte den Tempel Salomons, eines der wichtigsten Symbole der Nation, und vertrieb die meisten Juden aus dem Land. Mit diesem Datum be- gann für die Juden die jahrhundertelang dauernde Zeit der Diaspora. Sie verteilten sich auf die unterschiedlichsten Weltregionen. Viele Juden ließen sich in Europa nieder, vor allem in Spanien und Osteuropa. Auffallend hierbei ist, dass sich die Juden in diesen Ländern niemals assimilierten. Dafür gibt es zwei Gründe. Der eine ist, dass sich die Juden aufgrund ihres Glaubens, der sich auf das entstellte Alte Testament basiert, als "er- wähltes Volk" verstanden und sich anderen Völkern überlegen fühlten. In diesem Bewusstsein betrachteten manche Juden die Vermischung mit "min- deren" Rassen und die mögliche Assimilation als inakzeptale Unterwerfung. Ein zweiter, äußerst wichtiger Grund für die Nichtassimilation war die Einstellung der anderen Nationen zu den Juden. Vor allem die Europäer mochten die Juden nicht. Die Christen empfanden während des gesamten Mittelalters eine ernsthafte Antipathie gegenüber den Juden. Die katholische europäische Ordnung mochte die Juden nicht und die Juden mochten die katholische europäische Ordnung nicht. Diese Situation liess die Juden eine prekäre gesellschaftliche Position ein- nehmen. Sie waren mit der Ordnung unzufrieden, und sie hatten die Macht, diese Ordnung zu verändern. Diese Macht ergab sich aus Kapitalbesitz, und die Quelle dieses Kapitals war der Geldverleih, der Beruf Nummer eins für die meisten europäischen Juden im Mittelalter und der Neuzeit. Die Kirche hatte ihren Gläubigen den Geldverleih verboten, da ihrem Glauben zufolge die Vergabe eines Darlehens auf Zinsbasis verboten war. Der jüdische Glaube kennt dieses Verbot nicht. Von diesem Punkt ausgehend identifizierten sich die europäischen Juden während des gesamten Mittelalters mit dem Geldverleih. Dank dieses vom Vater auf den Sohn übergehenden Berufes häuften sie so große Vermögen an, dass jüdische Geldverleiher am Ende des Mittelalters dem Adel einschliesslich der Königshäuser Darlehen gewähren konnten. Diese wirtschaftliche Macht verwendeten manche Juden, um die in Europa errichtete Ordnung zu zerstören. Sie unterstützten antikirchliche ADNAN OKTAR 36
  • 39. HARUN YAHYA 37 Bewegungen, die am Ende des Mittelalters mit der protestantischen Reformation aufkamen. Geistliche wie Jan Huss, Martin Luther, John Calvin und Ulrich Zwingli, die der katholischen Kirche entgegengesetzte Theologien entwickelten und mit Juden in gutem Verhältnis standen, wurden denn auch von der katholischen Kirche als "Halbjuden" oder "heimliche Juden" bezeich- net. Die protestantische Reformation verringerte die Macht der katholischen Kirche und sicherte den Juden vor allem in den nordeuropäischen Ländern eine Reihe von Rechten und Ausnahmeregelungen. Doch für den Teil der Juden, der sich selbst als "auserwähltes Volk" verstand und sich anderen Völkern überlegen glaubte, war dies nicht genug. Diese Juden besaßen wirtschaftliche Macht, jedoch nicht den politischen Einfluß, den sich Kirche, Könige und die Aristokratie teilten. Die Juden wurden ein wichtiger Bestandteil des Bürgertums, einer neuen sozialen Klasse ausserhalb des Adels und des Klerus. So wurden im 18. und 19. Jahrhundert einige jüdische Banker zur wichtigsten wirtschaftlichen Kraft in Europa. Vor allem die Wirtschaftskraft der Rothschilds erreichte im 19. Jahrhundert märchenhafte Ausmaße. Die Rothschilds wurden auch die wirtschaftlichen Herrscher Europas genannt. Bekanntlich gelangte das Bürgertum, in dem nun auch die Juden einen wichtigen Platz einnahmen, mit der französischen Revolution, den darauffol- Anti-clerical move- ments gained strength with the Re- formation that began in the late Middle Ages. Luther (right) and Calvin (left) were the Protestant move- ment's most impor- tant religious leaders. One of the main fe- atures of reformist religious figures was their close relations with certain Jews.
