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      Stress- & Burnout-Prävention




                         Infos, Tools & Techniken
                        für Über - Lebenskünstler


                      Mag. Franz Xaver Wendler

franz xaver wendler                                 Seite 1
www.wendler-coaching.at




Inhalte

Pyramiden, Umwelten und das „gute Überleben“…………………. 3

Stufen der Burnout-Entwicklung…………………………………….. 4

Stress-Grundlagen.......................................................................... 6

Wie der Körper reagiert……………………....................................... 7

Eu-Stress statt Di-Stress………………………………………………. 8

Psychische Auswirkungen von Dauerbelastungen...........................9

„Feuerwehr-Techniken“ gegen Stress.............................................. 11

Langfrist-Strategien.......................................................................... 14

Die „inneren Antreiber“ entdecken.................................................... 16

„Gute Voraussetzungen“ für Burnout-Gefährdung.......................                         18

10 Tipps für „Grenzenlose“............................................................... 19

Wie Männer und Frauen auf Stress reagieren……………………… 20

Text: „Nimm Dir Zeit“ (Irisches Gedicht).......................................... 21

Coaching-Fragen………………………………………………………. 22

Arbeitsblatt: „Mein persönliches Anti-Stress-Programm“............... 23



Weitere Infos und Literaturhinweise unter
www.wendler-coaching.at

Anfragen unter
office@wendler-coaching.at




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Stressbewältigung und Burnout-Prävention
Von Pyramiden, Umwelten und dem „guten Überleben“

Die Anforderungen an MitarbeiterInnen in modernen Hochleistungsunter-
nehmen sind größer geworden. Erfolgsdruck, Zeitknappheit und Stress
steigen. Die Ursachen sind ebenso wie die möglichen Entlastungsstrate-
gien auf den unterschiedlichen Ebenen der „Unternehmenspyramide“ wie
den relevanten „Umweltfaktoren“ zu suchen.

Alle Ebenen sind betroffen.
Alle Ebenen sind in die Verantwortung zu nehmen.
Alle Ebenen profitieren von entlastenden Veränderungen.



                                                              Politische
        Wirtschaftliche                                       Einflüsse
                                       Firmen-
            Umwelt                     Leitung

                              Personalverantwortliche

                              Mittleres Management /
                            Führungskräfte der 1.Ebene
Persönliche
 Umstände                            Betriebsrat

                                  Mitarbeiterinnen &
                                  Mitarbeiter (Basis)
                      Skizze: Pyramide der Stress- und Burnout-Einfluss-Faktoren



Vom Ideal…
Pyramiden werden zwar von der Basis aufgebaut, Veränderungen und
„Umbauten“ gehen aber „top down“ am einfachsten. Das Ideal:

die Firmenleitung verteilt die Verantwortungsbereiche, Aufgaben und
Ressourcen so geschickt, dass auch an der Peripherie noch ausreichend
Energien und Spielräume zur Verfügung stehen…

Die Personalverantwortlichen unterstützen die Mitarbeiter durch umsich-
tige Planung, Bereitstellung von Bildungsangeboten und Coachings…

Das mittlere Management ist nah an den Bedürfnissen der „kostbaren“
Mitarbeiter, überlegt organisatorische Verbesserungen und zeigt einen vor-
bildlichen Führungsstil, auch in stressigen Zeiten…

Der Betriebsrat hat die Hand „am Puls“ von Mitarbeitern und Firmenleitung
und schlägt organisatorische wie individuelle Entlastungs-Programme vor…

Die MitarbeiterInnen können ihre ganzen Energien auf ihre Arbeitsaufga-
ben konzentrieren und das in einem kollegialen Arbeitsklima, die Identifika-
tion mit dem Unternehmen ist stark…




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Und die Realität?
Die Unternehmensrealität hält da wohl nur selten mit, von den Bedingun-
gen der (etwa wirtschaftlichen oder politischen) Umwelten, die vom Einzel-
nen nur sehr mittelbar beeinflussbar ist, ganz zu schweigen. Daher sind für
das „gute Überleben“ gerade an der Basis -wo der Druck besonders groß
wird- individuelle Unterstützungs-Programme vonnöten.




12 Stufen der Burnout-Entwicklung




1. der Zwang, sich zu beweisen
   besondere Begeisterungsfähigkeit für die Arbeit; erhöhte Erwartungen;
   Übersehen der eigenen Bedürfnisse und Grenzen

2. verstärkter Einsatz
   Besondere Bereitschaft zur Übernahme neuer Aufgaben; Freiwillige
   Mehrarbeit und unbezahlte Überstunden
   Gefühl der Unentbehrlichkeit

3. Vernachlässigung eigener Bedürfnisse
   Chronische Vernachlässigung eigener Bedürfnisse;Mehrkonsum von
   Kaffee, Aufputschmitteln bzw. Zigaretten
   Gelegentliche Schlafstörungen

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4    Verdrängung von Konflikten
    Fehlleistungen steigen (Vergessen v. Terminen, Übersehen von Aufga-
    ben) Deutliche Schlafstörungen, Schwächegefühl
    Aufgabe von Hobbys

5. Umdeutung von Werten
    Abstumpfung und Aufmerksamkeits-störungen; Meidung privater Kon-
    takte, die als Belastung empfunden werden
    Probleme mit Partner;

6. Verleugnung von Problemen
    Gefühl mangelnder Anerkennung, Desillusionierung
    Arbeits-Widerstand, innere Kündigung
    Vermehrte Fehlzeiten

7. Endgültiger Rückzug
    Orientierungs-u. Hoffnungslosigkeit
    Suchtverhalten steigt;
    Abbau kognitiver Leistungsfähigkeit; Psychosomatische Reaktionen

8. Deutliche Verhaltensänderung
    Eigenbrötlerei, Selbstmitleid, Einsamkeit
    Verringerte Initiative; Verflachung des emotionalen Lebens
    Sozial: weiterer Rückzug oder exzessive Bindung an Einzelne

9. De-Personalisierung
    Entfremdung, Gefühl des Abgestorbenseins und innerer Leere
    Automatenhaftes Funktionieren
    Starke psychosomatische Reaktionen

10. Innere Leere
    Wechsel zwischen starken schmerzhaften Emotionen mit dem Gefühl
    der Leere; Phobische Zustände, Panikattacken
    Flucht in Rauscherlebnisse

11. Depression und Erschöpfung
    Hoffnungslosigkeit; Starker Wunsch nach Dauerschlaf
    Existenzielle Ängste, Verzweiflung
    Suizid-Gedanken

12. völlige Burnout-Erschöpfung
    Lebensgefährliche geistige, körperliche u. emotionale Erschöpfung
    Angegriffenes Immunsystem, Herz-Kreislauf-/Magen-Darm-
    Erkrankungen. Hohe Suizidalität (=Selbstmord-Gefahr)

Ziel von Burnout-Präventionsmaßnahmen muss es sein, den Einzelnen
selbständig in die Lage zu versetzen, den eigenen Energiepegel im Blick
zu behalten, Verantwortung für das physisch-psychische Wohlbefinden zu
übernehmen und dazu Feuerwehrtechniken und Langfriststrategien zu er-
lernen, die praktikabel und arbeits-alltagstauglich sind… und sich dabei kol-
legial unterstützen zu lassen. Dazu braucht es Gelegenheit und –von Zeit
zu Zeit- ein Timeout.

franz xaver wendler                                                             Seite 5
Stress-Grundlagen

Stress in einem Satz gesagt...
...ist eine Reaktion des menschlichen
Organismus auf Bedrohungen ver-
schiedenster Art.


Was bedeutet „Stress“?
Der Begriff „Stress“ kommt ursprünglich aus der Materialforschung und be-
deutet „Anspannung“, Verbiegung“, „Belastung“. Hans Selye, der österr.
Pionier der Stressforschung überträgt ~1950 den Begriff auf die Biologie:
Stress als „Anspannung“, „Belastung“ des Menschen.


„Stressoren“ oder Stress-Auslöser
können physischer Natur sein (Lärm, Hitze, Kälte, Schmerzen,...), aus Leis-
tungsanforderungen stammen (Über- od. Unterforderung, Prüfungen, Be-
wertungssituationen, Leistungsdruck, Frustrationen...) oder soziale Ursa-
chen haben (Aggressionen, Bedrohung, Konkurrenz, Ängste, Menschen-
massen, Einsamkeit).


Stress ist ein subjektives Phänomen
Welche Ereignisse nun tatsächlich Stress auslösen, ist individuell unter-
schiedlich und hängt von der subjektiven Bewertung einer Situation ab.
Und das ist alles, was als „bedrohlich“, „stark an der Belastungsgrenze“
bzw. „überfordernd“ oder gar „aussichtslos“ erlebt wird.


Sinn & Funktion von Stress
Die physiologischen Reaktionen in Stress-Situationen erinnern uns an die
ursprüngliche Überlebens-Funktion. Alarmierung des Organismus in Gefah-
rensituationen.


Stress ist sinnvoll!
Im subjektiv erlebten Bedrohungsszenario (=Stress) schlägt der Körper A-
larm und aktiviert über-lebenswichtige Funktionen.
Alle genannten Reaktionen sind sinnvolle Massnahmen im Falle existentiel-
ler Bedrohungs-Szenarien des Individuums. Und genau davon geht unser
archaisches „Reptiliengehirn“ in Stress-Situationen wie in Urzeiten aus. Alle
verfügbaren Energien sollen für „Abwehr-„ oder „Fluchtaktivitäten“ bereitge-
stellt werden. Auf alles zum unmittelbaren Überleben Unnötige wird ver-
zichtet.




franz xaver wendler                                                             Seite 6
Unmittelbare körperliche
Stress-Reaktionen
•   der Puls steigt, die Leistung des Herzens als
    Pumpe wird erhöht, der Sauerstofftransport in
    Organe und Muskulatur damit gesteigert

•   die Atmung wird beschleunigt, damit mehr Sauerstoff
    bereitgestellt

•   die unwillkürliche Erhöhung der
    Muskelspannung bringt die „Vorspannung“ zur erwarteten Hoch-
    leistungs-Erfordernis

•   der Organismus stellt Blutfette zur Energienutzung bereit,

•   die Blutgerinnung wird gehemmt, um bei etwaigen Verletzungen den
    Blutverlust zu minimieren

•   Gleichzeitig schaltet das Gehirn auf „absolute Wachheit“ (hochfre-
    quente elektrische Gehirnwellen), die Aufmerksamkeit fokussiert auf
    die Gefahrenquelle, alles andere rundherum wird weggeschaltet und
    nicht oder kaum wahrgenommen.

