Ungenutzte Ertragspotentiale im Futterbau Wels 2018 58Folien
LUZERNE Saatgut Anbau Düngung Nutzung Konservierung Info NLK 25apr2002
1. Luzerne
Medicago sativa L. lat.
Alfalfa engl.
Saatgut-Anbau-Düngung
Nutzung-Konservierung
Zusammenstellung
Dipl.-Ing. Johann Humer
NÖ. Landeslandwirtschaftskammer
A-3100 St. Pölten Wiener Straße 64
Tel. 02742/259-2502
Fax: 02742/259-952502
johann.humer@lk-noe.at
11/28/13
2. Luzerne
Hoher Futterwert mit bodenverbessernden Eigenschaften
Rohprotein über dem Rotklee
höchster Karotingehalt aller Futterpflanzen
Futterverzehr von Luzerne, egal ob frisch, als Heu, Silage oder Pellets
verfüttert, ist 20 bis 30% höher ist von Gras in der gleichen Form. Beruht auf
schnellem Pansendurchlauf und der Schmackhaftigkeit von Luzerne.
Klimaansprüche:
am besten in Weinbaulagen, über 7,2 °C
kaum Trockenschäden, Tiefwurzler 4 bis 12 m
nicht für: feuchte, sonnenarme, kühle Lagen
11/28/13
3. Luzerne
Bodenansprüche
ideal = tiefgründige, gut durchlüftete,
durchlässige Böden, Lössböden mit Kalk
pH 6,0-6,5-7,5
NICHT geeignete Böden
reine Sandstandorte,
nasskalte, vernäßte tonige,
moorige, saure Böden,
Überflutungsstandorte
11/28/13
5. Luzerne
N-Düngung mit Wirtschaftsdünger
Stallmist zur Vorfrucht (Hackfrucht)
direkt kein Stallmist, Jauche, Gülle nach Anbau
Wirtschaftsdünger (Stallmist,
Kompost, Gülle, keine Jauche!)
sind möglich,
ca 15 - 20 t / ha je Gabe
11/28/13
6. Luzerne
Mineralische N-Düngung
Normalerweise KEINE MINERALISCHE
N-DÜNGUNG auf entwickelte Bestände notwendig
(Luzerne = N-Sammler)
etwas mineralischer Stickstoff im Ansaatjahr kann
für eine raschere Entwicklung günstig sein
( zirka 100 kg Kalkammonsalpeter/ha)
11/28/13
7. Luzerne
Phosphor - und Kali-Düngung
Vor PK-Düngung:
unbedingt Bodenuntersuchung
Bei schlechten Anbaubedingungen:
1-Jahresgabe zur Vorfrucht einarbeiten:
100-150 kg P205/ha
P-Menge jährlich: 50-100 kg/ha P205, als 1x-Gabe
K- Menge jährlich: 150-300 kg/ha K20,
2 Gaben sind besser, bei mehr als 2 Schnitten
11/28/13
9. Luzerne
Impfung 1
Impfung mit Sinorhizobium meliloti (früher
Rhizobium meliloti), Bodenbakterien die den
Luftstickstoff in den Knöllchen der Wurzel von
Leguminosen binden.
WANN?
Wenn vorher noch Luzerne angebaut wurde
Oder mit ca. 500 kg Erde/ha impfen,
von Äckern die vorher mit Luzerne bebaut wurden
11/28/13
10. Luzerne
Impfung 2
Mit von Sinorhizobium meliloti, Bodenbakterien die den
Luftstickstoff in den Knöllchen der Luzernewurzel
binden.
Auf der Luzernewurzel bilden sich rosa Knöllchen mit Bakterien,
die den Luftstickstoff binden. Ohne Knöllchenbakterien leidet der
Wuchs, N-Düngung schafft dabei teilweise Abhilfe.
11/28/13
12. Luzerne
Fruchtfolge -Ansprüche
Luzerne ist nicht selbst-folgeverträglich
4-6 Jahre Abstand nach Luzerne-Vorfrucht
4-6 Jahre Abstand bei: Raps, Sonnenblume,
Erbsen, Pferdebohne, Soja, Klee
3-4 Jahre Abstand in Gemengen mit Gräsern
11/28/13
13. Luzerne
Vorfruchtwert
Sehr hoher Vorfruchtwert,
bis in 3.Nachfrucht nachweisbar
günstige Nachfrüchte:
Getreide (außer Braugerste), Kartoffeln, Mais
N-Nachlieferung, 1-jährig: 20-60 N/ha, mehrjährig: 40
- 100 N/ha
Günstige Anbaubedingungen für Luzerne
Hackfrucht als Vorfrucht
Hackfrucht gut mit Stallmist gedüngt
unkrautfreie Acker
11/28/13
14. Luzerne
Frühjahrs-Aussaaten
Aussaat entscheidet über den Ertrag (8 bis 10 Ernten)
Ansaatverfahren: Frühjahrs-BLANKSAAT: Verfahren
mit geringstem Ansaatrisiko in Trockenlagen und auf
Standorten mit geringer Verunkrautung
Frühjahrsansaat in Futterdeckfrüchte: Verfahren mit
sehr geringem Ansaatrisiko
Sommeransaaten bergen in Trockengebieten ein hohes
Ansaatrisiko.