  • 40. genden Reformen und Umstürzen zu Macht. Die an der Spitze der Aufklärung stehenden Denker, die die Basis der französischen Revolution darstellten, waren nicht nur dagegen, dass die Religion ihre alte Rolle in der Gesellschaft wieder übernahm, sondern sie verteidigten die Demokratie. Diese Entwicklungen sicherten den Juden völlig gleiche Rechte wie den Christen zu. In der auf die französische Revolution folgenden Zeit erhielten die Juden schließlich überall in Europa die gleichen Rechte wie die Christen, da die Mehrzahl der Länder Europas die rechtlichten und gesellschaftlichen Beschränkungen für Juden aufhoben. Schliesslich konnten die Juden auch in der Staatshierarchie aufsteigen und die Hand nach der politischen Macht ausstrecken, was dann auch geschah. Zum ersten Mal wurde in England ein Jude, der Bankier Rothschild, Mitglied der Lordkammer. Kurze Zeit später saß dann ein anderer Jude, Benjamin Disraeli, auf dem Stuhl des englischen Premierministers. So wie die Auswirkungen auf die christliche Gesellschaft verschwanden, so schmolzen auch die seit altersher in den europäischen Gesellschaften vorhandenen Vorurteile und Antipathien gegenüber den Juden dahin. In den Ländern Nordeuropas, vor allem jedoch in England, en- twickelte sich anstelle der traditionellen jüdischen Antiphatie eine Strömung, die den Juden mit Sympatie entgegentrat und deren Rechte verteidigte. An der Spitze dieser Rechte stand das Projekt der Rückkehr nach Palästina, die seit Jahrhunderten der größte Traum der Juden war. So haben die Juden, nachdem sie im Jahre 70 von den Römern aus Palästina vertrieben wurden, niemals die gefühlsmäßige Beziehung zu ihrer Heimat verloren. Während all der Jahrhunderte, die sie in Europa lebten, lebten sie auf fremden Boden und dachten daran, eines Tages in ihr Heimatland zurückzukehren. Bei den Gottesdiensten zum Jahreswechsel wünschte man sich stets "Nächstes Jahr in Jerusalem". Da sie sich zum Großteil als erwähltes Volk verstanden, waren sie der Ansicht, dass sie im Lande Kanaan leben müssen, welches Gott angeblich für die Juden ausgewählt hatte, das heißt also, in Palästina und Umgebung. Nun sind die geistige Bindung der Juden zu dem Boden ihrer Vorväter und der daraus entstehende Wunsch, auf diesem Boden zu leben, völlig le- gitim. Falsch ist, zugunsten dieses Wunsches die seit Jahrhunderten auf diesem Boden sesshaften Menschen aus ihrer Heimat zu vertreiben, ihnen gegenüber Zwang und Gewalt anzuwenden und sie zu foltern. Der palästi- ADNAN OKTAR 38
  • 41. nensiche Boden ist groß genug, dass Muslime und Juden gleichzeitig dort leben können. Auch während der 400 Jahre dauernden osmanischen Herrschaft lebten Muslime, Juden und Christen gemeinsam in Ruhe und Sicherheit und verrichteten ihre Gebete nach Wunsch. Diese Ruhe und Sicherheit wurden von Ideologien zerstört, die nicht mit der religiösen Moral übereinstimmen und die ihre Wirkung erst später in der Region entfalteten. Beginnt man erneut, nach der Moral der wahren Religion zu leben, dann wird es möglich sein, den seit mehr als einem halben Jahrhundert erwarteten Frieden dauerhaft neu zu erreichen. Der politische Zionismus Die Juden waren stets der Überzeugung, dass ihre Rückkehr nach Palästina dank eines Retters möglich sei, dem sie den Namen Messias gaben. Doch Mitte des 19. Jahrhunderts legten zwei Oberrabiner dieses Thema ganz anders aus. Beide, Judah Alkalay und Zevi Hirsch Kalisher erkannten, dass die Juden politische Macht erreicht hatten und dass Europa bereit war, den Juden zu helfen; sie führten an, dass es nicht erforderlich sei, auf den Messias zu warten. Ihnen zufolge konnten die Juden unter Benutzung ihrer eigenenen wirtschaftlichen und politischen Macht und durch die Unterstützung der großen europäischen Staaten nach Palästina zurückkehren. Diese Bewegung sei die erste Phase der Rückkehr des Messias. Die Einstellung beider Rabbiner blieb nach einiger Zeit nicht ohne Auswirkung auf nichtreligiöse, jedoch aufgrund ihres Rassenbewußtseins sich selbst als Juden fühlenden jungen Nationalisten. Der Einflussreichste von ihnen war ein österreichischer Journalist mit Namen Theodor Herzl. Herzl verwandelte den Vorschlag der beiden Rabbiner in eine politische Bewegung und gründete die zionistische Bewegung. Der Zionismus, dessen Name von dem heiligen Berg Zion in Jerusalem entlehnt wurde, zielte am Ende eines lan- gen Programms darauf ab, alle Juden dieser Welt nach Palästina zurück- kehren zu lassen. Herzl berief im Jahr 1898 den 1. zionistischen Kongress in Basel, in der Schweiz ein. Hier wurde auch die Zionistische Weltorganisation gegründet. Diese Vereinigung sollte bis zur Gründung Israels die zionistische Bewegung mit Geduld und Ausdauer leiten. Der Zionismus entwickelte sich unter dem Einfluß der nationalistischen Bewegungen dieser Zeit. Doch die Maßnahmen, auf die manche Zionisten HARUN YAHYA 39
  • 42. zurückgriffen, um die festgelegten Ziele zu erreichen, enthielten Wesenszüge, die von niemandem, der über ein Gewissen verfügt, akzeptiert werden kön- nen, und sie wurde daher sogar von zahlreichen Zionisten abgelehnt. Die Vereinigung hatte zwei große Ziele, nämlich Palästina für die jüdis- che Besiedlung geeignet zu machen und die Juden der Diaspora, also vor allem die Juden Europas, dorthin umzusiedeln. Dem ersten Ziel kam man im Jahr 1917 einen großen Schritt näher. Die englische Regierung teilte mit der Veröffentlichung der berühmten "Balfour Declaration" mit, dass sie in dem Palästina, das sie im Ersten Weltkrieg den Osmanen abgenommen hatte, die Errichtung eines "Judenstaates" unterstützen werde. Dies war ein großer Erfolg für die Zionisten. England, die größte militärische und politische Macht der Erde, hatte offen seine Unterstützung erklärt. Die Deklaration zeigte all denen, die den Zionismus für ein Phantasiegebilde gahalten hatten – unter diesen befanden sich auch zahlreiche Juden – wie stark diese Bewegung nun geworden war. Doch der gleiche Erfolg stellte sich nicht für das zweite Ziel der Zionisten ein, die Juden der Diaspora nach Palästina zu bringen. So entstand ein großes Problem für die Zionisten. Denn trotz aller Aufrufe der Zionistischen Weltorganisation kehrten die Juden der Diaspora dem Auswanderungsprogramm den Rücken zu, insbesondere die europäischen Juden, denen die Zionisten besonders viel Bedeutung beigemessen hatten. ADNAN OKTAR 40 With its support for Zionism, the Balfo- ur Declaration— published by Arthur James Balfour, Bri- tish foreign minister of the day—laid the groundwork for the foundation of a Je- wish state in the Middle East. Right: Arthur James Balfour, and the Declaration he pub- lished.
