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P RAGMATISCHES R ISIKOMANAGEMENT
     Methodentag Projektmanagement




           Jorg Floegel, PMP
            ¨
             Gesch¨ ftsfuhrer
                  a     ¨



           19. September 2009
A GENDA


1 Z IELE


2 E INORDNUNG


3 G RUNDLAGEN


4 V ORGEHEN


5 I HRE F RAGEN
Z IELE DES W ORKSHOPS



Ihre Erkenntnisse
 1   Verst¨ ndnis der Grundlagen
          a
 2   Verst¨ ndnis der Prozesse
          a
 3   Praktisches, pragmatisches Vorgehen
 4   Darstellung von Risiken
proiectum
lat. “Das nach vorn Geworfene”
rhizikon
griechisch ”Klippe”
E INORDNUNG




 ”bekanntes Unbekanntes”
            =

”unbekanntes Unbekanntes”
M ERKMALE EINES P ROJEKTS




Ein Projekt zeichnet sich aus durch:

 1   Neuartigkeit
 2   Komplexit¨ t
              a
 3   Planungshorizont
WARUM R ISIKOMANAGEMENT ?
P ROJEKTMANAGEMENT


Zentrale Handlungsfelder

 1   Risikomanagement
 2   Management des Projektumfangs
 3   Zeitplanung
 4   Kostenmanagement
 5   Qualit¨ tsmanagement
           a
 6   Personalmanagement
 7   Management der Projektkommunikation
 8   Beschaffungsmanagement
Ihre Risiken!
D EFINITION

Drei Bestandteile des Risikos
 1   Ursache
 2   Risiko-Ereignis
 3   Schadens-Auswirkung




Zus¨ tzliche Faktoren
   a
 1   Relevanter Zeitraum
 2   Risiko-Treiber
R ISIKO -B ESCHREIBUNG




Risiko ⇒ (Ursache; Ereignis; Auswirkung)
S EMANTIK


Ursache:
Aufgrund der ....


Ereignis:
kann es zu ...... kommen,


Auswirkung:
was zu ...... fuhrt.
               ¨
Zuruck zu Ihren Risiken!
   ¨
PARAMETER DES R ISIKOS


Risiken werden bestimmt durch
  1   Eintrittswahrscheinlichkeit
  2   Hohe der Auswirkung
       ¨




Berechnung der Risiko-Kennzahl
RK = Wahrscheinlichkeit * Auswirkung
A BGRENZUNGEN I



Interne Risiken             Externe Risiken
  • Unternehmens-intern       • Generelle
  • Operativ beeinflussbar       Rahmenbedingungen
  • Gefahr der                • Umwelteinflusse
                                          ¨
   ”Betriebsblindheit”        • Selten operativ
                                beeinflussbar
                              • Strategischer Aspekt
A BGRENZUNGEN II




Merke:
Probleme sind keine Risiken (mehr)!
R ISIKOMANAGEMENT




Was - Wann - Wie
P HASEN DES R ISIKOMANAGEMENTS
Risiko-Identifizierung
R ISIKO -I DENTIFIZIERUNG




Welche   Gefahren drohen Ihrem Projekt?
R ISIKO -I DENTIFIZIERUNG

Ziele
  • Erkennung und Benennung von Risiken
  • Dokumentation der Risiken

Methoden
  • Analyse der Projektdokumente
  • Orientierung an einem Risiko-Struktur-Baum
  • Workshop zur Risiko-Identifikation
  • Interviews
  • Erstellung einer ”Risiko-Karte”
    (Risk Concept Map)
R ISIKO -S TRUKTUR
R ISIKO -K ARTE
R ISIKO -I DENTIFIZIERUNG




Ergebnisse

 • Risiko-Register
 • Risiko-Karte
 • (Aktualisierter) Risiko-Strukturbaum
R ISIKO -R EGISTER


