1. Business Bavaria Newsletter
Ausgabe 04 | 2013
Aus dem Inhalt
5 Minuten mit ...
Wilhelm Friedl, Geschäftsführer von
Zambelli mit Sitz in Grafenau
Seite 2
Top-Thema: Technologietransfer
Die Basis für Bayerns rasanten Innovationstakt
Seite 3
Bavaria in your briefcase
Tradition am Stiel: Maibäume
Seite 4 IZB Martinsried
„Kommunikationszentrum für Spitzenforschung“
Neues Boardinghouse am Wissenschafts- und Wirtschaftscampus Martinsried vier Millionen Euro in das vom IZB realisierte Projekt. Das Boardinghouse wird
unterstützt den Technologietransfer im Bereich Biotech. über 42 Zimmer zur Unterbringung von Experten der benachbarten Institute und
Die besten Biotech-Wissenschaftler der Welt werden ihren Aufenthalt in Bayern Gästen der Unternehmen im IZB verfügen. Der Wissenschafts- und Wirtschafts-
künftig noch effektiver nutzen können. Nach zweijähriger Planungsphase setz- campus Martinsried ist heute eines der größten Zentren Europas, in dem Grund-
te Staatsminister Martin Zeil Mitte März den Spatenstich für ein Boardinghouse lagenforschung, klinische Forschung und Technologie-Innovation auf einem Cam-
am Biotech-Standort Martinsried. „Hier entsteht im wahrsten Sinne des Wortes pus zusammengeführt sind. In direkter Nähe befinden sich neben dem IZB unter
ein Leuchtturm-Projekt“, sagte Zeil anlässlich des Festakts. Mit dem Gebäude anderem diverse universitäre Einrichtungen sowie die Max-Planck-Institute für
entstehe „ein topmodernes Kommunikationszentrum für Spitzenforschung“. Biochemie und Neurobiologie. Der Cluster Martinsried steht sinnbildlich für den
Die Einrichtung ermögliche Gastwissenschaftlern kurze Wege zu Instituten und in Bayern besonders intensiven Technologietransfer durch das Zusammenspiel
Unternehmen, freut sich Peter Hanns Zobel, Geschäftsführer des Martinsrieder von Forschung und Entwicklung. „Das Boardinghouse wird sich nahtlos in dieses
Innovations- und Gründerzentrums Biotechnologie (IZB). Der Freistaat investiert engmaschige Geflecht aus Forschung und Wirtschaft einfügen“, betont Zeil.
In eigener Sache: Mit neuem Corporate Design und mehr Service auf der Website
startet Invest in Bavaria in den Frühling
Mit dem neuen Internetauftritt unter www.invest-in-bavaria.com finden sich Die Website bietet ein besonderes Schmankerl für Freunde schöner Bilder: Den neu-
Investoren bei der Standortsuche künftig noch schneller zurecht. Durch eine en Imagefilm von Invest in Bavaria „Bayern – Ihr Standort. Ihre Zukunft.“ Der be-
intuitivere Menüführung, bildreiche Darstellung und viele interaktive Elemente kannte Regisseur Joseph Vilsmaier konnte für dieses Projekt gewonnen werden. Aus
verbindet die Plattform inhaltliche Informationen über den Wirtschaftsstandort dem Kinoerfolg „Bavaria – Traumreise durch Bayern“, entstand ein kurzer Film, der
und emotionale Einstimmung auf das bayerische Lebensgefühl. mit einzigartigen Luftaufnahmen und Sequenzen aus allen Landesteilen dem Zu-
Ein Highlight der neuen Website ist die interaktive Bayernkarte. Auf einen Klick schauer die Identität und Vielfalt Bayerns als Hochtechnologieland, wirtschaftliches
kann hier die Verteilung verschiedener Branchen und Cluster verfolgt werden. Kraftzentrum und zugleich kulturelle und landschaftliche Schatzkammer auf sym-
Von der Automobilindustrie über die Logistik bis zur Nanotechnologie stehen in pathische Art und Weise näher bringt. Auf dem YouTube Kanal von Invest in Bavaria
der Navigation 17 Branchen zur Auswahl. Die jeweils angegebenen Zahlen reprä- ist auch eine Langversion des Films von fünf Minuten zu sehen.