  • 43. HARUN YAHYA 41 Der Grund hierfür lag nicht in einem einfachen Desinteresse und deshalb war die Lösung auch nicht einfach. Das Assimililationsproblem des Zionismus Der Grund, weshalb die europäischen Juden dem zionistischen Aufruf zur Auswanderung nicht folgten, lag in der Phase der Assimilierung, in der sie sich seit ungefähr einem Jahrhundert befanden. Die Assimilierung entstand dadurch, dass die Juden gleiche Rechte wie die Christen bekamen. Die Anführer der Juden waren der Überzeugung, dass mit der politischen Macht der Juden der Verwirklichung der Auswanderung nach Palästina nichts mehr im Wege stand. Aus diesem Grund bemühten sie sich stets um die Zerstörung der Ordnung des katholischen Europas und sie spielten eine wichtige Rolle beim Sturz der traditionellen kirchlich-monar- chischen Ordnung und deren Ersatz durch eine bürgerliche Ordnung. Doch das hatte eine Auswirkung, die sie nicht in die Rechnung einbezo- gen hatten. Denn damit, dass in den europäischen Gesellschaften manche Beschränkungen für die Juden aufgehoben wurden, verschwand auch einer der grundlegenden Faktoren, der die Juden jahrhundertelang zu einer David Ben Gurion, first prime minister of the State of Isra- el, declaring Isra- el's independence on 14 May, 1948
  • 44. geschlossenen und nichtassimilierten Gesellschaft gemachte hatte. Nun be- gannen die Juden, sich zu assimilieren, sie verschmolzen mit den Gesellschaften Europas, in denen sie lebten. Als die Juden mit den Christen gleichberechtigt wurden, verschwand das Bewusstsein ihres Judentums. Am Ende des 19. Jahrhunderts war ein bedeutender Teil der Juden in den west- lichen Ländern assimiliert. Sie begannen sich nicht mehr als ein Volk getrennt von den Engländern, Deutschen oder Franzosen zu sehen, sondern ver- standen sich als Engländer, Deutsche oder Franzosen jüdischen Glaubens. Doch manche Zionisten dachten ganz anders. Nach deren Meinung war das Judentum nicht eine Sache des Glaubens, sondern der Rasse. Die Juden gehörten einer Rasse an, die sich von den europäischen Rassen völlig unter- schied, nämlich der semitischen Rasse, und deswegen war deren Assimilierung unter den Europäern nicht akzeptabel. In deren Augen war der Begriff "jüdischer Deutscher" oder "jüdischer Franzose" reine Spiegelfechterei. Die Juden, ob mosaischen Glaubens oder Atheisten - die Anzahl der Atheisten war in manchen zionistischen Gruppierungen sehr hoch - waren Menschen, die sich von den Europäern oder irgendeiner anderen Rasse durch klare Grenzen absonderte. Deshalb war das Leben der Juden inmitten anderer Rassen für Zionisten eine nicht hinnehmbare Situation. Die Zionisten brauchten unbedingt einen Staat, und der Ort dieses Staates musste Palästina sein, das ursprüngliche Heimatland der Nation. Die assimilierten Juden waren in den Augen der Zionisten Kranke, die der Behandlung bedurften. Die Behandlung der Juden, die trunken waren vom Segen der Modernität und die glaubten, sie selbst seien wie die anderen Menschen in den Gesellschaften Europas, musste so bald wie möglich geschehen. Ansonsten war der Traum vom jüdischen Staat dazu verurteilt, ein Traum zu bleiben. Doch welche Behandlung schien angebracht? Innerhalb kurzer Zeit zeigte sich, dass dies keine leichte Aufgabe war. Denn die die Assimilierung verteidigenden Juden begannen im deutlicher auf die ständigen Wiederholungen der rassistischen Zionisten zu antworten. Ein großer Teil der Vereinigungen der assimilationswilligen Juden gab Erklärungen ab, die den Standpunkt der Zionisten energisch zurückwiesen. Die Gegner der Zionisten waren der Auffassung, dass sie lediglich eine religiöse Vereinigung seien, an- sonsten aber treue Staatsbürger der Länder in denen sie lebten und keinerlei ADNAN OKTAR 42
  • 45. Absicht hegten, in die Wüsten Palästinas zurückzukehren. Als Theodor Herzl sich in die zionistische Kampagne Europas einschaltete, versammelte sich ger- ade eine Konferenz in Pittsburg in den USA und nahm eine Erklärung mit dem Titel "Die acht Prinzipien des reformierten Judentums" entgegen. Die as- similationiswilligen amerikanischen Juden verkündeten in der Erklärung fol- gendes: Wie sehen uns selbst nicht als eine Nation sondern als eine religiöse Gemeinschaft... Aus diesem Grund unterstützen wir weder die Rückkehr nach Jerusalem, noch die Neuorganisation der Religion von Aarons Kindern noch die Gründung eines jüdischen Staates...7 Nach diesen und ähnlichen Rückschlägen verstanden die radikalen Zionisten schnell, dass sie ihre assimilationswilligen Glaubensbrüder nicht mit Worten würden überzeugen können. Doch wie konnten sie beweisen, dass die Juden sich von anderen Rassen unterschieden und dass sie in der eu- ropäischen Gesellschaft eigentlich fremd waren? Vor der Modernität emp- fanden die Europäer eineAntipathie den Juden gegenüber, und die Juden be- sannen sich aufgrund der gegen sie verhängten Beschränkungen auf ihre Identität. Beide, die europäischen Nationen und die Juden waren gegen die Assimilierung. Doch nun war es unmöglich, den Juden gegenüber eine Antipathie zu empfinden und ihnen Beschränkungen aufzuerlegen. In dieser Situation konnte man sich eine Ideologie zu Nutzen machen, die die Assimilierung zum Stillstand bringen würde. Der Rassismus des 19. Jahrhunderts und der moderne Antisemitismus An diesem Punkt entdeckten die Zionisten etwas entscheidendes: In Europa entwickelte sich eine Ideologie, die sich der Assimilierung der Juden auf das Heftigste widersetzte. Es war der moderne Rassismus, der seine Kraft aus der Darwinschen Evolutionstheorie bezog. Im 19. Jahrhundert wurde der Rassismus in Europa zu einer Pseudowissenschaft. Man maß der Abstammung der Menschen größte Bedeutung bei und glaubte, dass das Hauptmerkmal des Menschen seine Rasse sei. Die größte Gefahr die einer Rasse drohen konnte, war demnach die Vermischung mit anderen Rassen und der Verlust ihrer "Reinheit". HARUN YAHYA 43