•   Schweiß bricht aus - die Funktion ist, dem Körper im gestressten Zu-
    stand Kühlung zu bringen

•   der Hautwiderstand sinkt, ein Phänomen, dass messbar ist –die Leit-
    fähigkeit der Hautoberfläche sinkt- dessen Ursache & Funktion aber
    noch nicht vollständig erforscht ist.

•   Verdauungsvorgänge werden reduziert.
    Hat in Gefahrensituationen ebenso wenig Priorität wie die

•   Sexualfunktion, die in Stress-Situationen gehemmt wird.




Denkhirn hilft Reptiliengehirn
Um Stress in den Griff zu kriegen, gilt es jeweils erstmal, die körperlichen
Stress-Reaktionen wahrzunehmen und bewusst zu machen,
um zum Zweiten stressige Umstände, „die nicht gleich das
Leben kosten“ von „tatsächlich existentiell Bedrohlichem“
zu unter scheiden.

Aus dem evolutionär bedingten Stress-Reflex wird also im
besten Fall eine reflektierte und bewusst gesteuerte
Reaktion. Das allein schon kann viele Stress-Situationen entschär-
fen!




franz xaver wendler                                                            Seite 7
Eu-Stress statt Dis-Stress
Wenn wir davon sprechen, „gestresst“ zu sein, meinen
wir allgemein den als unangenehm erlebten „Dis-
Stress“. Wir kennen aber auch physisch-psychische
Zustände und Reaktionen, die den eben beschriebe-
nen Stress-Phänomenen gleichen und als „anregend“,
„herausfordernd“ oder „prickelnd angenehm“ erlebt
werden.

So lässt uns Manches das Herz schneller schlagen, den Puls ansteigen,
die Nackenhaare sträuben, ein Kribbeln spüren, .... und uns hellwach wer-
den, z.B.:


o eine neue berufliche Herausforderung

o das Ausüben einer Lieblingsbeschäftigung, eines Hobbys

o ein Erfolgserlebnis

o Lob, positives Feedback

o das Hören der Lieblingsmusik

o Tanzen

o ein Flirt

o Körper-Berührungen

o Spüren der eigenen Leistungsfähigkeit (im Sport, bei der Arbeit,...)


Wo holst Du Dir Deine Eu-Stress-Erlebnisse?




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Körperreaktionen auf dauerhaften Stress

Werden Situationen oder Lebensumstände längerfristig als stressig erlebt,
ist der Organismus in ständigem Alarmzustand, es chronifizieren die kör-
perlichen Stress-Reaktionen:


1. Muskuläre An-Spannungen
   führen zu Ver-Spannungen (Nacken, Schultern, Wadenmuskulatur,...),
   und Dauerbelastungen des Halteapparates. Kopfschmerzen, auch or
   thopädische Beschwerden können die Folge sein.


2. Ständige Atemlosigkeit
   (= flacher Atem!) führt zu Kurzatmigkeit („mehr Einatmen als Ausat
   men“), die muskuläre Verspannung (Hochziehen der Schultern) wird
   verstärkt.


3. Die „Maschine Herz“ ist in Gefahr
   Ein Motor, der ständig auf Hochtouren (Puls) läuft, ist für Dauerschäden
   (Koronardeformationen bis hin zum Herzinfarkt) anfälliger.


4. Ess- oder Verdauungsstörungen
   Für einen Organismus im Dauer-Alarmzu-stand ist die Aufnahme und
   Verarbeitung von Nahrung zweitrangig, geht es doch ständig „ums
   nackte Überleben“. Dazu trägt häufig Ernährungsfehlverhalten (zu viel,
   zu wenig, unregelmäßig, „Fastfood“...) zu Belastungen des Verdau-
   ungsapparates von Dauer-Gestressten bei.


5. Das Sexualleben
   wird ebenso unter „zweitrangig“ eingeordnet, schliesslich gibt es ständig
   Wichtigeres zu tun. Der Körper stellt sich mit der „Ökonomisierung der
   Libido“ darauf ein. Im Extremfall mit “Nicht-Können“.




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Psychische Auswirkungen
von Dauerbelastungen

Eng verknüpft mit den Körperreaktionen sind im
psychischen Bereich "Fokussierungen“ und bei
Dauerbelastung Einschränkungen im geistigen, e-
motionalen, schließlich kommunikativen Bereich zu
beobachten.


1. Konzentrationsstörungen
   Die oft unbewusste Beschäftigung mit Bedrohungs- und Belastungs-
   szenarien führen zu mangelder Aufmerksamkeit auf unmittelbare An-
   forderungen, Abwesenheit und Unkonzentriertheit.


2. Schlafstörungen
   Das Kreisen um das Belastende verfolgt viele bis in den Schlaf lässt sie
   keinen Schlaf finden. Dazu kommt, dass in Dauer-stress-Situationen oft
   regelmässiger und rhythmische Schlafenszeiten vernachlässigt werden.


3. Kommunikations-Unlust
   Die Beschäftigung mit der Selbsterhaltung und mit sich selber kann
   zum „Einigeln“, zum Verkriechen im geschützten Bau und zum Ver-
   nachlässigen von Kontakten führen. Kommunizieren wird als mühsam
   erlebt, Nähe als bedrohlich und tunlichst vermieden.


4. Vergesslichkeit
   Die Konzentrationsstörungen können langfristig zu einem Abnehmen
   der Gedächtnisleistung führen.


5. Burnout
   Das „Burnout-Phänomen“ ist die fortgeschrittene Form einer langfristi-
   gen Überforderung. Dem endgültigen Burnout gehen die meist die ge-
   nannten körperlichen und psychischen Phänomene voraus, ohne dass
   darauf in angemessener Formreagiert wird. Das Ausgebranntsein zeigt
   sich schließlich in völligem Erschöpfungszustand der Betroffenen ver-
   bunden mit der Unfähigkeit zur Selbsthilfe. Apathie und Interesselosig-
   keit führen zu einem Dahindämmern. Der Organismus hat im „Burnout“
   nicht mehr die Kraft zur Rekreation.

   Ärztliche und psychotherapeutische Unterstützung sind erforderlich.




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Feuerwehr-Techniken gegen Stress
Im folgenden 6 „rettende“ Tipps für`s unmittelbare Re-
Agieren in Stress-Situationen:




1. Achte auf Deine (Bauch-)Atmung!
Die Stress-Reaktion „Atmung beschleunigen“ möchte Dir helfen, deine
Leistungskapazität (Kampf oder Flucht!) zu steigern. Unterdrücke also nicht
das Atmen, sondern atme tief durch.

☺ Bauchatmung ist tiefer als Brustatmung. Insbesondere das bewußte
Ausatmen (Entleeren der Lunge) bringt Entspannung auch im Bereich der
Atmungsorgane.




2. Mit Muskel-Dehn-Übungen zur Entspannung
„Welche Muskelgruppen sind es, die Du „im Stress“ besonders kontrahierst
(anspannst)?“

Achte auf Deinen Muskeltonus – eine erhöhte Muskelspannung kann schon
im Stress-Frühstadium auf die Alarmierung des Organismus hinweisen.

☺ Entspannen durch gezielte Dehnung der „gespannten“ Muskelpartien:
  Nacken- und Schultermuskulatur, Waden, ...

☺ durch einzelne Übungssequenzen der „Progressiven Muskelentspan-
  nung“: Verstärken des Muskeltonus bis ~80% der Belastungsgrenze
  und anschl. bewusstes Loslassen der Muskelspannung.


3. Aggressive Energie ableiten
Der Körper ist aktiviert durch den Stress-Alarmzustand, steht in einem
Spannungszustand – möchte hin zu... oder weg von...

☺ Du kannst Dir Spannung nehmen, indem Du die Ausdrucks- oder Be-
  wegungsmöglichkeiten, die Dir die Situation oder die Zeit unmittelbar
  danach bieten, nutzt: Gehen, Laufen, kräftig ausatmen,...

☺ Wenn es die Situation (oft unmittelbar danach) erlaubt, ist jeder Aus-
  druck von Aggression der „Lösung“ dienlich:

   Wo lässt sich schimpfen, schreien (Auto?)
   Was lässt sich werfen, schlagen?




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4. Den Blick erweitern
„Wie kann ich das Gesamte wieder sehen?“
Im gestressten Zustand wird alle Aufmerksamkeit auf den Brennpunkt
(=Fokus) des Geschehens gerichtet. Das ist vorerst einmal sinnvoll, da
damit die „Gefahr“ im Blickpunkt ist. Kontraproduktiv wird es dann, wenn es
nicht gelingt, zu defokussieren, also auch die übrige Umwelt wieder in den
Blick zu bekommen, obwohl die Gefahr als nicht unmittelbar (lebens-
)bedrohlich erkannt wird. Das Starren auf die Bedrohung „Kritik“, „Beleidi-
gung“, „Abwertung“, „Überforderung“, „Belastung“ macht starr und verhin-
dert eine adäquate Re-Aktion.


