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Zuverlässige Führungsinformationen als Ent-
scheidungsgrundlage in Krisenzeiten:


Ein Orientierungsleitfaden für mittelgrosse Handels-, Industrie- und
Dienstleistungsunternehmen




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                         Hochschule Luzern – Wirtschaft
                  Bachelor of Science in Business Administration
                      Lerngruppe Controlling & Accounting
                               Charlotte Hagmann
                                  Bachelorarbeit
                                  29. Juni 2012
Management Summary



Management Summary
Fragestellung. Angesichts der dynamischen Wirtschaftsentwicklungen, dem wachsenden Wettbe-
werbsdruck und der Zunahme der Krisenintensität, ist eine vorausschauende Unternehmensführung
unverzichtbar. Die diffizile Währungssituation ist derzeit der brisanteste Faktor, welcher die Ge-
schäftsmodelle der Schweizer Unternehmen auf die Probe stellt. Aber auch eine Vielzahl von weiteren
Herausforderungen wirkt sich auf die Schweizer KMU-Landschaft aus und beeinträchtigt die Be-
schlussfassung der Führungskräfte. Deshalb sind Entscheidungsträger stärker denn je zuvor auf zuver-
lässige Führungsinformationen angewiesen, um das Unternehmen durch turbulente Zeiten steuern und
die richtigen Beschlüsse fassen zu können. Aus der beschriebenen Herausforderung leitet sich die
zentrale Fragestellung der Bachelorarbeit ab:

   Was sind zuverlässige Führungsinformationen von mittelgrossen Handels-, Industrie- und
   Dienstleistungsunternehmen, welche als Entscheidungsgrundlage in Krisenzeiten dienen?

Methode. Um die Forschungsfrage der Studie zu beantworten, wurde im April 2012 eine Web-
Befragung bestehend aus 33 Fragen gestartet. Die selektierte Stichprobe setzt sich aus 1038 Fachper-
sonen (CEOs, CFOs, Verwaltungsräte und Controller) mittelgrosser Handels-, Industrie- und Dienst-
leistungsunternehmen aus der Deutschschweiz zusammen, wovon sich der auswertbare Rücklauf auf
176 Fragebogen beläuft. Die Datenauswertung schafft die Grundlage dazu, einen praktischen Orientie-
rungsleitfaden für in Krisenzeiten agierende Unternehmen zu erstellen. Dieser enthält Empfehlungen
bezüglich zuverlässiger Führungsinformationen, welche als Entscheidungsgrundlage dienen und rich-
tet sich an mittelgrosse Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen.


Ergebnisse. Die Umfrageteilnehmer/innen bestätigen die unternehmerischen Herausforderungen, wel-
che durch Krisen verstärkt wahrgenommen worden sind und die Unternehmenssteuerung beeinträchti-
gen. Die Mehrheit der Betriebe spürt den Preisdruck, aber auch weitere finanzielle, operative, strategi-
sche und personelle Problemstellungen sind kein Fremdwort für die Schweizer KMU-Landschaft. Um
die Entscheidungsträger in diesen turbulenten Zeiten zu unterstützen, wurde basierend auf der Daten-
auswertung und ihrer Beurteilung ein Orientierungsleitfaden entwickelt. Der praktische Output der
Arbeit enthält zehn Empfehlungen, welche sich auf Entscheidungsgrundlagen in Krisenzeiten bezie-
hen. Die ersten vier Ratschläge befassen sich mit inhaltlichen, quantitativen und zeitlichen Kriterien
von Führungsinformationen. Die richtigen Managementinformationen sind der Schlüssel zum Erfolg.
Dabei handelt es sich um finanzielle und operative Key Performance Indicators (KPIs), welche auf die
Entscheidungsträger zugeschnitten sind sowie externe Werttreiber. Prinzip ist es, eine angemessene
Sensibilität für die aktuellen Herausforderungen zu schaffen und diese auch in der Entscheidungsfin-
dung zu berücksichtigen. Ferner sind in Krisenzeiten schlanke Entscheidungsgrundlagen und eine
zeitgerechte Informationsversorgung gefordert. Die anderen sechs Empfehlungen beziehen sich auf
qualitative Kriterien der Informationsbereitstellung. Basieren Führungsinformationen auf Szenarien,
Früh- und Spätindikatoren und Prognosen, kann ihre Qualität erhöht werden. Ferner gilt es die Über-

                                                                                                       I
Management Summary


sichtlichkeit der Entscheidungsgrundlagen zu wahren, indem beispielsweise auch Grafiken und Hin-
tergrundinformationen hinzugezogen werden. Zuverlässige Führungsinformationen beruhen auf einer
hochstehenden Datenqualität und beinhalten neben harten (quantitativen) Faktoren auch weiche (quali-
tative). Im letzten Prinzip des Leitfadens wird empfohlen, die Führungsinformationen zu vergleichen.
Dies kann in Form von Soll-Ist-, Zeit- oder Branchenvergleichen erfolgen. Dadurch wird eine Kont-
rollfunktion und rechtzeitige Massnahmeneinleitung sichergestellt. Diese zehn Prinzipien fördern die
Zuverlässigkeit der Führungsinformationen, welche als Entscheidungsgrundlagen in Krisenzeiten die-
nen.




                                                                                                  II
Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis
Management Summary .......................................................................................................................... I
Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................................ III
Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................................ IV
Tabellenverzeichnis .............................................................................................................................. V


1.            Einleitung ............................................................................................................................... 1
2.            Methodik ................................................................................................................................ 1
3.            Beschreibung der Stichprobe und Rücklaufquote ............................................................. 2
4.            Ergebnisse der Web-Befragung ........................................................................................... 4
4.1.          Unternehmerische Herausforderungen in Krisenzeiten ........................................................... 4
4.2.          Qualitative Kriterien von Führungsinformationen ................................................................... 7
4.3.          Inhaltliche Kriterien von Führungsinformationen ................................................................. 12
4.4.          Zeitliche Kriterien von Führungsinformationen .................................................................... 20
4.5.          Quantitative Kriterien von Führungsinformationen ............................................................... 24
4.6.          Qualitätsverluste von Führungsinformationen ....................................................................... 29
5.            Orientierungsleitfaden für mittelgrosse Unternehmen .................................................... 32
5.1.          10 wegeweisende Empfehlungen in Krisenzeiten.................................................................. 32
5.2.          Erläuterungen zum Leitfaden ................................................................................................. 34


Literaturverzeichnis ............................................................................................................................ VI




                                                                                                                                                      III
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis


Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Rel. Häufigkeiten der Stichprobe unterteilt nach Branche ......................................................... 2

Abb. 2: Rel. Häufigkeiten der genannten Herausforderungen ................................................................ 4

Abb. 3: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten Herausforderungen (branchenstrukturiert) ......... 5

Abb. 4: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten Herausforderungen (gebietsstrukturiert) ............ 6

Abb. 5: Rel. Häufigkeiten der durchgeführten Kennzahlenvergleiche.................................................... 7

Abb. 6: Rel. Häufigkeiten der szenariobasierenden Führungsinformationen (branchenstrukturiert)...... 8

Abb. 7: Rel. Häufigkeiten der szenariobasierenden Führungsinformationen (gebietsstrukturiert) ......... 8

Abb. 8: Rel. Häufigkeiten der berücksichtigten Kennzahlenart (monetär, nicht-monetär) ..................... 9

Abb. 9: Rel. Häufigkeiten der Prognosen berücksichtigenden Unternehmen (branchenstrukturiert) ... 10

Abb. 10: Rel. Häufigkeiten der genannten finanziellen KPIs ............................................................... 12

Abb. 11: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten finanziellen KPIs (branchenstrukturiert) ........ 13

Abb. 12: Rel. Häufigkeiten der genannten operativen KPIs ................................................................. 14

Abb. 13: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten operativen KPIs (branchenstrukturiert) .......... 15

Abb. 14: Rel. Häufigkeiten der genannten externen Werttreiber .......................................................... 15

Abb. 15: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten externen Werttreiber (branchenstrukturiert) ... 16

Abb. 16: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten externen Werttreiber (gebietsstrukturiert) ...... 16

Abb. 17: Rel. Häufigkeiten der einzelnen Umgangsformen mit externen Werttreibern ....................... 18

Abb. 18: Rel. Häufigkeiten der kombinierten Umgangsformen mit externen Werttreibern ................. 19

Abb. 19: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist finanzieller KPIs.................................. 20

Abb. 20: Rel. Häufigkeiten der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf finanzieller KPIs .................... 21

Abb. 21: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist operativer KPIs.................................... 21

Abb. 22: Rel. Häufigkeiten der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf operativer KPIs ...................... 22

Abb. 23: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist externer Werttreiber ............................ 23

Abb. 24: Rel. Häufigkeit der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf externer Werttreiber .................. 23

Abb. 25: Rel. Häufigkeiten der Anzahl finanzieller KPIs ..................................................................... 24

Abb. 26: Rel. Häufigkeiten der Anzahl finanzieller KPIs (branchenstrukturiert) ................................. 25

Abb. 27: Rel. Häufigkeiten der Anzahl operativer KPIs ....................................................................... 26




                                                                                                                            IV
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis


Abb. 28: Rel. Häufigkeiten der Anzahl operativer KPIs (branchenstrukturiert) ................................... 26

Abb. 29: Rel. Häufigkeiten der Anzahl finanzieller und operativer KPIs ............................................. 27

Abb. 30: Rel. Häufigkeiten der Anzahl externer Werttreiber................................................................ 27

Abb. 31: Rel. Häufigkeiten der Anzahl externer Werttreiber (branchenstrukturiert)............................ 28

Abb. 32: Rel. Häufigkeiten der eingeschätzten Datenqualität............................................................... 30

Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Beschreibung der Stichprobe: Grösse, Rücklauf und Rücklaufquote .................................... 2

Tabelle 2: Stichprobenstruktur – Unternehmens- und Personenangaben ................................................ 3




                                                                                                                          V
Einleitung und Methodik



1.     Einleitung
Unternehmen sehen sich tagtäglich mit Zins- und Kursrisiken, der diffizilen Währungssituation und
erschwerten Marktbedingungen konfrontiert (Volkart, 2001, S. 42). Sowohl kleine, mittelgrosse als
auch grosse Betriebe stehen unter dem Einfluss von zahlreichen Werttreibern. Gerade in der aktuellen
Zeit wirken sich diese vermehrt negativ auf das Unternehmensgeschehen aus. Die Frankenstärke ist
ein eindrückliches Beispiel dafür. Seine Rekordhöhe fordert die exportierenden Firmen heraus und
bedroht ihre Existenz (Brunner & Chatelain, online). Führungskräfte sind auf qualitativ hochstehende
Entscheidungsgrundlagen angewiesen, um ihr Geschäft planen und steuern zu können (Gianini &
Riniker, 2009, S. 9). Managemententscheide basieren auf den ihnen zugrunde liegenden Führungsin-
formationen und sind nur so gut, wie diese es sind (Dillerup & Stoi, 2011, S. 619). Deshalb kommt der
Entscheidungsgrundlage eine grosse Bedeutung zu und wird in Krisenzeiten zum zentralen Führungs-
kriterium (Volkart, 2011, S. 1046).

Mountfield und Schoeb (2011) beschreiben die Problemstellung folgendermassen: „Die grosse Her-
ausforderung für den CFO der Zukunft wird es sein, in einer Welt immer komplexerer Vorschriften,
kürzerer Konjunkturzyklen und quer über die Zeitzonen domizilierten Kunden innert kürzester Frist
aus dem Unternehmen die relevante Information so zu verdichten und aufzubereiten, dass sie dem
Management als Entscheidungsgrundlage für die Geschäftsführung dienen kann“ (S. 260). Deshalb ist
es das Ziel, den Führungskräften, die entscheidungsrelevanten Informationen zum richtigen Zeitpunkt
und in angemessener Menge und Qualität zur Verfügung zu stellen (Dillerup & Stoi, 2011, S. 619).
Aus der beschriebenen Herausforderung leitet sich die zentrale Forschungsfrage der vorliegenden Ba-
chelorarbeit ab:

     Was sind zuverlässige Führungsinformationen von mittelgrossen Handels-, Industrie- und
     Dienstleistungsunternehmen, welche als Entscheidungsgrundlage in Krisenzeiten dienen?



2.     Methodik
Der Versand des Online Fragebogens bestehend aus 33 Fragen und die Datenerhebung erfolgten im
April 2012. Die selektierte Stichprobe setzt sich aus 588 CEOs, CFOs und Verwaltungsräten von mit-
telgrossen Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen aus der Deutschschweiz und 450
Schweizer Mitglieder des Internationalen Controller Vereins (ICV) zusammen. Insgesamt beläuft sich
die Bruttostrichprobe auf 1038 Personen. Die Auswertung der Online Befragung bringt folgenden
Nutzen: Es werden Schlüsse für zuverlässige Führungsinformationen gezogen, die als Entscheidungs-
grundlage in Krisenzeiten dienen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird ein Orientierungsleitfaden
für mittelgrosse Unternehmen abgeleitet, welcher zehn wegweisende Empfehlungen enthält.




                                                                                                    1
Beschreibung der Stichprobe



3.      Beschreibung der Stichprobe und Rücklaufquote
Im April 2012 erfolgte der Umfrageversand an die selektierte Stichprobe. Von der aus 1038 Personen
bestehenden Bruttostrichprobe haben 288 CEOs, CFOs, Verwaltungsräte und Controller den Frageb
                                                                                       Fragebo-
gen beantwortet. Davon haben 107 Teilnehmer/innen die Umfrage abgebrochen. Somit beläuft sich
              t.
der Rücklauf auf 181 Umfrageteilnehmer. Fünf Datensätze sind aus der Stichprobe entfernt worden.
Diese weisen eine Bearbeitungszeit von weniger als 15 Sekunden pro Seite auf un können angesichts
                                                                             und
dessen nicht in die Auswertung mit einbezogen werden. Es ergibt sich eine bereinigte Nettostichprobe
von 176 ausgefüllten Fragebogen, was einem Rücklauf von 17,0% entspricht. Die Rücklaufquote hat
die Erwartungen erfüllt und liefert eine zufriedenstellende Basis für die Datenauswertung. In der T
                                    eine                                                          Ta-
belle 1 sind die Stichprobengrösse und Rücklaufquote zusammengefasst.
                            grösse

 Ausgangsstichprobe Rücklauf                                                 Rücklaufquote
 Brutto                       Total                  Auswertbar              Total            Auswertbar
 1038                         288                    176                     27,7%            17,0%
Tabelle 1: Beschreibung der Stichprobe: Grösse, Rücklauf und Rücklaufquote

Zu Beginn wird die Stichprobenstruktur nach unternehmerischen und personenspezifischen Merkm
                                                                                       Merkma-
len aufgezeigt. Die unternehmensspezifischen Angaben sind die Mitarbeiteranzahl, die Branche und
das geographische Tätigkeitsgebiet. Des Weiteren erfolgt eine Gliederung der Umfrageteilne
                                                                             Umfrageteilneh-
mer/innen nach Hierarchieebene.

 Wie viele Mitarbeiter/innen sind in Ihrem Unternehmen beschäftigt?

Gut ein Drittel der befragten Unternehmen (30,7%) beschäftigt zwischen 20 bis 50 Mitarbeiter/innen.
Jeweils rund ein Fünftel der Betriebe können auf Personal in den Grössenklassen zwischen 51 bis 100,
201 bis 500 und mehr als 500 Mitarbeiter/innen zählen. Die restlichen 10,8% aller bef
                                                                                  befragten Unter-
nehmen weisen einen Personalbestand zwischen 101 bis 200 Arbeitnehmern auf.

 Ist Ihr Unternehmen ein Handels Industrie- oder Dienstleistungsbetrieb?
                         Handels-,

Wie in Abbildung 1 dargestellt ist, konzentriert sich die Stichprobe hinsichtlich der Branche mit je-
weils rund 40% auf Dienstleistungs und Industrieunternehmen, Handelsbetriebe machen den kleine-
                   Dienstleistungs-
ren Anteil der Stichprobe (19,9%) aus.



                          19.9%
                                                      Handelsunternehmen
      42.6%
                                                      Industrieunternehmen

                                                      Dienstleistungsunternehmen
                           37.5%




Abb. 1: Rel. Häufigkeiten der Stichprobe unterteilt nach Branche
                                                                                                                2
Beschreibung der Stichprobe



 Ist Ihr Unternehmen in der Schweiz, im Ausland oder im In- und Ausland tätig?

Des Weiteren gibt etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (52,8%) an, im In- und Aus-
land tätig zu sein. 44,9% der Betriebe sagen aus, dass sich ihr geographisches Tätigkeitsgebiet auf das
Inland beschränkt. Lediglich eine kleine Minderheit (2,3%) der befragten Unternehmen wirtschaftet
ausschliesslich im Ausland.

 Auf welcher Hierarchieebene ist Ihre Position?

Die Mehrheit der befragten Personen (63,6%) ist auf der Hierarchieebene der Geschäftsführung ange-
siedelt. 42 Teilnehmer (23,9%) sind eine Ebene unter der Geschäftsführung und 22 (12,5%) auf der
Stufe des Verwaltungsrates positioniert.

In der Tabelle 2 folgt ein Überblick der absoluten und relativen Häufigkeiten der Nettostichprobe
strukturiert nach Unternehmens- und Personenangaben.

 Zusammensetzung der Nettostichprobe                                 Anzahl absolut    Anzahl relativ
 Beschäftigungsgrössenklasse
 20-50 Mitarbeiter/innen                                                  54                30,7%
 51-100 Mitarbeiter/innen                                                 37                21,0%
 101-200 Mitarbeiter/innen                                                19                10,8%
 201-500 Mitarbeiter/innen                                                30                17,0%
 Mehr als 500 Mitarbeiter/innen                                           36                20,5%
                                                                        ————               ————
                                                                         176               100,0%
 Branche
 Handelsunternehmen                                                       35                19,9%
 Industrieunternehmen                                                     66                37,5%
 Dienstleistungsunternehmen                                               75                42,6%
                                                                        ————               ————
                                                                         176               100,0%
 Geographisches Tätigkeitsgebiet
 Inland                                                                   79                44,9%
 Ausland                                                                  4                 2,3%
 In- und Ausland                                                          93                52,8%
                                                                        ————               ————
                                                                         176               100,0%
 Hierarchieebene
 VR                                                                       22                12,5%
 Geschäftsführung                                                        112                63,6%
 1 Ebene unter Geschäftsführung                                           42                23,9%
                                                                        ————               ————
                                                                         176               100,0%
Tabelle 2: Stichprobenstruktur – Unternehmens- und Personenangaben


                                                                                                          3
Ergebnisse


4.                Ergebnisse der Web-Befragung
Im nachstehenden Kapitel werden die Fragen einzeln ausgewertet, beurteilt und die daraus resultieren-
den Schlussfolgerungen gezogen. Ein Fokus wird darauf gesetzt, Unterschiede und Gemeinsamkeiten
zwischen dem Handels-, Industrie- und Dienstleistungssektor zu ermitteln.