  • 46. In der Zwischenzeit entwickelten zahlreiche Rassisten, vor allem in Deutschland, eine Reihe von antisemitischen Ideen. Diese Leute, die voneinem Unterschied zwischen "arischer" und "semitischer" Rasse sprachen, behaupteten, dass die Juden die "Reinheit" der "arischen" Rasse verdorben hätten. Ihnen zufolge mussten die Juden isoliert und der weit- eren Vermischung mit ihrer eigenen Rasse vorgebeugt werden. Diese Judenfeindschaft, die Kraft aus dem Gedanken der Isolierung der Juden schöpfte, nannte man "modernen Antisemitismus". Das Neue an dieser Spielart des Antisemitismus war, dass im Gegensatz zum Mittelalter die Antipathie gegenüber Juden nicht aus deren Religion, sondern aus deren Rasse resultierte. Antisemitismus erreichte seinen Höchstpunkt mit der berüchtigten Affäre Dreyfuss. Es waren nicht nur die europäischen Rassisten, die gegen Assimilierung der Juden waren. Es gab eine zweite Gruppe, die von deren Assimilierung be- unruhigt wurde: die Zionisten, die die Juden nicht als Angehörige einer Religion, sondern als Nation betrachteten. Die eine Seite wollte nicht, dass sich die Juden mit der "arischen Rasse" vermischten. Die andere Seite war besorgt,die "jüdische Rasse" von den an- deren Rassen getrennt zu halten und die jüdische Identität zu schützen. ADNAN OKTAR 44 The Dreyfus affair in 1894 is an important example of the anti-Semitism growing in Europe. Alf- red Dreyfus, a French army officer accused of treason and leaking information to the German military attaché, was convicted, despite much evidence in favor of his innocence, simply be- cause he was a Jew.
  • 47. Wir sehen, dass beide Seiten praktisch dasselbe wollten. Warum also sollten sie nicht kooperieren? Die erste deutliche Antwort auf diese Frage kam von Theodor Herzl, dem Begründer des Zionismus. Herzls antisemitische Karte Die Tatsache, dass die meisten Juden in eine nicht mehr rückgängig zu machende Phase der Assimilierung eingetreten waren und deshalb dem be- harrlichen Rufen des Zionismus wenig Beachtung schenkten, veranlasste manche Zionisten zur Zusammenarbeit mit den Antisemiten. Der erste, der diesen Entschluss in die Tat umsetzte, war Theodor Herzl, denn er hatte sehr richtig bemerkt, dass der Zionismus der Judenfeindlichkeit bedarf, um die Juden zur Auswanderung nach Israel zu zwingen. Aus diesem Grund musste der Plan zur Erzwingung der Auswanderung von dieser Basis ausgehen. In der Zwischenzeit begann die parallel zum Rassismus aufkommende Judenfeindlichkeit die Hoffnungen der meisten Juden zu zerstören, dass sie in Zukunft in Europa weiterhin ohne Beschränkungen leben können würden. Theodor Herzl bearbeitete dieses Thema mit großer Beharrlichkeit und verkündete, dass der Antisemitismus eine Krankheit sei, deren erfolgreiche Behandlung noch nicht gefunden wurde und dass die entgültige Rettung für die Juden die Gründung eines Staates in Palästina sei. Die These von Herzl, dass Juden und Nichtjuden niemals dauerhaft in Harmonie leben würden, wies große Parallelen mit der These der Judenfeinde auf. Durch Herzls Hinweis auf die weitgehende Ähnlichkeit seiner These mit derjenigen der europäischen anti- semitischen Rassisten drückte er aus: "Der Antisemitismus wird ein wun- derbarer Helfer für unsere Wünsche sein." Herzl sagte "Alle Antisemiten sind unseren engen Freunde". Auf diese Weise würde die Auswanderung erleichtert werden. Am 9. Juni 1895 notierte Herzl in seinem Tagebuch folgendes: "Damit HARUN YAHYA 45 A photograph, on exhibit in Jerusalem, sho- wing Jews slaughtered at Kichinev in 1903
  • 48. die Juden ihre Länder verlassen, werde ich erst mit dem Zar sprechen, dann mit dem deutschen Kaiser, dannach mit den Österreichern und wegen der Juden in Marokko schließlich mit den Franzosen."8 Doch Herzl beschränkte sich nicht nur auf diplomatische Kontakte, um die Juden zur Auswanderung zu bewegen. Der französische Denker Roger Garaudy sagt in seinem Buch Das Zionismusdossier folgendes über Herzls Politik: Nach Herzl müssen die Juden sich von den anderen Nationen trennen, um anstelle einer eigenen Religion und einer eigenen Kultur einen eigenen Staat zu errichten. Um dieses Ziel zu erreichen, scheute sich Herzl nicht, einem jedem gegenüber die übertriebensten Worte zu verwenden um die Gefahr auszuführen, die die Juden bildeten und darzustellen, dass sie so bald wie möglich gehen sollten. Herzl verwendete gegenüber dem deutschen Außenminister von Bülow, Guillaume II., dem russischen Innenminister Plehve, Zar Nikolaus II. und den Judenfeinden der vordersten Front stets die gleiche Sprache. Der despotischste von allen war Plehve, der Verantwortliche für das Massaker von Kichinev vom April 1903, das eines der schrecklichsten Gemetzel an den Juden darstellte. Herzl schrieb Plehve im Mai einen Brief, in dem er anführte, dass der Zionismus ein Gegenmittel sei, um der Revolution ADNAN OKTAR 46 The photograph to the side shows Sta- lin and Trotsky, two of the most impor- tant figures in the Bolshevik Revoluti- on, addressing the crowds in Red Squ- are. Below left: One of the many propa- ganda posters used during the Revolution.