☺ Eigene Emotion wahrnehmen:
   „Aha, das stresst mich jetzt.“
   Gleichzeitig schätzt Du (in den meisten Fällen) die Situation als nicht
   lebensbedrohlich ein.


☺ De-eskalieren:
   Ent-spannend ist für viele die Vorstellung: „Das trifft meine Aussenhaut,
   verletzt meine Person nicht im Innersten.“
   Nimm dem Stress die Wichtigkeit, relativiere die grosse Bedeutung des
   Stressors.
   „Was kann jetzt im schlimmsten Fall passieren?“
   „Und ist das „Schlimmste“ zu überleben?“


☺ Fokus neu scharfstellen:
   auf das, was jetzt eigentlich wichtig ist.
   „Was gibt`s drumherum?“
   „Wer ist noch da?“
   „Was ist jetzt meine Haupt-Aufgabe?“




5. nach VORWÄRTS schauen
„Was liegt an Möglichkeiten vor Dir?“
Nicht das Grübeln über die belastende Situation, über Ursachen, Schuld-
fragen, Rechtfertigungen, das Böse in der Welt bringt Dich jetzt weiter,
sondern nur der Blick nach vorne. „Das was Du verändern & beeinflussen
kannst, ist die Zukunft, nicht das Vergangene.“

☺ Weg von der Stress-Situation („Flucht“): „Ich kann (manchen) gefährli-
  chen Situationen ausweichen oder „weggehen“, „aufhören mit...“, „time-
  out nehmen“ oder
☺ Auseinandersetzung („Kampf“) im Sinne von: „So ein Widerstand macht
  mich erst richtig stark!“ „Meinen Auftrag, mein Ziel, meine Aufgabe er-
  fülle ich, auch wenn`s stürmt..“




franz xaver wendler                                                            Seite 12
6. Schutzschild hochfahren
In bedrohlichen Situationen kannst Du Dir vorstellen, ein Schild, eine Rüs-
tung oder ein Tarnanzug steht Dir zur Verfügung. Blitzschnell gelingt es dir
in bedrohlichen Stress-Situationen, Dir –mental- dieses Hilfsinstrumentari-
um zu aktivieren.




Und was sind Deine erfolgreichen
Stress-Feuerwehr-Techniken?




franz xaver wendler                                                            Seite 13
Langfristig wirksame Antistress-Strategien

Langfrist-Strategie 1
Höre auf Deinen Körper
Der Körper ist Dein 1. Wellness-Coach. Er gibt Hinweise auf unmittelbare
und dauerhafte Disbalancen. Ständige Verspannungen, Kopfweh, Verdau-
ungsbeschwerden und andere Symptome deuten häufig auf die Überlas-
tung des Organismus. Was Deinem Körper gut tut, tut dir insgesamt als
„Stress-ManagerIn“ gut!

Hörst, fühlst Du die Signale?
Welche körperlichen Stress-Symptome melden sich immer wieder bei Dir?



Langfrist-Strategie 2
Suche, was Dir gut tut!
Alle Tätigkeiten, die Spass machen, sind gleichzeitig „Ausgleich“ und beste
Prophylaxe für Distress. Also: Hobbys (re)aktivieren; ganz was anderes
machen als das, was mich stresst. Dem Spielerischen, Bewegten und
Lustvollen Zeit & Raum geben.

Welche anregenden „Eu-Stress“-Tätigkeiten kennst Du?
Wann hast Du sie das letzte Mal ausgeübt?
Wie kannst Du regelmäßig Zeit dafür einplanen?



Langfrist-Strategie 3
Ausdauer-Training
macht den Organismus widerstandsfähiger. Zudem braucht jedes Ausdau-
ertraining die oftmalige Wiederholung von gleichförmigen Bewegungsab-
läufen. Rhythmus und Gleichförmigkeit unterstützt die Entspannung und
das „zur Mitte kommen“



Langfrist-Strategie 4
Stress-Ursachen beseitigen
Nicht jeder Stress-Auslöser muss ausgehalten werden. Überlege, welche
Möglichkeiten der (Ab-)„Lösung“ Du finden kannst.

Was kannst Du beitragen, um die Stress-Situation zu (ver-)meiden?

Womit ließe sich der Auslöser entschärfen?




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Langfrist-Strategie 5
Auf die Stärken konzentrieren
Die Neigung, auf die eigenen Schwächen und verletzbaren Stellen zu star-
ren, ist verbreitet. Aber jede/r hat auch individuelle Stärken, die es bewußt
zu machen gilt, damit Positives sehen und verstärken und Selbst-Vertrauen
aufbauen:

Was hast Du schon an Leistungen geschafft, worauf Du stolz bist?
Welche Fähigkeiten hast Du dazu gebraucht?

Wo & wie kannst Du Deine Fähigkeiten am besten ausspielen?

Wie kannst Du Spiel- und Wirkungsfelder für Deine Stärken schaffen?


Langfrist-Strategie 6
Gelassenheit entwickeln
„Es kostet nicht das Leben...“
Kaum eine private oder berufliche Stress-Situation ist „lebensbedrohlich“.
Versuche, Deine Lebens-Situation immer wieder einmal ais der „Vogelper-
spektive“ zuz betrachten. Von oben besehen relativiert sich Manches und
wird kleiner. Wesentliches kann leichter von dem scheinbar Wichtigen un-
terschieden werden. Ein Time-out von Zeit zu Zeit ist dafür sehr nützlich.


Langfrist-Strategie 7
Positive Leitsätze entwickeln
Sprüche oder Leitsätze giessen Weisheiten in eine prägnante, merkbare
und damit leichter abrufbare Form. Sie können –auf dem Schreibtisch, auf
der Tür oder im WC „Mahner“ und „Motivator“ für den eigenen way of living
werden.

Was sind Deine positiven Leitsätze?


Langfrist-Strategie 8
Ausreden, Beratung
in Anspruch nehmen. Das „Zur-Sprache-bringen“ von Angelegenheiten, die
„im Kopf herumgehen“, bringt für viele bereits eine wichtige Entlastung. Im
Benennen und Besprechen werden Dinge bewußt gemacht und erhalten oft
neue Be-Deutungen. Dazu reicht ein guter Freund/PartnerIn, wenn er/sie
Geduld und Interesse aufbringt. Die professionelle Beratung in Form von
Supervision oder Coaching bringt Dir den kritischen Freund als Zuhörer,
Feedback- und Impulsgeber.

Wer ist Dein/e Aussprech-Partner/in?
Wo findest Du den „kritischen Freund“?




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Langfrist-Strategie 9
Die „inneren Antreiber“ entdecken
Jede/r von uns hat im Laufe seiner Lebensgeschichte –
meist durch die jeweiligen Leitsätze und Motivations-          Strategien
unserer ErzieherInnen innere Antreiber-Programme
entwickelt, die uns in (frühen) Sozialisations-Phasen             nützlich
waren und von unseren wesentlichen Vorbildern geprägt wurden.
Die „inneren Programme“ sind oft Motivatoren wie Stressoren gleichzeitig.
Sie treiben uns zu großen Leistungen und können uns –unkontrolliert und
unreflektiert wirksam- zu „Quälgeistern im Hinterkopf“ werden.

Die Transaktionsanalyse unterscheidet fünf Grundtypen von „inneren An-
treiber-Programmen“:


_____________________________________
1. Der „Sei perfekt!“-Antreiber

Dahinter steckt der Glaubenssatz: „Ich tauge nur etwas, wenn ich alles
möglichst perfekt erledige. Gut ist für mich nicht gut genug.“ Der Antreiber
„Sei perfekt“ klopft jede Leistung darauf ab, ob sie nicht noch besser ausfal-
len hätte können. Menschen mit diesem Antreiber können sich über das Er-
reichte selten freuen.

Sätze:
„Es ist nie gut genug!“
„100% sind noch zuwenig!“
„Es müßte noch besser gehen!“

Gegensätze:
„Du darfst auch Fehler machen!“
„Irren ist menschlich!“
„90% ist auch schon ganz gut!“


_____________________________________
2. Der „Mach schnell!“- Antreiber

Wer von diesem Satz angetrieben wird, steht meist unter Zeitdruck, hat das
Gefühl, dass ihm die Zeit davonläuft. Schnellschüsse und spontane Aktio-
nen, Gespräche zwischen Tür und Angel sind das Merkmal von Menschen
mit diesem Antreiber.

Sätze:
„Du sollst mehrere Dinge gleichzeitig erledigen!“
„Die Zeit läuft Dir davon!“
„Gestern erledigt wäre auch schon zu spät!“

Gegen-Sätze:
„In der Ruhe liegt die Kraft!“
„Konzentriere Dich auf 1 Aufgabe!“
„Die Zeit arbeitet für Dich!“
„Das Dringende = selten wichtig, das Wichtige selten dringend!“



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3. Der „Streng Dich an!“- Antreiber

Dieser Antreiber macht einen Menschen zum Sisyphus. Seine Aufgaben
sind niemals zu Ende, er erlaubt sich keine Verschnaufpause, macht Über-
stunde um Überstunde und kommt oft doch auf keinen grünen Zweig.

Sätze:
„Ohne Fleiss kein Preis!“
„Ohne Schweiss keine Leistung!“
„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!“

Gegen-Sätze:
„Mach Dir`s leichter!“
„Was Dir guttut, bringt Dich weiter!“
„Lernen & Leisten soll auch Spass machen!“
„Wer nicht genießen kann, wird ungenießbar!“


_____________________________________
4. Der „Mach es allen recht!“-Antreiber

Hier ist das „Nettigkeitssyndrom“ verbreitet zu finden. Ein Mensch mit die-
sem Antreiber fällt es schwer, anderen eine Bitte abzuschlagen, denn er ist
überzeugt: Nur wenn ich es anderen recht mache, habe ich auch ein Recht
auf Anerkennung.