sentieren die angesiedelten Unternehmen einer Branche. So werden für mög- Passend zum Relaunch kann sich Invest in Bavaria mit einem neuen Logo schmü-
liche Investoren die Stärken der bayerischen Regionen auf einen Blick sichtbar. cken. Das Motiv zeigt einen weiß-blauen Pin, der sich aus einem Kranz von sieben
Der neue Internetauftritt bietet auch einen kompakten Überblick über das brei- Rauten zusammensetzt und damit die sieben Regierungsbezirke repräsentiert.
te Leistungsspektrum von Invest in Bavaria. Mit vielfältigen Möglichkeiten der Neu ist auch der „Reiseführer für Investoren“: In der Broschüre werden nicht
Kontaktaufnahme, aktuellen Veranstaltungstipps und Links zu internationalen nur Bayerns wirtschaftliche Spitzenleistungen und Förderprogramme erläutert,
Communities in Bayern. sondern auch die unterschiedlichen Kultur- und Freizeitmöglichkeiten der Regie-
rungsbezirke vorgestellt.
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2. 5 Minuten mit ...
Wilhelm Friedl,
Geschäftsführer von Zambelli mit Sitz in Grafenau
Seit mehr als 50 Jahren steht der Name Zambelli für Metallverarbeitung auf höchstem Niveau. Das Unternehmen fertigt Dachentwässerungsartikel, Regalanla-
gen und Metalldachsysteme, die in die ganze Welt exportiert werden. 50 Jahre, in denen Qualität eine ganz besondere Rolle gespielt hat. Und dafür gab es jetzt
sogar den bayerischen Qualitätspreis.
Neuentwicklungen den Grundstein für die erfolgreiche Wann wurde Zambelli gegründet, von wem und
Unternehmensentwicklung in den verschiedenen Pro- warum?
duktbereichen gelegt und über die Jahre sichergestellt. Das Unternehmen Zambelli wurde als Handwerksbe-
trieb für Kirchenrestaurierung von Herrn Franz Zam-
Wie wichtig ist für Zambelli der Standort Bayern? belli 1957 in Haus im Wald bei Grafenau gegründet.
Zambelli hat neben den drei Produktionsstandorten Heute ist daraus ein Industrieunternehmen mit ca.
in Niederbayern noch sechs weitere in Tschechien, 900 Beschäftigten geworden. Mit der Besonderheit,
Ungarn, Rumänien, Österreich und Italien. Die bayeri- dass trotz der internationalen Ausrichtung die Struk-
schen Standorte bilden die sogenannten Headquarters tur eines typischen bayerischen Familienunterneh-
für unsere vier Produktbereiche Dachentwässerung, mens erhalten geblieben ist.
RIB-ROOF, Regalsysteme und industrielle Metallbe-
arbeitung – auch für die ausländischen Standorte. Sie sind Geschäftsführer bei Zambelli. Bleibt da Zeit
Hier werden die strategischen Entscheidungen ge- für Freizeit im schönen Bayern?
troffen und die Neu- und Weiterentwicklung unserer Ich bin in der Unternehmensgruppe für den Geschäfts-
Herr Friedl, Sie haben gerade den bayerischen Quali- Produkte vorangetrieben. Der Standort Bayern ist für bereich RIB-ROOF mitverantwortlich. Das heißt für
tätspreis gewonnen. Was machen Sie so vorbildlich? uns sehr wichtig, vor allem die qualifizierten und mo- mich natürlich auch, viel auf Geschäftsreise zu sein.
Wir sind bestrebt, Prozesse, Produkte und Dienstleis- tivierten Mitarbeiter bilden das Fundament für den Aber in meiner Heimat im Bayrischen Wald, da wo
tungen im Unternehmen möglichst einfach, zuverläs- Erfolg der Unternehmensgruppe. andere Urlaub machen und Erholung suchen, fin-
sig und kundenfreundlich zu gestalten und diese stän- de ich die notwendige Ruhe und schöpfe Kraft für die
dig zu verbessern. Der Preis beweist uns, dass wir hier Ist Bayern also eine besonders gut geeignete Region, täglichen Herausforderungen.
auf dem richtigen Weg sind! um innovative Ideen umzusetzen?
