6. Film zur Epoche
17. Jh.
Die Deutschen I. Folge 5. Wallenstein und der
Krieg
(der 30jährige Krieg)
7. Der 30-jährige Krieg (1618 – 1648)
Anlass zum Krieg: Prager Fenstersturz 1618
(böhmische Protestanten vs. katholische
Habsburgervertreter)
Ursachen des Kriegs: Eskalierung religiöser
Widersprüche, die nun in einem Krieg
ausbrachen.
Der 30-jährige Krieg in der Literatur:
1.F. Schiller „Wallenstein“
2.B. Brecht „Mutter Courage und ihre Kinder“
8. Der 30-jährige Krieg, dessen eine Zentralfigur
Wallenstein war, gliedert sich in vier Etappen:
1. den Böhmisch-Pfälzischen Krieg von 1618 bis 1623,
2. den Dänisch-Niedersächsischen Krieg von 1625 bis
1629,
3. den Schwedischen Krieg von 1630 bis 1635,
4. den Französisch-Schwedischen Krieg von 1635 bis
1648.
9. Der Krieg begann als deutscher Religionskrieg und
endete als Auseinandersetzung europäischer
Mächte auf deutschem Boden. In ihm entluden sich
lang angestaute Spannungen:
1. zwischen katholischen (Frankreich, Österreich) und
protestantischen (Schweden, Dänemark) Staaten,
2. zwischen Landständen (Klerus, Adel, Freie) und
zunehmend erstarkten Territorialfürsten,
3. zwischen Reichsständen (Reichsfürsten,
Reichsstädten) und Kaiser,
4. zwischen dem Haus Habsburg und dem Königreich
Frankreich.
10. In allen Problemfeldern ist er Ausdruck einer neuen Zeit, die die
Ordnungssysteme des Mittelalters seit der Übergangszeit des
15. und vor allem des 16.Jh. endgültig ablöst und
fundamental veränderte Verhältnisse, nämlich die der
Neuzeit, schafft:
1. Der Krieg wird säkularisiert und zur reinen
Auseinandersetzung um Macht und politische Interessen.
2. Die Territorialfürsten setzen sich gegen ihre Landstände
durch, schalten deren Mitbestimmung weitgehend aus und
konzentrieren die Macht in ihrer Person (Stichwort:
Absolutismus).
3. Die Reichsstände entziehen sich weiter der Einflussnahme des
Kaisers und unterlaufen seinen universellen
Herrschaftsauftrag,
4. die Politik im deutschen Reich ist künftig nur unter
europäischem Aspekt zu betrachten und zu führen.
11. Im Sinne der Thematik des Films entsteht u.a. ein Typ Feldherr
wie Albrecht von Wallenstein (1583 – 1634),
1. der zugleich militärischer Führer und Feldherr sowie
Kriegsunternehmer mit wirtschaftlichen Interessen ist,
2. gewinnorientiert auf eigene Rechnung und auf eigenes Risiko
arbeitet und sich frei von jedweder ideellen Verpflichtung
fühlt,
3. demnach seinen Aufstieg ganz dem Glück und seiner eigenen
Tüchtigkeit verdankt und diesen Erfolg auch deutlich
öffentlich zur Schau trägt.
Schaffung des neuen Typus des Krieges: Ausplünderung des
Landes nach dem Motto „Der Krieg ernährt den Krieg“.
12. Ergebnisse des Dreißigjährigen Krieges
Die viel beschworenen Leiden dieser Jahre schufen in
Deutschland das Bewusstsein einer tragischen
Schicksalsgemeinschaft und eine Abgrenzung gegenüber
fremden Einflüssen. Das Ergebnis ist bekannt: Verlust von ca.
einem Drittel der Bevölkerung, Verwüstung und
wirtschaftlicher Niedergang auf lange Zeit. Kaiser Ferdinands
II. Versuch, seine Macht und seine katholische Religion im
Reich auch gewaltsam durchzusetzen, scheiterten am
Widerstand protestantischer, aber auch katholischer
Landesherren – und an der Intervention ausländischer
Mächte wie Schweden und Frankreich. Um den Frieden im
Reich und in Europa zu sichern, sollte die Macht im Reich
auch weiterhin auf mehrere Schultern verteilt bleiben.
13. So stärkte der 1648 in Münster und Osnabrück
unterschriebene Westfälische Frieden die
Landesherren – und schrieb die lange gewachsene,
föderative Tradition des Reiches fest, die bis heute
das politische Zusammenleben in Deutschland
prägt.
• Gleichzeitig war es ein internationaler Friede, der
einen europäischen Krieg beendete und als
Geburtsstunde einer internationalen
Friedensordnung eine Verrechtlichung politischer
Konflikte mit sich brachte und nun das europäische
Staatensystem bis Napoleon bestimmte.
14. Zusammenfassung
• Bedeutende Ereignisse, Namen und Orte: der
Dreißigjährige Kriege, der Prager Fenstersturz,
Restitutionsedikt von 1629, der Westfälische
Friede, Kaiser Ferdinand II. und Ferdinand III.,
Albrecht Wallenstein, Friedrich V. von der
Pfalz, Maximilian I. von Bayern, Johann Graf
von Tilly, Christian IV. von Dänemark, Gustav
Adolf II. von Schweden