Risiko-Register
Projekt: Entwicklung eines Systems zur Robotersteuerung

Projektbudget: e 1 500 000,00
  Nr.      ID         Bereich          Ursache                   Ereignis                 Auswirkung
                                       Bedingt durch ...,        kann es zu ... kommen,   was zu ... fuhrt.
                                                                                                      ¨
  1      090815-1     Vertrag          Alter Vertrag             fehlende Regelungen      Nachverhandlungen
  2      090815-2     Design           Fehlende Erfahrungen      Designlucken
                                                                          ¨               Nacharbeit
  3      090816-1     Personal         Nichtverfugbarkeit
                                                  ¨              Nachschulungen           zus¨ tzl.Kosten
                                                                                             a
  4      090816-2     Anforderungen    Unvollst¨ ndig
                                                a                zus¨ tzl. Anforderg.
                                                                     a                    zus¨ tzl.Kosten
                                                                                             a
  5      090819-1     Architektur      Neue Architektur          luckenhaft
                                                                  ¨                       zus¨ tzl. Erweiterungen
                                                                                             a
  6      090815-2     Design           Fehlende Schnittstellen   Inkompatibilit¨ ten
                                                                                 a        zus¨ tzl. Entwicklg.
                                                                                             a
  7      090816-1     Vertrag          Keine internat. Regelg.   Polit. Verzog.
                                                                            ¨             Aufw¨ ndg. Verhandlg.
                                                                                                a
  8      090816-2     Anforderungen    Internat. untersch.       Interessenkonfl.          zus¨ tzl.Kosten
                                                                                             a
  9      090816-1     Software         Fehlende Erf. Prog.Spr.   Nachschulungen           zus¨ tzl.Kosten
                                                                                             a
  10     090816-2     Test             Fehlende Testspez.        Fehler bei Prod.Eins.    Nacharbeit
Qualitative Risiko-Analyse
Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE




Welcher   Natur sind die Gefahren?
Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE




Zentrale Aspekte:

 • Beschreiben, Interpretieren und Verstehen
 • Klassifizieren
 • Hypothesen
Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE



Zielsetzung

 • Verst¨ ndnis der Risiko-Situation
        a
 • Zuordnung von Verantwortung
 • Priorit¨ ten
          a
 • Basis fur die Einleitung von Maßnahmen
          ¨
Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE




Wie Sie vorgehen:

 • Workshop
 • Risiko Register
 • Expertenbefragungen
Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE


Ergebnisse

 • Aktualisiertes Risiko-Register
 • Eintrittswahrscheinlichkeiten
 • Hohe der Auswirkungen
    ¨
 • Klassifizierungen & Priorit¨ ten
                             a
 • Summe der Risikokennzahlen
 • Grafische Darstellungen
Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE

Erweiterung des Risiko-Registers
(Sortierung absteigend nach Risiko-Kennzahl)
    Nr.   Verantw.        Phase    Wahrsch.   Schadenshohe
                                                        ¨     % vom Budget   Risiko-Kennzahl
     6    J. Maier          K       60%                890k       59%                   534k
     3    C. Neumann      K-P-A     50%                800k       53%                   400k
     1    J. Calahan      K-P-A     62%                500k       33%                   310k
    10    C. Bode          A-S      32%                630k       42%                   202k
     7    C. Neumann     K-P-A-S    34%                250k       17%                    85k
     4    C. Bode         K-P-A     10%              1 050k       70%                   105k
     5    S. Connor         K        9%              1 000k       67%                    90k
     9    C. Neumann        A       18%                290k       19%                    52k
     2    I. McDonnell      P       25%                120k       8%                     30k
     8    C. Bode          K-P      15%                120k       8%                     18k
                                                                                      1 826k


Legende
K: Konzeptphase
P: Planungsphase
A: Ausfuhrungsphase
        ¨
S: Schlussphase
Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE


Zur Erinnerung: Identifizierte Risiken

 Nr.     ID       Bereich         Ursache                   Ereignis                 Auswirkung
                                  Bedingt durch ...,        kann es zu ... kommen,   was zu ... fuhrt.
                                                                                                 ¨
 1     090815-1   Vertrag         Alter Vertrag             fehlende Regelungen      Nachverhandlungen
 2     090815-2   Design          Fehlende Erfahrungen      Designlucken
                                                                     ¨               Nacharbeit
 3     090816-1   Personal        Nichtverfugbarkeit
                                             ¨              Nachschulungen           zus¨ tzl.Kosten
                                                                                        a
 4     090816-2   Anforderungen   Unvollst¨ ndig
                                           a                zus¨ tzl. Anforderg.
                                                                a                    zus¨ tzl.Kosten
                                                                                        a
 5     090819-1   Architektur     Neue Architektur          luckenhaft
                                                             ¨                       zus¨ tzl. Erweiterungen
                                                                                        a
 6     090815-2   Design          Fehlende Schnittstellen   Inkompatibilit¨ ten
                                                                            a        zus¨ tzl. Entwicklg.
                                                                                        a
 7     090816-1   Vertrag         Keine internat. Regelg.   Polit. Verzog.
                                                                       ¨             Aufw¨ ndg. Verhandlg.
                                                                                           a
 8     090816-2   Anforderungen   Internat. untersch.       Interessenkonfl.          zus¨ tzl.Kosten
                                                                                        a
 9     090816-1   Software        Fehlende Erf. Prog.Spr.   Nachschulungen           zus¨ tzl.Kosten
                                                                                        a
 10    090816-2   Test            Fehlende Testspez.        Fehler bei Prod.Eins.    Nacharbeit
K ALIBRIERUNG


Wahrscheinlichkeits-Kategorien
 Wahrschein-     Kategorie
  lichkeit
   ≤ 10%            1
   ≤ 20%            2
   ≤ 35%            3
   ≤ 50%            4
   > 50%            5



Schadens-Kategorien
    Qualit¨ t
            a              Termin           Kosten   Kategorie
     gering               minimal           ≤ 10%        1
    moderat              ≤ 1 Monat          ≤ 20%        2
     kritisch            ≤ 2 Monate         ≤ 45%        3
  Inakzeptabel           >2 Monate          ≤ 60%        4
 Umgehung mgl.
  Inakzeptabel       Termin nicht haltbar   ≤ 100%      5
 KEINE Umgehg.
¨
                         R ISIKO -W URFEL
Wahrscheinlichkeits-Kategorie



     5                   6

     4              1    3

     3     2    7   10

     2     8    9

     1                       4, 5
           1    2  3    4   5
            Schadenskategorie
Quantitative
Risiko-Analyse
Q UANTITATIVE R ISIKO -A NALYSE




Wie hoch   genau ist das Risiko-Potenzial?
Q UANTITATIVE R ISIKO -A NALYSE




Zielsetzung

 • Detaillierte Analyse
 • Konkrete Zahlen
 • Grafische Darstellungen
Q UANTITATIVE R ISIKO -A NALYSE




Methoden
 • Verfahren des Operations Research
 • Monte-Carlo-Analyse
 • Entscheidungsbaum-Analyse
M ONTE C ARLO A NALYSE



  Phase              Gering   Mittel   Hoch
  Konzept             130k     210k     295k
  Planung             310k     490k     680k
  Ausfuhrung
       ¨              790k    1 290k   1 640k
  Abschluss           980k    1 250k   1 985k
  Summe              2 210k   3 240k   4 600k


Mittelwert: 3 350k
K UMULIERTE B ETRACHTUNG
¨
Strategien fur Risiken und
         Chancen
R ISIKO -S TRATEGIEN




Wie   handeln Sie?
Z IELSETZUNG
Wahrscheinlichkeits-Kategorie



     5                   6

     4              1    3

     3     2    7   10

     2     8    9

     1                       4, 5
           1    2  3    4   5
            Schadenskategorie
Z IELSETZUNG
Wahrscheinlichkeits-Kategorie



     5                   6

     4              1    3

     3     2    7   10

     2     8    9

     1                       4, 5
           1    2  3    4   5
            Schadenskategorie
S TRATEGIE -E NTWICKLUNG