Wir setzen wie gesagt bei der Umsetzung von innova-
Wie wichtig ist Ihnen die Balance aus Traditi- tiven Ideen sehr stark auf unsere qualifizierten und gut
on und Innovation? ausgebildeten Mitarbeiter. Dabei sind uns die in Bayern
Einer unserer Leitsprüche heißt: „Zambelli ist Visionär zur Verfügung stehenden Netzwerke, wie der Techno-
aus Tradition”. Der Firmengründer und Hauptgesell- logie Campus Freyung, die Hochschule Deggendorf und
schafter Franz Zambelli hat durch viele Patente und viele andere Einrichtungen, von großem Nutzen. Hauptbahnhof Wien
555.000
Zahl
des
Monats
Von 15. bis 21. April 2013 trifft sich die Baubranche zum 30. Mal auf der bauma auf dem Gelände anrollen werden. Als Weltleitmesse präsentiert die bauma ihren
– der internationale Fachmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbau- Besuchern Produktinnovationen aus aller Welt in den vier Themenfeldern „Rund
maschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte. Mit einer Gesamtausstellungsfläche um die Baustelle“, „Bergbau, Rohstoffgewinnung und
von 555.000 Quadratmetern ist es flächenmäßig die größte Messe der Welt. Im –verarbeitung“, „Baustoffherstellung“ und „Zulieferer und Dienstleistungen“.
vergangenen Jahr kamen insgesamt 3.256 Aussteller aus 53 Ländern sowie über Partnerland ist in diesem Jahr Indonesien – durch geplante Infrastruktur-Investi-
420.000 Besucher aus mehr als 200 Ländern. tionen von 465 Mrd. US-Dollar bis 2025 verspricht das südostasiatische Land viel
Den Platz braucht die Messe auch angesichts der gewaltigen Baumaschinen, die Potenzial für Geschäfts- und Investitionsmöglichkeiten.
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3. Top-Thema: Technologietransfer
Bayerns rasanter Innovationstakt hat gute Gründe
Derzeit lockt Bayern Firmen mit 19 Clustern aus den Bereichen Mobilität, Material-
entwicklung, Mensch und Umwelt, Informations- und Elektrotechnik sowie Dienst-
leistungen und Medien. Die Konglomerate sind nicht nur Forschungs-, sondern auch
Jobmotoren. So arbeiten alleine im Biotechnologie-Cluster München-Martinsried
etwa 3000 Menschen. Auch wegen des innovationsfreundlichen Klimas im Umfeld
des Münchner Biotech-Clusters hat der aus der Schweiz stammende Pharma-Riese
Roche gerade erst seinen Standort im oberbayerischen Penzberg massiv erweitert.
Ab Ende 2014 sollen dort Wirkstoffe für immunologische Tests hergestellt werden.
Konzernchef Franz B. Humer lobte beim Spatenstich der Werkserweiterung im März
die vorhandene Infrastruktur, die man auf der ganzen Welt suchen müsse. „Bioparks
wie in Regensburg oder Martinsried bei München sorgen für eine enge Verzahnung
von Wirtschaft und Forschung“, so Jürgen Schmude, Professor für Wirtschaftsgeo-
graphie an der Münchner LMU.
Im Cluster Neue Werkstoffe tüfteln derweil Forscher des Frauenhofer-Instituts ge-
Zahlreiche wissenschaftliche Institute arbeiten im Freistaat eng mit Unterneh- meinsam mit der Industrie an besonders leichten Materialen für den Automobilbau.
men zusammen, damit sich Forschungsinnovationen auch für wirtschaftliche Ziel ist eine deutliche Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes von Fahrzeugen. „Die
Erfolge nutzen lassen. Frage, welches Material sinnvollerweise verbaut wird, hängt stark von der Wirtschaft-
lichkeit ab“, erläutert Professor Rudolf Stauber, Sprecher des Clusters Neue Werkstoffe.