Sätze:
„Alle sollen mich lieben!“
„Jede Kritik trifft mich mitten ins Herz!“
„Niemand mag mich wirklich!“

Gegensätze:
„Allen Menschen recht getan...“
„Erst mal mach ich`s mir recht!“
„Kritik betrifft vielleicht mein (Fehl-)Verhalten, aber nicht meine Identität.“
„Lebens-Freundschaften sind rar!“


_____________________________________
5. Der „Sei stark!“-Antreiber

Menschen mit diesem Antreiber leben nach dem Motto: Wie`s innen drin
aussieht, geht niemand was an. Schwäche und Ratlosigkeit dürfen nicht
gezeigt werden. Um Hilfe zu bitten, kommt nicht in Frage.

Sätze:
„Ich muss mich immer beherrschen!“
„Gefühle zeigen nur Schwache!“
„Was mich nicht umbringt, macht mich nur härter!“

Gegen-Sätze:
„Emotion = menschlich!“
„Du darfst auch loslassen!“
„Schwäche zeigen signalisiert innere Stärke!“
„Du darfst Dir auch Hilfe holen!“

franz xaver wendler                                                               Seite 17
10 „gute Voraussetzungen“ für Burnout-Gefährdung
     Menschen sind eher gefährdet,

             ...die in Arbeitsbereichen tätig sind, wo Erfolge schwer messbar sind
             (soziale, medizinische, pädagogische,...Arbeitsfelder)

             ..die immer wieder an (über) ihre Grenzen gehen (workoholics)

             ...die durch hohes Engagement & unbedingter Identifikation mit ihrer
             Aufgabe verbunden sind

             ...die eine hohe Opferbereitschaft / Leidensfähigkeit zeigen

        .    ..die ihre Motivation vor allem über Ideale & Ideologien finden

             ...die sich unersetzlich fühlen und sich keine Pause gönnen

             ...die sich auch in Extremsituationen nicht gerne helfen lassen

             ...die viel (zu viel?) Verantwortung übernehmen

             ...die Frustrationen lieber allein verarbeiten wollen, als sich jeman-
             dem anzuvertrauen.




Burnout-Biotope




     franz xaver wendler                                                              Seite 18
10 Tipps für "Grenzenlose"


1. Be-achte Deine Bedürfnisse: Wenn es Dir gut tut – tust Du ande-
   ren Gutes & was dir gut tut, tut auch anderen gut

2. Körpersignale (eigene und fremde) zeigen Grenzen an –Du
   kannst sie für wahr nehmen!

3. Achtsame Zeit-Planungen & -Begrenzungen erleichtern die Orien-
   tierung (Es ist eine Zeit für....)

4. Ordne bestimmten Orten bestimmte Funktionen & Tätigkeiten zu:
   Arbeits-Platz, Besprechungs-Raum, Rückzugs-Gebiet, Lese-
   Ecke....

5. Abschalten heißt abschalten: Computer, (Hand-)Telefon, Ge-
   sprächspartner, Lärmquellen...

6. Abschalten heißt Szenen-Wechsel: ganz was Anderes, Entge-
   gengesetztes, Ver-rücktes...

7. Du schaffst mit Worten Wirklichkeiten: sparsam zu verwenden:
   "vielleicht", "eher nicht", "eventuell", "im Notfall", "bei Bedarf",
   "könnte", "sollte",....
   wertvolle Worte für Dich: "ja, bestimmt"; "nein, sicher nicht"

8. Grenzen setzen heißt auf Distanz gehen zu dem,
   was Dich an-/aussaugt.

9. Erfinde ein Ritual zum Aus-steigen aus "deiner Mühle":
   Türe abschließen, Kleidungs-Wechsel, Körperübung,....

10. Erlaube Dir, von Zeit zu Zeit, aus der Rolle zu fallen: vom Helfer
    zum Hilflosen, von der Zuhörerin zur Erzählerin, vom Macher
    zum Beobachter...(oder jeweils umgekehrt)




franz xaver wendler                                                       Seite 19
Wie Männer und Frauen auf Stress reagieren
(aus Science.orf.at, Oktober 2005)

Stress macht Menschen krank: Unter anderem kann er Entzün-
dungsprozesse auslösen, die zu einem höheren Risiko von Herz-
kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall führen. Frauen leiden dabei
laut israelischen Forschern eher unter den Symptomen beruflicher
Überlastung - Burn-out -, Männer eher unter Depressionen.

Der Anstieg der Biomarker im Blut von gestressten Menschen weist
nicht nur auf Entzündungen, sondern auch auf ein höheres Risiko von
Herzkreislauf-Erkrankungen sowie Schlaganfall hin.

Denn die durch den Stress ausgelösten entzündlichen Prozesse kön-
nen Krankheiten wie Gefäßverengung auslösen oder vorantreiben.
Doch Frauen und Männer zeigen unterschiedliche physiologische Re-
aktionen auf Burn-out und Depressionen.


Blutproben von 1.563 Angestellten
Die Wissenschaftler untersuchten 630 Frauen und 933 Männer. Alle
Probanden galten als "gesund" und waren angestellt. Die Frauen waren
im Schnitt 44,8 Jahre alt und arbeiteten rund acht Stunden pro Tag; die
Männer waren durchschnittlich 45,9 Jahre alt und arbeiteten etwa neun-
einhalb Stunden täglich.

Die Wissenschaftler verglichen die Entzündungsmarker in den Blutpro-
ben mit Angaben über Burn-out, Depression und Angstzustände. Sie
wollten herausfinden, welche körperlichen Probleme psychische Belas-
tungen nach sich ziehen und ob Fibrinogen und CRP gute Anzeiger für
gesundheitsschädigenden Stress sind.

Unterschiedliche Reaktion bei Frauen und Männern
Laut der aktuellen Studie geht bei Frauen Burn-out oftmals mit einer
"Mikro-Entzündung" einher. D.h. die Betroffenen haben ein 1,6-fach er-
höhtes Risiko, dass sich in ihrem Blut zuviel CRP und Fibrinogen befin-
det als bei Frauen, die nicht chronisch an Überlastung leiden. Bei Frau-
en mit Depressionen oder Angstzuständen waren die Werte nicht er-
höht.

Männer hingegen hatten mehr als drei Mal so viele Entzündungsstoffe
im Blut, wenn sie von einer Depression betroffen waren. Keine Auffällig-
keiten im Blutbild zeigten sie bei Burn-out oder Angstzuständen.

Diabetes, Herzkrankheit oder Schlaganfall
Die Studienautoren schließen aus den Ergebnissen, dass überlastete
Frauen und depressive Männer eher Krankheiten entwickeln, die auf
Mikro-Entzündungen zurückgehen: z.B. Diabetes, Herzkrankheit oder
Schlaganfall.

Die Ergebnisse der israelischen Forscher könnten eine Erklärung dafür
sein, dass viele Patienten mit Schlaganfall oder Herzinfarkt keine der
"klassischen" Risikofaktoren (z.B. Übergewicht, Rauchen, Bewegungs-
armut) aufweisen.

franz xaver wendler                                                        Seite 20
Beide Geschlechter leiden
Die Forscher um Sharon Toker betonen, dass Frauen und Männer zwar
bei Burn-out und Depression unterschiedliche physiologische Reaktio-
nen zeigen - und dies unterstreiche die Wichtigkeit von geschlechtsspe-
zifischen Gesundheitsstudien.

Die gesundheitlichen Folgen seien im Grunde genommen jedoch für
beide Geschlechter dieselben: Die Gefühlslage beeinflusst das Risiko,
eine Herzkreislauf-Erkrankung zu entwickeln.

Die Studienautoren hoffen, dass die Ergebnisse Medizinern und Psycho-
logen dabei helfen, besser geeignete und geschlechtsspezifische Stra-
tegien für das Stressmanagement am Arbeitsplatz zu entwickeln. So
könnte jobbedingten Gesundheitsschäden vorgebeugt werden.



Nimm dir Zeit...

Nimm Dir Zeit, um zu arbeiten,
es ist der Preis des Erfolges.

Nimm dir Zeit zum Nachdenken,
es ist die Quelle der Kraft.

Nimm dir Zeit, um zu spielen,
es ist das Geheimnis der Jugend.

Nimm dir Zeit, um zu lesen,
es ist die Grundlage des Wissens.

Nimm dir Zeit, um freundlich zu sein,
es ist das Tor zum Glücklichsein.

Nimm dir Zeit, um zu träumen,
es ist der Weg zu den Sternen.

Nimm dir Zeit, um zu lieben,
es ist die wahre Lebensfreude.

Nimm dir Zeit, dich zu freuen,
es ist die Musik der Seele.

Nimm dir Zeit, um zu genießen,
es ist die Belohnung deines Tuns.

Nimm dir Zeit, um zu planen,
dann hast du Zeit für die übrigen neun Dinge.


(nach einem irischen Gedicht)




franz xaver wendler                                                       Seite 21
Coaching-Fragen
zur aktuellen „Distress-Analyse“
•   Beschreibe die spannende Situation möglichst an-
    schaulich!
    (Worum geht`s? Wer = beteiligt?)

•   Wie zeigt sich die Spannung bei dir? (körperlich,...?) Was ist das
    Unangenehme/Ärgerliche daran?

•   Wie siehst du deine Rolle?
    Was ist deine Verantwortung in dieser Situation?

•   Perspektivenwechsel:
    Wie (anders?) würde der wichtigste sonst noch Beteiligte die Sa-
    che beschreiben?

•   Was würde passieren, wenn sich nichts ändert?

•   Würdest du das überleben?


Coaching-Fragen für „Auswege & Lösungen“:
•   Was war/ist die positive Wirkung dieser Spannung, dieses Stres-
    ses? Was wird dadurch positiv gefördert?

•   Wie hast Du die Spannungs-Situation bisher überlebt?

