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Integration durch Austausch in England
Vorbereitung auf den Aufenthalt
Um meine englischen Sprachkenntnisse zu verbessern und Arbeitserfahrung im Süden Englands zu
sammeln, hatte ich mich im Oktober 2013 entschlossen an dem Programm „IdA-Integration durch
Austausch“, gefördert von den Europäischen Sozialfonds und der Arbeitsagentur, teilzunehmen.
Hintergrund ist hierbei die Wiedereingliederung in eine berufliche Tätigkeit. Besonders neugierig war ich,
wie sich die Stadt verändert hat, da ich sie Ende der 1980‘er Jahre bereits besucht hatte.
In der 8-wöchigen Vorbereitungszeit erfuhren wir dann einiges über Land und Leute und erhielten einen
Englischsprachkurs, der sich mehr auf den Aufenthalt bzgl. der englischen Lebensweise, wie Wohnen,
Kultur und Essen, konzentrierte.
Ankunft
Der Flug vom Flughafen Köln-Bonn nach London Heathrow verlief ruhig und wir fuhren anschließend mit
einem Bus nach Plymouth. Dort wurden wir von einer Mitarbeiterin der Partnerorganisation in England
begrüßt. Mit dem Taxi fuhren ein weiterer Teilnehmer und ich zu unserer gemeinsamen Gastfamilie.
Unterkunft und Gastfamilie
Wir wurden freundlich von unserer Gastmutter empfangen. Ich erhielt das kleine Zimmer zum Garten hin
und war froh nicht an der Straßenseite wohnen zu müssen. Wobei wir in einem Wohnviertel im Norden
der Stadt wohnten, in dem kein starker Straßenverkehr herrschte.
Das Frühstück bestand aus dem klassischen Toastbrot mit Marmelade und Cornflakes. Wir erhielten für
tagsüber ein Lunchpaket. Zum ‘Tea‘ wurde abends gekocht. Statt Dinner wurde hier der Ausdruck Tea
verwendet, eine der Besonderheiten in diesem Teil Englands. Da die Gastmutter berufstätig ist, gab es
abends oft den Tea aus der Konserve. Im Laufe des Aufenthaltes wurden wir mit Eigenheiten wie
sparsames Heizen konfrontiert, da die Heizkosten, d.h. die Energiekosten im Allgemeinen, in England
recht hoch sind, wie wir erfuhren.
Ich konnte mich schnell in der Stadt orientieren bzgl. den Örtlichkeiten für die Fahrten von Wohnung zur
Partnerorganisation, in deren Räumlichkeit der zweiwöchige Sprachkurs stattfand. Hier half mir ganz
besonderes meine Navigationsapp in meinem Smartphone zur Orientierung und bei meinen
Sightseeing-Trips in und außerhalb der Stadt in den nächsten Wochen.
Sprachkurs
In den ersten beiden Wochen unseres Aufenthaltes nahmen wir an einem Sprachkurs teil, der in zwei
Gruppen aufgeteilt wurde, entsprechend der jeweiligen vorhandenen Sprachkompetenz der Teilnehmer.
Die Englischlehrerin verstand es sehr gut den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten, mal
diskutierten wir über aktuelle Artikel, mal wurde die Grammatik aufgefrischt um auch individuell auf den
einzelnen Teilnehmer einzugehen. Meiner Meinung nach war es einer der besten Sprachkurse innerhalb
dieser rechten kurzen Zeit, an denen ich bislang teilgenommen habe. Zum Abschluss des Sprachkurses
sollte jeder Teilnehmer ein selbstgewähltes Thema präsentieren. Ich entschied mich, meine Rundreise
durch Südengland und Cornwall Ende der 1980’er Jahre via PowerPoint zu präsentieren. Meine
schriftlichen Aufzeichnungen halfen mir dabei, den roten Faden in der Chronologie des Reiseberichtes
zu behalten. Ich erhielt ein besonderes Lob von der Lehrerin für meinen recht lebhaften Bericht.
Praktikum
Mit dem Begriff ‚Praktikum‘ hatte ich von Anfang an meine Schwierigkeiten, da ich anhand meiner
langjährigen Berufserfahrung sicher war, recht schnell produktiv im ‚Work Placement' mitarbeiten zu
können.
