Folien der Studienpräsentation der Studie "Wo der Spaß aufhört ... Jugendliche und ihre Perspektive auf Konflikte in Sozialen Netzwerkdienste" http://www.jff.de/studie_online-konflikte im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) 7.2.2012
Bloggen, twittern, liken: Partizipation im und mit dem Social Web Herausforde...
Wo der Spaß aufhört ... Jugendliche und ihre Perspektive auf Konflikte in Sozialen Netzwerkdiensten
1. Wo der Spaß aufhört ...
Jugendliche und ihre Perspektive auf
Konflikte in Sozialen Netzwerkdiensten
Dr. Ulrike Wagner
Niels Brüggen
Peter Gerlicher
Mareike Schemmerling
Studie im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM)
Vorgestellt am Safer Internet Day 2012 (07.02.2012)
Medienpädagogik in Forschung und Praxis | www.jff.de
2. Wo der Spaß aufhört ...
Konflikte aus der Sicht von Jugendlichen
„„...wenn das Erwachsene sind, dann wissen die auch nicht,
wie das Jugendliche in unserem Alter so lösen würden, und
was man da lächerlich findet und was halt eben ein
No-Go ist (...) dass man dann das sowieso nicht macht, was
die einem sagen.“ (Junge, Gymnasium)
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3. 5. Konvergenzstudie: „Das Internet als
Rezeptions- und Präsentationsplattform“
Ziel: Abschätzung der Bedeutung des Online-Medienhandelns von
Heranwachsenden für ihre Lebensvollzüge
1. Abschnitt: Analyse jugendnaher Plattformen und
ausgewählter Selbstdarstellungen
von 14- bis 20-Jährigen 2007-2009
2. Abschnitt: Untersuchung der Nutzerseite 2009-2012
1. Teilstudie 2009/2010
2. Teilstudie 2011/2012
Jugendliche und ihre Perspektive auf
Konflikte in Sozialen Netzwerkdiensten
im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM)
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4. Ausgangspunkte
Perspektive der Erwachsenen / Bild in den Medien
Fokus auf „Cyber-Mobbing“ und problembehaftetes Verhalten in
Sozialen Netzwerkdiensten
Erkenntnisse aus der 1. Teilstudie
Jugendliche schildern selbst Konfliktsituationen, z.B. in Bezug auf das
Einstellen von Bildern
Konsequenzen für die medienpädagogische Forschung
Bandbreite an Konfliktsituationen muss zum Gegenstand werden
Perspektive der Jugendliche ist zentral für ein umfassendes Verständnis
von Konflikten
Adäquate pädagogische Strategien müssen an dieser Perspektive
ansetzen
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5. Verständnis von Konflikten
eingebettet in soziale Beziehungen
z.B. mit Familie, Peergroup, Bezugspersonen
Etablierung konstruktiver
Konfliktlösungen als
Aufgabe des Jugendalters
Zur Bewältigung von
Entwicklungsaufgaben
Unterschiedliche
Anforderungen der
Ausformungen
von Konflikten Lebenswelt
Konstruktiv bis aggressiv
(Cyber-)Mobbing als
extreme Ausprägung
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6. Aufbau der Teilstudie
• Umgangsweisen und erlebte
Konfliktsituationen
Gruppenerhebungen
61 Jugendliche
• Geschlecht: männlich (35), weiblich (26)
• Alter: 13 bis 16 Jahre
• Bildung: 30 Hauptschule,
31 Realschule/Gymnasium
Durchführung in 13 Kleingruppen
Fokusplattform: facebook.com
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7. Aufbau der Teilstudie
• Umgangsweisen und erlebte
Konfliktsituationen
Gruppenerhebungen
• Handlungsoptionen bei Online-Konflikten
(Rollenspiel/Szenario)
61 Jugendliche
• Geschlecht: männlich (35), weiblich (26)
• Alter: 13 bis 16 Jahre
• Bildung: 30 Hauptschule,
31 Realschule/Gymnasium
Durchführung in 13 Kleingruppen
Fokusplattform: facebook.com
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8. Aufbau der Teilstudie
• Umgangsweisen und erlebte
Konfliktsituationen
Gruppenerhebungen
• Handlungsoptionen bei Online-Konflikten
(Rollenspiel/Szenario)
61 Jugendliche
• Unterschiede im Konflikthandeln
• Geschlecht: männlich (35), weiblich (26) zwischen online und offline
• Alter: 13 bis 16 Jahre
• Bildung: 30 Hauptschule,
31 Realschule/Gymnasium
Durchführung in 13 Kleingruppen
Fokusplattform: facebook.com
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9. Aufbau der Teilstudie
• Umgangsweisen und erlebte
Konfliktsituationen
Gruppenerhebungen
• Handlungsoptionen bei Online-Konflikten
(Rollenspiel/Szenario)
61 Jugendliche
• Unterschiede im Konflikthandeln
• Geschlecht: männlich (35), weiblich (26) zwischen online und offline
• Alter: 13 bis 16 Jahre • Rolle von Dritten in Online-Konflikten
• Bildung: 30 Hauptschule,
31 Realschule/Gymnasium
Durchführung in 13 Kleingruppen
Fokusplattform: facebook.com
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10. Aufbau der Teilstudie
• Umgangsweisen und erlebte
Konfliktsituationen
Gruppenerhebungen
• Handlungsoptionen bei Online-Konflikten
(Rollenspiel/Szenario)