Standard-Strategien fur Risiken
                     ¨

  • Akzeptanz
  • Linderung
  • Vermeidung
    ¨
  • Ubertragen
S TRATEGIE -E NTWICKLUNG




Dokumentieren Sie:
 • Warnzeichen
 • Ausloser
       ¨
 • Symptome
E INLEITUNG VON M ASSNAHMEN



Nr.   Strategie      Maßnahme                          Kosten   Wahrsch.   Schaden    vom     RKZ
                                                                   NEU        NEU    Budget   NEU
6     Linderung      Erstellung Schnittstellenspezi-     150k       33%       450k    30%     149k
                     fikation
3     Vermeidung     Einbindung externes SW-Haus         200k       20%       400k    27%      80k
1     Vermeidung     Einschaltung Juristen               120k       35%       300k    20%     105k
10    Linderung      Erstellung Testspezifikation         130k       10%       360k    24%      36k
7     Linderung      Einschaltung Juristen               120k       20%       150k    10%      30k
4     Vermeidung     Verifikation der Anforderungen        80k        5%       500k    33%      25k
5     Linderung      Review durch externe Experten       100k        5%       500k    33%      25k
9     ¨
      Ubertragung    Zulieferung von ext. SW-Haus        110k        9%       120k     8%      11k
                     zum Festpreis
2     Akzeptanz      Keine Aktion                         0k        25%       120k    8%       30k
8     Akzeptanz      Keine Aktion                         0k        15%       120k    8%       18k
                                                       1 010k                                 508k
E RGEBNIS NACH M ASSNAHMEN
Wahrscheinlichkeits-Kategorie



     5

     4

     3     2     1   6,

     2    7, 8       3

     1     9      4,5,
                   10
           1    2  3    4   5
            Schadenskategorie
P ROJEKT-B UDGET




                  Position   Kosten    Erl¨ uterung
                                          a
            Projektkosten     1 500k   basierend auf initialer Kalk.
      Kosten Maßnahmen       1 010k    Kosten fur Maßnahmen
                                                ¨
+           Risiko-Kosten       508k   basierend auf Risiko-Kennzahl
+   Management-Reserve                 fur das unbekannte Unbekannte
                                        ¨
=   Projekt-Gesamtkosten     3 018k
PARADIGMA
S TRATEGIE -E NTWICKLUNG



Standard-Strategien fur Chancen
                     ¨

 • Ausschopfen
         ¨
 • Teilen
 • Erweitern
 • Akzeptieren
Risiko-Kontrolle
R ISIKO -K ONTROLLE




Am   Steuerrad!
P ROJEKTPHASEN
K ONTINUIERLICHES M ANAGEMENT




Hinterfragen Sie, was Sie erwarten

  • Durchfuhrung von Audits
          ¨
  • Regelm¨ ßige Wiederholung des RM-Prozesses
          a
  • Risiko-Ausloser beachten
               ¨
P ROJEKT-R EVIEW



Stellen Sie kritische Fragen:

  1   Welches sind die Top-5-Risiken?
  2   Gibt es eine zentrale Risiko-Datenbank?
  3   Wann wurden die Daten zuletzt aktualisiert?
  4   Wie hat sich die RKZ entwickelt?
  5   Sind alle Teammitglieder eingebunden?
K ONTINUIERLICHE A NALYSE
A USREDEN


Seien Sie gefasst auf:

  1   Die Bekanntmachung von Risiken verhindert das Projekt!
  2   Unser Job ist Software-Entwicklung - nicht Burokratie!
                                                  ¨
  3   Wir haben weder Kosten- noch Terminrisiken, da die neue
      Technologie unsere Produktivit¨ t enorm erhoht!
                                    a            ¨
  4   Wir mussen Abkurzungen nehmen, um unsere Ziele zu
             ¨      ¨
      erreichen!
  5   Realistische Sch¨ tzungen will niemand horen!
                      a                       ¨
FAZIT