Meinem deutschen Kollegen und mir wurde ein Work Placement zugewiesen, das sich mit dem
Wiederaufarbeiten von Computern befasste. Das Aufrüsten mit Hardware-Komponenten und die
Installation des derzeit technisch aktuellen Windows Betriebssystem auf die Rechner war dann meine
Aufgabe in den vier Wochen der Zusammenarbeit.
Wir wurden morgens vom Geschäftsführer abgeholt und nachmittags wieder zur Wohnung gefahren,
was wir als sehr komfortabel empfanden: Die einfache Fahrt mit dem Bus hätte mindestens 1 Stunde
gedauert. Freitags wurden wir gemeinsam mit den Kollegen zum englischen Frühstücksbüfett,
bestehend aus Ham and Eggs, Bacon Beans etc., in einen Pub eingeladen. Das war für uns die einzige
Gelegenheit, das typisch englische Frühstück zu genießen, da dies bei unserer Gastmutter aufgrund
ihrer zeitlichen Terminplanung / Berufstätigkeit nicht möglich war.
Die beiden Geschäftsführer waren sehr erfreut, als sie von unseren fachlichen Qualifikationen erfuhren.
Ich erstellte in den folgenden Wochen eine Liste für den Ablauf der Installation und der Konfiguration der
notwendigen Software auf den aufgerüsteten
Rechnern und bekam schnell Routine bei
Auswahl und Einbau der Hardware-
Komponenten. Darüber hinaus nahm ich
Telefonate an, d.h., ich machte mich mit der
Auftragsannahme vertraut.
Die Räumlichkeiten waren recht eingeschränkt,
doch durch das sehr gute Verhältnis zu den
Geschäftsführern gewöhnten wir uns an die
spartanische Arbeitsumgebung. Wir konnten
sehr selbstständig agieren und dankten es ihnen
mit unserem Engagement. Dies schlug sich
auch in einer guten schriftlichen Reference
nieder, die wir von Ihnen am Ende unserer
Zusammenarbeit erhielten.
Freizeit
In den sechs Wochen hatten wir oft regnerisches Wetter
und einige Sturmtage. Dieser Winter war auch für
englische Verhältnisse zu feucht.
Wir nutzten dabei einen verregneten Sonntag zum Besuch
des National Marine Aquariums im Stadteil 'The Barbican'
am alten Fischereihafen. Dort erhält man sagenhafte
Einblicke in die Unterwasserwelt. In den verschiedenen
Becken kann man u.a. Rochen und Haie aus der Nähe
bestaunen.
Die meisten Sonntage waren doch recht sonnig, so dass
ich sonntags auf der Halbinsel Rame westlich des Plymouth Sound entlang dem Küstenpfad entlang
wanderte. Mit der kleinen Personenfähre (einfache Fahrt £ 1,30) die nach dem Ort Cremyll übersetzt, ist
man bereits in 15 min auf der Halbinsel.
Blick von The Hoe auf Drakes Island und Edgcumbe Mountain
National Marine Aquarium in The Barbican
Leider konnte ich mir das Herrenhaus Mount
Edgcumbe House nur von außen ansehen, da die
Räumlichkeiten im Winter für Besucher leider
geschlossen sind. Entlang des Küstenpfads hat man
einen tollen Ausblick auf die Bucht von Plymouth und
kann die Ruhe im Landschaftspark des
Herrenhauses genießen.
Mein favorisierter Pub im The Barbican war das
Wetherspoon mit recht günstigen Menüs an jedem
Mittwoch. Mit einem Guinness Extra Stout dort
abends konnte ich sehr gut abschalten und meinen
Aufenthalt genießen.
Weitere Highlights waren die Tagesausflüge zum
Eden Project in der Nähe von St. Austell, ca.
70 km westlich von Pymouth gelegen, das zu
den größten Botanischen Gärten der Welt
zählt und der Tagestrip nach Tavistock und
ins Dartmoor am letzten Wochenende
unseres Aufenthaltes.
Fazit
Trotz einiger widriger Umstände hatte ich einige erlebnisreiche Momente. Ich konnte auch neue
Kontakte knüpfen und werde irgendwann - sicherlich dann in den Sommermonaten - wiederkommen.