61 Jugendliche
• Unterschiede im Konflikthandeln
• Geschlecht: männlich (35), weiblich (26) zwischen online und offline
• Alter: 13 bis 16 Jahre • Rolle von Dritten in Online-Konflikten
• Bildung: 30 Hauptschule, • Einschätzung von Unterstützungs-
optionen und -angeboten
31 Realschule/Gymnasium
Durchführung in 13 Kleingruppen
Fokusplattform: facebook.com
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11. Aufbau der Teilstudie
Gruppenerhebungen Forschungsfragen
61 Jugendliche Welche Konflikte sprechen die Jugendlichen an?
Wie verhandeln sie online Konflikte?
• Geschlecht: männlich (35), weiblich (26)
• Alter: 13 bis 16 Jahre
Welche Bedeutung haben Konflikte in Online-Medien
• Bildung: 30 Hauptschule,
für die Lebensführung der Jugendlichen?
31 Realschule/Gymnasium
Wo brauchen die Jugendlichen Unterstützung?
Durchführung in 13 Kleingruppen
Wie kann ihnen Unterstützung zugutekommen?
Fokusplattform: facebook.com
Welche Konsequenzen sind für die
Medienpädagogik daraus zu ziehen?
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12. Ergebnisse –
Online-Konflikte aus Sicht von Jugendlichen
„Streitereien über Facebook passieren öfter als in der Schule.
Wir streiten eigentlich mehr in Facebook, also nicht streiten,
aber Diskussionen.“ (Mädchen, Hauptschule)
Mediale Rahmung Konfliktformen
Soziale Struktur Handlungsoptionen
Unterstützungsangebote
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13. Ergebnisse –
Online-Konflikte aus Sicht von Jugendlichen
Personengruppen, mit denen die Befragten
über Soziale Netzwerkdienste Kontakt haben
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14. Ergebnisse –
Online-Konflikte aus Sicht von Jugendlichen
Personengruppen, mit denen die Befragten
bereits online Konflikte hatten
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15. Ergebnisse –
Online-Konflikte aus Sicht von Jugendlichen
‚Spaß-Streit‘
Meinungsverschiedenheit
Streit
Mobbing
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16. Ergebnisse –
Online-Konflikte aus Sicht von Jugendlichen
‚Spaß-Streit‘
„Also ich mobbe jetzt nicht wirklich einen Schüler (…), bei
mir ist es kein Mobbing, sondern eher so spaßhaft gemeint,
aber das weiß diejenige Person eigentlich auch.“
(Junge, Gymnasium)
Enthemmende Dynamiken
Missverständnisse (mit Freundesfreunden)
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17. Ergebnisse –
Online-Konflikte aus Sicht von Jugendlichen
‚Spaß-Streit‘
Meinungsverschiedenheit
„Zu Facebook geht man ja auch um Streit
Freunde zu treffen und mit Freunden zu
schreiben und nicht um dann Stress zu
haben (…)“ (Junge1, Gymnasium)
„Ich hab mich da noch nie gestritten, halt nur
Meinungsverschiedenheiten“ (Junge2,
Gymnasium)
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18. Ergebnisse –
Online-Konflikte aus Sicht von Jugendlichen
‚Spaß-Streit‘
Meinungsverschiedenheit
Streit
„Cybermobbing, da muss Stopp sein.“ (Junge,
Hauptschule) Mobbing
Unschärfen in den Grenzziehungen
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19. Ergebnisse –
Online-Konflikte aus Sicht von Jugendlichen
‚Spaß-Streit‘
Meinungsverschiedenheit
Streit
Vorkommen
im Alltag
Mobbing
Grad der Eskalation
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20. Ergebnisse –
Handlungsoptionen in Online-Konflikten
‚Spaß-Streit‘
Meinungsverschiedenheit
Streit
Mobbing
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21. Ergebnisse – Handlungsoptionen
Verschränkung von on- und offline Bezügen
„Also persönlich reden hilft immer, weil dann ist die
Person auch viel überzeugter von dem, was du sagst.
