4. Was ist eigentlich Social Media?
„Social Media“ = „Soziale Medien“ ?
• Sind Medien nicht immer sozial, wenn Sie die Mitglieder einer Gesellschaft
verbinden?
• Durch Social Media werden virtuelle Gemeinden von Gleichgesinnten im
Internet verbunden, in dem ihnen einfache Kommunikation ermöglicht wird
• Social Media bezeichnet alle Medien (Plattformen), die im Internet benutzt
werden, um zu kommunizieren
• Web 2.0 und Social Media sind eng mit einander verbunden. Die zentrale Idee
des Web 2.0, dass Benutzer Inhalte in quantitativ und qualitativ
entscheidendem Maße selbst erstellen, bearbeiten und verteilen, führt zu
Social Media.
• Harvard Business Manager bezeichnet „Social Media“ auch als
„Mitmachmedien“
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5. Merkmale von Social Media
• Interaktivität – Interaktivität ist das zentrale Merkmal von Social Media – der
Benutzer verlässt eine rein konsumierende Haltung und interagiert in einer
Gruppe.
• Einfache Kommunikation – Social Media basiert auf technischen Strukturen,
die einfach zu bedienen sind und somit eine effiziente Kommunikation
erlauben
• Vernetzung – Social Media fördert die Vernetzung von Personen und Inhalten
• Gemeinsame Haltung – Social Media basiert auf einer hierarchielosen
Selbstorganisation der Mitglieder. Die Mitglieder einer virtuellen
Gemeinschaft definieren sich selbst einen Rahmen, in dem sie miteinander
kommunizieren und interagieren möchten. Die Gemeinschaft ist selbst für die
Einhaltung der Regeln zuständig.
• User Generated Content - Jeder kann Autor sein und Inhalte erstellen,
bewerten und kommentieren.
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6. Klassifizierung I – Kollaborative Plattformen
Merkmale
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Inhaltlich getrieben
Content steht im Vordergrund
Inhalte werden gemeinsam erstellt und erarbeitet.
Die Gemeinschaft wacht über den Inhalt.
Personen geben wenig über sich selber preis.
Prominente Plattformen
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Wikis, z.B. Wikipedia
Blogs, z.B. Netzpolitik.org
Microblogs, z.B. Twitter
Social Bookmarks / Social Tagging, z.B. Mr. Wong
Bewertungsportale, z.B. Qype
7. Klassifizierung II – Soziale Netzwerke
Merkmale
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Aufbau und Pflege eines persönlichen Netzwerks
Benutzer präsentiert sich selbst
Weitergabe persönlicher Informationen
Kontextbezogene Präsentation (privat vs. geschäftlich)
Prominente Plattformen
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Xing
LinkedIn
Facebook
StudiVZ
SchülerVZ
8. Klassifizierung III - Communities
Merkmale
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Austausch von Inhalten steht im Zentrum
Inhalte werden üblicherweise nicht gemeinsam erarbeitet
Plattformen für die Präsentation
Prominente Plattformen
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YouTube (Videos)
Flickr (Fotos)
9. Klassifizierung IV – Online Spiele / Virtuelle Welten
Merkmale
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Spielerischer Character
Spieler nimmt in der virtuellen Welt einen anderen Charakter an
Soziales Wertseystem durch das Spiel / die Welt geprägt
Meist kurzlebig
Prominente Plattformen
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World of WarCraft
Second Life
11. Beispiel: Wirkung von Kundenfeedback
Der Song „United Breaks Guitar“ wurde als Reaktion auf eine Kundenbeschwerde
geschrieben. Über 10 Millionen Menschen haben den Song abgerufen!
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12. Ein bisschen Statistik
Nutzungsverhalten der Internetnutzer in verschiedenen Ländern
27%
7%
Deutschland
3%
32%
9%
9%
Großbritannien
7%
15%
Indien
23%
Foto hochgeladen
20%
40%
Video hochgeladen
64%
Microblog genutzt
64%
38%
Quelle: Harvard Business Manager, Ausgabe September 2010
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Bloggen
41%
37%
0%
In sozialen Netzwerken
49%
60%
80%
13. Digital Natives – Alltag 2.0
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Die heranwachsende Generation ist mit
Anwendungen wie z.B.