Blick von Mount Edgcumbe auf die Plymouth Bay mit
Drakes Island
Kuppeln der Botanischen Gärten des Eden Projects

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  • 1. Integration durch Austausch in England Vorbereitung auf den Aufenthalt Um meine englischen Sprachkenntnisse zu verbessern und Arbeitserfahrung im Süden Englands zu sammeln, hatte ich mich im Oktober 2013 entschlossen an dem Programm „IdA-Integration durch Austausch“, gefördert von den Europäischen Sozialfonds und der Arbeitsagentur, teilzunehmen. Hintergrund ist hierbei die Wiedereingliederung in eine berufliche Tätigkeit. Besonders neugierig war ich, wie sich die Stadt verändert hat, da ich sie Ende der 1980‘er Jahre bereits besucht hatte. In der 8-wöchigen Vorbereitungszeit erfuhren wir dann einiges über Land und Leute und erhielten einen Englischsprachkurs, der sich mehr auf den Aufenthalt bzgl. der englischen Lebensweise, wie Wohnen, Kultur und Essen, konzentrierte. Ankunft Der Flug vom Flughafen Köln-Bonn nach London Heathrow verlief ruhig und wir fuhren anschließend mit einem Bus nach Plymouth. Dort wurden wir von einer Mitarbeiterin der Partnerorganisation in England begrüßt. Mit dem Taxi fuhren ein weiterer Teilnehmer und ich zu unserer gemeinsamen Gastfamilie. Unterkunft und Gastfamilie Wir wurden freundlich von unserer Gastmutter empfangen. Ich erhielt das kleine Zimmer zum Garten hin und war froh nicht an der Straßenseite wohnen zu müssen. Wobei wir in einem Wohnviertel im Norden der Stadt wohnten, in dem kein starker Straßenverkehr herrschte. Das Frühstück bestand aus dem klassischen Toastbrot mit Marmelade und Cornflakes. Wir erhielten für tagsüber ein Lunchpaket. Zum ‘Tea‘ wurde abends gekocht. Statt Dinner wurde hier der Ausdruck Tea verwendet, eine der Besonderheiten in diesem Teil Englands. Da die Gastmutter berufstätig ist, gab es abends oft den Tea aus der Konserve. Im Laufe des Aufenthaltes wurden wir mit Eigenheiten wie sparsames Heizen konfrontiert, da die Heizkosten, d.h. die Energiekosten im Allgemeinen, in England recht hoch sind, wie wir erfuhren. Ich konnte mich schnell in der Stadt orientieren bzgl. den Örtlichkeiten für die Fahrten von Wohnung zur Partnerorganisation, in deren Räumlichkeit der zweiwöchige Sprachkurs stattfand. Hier half mir ganz besonderes meine Navigationsapp in meinem Smartphone zur Orientierung und bei meinen Sightseeing-Trips in und außerhalb der Stadt in den nächsten Wochen. Sprachkurs In den ersten beiden Wochen unseres Aufenthaltes nahmen wir an einem Sprachkurs teil, der in zwei Gruppen aufgeteilt wurde, entsprechend der jeweiligen vorhandenen Sprachkompetenz der Teilnehmer. Die Englischlehrerin verstand es sehr gut den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten, mal diskutierten wir über aktuelle Artikel, mal wurde die Grammatik aufgefrischt um auch individuell auf den einzelnen Teilnehmer einzugehen. Meiner Meinung nach war es einer der besten Sprachkurse innerhalb dieser rechten kurzen Zeit, an denen ich bislang teilgenommen habe. Zum Abschluss des Sprachkurses sollte jeder Teilnehmer ein selbstgewähltes Thema präsentieren. Ich entschied mich, meine Rundreise durch Südengland und Cornwall Ende der 1980’er Jahre via PowerPoint zu präsentieren. Meine schriftlichen Aufzeichnungen halfen mir dabei, den roten Faden in der Chronologie des Reiseberichtes zu behalten. Ich erhielt ein besonderes Lob von der Lehrerin für meinen recht lebhaften Bericht.