Zum Beispiel, wenn du jetzt im Internet irgendwelche
Gründe nennst, dann ist das glaub ich einem ziemlich
egal und wenn man es persönlich sagt, dann ist es
irgendwie glaubwürdiger.“ (Junge, Hauptschule)
Reflexion der medialen Kommunikationsbedingungen
Hinweise auf Wertorientierungen im Konflikthandeln
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22. Ergebnisse – Handlungsoptionen
Verschränkung von on- und offline Bezügen
Beleidigung/Bloßstellung
Ausgrenzung
Einschüchterung
Provokation
Herausforderungen durch mediale Rahmung
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23. Ergebnisse – Handlungsoptionen
Auswahl ‚angemessener‘ Optionen
Beleidigung/Bloßstellung
„Nein, nicht schlagen. Schlagen ist Ausgrenzung
keine gute Lösung …“ (Junge 1, G5
Hauptschule) Einschüchterung
Provokation
„„Doch Schlagen ist ‘ne gute Lösung (...), aber
legales Schlagen mit Boxhandschuhen und UFC-
Übertragung, weißt schon, wie im Fernsehen ...“
(Junge 2, G5 Hauptschule)
Einschätzungen der Angemessenheit sind sozio-
kulturell geprägt
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24. Ergebnisse – Handlungsoptionen
Ignorieren und Souveränität
? Ignorieren ?
„Oder, wenn jemand einem dumm kommt, einfach ignorieren,
nicht zurückschreiben.“ (Mädchen, G3 Hauptschule)
„Das [Ignorieren] ist dann aber auch feige.“ (Junge,
G11 Gymnasium)
Anspruch auf Souveränität im Handeln
Scheinlösungen im Konflikthandeln
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25. Ergebnisse –
Die ambivalente Rolle von Dritten
Entscheidungskriterien
› Unterstützung soll die Souveränität der Konfliktparteien
respektieren
› Einmischen nur, wenn es durch den Eskalationsgrad
gerechtfertigt ist
› Konsequenzen für die eigene Person abschätzen
› Unterstützung nur für Freundinnen und Freunde
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26. Ergebnisse –
Ansprüche an Unterstützungsangebote
Vertrauensverhältnis Freundeskreis
Erwartbarkeit Streitschlichter
Eltern
Vertraulichkeit Pädagog/innen
Lehrkräfte
Unterstützung der eigenen
Workshops
Handlungsfähigkeit
Internetseiten
Kenntnis jugend- und netzspezifischer Melde-Funktion
Umgangsformen
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27. Ergebnisse –
Online-Konflikte aus Sicht von Jugendlichen
Mediale Rahmung Konfliktformen
Soziale Struktur Handlungsoptionen
Unterstützungsangebote
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28. Wo der Spaß aufhört ...
Konflikte in mediatisierten sozialen Beziehungen
Soziale Beziehungen und damit auch Konflikte sind lebensweltlich
gerahmt (insbesondere ersichtlich über Wertvorstellungen, z.B. in
Bezug auf Gewalt)
Komplexe Regeln in der Kommunikation von Peergroups sind für
Außenstehende schwer zu durchblicken (z.B. ‚Ignorieren‘)
Zeit- und Ortsunabhängigkeit der Interaktion können enthemmende
Dynamiken entfalten
In Konfliktfällen entsteht ein Spannungsverhältnis zwischen
vertraulicher und öffentlicher Kommunikation
Soziale Netzwerkdienste fungieren als ‚Bühne‘ für Konflikte
• Öffentliche Kommunikation als Konfliktanlass
• Öffentlichkeit als (selbstgewählte) Arena für Konflikte
• Das ‚Publikum‘ als potenzieller Konfliktverstärker
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29. Wo der Spaß aufhört ...
Herausforderungen für die pädagogische Arbeit
Perspektive der Jugendlichen als Grundlage für die eigene Arbeit
• Bandbreite von (Online-)Konfliktformen thematisieren und
Handlungsmöglichkeiten diskutieren
• Motive und Wertvorstellungen der Jugendlichen aufgreifen
Wertorientierungen im Konflikthandeln reflektieren
• Spannungsverhältnis zwischen Erfahrungen aus der eigenen
Lebenswelt und gesellschaftlich akzeptierten Normen und
Werten aufgreifen
• Wunsch nach Autonomie und Selbstbestimmung aufgreifen
Konstruktive Konfliktlösungsformen gemeinsam entwickeln
• Eskalierende Konfliktformen problematisieren und
Lösungswege entwickeln
• Mitverantwortung stärken
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30. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Dr. Ulrike Wagner
Niels Brüggen
Peter Gerlicher
Mareike Schemmerling
Download der Studie:
www.blm.de
www.jff.de/studie_online-konflikte
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