  • 49. vorzubeugen. Plehve antwortete im August und wollte von Herzl einen Brief, dass dieser die zionistische Bewegung unterstütze. Plehve erhielt diesen Brief. In dem Brief wurde versprochen, dass eine zionistische Strömung unterstützt würde, um die Auswanderung der Juden sicherzustellen.9 Herzl versprach Plehve, wenn dieser behilflich sei, die Juden nach Israel zu schicken, würde er, Herzl, die Juden, die zu dieser Zeit eine große Rolle in dem bolschewistischen Aufstand gegen den Zaren spielten, überzeugen auszuwandern, damit der bolschewistische Aufstand unterdrückt werden könne. Der Plan der Zusammenarbeit mit den Antisemiten, den Herzl in die Tat umsetzte, wurde von nun an zur Standardprozedur mancher jüdischer Anführer. Herzl wurde so zum lebhaftesten Befürworter der antisemitischen Bewegung. Der französische Autor Roger Garaudy schrieb folgendermaßen: Bevor Herzl 1895 sein Buch veröffentlichte, sagte ihm einer seiner Kritiker ins Gesicht: 'Sie haben den Juden einen fürchter- lichen Schaden zugefügt.' Herzl scheute sich nicht, folgendes zu antworten: "Ich verdiene das Recht der größte der Judenfeinde zu sein... Die Judenfeinde werden unsere zu- vordersten Freunde sein... Die ju- denfeindlichen Länder werden unter unseren nächsten Alliierten sein..." Theodor Herzl wußte sehr gut, dass der politische Zionismus des Begriffs der Judenfeindlichkeit bedurfte, um die Juden zu überzeu- gen, nach Israel auszuwandern. Im folgenden werden wir sehen, dass dieser Gedanke Herzls für einige Befürworter des politischen Zionismus bis heute die unverän- derliche Grundlage ist. HARUN YAHYA 47 Theodor Herzl, the founder of political Zionism, stated that reinforcing anti-Semitism was the only way to save the Jews from assimilation and to convince them to emigrate to Palestine.
  • 50. Dieses Vorgehen ließ Behauptungen über Folterungen an Kraft gewin- nen, die das Ziel hatten, der Judenfeindlichkeit die Nahrung zu bieten, derer sie am meisten bedurfte, und so die Auswanderung der Juden zu beschleuni- gen. Hierin lag das Geheimnis der Bemühungen Herzls, der auf der einen Seite die Zunahme der Judenfeindlichkeit fürchtete, auf der anderen Seite je- doch diese in Bewegung zu bringen versuchte. Auch die Herzl zukommenden Warnungen gingen weiter. Der österreichische Parlamentspräsident Baron Johann von Cholemski schrieb Herzl folgendes: Wenn es die Bestrebung ihrer Neigungen und ihrer Propaganda ist, die Judenfeindlichkeit anzufachen, dann werden Sie hierbei erfolgreich sein. Ich bin vollkommen davon überzeugt, dass als Ergebnis einer solchen Propaganda die Judenfeindlichkeit wie eine Lawine anschwellen wird, und sie ihre Rasse in ein Massaker verwickeln werden.10 Herzl und einige andere Zionisten befanden sich also mit den antisemi- tischen Rassisten auf einem gemeinsamen Nenner. Denn die Zionisten waren der Überzeugung, dass das Verbringen aller Juden nach Palästina die einzige Lösung sei, die gleichzeitig auch für die Rassisten tragbar sein würde, die ihre Rassen vor der Vermischung mit den Juden retten und sie in "reiner" Form be- wahren wollten. So beglückwünschte der Antisemit Theodor Fritsch, Herausgeber des bekannten judenfeindlichen Organs Antisemitische Correspondenz, welches später Deutsch-Soziale Blätter hieß, die Einberufung des 1. Zionistischen Weltkongresses und sandte "die besten Wünsche zur Ausführung des Plans der Juden, innerhalb kürzester Zeit Deutschland zu verlassen und sich in Palästina niederzulassen." Theodor Herzl, der der Ansicht war, dass das mangelnde Wohlbefinden der Juden in den Ländern, in denen sie lebten, dem Zionismus Schaden zufü- gen würde, drückte diesen Gedanken – Garaudy zufolge – folgendermaßen aus: "Wenn die Juden glauben, dass sie für eine lange Zeit in Sicherheit leben, dann können sie mit jeder beliebigen Gesellschaft verschmelzen. Diese Tatsache wird uns niemals von Nutzen sein." Aus diesem Grund war die erste Maßnahme, die nach Ansicht einiger zionistischer Führer ergriffen werden musste, das Anstacheln der Judenfeindlichkeit in diesen Ländern. Danach war es erforderlich, die Juden psychisch unter Druck zu setzen und sie durch provokative Übergriffe in ADNAN OKTAR 48
  • 51. Unruhe zu versetzen. Das Ergebnis dieser Aktionen bestand in der Erwartung dieser zionistischen Führer, dass die jüdische Bevölkerung überzeugt sein werde, nicht an einem sicheren Ort zu leben und nur durch die Auswanderung auf den "Heiligen Boden" zu retten ist. Um den Antisemitismus anzufachen, versuchte Herzl eine weitere Maßnahme umzusetzen, und er fügte seinem Tagebuch Gedanken hinzu, denen zufolge den Antisemiten die Existenz eines jüdisches Komplotts glaub- haft gemacht werden sollte um diese gegen die Juden aufzuhetzen. In den Jahren 1922 und 1923 wurden drei Bände von Herzls Tagebuch veröffentlicht. Der österreichische Schriftsteller und Herausgeber der Zeitung Österreichische Wochenschrift Joseph Samuel Bloch, der mit Herzl eng bekannt war, schrieb folgendes über