4.1.              Unternehmerische Herausforderungen in Krisenzeiten
Ziel des Kapitels 4.1. ist die Identifikation jener Herausforderungen, mit welchen Unternehmen konfrontiert
sind. Dabei wird untersucht, ob die Branche oder das geographische Tätigkeitsgebiet einen Einfluss auf die
wahrgenommenen Schwierigkeiten haben.

    Welche Herausforderungen hat Ihr Unternehmen in den letzten Jahren gespürt?

Die Umfrageteilnehmer sind dazu befragt worden, welche Herausforderungen sie in den letzten Jahren
erlebt haben. Die Mehrheit der Stichprobe nennt den Preisdruck, über drei Viertel der Befragten
(76,7%) haben diesen wahrgenommen. Rund die Hälfte der Fachpersonen (48,3%) bezeichnet rückläu-
fige Margen als Herausforderung. Etwa je ein Drittel der Befragten gibt schwindende Gewinne, ab-
nehmende Umsätze, Personalabbau und rückläufige Auftragslage als erlebte Schwierigkeit an. Sin-
kende Absatzzahlen, Know-how-Verlust und fix anfallende Kosten bei Überkapazitäten hat rund ein
Fünftel der Nettostrichprobe erlebt. Weniger Teilnehmer geben Verlust von Wettbewerbsfähigkeit,
Investitionsrückstau, Unterbeschäftigung, Marktanteilsverlust, Liquiditätsengpässe, Exportdruck und
erschwerte Kapitalbeschaffung als erlebte Herausforderung an. Eine Minderheit von acht Unterneh-
men (4,5%) hat keine Schwierigkeiten gespürt. In Abbildung 2 sind die Herausforderungen absteigend
nach ihrer relativ genannten Häufigkeit dargestellt.

                                        Preisdruck                                                 76.7%
                              Rückläufige Margen                                         48.3%
                            Schwindende Gewinne                                33.0%
                            Abnehmende Umsätze                                31.3%
                                    Personalabbau                             30.1%
                          Rückläufige Auftragslage                        25.6%
                            Sinkende Absatzzahlen                     20.5%
Herausforderung




                               Know-how-Verlust                      18.8%
                       Fixkosten bei Überkapazität                  17.0%
                                          Weitere:                14.8%
                  Verlust von Wettbewerbsfähigkeit                14.2%
                               Investitionsrückstau               13.6%
                               Unterbeschäftigung                 13.6%
                           Verlust von Marktanteil                13.1%
                               Liquiditätsengpässe            10.2%
                                      Exportdruck             10.2%
                    Erschwerte Kapitalbeschaffung           8.0%
                                            Keine          4.5%

                                                      0%   10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
                                                                             Relative Häufigkeit
Abb. 2: Rel. Häufigkeiten der genannten Herausforderungen
                                                                                                               4
Ergebnisse


Die Datenauswertung hat ergeben, dass in der Praxis weitere Herausforderungen bestehen. 26 Teil-
nehmer (14,8%) nehmen zu einem, zwei oder drei weiteren Schwierigkeiten Stellung. Sie sprechen
den Kosten- und Importdruck, die Währungsthematik (Eurokurs, starker Schweizer Franken), den
Druck von politischer Seite und der Gesetzgebung (zunehmende Regulation), Personalherausforde-
rungen (fehlende Fachkräfte, Personalbeschaffung, Personalknappheit), rasante technologische Ent-
wicklungen, das starke Wachstum, die Internationalisierung und steigende Rohstoffpreise an.

Im Folgenden wird untersucht, ob zwischen den fünf am häufigsten genannten Herausforderungen und
der Branche ein Zusammenhang besteht. Die Erkenntnisse werden anhand der Abbildung 3 beschrie-
ben. Relativ untersucht sind mehr Handels- und Industriebetriebe als Dienstleistungsunternehmen vom
Preisdruck betroffen. Von den befragten Handelsunternehmen haben 94,4% den Preisdruck gespürt.
Rückläufige Margen haben 63,6% der Industriebetriebe wahrgenommen, aber auch fast die Hälfte der
Handelsunternehmen bezeichnet Margeneinbussen als Herausforderung. Wiederum etwas weniger
Dienstleistungsanbieter haben diese Problematik wahrgenommen. Relativ sind am meisten Industrie-
firmen von schwindenden Gewinnen und am meisten Handelsunternehmen von abnehmenden Umsät-
zen betroffen. Den Personalabbau nennen die drei Branchen verhältnismässig gleich häufig, gut ein
Drittel aller Handels-, Industrie- und Dienstleistungsbetriebe bezeichnet diesen als Herausforderung.

                      100%
                             94.4%

                                  84.8%
                      80%
Relative Häufigkeit




                                                  63.6%
                                      61.3%
                      60%
                                              48.6%
                                                                                      45.7%
                                                                      40.9%
                      40%                                                                                         31.8%
                                                       34.7% 31.4%                            31.8%
                                                                              26.7%                                    30.7%
                                                                                                          25.7%
                                                                                                  24.0%
                      20%



                       0%
                               Preisdruck      Rückläufige         Schwindende         Abnehmende          Personalabbau
                                                Margen               Gewinne            Umsätze


                                                                 Herausforderung

                                Handelsunternehmen           Industrieunternehmen         Dienstleistungsunternehmen
Abb. 3: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten Herausforderungen (branchenstrukturiert)




                                                                                                                            5
Ergebnisse


Die gleichen Zusammenhänge werden für die Beziehung zwischen Herausforderung und geographi-
schem Tätigkeitsgebiet analysiert und in Abbildung 4 veranschaulicht. Es ist an dieser Stelle zu be-
merken, dass die Stichprobe der nur im Ausland tätigen Firmen sehr klein ist (n=4). Deshalb werden
diese Unternehmen mit den Betrieben, welche sowohl im In- als auch im Ausland tätig sind, zusam-
mengefasst. Preisdruck, rückläufige Margen, schwindende Gewinne, abnehmende Umsätze und Per-
sonalabbau haben relativ untersucht mehr Firmen gespürt, welche auch im Ausland wirtschaften als
solche, welche nur binnenwirtschaftlich orientiert sind.

                      100%

                                     81.4%
                      80%
                             70.9%
Relative Häufigkeit




                      60%                                 56.7%


                                                                            41.2%
                                               38.0%                                           38.1%              36.1%
                      40%

                                                                    22.8%             22.8%              22.8%
                      20%


                       0%
                               Preisdruck        Rückläufige         Schwindende        Abnehmende        Personalabbau
                                                  Margen               Gewinne           Umsätze


                                                                  Herausforderung

                                        Im Inland tätig            Im In- und Ausland oder nur im Ausland tätig

Abb. 4: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten Herausforderungen (gebietsstrukturiert)

    Schlussfolgerung:
    Mehr Handels- und Industriebetriebe als Dienstleistungsanbieter nehmen die unterschiedlichen
    Herausforderungen wahr. Ebenfalls sind diejenigen Unternehmen stärker betroffen, welche auch
    im Ausland tätig sind. Insgesamt sind unternehmerische Herausforderungen aber auch für Dienst-
    leistungsunternehmen und binnenwirtschaftlich tätige Betriebe kein Fremdwort.




                                                                                                                           6
Ergebnisse



4.2.                    Qualitative Kriterien von Führungsinformationen
Im Kapitel 4.2. wird die Qualität der Entscheidungsgrundlagen untersucht.

    Auf welchen Kennzahlenvergleichen basiert Ihre Entscheidungsgrundlage?

Die Teilnehmer sind befragt worden, auf welchen Kennzahlenvergleichen ihre Entscheidungsgrundla-
ge basiert. Im nachstehenden Säulendiagramm sind die relativen Häufigkeiten aufgezeigt, welche die
drei Kennzahlenvergleiche durchführen (siehe Abb. 5). Die Mehrheit nennt den Soll-Ist-Vergleich.
88,1% geben an, dass dieser Bestandteil ihrer Entscheidungsgrundlage ist. Des Weiteren bekennen
sich 64,2% der Teilnehmer dazu, dass die Kennzahlen zeitlich gegenübergestellt werden. Lediglich
rund ein Drittel der befragten Fachpersonen (34,1%) verweist darauf, dass die Entscheidungsgrundlage
einem Branchenvergleich unterzogen wird. 13 Teilnehmer (7,4%) geben Hinweise darauf, dass in der
Praxis weitere Vergleiche durchgeführt werden (z.B. Budgetgegenüberstellungen, Vergleiche der ei-
genen Informationen mit Finanzkennzahlen der öffentlichen Hand, Langfristplanungen, etc.).
                      100%
                                  88.1%

                      80%
Relative Häufigkeit




                                                     64.2%
                      60%


                      40%                                                 34.1%


                      20%
                                                                                           7.4%

                       0%
                             Soll-Ist-Vergleich   Zeitvergleich     Branchenvergleich     Weitere:


                                                   Art des Kennzahlenvergleichs

Abb. 5: Rel. Häufigkeiten der durchgeführten Kennzahlenvergleiche

Es wird wiederum untersucht, ob die Art des durchgeführten Vergleichs mit der Branche zusammenhängt. 94,3%
der Handelsbetriebe, 87,9% der Industrieunternehmen und 85,3% der Dienstleistungsfirmen führen einen Soll-
Ist-Vergleich durch und 62,9% der Handelsunternehmen, 65,1% der Industriebetriebe und 64,0% der Dienstleis-
tungsfirmen einen Zeitvergleich. 28,6% der befragten Unternehmen, welche im Handel tätig sind, ziehen einen
Branchenvergleich in die Entscheidungsgrundlage mit ein. Bei den Industriefirmen sind es 33,3% und bei den
Dienstleistungsbetrieben 37,3%. Aus der Verteilung lässt sich erkennen, dass die Kennzahlenvergleiche von
gleich grosser Bedeutung für die befragten Branchen sind.




                                                                                                          7
Ergebnisse



     Basieren die Führungsinformationen auf Szenarien?

Bei etwas mehr als der Hälfte der Umfrageteilnehmer (52,3%) basieren die Führungsinformationen auf
Szenarien. Die Branche scheint wiederum keinen Einfluss auf die Berücksichtigung von Szenarien zu
haben. 45,7% der Handelsbetriebe, 57,6% der Industrieunternehmen und 50,7% der Dienstleistungs-
anbieter führen eine Szenarioplanung durch. Anhand der Abbildung 6 ist aufgezeigt, dass etwa der
gleiche prozentuale Anteil der drei Sektoren ihre Führungsinformationen auf Szenarien stützt.

                       100%


                       80%
 Relative Häufigkeit




                                                                57.6%
                       60%                                                                         50.7%
                                    45.7%

                       40%


                       20%


                        0%
                              Handelsunternehmen         Industrieunternehmen           Dienstleistungsunternehmen

                                                                  Branche
Abb. 6: Rel. Häufigkeiten der szenariobasierenden Führungsinformationen (branchenstrukturiert)

Auch das geographische Tätigkeitsgebiets hat der Datenauswertung zufolge keinen Einfluss darauf, ob
die Umfrageteilnehmer/innen ihre Führungsinformationen mit Szenarien untermauern oder nicht. Der
gleiche Anteil von Unternehmen, welcher entweder nur im Inland oder auch im Ausland tätig ist, führt
eine Szenarioplanung durch und stütz die Führungsinformationen auf Szenarien ab (siehe Abb. 7).

                       100%

                       80%
Relative Häufigkeit




                       60%                  50.6%                                          53.6%


                       40%

                       20%

                        0%
                                       Im Inland tätig               Im In- und Ausland oder nur im Ausland tätig

                                                              Tätigkeitsgebiet

Abb. 7: Rel. Häufigkeiten der szenariobasierenden Führungsinformationen (gebietsstrukturiert)




                                                                                                                     8
Ergebnisse



 Sind in Ihrer Entscheidungsgrundlage monetäre und/oder nicht monetäre Kennzahlen entha
                                                        nicht-monetäre            enthal-
 ten?

Die Stichprobe ist sich einig darüber, dass Führungsinformationen sowohl auf monetären als auch auf
nicht-monetären Kennzahlen basieren. Drei Viertel der Befragten (75,6%) geben an, dass ihre En
      monetären                                                                             Ent-
scheidungsgrundlage sowohl finanzielle als auch nicht finanzielle Kennzahlen beinhaltet. Keiner der
                                                nicht-finanzielle
Umfrageteilnehmer sagt aus, dass seine Entscheidungsgrundlage ausschliesslich aus nicht
                                                                                  nicht-monetären
Kennzahlen besteht. Die relativen Häufigkeiten sind am nachstehenden Kreisdiagramm veranscha
                                                                                   veranschau-
licht (siehe Abb. 8).




                                                                          Monetäre Kennzahlen
                                           24.4%


                                                                          Monetäre und nicht-
                                                                                            -monetäre
                                                                          Kennzahlen

                                                                          Nicht-monetäre Kennzahlen
                                                                                monetäre
                        75.6%




Abb. 8: Rel. Häufigkeiten der berücksichtigten Kennzahlenart (monetär, nicht
                                                                       nicht-monetär)

Sowohl die Mehrheit der Handels Industrie- als auch Dienstleistungsunternehmen berücksichtigt
                        Handels-,                        tleistungsunternehmen
beide Arten von Kennzahlen. 68,8% der Händler, 80,3% der Industriefirmen und 75,7% der Diens
                                                                                       Dienst-
leistungsanbieter bestätigen, dass ihre Entscheidungsgrundlage monetäre als auch nicht
                                                                                 nicht-monetäre
Kennzahlen enthält. Die Berücksichtigung von finanziellen und nicht finanziellen Kennzahlen ist für
                              sichtigung                      nicht-finanziellen
alle drei Sektoren relevant.

 Basieren die Entscheidungen in Ihrem Unternehmen auf Früh und/oder Spätindikatoren?
                                                      Früh-

Lediglich 26,7% der Umfrageteilnehmer berücksichtigen ausschliesslich Frühindikatoren (14,8%)
oder exklusiv Spätindikatoren (11,9%). Die restlichen drei Viertel (73,3%) geben an, Früh und Spät-
                                                                                     Früh-
indikatoren in die Entscheidungsfindung einfliessen zu lassen. Es kann wiederum belegt werden, dass
dies in allen drei Branchen die Norm ist. 65,7% der Händler, 72,7% der Industriebetriebe und 77,3%
                                Norm
der Dienstleistungserbringenden stützen ihre Entscheide auf vor und nacheilenden Indikatoren ab. Die
                                                            vor-
restlichen 34,3% der Händler, 27,3% der Industriefirmen und 22,7% der Dienstleistungsanb
                                                                      Dienstleistungsanbieter be-
achten entweder vor- oder nacheilende Indikatoren.




                                                                                                                9
Ergebnisse



 Sind die Verknüpfungen der Führungsinformationen analytisch erfasst?

Bezüglich der Frage, ob die Führungsinformationen analytisch erfasst sind, nimmt die Hälfte der Teil-
nehmer (50,6%) mit einem Ja Stellung. In etwas mehr als der Hälfte der Handelsunternehmen (54,3%)
und Industrieunternehmen (59,1%) sind die Ursachen-Wirkungs-Beziehungen abgebildet. Im Dienst-
leistungssektor legen lediglich 41,3% Wert auf die analytische Verknüpfung.

 Sind in Ihrer Entscheidungsgrundlage weiche (qualitative) und/oder harte (quantitative) Fak-
 toren enthalten?

Auch die Bedeutung sowohl harter als auch weicher Faktoren erkennt die Stichprobe. In rund drei
Viertel der Unternehmen (73,9%) sind qualitative und quantitative Faktoren in der Entscheidungs-
grundlage integriert. Nur ein minimaler Anteil der Stichprobe (1,7%) sagt aus, dass nur weiche Aspek-
te Bestandteil der Führungsinformationen sind. Ein Viertel (24,4%) bekennt sich dazu exklusiv harte
Faktoren zu berücksichtigen. Die drei Branchen teilen wiederum die gleiche Auffassung. 71,4% der
Händler, 74,2% der Industriebetriebe und 74,7% der Dienstleistungsanbieter ziehen sowohl harte als
auch weiche Faktoren bei ihren Entscheidungen hinzu.

 Basieren Ihre Führungsinformationen auf Prognosen (Forecasts)?

88,1% der befragten Fachexperten sagen aus, dass ihre Führungsinformationen auf Prognosen basie-
ren. Forecasts erhöhen für alle drei Branchen die Qualität der Entscheidungsgrundlage. Wie im Säu-
lendiagramm ersichtlich, verweisen 88,6% der Händler, 87,9% der Industriefirmen und 88,0% der
Dienstleistungsanbieter auf die Berücksichtigung von Prognosen (siehe Abb. 9).

                       100%
                                    88.6%                      87.9%                            88.0%

                       80%
 Relative Häufigkeit




                       60%


                       40%


                       20%


                        0%
                              Handelsunternehmen      Industrieunternehmen            Dienstleistungsunternehmen
                                                            Branche

Abb. 9: Rel. Häufigkeiten der Prognosen berücksichtigenden Unternehmen (branchenstrukturiert)




                                                                                                                   10
Ergebnisse


Schlussfolgerung:

•   Alle befragten Fachpersonen sagen aus, dass ihre Führungsinformationen auf Vergleichen basie-
    ren. Der Schluss, dass Kennzahlenvergleiche unverzichtbar sind, kann für sowohl für Handels-,
    Industrie- als auch Dienstleistungsbetriebe gezogen werden.
•   Aus der Datenauswertung kann gefolgert werden, dass noch brach liegendes Potential bezüglich
    der Szenarioplanung vorhanden ist. In lediglich der Hälfte der Unternehmen ist das Manage-
    ment auf Eventualereignisse vorbereitet. Seitens der Umfrageteilnehmer wird aber das Bedürfnis
    danach geäussert (siehe Kap. 4.6). Die Führungsinformationen auf Szenarien zu stützen hat folg-
    lich eine Qualitätssteigerung der Entscheidungsgrundlage zur Folge.
•   Die drei Branchen sind sich bezüglich der Bedeutung nicht-monetärer Kennzahlen einig. Die
    grosse Mehrheit der Umfrageteilnehmer bestätigt, dass exklusiv aus monetären Zahlen beste-
    hende Entscheidungsgrundlagen nicht anforderungsgerecht sind.
•   Die Integration von Früh- und Spätindikatoren ist Bedingung, um Aussagen bezüglich der
    Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft machen zu können. Die Ergebnisse der Datenauswer-
    tung bestätigen, dass die Berücksichtigung von vor- und nacheilenden Indikatoren ein Qualitäts-
    kriterium von zuverlässigen Führungsinformationen ist. Dieses Fazit kann für alle drei Branchen
    gezogen werden.
•   Analytische Verknüpfungen der Führungsinformationen haben keine Qualitätssteigerung der
    Entscheidungsgrundlage zur Folge. Lediglich die Hälfte der Umfrageteilnehmer legt Wert da-
    rauf und die Umfrageteilnehmer äussern auch keinen Bedarf danach. Demzufolge ist die formale
    Ursachen-Wirkungs-Verknüpfung kein zwingendes Kriterium.
•   Die Berücksichtigung sowohl harter als auch weicher Faktoren ist nicht nur im Dienstleis-
    tungsbereich, sondern auch in der Industrie und im Handel von grosser Bedeutung.
•   Der Stellenwert von Forecasts kann wiederum für alle drei Branchen bestätigt werden.