•   Welche Deiner Fähigkeiten haben Dir dabei genützt?

•   Wie kannst du die Spannung verstärken, wie vermindern? Was
    davon führt zu „Lösungen“ in deinem Sinn?

•   Was (Unveränderliches?) gilt es für dich zu akzeptieren?

•   Was kannst du vorbeugend künftig anders
    machen?

•   Dein Leitsatz dazu?



_________________
Aus www.wendler-coaching.at




franz xaver wendler                                                      Seite 22
Mein persönliches Anti-Stress-Programm

Kurzfristiges –Langfristiges – Ziele – Leitsätze

In Worte gefasst & niedergeschrieben gewinnen
Ziele an Prägnanz, Verbindlichkeit und
erhöhen die Chancen auf den gewünschten
Erfolg!


Ich plane für mein künftiges stressfreieres
Leben.....

1.




2.




3.




Datum:                               Unterschrift:



franz xaver wendler                                  Seite 23

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Stress und burnout-prävention 2010-c

  • 1. Take care! Stress- & Burnout-Prävention Infos, Tools & Techniken für Über - Lebenskünstler Mag. Franz Xaver Wendler franz xaver wendler Seite 1
  • 2. www.wendler-coaching.at Inhalte Pyramiden, Umwelten und das „gute Überleben“…………………. 3 Stufen der Burnout-Entwicklung…………………………………….. 4 Stress-Grundlagen.......................................................................... 6 Wie der Körper reagiert……………………....................................... 7 Eu-Stress statt Di-Stress………………………………………………. 8 Psychische Auswirkungen von Dauerbelastungen...........................9 „Feuerwehr-Techniken“ gegen Stress.............................................. 11 Langfrist-Strategien.......................................................................... 14 Die „inneren Antreiber“ entdecken.................................................... 16 „Gute Voraussetzungen“ für Burnout-Gefährdung....................... 18 10 Tipps für „Grenzenlose“............................................................... 19 Wie Männer und Frauen auf Stress reagieren……………………… 20 Text: „Nimm Dir Zeit“ (Irisches Gedicht).......................................... 21 Coaching-Fragen………………………………………………………. 22 Arbeitsblatt: „Mein persönliches Anti-Stress-Programm“............... 23 Weitere Infos und Literaturhinweise unter www.wendler-coaching.at Anfragen unter office@wendler-coaching.at franz xaver wendler Seite 2
  • 3. Stressbewältigung und Burnout-Prävention Von Pyramiden, Umwelten und dem „guten Überleben“ Die Anforderungen an MitarbeiterInnen in modernen Hochleistungsunter- nehmen sind größer geworden. Erfolgsdruck, Zeitknappheit und Stress steigen. Die Ursachen sind ebenso wie die möglichen Entlastungsstrate- gien auf den unterschiedlichen Ebenen der „Unternehmenspyramide“ wie den relevanten „Umweltfaktoren“ zu suchen. Alle Ebenen sind betroffen. Alle Ebenen sind in die Verantwortung zu nehmen. Alle Ebenen profitieren von entlastenden Veränderungen. Politische Wirtschaftliche Einflüsse Firmen- Umwelt Leitung Personalverantwortliche Mittleres Management / Führungskräfte der 1.Ebene Persönliche Umstände Betriebsrat Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter (Basis) Skizze: Pyramide der Stress- und Burnout-Einfluss-Faktoren Vom Ideal… Pyramiden werden zwar von der Basis aufgebaut, Veränderungen und „Umbauten“ gehen aber „top down“ am einfachsten. Das Ideal: die Firmenleitung verteilt die Verantwortungsbereiche, Aufgaben und Ressourcen so geschickt, dass auch an der Peripherie noch ausreichend Energien und Spielräume zur Verfügung stehen… Die Personalverantwortlichen unterstützen die Mitarbeiter durch umsich- tige Planung, Bereitstellung von Bildungsangeboten und Coachings… Das mittlere Management ist nah an den Bedürfnissen der „kostbaren“ Mitarbeiter, überlegt organisatorische Verbesserungen und zeigt einen vor- bildlichen Führungsstil, auch in stressigen Zeiten… Der Betriebsrat hat die Hand „am Puls“ von Mitarbeitern und Firmenleitung und schlägt organisatorische wie individuelle Entlastungs-Programme vor… Die MitarbeiterInnen können ihre ganzen Energien auf ihre Arbeitsaufga- ben konzentrieren und das in einem kollegialen Arbeitsklima, die Identifika- tion mit dem Unternehmen ist stark… franz xaver wendler Seite 3
  • 4. Und die Realität? Die Unternehmensrealität hält da wohl nur selten mit, von den Bedingun- gen der (etwa wirtschaftlichen oder politischen) Umwelten, die vom Einzel- nen nur sehr mittelbar beeinflussbar ist, ganz zu schweigen. Daher sind für das „gute Überleben“ gerade an der Basis -wo der Druck besonders groß wird- individuelle Unterstützungs-Programme vonnöten. 12 Stufen der Burnout-Entwicklung 1. der Zwang, sich zu beweisen besondere Begeisterungsfähigkeit für die Arbeit; erhöhte Erwartungen; Übersehen der eigenen Bedürfnisse und Grenzen 2. verstärkter Einsatz Besondere Bereitschaft zur Übernahme neuer Aufgaben; Freiwillige Mehrarbeit und unbezahlte Überstunden Gefühl der Unentbehrlichkeit 3. Vernachlässigung eigener Bedürfnisse Chronische Vernachlässigung eigener Bedürfnisse;Mehrkonsum von Kaffee, Aufputschmitteln bzw. Zigaretten Gelegentliche Schlafstörungen franz xaver wendler Seite 4
  • 5. 4 Verdrängung von Konflikten Fehlleistungen steigen (Vergessen v. Terminen, Übersehen von Aufga- ben) Deutliche Schlafstörungen, Schwächegefühl Aufgabe von Hobbys 5. Umdeutung von Werten Abstumpfung und Aufmerksamkeits-störungen; Meidung privater Kon- takte, die als Belastung empfunden werden Probleme mit Partner; 6. Verleugnung von Problemen Gefühl mangelnder Anerkennung, Desillusionierung Arbeits-Widerstand, innere Kündigung Vermehrte Fehlzeiten 7. Endgültiger Rückzug Orientierungs-u. Hoffnungslosigkeit Suchtverhalten steigt; Abbau kognitiver Leistungsfähigkeit; Psychosomatische Reaktionen 8. Deutliche Verhaltensänderung Eigenbrötlerei, Selbstmitleid, Einsamkeit Verringerte Initiative; Verflachung des emotionalen Lebens Sozial: weiterer Rückzug oder exzessive Bindung an Einzelne 9. De-Personalisierung Entfremdung, Gefühl des Abgestorbenseins und innerer Leere Automatenhaftes Funktionieren Starke psychosomatische Reaktionen 10. Innere Leere Wechsel zwischen starken schmerzhaften Emotionen mit dem Gefühl der Leere; Phobische Zustände, Panikattacken Flucht in Rauscherlebnisse 11. Depression und Erschöpfung Hoffnungslosigkeit; Starker Wunsch nach Dauerschlaf Existenzielle Ängste, Verzweiflung Suizid-Gedanken 12. völlige Burnout-Erschöpfung Lebensgefährliche geistige, körperliche u. emotionale Erschöpfung Angegriffenes Immunsystem, Herz-Kreislauf-/Magen-Darm- Erkrankungen. Hohe Suizidalität (=Selbstmord-Gefahr) Ziel von Burnout-Präventionsmaßnahmen muss es sein, den Einzelnen selbständig in die Lage zu versetzen, den eigenen Energiepegel im Blick zu behalten, Verantwortung für das physisch-psychische Wohlbefinden zu übernehmen und dazu Feuerwehrtechniken und Langfriststrategien zu er- lernen, die praktikabel und arbeits-alltagstauglich sind… und sich dabei kol- legial unterstützen zu lassen. Dazu braucht es Gelegenheit und –von Zeit zu Zeit- ein Timeout. franz xaver wendler Seite 5
  • 6. Stress-Grundlagen Stress in einem Satz gesagt... ...ist eine Reaktion des menschlichen Organismus auf Bedrohungen ver- schiedenster Art. Was bedeutet „Stress“? Der Begriff „Stress“ kommt ursprünglich aus der Materialforschung und be- deutet „Anspannung“, Verbiegung“, „Belastung“. Hans Selye, der österr. Pionier der Stressforschung überträgt ~1950 den Begriff auf die Biologie: Stress als „Anspannung“, „Belastung“ des Menschen. „Stressoren“ oder Stress-Auslöser können physischer Natur sein (Lärm, Hitze, Kälte, Schmerzen,...), aus Leis- tungsanforderungen stammen (Über- od. Unterforderung, Prüfungen, Be- wertungssituationen, Leistungsdruck, Frustrationen...) oder soziale Ursa- chen haben (Aggressionen, Bedrohung, Konkurrenz, Ängste, Menschen- massen, Einsamkeit). Stress ist ein subjektives Phänomen Welche Ereignisse nun tatsächlich Stress auslösen, ist individuell unter- schiedlich und hängt von der subjektiven Bewertung einer Situation ab. Und das ist alles, was als „bedrohlich“, „stark an der Belastungsgrenze“ bzw. „überfordernd“ oder gar „aussichtslos“ erlebt wird. Sinn & Funktion von Stress Die physiologischen Reaktionen in Stress-Situationen erinnern uns an die ursprüngliche Überlebens-Funktion. Alarmierung des Organismus in Gefah- rensituationen. Stress ist sinnvoll! Im subjektiv erlebten Bedrohungsszenario (=Stress) schlägt der Körper A- larm und aktiviert über-lebenswichtige Funktionen. Alle genannten Reaktionen sind sinnvolle Massnahmen im Falle existentiel- ler Bedrohungs-Szenarien des Individuums. Und genau davon geht unser archaisches „Reptiliengehirn“ in Stress-Situationen wie in Urzeiten aus. Alle verfügbaren Energien sollen für „Abwehr-„ oder „Fluchtaktivitäten“ bereitge- stellt werden. Auf alles zum unmittelbaren Überleben Unnötige wird ver- zichtet. franz xaver wendler Seite 6