Erfolgskriterien

 1   Risiko-Management ist eine Management-Verantwortung
 2   Risiko-Management muss zentraler Bestandteil der
     Organisation sein
 3   Risiko-/Projekt-Manager mussen ad¨ quat ausgebildet sein
                              ¨       a
 4   Das ganze Team muss beteiligt werden
 5   Schaffen Sie eine positive Haltung gegenuber Risiken
                                             ¨
Planung des
Risikomanagements
P LANUNG DES R ISIKOMANAGEMENTS


Beschreiben Sie,


      was Sie meinen,


            wie Sie vorgehen und



                   was Sie erwarten.
R ISIKOMANAGEMENT-P LAN



Zielsetzung

 • Beschreibung der Vorgehensweise
 • Begriffserl¨ uterungen
              a
 • Zuordnung von Verantwortung
 • Definition von Metriken und Parametern
 • Definition Standard-Strategien
 • Berichts- und Eskalationslinien
Ihre Fragen!
Fin!
Vielen Dank fur Ihr Interesse!
             ¨

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  • 2. P RAGMATISCHES R ISIKOMANAGEMENT Methodentag Projektmanagement Jorg Floegel, PMP ¨ Gesch¨ ftsfuhrer a ¨ 19. September 2009
  • 3. A GENDA 1 Z IELE 2 E INORDNUNG 3 G RUNDLAGEN 4 V ORGEHEN 5 I HRE F RAGEN
  • 4. Z IELE DES W ORKSHOPS Ihre Erkenntnisse 1 Verst¨ ndnis der Grundlagen a 2 Verst¨ ndnis der Prozesse a 3 Praktisches, pragmatisches Vorgehen 4 Darstellung von Risiken
  • 5. proiectum lat. “Das nach vorn Geworfene”
  • 7. E INORDNUNG ”bekanntes Unbekanntes” = ”unbekanntes Unbekanntes”
  • 8. M ERKMALE EINES P ROJEKTS Ein Projekt zeichnet sich aus durch: 1 Neuartigkeit 2 Komplexit¨ t a 3 Planungshorizont
  • 10. P ROJEKTMANAGEMENT Zentrale Handlungsfelder 1 Risikomanagement 2 Management des Projektumfangs 3 Zeitplanung 4 Kostenmanagement 5 Qualit¨ tsmanagement a 6 Personalmanagement 7 Management der Projektkommunikation 8 Beschaffungsmanagement
  • 12. D EFINITION Drei Bestandteile des Risikos 1 Ursache 2 Risiko-Ereignis 3 Schadens-Auswirkung Zus¨ tzliche Faktoren a 1 Relevanter Zeitraum 2 Risiko-Treiber
  • 13. R ISIKO -B ESCHREIBUNG Risiko ⇒ (Ursache; Ereignis; Auswirkung)
  • 14. S EMANTIK Ursache: Aufgrund der .... Ereignis: kann es zu ...... kommen, Auswirkung: was zu ...... fuhrt. ¨
  • 15. Zuruck zu Ihren Risiken! ¨
  • 16. PARAMETER DES R ISIKOS Risiken werden bestimmt durch 1 Eintrittswahrscheinlichkeit 2 Hohe der Auswirkung ¨ Berechnung der Risiko-Kennzahl RK = Wahrscheinlichkeit * Auswirkung
  • 17. A BGRENZUNGEN I Interne Risiken Externe Risiken • Unternehmens-intern • Generelle • Operativ beeinflussbar Rahmenbedingungen • Gefahr der • Umwelteinflusse ¨ ”Betriebsblindheit” • Selten operativ beeinflussbar • Strategischer Aspekt
  • 18. A BGRENZUNGEN II Merke: Probleme sind keine Risiken (mehr)!
  • 20. P HASEN DES R ISIKOMANAGEMENTS