                                                                                                 11
Ergebnisse



4.3.                Inhaltliche Kriterien von Führungsinformationen
Das Ziel des Kapitels 4.3. ist es herauszufinden, welches entscheidungsbeeinflussende finanzielle und
operative Key Performance Indicators (KPIs) sind. Des Weiteren ist es die Absicht externe Werttreiber
zu identifizieren, welche die Entscheidungsfindung der Führungskräfte beeinträchtigen.

 Welche finanziellen KPIs enthält Ihre Entscheidungsgrundlage?

Im Hinblick auf die finanziellen KPIs sind sich die befragten Fachleute einig, dass der Umsatz ein
wichtiger finanzieller Indikator ist. 91,5% geben an, diesen in der Entscheidungsgrundlage mit einzu-
beziehen. Gewinn, Bruttomarge, EBIT, Cashflow und Deckungsbeitrag fliessen in mehr als der Hälfte
der befragten Unternehmen in die Entscheidungsfindung mit ein. Etwas weniger als die Hälfte der
Umfrageteilnehmer bekennt sich dazu, den EBITDA und Investitionen zu berücksichtigen. Dynami-
sche und statische Liquidität, EBIT-Marge, Umsatzrentabilität, Lagerumschlagshäufigkeit, Eigenfi-
nanzierungsgrad, EBITDA-Marge, Net Working Capital, ROI, Verschuldungsgrad, Anlagedeckungs-
grad und ROE nennt ein kleinerer Anteil der Umfrageteilnehmer. Keiner der Umfrageteilnehmer gibt
an, die finanziellen Indikatoren nicht zu berücksichtigen. Die relativen Häufigkeiten der genannten
finanziellen KPIs sind in der Abbildung 10 dargestellt.

                                      Umsatz                                                                        91.5%

                                      Gewinn                                                    60.8%

                                 Bruttomarge                                                    60.2%

                                         EBIT                                                   59.7%

                                    Cashflow                                                   58.0%

                            Deckungsbeitrag                                                   55.7%

                                     EBITDA                                             49.4%

                                 Investitionen                                        44.3%
 Finanzieller KPI




                       Liquidität (dynamisch)                                 35.2%

                                 EBIT-Marge                                   35.2%

                           Umsatzrentabilität                                 35.2%

                    Lagerumschlagshäufigkeit                            29.5%

                          Liquidität (statisch)                        28.4%

                      Eigenfinanzierungsgrad                           28.4%

                             EBITDA-Marge                              27.8%

                        Net Working Capital                           25.6%

                                          ROI                         25.6%

                          Verschuldungsgrad                   16.5%

                        Anlagedeckungsgrad               10.2%

                                         ROE             10.2%

                                     Weitere:          6.3%

                                                  0%   10%    20%   30%       40%     50%     60%     70%   80%   90% 100%
                                                                              Relative Häufigkeit
Abb. 10: Rel. Häufigkeiten der genannten finanziellen KPIs
                                                                                                                            12
Ergebnisse


Um die Bedeutung der Liquiditätsinformationen zu beurteilen, wird für die Liquidität und den Cashflow unte
                                                                                                      unter-
sucht, wie die Teilnehmer diese Indikatoren kombinieren. 24,4% integrieren gar keine Liquiditätsinformationen,
38,0% entweder exklusiv Führungsinformationen bezüglich des Cashflows (24,4%), der dynamischen Liquidität
(9,1%) oder der statischen Liquidität (4,5%). 29,1% berücksichtigen statische sowie dynamische Liquiditätsi
                                                                    statische                  Liquiditätsin-
formationen (4,1%), dynamische Liquiditätsinformationen und den Cashflow (13,6%) oder statische Liquidität
                                                                                                Liquiditäts-
informationen und den Cashflow (11,4%). Die restlichen 8,5% integrieren sowohl den Cashflow, statische als
auch weitere dynamische Liquiditätsinformationen in der Entscheidungsgrundlage. Daraus kann abgeleitet we
                                                                                                       wer-
den, dass der Stellenwert von KPIs bezüglich der Liquidität gross ist und sich die Devise „Cash is King“ bestä-
tigt.

Für die vier am häufigsten genannten finanziellen KPIs wird untersucht, ob die drei Branchen die gle
                                     finanziellen                                                glei-
chen Indikatoren berücksichtigen. In der nachstehenden Abbildung 1 ist aufgezeigt, wie gross die
                                                                 11
relativen Häufigkeiten der Handels , Industrie und Dienstleistungsunternehmen sind, welche dies
                           Handels-,                                                       diese
fünf finanziellen KPIs nennen. Was auffällt ist, dass die Bedeutung der KPIs Bruttomarge und EBIT
v.a. für Handels- und Industriebetriebe wichtig ist und für Dienstleistungsanbieter weniger. Umsatz
und Gewinn nennen die drei Bran
                              nchen relativ etwa gleich häufig.
               100%
                             94.3%
                                     89.4% 92.0%
                                                                            82.9%
                       80%
                                                                                    72.7%
                                                            68.2%                                           69.7%
                                                                                                    68.6%
                                                    62.9%           58.7%
 Relative Häufigkeit




                       60%

                                                                                                                    46.7%

                       40%                                                                  38.7%




                       20%



                       0%
                                     Umsatz                 Gewinn             Bruttomarge                  EBIT

                                                                Finanzieller KPI

                               Handelsunternehmen      Industrieunternehmen         Dienstleistungsunternehmen

Abb. 11: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten finanziellen KPIs (branchenstrukturiert)




                                                                                                                        13
Ergebnisse



    Welche operativen KPIs enthält Ihre Entscheidungsgrundlage?

115 der Umfrageteilnehmer (65,3%) geben an, dass sie den Auftragseingang berücksichtigen. Eben-
falls über die Hälfte der befragten Stichprobe zieht den Auftragsbestand (63,1%) und die Auslastung
(56,8%) in die Entscheidungsgrundlage mit ein. Die Produktivität nennen rund zwei Fünftel der Teil-
nehmer (43,8%), die Wirtschaftlichkeit erwähnen etwas weniger Umfrageteilnehmer (36,9%). Rekla-
mationsquote, Wertschöpfung pro Mitarbeiter oder Stunde, Marktanteil, Kundenzufriedenheitsindex,
Absenzrate und Mitarbeiterzufriedenheitsindex nennt lediglich etwa ein Drittel der Umfrageteilneh-
mer. Lieferantenzufriedenheitsindex und die Innovationskraft berücksichtigt nur eine Minderheit der
Stichprobe. Diese Rangfolge lässt sich darauf zurück führen, dass weiche Faktoren schwieriger zu
erfassen sind. Ein Umfrageteilnehmer bezieht keine operativen KPIs mit ein. Welcher relative Anteil
der Stichprobe die jeweiligen operativen KPIs berücksichtigt, ist anhand der Abbildung 12 ersichtlich.


                                  Auftragseingang                                                  65.3%

                                  Auftragsbestand                                                 63.1%

                                       Auslastung                                            56.8%

                                     Produktivität                                  43.8%

                                Wirtschaftlichkeit                               36.9%

                               Reklamationsquote                           29.5%
Operativer KPI




                 Wertschöpfung pro MA od. Stunde                          28.4%

                                      Marktanteil                         28.4%

                       Kundenzufriedenheitsindex                          27.8%

                                       Absenzrate                        26.1%

                    Mitarbeiterzufriedenheitsindex                       25.6%

                    Lieferantenzufriedenheitsindex               10.8%

                                  Innovationskraft               10.2%

                                         Weitere:           4.5%

                                            Keine         0.6%

                                                     0%            20%       40%            60%           80%       100%


                                                                            Relative Häufigkeit

Abb. 12: Rel. Häufigkeiten der genannten operativen KPIs




                                                                                                                      14
Ergebnisse


Für die vier am häufigsten genannten KPIs wird ebenfalls ermittelt, ob die Branche einen Einfluss auf
die Auswahl der Indikatoren hat. Anhand der Abbildung 13 werden die Besonderheiten herauskristal-
lisiert. Der Auftragseingang und -bestand ist für alle drei Branchen wichtig. Mehr als die Hälfte der
Handels-, Industrie- und Dienstleistungsbetriebe berücksichtigt diese KPIs. Die Auslastung wird ver-
mehrt von Industrie- und Dienstleistungsbetrieben erwähnt. Zufolge der Datenauswertung ist dieser
KPI für den Handel nicht gleichermassen bedeutend. Auch die Produktivität ist nicht für alle drei Sek-
toren von gleichem Stellenwert. Über die Hälfte der Industriebetriebe und etwas weniger als die Hälfte
der Dienstleistungsbetriebe nennen diesen KPI, jedoch lediglich etwa ein Viertel der Handelsbetriebe.

                           100%
                                           78.8%                      75.8%
   Relative Häufigkeiten




                           80%                                                                  69.7%
                                   65.7%
                                                              60.0%
                                                   53.3%                      53.3%                     56.0%             56.1%
                           60%
                                                                                                                                  41.3%
                           40%                                                         34.3%
                                                                                                                  25.7%
                           20%

                            0%
                                    Auftragseingang        Auftragsbestand          Auslastung             Produktivität
                                                                     Operativer KPI
                                        Handelsunternehmen        Industrieunternehmen       Dienstleistungsunternehmen
Abb. 13: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten operativen KPIs (branchenstrukturiert)


     Welche externen Werttreiber beeinflussen Ihre Entscheidungen?

Die Umfrageteilnehmer sind befragt worden, welches entscheidungsbeeinflussende externe Werttrei-
ber sind. Fast 70% geben an, dass sie die Währungseinflüsse berücksichtigen. Etwa zwei Fünftel der
Entscheidungsträger (41,5%) ziehen die gesetzlichen Rahmenbedingungen in die Entscheidungsfin-
dung mit ein und rund ein Fünftel (21,6%) lässt ihre Beschlussfassung durch die Verknappung der
Rohstoffe beeinflussen. Marktderegulierungen und Natureinflüsse berücksichtigt ein kleinerer Anteil
der Stichprobe. Lediglich neun der befragten Personen (5,1%) geben an, keine externen Werttreiber
bei der Beschlussfassung zu beachten. Die relativen Häufigkeiten der genannten externen Treiber sind
in dem untenstehenden Balkendiagramm ersichtlich (siehe Abb. 14).

                                                           Währungseinflüsse                                              68.8%
Externer Werttreiber




                              Regulierung, gesetzliche Rahmenbedingungen                                  41.5%

                                               Verknappung der Rohstoffe                       21.6%

                                                           Marktderegulierung                15.9%

                                                                      Weitere:          11.4%

                                       Natureinflüsse (z.B. Ernteeinbusse)              10.8%

                                                                        Keine         5.1%

                                                                                 0%      20%         40%        60%        80%       100%
                                                                                                 Relative Häufigkeit
Abb. 14: Rel. Häufigkeiten der genannten externen Werttreiber

                                                                                                                                          15
Ergebnisse


Für die zwei am häufigsten genannten externen Treiber wird untersucht, inwieweit diese einen Z
                                                                                             Zu-
sammenhang mit der Branche und dem geographischen Tätigkeitsgebiet haben. Was auffällt ist, d
                                                                                            dass
mehr Handels- und Industriebetriebe Währungseinflüsse berücksichtigen (siehe Abb. 15). Relativ un-
                                                      berücksichtigen
tersucht geben viel weniger Dienstleistungsunternehmen an, dass dieser externe Treiber ihre B
                                                                                            Be-
schlussfassung beeinflusst. Im Gegensatz dazu nennen verhältnismässig etwas mehr Dienstleistung
                                                     verhältnismässig            Dienstleistungs-
unternehmen die gesetzlichen Rahmenbedingungen als entscheidungsbeeinflussenden Faktor.

                       100%          94.3%
                                                 89.4%

                       80%
Relative Häufigkeit




                       60%
                                                                                                               48.0%
                                                             38.7%                                  40.9%
                       40%
                                                                                        28.6%

                       20%


                        0%
                                         Währungseinflüsse                     Regulierung, gesetzliche Rahmenbedingungen
                                                                 Externer Werttreiber
                              Handelsunternehmen          Industrieunternehmen        Dienstleistungsunternehmen

Abb. 15: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten externen Werttreiber (branchenstrukturiert)

In der Abbildung 16 ist ersichtlich, dass Währ
                                          Währungseinflüsse verhältnismässig mehr Unternehmen b
                                                                                              be-
einflussen, welche auch im Ausland tätig sind als solche, welche nur im Inland agieren. 83,5 der
                                                          welche                        83,5%
ausländisch orientierten Firmen sehen sich mit Währungsherausforderungen konfrontiert. Aber auch
                                               Währungsherausforderungen
rund die Hälfte der binnenwirtschaftlich orientierten Betriebe nennt Währungseinflüsse als entsche
                                                                                           entschei-
dungsbeeinflussenden Faktor. Bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen kann nur eine minimale rel
                                                                                           rela-
tive Abweichung für die heimisch und ausländisch tätigen Betriebe identifiziert werden. Regulieru
                                 und                                                    Regulierun-
gen beeinflussen verhältnismässig unwesentlich mehr inländisch als ausländisch orientierte Betriebe.

                       100%
                                                         83.5%
                       80%
 Relative Häufigkeit




                       60%               50.6%
                                                                                            44.3%
                                                                                                            39.2%
                       40%

                       20%

                        0%
                                         Währungseinflüsse                     Regulierung, gesetzliche Rahmenbedingungen
                                                                 Externer Werttreiber
                                        Im Inland tätig              Im In- und Ausland oder nur im Ausland tätig
Abb. 16: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten externen Werttreiber (gebietsstrukturiert)

                                                                                                                             16
Ergebnisse


Schlussfolgerung:

•   Finanzielle Werttreiber hinsichtlich der Ertragserwirtschaftung generieren einen Mehrwert für
    Entscheidungsgrundlagen. Mehr als 90% nennen den Umsatz als berücksichtigten finanziellen
    KPI. Ebenfalls häufig geben die Umfrageteilnehmer die finanziellen KPIs Gewinn, Bruttomar-
    ge, EBIT, Cashflow und Deckungsbeitrag an. Diese sind je nach Branche unterschiedlich wich-
    tig. So ist beispielsweise die Bruttomarge für Handelsunternehmen von grösserer Bedeutung als
    für Dienstleistungsbetriebe. Deshalb können an dieser Stelle nicht die richtigen Schlüsselindika-
    toren für alle drei Branchen genannt werden. Festgehalten werden kann lediglich, dass finanziel-
    le KPIs für jede Entscheidungsgrundlage wichtig sind und insbesondere solche, welche sich auf
    den Erfolg beziehen.
•   Der Stellenwert der operativen KPIs Auftragseingang, -bestand und Kapazitätsauslastung wird
    bestätigt. Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer nennt diese KPIs. Auch bei den operativen In-
    dikatoren konnte ermittelt werden, dass je nach Branche andere Schlüsselindikatoren dominie-
    ren. Demzufolge kann wiederum kein verallgemeinerungsgültiger Schluss für alle drei Branchen
    gezogen werden. Es kann aber gefolgert werden, dass operative KPIs eine sinnvolle Ergänzung
    zu den finanziellen bieten und eine differenzierte Entscheidungsfindung ermöglichen. Reklama-
    tionsquote, Absenzrate und Mitarbeiterzufriedenheitsindex sind Schlüsselindikatoren, welche
    lediglich knapp ein Drittel der Stichprobe berücksichtigt. Auch Werttreiber wie die Innovation
    vernachlässigen die befragten Unternehmen, obwohl ihre Beobachtung in Krisenzeiten zum ent-
    scheidenden Wettbewerbsvorteil werden kann. Wie bereits erwähnt berücksichtigt aber die
    Mehrheit der Umfrageteilnehmer weiche Faktoren. Demzufolge fliessen bei den mittelgrossen
    Unternehmen zwar weiche Faktoren in die Entscheidungsfindung mit ein, aber nur selten als
    KPIs, sondern vorwiegend informell über die Kommunikation.
•   Nur neun Personen geben an, keine externen Werttreiber zu berücksichtigen und das Geschäft
    isoliert zu steuern. Währungseinflüsse sind derzeit der am häufigsten wahrgenommene Treiber.
    Dienstleistungsanbieter sind viel weniger stark davon betroffen als Handels- und Industrieunter-
    nehmen. Es lassen aber sowohl inländisch als auch ausländisch tätige Firmen die Währungsein-
    flüsse in die Entscheidungsfindung einfliessen, wobei es die grössere relative Anzahl an auslän-
    disch tätigen Firmen ist. Dass auch rund die Hälfte der binnenwirtschaftlich orientierten Firmen
    Währungseinflüsse berücksichtigt, hängt damit zusammen, dass sie im Ausland einkaufen
    und/oder sich mit ausländischer Konkurrenz konfrontiert sehen. Zusätzlich nennen die Umfrage-
    teilnehmer weitere exogene Faktoren, was bestätigt, dass die Berücksichtigung dieser Werttrei-
    ber für alle drei Branchen von grosser Bedeutung ist.




                                                                                                     17
Ergebnisse



   Werden die externen Werttreiber formal festgehalten, mündlich besprochen und/oder zur
   Kenntnis genommen und fliessen diese in die Entscheidungsgrundlage ein?