  • 7. Unmittelbare körperliche Stress-Reaktionen • der Puls steigt, die Leistung des Herzens als Pumpe wird erhöht, der Sauerstofftransport in Organe und Muskulatur damit gesteigert • die Atmung wird beschleunigt, damit mehr Sauerstoff bereitgestellt • die unwillkürliche Erhöhung der Muskelspannung bringt die „Vorspannung“ zur erwarteten Hoch- leistungs-Erfordernis • der Organismus stellt Blutfette zur Energienutzung bereit, • die Blutgerinnung wird gehemmt, um bei etwaigen Verletzungen den Blutverlust zu minimieren • Gleichzeitig schaltet das Gehirn auf „absolute Wachheit“ (hochfre- quente elektrische Gehirnwellen), die Aufmerksamkeit fokussiert auf die Gefahrenquelle, alles andere rundherum wird weggeschaltet und nicht oder kaum wahrgenommen. • Schweiß bricht aus - die Funktion ist, dem Körper im gestressten Zu- stand Kühlung zu bringen • der Hautwiderstand sinkt, ein Phänomen, dass messbar ist –die Leit- fähigkeit der Hautoberfläche sinkt- dessen Ursache & Funktion aber noch nicht vollständig erforscht ist. • Verdauungsvorgänge werden reduziert. Hat in Gefahrensituationen ebenso wenig Priorität wie die • Sexualfunktion, die in Stress-Situationen gehemmt wird. Denkhirn hilft Reptiliengehirn Um Stress in den Griff zu kriegen, gilt es jeweils erstmal, die körperlichen Stress-Reaktionen wahrzunehmen und bewusst zu machen, um zum Zweiten stressige Umstände, „die nicht gleich das Leben kosten“ von „tatsächlich existentiell Bedrohlichem“ zu unter scheiden. Aus dem evolutionär bedingten Stress-Reflex wird also im besten Fall eine reflektierte und bewusst gesteuerte Reaktion. Das allein schon kann viele Stress-Situationen entschär- fen! franz xaver wendler Seite 7
  • 8. Eu-Stress statt Dis-Stress Wenn wir davon sprechen, „gestresst“ zu sein, meinen wir allgemein den als unangenehm erlebten „Dis- Stress“. Wir kennen aber auch physisch-psychische Zustände und Reaktionen, die den eben beschriebe- nen Stress-Phänomenen gleichen und als „anregend“, „herausfordernd“ oder „prickelnd angenehm“ erlebt werden. So lässt uns Manches das Herz schneller schlagen, den Puls ansteigen, die Nackenhaare sträuben, ein Kribbeln spüren, .... und uns hellwach wer- den, z.B.: o eine neue berufliche Herausforderung o das Ausüben einer Lieblingsbeschäftigung, eines Hobbys o ein Erfolgserlebnis o Lob, positives Feedback o das Hören der Lieblingsmusik o Tanzen o ein Flirt o Körper-Berührungen o Spüren der eigenen Leistungsfähigkeit (im Sport, bei der Arbeit,...) Wo holst Du Dir Deine Eu-Stress-Erlebnisse? franz xaver wendler Seite 8
  • 9. Körperreaktionen auf dauerhaften Stress Werden Situationen oder Lebensumstände längerfristig als stressig erlebt, ist der Organismus in ständigem Alarmzustand, es chronifizieren die kör- perlichen Stress-Reaktionen: 1. Muskuläre An-Spannungen führen zu Ver-Spannungen (Nacken, Schultern, Wadenmuskulatur,...), und Dauerbelastungen des Halteapparates. Kopfschmerzen, auch or thopädische Beschwerden können die Folge sein. 2. Ständige Atemlosigkeit (= flacher Atem!) führt zu Kurzatmigkeit („mehr Einatmen als Ausat men“), die muskuläre Verspannung (Hochziehen der Schultern) wird verstärkt. 3. Die „Maschine Herz“ ist in Gefahr Ein Motor, der ständig auf Hochtouren (Puls) läuft, ist für Dauerschäden (Koronardeformationen bis hin zum Herzinfarkt) anfälliger. 4. Ess- oder Verdauungsstörungen Für einen Organismus im Dauer-Alarmzu-stand ist die Aufnahme und Verarbeitung von Nahrung zweitrangig, geht es doch ständig „ums nackte Überleben“. Dazu trägt häufig Ernährungsfehlverhalten (zu viel, zu wenig, unregelmäßig, „Fastfood“...) zu Belastungen des Verdau- ungsapparates von Dauer-Gestressten bei. 5. Das Sexualleben wird ebenso unter „zweitrangig“ eingeordnet, schliesslich gibt es ständig Wichtigeres zu tun. Der Körper stellt sich mit der „Ökonomisierung der Libido“ darauf ein. Im Extremfall mit “Nicht-Können“. franz xaver wendler Seite 9
  • 10. Psychische Auswirkungen von Dauerbelastungen Eng verknüpft mit den Körperreaktionen sind im psychischen Bereich "Fokussierungen“ und bei Dauerbelastung Einschränkungen im geistigen, e- motionalen, schließlich kommunikativen Bereich zu beobachten. 1. Konzentrationsstörungen Die oft unbewusste Beschäftigung mit Bedrohungs- und Belastungs- szenarien führen zu mangelder Aufmerksamkeit auf unmittelbare An- forderungen, Abwesenheit und Unkonzentriertheit. 2. Schlafstörungen Das Kreisen um das Belastende verfolgt viele bis in den Schlaf lässt sie keinen Schlaf finden. Dazu kommt, dass in Dauer-stress-Situationen oft regelmässiger und rhythmische Schlafenszeiten vernachlässigt werden. 3. Kommunikations-Unlust Die Beschäftigung mit der Selbsterhaltung und mit sich selber kann zum „Einigeln“, zum Verkriechen im geschützten Bau und zum Ver- nachlässigen von Kontakten führen. Kommunizieren wird als mühsam erlebt, Nähe als bedrohlich und tunlichst vermieden. 4. Vergesslichkeit Die Konzentrationsstörungen können langfristig zu einem Abnehmen der Gedächtnisleistung führen. 5. Burnout Das „Burnout-Phänomen“ ist die fortgeschrittene Form einer langfristi- gen Überforderung. Dem endgültigen Burnout gehen die meist die ge- nannten körperlichen und psychischen Phänomene voraus, ohne dass darauf in angemessener Formreagiert wird. Das Ausgebranntsein zeigt sich schließlich in völligem Erschöpfungszustand der Betroffenen ver- bunden mit der Unfähigkeit zur Selbsthilfe. Apathie und Interesselosig- keit führen zu einem Dahindämmern. Der Organismus hat im „Burnout“ nicht mehr die Kraft zur Rekreation. Ärztliche und psychotherapeutische Unterstützung sind erforderlich. franz xaver wendler Seite 10
  • 11. Feuerwehr-Techniken gegen Stress Im folgenden 6 „rettende“ Tipps für`s unmittelbare Re- Agieren in Stress-Situationen: 1. Achte auf Deine (Bauch-)Atmung! Die Stress-Reaktion „Atmung beschleunigen“ möchte Dir helfen, deine Leistungskapazität (Kampf oder Flucht!) zu steigern. Unterdrücke also nicht das Atmen, sondern atme tief durch. ☺ Bauchatmung ist tiefer als Brustatmung. Insbesondere das bewußte Ausatmen (Entleeren der Lunge) bringt Entspannung auch im Bereich der Atmungsorgane. 2. Mit Muskel-Dehn-Übungen zur Entspannung „Welche Muskelgruppen sind es, die Du „im Stress“ besonders kontrahierst (anspannst)?“ Achte auf Deinen Muskeltonus – eine erhöhte Muskelspannung kann schon im Stress-Frühstadium auf die Alarmierung des Organismus hinweisen. ☺ Entspannen durch gezielte Dehnung der „gespannten“ Muskelpartien: Nacken- und Schultermuskulatur, Waden, ... ☺ durch einzelne Übungssequenzen der „Progressiven Muskelentspan- nung“: Verstärken des Muskeltonus bis ~80% der Belastungsgrenze und anschl. bewusstes Loslassen der Muskelspannung. 3. Aggressive Energie ableiten Der Körper ist aktiviert durch den Stress-Alarmzustand, steht in einem Spannungszustand – möchte hin zu... oder weg von... ☺ Du kannst Dir Spannung nehmen, indem Du die Ausdrucks- oder Be- wegungsmöglichkeiten, die Dir die Situation oder die Zeit unmittelbar danach bieten, nutzt: Gehen, Laufen, kräftig ausatmen,... ☺ Wenn es die Situation (oft unmittelbar danach) erlaubt, ist jeder Aus- druck von Aggression der „Lösung“ dienlich: Wo lässt sich schimpfen, schreien (Auto?) Was lässt sich werfen, schlagen? franz xaver wendler Seite 11