Bayerns Innovationsmotor brummt auch in Zeiten der Eurokrise: In keinem Bun-
desland meldeten Unternehmen und private Tüftler im vergangenen Jahr so viele Beispielhaft für gelungenen Technologietransfer ist auch das Technologie Centrum
Patente an wie im Freistaat. Das geht aus Zahlen hervor, die das Deutsche Patent- Westbayern in Nördlingen. Der schwäbische Forschungskomplex besteht aus einem
und Markenamt Mitte März in München veröffentlichte. Mit insgesamt 14 340 ange- „Innovations- und Gründerzentrum“, einem „IuK-Kompetenzzentrum“ sowie einem
meldeten Erfindungen verdrängte Bayern erstmals seit 2006 Baden-Württemberg „FuE Anwenderzentrum.“ In gemeinsamen Projekten mit seinen Kunden aus der
vom ersten Platz der eifrigsten Patentanmelder in Deutschland. Fast jedes vierte Privatwirtschaft entwickeln die dort beheimateten Forscher neue Verfahren, Kom-
deutsche Patent kam damit aus dem südlichsten Bundesland. ponenten und Produkte. Das Zentrum arbeitet eng mit der Uni Augsburg zusammen
und bildet das Herzstück eines „Process Automation Clusters“. Der Firmenverbund
„Ein rasanter Innovationstakt zeigt, dass sich deutsche Mittelständler nicht auf ihren bündelt Aktivitäten auf den Gebieten Technologie und Personalentwicklung, ge-
Erfolgen ausruhen“, sagte die Präsidentin des Patentamts, Cornelia Rudloff-Schäffer, meinsame Beschaffung sowie Lieferanten und Partneraufbau.
anlässlich der Vorstellung der Statistik. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der
angemeldeten Ideen und Erfindungen in Bayern 2012 um stolze 4,5 Prozent. Mehr als 100 Institutionen und Forschungseinrichtungen stellen zudem im bay-
erischen Technologie-Transfer-Verbund ihre Kompetenz zur Verfügung. Mit unter-
Bayerns Erfindungsreichtum ist freilich kein Selbstläufer. Damit die wissenschaftli- schiedlichen Schwerpunkten und Leistungen greifen sie im Beratungsprozess auf
che Forschung eine möglichst breite Palette von Produktinnovationen oder gar neue ihre langjährige Erfahrung und eine enge Verzahnung im regionalen Umfeld zurück.
Technologien hervorbringt, bedarf es einer engen Verzahnung zwischen staatlicher Mitglieder des TT-Netzes sind unter anderem Bayerns Hochschulen für angewandte
und privatwirtschaftlicher Forschung. Wohl nirgendwo in Deutschland sind Hoch- Wissenschaften, die Universitäten, die Industrie- und Handelskammern, sowie di-
schulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen auf der einen und die Ent- verse außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie die Frauenhofer-Institute. So
wicklungsabteilungen der Unternehmen auf der anderen Seite so gut miteinander entwickelt etwa die vom Land getragene Fortiss GmbH mit einer Reihe namhafter
vernetzt wie im Freistaat. Partner aus Forschung eine neue Systemarchitektur für Elektroautos.
In den vergangenen beiden Jahrzehnten investierte die Staatsregierung Milliarden- Eine zentrale Rolle bei der Förderung innovativer Firmen spielt auch das 2010 von der
summen aus Privatisierungserlösen flächendeckend in den Aufbau der bayerischen Staatsregierung gegründete Haus der Forschung. Es unterstützt in Bayern angesie-
Forschungslandschaft. Zahlreiche Cluster, etwa in den Bereichen Medizintechnik delte Unternehmen bei der Technologieförderung. Mehr als 1.000 Firmen haben die
oder Automotive, bündeln im südlichsten Bundesland Kompetenzen und For- über 140 Mitarbeiter des Hauses der Forschung seit dessen Gründung bereits beraten,
schungsmittel. Von der Staatsregierung extra geschaffene Einrichtungen wie das wie mit den richtigen Forschungsanträgen unbürokratisch Fördermittel des Bundes
Haus der Forschung oder eine Reihe von Technologie- und Gründerzentren beraten oder der Europäischen Union akquiriert werden können. Auch hier zeigt sich wieder
und unterstützen forschungswillige Firmen. Im Rahmen seiner Cluster-Offensive die vorbildliche Vernetzung aus Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand. Im
fördert die Staatsregierung auch weiterhin mit bedeutenden Summen die landes- Haus der Forschung kooperieren vier Partner: Die Bayerische Forschungsallianz (Bay-
weite Netzwerkbildung zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Dienst- FOR), die Bayerische Forschungsstiftung, Bayern Innovativ und das Innovations- und
leistern und Kapitalgebern. Technologiezentrum Bayern (ITZB) arbeiten am Gewerbemuseumsplatz in Nürnberg
sowie in der Prinzregentenstraße in München jeweils unter einem Dach.
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