Der Umgang mit exogenen Faktoren ist angesichts ihrer beschränkten Beeinflussbarkeit eine Heraus-
forderung. Deshalb sind die 167 Personen, welche externe Treiber berücksichtigen, dazu befragt wor-
den, wie sie den Umgang mit den exogenen Faktoren handhaben. 64,7% der Umfrageteilnehmer/innen
lassen die mündliche Besprechung der externen Treiber in die Entscheidungsfindung mit einfliessen,
nur 3,6% berücksichtigen diese nicht bei der Beschlussfassung. Folglich bespricht etwa ein Drittel der
Experten die Treiber nicht mündlich. Rund die Hälfte der Befragten (52,7%) dokumentiert die exoge-
nen Faktoren formal und beachtet diese in der Entscheidungsgrundlage. Wiederum lediglich 3,6% der
Teilnehmer halten die exogenen Treiber zwar formal fest, aber berücksichtigen diese Dokumentation
nicht bei der Beschlussfassung. Bei der Kenntnisnahme resultieren die gleichen Ergebnisse. Rund die
Hälfte der Umfrageteilnehmer nimmt die exogenen Treiber zur Kenntnis und lässt ihre Entscheidungs-
findung dadurch beeinflussen. Bei lediglich 3,0% der Stichprobe, welche die Treiber zur Kenntnis
nimmt, ist diese kein Bestandteil der Entscheidungsfindung. Welche Umgangsformen mit den exoge-
nen Treiber am häufigsten genannt werden, ist im untenstehenden Balkendiagramm ersichtlich (siehe
Abb. 17).


                                   Mündliche Besprechung fliesst in
                                                                                                     64.7%
                                    Entscheidungsgrundlage ein


                                   Formale Dokumentation fliesst in
                                                                                                52.7%
                                     Entscheidungsgrundlage ein
Umgangsformen




                Kenntnisnahme fliesst in Entscheidungsgrundlage ein                            52.1%



                             Mündliche Besprechung fliesst nicht in
                                                                            3.6%
                                 Entscheidungsgrundlage ein


                             Formale Dokumentation fliesst nicht in
                                                                            3.6%
                                 Entscheidungsgrundlage ein


                                      Kenntnisnahme fliesst nicht in
                                                                            3.0%
                                       Entscheidungsgrundlage ein

                                                                       0%      20%     40%      60%      80%      100%
                                                                                     Relative Häufigkeit


Abb. 17: Rel. Häufigkeiten der einzelnen Umgangsformen mit externen Werttreibern

   Schlussfolgerung:
   Wenn exogene Treiber zur Kenntnis genommen, besprochen oder formal dokumentiert werden,
   werden diese in der Regel auch bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt.


                                                                                                                     18
Ergebnisse


Die soeben dargelegten Erkenntnisse sind nur beschränkt aussagekräftig, da nicht ersichtlich ist, wie
die Teilnehmer die Umgangsformen verknüpfen. Deshalb wird im Folgenden untersucht, welche ent-
scheidungsbeeinflussenden Kombinationen am häufigsten gewählt werden (siehe Abb. 18). 20,4% der
Entscheidungsträger lassen eine formale Dokumentation, mündliche Besprechung und Kenntnisnahme
in die Beschlussfassung mit einfliessen. 32,3% der Umfrageteilnehmer berücksichtigen bei der Be-
schlussfassung zwei der drei Umgangsformen mit den exogenen Faktoren. 43,7% lassen sich entweder
von der formalen Dokumentation, mündlichen Besprechung oder Kenntnisnahme beeinflussen. Nur
3,6% der Umfrageteilnehmer beachten keine der drei durchgeführten Umgangsformen in der Ent-
scheidungsfindung. Diese sechs Personen haben bei der Frage, welche exogenen Faktoren sie bei der
Entscheidungsfindung berücksichtigen, mindestens einen Werttreiber angegeben. Deshalb ist es nicht
plausibel, dass sie weder die Kenntnisnahme, mündliche Besprechung noch formale Dokumentation in
die Entscheidungsfindung mit einfliessen lassen. Es wird angenommen, dass diese Teilnehmer es
übersehen haben, eine der Umgangsformen anzugeben.

                                  Kenntnisnahme, mündliche Besprechung und
                                            formale Dokumentation fliessen in                                        20.4%
                                                  Entscheidungsgrundlage ein
                                  Kenntnisnahme und mündliche Besprechung
                                                                                                                  18.0%
Kombinationen von Umgangsformen




                                       fliessen in Entscheidungsgrundlage ein

                                             Formale Dokumentation fliesst in
                                                                                                                  18.0%
                                                 Entscheidungsgrundlage ein

                                             Mündliche Besprechung fliesst in
                                                                                                            15.5%
                                                 Entscheidungsgrundlage ein
                                         Mündliche Besprechung und formale
                                                  Dokumentation fliessen in                        10.7%
                                                Entscheidungsgrundlage ein
                                                     Kenntnisnahme fliesst in
                                                                                                 10.2%
                                                  Entscheidungsgrundlage ein

                                  Kenntnisnahme und formale Dokumentation
                                                                                     3.6%
                                      fliessen in Entscheidungsgrundlage ein

                                               Keine exogenen Werttreiber in
                                                                                     3.6%
                                       Entscheidungsgrundlage berücksichtigt

                                                                                0%   5%      10%      15%         20%     25%

                                                                                            Relative Häufigkeit

Abb. 18: Rel. Häufigkeiten der kombinierten Umgangsformen mit externen Werttreibern

      Schlussfolgerung:
      Rund ein Fünftel der Entscheidungsträger berücksichtigt alle drei Umgangsformen bei der Be-
      schlussfassung, weitere rund 40% die Kenntnisnahme und mündliche Besprechung oder explizit die
      formale Dokumentation. Daraus kann gefolgert werden, dass eine formale Dokumentation nicht
      unverzichtbar ist. Bedeutend ist es aber, dass entweder die Kenntnisnahme, mündliche Bespre-
      chung oder formale Dokumentation der externen Werttreiber in die Beschlussfassung einfliesst.

                                                                                                                                19
Ergebnisse



4.4.      Zeitliche Kriterien von Führungsinformationen
Wichtig ist es nicht nur zu wissen, auf welche Führungsinformationen die Entscheidungsträger ang
                                                                                             ange-
wiesen sind, sondern auch wie häufig sie diese benötigen. Deshalb beschäftigt sich das nachstehende
        ind,
Kapitel mit der zeitlichen Bereitstellungsfrist der Führungsinformationen.

 Wie häufig werden die finanziellen KPIs in Ihrem Unternehmen bereitgestellt?

Die Mehrheit der CEOs, CFOs, Verwaltungsräte und Controller (68,8%) sagt aus, dass die finanziellen
KPIs monatlich bereitgestellt werden. 29 Unternehmen (16,5%) geben der quartalsweisen Aufbere
                                                                                      Aufberei-
tung den Vorzug. Täglich erfolgt die Bereitstellung lediglich in acht Unternehmen (4,5%), in zwölf
Betrieben (6,8%) wöchentlich und in nur sechs Unternehmen (3,4%) jährlich. In keiner Firma erfolgt
die Bereitstellung weniger als jährlich. Die relativen Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist
sind am nachstehenden Kreisdiagramm (siehe Abb. 19) ersichtlich.
                enden

                                         3.4%     4.5%
                                                            6.8%
                        16.5%

                                                                                   Täglich

                                                                                   Wöchentlich

                                                                                   Monatlich

                                                                                   Quartalsweise

                                                                                   Jährlich

                                                                                   Weniger als jährlich


                                                      68.8%


Abb. 19: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist finanzieller KPIs

Alle drei Branchen sowie die inländisch als auch ausländisch tätigen Firmen bevorzugen die monatli-
 lle
che Bereitstellungsfrist. 71,4% der Handelsunternehmen, 71,2% der Industriefirmen und 65,3% der
                        .
Dienstleistungsanbieter geben an, dass die finanziellen KPIs monatlich aufbereitet werden. Bei den
inländisch orientierten Firmen sind es 68,4% und bei den ausländisch orientierten Betrieben 69,1%.

 Entspricht die Häufigkeitsbereitstellung der finanziellen KPIs dem Bedürfnis der Führung
                                                                                      Führungs-
 kräfte oder besteht führungsseitig ein Bedürfnis diese seltener bzw. öfter aufzubereiten?

Die Umfrageteilnehmer sind befragt worden, ob die zeitliche Bereitstellungsfrist der finanziellen KPIs
                              ragt
dem führungsseitigen Bedürfnis entspricht. Der Datenauswertung zufolge stimmen die Fristen und der
Bedarf überein. Lediglich neun Umfrageteilnehmer (5,1%) wünschen sich eine häufigere Bereitstel-
lungsfrist und zwei (1,1%), dass die finanziellen KPIs seltener aufbereitet werden. In 165 der 176 U
                                                                                                   Un-
ternehmen (93,8%) entspricht die zeitliche Aufbereitungsfrist dem Bedürfnis seitens der Führung. Wie
in Abbildung 20 ersichtlich ist, kann diese Aussage für alle angegeben Fristen (täglich, wöchentlich,
monatlich, quartalsweise, jährlich) gemacht werden.
                                                                                                           20
Ergebnisse


                      100%                                          1.7%
                                                 8.3%               4.1%                  6.9%
                                                                                                            16.7%

                      80%
Relative Häufigkeit




                      60%
                             100.0%
                                                91.7%               94.2%              93.1%
                      40%                                                                                   83.3%



                      20%


                       0%
                             Täglich         Wöchentlich        Monatlich          Quartalsweise            Jährlich
                                                     Bereitstellungsfrist
                                       Häufigkeit entspricht führungsseitigem Bedürfnis
                                       Führungsseitiges Bedürfnis nach häufiger Bereitstellung
                                       Führungsseitiges Bedürfnis nach seltener Bereitstellung
Abb. 20: Rel. Häufigkeiten der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf finanzieller KPIs


     Wie häufig werden die operativen KPIs in Ihrem Unternehmen bereitgestellt?

Derjenige Umfrageteilnehmer, welcher keine operativen KPIs berücksichtigt, wurde bezüglich der
zeitlichen Bereitstellungsfrist operativer Schlüsselindikatoren nicht befragt. Deshalb fällt die Stichpr
                                                                                                 Stichpro-
be bei dieser Frage um eine Person kleiner aus. Bei den operativen KPIs konzentrieren sich die An
                                                                                               Ant-
worten wie bei den finanziellen Indikatoren auf die monatliche Bereitstellungsfrist. 51,4% geben an,
dass die Indikatoren monatlich aufbereitet werden. 16,6% nennen die wöchentliche Bereitstellung
                                                         nennen                  Bereitstellungs-
frist, 15,4% die quartalsweise und 12,0% die tägliche. In lediglich acht der 175 Unternehmen (4,6%)
erfolgt die Bereitstellung auf einer jährlichen Basis. Wiederum kein Umfrageteilnehmer sagt aus, dass
die operativen KPIs weniger als ein Mal pro Jahr aufbereitet werden. Die relativen Häufigkeiten der
                 Is
sechs Bereitstellungsfristen sind in Abbildung 2 ersichtlich.
                                               21

                                            4.6%
                                                           12.0%
                              15.4%
                                                                                            Täglich

                                                                                            Wöchentlich
                                                                       16.6%

                                                                                            Monatlich

                                                                                            Quartalsweise

                                                                                            Jährlich

                                                                                            Weniger als jährlich

                                       51.4%


Abb. 21: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist operativer KPIs


                                                                                                                       21
Ergebnisse


Alle drei Sektoren und sowohl die inländisch als auch ausländisch tätigen Betriebe bevorzugen die
monatliche Bereitstellungsfrist. In 54,3% der Handelsfirmen, 51,5% der Industriefirmen und 50,0%
der Dienstleistungsbetriebe erfolgt die Aufbereitung alle 30 Tage. Bei den binnenwirtschaftlich orie
                                                                                                orien-
tierten Unternehmen sind es 53,2% und bei den ausländisch tätigen Firmen 50,0%.

    Entspricht die Häufigkeitsbereitstellung der operativen KPIs dem Bedürfnis der Führung
                                                                                         Führungs-
    kräfte oder besteht führungsseitig ein Bedürfnis diese seltener bzw. öfter aufzubereiten?

Im Folgenden soll wiederum untersucht werden, ob die zeitliche Bereitstellungsfrist auch dem fü
                                                                                             füh-
rungsseitigen Bedürfnis nachkommt. Eine Minderheit kann die Kongruenz nicht bestätigen. 14 U
                                                                                           Um-
frageteilnehmer (8,0%) wünschen sich eine häufigere, drei weitere (1,7%) eine seltenere Bereitste
                         nschen                                                         Bereitstel-
lungsfrist. Wie bei den finanziellen Indikatoren entspricht die Aufbereitungsfrist in der Mehrheit der
Unternehmen (90,3%) dem Bedarf seitens der Führung. Diese Erkenntnis kann für al Fristen gefol-
                                                                              alle
gert werden. In wie vielen Unternehmen die fünf Bereitstellungsfristen der operativen KPIs mit dem
führungsseitigen Bedürfnis übereinstimmen, ist in der Abbildung 2 dargestellt.
                                                                22
                      100%    4.8%         3.4%                 2.2%
                                           10.4%                5.6%                 11.1%
                                                                                                 25.0%
                      80%
Relative Häufigkeit




                      60%
                             95.2%                             92.2%                 88.9%
                      40%                  86.2%
                                                                                                 75.0%

                      20%

                       0%
                             Täglich    Wöchentlich          Monatlich          Quartalsweise    Jährlich
                                                        Bereitstellungsfrist

                                       Häufigkeit entspricht führungsseitigem Bedürfnis
                                       Führungsseitiges Bedürfnis nach häufiger Bereitstellung
                                       Führungsseitiges Bedürfnis nach seltener Bereitstellung

Abb. 22: Rel. Häufigkeiten der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf operativer KPIs


    Wie häufig werden die externen Werttreiber in Ihrem Unternehmen bereitgestellt?

Bezüglich der zeitlichen Bereitstellungsfrist exogener Werttreiber wurden ebenfalls nur diejenigen
Teilnehmer befragt, welche die Berücksichtigung dieser bestätigt haben. Bei den finanziellen und op
                                                                                                 ope-
rativen KPIs liegt der Fokus auf der monatlichen Frist, bei den exogenen Treibern kann eine andere
Beobachtung gemacht werden. Am meisten Umfrageteilnehmer bestätigen die quart
                                                                        quartalsweise Aufberei-
tungsfrist. In 73 der 167 befragten Unternehmen (43,7%) erfolgt die Bereitstellung quartalsweise und
in 54 Firmen (32,3%) monatlich. Die tägliche Frist nennen lediglich sieben Umfrageteilnehmer
(4,2%), die wöchentliche neun (5,4%) und die jährliche 20 (12,0%). Weniger als jährlich erfolgt die
Bereitstellung in nur vier der befragten Unternehmen (2,4%). Demzufolge liegt das Schwergewicht
auf der quartalsweisen und monatlichen Frist. Wie die Stichprobe verhältnismässig geantwortet hat, ist
am nachstehenden Kreisdiagramm veranschaulicht (siehe Abb. 2
                                                           23).
                                                                                                            22
Ergebnisse




                                                           12.0%

                                                                    2.4%
                                                                       4.2%
                                                                                        Täglich

                                                                                        Wöchentlich
                             43.7%                                       5.4%
                                                                                        Monatlich

                                                                                        Quartalsweise

                                                                                        Jährlich

                                                                                        Weniger als jährlich
                                                               32.3%



Abb. 23: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist externer Werttreiber

Die quartalsweise (monatliche) Bereitstellung nennen 48,6% (25,7%) der Händler, 44,6% (33,8%) der
Industriefirmen und 40,3% (34,3%) der Dienstleistungsanbieter. Erfolgt die Auswertung nach Täti
                                                                                           Tätig-
keitsgebiet strukturiert fallen die Antworten verhältnismässig ebenfalls annähernd gleich aus. 48,0%
(30,7%) der im Inland und 40,2% (33,7%) der im Ausland tätigen Firmen berücksichtigen die externen
                                        der
Faktoren quartalsweise (monatlich).

     Entspricht die Häufigkeitsbereitstellung der externen Werttreiber dem Bedürfnis der Fü    Füh-
     rungskräfte oder besteht führungsseitig ein Bedürfnis diese seltener bzw. öfter aufzubereiten?

Die Mehrzahl der Unternehmen bestätigt, dass die Bereitstellung der exogenen Werttreiber monatlich
oder quartalsweise erfolgt. Wie bereits bei den operativen und finanziellen KPIs sagt die Mehrzahl aus
(91,0%), dass die zeitliche Bereitstellungsfrist dem führungsseitigen Bedürfnis entspricht. Nur 15 U
                                itstellungsfrist                                                   Um-
frageteilnehmer bemängeln die Frist. Die Kongruenz zwischen zeitlicher Bereitstellung und dem B
                                                                                              Be-
darf kann wiederum für alle Fristen gezogen werden, wi in Abbildung 24 aufgezeigt ist.
                                                    wie
                      100%                                                  1.4%
                                          11.1%           11.2%             6.8%          10.0%

                      80%
Relative Häufigkeit




                      60%
                              100.0%                                                                      100.0%
                                          88.9%           88.9%            91.9%          90.0%
                      40%

                      20%

                       0%
                              Täglich   Wöchentlich     Monatlich      Quartalsweise     Jährlich       Weniger als
                                                           Bereitstellungsfrist                          jährlich

                                             Häufigkeit entspricht führungsseitigem Bedürfnis
                                             Führungsseitiges Bedürfnis nach häufiger Bereitstellung
                                             Führungsseitiges Bedürfnis nach seltener Bereitstellung

Abb. 24: Rel. Häufigkeit der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf externer Werttreiber
                                                                                                                      23
Ergebnisse


 Schlussfolgerung:

 •     Bei den finanziellen KPIs sind monatliche Aufbereitungsfristen im inländisch als auch aus-
       ländisch tätigen Handels-, Industrie- und Dienstleistungssektor die Regel und stimmen mehr-
       heitlich mit dem führungsseitigen Bedürfnis überein.
 •     Bei den operativen KPIs kann ebenfalls ein Favorisieren der monatlichen Bereitstellungsfrist
       festgestellt werden, welche wiederum überwiegend dem Bedürfnis seitens der Führung nach-
       kommt. Dieser Schluss gilt für alle drei Branchen.
 •     Die Mehrheit der befragten Unternehmen berücksichtigen die externen Werttreiber auf einer
       monatlichen oder quartalsweisen Basis. Dies trifft unabhängig von Branche und Tätigkeitsge-
       biet zu und entspricht mehrheitlich dem Bedarf der Entscheidungsträger.
 •     Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es nicht ausreicht, die Indikatoren lediglich
       jährlich oder noch seltener aufzubereiten. Aber auch in herausfordernden Phasen ist es unnötig
       die finanziellen und operativen KPIs und externen Werttreiber täglich vorzulegen. Diese Schlüs-
       se können sowohl für den Handels-, Industrie- als auch Dienstleistungssektor und unabhängig
       vom geographischen Tätigkeitsgebiet gefolgert werden.


4.5.     Quantitative Kriterien von Führungsinformationen
Im Kapitel 4.5. folgt die Beurteilung der angemessenen Menge an Führungsinformationen.

 Wie viele finanzielle KPIs beinhaltet Ihre Entscheidungsgrundlage?