  • 22. R ISIKO -I DENTIFIZIERUNG Welche Gefahren drohen Ihrem Projekt?
  • 23. R ISIKO -I DENTIFIZIERUNG Ziele • Erkennung und Benennung von Risiken • Dokumentation der Risiken Methoden • Analyse der Projektdokumente • Orientierung an einem Risiko-Struktur-Baum • Workshop zur Risiko-Identifikation • Interviews • Erstellung einer ”Risiko-Karte” (Risk Concept Map)
  • 24. R ISIKO -S TRUKTUR
  • 25. R ISIKO -K ARTE
  • 26. R ISIKO -I DENTIFIZIERUNG Ergebnisse • Risiko-Register • Risiko-Karte • (Aktualisierter) Risiko-Strukturbaum
  • 27. R ISIKO -R EGISTER Risiko-Register Projekt: Entwicklung eines Systems zur Robotersteuerung Projektbudget: e 1 500 000,00 Nr. ID Bereich Ursache Ereignis Auswirkung Bedingt durch ..., kann es zu ... kommen, was zu ... fuhrt. ¨ 1 090815-1 Vertrag Alter Vertrag fehlende Regelungen Nachverhandlungen 2 090815-2 Design Fehlende Erfahrungen Designlucken ¨ Nacharbeit 3 090816-1 Personal Nichtverfugbarkeit ¨ Nachschulungen zus¨ tzl.Kosten a 4 090816-2 Anforderungen Unvollst¨ ndig a zus¨ tzl. Anforderg. a zus¨ tzl.Kosten a 5 090819-1 Architektur Neue Architektur luckenhaft ¨ zus¨ tzl. Erweiterungen a 6 090815-2 Design Fehlende Schnittstellen Inkompatibilit¨ ten a zus¨ tzl. Entwicklg. a 7 090816-1 Vertrag Keine internat. Regelg. Polit. Verzog. ¨ Aufw¨ ndg. Verhandlg. a 8 090816-2 Anforderungen Internat. untersch. Interessenkonfl. zus¨ tzl.Kosten a 9 090816-1 Software Fehlende Erf. Prog.Spr. Nachschulungen zus¨ tzl.Kosten a 10 090816-2 Test Fehlende Testspez. Fehler bei Prod.Eins. Nacharbeit
  • 29. Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE Welcher Natur sind die Gefahren?
  • 30. Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE Zentrale Aspekte: • Beschreiben, Interpretieren und Verstehen • Klassifizieren • Hypothesen
  • 31. Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE Zielsetzung • Verst¨ ndnis der Risiko-Situation a • Zuordnung von Verantwortung • Priorit¨ ten a • Basis fur die Einleitung von Maßnahmen ¨
  • 32. Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE Wie Sie vorgehen: • Workshop • Risiko Register • Expertenbefragungen
  • 33. Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE Ergebnisse • Aktualisiertes Risiko-Register • Eintrittswahrscheinlichkeiten • Hohe der Auswirkungen ¨ • Klassifizierungen & Priorit¨ ten a • Summe der Risikokennzahlen • Grafische Darstellungen
  • 34. Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE Erweiterung des Risiko-Registers (Sortierung absteigend nach Risiko-Kennzahl) Nr. Verantw. Phase Wahrsch. Schadenshohe ¨ % vom Budget Risiko-Kennzahl 6 J. Maier K 60% 890k 59% 534k 3 C. Neumann K-P-A 50% 800k 53% 400k 1 J. Calahan K-P-A 62% 500k 33% 310k 10 C. Bode A-S 32% 630k 42% 202k 7 C. Neumann K-P-A-S 34% 250k 17% 85k 4 C. Bode K-P-A 10% 1 050k 70% 105k 5 S. Connor K 9% 1 000k 67% 90k 9 C. Neumann A 18% 290k 19% 52k 2 I. McDonnell P 25% 120k 8% 30k 8 C. Bode K-P 15% 120k 8% 18k 1 826k Legende K: Konzeptphase P: Planungsphase A: Ausfuhrungsphase ¨ S: Schlussphase