11/28/13
15. Luzerne
Aussaat
Saattiefe: 1...2 cm, Reihenabstand: 12...18 cm
Drillgeschwindigkeit max. 6 km/h.
Federzinkenzustreicher der Drillmaschine anheben
NICHT nach der Saat eggen
Anwalzen bei Trockenheit ist vorteilhaft
11/28/13
16. Luzerne
Aussaat-Deckfrüchte
< 30...40 kg/ha Grünhafer bei Saatzeit Ende
März/Anfang April
< 80...90 kg/ha Grüngerste bei Saatzeit Ende
März/Anfang April
Ernte als Gerst/haferluzernegras zur Silierung
Saatzeit: keine starken Spätfröste, ca Ende März bis
Mitte April und richtet sich nach dem Standort
11/28/13
17. Luzerne
Saat mit Deckfrucht 1
in Sommer- + Wintergetreide möglich, aber dazu weniger
N-Dünger!
Sommer-Anbau: wo genug Niederschläge
Frühjahrsanbau: wo trocken
Frühjahr-Einsaat bei Winterweizen: vor Beginn des
Schossens (solange keine Spurschäden auftreten)
bei Roggen: längerer Spielraum
leichtes Aufeggen des Bodens = besseres Keimbeet
bei Sommergetreide: gleiche zeitige Aussaat,
Entmischung vermeiden!
11/28/13
18. Luzerne
Saat mit Deckfrucht 2
Einsaat in dicht stehendem Getreide kann zu einer
sehr schlechten Entwicklung /Unterdrückung der
Luzerneuntersaat führen
11/28/13
19. Luzerne
Saat ohne Deckfrucht
Sommeranbau nach Getreide:
normal Anbau auf möglichst unkrautfreiem Acker
Frühjahrsanbau (ab der Zeit ohne Spätfröste):
Luzerne entwickelt sich schnell,
ohne Deckfrucht Verunkrautungsgefahr
11/28/13
20. Luzerne
Mechanische Pflege
Mechanische Pflege ist als absolute Notmaßnahme zur
Unkrautbekämpfung anzusehen.
Eine wirksame Unkrautbekämpfung wird nicht
erreicht, die Luzerne zumeist aber stark geschädigt.
Gleiches gilt für den Schröpfschnitt.
Bei Notwendigkeit, sollte der Schröpfschnitt möglichst
spät (Blühbeginn derLuzerne) erfolgen.
Die anzustrebende Stoppelhöhe beträgt ca. 12 cm.
11/28/13
22. Luzerne
Nutzung 1
Die Nutzung entscheidet über Lebens- und Leistungsdauer.
3- jährige Nutzung (Ansaatjahr + 2 Hauptnutzungsjahre) mit
drei Schnitten anstreben.
Ansaatjahr
Im Ansaatjahr sollte der erste Schnitt möglichst spät erfolgen
(Blühbeginn der Luzerne), um eine gute Etablierung zu
gewährleisten.
Der zweite Schnitt liegt etwa 5...6 Wochen nach der ersten
Nutzung, spätestens Mitte August. Anfang
11/28/13
23. Luzerne
Nutzung 2
Im ersten Ansaatjahr soll Luzerne mit 15-20 cm
Wuchshöhe in den Winter gehen (Schutz gegen
Auswinterung)
Im 2. Jahr: 1. + 2. Schnitt:
zur Zeit der vollen Blüte
(bessere Bestandesentwicklung)
Folgejahre: auch vor Blüte nutzbar
1 x im Jahr in voller Blüte scheiden
Spätestens 30-40 Tage vor
Vegetationsende nutzen (=Reservestoffbildung)
11/28/13
24. Luzerne
Hauptnutzungsjahre
Es empfiehlt sich eine Nutzung nach Wuchshöhen der
Luzerne.
- 1. Schnitt bei 50...70 cm Wuchshöhe
- 2. Schnitt bei 35...45 cm Wuchshöhe
- 3. Schnitt bei 45...55 cm Wuchshöhe
Zwischen vorletztem und letztem Schnitt ist eine sieben- bis
achtwöchige Nutzungspause einzuhalten.
Der letzte Schnitt sollte Anfang bis Mitte Oktober erfolgen.
Die Schnitthöhe muß so eingestellt sein, daß die
Erneuerungsknospen nicht beschädigt werden.