Die Fachexperten sind dazu befragt worden, wie viele KPIs Bestandteil ihrer Entscheidungsgrundlage
sind. Rund die Hälfte der Unternehmen (49,9%) integriert vier bis sechs finanzielle KPIs. 25,6% be-
rücksichtigen sieben bis neun und 14,2% einen bis drei finanziellen Indikatoren. Lediglich 19 Unter-
nehmen (10,8%) beachten mehr als neun finanzielle KPIs. In Abbildung 25 sind die verhältnismässi-
gen Anteile der Anzahl KPIs ersichtlich.




                                                          25.6%


                                                                      Keine finanzielle KPIs

                                                                      1 bis 3 finanzielle KPIs
          49.9%
                                                                      4 bis 6 finanzielle KPIs

                                                              10.8%   7 bis 9 finanzielle KPIs

                                                                      Mehr als 9 finanzielle KPIs

                                                    14.2%

Abb. 25: Rel. Häufigkeiten der Anzahl finanzieller KPIs


                                                                                                       24
Ergebnisse


Die Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen nennen die Anzahl finanzieller KPIs ve
                             Dienstleistungsunternehmen                                     ver-
hältnismässig gleich häufig. Es können keine wesentlichen Abweichungen zwischen den Branchen
herauskristallisiert werden, wie in Abbildung 2 ersichtlich ist. Etwa die Hälfte aller Handels Indust-
                                              26                                       Handels-,
rie- und Dienstleistungsbetriebe geben an, vier bis sechs finanzielle KPIs in der Entscheidungsgrun
                                                                                  Entscheidungsgrund-
lage zu integrieren. Jeweils eine unwesentliche relative Häufigkeit berücksichtigt weniger als vier oder
mehr als neun finanzielle KPIs. Die Erkenntnis bezüglich der bevorzugten Menge trifft für alle drei
                                                   glich
Branchen zu.

                      100%
                                       5.7%                                                  6.7%
                                                               18.2%

                                                                                             21.3%
                      80%             31.4%
Relatvie Häufigkeit




                                                               27.3%
                      60%


                                                                                             53.3%
                      40%
                                      51.5%
                                                               43.9%


                      20%

                                                                                             18.7%
                                      11.4%                    10.6%
                       0%
                               Handelsunternehmen     Industrieunternehmen         Dienstleistungsunternehmen
                                                             Branche
                             Kein finanzieller KPI   1-3 finanzielle KPIs           4-6 finanzielle KPIs
                                                                                      6

                             7-9 finanzielle KPIs    Mehr als 9 finanzielle KPIs

Abb. 26: Rel. Häufigkeiten der Anzahl finanzieller KPIs (branchenstrukturiert)


    Wie viele operative KPIs beinhaltet Ihre Entscheidungsgrundlage?

Lediglich ein Umfrageteilnehmer beachtet keine operativen KPIs. Wie bei den finanziellen Indikat
                                                                                         Indikato-
ren gibt rund die Hälfte aller Umfrageteilnehmer (51,1%) an vier bis sechs operative Indikatoren zu
berücksichtigen. Hingegen sind in 47 Unternehmen (26,7%) ein bis drei operative KPIs Bestandteil
                                                                      operative
der Entscheidungsgrundlage. Dies ist die grössere Anzahl, welche diese Mengenklasse bevorzugt, als
bei den finanziellen KPIs. Nur 19 Unternehmen (10,8%) lassen sieben bis neun operative KPIs in die
Entscheidungsfindung einfliessen, was die kleinere Anzahl als bei den finanziellen Indikatoren ist.
   scheidungsfindung
Mehr als neun operative Indikatoren sind nicht die Regel. Dieser Schluss konnte bereits für die fina
                                                                                                finan-
ziellen KPIs gezogen werden. Welche Grössenklassen die Umfrageteilnehmer relativ analysie be-
                                                                                 analysiert
rücksichtigen, ist in Abbildung 2 veranschaulicht.
                                27




                                                                                                                 25
Zuverlaessige führungsinformationen summary
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Zuverlaessige führungsinformationen summary