  • 35. Q UALITATIVE R ISIKO -A NALYSE Zur Erinnerung: Identifizierte Risiken Nr. ID Bereich Ursache Ereignis Auswirkung Bedingt durch ..., kann es zu ... kommen, was zu ... fuhrt. ¨ 1 090815-1 Vertrag Alter Vertrag fehlende Regelungen Nachverhandlungen 2 090815-2 Design Fehlende Erfahrungen Designlucken ¨ Nacharbeit 3 090816-1 Personal Nichtverfugbarkeit ¨ Nachschulungen zus¨ tzl.Kosten a 4 090816-2 Anforderungen Unvollst¨ ndig a zus¨ tzl. Anforderg. a zus¨ tzl.Kosten a 5 090819-1 Architektur Neue Architektur luckenhaft ¨ zus¨ tzl. Erweiterungen a 6 090815-2 Design Fehlende Schnittstellen Inkompatibilit¨ ten a zus¨ tzl. Entwicklg. a 7 090816-1 Vertrag Keine internat. Regelg. Polit. Verzog. ¨ Aufw¨ ndg. Verhandlg. a 8 090816-2 Anforderungen Internat. untersch. Interessenkonfl. zus¨ tzl.Kosten a 9 090816-1 Software Fehlende Erf. Prog.Spr. Nachschulungen zus¨ tzl.Kosten a 10 090816-2 Test Fehlende Testspez. Fehler bei Prod.Eins. Nacharbeit
  • 36. K ALIBRIERUNG Wahrscheinlichkeits-Kategorien Wahrschein- Kategorie lichkeit ≤ 10% 1 ≤ 20% 2 ≤ 35% 3 ≤ 50% 4 > 50% 5 Schadens-Kategorien Qualit¨ t a Termin Kosten Kategorie gering minimal ≤ 10% 1 moderat ≤ 1 Monat ≤ 20% 2 kritisch ≤ 2 Monate ≤ 45% 3 Inakzeptabel >2 Monate ≤ 60% 4 Umgehung mgl. Inakzeptabel Termin nicht haltbar ≤ 100% 5 KEINE Umgehg.
  • 37. ¨ R ISIKO -W URFEL Wahrscheinlichkeits-Kategorie 5 6 4 1 3 3 2 7 10 2 8 9 1 4, 5 1 2 3 4 5 Schadenskategorie
  • 39. Q UANTITATIVE R ISIKO -A NALYSE Wie hoch genau ist das Risiko-Potenzial?
  • 40. Q UANTITATIVE R ISIKO -A NALYSE Zielsetzung • Detaillierte Analyse • Konkrete Zahlen • Grafische Darstellungen
  • 41. Q UANTITATIVE R ISIKO -A NALYSE Methoden • Verfahren des Operations Research • Monte-Carlo-Analyse • Entscheidungsbaum-Analyse
  • 42. M ONTE C ARLO A NALYSE Phase Gering Mittel Hoch Konzept 130k 210k 295k Planung 310k 490k 680k Ausfuhrung ¨ 790k 1 290k 1 640k Abschluss 980k 1 250k 1 985k Summe 2 210k 3 240k 4 600k Mittelwert: 3 350k
  • 43. K UMULIERTE B ETRACHTUNG
  • 45. R ISIKO -S TRATEGIEN Wie handeln Sie?
  • 46. Z IELSETZUNG Wahrscheinlichkeits-Kategorie 5 6 4 1 3 3 2 7 10 2 8 9 1 4, 5 1 2 3 4 5 Schadenskategorie
  • 47. Z IELSETZUNG Wahrscheinlichkeits-Kategorie 5 6 4 1 3 3 2 7 10 2 8 9 1 4, 5 1 2 3 4 5 Schadenskategorie
  • 48. S TRATEGIE -E NTWICKLUNG Standard-Strategien fur Risiken ¨ • Akzeptanz • Linderung • Vermeidung ¨ • Ubertragen
  • 49. S TRATEGIE -E NTWICKLUNG Dokumentieren Sie: • Warnzeichen • Ausloser ¨ • Symptome