die Tagebücher: Die Schreiben an Rothschild und Baron Hirsch sowie die Behauptungen, dass die Juden in den Ländern, in denen sie sich befanden, gegen die herrschende Macht aufbegehrten und an Umstürzen teilnahmen, ist ein ausre- ichender Grund um das jüdische Volk zu vernichten. Herzl zeigte den Judenfeinden die sicherste Grundlage um das "Judenproblem" zu lösen. Er beschrieb ihnen den Weg, den sie in ihren zukünftigen Bemühungen zu ver- folgen hatten. Aus diesem Grund ist dieses Tagebuch ein schrecklicher Beleg.11 Bis zu seinem Tod 1904 bemühte sich Herzl darum, den Antisemitismus anzufachen und Allianzen mit den Antisemiten einzugehen. Doch aus diesen Bemühungen ging kein bedeutendes Ergebnis hervor. Die meisten der eu- ropäischen Juden weigerten sich, auszuwandern. Der Widerstand der Juden gegen den radikalen Zionismus Die von Herzl gegründete und nach dessen plötzlichem Tod 1904 ständig wachsende Organisation des Weltzionismus (World Zionist Organization, WZO) machte es sich zum Ziel Nummer eins, die Juden nach Palästina zu bringen. Doch trotz aller Ermutigungen der Vereinigung für die Juden zahlreicher Länder, waren die Auswanderungen nicht in dem er- warteten Maß durchführbar. Nach 1925 nahm die Auswanderung sogar ab. Doch als ob das noch nicht genug wäre, gab es sogar Rückkehrer unter den Auswanderern. In den Jahren zwischen 1926 und 1931 verließen pro Jahr durchschnittlich 3.200 Juden Palästina. 1932 standen in Palästina 770.000 Arabern 181.000 Juden gegenüber. Die Araber hatten in der Region immer HARUN YAHYA 49
  • 52. noch eine überwältigende Mehrheit. Die zionistischen Führer wußten ganz genau, dass sie mit so wenig jüdischer Bevölkerung keinen Staat gründen konnten. Vor allem die Juden, die in Deutschland, Frankreich und Amerika lebten, dachten gar nicht daran, Wohlstand, einen hohen Lebensstandard und eine Ordnung aufzugeben, in der sie sich eingelebt hatten und nach Palästina auszuwandern. Dem Widerstand, den das jüdische Volk dem zionistischen Ruf nach Auswanderung entgegensetzte, schlossen sich auch weltberühmte Juden an, wie der Physiker Albert Einstein, der Philosoph Martin Buber und der erste Präsident der jüdischen Universität Jerusalems, Professor Judah Magnes. Neben den intellektuellen Juden waren weite Teile der jüdischen Bevölkerung gegen die Auswanderung, auf die sich manche zionistischen Führer versteift hatten. In Russland lehnte die jüdische Bevölkerung bis auf einem kleinen Teilden rassistischen Zionismus ab. Ein Teil der Auswanderer kehrte sogar nach Russland zurück, weil die Lebensbedingungen in Palästina nicht den Erwartungen entsprachen. ADNAN OKTAR 50 Jews in many European countries were forced to live in ghettos. The photograph shows Jews being forced to leave a ghetto in Poland.
  • 53. In den 1920er Jahren hatten die zionistischen Führer geglaubt, dass die 1917 verkündete Balfour Declaration, die grünes Licht für einen jüdischen Staat in Palästina gegeben hatte, die Einwanderung dorthin beschleunigen werde. Doch als in den folgenden Jahren diese Rechnung nicht aufging, er- lebten die Zionisten eine bittere Enttäuschung. In den 1920er Jahren verdop- pelte sich zwar die jüdische Bevölkerung Palästinas und erreichte 160.000. Doch die Zahl der Jüdischen Emigranten betrug nur 100.000, von denen 75% nicht in Palästina blieben. Die Zahl der Einwanderer nach Palästina betrug pro Jahr ungefähr 8.000. 1927 kamen sogar nur 2.710 Personen an, doch 5.000 wan- derten aus. 1929 dagegen hielten sich die Zahlen der Ein- und Auswanderer in Palästina die Waage. Aus dem Blickwinkel der radikalen Zionisten, war diese Entwicklung ein riesiges Fiasko. Trotz der massiven Propaganda des WZO war die Zahl der Einwanderungen nach Palästina gering geblieben. Ende des 19. Jahrhunderts hatten in Palästina weniger als 50.000 Juden gelebt. Diese Zahl betrug 7% der palästinensischen Bevölkerung. Doch auch zwei Jahre nach der Balfour Declaration war die Bevölkerung noch nicht über 65.000 gestiegen. Zwischen 1920 und 1932 waren nur 118.378 Juden nach Palästina gebracht worden, was nicht einmal einem Prozent der jüdischen Weltbevölkerung entsprach. Für die Zionisten war klar, dass es auf diese Weise nicht weitergehen konnte. Ein oder zwei antisemitische Bewegungen reichten nicht aus, um den Teil der jüdischen Bevölkerung zu überzeugen, der die Auswanderung ablehnte. Deshalb machten sich einige zionistische Führer daran, das von Herzl eingeführte und praktizierte Verfahren der Kooperation mit den eu- ropäischen Nationenwirkungsvoller zu gestalten. Die für die Gründung des israelischen Staates erforderlichen qualifizierten europäischen Juden mussten stärker unter Druck gesetzt werden. Das hieß, der Antisemitismus war zu ver- stärken. Die ideologische Verwandtschaft zwischen dem radikalen Zionismus und dem Nationalsozialismus Herzls Strategie, Allianzen mit den Antisemiten einzugehen, um die Assimilierung der Juden zum Stillstand zu bringen und ins Gegenteil zu verkehren, wurde von einigen Zionisten und Rassisten weltweit umgesetzt. Die Einflussreichsten unter ihnen waren jedoch die deutschen Rassisten. Sie HARUN YAHYA 51