  • 1. Zuverlässige Führungsinformationen als Ent- scheidungsgrundlage in Krisenzeiten: Ein Orientierungsleitfaden für mittelgrosse Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen © http://de.fotolia.com/ Hochschule Luzern – Wirtschaft Bachelor of Science in Business Administration Lerngruppe Controlling & Accounting Charlotte Hagmann Bachelorarbeit 29. Juni 2012
  • 2. Management Summary Management Summary Fragestellung. Angesichts der dynamischen Wirtschaftsentwicklungen, dem wachsenden Wettbe- werbsdruck und der Zunahme der Krisenintensität, ist eine vorausschauende Unternehmensführung unverzichtbar. Die diffizile Währungssituation ist derzeit der brisanteste Faktor, welcher die Ge- schäftsmodelle der Schweizer Unternehmen auf die Probe stellt. Aber auch eine Vielzahl von weiteren Herausforderungen wirkt sich auf die Schweizer KMU-Landschaft aus und beeinträchtigt die Be- schlussfassung der Führungskräfte. Deshalb sind Entscheidungsträger stärker denn je zuvor auf zuver- lässige Führungsinformationen angewiesen, um das Unternehmen durch turbulente Zeiten steuern und die richtigen Beschlüsse fassen zu können. Aus der beschriebenen Herausforderung leitet sich die zentrale Fragestellung der Bachelorarbeit ab: Was sind zuverlässige Führungsinformationen von mittelgrossen Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, welche als Entscheidungsgrundlage in Krisenzeiten dienen? Methode. Um die Forschungsfrage der Studie zu beantworten, wurde im April 2012 eine Web- Befragung bestehend aus 33 Fragen gestartet. Die selektierte Stichprobe setzt sich aus 1038 Fachper- sonen (CEOs, CFOs, Verwaltungsräte und Controller) mittelgrosser Handels-, Industrie- und Dienst- leistungsunternehmen aus der Deutschschweiz zusammen, wovon sich der auswertbare Rücklauf auf 176 Fragebogen beläuft. Die Datenauswertung schafft die Grundlage dazu, einen praktischen Orientie- rungsleitfaden für in Krisenzeiten agierende Unternehmen zu erstellen. Dieser enthält Empfehlungen bezüglich zuverlässiger Führungsinformationen, welche als Entscheidungsgrundlage dienen und rich- tet sich an mittelgrosse Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen. Ergebnisse. Die Umfrageteilnehmer/innen bestätigen die unternehmerischen Herausforderungen, wel- che durch Krisen verstärkt wahrgenommen worden sind und die Unternehmenssteuerung beeinträchti- gen. Die Mehrheit der Betriebe spürt den Preisdruck, aber auch weitere finanzielle, operative, strategi- sche und personelle Problemstellungen sind kein Fremdwort für die Schweizer KMU-Landschaft. Um die Entscheidungsträger in diesen turbulenten Zeiten zu unterstützen, wurde basierend auf der Daten- auswertung und ihrer Beurteilung ein Orientierungsleitfaden entwickelt. Der praktische Output der Arbeit enthält zehn Empfehlungen, welche sich auf Entscheidungsgrundlagen in Krisenzeiten bezie- hen. Die ersten vier Ratschläge befassen sich mit inhaltlichen, quantitativen und zeitlichen Kriterien von Führungsinformationen. Die richtigen Managementinformationen sind der Schlüssel zum Erfolg. Dabei handelt es sich um finanzielle und operative Key Performance Indicators (KPIs), welche auf die Entscheidungsträger zugeschnitten sind sowie externe Werttreiber. Prinzip ist es, eine angemessene Sensibilität für die aktuellen Herausforderungen zu schaffen und diese auch in der Entscheidungsfin- dung zu berücksichtigen. Ferner sind in Krisenzeiten schlanke Entscheidungsgrundlagen und eine zeitgerechte Informationsversorgung gefordert. Die anderen sechs Empfehlungen beziehen sich auf qualitative Kriterien der Informationsbereitstellung. Basieren Führungsinformationen auf Szenarien, Früh- und Spätindikatoren und Prognosen, kann ihre Qualität erhöht werden. Ferner gilt es die Über- I
  • 3. Management Summary sichtlichkeit der Entscheidungsgrundlagen zu wahren, indem beispielsweise auch Grafiken und Hin- tergrundinformationen hinzugezogen werden. Zuverlässige Führungsinformationen beruhen auf einer hochstehenden Datenqualität und beinhalten neben harten (quantitativen) Faktoren auch weiche (quali- tative). Im letzten Prinzip des Leitfadens wird empfohlen, die Führungsinformationen zu vergleichen. Dies kann in Form von Soll-Ist-, Zeit- oder Branchenvergleichen erfolgen. Dadurch wird eine Kont- rollfunktion und rechtzeitige Massnahmeneinleitung sichergestellt. Diese zehn Prinzipien fördern die Zuverlässigkeit der Führungsinformationen, welche als Entscheidungsgrundlagen in Krisenzeiten die- nen. II
  • 4. Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Management Summary .......................................................................................................................... I Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................................ III Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................................ IV Tabellenverzeichnis .............................................................................................................................. V 1. Einleitung ............................................................................................................................... 1 2. Methodik ................................................................................................................................ 1 3. Beschreibung der Stichprobe und Rücklaufquote ............................................................. 2 4. Ergebnisse der Web-Befragung ........................................................................................... 4 4.1. Unternehmerische Herausforderungen in Krisenzeiten ........................................................... 4 4.2. Qualitative Kriterien von Führungsinformationen ................................................................... 7 4.3. Inhaltliche Kriterien von Führungsinformationen ................................................................. 12 4.4. Zeitliche Kriterien von Führungsinformationen .................................................................... 20 4.5. Quantitative Kriterien von Führungsinformationen ............................................................... 24 4.6. Qualitätsverluste von Führungsinformationen ....................................................................... 29 5. Orientierungsleitfaden für mittelgrosse Unternehmen .................................................... 32 5.1. 10 wegeweisende Empfehlungen in Krisenzeiten.................................................................. 32 5.2. Erläuterungen zum Leitfaden ................................................................................................. 34 Literaturverzeichnis ............................................................................................................................ VI III
  • 5. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Rel. Häufigkeiten der Stichprobe unterteilt nach Branche ......................................................... 2 Abb. 2: Rel. Häufigkeiten der genannten Herausforderungen ................................................................ 4 Abb. 3: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten Herausforderungen (branchenstrukturiert) ......... 5 Abb. 4: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten Herausforderungen (gebietsstrukturiert) ............ 6 Abb. 5: Rel. Häufigkeiten der durchgeführten Kennzahlenvergleiche.................................................... 7 Abb. 6: Rel. Häufigkeiten der szenariobasierenden Führungsinformationen (branchenstrukturiert)...... 8 Abb. 7: Rel. Häufigkeiten der szenariobasierenden Führungsinformationen (gebietsstrukturiert) ......... 8 Abb. 8: Rel. Häufigkeiten der berücksichtigten Kennzahlenart (monetär, nicht-monetär) ..................... 9 Abb. 9: Rel. Häufigkeiten der Prognosen berücksichtigenden Unternehmen (branchenstrukturiert) ... 10 Abb. 10: Rel. Häufigkeiten der genannten finanziellen KPIs ............................................................... 12 Abb. 11: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten finanziellen KPIs (branchenstrukturiert) ........ 13 Abb. 12: Rel. Häufigkeiten der genannten operativen KPIs ................................................................. 14 Abb. 13: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten operativen KPIs (branchenstrukturiert) .......... 15 Abb. 14: Rel. Häufigkeiten der genannten externen Werttreiber .......................................................... 15 Abb. 15: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten externen Werttreiber (branchenstrukturiert) ... 16 Abb. 16: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten externen Werttreiber (gebietsstrukturiert) ...... 16 Abb. 17: Rel. Häufigkeiten der einzelnen Umgangsformen mit externen Werttreibern ....................... 18 Abb. 18: Rel. Häufigkeiten der kombinierten Umgangsformen mit externen Werttreibern ................. 19 Abb. 19: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist finanzieller KPIs.................................. 20 Abb. 20: Rel. Häufigkeiten der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf finanzieller KPIs .................... 21 Abb. 21: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist operativer KPIs.................................... 21 Abb. 22: Rel. Häufigkeiten der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf operativer KPIs ...................... 22 Abb. 23: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist externer Werttreiber ............................ 23 Abb. 24: Rel. Häufigkeit der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf externer Werttreiber .................. 23 Abb. 25: Rel. Häufigkeiten der Anzahl finanzieller KPIs ..................................................................... 24 Abb. 26: Rel. Häufigkeiten der Anzahl finanzieller KPIs (branchenstrukturiert) ................................. 25 Abb. 27: Rel. Häufigkeiten der Anzahl operativer KPIs ....................................................................... 26 IV
  • 6. Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abb. 28: Rel. Häufigkeiten der Anzahl operativer KPIs (branchenstrukturiert) ................................... 26 Abb. 29: Rel. Häufigkeiten der Anzahl finanzieller und operativer KPIs ............................................. 27 Abb. 30: Rel. Häufigkeiten der Anzahl externer Werttreiber................................................................ 27 Abb. 31: Rel. Häufigkeiten der Anzahl externer Werttreiber (branchenstrukturiert)............................ 28 Abb. 32: Rel. Häufigkeiten der eingeschätzten Datenqualität............................................................... 30 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Beschreibung der Stichprobe: Grösse, Rücklauf und Rücklaufquote .................................... 2 Tabelle 2: Stichprobenstruktur – Unternehmens- und Personenangaben ................................................ 3 V
  • 7. Einleitung und Methodik 1. Einleitung Unternehmen sehen sich tagtäglich mit Zins- und Kursrisiken, der diffizilen Währungssituation und erschwerten Marktbedingungen konfrontiert (Volkart, 2001, S. 42). Sowohl kleine, mittelgrosse als auch grosse Betriebe stehen unter dem Einfluss von zahlreichen Werttreibern. Gerade in der aktuellen Zeit wirken sich diese vermehrt negativ auf das Unternehmensgeschehen aus. Die Frankenstärke ist ein eindrückliches Beispiel dafür. Seine Rekordhöhe fordert die exportierenden Firmen heraus und bedroht ihre Existenz (Brunner & Chatelain, online). Führungskräfte sind auf qualitativ hochstehende Entscheidungsgrundlagen angewiesen, um ihr Geschäft planen und steuern zu können (Gianini & Riniker, 2009, S. 9). Managemententscheide basieren auf den ihnen zugrunde liegenden Führungsin- formationen und sind nur so gut, wie diese es sind (Dillerup & Stoi, 2011, S. 619). Deshalb kommt der Entscheidungsgrundlage eine grosse Bedeutung zu und wird in Krisenzeiten zum zentralen Führungs- kriterium (Volkart, 2011, S. 1046). Mountfield und Schoeb (2011) beschreiben die Problemstellung folgendermassen: „Die grosse Her- ausforderung für den CFO der Zukunft wird es sein, in einer Welt immer komplexerer Vorschriften, kürzerer Konjunkturzyklen und quer über die Zeitzonen domizilierten Kunden innert kürzester Frist aus dem Unternehmen die relevante Information so zu verdichten und aufzubereiten, dass sie dem Management als Entscheidungsgrundlage für die Geschäftsführung dienen kann“ (S. 260). Deshalb ist es das Ziel, den Führungskräften, die entscheidungsrelevanten Informationen zum richtigen Zeitpunkt und in angemessener Menge und Qualität zur Verfügung zu stellen (Dillerup & Stoi, 2011, S. 619). Aus der beschriebenen Herausforderung leitet sich die zentrale Forschungsfrage der vorliegenden Ba- chelorarbeit ab: Was sind zuverlässige Führungsinformationen von mittelgrossen Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen, welche als Entscheidungsgrundlage in Krisenzeiten dienen? 2. Methodik Der Versand des Online Fragebogens bestehend aus 33 Fragen und die Datenerhebung erfolgten im April 2012. Die selektierte Stichprobe setzt sich aus 588 CEOs, CFOs und Verwaltungsräten von mit- telgrossen Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen aus der Deutschschweiz und 450 Schweizer Mitglieder des Internationalen Controller Vereins (ICV) zusammen. Insgesamt beläuft sich die Bruttostrichprobe auf 1038 Personen. Die Auswertung der Online Befragung bringt folgenden Nutzen: Es werden Schlüsse für zuverlässige Führungsinformationen gezogen, die als Entscheidungs- grundlage in Krisenzeiten dienen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird ein Orientierungsleitfaden für mittelgrosse Unternehmen abgeleitet, welcher zehn wegweisende Empfehlungen enthält. 1
  • 8. Beschreibung der Stichprobe 3. Beschreibung der Stichprobe und Rücklaufquote Im April 2012 erfolgte der Umfrageversand an die selektierte Stichprobe. Von der aus 1038 Personen bestehenden Bruttostrichprobe haben 288 CEOs, CFOs, Verwaltungsräte und Controller den Frageb Fragebo- gen beantwortet. Davon haben 107 Teilnehmer/innen die Umfrage abgebrochen. Somit beläuft sich t. der Rücklauf auf 181 Umfrageteilnehmer. Fünf Datensätze sind aus der Stichprobe entfernt worden. Diese weisen eine Bearbeitungszeit von weniger als 15 Sekunden pro Seite auf un können angesichts und dessen nicht in die Auswertung mit einbezogen werden. Es ergibt sich eine bereinigte Nettostichprobe von 176 ausgefüllten Fragebogen, was einem Rücklauf von 17,0% entspricht. Die Rücklaufquote hat die Erwartungen erfüllt und liefert eine zufriedenstellende Basis für die Datenauswertung. In der T eine Ta- belle 1 sind die Stichprobengrösse und Rücklaufquote zusammengefasst. grösse Ausgangsstichprobe Rücklauf Rücklaufquote Brutto Total Auswertbar Total Auswertbar 1038 288 176 27,7% 17,0% Tabelle 1: Beschreibung der Stichprobe: Grösse, Rücklauf und Rücklaufquote Zu Beginn wird die Stichprobenstruktur nach unternehmerischen und personenspezifischen Merkm Merkma- len aufgezeigt. Die unternehmensspezifischen Angaben sind die Mitarbeiteranzahl, die Branche und das geographische Tätigkeitsgebiet. Des Weiteren erfolgt eine Gliederung der Umfrageteilne Umfrageteilneh- mer/innen nach Hierarchieebene. Wie viele Mitarbeiter/innen sind in Ihrem Unternehmen beschäftigt? Gut ein Drittel der befragten Unternehmen (30,7%) beschäftigt zwischen 20 bis 50 Mitarbeiter/innen. Jeweils rund ein Fünftel der Betriebe können auf Personal in den Grössenklassen zwischen 51 bis 100, 201 bis 500 und mehr als 500 Mitarbeiter/innen zählen. Die restlichen 10,8% aller bef befragten Unter- nehmen weisen einen Personalbestand zwischen 101 bis 200 Arbeitnehmern auf. Ist Ihr Unternehmen ein Handels Industrie- oder Dienstleistungsbetrieb? Handels-, Wie in Abbildung 1 dargestellt ist, konzentriert sich die Stichprobe hinsichtlich der Branche mit je- weils rund 40% auf Dienstleistungs und Industrieunternehmen, Handelsbetriebe machen den kleine- Dienstleistungs- ren Anteil der Stichprobe (19,9%) aus. 19.9% Handelsunternehmen 42.6% Industrieunternehmen Dienstleistungsunternehmen 37.5% Abb. 1: Rel. Häufigkeiten der Stichprobe unterteilt nach Branche 2
  • 9. Beschreibung der Stichprobe Ist Ihr Unternehmen in der Schweiz, im Ausland oder im In- und Ausland tätig? Des Weiteren gibt etwas mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (52,8%) an, im In- und Aus- land tätig zu sein. 44,9% der Betriebe sagen aus, dass sich ihr geographisches Tätigkeitsgebiet auf das Inland beschränkt. Lediglich eine kleine Minderheit (2,3%) der befragten Unternehmen wirtschaftet ausschliesslich im Ausland. Auf welcher Hierarchieebene ist Ihre Position? Die Mehrheit der befragten Personen (63,6%) ist auf der Hierarchieebene der Geschäftsführung ange- siedelt. 42 Teilnehmer (23,9%) sind eine Ebene unter der Geschäftsführung und 22 (12,5%) auf der Stufe des Verwaltungsrates positioniert. In der Tabelle 2 folgt ein Überblick der absoluten und relativen Häufigkeiten der Nettostichprobe strukturiert nach Unternehmens- und Personenangaben. Zusammensetzung der Nettostichprobe Anzahl absolut Anzahl relativ Beschäftigungsgrössenklasse 20-50 Mitarbeiter/innen 54 30,7% 51-100 Mitarbeiter/innen 37 21,0% 101-200 Mitarbeiter/innen 19 10,8% 201-500 Mitarbeiter/innen 30 17,0% Mehr als 500 Mitarbeiter/innen 36 20,5% ———— ———— 176 100,0% Branche Handelsunternehmen 35 19,9% Industrieunternehmen 66 37,5% Dienstleistungsunternehmen 75 42,6% ———— ———— 176 100,0% Geographisches Tätigkeitsgebiet Inland 79 44,9% Ausland 4 2,3% In- und Ausland 93 52,8% ———— ———— 176 100,0% Hierarchieebene VR 22 12,5% Geschäftsführung 112 63,6% 1 Ebene unter Geschäftsführung 42 23,9% ———— ———— 176 100,0% Tabelle 2: Stichprobenstruktur – Unternehmens- und Personenangaben 3
  • 10. Ergebnisse 4. Ergebnisse der Web-Befragung Im nachstehenden Kapitel werden die Fragen einzeln ausgewertet, beurteilt und die daraus resultieren- den Schlussfolgerungen gezogen. Ein Fokus wird darauf gesetzt, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Handels-, Industrie- und Dienstleistungssektor zu ermitteln. 4.1. Unternehmerische Herausforderungen in Krisenzeiten Ziel des Kapitels 4.1. ist die Identifikation jener Herausforderungen, mit welchen Unternehmen konfrontiert sind. Dabei wird untersucht, ob die Branche oder das geographische Tätigkeitsgebiet einen Einfluss auf die wahrgenommenen Schwierigkeiten haben. Welche Herausforderungen hat Ihr Unternehmen in den letzten Jahren gespürt? Die Umfrageteilnehmer sind dazu befragt worden, welche Herausforderungen sie in den letzten Jahren erlebt haben. Die Mehrheit der Stichprobe nennt den Preisdruck, über drei Viertel der Befragten (76,7%) haben diesen wahrgenommen. Rund die Hälfte der Fachpersonen (48,3%) bezeichnet rückläu- fige Margen als Herausforderung. Etwa je ein Drittel der Befragten gibt schwindende Gewinne, ab- nehmende Umsätze, Personalabbau und rückläufige Auftragslage als erlebte Schwierigkeit an. Sin- kende Absatzzahlen, Know-how-Verlust und fix anfallende Kosten bei Überkapazitäten hat rund ein Fünftel der Nettostrichprobe erlebt. Weniger Teilnehmer geben Verlust von Wettbewerbsfähigkeit, Investitionsrückstau, Unterbeschäftigung, Marktanteilsverlust, Liquiditätsengpässe, Exportdruck und erschwerte Kapitalbeschaffung als erlebte Herausforderung an. Eine Minderheit von acht Unterneh- men (4,5%) hat keine Schwierigkeiten gespürt. In Abbildung 2 sind die Herausforderungen absteigend nach ihrer relativ genannten Häufigkeit dargestellt. Preisdruck 76.7% Rückläufige Margen 48.3% Schwindende Gewinne 33.0% Abnehmende Umsätze 31.3% Personalabbau 30.1% Rückläufige Auftragslage 25.6% Sinkende Absatzzahlen 20.5% Herausforderung Know-how-Verlust 18.8% Fixkosten bei Überkapazität 17.0% Weitere: 14.8% Verlust von Wettbewerbsfähigkeit 14.2% Investitionsrückstau 13.6% Unterbeschäftigung 13.6% Verlust von Marktanteil 13.1% Liquiditätsengpässe 10.2% Exportdruck 10.2% Erschwerte Kapitalbeschaffung 8.0% Keine 4.5% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Relative Häufigkeit Abb. 2: Rel. Häufigkeiten der genannten Herausforderungen 4