  • 50. E INLEITUNG VON M ASSNAHMEN Nr. Strategie Maßnahme Kosten Wahrsch. Schaden vom RKZ NEU NEU Budget NEU 6 Linderung Erstellung Schnittstellenspezi- 150k 33% 450k 30% 149k fikation 3 Vermeidung Einbindung externes SW-Haus 200k 20% 400k 27% 80k 1 Vermeidung Einschaltung Juristen 120k 35% 300k 20% 105k 10 Linderung Erstellung Testspezifikation 130k 10% 360k 24% 36k 7 Linderung Einschaltung Juristen 120k 20% 150k 10% 30k 4 Vermeidung Verifikation der Anforderungen 80k 5% 500k 33% 25k 5 Linderung Review durch externe Experten 100k 5% 500k 33% 25k 9 ¨ Ubertragung Zulieferung von ext. SW-Haus 110k 9% 120k 8% 11k zum Festpreis 2 Akzeptanz Keine Aktion 0k 25% 120k 8% 30k 8 Akzeptanz Keine Aktion 0k 15% 120k 8% 18k 1 010k 508k
  • 51. E RGEBNIS NACH M ASSNAHMEN Wahrscheinlichkeits-Kategorie 5 4 3 2 1 6, 2 7, 8 3 1 9 4,5, 10 1 2 3 4 5 Schadenskategorie
  • 52. P ROJEKT-B UDGET Position Kosten Erl¨ uterung a Projektkosten 1 500k basierend auf initialer Kalk. Kosten Maßnahmen 1 010k Kosten fur Maßnahmen ¨ + Risiko-Kosten 508k basierend auf Risiko-Kennzahl + Management-Reserve fur das unbekannte Unbekannte ¨ = Projekt-Gesamtkosten 3 018k
  • 54. S TRATEGIE -E NTWICKLUNG Standard-Strategien fur Chancen ¨ • Ausschopfen ¨ • Teilen • Erweitern • Akzeptieren
  • 56. R ISIKO -K ONTROLLE Am Steuerrad!
  • 58. K ONTINUIERLICHES M ANAGEMENT Hinterfragen Sie, was Sie erwarten • Durchfuhrung von Audits ¨ • Regelm¨ ßige Wiederholung des RM-Prozesses a • Risiko-Ausloser beachten ¨
  • 59. P ROJEKT-R EVIEW Stellen Sie kritische Fragen: 1 Welches sind die Top-5-Risiken? 2 Gibt es eine zentrale Risiko-Datenbank? 3 Wann wurden die Daten zuletzt aktualisiert? 4 Wie hat sich die RKZ entwickelt? 5 Sind alle Teammitglieder eingebunden?
  • 61. A USREDEN Seien Sie gefasst auf: 1 Die Bekanntmachung von Risiken verhindert das Projekt! 2 Unser Job ist Software-Entwicklung - nicht Burokratie! ¨ 3 Wir haben weder Kosten- noch Terminrisiken, da die neue Technologie unsere Produktivit¨ t enorm erhoht! a ¨ 4 Wir mussen Abkurzungen nehmen, um unsere Ziele zu ¨ ¨ erreichen! 5 Realistische Sch¨ tzungen will niemand horen! a ¨
  • 62. FAZIT Erfolgskriterien 1 Risiko-Management ist eine Management-Verantwortung 2 Risiko-Management muss zentraler Bestandteil der Organisation sein 3 Risiko-/Projekt-Manager mussen ad¨ quat ausgebildet sein ¨ a 4 Das ganze Team muss beteiligt werden 5 Schaffen Sie eine positive Haltung gegenuber Risiken ¨
  • 64. P LANUNG DES R ISIKOMANAGEMENTS Beschreiben Sie, was Sie meinen, wie Sie vorgehen und was Sie erwarten.
  • 65. R ISIKOMANAGEMENT-P LAN Zielsetzung • Beschreibung der Vorgehensweise • Begriffserl¨ uterungen a • Zuordnung von Verantwortung • Definition von Metriken und Parametern • Definition Standard-Strategien • Berichts- und Eskalationslinien
  • 67. Fin! Vielen Dank fur Ihr Interesse! ¨