SchülerVZ, Wikipedia, Blogs und
Facebook groß geworden
Für viele gehört der Umgang mit Social
Media zum Alltag
Nutzung erfolgt auf verschiedenen
Kanälen mehrfach am Tag
Bedeutung von Social Media für
kommende Generation ist enorm
Social Media Plattformen tragen
maßgeblich zur Meinungsbildung unter
jungen Menschen bei
15. Public Relations & Social Monitoring
• Meinungen über ein Unternehmen und seine Produkte werden auf Social
Media Plattformen ausgetauscht
• Die Meinung unzufriedener Kunden wird einer großen Anzahl von Nutzern in
kurzer Zeit kund getan und können das Image eines Unternehmens nachhaltig
beschädigen
• Im Gegenzug können positive Äußerungen das Image eines Unternehmens
oder den Absatz eines Produktes nachhaltig beeinflussen
• Firmen versuchen über verschiedene Kanäle Social Media aktiv zu
beeinflussen
• Viele Firmen haben daher begonnen Meinungsäußerungen zu Firmen und
Produkten zu überwachen – Social Monitoring
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Ermittlung von ROI und Reichweite eigener Social Media Aktivitäten
Messung von Auswirkungen auf die Reputation
Marktforschung –Daten über Nutzer und deren Verhalten können auf Basis von Profilen
ermitteln werden
Auswahl von Metriken bzw. Messgrößen sowie das Setup der Datenerhebung sind
entscheidend
16. Marketing
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Social Media bietet Unternehmen enorme Chancen und Potenziale zur
Markenführung und Kommunikation.
Marketing Abteilungen können direkten Kontakt mit der Zielgruppe aufnehmen und
echte Dialoge führen
Zielgruppen können in die Kommunikation um Marken und Produkte eingebunden
werden
Aber Vorsicht:
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Wenn man Aktivitäten zur Vermarktung des Unternehmens startet, gibt es in aller Regel
keinen Weg mehr zurück
Planen Sie Ihre Aktivitäten sorgfältig. Auch wenn eine Fan-Seite auf Facebook billig ist, sind
die Ressourcen, die gebraucht werden, um schnell auf Post reagieren zu können, u.U.
bedeutend
Sind Reaktionen nicht authentisch und transparent erreichen sie auf Social Media
Plattformen schnell einen negativen „Buzz“
Beachten Sie Regeln und die Sprache der Plattformen, die bedient werden
Informieren Sie auch regelmäßig und umfangreich im eigenen Unternehmen
Besitzen Sie Offenheit gegenüber neuen Tools und Entwicklungen und die nötige
Flexibilität, sich schnell auf Veränderungen und Trends einzustellen
17. Beispiel Marketing: Lego Click
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LegoClick ist eine Community rund um Lego
Benutzer können Videos und Fotos hochladen, wie sie kreativ mit Lego umgehen
Benutzer geben Lego so Anhaltspunkte wie Produkte gestaltet und verbessert werden
können
18. Beispiel Marketing: Swarovski
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Swarovski besitzt eine FanPage bei facebook
Über 570.000 Personen
haben die Seite
angeschaut und positiv
bewertet
Nutzer stellt Posts und
Videos auf die Seite und
diskutiert mit den Fans
über die Inhalte
Inhalte werden regelmäßig
aktualisiert und die Seite
intensiv betreut
19. Personalmarketing
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Die persönlichen Erfahrungen von Freunden, Familienmitgliedern und Kommilitonen
bestimmen maßgeblich die Berufs- und die Arbeitgeberauswahl von Studenten
Über Soziale Netzwerke informieren sich Bewerber über das
Arbeitsklima, Hierarchiestrukturen und Vergütungsmodelle potentieller Arbeitgeber
Über Suche in Sozialen Netzwerken lassen sich einfach Mitarbeiter eines
Unternehmens identifizieren und kontaktieren
Negative Äußerungen zum Unternehmen und zum Arbeitsplatz halten potentiell
geeignete Kandidaten von der Bewerbung bei einem Unternehmen ab
Headhunter identifizieren vielfach potentielle Kandidaten in sozialen Netzwerken da
dort häufig Daten wie Qualifikationen, Berufserfahrung und personenbezogene Daten
frei zugängig sind
Die aktive Nutzung sozialer Netzwerke zur Personal-Akquise setzt häufig das
Engagement der eigenen Mitarbeiter voraus
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Eine solche Strategie bedarf oft eines Umdenkens im Unternehmen und ist mit den gleichen
Risiken behaftet wie das generelle Marketing
Personalabteilungen müssen sich mit dem Umgang von Tools und Plattformen vertraut
machen und neue Wege gehen
21. Rechtliches / Social Media Guideline
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Die Nutzung von (externen) Social Media Plattformen durch Mitarbeiter wirft
grundlegende Fragestellungen auf:
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Viele Unternehmen versuchen diese Problemstellungen mit einer Social-MediaGuideline anzugehen
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Eine Social-Media-Guideline muss daher zum einen festlegen, welche Inhalte die Mitarbeiter
publizieren dürfen und welche nicht
Weiterhin sollte sie den Mitarbeitern klar machen, dass sie die veröffentlichten Inhalte für
eine lange Zeit einer nicht klar definierten Öffentlichkeit zugänglich machen
In vielen Fällen regelt eine Social-Media-Guideline auch wie Social-Media-Plattformen
innerhalb der Arbeitszeit genutzt werden dürfen
•
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Welche von Mitarbeitern erstellten Inhalte können problematisch für ein Unternehmen
sein?