  • 54. stimmten den Absichten der radikalen Zionisten praktisch vollständig überein. Der amerikanische Historiker Lenni Brenner, der sich selbst als antizion- istischen Juden bezeichnet, breitet in seinem Buch Zionism in the Age of Dictators (Zionismus im Zeitalter der Diktatoren) vor aller Augen die un- bekannte Geschichte der Allianz zwischen den radikalen Zionisten und den Antisemiten aus. Wie Brenner betont, begann sich die Annäherung zwischen sogenannten Zionisten und antisemitischen Rassisten bereits in den ersten Jahren der zionistischen Bewegung. Zum Beispiel führte Max Nordau, der zweite Mann der zionistischen Bewegung, am 21. Dezember 1903 ein Gespräch mit Eduard Drumont, dem Herausgeber der französischen anti- semitischen Zeitung La Libre Parole.; Das Gespräch wurde damals in dem Blatt ADNAN OKTAR 52 The call for immigration to Palestine, repeated over and over by the World Zionist Organization, was answered by only a very few number of Jews. An important number of European Jews was already involved in the assimilation process and did not want to abandon their comfortable ho- mes for an ambiguous adventure. Those who answered this call were idealist Jews with very strong religious or national beliefs. Above: Chaim Weizmann, the leader of the WZO, with a gro- up of young and idealist Jewish immigrants about to leave for Palestine.
  • 55. Drumonts veröffentlicht. Nordau sagte: "Der Zionismus ist kein Problem der Religion, sondern der Rasse, und diesbezüglich stimme ich mit niemandem so sehr überein wie mit Herrn Drumont". Eines der Themen in Brenners Buch ist die ideologische Parallele zwis- chen deutschen Rassisten und radikalen Zionisten. Dementsprechend befan- den sich die Blut und Boden Parolen, die sich vor dem 1. Weltkrieg rasch unter Deutschlands Intellektuellen verbreiteten, in völliger Übereinstimmung mit den Behauptungen der rassistischen Zionisten. Dieser Ideologie zufolge ver- fügte die deutsche Rasse über ein nur ihr eigenes Blut und musste auf dem ihr gehörenden Boden leben. Die Juden waren nicht von deutschem Blut, konnten niemals ein Teil des deutschen Volkes werden und besaßen deshalb auch kein Recht, auf deutschem Boden zu leben. Wie Brenner betont, unterstützten die rassistischen Zionisten alle Argumente der Blut und Boden Rassisten; Denn auch nach Ansicht der radikalen Zionisten waren die Juden kein Teil des deutschen Volkes und durften sich deshalb nicht mit deutschem Blut vermis- chen. Das Beste was demnach zu tun war, war die Rückkehr auf den eigenen Boden, also nach Palästina. Indem die radikalen Zionisten die Behauptungen des deutschen Rassismus teilten, bestätigten sie den Antisemitismus. Wenn die Juden kein Teil des deutschen Volkes waren, dann war der Wunsch der deutschen Rassisten richtig, die Juden zu isolieren und zu entfernen. Nach der Vorstellung der radikalen Zionisten hatten die Juden selbst Schuld an der Existenz des Antisemitismus, da sie beharrlich auf einem Boden lebten, der ihnen nicht gehörte und sich mit einer fremden Rasse vermischten; So fachten sie angeblich selbst den Antisemitismus an. Die Schuld lag also nicht bei den Antisemiten, sondern bei den assimilierten Juden. Jahre später fasste Chaim Greenberg, ein radikaler Zionist, diese abstruse Logik in Jewish Frontier, dem Presseorgan der Zionisten, folgendermaßen zusammen: "Um ein guter Zionist zu sein muss man bis zu einem gewissen Grad Antisemit sein."12 Hierzu meint Lenni Brenner folgendes: Wenn man an den Begriff der Reinheit der Rasse glaubt, kann man den Rassismus eines anderen nicht zurückweisen. Wenn man ausserdem glaubt, dass sich eine Rasse nur in ihrem eigenen Heimatland wohlfühlen kann, dann kann man nicht dagegen sein, wenn andere Fremde von ihrem Territorium ausschliessen.13 HARUN YAHYA 53
  • 56. Die ideologische Verwandtschaft zwischen Nazis und radikalen Zionisten berührt auch der amerikanische Geschichtsprofessor an Saint Michael's College (Vermont), Francis R. Nicosia in seinem Buch The Third Reich and the Palestine Question (Das Dritte Reich und die palästinensische Frage). Nicosia zufolge weisen die radikalen Zionisten nicht nur mit den Nazis, son- dern auch mit deren Vorläufern, den Rassisten des 19. Jahrhunderts große ide- ologische Verwandtschaft auf. Einer von ihnen war Arthur de Gobineau. 1902 wurden in der Zeitung Die Welt, die von der Zionistischen Weltorganisation (WZO) herausgegeben wurde, Artikel veröffentlicht, die die Ideen Gobineaus lobten und dessen Bewunderung der Reinheit der jüdischen Rasse mit Hochachtung würdigten. Vor dem 1. Welkrieg waren einige bedeutende Zionisten wie Elias Auerbach und Ignaz Zollschan, Arthur de Gobineau und Houston Stewart Chamberlain zu den feurigen Befürwortern der rassistis- chen Philosophie geworden.14 Francis Nicosia beschreibt auch die Affinität, die die Antisemiten den Zionisten gegenüber empfanden. Interessanterweise hatten die Antisemiten bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts, also zu einer Zeit als der politische Zionismus noch nicht existent war, den Transfer der europäischen Juden nach Palästina befürwortet. Einer von ihnen war der rassistische deutsche Denker ADNAN OKTAR 54