11/28/13
25. Luzerne
Futterkonservierung 1
Grünfutter
Die Energiekonzentration der Luzerne verändert sich nur sehr
langsam. Damit ist eine hohe Nutzungselastizität gegeben.
Aufgrund einiger Inhaltsstoffe ist Luzerne und Luzernegras
nicht als Alleinfutter geeignet.
Heugewinnung
Die Heubereitung ist stark witterungsabhängig. Um die Gefahr
von Bröckelverlusten einzudämmen, sollten möglichst wenige
Bearbeitungsgänge auf dem Feld erfolgen.
11/28/13
26. Luzerne
Futterkonservierung
2
Silierung
Luzerne und Luzernegras sind aufgrund des hohen Eiweißund geringem Kohlehydratgehaltes schlecht zur Silierung
geeignet. Es sind Trockensubstanzgehalte über 40 %
notwendig, wobei die Feldlagerzeiten jedoch möglichst kurz
sein sollten.
Um Fehlgärungen weitestgehend zu vermeiden, muß im Silo
eine ausreichende Verdichtung gewährleistet sein (ca. 500 kg
Originalsubstanz/m3)
Zur Silierung sind grasbetonte Mischungen zu bevorzugen.
Der Einsatz spezifischer Milchsäurebakterienzusätze zur
Erhöhung der Sicherheit der Silageproduktion wird
empfohlen.
11/28/13
27. Luzerne
Pflege der Luzernebestände
Vermeidung einer Verunkrautung (Vergrasung)
Deckfrucht bald ernten, auch wenn noch grün
Bodenbearbeitung mit Eggen, Hacke; mit dem Alter
der Bestände verschärft bearbeiten
bedeutet nicht nur Vernichtung der Unkräuter
fördert Bestockung, Wuchs, dichteren Bestand
aufgelockerter Boden wirkt wie Schwamm
Bestände durch Schwarzeggen behandeln
(intensives Eggen, bis der Boden offen offen wird)
11/28/13
28. Luzerne
Schäden durch falsche Nutzung
bei dauernder, zu früher (vor Blüte) -Nutzung
bei dauernder, zu später Nutzung
(die austreibenden werden Knospen gekappt)
Bei Schnitttiefen von weniger als 4 cm
wenn der letzte Aufwuchs niedriger als 6-7 cm
gemäht wird (kein Reservestoffbildung möglich)
11/28/13
29. Luzerne
Mechanische Schäden bei der Nutzung
Tiefe Spuren bei Ernte der Deckfrucht
Tägliches Eingrasen bei feuchten
Bodenverhältnissen
Weide bei feuchtem Boden
langes Stehen von Heureutern
11/28/13
38. Luzerne
Luzerne kann in Wiese einwandern und schopfweise überleben
führt zu ungleicher Futtereife
11/28/13
39. Luzerne
Futterkonservierung 1
Grünfutter
Die Energiekonzentration der Luzerne verändert sich nur sehr
langsam. Damit ist eine hohe Nutzungselastizität gegeben.
Aufgrund einiger Inhaltsstoffe ist Luzerne und Luzernegras
nicht als Alleinfutter geeignet.
Heugewinnung
Die Heubereitung ist stark witterungsabhängig. Um die Gefahr
von Bröckelverlusten einzudämmen, sollten möglichst wenige
Bearbeitungsgänge auf dem Feld erfolgen.
11/28/13
40. Luzerne
Futterkonservierung Heu 2
Die Konservierung der Luzerne erfordert viel
Fingerspitzengefühl.
Um die Bröckelverluste möglichst tief zu halten,
sollte das Mähgut bis zum Einführen an der Mahd
liegen gelassen werden.
Ideal ist die Konservierung als Haylage in
Harvestore-Silos.
Maschinen mit schonendem Mahd-Wenden:
Schwadwender, Sternradrechen
Trocknungszeit dadurch länger, dafür
Bröckelverluste, erdige Verunreinigungen
reduziert.
11/28/13
41. Luzerne
Futterkonservierung 3
Silierung
Luzerne und Luzernegras sind aufgrund des hohen Eiweißund geringem Kohlehydratgehaltes schlecht zur Silierung
geeignet. Es sind Trockensubstanzgehalte über 40 %
notwendig, wobei die Feldlagerzeiten jedoch möglichst kurz
sein sollten.
Um Fehlgärungen weitestgehend zu vermeiden, muß im Silo
eine ausreichende Verdichtung gewährleistet sein (ca. 500 kg
Originalsubstanz/m3)
Zur Silierung sind grasbetonte Mischungen zu bevorzugen.
Der Einsatz spezifischer Milchsäurebakterienzusätze zur
Erhöhung der Sicherheit der Silageproduktion wird
empfohlen.
11/28/13