  • 12. 4. Den Blick erweitern „Wie kann ich das Gesamte wieder sehen?“ Im gestressten Zustand wird alle Aufmerksamkeit auf den Brennpunkt (=Fokus) des Geschehens gerichtet. Das ist vorerst einmal sinnvoll, da damit die „Gefahr“ im Blickpunkt ist. Kontraproduktiv wird es dann, wenn es nicht gelingt, zu defokussieren, also auch die übrige Umwelt wieder in den Blick zu bekommen, obwohl die Gefahr als nicht unmittelbar (lebens- )bedrohlich erkannt wird. Das Starren auf die Bedrohung „Kritik“, „Beleidi- gung“, „Abwertung“, „Überforderung“, „Belastung“ macht starr und verhin- dert eine adäquate Re-Aktion. ☺ Eigene Emotion wahrnehmen: „Aha, das stresst mich jetzt.“ Gleichzeitig schätzt Du (in den meisten Fällen) die Situation als nicht lebensbedrohlich ein. ☺ De-eskalieren: Ent-spannend ist für viele die Vorstellung: „Das trifft meine Aussenhaut, verletzt meine Person nicht im Innersten.“ Nimm dem Stress die Wichtigkeit, relativiere die grosse Bedeutung des Stressors. „Was kann jetzt im schlimmsten Fall passieren?“ „Und ist das „Schlimmste“ zu überleben?“ ☺ Fokus neu scharfstellen: auf das, was jetzt eigentlich wichtig ist. „Was gibt`s drumherum?“ „Wer ist noch da?“ „Was ist jetzt meine Haupt-Aufgabe?“ 5. nach VORWÄRTS schauen „Was liegt an Möglichkeiten vor Dir?“ Nicht das Grübeln über die belastende Situation, über Ursachen, Schuld- fragen, Rechtfertigungen, das Böse in der Welt bringt Dich jetzt weiter, sondern nur der Blick nach vorne. „Das was Du verändern & beeinflussen kannst, ist die Zukunft, nicht das Vergangene.“ ☺ Weg von der Stress-Situation („Flucht“): „Ich kann (manchen) gefährli- chen Situationen ausweichen oder „weggehen“, „aufhören mit...“, „time- out nehmen“ oder ☺ Auseinandersetzung („Kampf“) im Sinne von: „So ein Widerstand macht mich erst richtig stark!“ „Meinen Auftrag, mein Ziel, meine Aufgabe er- fülle ich, auch wenn`s stürmt..“ franz xaver wendler Seite 12
  • 13. 6. Schutzschild hochfahren In bedrohlichen Situationen kannst Du Dir vorstellen, ein Schild, eine Rüs- tung oder ein Tarnanzug steht Dir zur Verfügung. Blitzschnell gelingt es dir in bedrohlichen Stress-Situationen, Dir –mental- dieses Hilfsinstrumentari- um zu aktivieren. Und was sind Deine erfolgreichen Stress-Feuerwehr-Techniken? franz xaver wendler Seite 13
  • 14. Langfristig wirksame Antistress-Strategien Langfrist-Strategie 1 Höre auf Deinen Körper Der Körper ist Dein 1. Wellness-Coach. Er gibt Hinweise auf unmittelbare und dauerhafte Disbalancen. Ständige Verspannungen, Kopfweh, Verdau- ungsbeschwerden und andere Symptome deuten häufig auf die Überlas- tung des Organismus. Was Deinem Körper gut tut, tut dir insgesamt als „Stress-ManagerIn“ gut! Hörst, fühlst Du die Signale? Welche körperlichen Stress-Symptome melden sich immer wieder bei Dir? Langfrist-Strategie 2 Suche, was Dir gut tut! Alle Tätigkeiten, die Spass machen, sind gleichzeitig „Ausgleich“ und beste Prophylaxe für Distress. Also: Hobbys (re)aktivieren; ganz was anderes machen als das, was mich stresst. Dem Spielerischen, Bewegten und Lustvollen Zeit & Raum geben. Welche anregenden „Eu-Stress“-Tätigkeiten kennst Du? Wann hast Du sie das letzte Mal ausgeübt? Wie kannst Du regelmäßig Zeit dafür einplanen? Langfrist-Strategie 3 Ausdauer-Training macht den Organismus widerstandsfähiger. Zudem braucht jedes Ausdau- ertraining die oftmalige Wiederholung von gleichförmigen Bewegungsab- läufen. Rhythmus und Gleichförmigkeit unterstützt die Entspannung und das „zur Mitte kommen“ Langfrist-Strategie 4 Stress-Ursachen beseitigen Nicht jeder Stress-Auslöser muss ausgehalten werden. Überlege, welche Möglichkeiten der (Ab-)„Lösung“ Du finden kannst. Was kannst Du beitragen, um die Stress-Situation zu (ver-)meiden? Womit ließe sich der Auslöser entschärfen? franz xaver wendler Seite 14
  • 15. Langfrist-Strategie 5 Auf die Stärken konzentrieren Die Neigung, auf die eigenen Schwächen und verletzbaren Stellen zu star- ren, ist verbreitet. Aber jede/r hat auch individuelle Stärken, die es bewußt zu machen gilt, damit Positives sehen und verstärken und Selbst-Vertrauen aufbauen: Was hast Du schon an Leistungen geschafft, worauf Du stolz bist? Welche Fähigkeiten hast Du dazu gebraucht? Wo & wie kannst Du Deine Fähigkeiten am besten ausspielen? Wie kannst Du Spiel- und Wirkungsfelder für Deine Stärken schaffen? Langfrist-Strategie 6 Gelassenheit entwickeln „Es kostet nicht das Leben...“ Kaum eine private oder berufliche Stress-Situation ist „lebensbedrohlich“. Versuche, Deine Lebens-Situation immer wieder einmal ais der „Vogelper- spektive“ zuz betrachten. Von oben besehen relativiert sich Manches und wird kleiner. Wesentliches kann leichter von dem scheinbar Wichtigen un- terschieden werden. Ein Time-out von Zeit zu Zeit ist dafür sehr nützlich. Langfrist-Strategie 7 Positive Leitsätze entwickeln Sprüche oder Leitsätze giessen Weisheiten in eine prägnante, merkbare und damit leichter abrufbare Form. Sie können –auf dem Schreibtisch, auf der Tür oder im WC „Mahner“ und „Motivator“ für den eigenen way of living werden. Was sind Deine positiven Leitsätze? Langfrist-Strategie 8 Ausreden, Beratung in Anspruch nehmen. Das „Zur-Sprache-bringen“ von Angelegenheiten, die „im Kopf herumgehen“, bringt für viele bereits eine wichtige Entlastung. Im Benennen und Besprechen werden Dinge bewußt gemacht und erhalten oft neue Be-Deutungen. Dazu reicht ein guter Freund/PartnerIn, wenn er/sie Geduld und Interesse aufbringt. Die professionelle Beratung in Form von Supervision oder Coaching bringt Dir den kritischen Freund als Zuhörer, Feedback- und Impulsgeber. Wer ist Dein/e Aussprech-Partner/in? Wo findest Du den „kritischen Freund“? franz xaver wendler Seite 15
  • 16. Langfrist-Strategie 9 Die „inneren Antreiber“ entdecken Jede/r von uns hat im Laufe seiner Lebensgeschichte – meist durch die jeweiligen Leitsätze und Motivations- Strategien unserer ErzieherInnen innere Antreiber-Programme entwickelt, die uns in (frühen) Sozialisations-Phasen nützlich waren und von unseren wesentlichen Vorbildern geprägt wurden. Die „inneren Programme“ sind oft Motivatoren wie Stressoren gleichzeitig. Sie treiben uns zu großen Leistungen und können uns –unkontrolliert und unreflektiert wirksam- zu „Quälgeistern im Hinterkopf“ werden. Die Transaktionsanalyse unterscheidet fünf Grundtypen von „inneren An- treiber-Programmen“: _____________________________________ 1. Der „Sei perfekt!“-Antreiber Dahinter steckt der Glaubenssatz: „Ich tauge nur etwas, wenn ich alles möglichst perfekt erledige. Gut ist für mich nicht gut genug.“ Der Antreiber „Sei perfekt“ klopft jede Leistung darauf ab, ob sie nicht noch besser ausfal- len hätte können. Menschen mit diesem Antreiber können sich über das Er- reichte selten freuen. Sätze: „Es ist nie gut genug!“ „100% sind noch zuwenig!“ „Es müßte noch besser gehen!“ Gegensätze: „Du darfst auch Fehler machen!“ „Irren ist menschlich!“ „90% ist auch schon ganz gut!“ _____________________________________ 2. Der „Mach schnell!“- Antreiber Wer von diesem Satz angetrieben wird, steht meist unter Zeitdruck, hat das Gefühl, dass ihm die Zeit davonläuft. Schnellschüsse und spontane Aktio- nen, Gespräche zwischen Tür und Angel sind das Merkmal von Menschen mit diesem Antreiber. Sätze: „Du sollst mehrere Dinge gleichzeitig erledigen!“ „Die Zeit läuft Dir davon!“ „Gestern erledigt wäre auch schon zu spät!“ Gegen-Sätze: „In der Ruhe liegt die Kraft!“ „Konzentriere Dich auf 1 Aufgabe!“ „Die Zeit arbeitet für Dich!“ „Das Dringende = selten wichtig, das Wichtige selten dringend!“ franz xaver wendler Seite 16