  • 57. Johann Gottlieb Fichte. Fichte, der die Säuberung von allen Minderheiten, ins- besondere von Juden befürwortete, um den deutschen Volksgeist zu stärken, betrachtete die Tatsache, dass Juden und Deutsche die gleichen Rechte hatten, als Katastrophe und schrieb, dass die einzige Lösung für das Judenproblem deren Verbringen nach Palästina sei. Diese Gedanken Fichtes wurden von der am Ende des Jahrhunderts rasch zunehmenden Zahl von Gleichgesinnten un- verändert übernommen. Einer davon war Eugen Dühring.15 Die Sympathie der Antisemiten für den Zionismus setzte sich nach dem 1. Weltkrieg in der Zeit der Weimarer Republik fort. Nicosia lenkt die Aufmerksamkeit auf die Gedanken der bedeutenden Antisemiten der Weimarer Republik wie Wilhelm Stapel, Hans Blüher, Max Wundt und Johannes Peperkorn, die der Ansicht waren, der Zionismus sei die beste Lösung für das Judenproblem. Bewertet man den Zionismus nur als eine Strömung, die auswan- derungswillige Juden bei ihrer Einwanderung nach Palästina unterstützte, dann ist daran nichts außergewöhnliches zu bemerken. Doch die Zusammenarbeit zwischen Antisemiten und radikalen Zionisten enthielt gefährliche Elemente, insbesondere den Rassismus, der in keiner Weise mit der religiösen Moral übereinstimmt. Beide Gruppen unterstützten sich hin- sichtlich ihrer rassistischen Ziele und vermieden auch nicht die Anwendung von Gewalt. So war es die jeweils eigene Bevölkerung , die Schaden durch die Praktiken der radikalen Gruppierungen erlitt, die die radikalen Zionisten un- terstützen. Die rassistischen Zionisten sahen meistens darüber hinweg und wurden später sogar selbst eine Ursache dieser Benachteiligung. Die Kooperation des radikalen Zionismus mit dem Nationalsozialismus Wenn man sagt, zwischen dem Zionismus und dem mit Judenfeindlichkeit aufgeladenen deutschen Rassismus bestehe eine Verwandschaft, erscheint dies zunächst als Widerspruch, doch es war für beide Seiten eine Zweckgemeinschaft. Einer der Zionisten, Jacob Klatzkin, er- läuterte dies in einem Aufsatz von 1925 folgendermaßen: Wenn wir nicht akzeptieren, dass der Antisemitismus eine gerechtfer- tigte Bewegung ist, dann weisen wir auch unseren eigenen Nationalismus zurück. Wenn unser Volk seine eigene Identität schützen HARUN YAHYA 55
  • 58. und seine eigene Lebensweise fortführen will, dann ist es ein Fremdkörper in den Nationen in denen es lebt. Deshalb haben sie das Recht, uns zu bekämpfen um ihre eigene nationale Identität zu schützen... Die auf uns entfallende Aufgabe ist nicht, die Antisemiten zu bekämpfen, die die sozialen Rechte der Juden vermindern wollen, son- dern vielmehr, unsere Freunde zu bekämpfen, die die sozialen Rechte der Juden verteidigen wollen.16 Die Sympathie des radikalen Zionismus für den Antisemitismus war zunächst in einigen Reihen der Zionistischen Weltorganisation (WZO) verbre- itet. Chaim Weizmann, der nach Theodor Herzl der zweite Führer der WZO werden sollte – 1948 wurde er erster Staatspräsident Israels – betonte häufig seine Sympathie gegenüber dem Antisemitismus. In einer Rede, die er 1912 vor deutschen Juden hielt, sagte er "Jedes Land kann, wenn es nicht Magenschmerzen bekommen will, nur eine bestimmte Zahl Juden vertragen", und er fügte hinzu: "In Deutschland gibt es sowieso schon mehr Juden als notwendig." Während einer Unterredung mit dem englischen Außenminister Lord Balfour sagte er 1914: "Wir stimmen vollkommen mit den kulturellen Antisemiten überein. Auch uns stört der Begriff 'Deutsche mit jüdischem Glauben' in höchstem Maße, denn dies ist ein demoralisierendes Phänomen."17 Diese Gedanken, die in einigen Teilen der WZO vorherrschten, wurden auch von manchen Mitgliedern der Zionistischen Vereinigung für Deutschland (ZVfD), dem deutschen Arm der Organisation geteilt. Die war eine der beiden großen jüdischen Vereinigungen in Deutschland. Die andere war die der Deutschen jüdischen Glaubens, der von assimilationswilligen Juden ins Leben gerufene Centralverein (CV). Natürlich waren ZVfD und CV bei zentralen Themen unterschiedlicher Auffassung. Die ZVfD war der Überzeugung, dass die Juden eine Rasse seien, für den CV waren die Juden lediglich eine religiöse Gemeinschaft. Die größte Meinungsverschiedenheit bestand jedoch beim Thema Antisemitismus. Für die dem CV verbundenen Assimilationswilligen war der Antisemitismus die größte Gefahr und sie unternahmen alles, um dieses Virus zu vernichten, der ihr glückiches Leben in Deutschland bedrohte. Die Zionisten dagegen, die glaubten, dass der Assimilationismus das eigentliche Virus war, waren trotz der Beunruhigung über das Anwachsen des ADNAN OKTAR 56