Sind sich die Mitarbeiter, die einen Inhalt auf einer Social Media Plattform erstellen, darüber
bewusst, für wen ihre selbst erstellten Inhalte sichtbar sind und was mit diesen Inhalten
geschieht?
Hier gilt es sorgfältig die Nutzen und Risiken gegeneinander abzuwägen
Außerhalb der Arbeitszeit lässt sich die Nutzung von Social Media Plattformen nicht
verbieten und auch Meinungsäußerungen bedingt einschränken
22. WIKIs, BLOGs und Netzwerke im Unternehmenseinsatz
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In vielen Unternehmen möchte man aus dem Internet bekannte Erfolgskonzepte wie
Wikis, Blogs und Soziale Netzwerke zum Nutzen des Unternehmens einsetzen
Eine erfolgreiche Umsetzung hängt aber maßgeblich davon ab, dass die
zugrundeliegenden Modelle der unterliegenden Plattformen bekannt und akzeptiert
sind
Häufige Probleme
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Aus dem Internet ist häufig das Endprodukt bekannt (z.B. Wikipedia), jedoch existiert keine
Vorstellung, welcher Aufwand und welche Ressourcen notwendig waren, um einen solchen
Status zu erreichen
Wikis werden häufig als Knowledge Management Systeme verstanden, jedoch wird die
Grundidee des User-Generated-Content nicht verstanden. Stattdessen setzt man immer
noch auf bewährte redaktionelle Systeme
Der Wert von Blogs liegt in den Kommentaren und der Reaktion darauf, nicht notwendig im
Post, der die Diskussion anstößt
Werden Inhalte aus Blogs und Wikis durch das Management entfernt, verlieren die neuen
Plattformen häufig an Glaubwürdigkeit und werden nicht mehr genutzt
Das Management unterstützt die Vorhaben nicht, in dem sie nicht selbst mit den neuen
Medien interagieren
23. Nutzen
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Sind die Einsatzbereiche und Nutzungsszenarien klar abgesteckt, lassen sich Wikis, BLOGs
und Soziale Netze auch erfolgreich im Unternehmen nutzen
Wikis
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Blogs
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Blog Plattformen leben häufig davon, dass auch Mitglieder des Senior Managements zu kritischen
Fragen Stellung beziehen
Kommentare und kritische Äußerungen sollten als Chance verstanden werden, mit den
Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen und Ängste abzubauen
Eine breite Diskussion zu Produkten und Technologie sowie das Wissen der internen Experten kann
helfen, Qualität zu verbessern, Verfahren zu optimieren und Produkte auf dem Markt auszurichten
Soziale Netzwerke
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Als Start bieten sich häufig Wikis in kleinen Teams an, welche einen starken Bedarf nach
Informationsaustausch und Abstimmungen haben
Beispielsweise lassen sich Wikis im Bereich des Service Desks (FAQs, Problem Management) sehr
gut einsetzen
Projektteams können Wikis effizient einsetzten, um schnell und effizient ein Projekt-Glossar
entstehen zu lassen
Zentrale Sammlung von Profildaten (Fähigkeiten & Qualifikationen, Interessen)
Identifizierung von Gleichgesinnten (BOF)
Aktuelle und verlässliche Kontaktdaten der Mitarbeiter
25. Zusammenfassung
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Social Media bezeichnet alle Medien (Plattformen), die im Internet benutzt
werden, um zu kommunizieren
Hervorstechende Merkmale sind die Interaktion und der durch die Nutzer erzeugten
Inhalte (User-Generated-Content)
Auch wenn der Deutsche Markt im internationalen Vergleich zurück liegt, haben Social
Media Plattformen auch in Deutschland einen erheblichen Einfluss auf Unternehmen
gewonnen
Unternehmen müssen sich heute aktiv mit diesem Thema auseinander setzen
Social Monitoring, Social Marketing und Social Personalmarketing sind die
Aktivitäten, die heute von Unternehmen angegangen werden
Der Umgang mit Social Media ist für Unternehmen häufig ein Change Management
Prozess
Intern kann eine Social-Media-Guideline helfen, das Thema anzugehen und
Unternehmen abzusichern
Bekannte Konzepte wie Wikis und Blogs lassen sich auch im Unternehmen intern
erfolgreich einsetzen