  • 2. Praktikum Mit dem Begriff ‚Praktikum‘ hatte ich von Anfang an meine Schwierigkeiten, da ich anhand meiner langjährigen Berufserfahrung sicher war, recht schnell produktiv im ‚Work Placement' mitarbeiten zu können. Meinem deutschen Kollegen und mir wurde ein Work Placement zugewiesen, das sich mit dem Wiederaufarbeiten von Computern befasste. Das Aufrüsten mit Hardware-Komponenten und die Installation des derzeit technisch aktuellen Windows Betriebssystem auf die Rechner war dann meine Aufgabe in den vier Wochen der Zusammenarbeit. Wir wurden morgens vom Geschäftsführer abgeholt und nachmittags wieder zur Wohnung gefahren, was wir als sehr komfortabel empfanden: Die einfache Fahrt mit dem Bus hätte mindestens 1 Stunde gedauert. Freitags wurden wir gemeinsam mit den Kollegen zum englischen Frühstücksbüfett, bestehend aus Ham and Eggs, Bacon Beans etc., in einen Pub eingeladen. Das war für uns die einzige Gelegenheit, das typisch englische Frühstück zu genießen, da dies bei unserer Gastmutter aufgrund ihrer zeitlichen Terminplanung / Berufstätigkeit nicht möglich war. Die beiden Geschäftsführer waren sehr erfreut, als sie von unseren fachlichen Qualifikationen erfuhren. Ich erstellte in den folgenden Wochen eine Liste für den Ablauf der Installation und der Konfiguration der notwendigen Software auf den aufgerüsteten Rechnern und bekam schnell Routine bei Auswahl und Einbau der Hardware- Komponenten. Darüber hinaus nahm ich Telefonate an, d.h., ich machte mich mit der Auftragsannahme vertraut. Die Räumlichkeiten waren recht eingeschränkt, doch durch das sehr gute Verhältnis zu den Geschäftsführern gewöhnten wir uns an die spartanische Arbeitsumgebung. Wir konnten sehr selbstständig agieren und dankten es ihnen mit unserem Engagement. Dies schlug sich auch in einer guten schriftlichen Reference nieder, die wir von Ihnen am Ende unserer Zusammenarbeit erhielten. Freizeit In den sechs Wochen hatten wir oft regnerisches Wetter und einige Sturmtage. Dieser Winter war auch für englische Verhältnisse zu feucht. Wir nutzten dabei einen verregneten Sonntag zum Besuch des National Marine Aquariums im Stadteil 'The Barbican' am alten Fischereihafen. Dort erhält man sagenhafte Einblicke in die Unterwasserwelt. In den verschiedenen Becken kann man u.a. Rochen und Haie aus der Nähe bestaunen. Die meisten Sonntage waren doch recht sonnig, so dass ich sonntags auf der Halbinsel Rame westlich des Plymouth Sound entlang dem Küstenpfad entlang wanderte. Mit der kleinen Personenfähre (einfache Fahrt £ 1,30) die nach dem Ort Cremyll übersetzt, ist man bereits in 15 min auf der Halbinsel. Blick von The Hoe auf Drakes Island und Edgcumbe Mountain National Marine Aquarium in The Barbican
  • 3. Leider konnte ich mir das Herrenhaus Mount Edgcumbe House nur von außen ansehen, da die Räumlichkeiten im Winter für Besucher leider geschlossen sind. Entlang des Küstenpfads hat man einen tollen Ausblick auf die Bucht von Plymouth und kann die Ruhe im Landschaftspark des Herrenhauses genießen. Mein favorisierter Pub im The Barbican war das Wetherspoon mit recht günstigen Menüs an jedem Mittwoch. Mit einem Guinness Extra Stout dort abends konnte ich sehr gut abschalten und meinen Aufenthalt genießen. Weitere Highlights waren die Tagesausflüge zum Eden Project in der Nähe von St. Austell, ca. 70 km westlich von Pymouth gelegen, das zu den größten Botanischen Gärten der Welt zählt und der Tagestrip nach Tavistock und ins Dartmoor am letzten Wochenende unseres Aufenthaltes. Fazit Trotz einiger widriger Umstände hatte ich einige erlebnisreiche Momente. Ich konnte auch neue Kontakte knüpfen und werde irgendwann - sicherlich dann in den Sommermonaten - wiederkommen. Blick von Mount Edgcumbe auf die Plymouth Bay mit Drakes Island Kuppeln der Botanischen Gärten des Eden Projects