  • 11. Ergebnisse Die Datenauswertung hat ergeben, dass in der Praxis weitere Herausforderungen bestehen. 26 Teil- nehmer (14,8%) nehmen zu einem, zwei oder drei weiteren Schwierigkeiten Stellung. Sie sprechen den Kosten- und Importdruck, die Währungsthematik (Eurokurs, starker Schweizer Franken), den Druck von politischer Seite und der Gesetzgebung (zunehmende Regulation), Personalherausforde- rungen (fehlende Fachkräfte, Personalbeschaffung, Personalknappheit), rasante technologische Ent- wicklungen, das starke Wachstum, die Internationalisierung und steigende Rohstoffpreise an. Im Folgenden wird untersucht, ob zwischen den fünf am häufigsten genannten Herausforderungen und der Branche ein Zusammenhang besteht. Die Erkenntnisse werden anhand der Abbildung 3 beschrie- ben. Relativ untersucht sind mehr Handels- und Industriebetriebe als Dienstleistungsunternehmen vom Preisdruck betroffen. Von den befragten Handelsunternehmen haben 94,4% den Preisdruck gespürt. Rückläufige Margen haben 63,6% der Industriebetriebe wahrgenommen, aber auch fast die Hälfte der Handelsunternehmen bezeichnet Margeneinbussen als Herausforderung. Wiederum etwas weniger Dienstleistungsanbieter haben diese Problematik wahrgenommen. Relativ sind am meisten Industrie- firmen von schwindenden Gewinnen und am meisten Handelsunternehmen von abnehmenden Umsät- zen betroffen. Den Personalabbau nennen die drei Branchen verhältnismässig gleich häufig, gut ein Drittel aller Handels-, Industrie- und Dienstleistungsbetriebe bezeichnet diesen als Herausforderung. 100% 94.4% 84.8% 80% Relative Häufigkeit 63.6% 61.3% 60% 48.6% 45.7% 40.9% 40% 31.8% 34.7% 31.4% 31.8% 26.7% 30.7% 25.7% 24.0% 20% 0% Preisdruck Rückläufige Schwindende Abnehmende Personalabbau Margen Gewinne Umsätze Herausforderung Handelsunternehmen Industrieunternehmen Dienstleistungsunternehmen Abb. 3: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten Herausforderungen (branchenstrukturiert) 5
  • 12. Ergebnisse Die gleichen Zusammenhänge werden für die Beziehung zwischen Herausforderung und geographi- schem Tätigkeitsgebiet analysiert und in Abbildung 4 veranschaulicht. Es ist an dieser Stelle zu be- merken, dass die Stichprobe der nur im Ausland tätigen Firmen sehr klein ist (n=4). Deshalb werden diese Unternehmen mit den Betrieben, welche sowohl im In- als auch im Ausland tätig sind, zusam- mengefasst. Preisdruck, rückläufige Margen, schwindende Gewinne, abnehmende Umsätze und Per- sonalabbau haben relativ untersucht mehr Firmen gespürt, welche auch im Ausland wirtschaften als solche, welche nur binnenwirtschaftlich orientiert sind. 100% 81.4% 80% 70.9% Relative Häufigkeit 60% 56.7% 41.2% 38.0% 38.1% 36.1% 40% 22.8% 22.8% 22.8% 20% 0% Preisdruck Rückläufige Schwindende Abnehmende Personalabbau Margen Gewinne Umsätze Herausforderung Im Inland tätig Im In- und Ausland oder nur im Ausland tätig Abb. 4: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten Herausforderungen (gebietsstrukturiert) Schlussfolgerung: Mehr Handels- und Industriebetriebe als Dienstleistungsanbieter nehmen die unterschiedlichen Herausforderungen wahr. Ebenfalls sind diejenigen Unternehmen stärker betroffen, welche auch im Ausland tätig sind. Insgesamt sind unternehmerische Herausforderungen aber auch für Dienst- leistungsunternehmen und binnenwirtschaftlich tätige Betriebe kein Fremdwort. 6
  • 13. Ergebnisse 4.2. Qualitative Kriterien von Führungsinformationen Im Kapitel 4.2. wird die Qualität der Entscheidungsgrundlagen untersucht. Auf welchen Kennzahlenvergleichen basiert Ihre Entscheidungsgrundlage? Die Teilnehmer sind befragt worden, auf welchen Kennzahlenvergleichen ihre Entscheidungsgrundla- ge basiert. Im nachstehenden Säulendiagramm sind die relativen Häufigkeiten aufgezeigt, welche die drei Kennzahlenvergleiche durchführen (siehe Abb. 5). Die Mehrheit nennt den Soll-Ist-Vergleich. 88,1% geben an, dass dieser Bestandteil ihrer Entscheidungsgrundlage ist. Des Weiteren bekennen sich 64,2% der Teilnehmer dazu, dass die Kennzahlen zeitlich gegenübergestellt werden. Lediglich rund ein Drittel der befragten Fachpersonen (34,1%) verweist darauf, dass die Entscheidungsgrundlage einem Branchenvergleich unterzogen wird. 13 Teilnehmer (7,4%) geben Hinweise darauf, dass in der Praxis weitere Vergleiche durchgeführt werden (z.B. Budgetgegenüberstellungen, Vergleiche der ei- genen Informationen mit Finanzkennzahlen der öffentlichen Hand, Langfristplanungen, etc.). 100% 88.1% 80% Relative Häufigkeit 64.2% 60% 40% 34.1% 20% 7.4% 0% Soll-Ist-Vergleich Zeitvergleich Branchenvergleich Weitere: Art des Kennzahlenvergleichs Abb. 5: Rel. Häufigkeiten der durchgeführten Kennzahlenvergleiche Es wird wiederum untersucht, ob die Art des durchgeführten Vergleichs mit der Branche zusammenhängt. 94,3% der Handelsbetriebe, 87,9% der Industrieunternehmen und 85,3% der Dienstleistungsfirmen führen einen Soll- Ist-Vergleich durch und 62,9% der Handelsunternehmen, 65,1% der Industriebetriebe und 64,0% der Dienstleis- tungsfirmen einen Zeitvergleich. 28,6% der befragten Unternehmen, welche im Handel tätig sind, ziehen einen Branchenvergleich in die Entscheidungsgrundlage mit ein. Bei den Industriefirmen sind es 33,3% und bei den Dienstleistungsbetrieben 37,3%. Aus der Verteilung lässt sich erkennen, dass die Kennzahlenvergleiche von gleich grosser Bedeutung für die befragten Branchen sind. 7
  • 14. Ergebnisse Basieren die Führungsinformationen auf Szenarien? Bei etwas mehr als der Hälfte der Umfrageteilnehmer (52,3%) basieren die Führungsinformationen auf Szenarien. Die Branche scheint wiederum keinen Einfluss auf die Berücksichtigung von Szenarien zu haben. 45,7% der Handelsbetriebe, 57,6% der Industrieunternehmen und 50,7% der Dienstleistungs- anbieter führen eine Szenarioplanung durch. Anhand der Abbildung 6 ist aufgezeigt, dass etwa der gleiche prozentuale Anteil der drei Sektoren ihre Führungsinformationen auf Szenarien stützt. 100% 80% Relative Häufigkeit 57.6% 60% 50.7% 45.7% 40% 20% 0% Handelsunternehmen Industrieunternehmen Dienstleistungsunternehmen Branche Abb. 6: Rel. Häufigkeiten der szenariobasierenden Führungsinformationen (branchenstrukturiert) Auch das geographische Tätigkeitsgebiets hat der Datenauswertung zufolge keinen Einfluss darauf, ob die Umfrageteilnehmer/innen ihre Führungsinformationen mit Szenarien untermauern oder nicht. Der gleiche Anteil von Unternehmen, welcher entweder nur im Inland oder auch im Ausland tätig ist, führt eine Szenarioplanung durch und stütz die Führungsinformationen auf Szenarien ab (siehe Abb. 7). 100% 80% Relative Häufigkeit 60% 50.6% 53.6% 40% 20% 0% Im Inland tätig Im In- und Ausland oder nur im Ausland tätig Tätigkeitsgebiet Abb. 7: Rel. Häufigkeiten der szenariobasierenden Führungsinformationen (gebietsstrukturiert) 8
  • 15. Ergebnisse Sind in Ihrer Entscheidungsgrundlage monetäre und/oder nicht monetäre Kennzahlen entha nicht-monetäre enthal- ten? Die Stichprobe ist sich einig darüber, dass Führungsinformationen sowohl auf monetären als auch auf nicht-monetären Kennzahlen basieren. Drei Viertel der Befragten (75,6%) geben an, dass ihre En monetären Ent- scheidungsgrundlage sowohl finanzielle als auch nicht finanzielle Kennzahlen beinhaltet. Keiner der nicht-finanzielle Umfrageteilnehmer sagt aus, dass seine Entscheidungsgrundlage ausschliesslich aus nicht nicht-monetären Kennzahlen besteht. Die relativen Häufigkeiten sind am nachstehenden Kreisdiagramm veranscha veranschau- licht (siehe Abb. 8). Monetäre Kennzahlen 24.4% Monetäre und nicht- -monetäre Kennzahlen Nicht-monetäre Kennzahlen monetäre 75.6% Abb. 8: Rel. Häufigkeiten der berücksichtigten Kennzahlenart (monetär, nicht nicht-monetär) Sowohl die Mehrheit der Handels Industrie- als auch Dienstleistungsunternehmen berücksichtigt Handels-, tleistungsunternehmen beide Arten von Kennzahlen. 68,8% der Händler, 80,3% der Industriefirmen und 75,7% der Diens Dienst- leistungsanbieter bestätigen, dass ihre Entscheidungsgrundlage monetäre als auch nicht nicht-monetäre Kennzahlen enthält. Die Berücksichtigung von finanziellen und nicht finanziellen Kennzahlen ist für sichtigung nicht-finanziellen alle drei Sektoren relevant. Basieren die Entscheidungen in Ihrem Unternehmen auf Früh und/oder Spätindikatoren? Früh- Lediglich 26,7% der Umfrageteilnehmer berücksichtigen ausschliesslich Frühindikatoren (14,8%) oder exklusiv Spätindikatoren (11,9%). Die restlichen drei Viertel (73,3%) geben an, Früh und Spät- Früh- indikatoren in die Entscheidungsfindung einfliessen zu lassen. Es kann wiederum belegt werden, dass dies in allen drei Branchen die Norm ist. 65,7% der Händler, 72,7% der Industriebetriebe und 77,3% Norm der Dienstleistungserbringenden stützen ihre Entscheide auf vor und nacheilenden Indikatoren ab. Die vor- restlichen 34,3% der Händler, 27,3% der Industriefirmen und 22,7% der Dienstleistungsanb Dienstleistungsanbieter be- achten entweder vor- oder nacheilende Indikatoren. 9
  • 16. Ergebnisse Sind die Verknüpfungen der Führungsinformationen analytisch erfasst? Bezüglich der Frage, ob die Führungsinformationen analytisch erfasst sind, nimmt die Hälfte der Teil- nehmer (50,6%) mit einem Ja Stellung. In etwas mehr als der Hälfte der Handelsunternehmen (54,3%) und Industrieunternehmen (59,1%) sind die Ursachen-Wirkungs-Beziehungen abgebildet. Im Dienst- leistungssektor legen lediglich 41,3% Wert auf die analytische Verknüpfung. Sind in Ihrer Entscheidungsgrundlage weiche (qualitative) und/oder harte (quantitative) Fak- toren enthalten? Auch die Bedeutung sowohl harter als auch weicher Faktoren erkennt die Stichprobe. In rund drei Viertel der Unternehmen (73,9%) sind qualitative und quantitative Faktoren in der Entscheidungs- grundlage integriert. Nur ein minimaler Anteil der Stichprobe (1,7%) sagt aus, dass nur weiche Aspek- te Bestandteil der Führungsinformationen sind. Ein Viertel (24,4%) bekennt sich dazu exklusiv harte Faktoren zu berücksichtigen. Die drei Branchen teilen wiederum die gleiche Auffassung. 71,4% der Händler, 74,2% der Industriebetriebe und 74,7% der Dienstleistungsanbieter ziehen sowohl harte als auch weiche Faktoren bei ihren Entscheidungen hinzu. Basieren Ihre Führungsinformationen auf Prognosen (Forecasts)? 88,1% der befragten Fachexperten sagen aus, dass ihre Führungsinformationen auf Prognosen basie- ren. Forecasts erhöhen für alle drei Branchen die Qualität der Entscheidungsgrundlage. Wie im Säu- lendiagramm ersichtlich, verweisen 88,6% der Händler, 87,9% der Industriefirmen und 88,0% der Dienstleistungsanbieter auf die Berücksichtigung von Prognosen (siehe Abb. 9). 100% 88.6% 87.9% 88.0% 80% Relative Häufigkeit 60% 40% 20% 0% Handelsunternehmen Industrieunternehmen Dienstleistungsunternehmen Branche Abb. 9: Rel. Häufigkeiten der Prognosen berücksichtigenden Unternehmen (branchenstrukturiert) 10
  • 17. Ergebnisse Schlussfolgerung: • Alle befragten Fachpersonen sagen aus, dass ihre Führungsinformationen auf Vergleichen basie- ren. Der Schluss, dass Kennzahlenvergleiche unverzichtbar sind, kann für sowohl für Handels-, Industrie- als auch Dienstleistungsbetriebe gezogen werden. • Aus der Datenauswertung kann gefolgert werden, dass noch brach liegendes Potential bezüglich der Szenarioplanung vorhanden ist. In lediglich der Hälfte der Unternehmen ist das Manage- ment auf Eventualereignisse vorbereitet. Seitens der Umfrageteilnehmer wird aber das Bedürfnis danach geäussert (siehe Kap. 4.6). Die Führungsinformationen auf Szenarien zu stützen hat folg- lich eine Qualitätssteigerung der Entscheidungsgrundlage zur Folge. • Die drei Branchen sind sich bezüglich der Bedeutung nicht-monetärer Kennzahlen einig. Die grosse Mehrheit der Umfrageteilnehmer bestätigt, dass exklusiv aus monetären Zahlen beste- hende Entscheidungsgrundlagen nicht anforderungsgerecht sind. • Die Integration von Früh- und Spätindikatoren ist Bedingung, um Aussagen bezüglich der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft machen zu können. Die Ergebnisse der Datenauswer- tung bestätigen, dass die Berücksichtigung von vor- und nacheilenden Indikatoren ein Qualitäts- kriterium von zuverlässigen Führungsinformationen ist. Dieses Fazit kann für alle drei Branchen gezogen werden. • Analytische Verknüpfungen der Führungsinformationen haben keine Qualitätssteigerung der Entscheidungsgrundlage zur Folge. Lediglich die Hälfte der Umfrageteilnehmer legt Wert da- rauf und die Umfrageteilnehmer äussern auch keinen Bedarf danach. Demzufolge ist die formale Ursachen-Wirkungs-Verknüpfung kein zwingendes Kriterium. • Die Berücksichtigung sowohl harter als auch weicher Faktoren ist nicht nur im Dienstleis- tungsbereich, sondern auch in der Industrie und im Handel von grosser Bedeutung. • Der Stellenwert von Forecasts kann wiederum für alle drei Branchen bestätigt werden. 11
  • 18. Ergebnisse 4.3. Inhaltliche Kriterien von Führungsinformationen Das Ziel des Kapitels 4.3. ist es herauszufinden, welches entscheidungsbeeinflussende finanzielle und operative Key Performance Indicators (KPIs) sind. Des Weiteren ist es die Absicht externe Werttreiber zu identifizieren, welche die Entscheidungsfindung der Führungskräfte beeinträchtigen. Welche finanziellen KPIs enthält Ihre Entscheidungsgrundlage? Im Hinblick auf die finanziellen KPIs sind sich die befragten Fachleute einig, dass der Umsatz ein wichtiger finanzieller Indikator ist. 91,5% geben an, diesen in der Entscheidungsgrundlage mit einzu- beziehen. Gewinn, Bruttomarge, EBIT, Cashflow und Deckungsbeitrag fliessen in mehr als der Hälfte der befragten Unternehmen in die Entscheidungsfindung mit ein. Etwas weniger als die Hälfte der Umfrageteilnehmer bekennt sich dazu, den EBITDA und Investitionen zu berücksichtigen. Dynami- sche und statische Liquidität, EBIT-Marge, Umsatzrentabilität, Lagerumschlagshäufigkeit, Eigenfi- nanzierungsgrad, EBITDA-Marge, Net Working Capital, ROI, Verschuldungsgrad, Anlagedeckungs- grad und ROE nennt ein kleinerer Anteil der Umfrageteilnehmer. Keiner der Umfrageteilnehmer gibt an, die finanziellen Indikatoren nicht zu berücksichtigen. Die relativen Häufigkeiten der genannten finanziellen KPIs sind in der Abbildung 10 dargestellt. Umsatz 91.5% Gewinn 60.8% Bruttomarge 60.2% EBIT 59.7% Cashflow 58.0% Deckungsbeitrag 55.7% EBITDA 49.4% Investitionen 44.3% Finanzieller KPI Liquidität (dynamisch) 35.2% EBIT-Marge 35.2% Umsatzrentabilität 35.2% Lagerumschlagshäufigkeit 29.5% Liquidität (statisch) 28.4% Eigenfinanzierungsgrad 28.4% EBITDA-Marge 27.8% Net Working Capital 25.6% ROI 25.6% Verschuldungsgrad 16.5% Anlagedeckungsgrad 10.2% ROE 10.2% Weitere: 6.3% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Relative Häufigkeit Abb. 10: Rel. Häufigkeiten der genannten finanziellen KPIs 12
  • 19. Ergebnisse Um die Bedeutung der Liquiditätsinformationen zu beurteilen, wird für die Liquidität und den Cashflow unte unter- sucht, wie die Teilnehmer diese Indikatoren kombinieren. 24,4% integrieren gar keine Liquiditätsinformationen, 38,0% entweder exklusiv Führungsinformationen bezüglich des Cashflows (24,4%), der dynamischen Liquidität (9,1%) oder der statischen Liquidität (4,5%). 29,1% berücksichtigen statische sowie dynamische Liquiditätsi statische Liquiditätsin- formationen (4,1%), dynamische Liquiditätsinformationen und den Cashflow (13,6%) oder statische Liquidität Liquiditäts- informationen und den Cashflow (11,4%). Die restlichen 8,5% integrieren sowohl den Cashflow, statische als auch weitere dynamische Liquiditätsinformationen in der Entscheidungsgrundlage. Daraus kann abgeleitet we wer- den, dass der Stellenwert von KPIs bezüglich der Liquidität gross ist und sich die Devise „Cash is King“ bestä- tigt. Für die vier am häufigsten genannten finanziellen KPIs wird untersucht, ob die drei Branchen die gle finanziellen glei- chen Indikatoren berücksichtigen. In der nachstehenden Abbildung 1 ist aufgezeigt, wie gross die 11 relativen Häufigkeiten der Handels , Industrie und Dienstleistungsunternehmen sind, welche dies Handels-, diese fünf finanziellen KPIs nennen. Was auffällt ist, dass die Bedeutung der KPIs Bruttomarge und EBIT v.a. für Handels- und Industriebetriebe wichtig ist und für Dienstleistungsanbieter weniger. Umsatz und Gewinn nennen die drei Bran nchen relativ etwa gleich häufig. 100% 94.3% 89.4% 92.0% 82.9% 80% 72.7% 68.2% 69.7% 68.6% 62.9% 58.7% Relative Häufigkeit 60% 46.7% 40% 38.7% 20% 0% Umsatz Gewinn Bruttomarge EBIT Finanzieller KPI Handelsunternehmen Industrieunternehmen Dienstleistungsunternehmen Abb. 11: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten finanziellen KPIs (branchenstrukturiert) 13
  • 20. Ergebnisse Welche operativen KPIs enthält Ihre Entscheidungsgrundlage? 115 der Umfrageteilnehmer (65,3%) geben an, dass sie den Auftragseingang berücksichtigen. Eben- falls über die Hälfte der befragten Stichprobe zieht den Auftragsbestand (63,1%) und die Auslastung (56,8%) in die Entscheidungsgrundlage mit ein. Die Produktivität nennen rund zwei Fünftel der Teil- nehmer (43,8%), die Wirtschaftlichkeit erwähnen etwas weniger Umfrageteilnehmer (36,9%). Rekla- mationsquote, Wertschöpfung pro Mitarbeiter oder Stunde, Marktanteil, Kundenzufriedenheitsindex, Absenzrate und Mitarbeiterzufriedenheitsindex nennt lediglich etwa ein Drittel der Umfrageteilneh- mer. Lieferantenzufriedenheitsindex und die Innovationskraft berücksichtigt nur eine Minderheit der Stichprobe. Diese Rangfolge lässt sich darauf zurück führen, dass weiche Faktoren schwieriger zu erfassen sind. Ein Umfrageteilnehmer bezieht keine operativen KPIs mit ein. Welcher relative Anteil der Stichprobe die jeweiligen operativen KPIs berücksichtigt, ist anhand der Abbildung 12 ersichtlich. Auftragseingang 65.3% Auftragsbestand 63.1% Auslastung 56.8% Produktivität 43.8% Wirtschaftlichkeit 36.9% Reklamationsquote 29.5% Operativer KPI Wertschöpfung pro MA od. Stunde 28.4% Marktanteil 28.4% Kundenzufriedenheitsindex 27.8% Absenzrate 26.1% Mitarbeiterzufriedenheitsindex 25.6% Lieferantenzufriedenheitsindex 10.8% Innovationskraft 10.2% Weitere: 4.5% Keine 0.6% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Relative Häufigkeit Abb. 12: Rel. Häufigkeiten der genannten operativen KPIs 14
  • 21. Ergebnisse Für die vier am häufigsten genannten KPIs wird ebenfalls ermittelt, ob die Branche einen Einfluss auf die Auswahl der Indikatoren hat. Anhand der Abbildung 13 werden die Besonderheiten herauskristal- lisiert. Der Auftragseingang und -bestand ist für alle drei Branchen wichtig. Mehr als die Hälfte der Handels-, Industrie- und Dienstleistungsbetriebe berücksichtigt diese KPIs. Die Auslastung wird ver- mehrt von Industrie- und Dienstleistungsbetrieben erwähnt. Zufolge der Datenauswertung ist dieser KPI für den Handel nicht gleichermassen bedeutend. Auch die Produktivität ist nicht für alle drei Sek- toren von gleichem Stellenwert. Über die Hälfte der Industriebetriebe und etwas weniger als die Hälfte der Dienstleistungsbetriebe nennen diesen KPI, jedoch lediglich etwa ein Viertel der Handelsbetriebe. 100% 78.8% 75.8% Relative Häufigkeiten 80% 69.7% 65.7% 60.0% 53.3% 53.3% 56.0% 56.1% 60% 41.3% 40% 34.3% 25.7% 20% 0% Auftragseingang Auftragsbestand Auslastung Produktivität Operativer KPI Handelsunternehmen Industrieunternehmen Dienstleistungsunternehmen Abb. 13: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten operativen KPIs (branchenstrukturiert) Welche externen Werttreiber beeinflussen Ihre Entscheidungen? Die Umfrageteilnehmer sind befragt worden, welches entscheidungsbeeinflussende externe Werttrei- ber sind. Fast 70% geben an, dass sie die Währungseinflüsse berücksichtigen. Etwa zwei Fünftel der Entscheidungsträger (41,5%) ziehen die gesetzlichen Rahmenbedingungen in die Entscheidungsfin- dung mit ein und rund ein Fünftel (21,6%) lässt ihre Beschlussfassung durch die Verknappung der Rohstoffe beeinflussen. Marktderegulierungen und Natureinflüsse berücksichtigt ein kleinerer Anteil der Stichprobe. Lediglich neun der befragten Personen (5,1%) geben an, keine externen Werttreiber bei der Beschlussfassung zu beachten. Die relativen Häufigkeiten der genannten externen Treiber sind in dem untenstehenden Balkendiagramm ersichtlich (siehe Abb. 14). Währungseinflüsse 68.8% Externer Werttreiber Regulierung, gesetzliche Rahmenbedingungen 41.5% Verknappung der Rohstoffe 21.6% Marktderegulierung 15.9% Weitere: 11.4% Natureinflüsse (z.B. Ernteeinbusse) 10.8% Keine 5.1% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Relative Häufigkeit Abb. 14: Rel. Häufigkeiten der genannten externen Werttreiber 15
  • 22. Ergebnisse Für die zwei am häufigsten genannten externen Treiber wird untersucht, inwieweit diese einen Z Zu- sammenhang mit der Branche und dem geographischen Tätigkeitsgebiet haben. Was auffällt ist, d dass mehr Handels- und Industriebetriebe Währungseinflüsse berücksichtigen (siehe Abb. 15). Relativ un- berücksichtigen tersucht geben viel weniger Dienstleistungsunternehmen an, dass dieser externe Treiber ihre B Be- schlussfassung beeinflusst. Im Gegensatz dazu nennen verhältnismässig etwas mehr Dienstleistung verhältnismässig Dienstleistungs- unternehmen die gesetzlichen Rahmenbedingungen als entscheidungsbeeinflussenden Faktor. 100% 94.3% 89.4% 80% Relative Häufigkeit 60% 48.0% 38.7% 40.9% 40% 28.6% 20% 0% Währungseinflüsse Regulierung, gesetzliche Rahmenbedingungen Externer Werttreiber Handelsunternehmen Industrieunternehmen Dienstleistungsunternehmen Abb. 15: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten externen Werttreiber (branchenstrukturiert) In der Abbildung 16 ist ersichtlich, dass Währ Währungseinflüsse verhältnismässig mehr Unternehmen b be- einflussen, welche auch im Ausland tätig sind als solche, welche nur im Inland agieren. 83,5 der welche 83,5% ausländisch orientierten Firmen sehen sich mit Währungsherausforderungen konfrontiert. Aber auch Währungsherausforderungen rund die Hälfte der binnenwirtschaftlich orientierten Betriebe nennt Währungseinflüsse als entsche entschei- dungsbeeinflussenden Faktor. Bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen kann nur eine minimale rel rela- tive Abweichung für die heimisch und ausländisch tätigen Betriebe identifiziert werden. Regulieru und Regulierun- gen beeinflussen verhältnismässig unwesentlich mehr inländisch als ausländisch orientierte Betriebe. 100% 83.5% 80% Relative Häufigkeit 60% 50.6% 44.3% 39.2% 40% 20% 0% Währungseinflüsse Regulierung, gesetzliche Rahmenbedingungen Externer Werttreiber Im Inland tätig Im In- und Ausland oder nur im Ausland tätig Abb. 16: Rel. Häufigkeiten der am meisten genannten externen Werttreiber (gebietsstrukturiert) 16
  • 23. Ergebnisse Schlussfolgerung: • Finanzielle Werttreiber hinsichtlich der Ertragserwirtschaftung generieren einen Mehrwert für Entscheidungsgrundlagen. Mehr als 90% nennen den Umsatz als berücksichtigten finanziellen KPI. Ebenfalls häufig geben die Umfrageteilnehmer die finanziellen KPIs Gewinn, Bruttomar- ge, EBIT, Cashflow und Deckungsbeitrag an. Diese sind je nach Branche unterschiedlich wich- tig. So ist beispielsweise die Bruttomarge für Handelsunternehmen von grösserer Bedeutung als für Dienstleistungsbetriebe. Deshalb können an dieser Stelle nicht die richtigen Schlüsselindika- toren für alle drei Branchen genannt werden. Festgehalten werden kann lediglich, dass finanziel- le KPIs für jede Entscheidungsgrundlage wichtig sind und insbesondere solche, welche sich auf den Erfolg beziehen. • Der Stellenwert der operativen KPIs Auftragseingang, -bestand und Kapazitätsauslastung wird bestätigt. Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer nennt diese KPIs. Auch bei den operativen In- dikatoren konnte ermittelt werden, dass je nach Branche andere Schlüsselindikatoren dominie- ren. Demzufolge kann wiederum kein verallgemeinerungsgültiger Schluss für alle drei Branchen gezogen werden. Es kann aber gefolgert werden, dass operative KPIs eine sinnvolle Ergänzung zu den finanziellen bieten und eine differenzierte Entscheidungsfindung ermöglichen. Reklama- tionsquote, Absenzrate und Mitarbeiterzufriedenheitsindex sind Schlüsselindikatoren, welche lediglich knapp ein Drittel der Stichprobe berücksichtigt. Auch Werttreiber wie die Innovation vernachlässigen die befragten Unternehmen, obwohl ihre Beobachtung in Krisenzeiten zum ent- scheidenden Wettbewerbsvorteil werden kann. Wie bereits erwähnt berücksichtigt aber die Mehrheit der Umfrageteilnehmer weiche Faktoren. Demzufolge fliessen bei den mittelgrossen Unternehmen zwar weiche Faktoren in die Entscheidungsfindung mit ein, aber nur selten als KPIs, sondern vorwiegend informell über die Kommunikation. • Nur neun Personen geben an, keine externen Werttreiber zu berücksichtigen und das Geschäft isoliert zu steuern. Währungseinflüsse sind derzeit der am häufigsten wahrgenommene Treiber. Dienstleistungsanbieter sind viel weniger stark davon betroffen als Handels- und Industrieunter- nehmen. Es lassen aber sowohl inländisch als auch ausländisch tätige Firmen die Währungsein- flüsse in die Entscheidungsfindung einfliessen, wobei es die grössere relative Anzahl an auslän- disch tätigen Firmen ist. Dass auch rund die Hälfte der binnenwirtschaftlich orientierten Firmen Währungseinflüsse berücksichtigt, hängt damit zusammen, dass sie im Ausland einkaufen und/oder sich mit ausländischer Konkurrenz konfrontiert sehen. Zusätzlich nennen die Umfrage- teilnehmer weitere exogene Faktoren, was bestätigt, dass die Berücksichtigung dieser Werttrei- ber für alle drei Branchen von grosser Bedeutung ist. 17
  • 24. Ergebnisse Werden die externen Werttreiber formal festgehalten, mündlich besprochen und/oder zur Kenntnis genommen und fliessen diese in die Entscheidungsgrundlage ein? Der Umgang mit exogenen Faktoren ist angesichts ihrer beschränkten Beeinflussbarkeit eine Heraus- forderung. Deshalb sind die 167 Personen, welche externe Treiber berücksichtigen, dazu befragt wor- den, wie sie den Umgang mit den exogenen Faktoren handhaben. 64,7% der Umfrageteilnehmer/innen lassen die mündliche Besprechung der externen Treiber in die Entscheidungsfindung mit einfliessen, nur 3,6% berücksichtigen diese nicht bei der Beschlussfassung. Folglich bespricht etwa ein Drittel der Experten die Treiber nicht mündlich. Rund die Hälfte der Befragten (52,7%) dokumentiert die exoge- nen Faktoren formal und beachtet diese in der Entscheidungsgrundlage. Wiederum lediglich 3,6% der Teilnehmer halten die exogenen Treiber zwar formal fest, aber berücksichtigen diese Dokumentation nicht bei der Beschlussfassung. Bei der Kenntnisnahme resultieren die gleichen Ergebnisse. Rund die Hälfte der Umfrageteilnehmer nimmt die exogenen Treiber zur Kenntnis und lässt ihre Entscheidungs- findung dadurch beeinflussen. Bei lediglich 3,0% der Stichprobe, welche die Treiber zur Kenntnis nimmt, ist diese kein Bestandteil der Entscheidungsfindung. Welche Umgangsformen mit den exoge- nen Treiber am häufigsten genannt werden, ist im untenstehenden Balkendiagramm ersichtlich (siehe Abb. 17). Mündliche Besprechung fliesst in 64.7% Entscheidungsgrundlage ein Formale Dokumentation fliesst in 52.7% Entscheidungsgrundlage ein Umgangsformen Kenntnisnahme fliesst in Entscheidungsgrundlage ein 52.1% Mündliche Besprechung fliesst nicht in 3.6% Entscheidungsgrundlage ein Formale Dokumentation fliesst nicht in 3.6% Entscheidungsgrundlage ein Kenntnisnahme fliesst nicht in 3.0% Entscheidungsgrundlage ein 0% 20% 40% 60% 80% 100% Relative Häufigkeit Abb. 17: Rel. Häufigkeiten der einzelnen Umgangsformen mit externen Werttreibern Schlussfolgerung: Wenn exogene Treiber zur Kenntnis genommen, besprochen oder formal dokumentiert werden, werden diese in der Regel auch bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt. 18
  • 25. Ergebnisse Die soeben dargelegten Erkenntnisse sind nur beschränkt aussagekräftig, da nicht ersichtlich ist, wie die Teilnehmer die Umgangsformen verknüpfen. Deshalb wird im Folgenden untersucht, welche ent- scheidungsbeeinflussenden Kombinationen am häufigsten gewählt werden (siehe Abb. 18). 20,4% der Entscheidungsträger lassen eine formale Dokumentation, mündliche Besprechung und Kenntnisnahme in die Beschlussfassung mit einfliessen. 32,3% der Umfrageteilnehmer berücksichtigen bei der Be- schlussfassung zwei der drei Umgangsformen mit den exogenen Faktoren. 43,7% lassen sich entweder von der formalen Dokumentation, mündlichen Besprechung oder Kenntnisnahme beeinflussen. Nur 3,6% der Umfrageteilnehmer beachten keine der drei durchgeführten Umgangsformen in der Ent- scheidungsfindung. Diese sechs Personen haben bei der Frage, welche exogenen Faktoren sie bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen, mindestens einen Werttreiber angegeben. Deshalb ist es nicht plausibel, dass sie weder die Kenntnisnahme, mündliche Besprechung noch formale Dokumentation in die Entscheidungsfindung mit einfliessen lassen. Es wird angenommen, dass diese Teilnehmer es übersehen haben, eine der Umgangsformen anzugeben. Kenntnisnahme, mündliche Besprechung und formale Dokumentation fliessen in 20.4% Entscheidungsgrundlage ein Kenntnisnahme und mündliche Besprechung 18.0% Kombinationen von Umgangsformen fliessen in Entscheidungsgrundlage ein Formale Dokumentation fliesst in 18.0% Entscheidungsgrundlage ein Mündliche Besprechung fliesst in 15.5% Entscheidungsgrundlage ein Mündliche Besprechung und formale Dokumentation fliessen in 10.7% Entscheidungsgrundlage ein Kenntnisnahme fliesst in 10.2% Entscheidungsgrundlage ein Kenntnisnahme und formale Dokumentation 3.6% fliessen in Entscheidungsgrundlage ein Keine exogenen Werttreiber in 3.6% Entscheidungsgrundlage berücksichtigt 0% 5% 10% 15% 20% 25% Relative Häufigkeit Abb. 18: Rel. Häufigkeiten der kombinierten Umgangsformen mit externen Werttreibern Schlussfolgerung: Rund ein Fünftel der Entscheidungsträger berücksichtigt alle drei Umgangsformen bei der Be- schlussfassung, weitere rund 40% die Kenntnisnahme und mündliche Besprechung oder explizit die formale Dokumentation. Daraus kann gefolgert werden, dass eine formale Dokumentation nicht unverzichtbar ist. Bedeutend ist es aber, dass entweder die Kenntnisnahme, mündliche Bespre- chung oder formale Dokumentation der externen Werttreiber in die Beschlussfassung einfliesst. 19
  • 26. Ergebnisse 4.4. Zeitliche Kriterien von Führungsinformationen Wichtig ist es nicht nur zu wissen, auf welche Führungsinformationen die Entscheidungsträger ang ange- wiesen sind, sondern auch wie häufig sie diese benötigen. Deshalb beschäftigt sich das nachstehende ind, Kapitel mit der zeitlichen Bereitstellungsfrist der Führungsinformationen. Wie häufig werden die finanziellen KPIs in Ihrem Unternehmen bereitgestellt? Die Mehrheit der CEOs, CFOs, Verwaltungsräte und Controller (68,8%) sagt aus, dass die finanziellen KPIs monatlich bereitgestellt werden. 29 Unternehmen (16,5%) geben der quartalsweisen Aufbere Aufberei- tung den Vorzug. Täglich erfolgt die Bereitstellung lediglich in acht Unternehmen (4,5%), in zwölf Betrieben (6,8%) wöchentlich und in nur sechs Unternehmen (3,4%) jährlich. In keiner Firma erfolgt die Bereitstellung weniger als jährlich. Die relativen Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist sind am nachstehenden Kreisdiagramm (siehe Abb. 19) ersichtlich. enden 3.4% 4.5% 6.8% 16.5% Täglich Wöchentlich Monatlich Quartalsweise Jährlich Weniger als jährlich 68.8% Abb. 19: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist finanzieller KPIs Alle drei Branchen sowie die inländisch als auch ausländisch tätigen Firmen bevorzugen die monatli- lle che Bereitstellungsfrist. 71,4% der Handelsunternehmen, 71,2% der Industriefirmen und 65,3% der . Dienstleistungsanbieter geben an, dass die finanziellen KPIs monatlich aufbereitet werden. Bei den inländisch orientierten Firmen sind es 68,4% und bei den ausländisch orientierten Betrieben 69,1%. Entspricht die Häufigkeitsbereitstellung der finanziellen KPIs dem Bedürfnis der Führung Führungs- kräfte oder besteht führungsseitig ein Bedürfnis diese seltener bzw. öfter aufzubereiten? Die Umfrageteilnehmer sind befragt worden, ob die zeitliche Bereitstellungsfrist der finanziellen KPIs ragt dem führungsseitigen Bedürfnis entspricht. Der Datenauswertung zufolge stimmen die Fristen und der Bedarf überein. Lediglich neun Umfrageteilnehmer (5,1%) wünschen sich eine häufigere Bereitstel- lungsfrist und zwei (1,1%), dass die finanziellen KPIs seltener aufbereitet werden. In 165 der 176 U Un- ternehmen (93,8%) entspricht die zeitliche Aufbereitungsfrist dem Bedürfnis seitens der Führung. Wie in Abbildung 20 ersichtlich ist, kann diese Aussage für alle angegeben Fristen (täglich, wöchentlich, monatlich, quartalsweise, jährlich) gemacht werden. 20
  • 27. Ergebnisse 100% 1.7% 8.3% 4.1% 6.9% 16.7% 80% Relative Häufigkeit 60% 100.0% 91.7% 94.2% 93.1% 40% 83.3% 20% 0% Täglich Wöchentlich Monatlich Quartalsweise Jährlich Bereitstellungsfrist Häufigkeit entspricht führungsseitigem Bedürfnis Führungsseitiges Bedürfnis nach häufiger Bereitstellung Führungsseitiges Bedürfnis nach seltener Bereitstellung Abb. 20: Rel. Häufigkeiten der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf finanzieller KPIs Wie häufig werden die operativen KPIs in Ihrem Unternehmen bereitgestellt? Derjenige Umfrageteilnehmer, welcher keine operativen KPIs berücksichtigt, wurde bezüglich der zeitlichen Bereitstellungsfrist operativer Schlüsselindikatoren nicht befragt. Deshalb fällt die Stichpr Stichpro- be bei dieser Frage um eine Person kleiner aus. Bei den operativen KPIs konzentrieren sich die An Ant- worten wie bei den finanziellen Indikatoren auf die monatliche Bereitstellungsfrist. 51,4% geben an, dass die Indikatoren monatlich aufbereitet werden. 16,6% nennen die wöchentliche Bereitstellung nennen Bereitstellungs- frist, 15,4% die quartalsweise und 12,0% die tägliche. In lediglich acht der 175 Unternehmen (4,6%) erfolgt die Bereitstellung auf einer jährlichen Basis. Wiederum kein Umfrageteilnehmer sagt aus, dass die operativen KPIs weniger als ein Mal pro Jahr aufbereitet werden. Die relativen Häufigkeiten der Is sechs Bereitstellungsfristen sind in Abbildung 2 ersichtlich. 21 4.6% 12.0% 15.4% Täglich Wöchentlich 16.6% Monatlich Quartalsweise Jährlich Weniger als jährlich 51.4% Abb. 21: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist operativer KPIs 21
  • 28. Ergebnisse Alle drei Sektoren und sowohl die inländisch als auch ausländisch tätigen Betriebe bevorzugen die monatliche Bereitstellungsfrist. In 54,3% der Handelsfirmen, 51,5% der Industriefirmen und 50,0% der Dienstleistungsbetriebe erfolgt die Aufbereitung alle 30 Tage. Bei den binnenwirtschaftlich orie orien- tierten Unternehmen sind es 53,2% und bei den ausländisch tätigen Firmen 50,0%. Entspricht die Häufigkeitsbereitstellung der operativen KPIs dem Bedürfnis der Führung Führungs- kräfte oder besteht führungsseitig ein Bedürfnis diese seltener bzw. öfter aufzubereiten? Im Folgenden soll wiederum untersucht werden, ob die zeitliche Bereitstellungsfrist auch dem fü füh- rungsseitigen Bedürfnis nachkommt. Eine Minderheit kann die Kongruenz nicht bestätigen. 14 U Um- frageteilnehmer (8,0%) wünschen sich eine häufigere, drei weitere (1,7%) eine seltenere Bereitste nschen Bereitstel- lungsfrist. Wie bei den finanziellen Indikatoren entspricht die Aufbereitungsfrist in der Mehrheit der Unternehmen (90,3%) dem Bedarf seitens der Führung. Diese Erkenntnis kann für al Fristen gefol- alle gert werden. In wie vielen Unternehmen die fünf Bereitstellungsfristen der operativen KPIs mit dem führungsseitigen Bedürfnis übereinstimmen, ist in der Abbildung 2 dargestellt. 22 100% 4.8% 3.4% 2.2% 10.4% 5.6% 11.1% 25.0% 80% Relative Häufigkeit 60% 95.2% 92.2% 88.9% 40% 86.2% 75.0% 20% 0% Täglich Wöchentlich Monatlich Quartalsweise Jährlich Bereitstellungsfrist Häufigkeit entspricht führungsseitigem Bedürfnis Führungsseitiges Bedürfnis nach häufiger Bereitstellung Führungsseitiges Bedürfnis nach seltener Bereitstellung Abb. 22: Rel. Häufigkeiten der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf operativer KPIs Wie häufig werden die externen Werttreiber in Ihrem Unternehmen bereitgestellt? Bezüglich der zeitlichen Bereitstellungsfrist exogener Werttreiber wurden ebenfalls nur diejenigen Teilnehmer befragt, welche die Berücksichtigung dieser bestätigt haben. Bei den finanziellen und op ope- rativen KPIs liegt der Fokus auf der monatlichen Frist, bei den exogenen Treibern kann eine andere Beobachtung gemacht werden. Am meisten Umfrageteilnehmer bestätigen die quart quartalsweise Aufberei- tungsfrist. In 73 der 167 befragten Unternehmen (43,7%) erfolgt die Bereitstellung quartalsweise und in 54 Firmen (32,3%) monatlich. Die tägliche Frist nennen lediglich sieben Umfrageteilnehmer (4,2%), die wöchentliche neun (5,4%) und die jährliche 20 (12,0%). Weniger als jährlich erfolgt die Bereitstellung in nur vier der befragten Unternehmen (2,4%). Demzufolge liegt das Schwergewicht auf der quartalsweisen und monatlichen Frist. Wie die Stichprobe verhältnismässig geantwortet hat, ist am nachstehenden Kreisdiagramm veranschaulicht (siehe Abb. 2 23). 22
  • 29. Ergebnisse 12.0% 2.4% 4.2% Täglich Wöchentlich 43.7% 5.4% Monatlich Quartalsweise Jährlich Weniger als jährlich 32.3% Abb. 23: Rel. Häufigkeiten der zeitlichen Bereitstellungsfrist externer Werttreiber Die quartalsweise (monatliche) Bereitstellung nennen 48,6% (25,7%) der Händler, 44,6% (33,8%) der Industriefirmen und 40,3% (34,3%) der Dienstleistungsanbieter. Erfolgt die Auswertung nach Täti Tätig- keitsgebiet strukturiert fallen die Antworten verhältnismässig ebenfalls annähernd gleich aus. 48,0% (30,7%) der im Inland und 40,2% (33,7%) der im Ausland tätigen Firmen berücksichtigen die externen der Faktoren quartalsweise (monatlich). Entspricht die Häufigkeitsbereitstellung der externen Werttreiber dem Bedürfnis der Fü Füh- rungskräfte oder besteht führungsseitig ein Bedürfnis diese seltener bzw. öfter aufzubereiten? Die Mehrzahl der Unternehmen bestätigt, dass die Bereitstellung der exogenen Werttreiber monatlich oder quartalsweise erfolgt. Wie bereits bei den operativen und finanziellen KPIs sagt die Mehrzahl aus (91,0%), dass die zeitliche Bereitstellungsfrist dem führungsseitigen Bedürfnis entspricht. Nur 15 U itstellungsfrist Um- frageteilnehmer bemängeln die Frist. Die Kongruenz zwischen zeitlicher Bereitstellung und dem B Be- darf kann wiederum für alle Fristen gezogen werden, wi in Abbildung 24 aufgezeigt ist. wie 100% 1.4% 11.1% 11.2% 6.8% 10.0% 80% Relative Häufigkeit 60% 100.0% 100.0% 88.9% 88.9% 91.9% 90.0% 40% 20% 0% Täglich Wöchentlich Monatlich Quartalsweise Jährlich Weniger als Bereitstellungsfrist jährlich Häufigkeit entspricht führungsseitigem Bedürfnis Führungsseitiges Bedürfnis nach häufiger Bereitstellung Führungsseitiges Bedürfnis nach seltener Bereitstellung Abb. 24: Rel. Häufigkeit der Kongruenz zwischen Frist und Bedarf externer Werttreiber 23
  • 30. Ergebnisse Schlussfolgerung: • Bei den finanziellen KPIs sind monatliche Aufbereitungsfristen im inländisch als auch aus- ländisch tätigen Handels-, Industrie- und Dienstleistungssektor die Regel und stimmen mehr- heitlich mit dem führungsseitigen Bedürfnis überein. • Bei den operativen KPIs kann ebenfalls ein Favorisieren der monatlichen Bereitstellungsfrist festgestellt werden, welche wiederum überwiegend dem Bedürfnis seitens der Führung nach- kommt. Dieser Schluss gilt für alle drei Branchen. • Die Mehrheit der befragten Unternehmen berücksichtigen die externen Werttreiber auf einer monatlichen oder quartalsweisen Basis. Dies trifft unabhängig von Branche und Tätigkeitsge- biet zu und entspricht mehrheitlich dem Bedarf der Entscheidungsträger. • Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass es nicht ausreicht, die Indikatoren lediglich jährlich oder noch seltener aufzubereiten. Aber auch in herausfordernden Phasen ist es unnötig die finanziellen und operativen KPIs und externen Werttreiber täglich vorzulegen. Diese Schlüs- se können sowohl für den Handels-, Industrie- als auch Dienstleistungssektor und unabhängig vom geographischen Tätigkeitsgebiet gefolgert werden. 4.5. Quantitative Kriterien von Führungsinformationen Im Kapitel 4.5. folgt die Beurteilung der angemessenen Menge an Führungsinformationen. Wie viele finanzielle KPIs beinhaltet Ihre Entscheidungsgrundlage? Die Fachexperten sind dazu befragt worden, wie viele KPIs Bestandteil ihrer Entscheidungsgrundlage sind. Rund die Hälfte der Unternehmen (49,9%) integriert vier bis sechs finanzielle KPIs. 25,6% be- rücksichtigen sieben bis neun und 14,2% einen bis drei finanziellen Indikatoren. Lediglich 19 Unter- nehmen (10,8%) beachten mehr als neun finanzielle KPIs. In Abbildung 25 sind die verhältnismässi- gen Anteile der Anzahl KPIs ersichtlich. 25.6% Keine finanzielle KPIs 1 bis 3 finanzielle KPIs 49.9% 4 bis 6 finanzielle KPIs 10.8% 7 bis 9 finanzielle KPIs Mehr als 9 finanzielle KPIs 14.2% Abb. 25: Rel. Häufigkeiten der Anzahl finanzieller KPIs 24
  • 31. Ergebnisse Die Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen nennen die Anzahl finanzieller KPIs ve Dienstleistungsunternehmen ver- hältnismässig gleich häufig. Es können keine wesentlichen Abweichungen zwischen den Branchen herauskristallisiert werden, wie in Abbildung 2 ersichtlich ist. Etwa die Hälfte aller Handels Indust- 26 Handels-, rie- und Dienstleistungsbetriebe geben an, vier bis sechs finanzielle KPIs in der Entscheidungsgrun Entscheidungsgrund- lage zu integrieren. Jeweils eine unwesentliche relative Häufigkeit berücksichtigt weniger als vier oder mehr als neun finanzielle KPIs. Die Erkenntnis bezüglich der bevorzugten Menge trifft für alle drei glich Branchen zu. 100% 5.7% 6.7% 18.2% 21.3% 80% 31.4% Relatvie Häufigkeit 27.3% 60% 53.3% 40% 51.5% 43.9% 20% 18.7% 11.4% 10.6% 0% Handelsunternehmen Industrieunternehmen Dienstleistungsunternehmen Branche Kein finanzieller KPI 1-3 finanzielle KPIs 4-6 finanzielle KPIs 6 7-9 finanzielle KPIs Mehr als 9 finanzielle KPIs Abb. 26: Rel. Häufigkeiten der Anzahl finanzieller KPIs (branchenstrukturiert) Wie viele operative KPIs beinhaltet Ihre Entscheidungsgrundlage? Lediglich ein Umfrageteilnehmer beachtet keine operativen KPIs. Wie bei den finanziellen Indikat Indikato- ren gibt rund die Hälfte aller Umfrageteilnehmer (51,1%) an vier bis sechs operative Indikatoren zu berücksichtigen. Hingegen sind in 47 Unternehmen (26,7%) ein bis drei operative KPIs Bestandteil operative der Entscheidungsgrundlage. Dies ist die grössere Anzahl, welche diese Mengenklasse bevorzugt, als bei den finanziellen KPIs. Nur 19 Unternehmen (10,8%) lassen sieben bis neun operative KPIs in die Entscheidungsfindung einfliessen, was die kleinere Anzahl als bei den finanziellen Indikatoren ist. scheidungsfindung Mehr als neun operative Indikatoren sind nicht die Regel. Dieser Schluss konnte bereits für die fina finan- ziellen KPIs gezogen werden. Welche Grössenklassen die Umfrageteilnehmer relativ analysie be- analysiert rücksichtigen, ist in Abbildung 2 veranschaulicht. 27 25