  • 17. 3. Der „Streng Dich an!“- Antreiber Dieser Antreiber macht einen Menschen zum Sisyphus. Seine Aufgaben sind niemals zu Ende, er erlaubt sich keine Verschnaufpause, macht Über- stunde um Überstunde und kommt oft doch auf keinen grünen Zweig. Sätze: „Ohne Fleiss kein Preis!“ „Ohne Schweiss keine Leistung!“ „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!“ Gegen-Sätze: „Mach Dir`s leichter!“ „Was Dir guttut, bringt Dich weiter!“ „Lernen & Leisten soll auch Spass machen!“ „Wer nicht genießen kann, wird ungenießbar!“ _____________________________________ 4. Der „Mach es allen recht!“-Antreiber Hier ist das „Nettigkeitssyndrom“ verbreitet zu finden. Ein Mensch mit die- sem Antreiber fällt es schwer, anderen eine Bitte abzuschlagen, denn er ist überzeugt: Nur wenn ich es anderen recht mache, habe ich auch ein Recht auf Anerkennung. Sätze: „Alle sollen mich lieben!“ „Jede Kritik trifft mich mitten ins Herz!“ „Niemand mag mich wirklich!“ Gegensätze: „Allen Menschen recht getan...“ „Erst mal mach ich`s mir recht!“ „Kritik betrifft vielleicht mein (Fehl-)Verhalten, aber nicht meine Identität.“ „Lebens-Freundschaften sind rar!“ _____________________________________ 5. Der „Sei stark!“-Antreiber Menschen mit diesem Antreiber leben nach dem Motto: Wie`s innen drin aussieht, geht niemand was an. Schwäche und Ratlosigkeit dürfen nicht gezeigt werden. Um Hilfe zu bitten, kommt nicht in Frage. Sätze: „Ich muss mich immer beherrschen!“ „Gefühle zeigen nur Schwache!“ „Was mich nicht umbringt, macht mich nur härter!“ Gegen-Sätze: „Emotion = menschlich!“ „Du darfst auch loslassen!“ „Schwäche zeigen signalisiert innere Stärke!“ „Du darfst Dir auch Hilfe holen!“ franz xaver wendler Seite 17
  • 18. 10 „gute Voraussetzungen“ für Burnout-Gefährdung Menschen sind eher gefährdet, ...die in Arbeitsbereichen tätig sind, wo Erfolge schwer messbar sind (soziale, medizinische, pädagogische,...Arbeitsfelder) ..die immer wieder an (über) ihre Grenzen gehen (workoholics) ...die durch hohes Engagement & unbedingter Identifikation mit ihrer Aufgabe verbunden sind ...die eine hohe Opferbereitschaft / Leidensfähigkeit zeigen . ..die ihre Motivation vor allem über Ideale & Ideologien finden ...die sich unersetzlich fühlen und sich keine Pause gönnen ...die sich auch in Extremsituationen nicht gerne helfen lassen ...die viel (zu viel?) Verantwortung übernehmen ...die Frustrationen lieber allein verarbeiten wollen, als sich jeman- dem anzuvertrauen. Burnout-Biotope franz xaver wendler Seite 18
  • 19. 10 Tipps für "Grenzenlose" 1. Be-achte Deine Bedürfnisse: Wenn es Dir gut tut – tust Du ande- ren Gutes & was dir gut tut, tut auch anderen gut 2. Körpersignale (eigene und fremde) zeigen Grenzen an –Du kannst sie für wahr nehmen! 3. Achtsame Zeit-Planungen & -Begrenzungen erleichtern die Orien- tierung (Es ist eine Zeit für....) 4. Ordne bestimmten Orten bestimmte Funktionen & Tätigkeiten zu: Arbeits-Platz, Besprechungs-Raum, Rückzugs-Gebiet, Lese- Ecke.... 5. Abschalten heißt abschalten: Computer, (Hand-)Telefon, Ge- sprächspartner, Lärmquellen... 6. Abschalten heißt Szenen-Wechsel: ganz was Anderes, Entge- gengesetztes, Ver-rücktes... 7. Du schaffst mit Worten Wirklichkeiten: sparsam zu verwenden: "vielleicht", "eher nicht", "eventuell", "im Notfall", "bei Bedarf", "könnte", "sollte",.... wertvolle Worte für Dich: "ja, bestimmt"; "nein, sicher nicht" 8. Grenzen setzen heißt auf Distanz gehen zu dem, was Dich an-/aussaugt. 9. Erfinde ein Ritual zum Aus-steigen aus "deiner Mühle": Türe abschließen, Kleidungs-Wechsel, Körperübung,.... 10. Erlaube Dir, von Zeit zu Zeit, aus der Rolle zu fallen: vom Helfer zum Hilflosen, von der Zuhörerin zur Erzählerin, vom Macher zum Beobachter...(oder jeweils umgekehrt) franz xaver wendler Seite 19
  • 20. Wie Männer und Frauen auf Stress reagieren (aus Science.orf.at, Oktober 2005) Stress macht Menschen krank: Unter anderem kann er Entzün- dungsprozesse auslösen, die zu einem höheren Risiko von Herz- kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfall führen. Frauen leiden dabei laut israelischen Forschern eher unter den Symptomen beruflicher Überlastung - Burn-out -, Männer eher unter Depressionen. Der Anstieg der Biomarker im Blut von gestressten Menschen weist nicht nur auf Entzündungen, sondern auch auf ein höheres Risiko von Herzkreislauf-Erkrankungen sowie Schlaganfall hin. Denn die durch den Stress ausgelösten entzündlichen Prozesse kön- nen Krankheiten wie Gefäßverengung auslösen oder vorantreiben. Doch Frauen und Männer zeigen unterschiedliche physiologische Re- aktionen auf Burn-out und Depressionen. Blutproben von 1.563 Angestellten Die Wissenschaftler untersuchten 630 Frauen und 933 Männer. Alle Probanden galten als "gesund" und waren angestellt. Die Frauen waren im Schnitt 44,8 Jahre alt und arbeiteten rund acht Stunden pro Tag; die Männer waren durchschnittlich 45,9 Jahre alt und arbeiteten etwa neun- einhalb Stunden täglich. Die Wissenschaftler verglichen die Entzündungsmarker in den Blutpro- ben mit Angaben über Burn-out, Depression und Angstzustände. Sie wollten herausfinden, welche körperlichen Probleme psychische Belas- tungen nach sich ziehen und ob Fibrinogen und CRP gute Anzeiger für gesundheitsschädigenden Stress sind. Unterschiedliche Reaktion bei Frauen und Männern Laut der aktuellen Studie geht bei Frauen Burn-out oftmals mit einer "Mikro-Entzündung" einher. D.h. die Betroffenen haben ein 1,6-fach er- höhtes Risiko, dass sich in ihrem Blut zuviel CRP und Fibrinogen befin- det als bei Frauen, die nicht chronisch an Überlastung leiden. Bei Frau- en mit Depressionen oder Angstzuständen waren die Werte nicht er- höht. Männer hingegen hatten mehr als drei Mal so viele Entzündungsstoffe im Blut, wenn sie von einer Depression betroffen waren. Keine Auffällig- keiten im Blutbild zeigten sie bei Burn-out oder Angstzuständen. Diabetes, Herzkrankheit oder Schlaganfall Die Studienautoren schließen aus den Ergebnissen, dass überlastete Frauen und depressive Männer eher Krankheiten entwickeln, die auf Mikro-Entzündungen zurückgehen: z.B. Diabetes, Herzkrankheit oder Schlaganfall. Die Ergebnisse der israelischen Forscher könnten eine Erklärung dafür sein, dass viele Patienten mit Schlaganfall oder Herzinfarkt keine der "klassischen" Risikofaktoren (z.B. Übergewicht, Rauchen, Bewegungs- armut) aufweisen. franz xaver wendler Seite 20
  • 21. Beide Geschlechter leiden Die Forscher um Sharon Toker betonen, dass Frauen und Männer zwar bei Burn-out und Depression unterschiedliche physiologische Reaktio- nen zeigen - und dies unterstreiche die Wichtigkeit von geschlechtsspe- zifischen Gesundheitsstudien. Die gesundheitlichen Folgen seien im Grunde genommen jedoch für beide Geschlechter dieselben: Die Gefühlslage beeinflusst das Risiko, eine Herzkreislauf-Erkrankung zu entwickeln. Die Studienautoren hoffen, dass die Ergebnisse Medizinern und Psycho- logen dabei helfen, besser geeignete und geschlechtsspezifische Stra- tegien für das Stressmanagement am Arbeitsplatz zu entwickeln. So könnte jobbedingten Gesundheitsschäden vorgebeugt werden. Nimm dir Zeit... Nimm Dir Zeit, um zu arbeiten, es ist der Preis des Erfolges. Nimm dir Zeit zum Nachdenken, es ist die Quelle der Kraft. Nimm dir Zeit, um zu spielen, es ist das Geheimnis der Jugend. Nimm dir Zeit, um zu lesen, es ist die Grundlage des Wissens. Nimm dir Zeit, um freundlich zu sein, es ist das Tor zum Glücklichsein. Nimm dir Zeit, um zu träumen, es ist der Weg zu den Sternen. Nimm dir Zeit, um zu lieben, es ist die wahre Lebensfreude. Nimm dir Zeit, dich zu freuen, es ist die Musik der Seele. Nimm dir Zeit, um zu genießen, es ist die Belohnung deines Tuns. Nimm dir Zeit, um zu planen, dann hast du Zeit für die übrigen neun Dinge. (nach einem irischen Gedicht) franz xaver wendler Seite 21
  • 22. Coaching-Fragen zur aktuellen „Distress-Analyse“ • Beschreibe die spannende Situation möglichst an- schaulich! (Worum geht`s? Wer = beteiligt?) • Wie zeigt sich die Spannung bei dir? (körperlich,...?) Was ist das Unangenehme/Ärgerliche daran? • Wie siehst du deine Rolle? Was ist deine Verantwortung in dieser Situation? • Perspektivenwechsel: Wie (anders?) würde der wichtigste sonst noch Beteiligte die Sa- che beschreiben? • Was würde passieren, wenn sich nichts ändert? • Würdest du das überleben? Coaching-Fragen für „Auswege & Lösungen“: • Was war/ist die positive Wirkung dieser Spannung, dieses Stres- ses? Was wird dadurch positiv gefördert? • Wie hast Du die Spannungs-Situation bisher überlebt? • Welche Deiner Fähigkeiten haben Dir dabei genützt? • Wie kannst du die Spannung verstärken, wie vermindern? Was davon führt zu „Lösungen“ in deinem Sinn? • Was (Unveränderliches?) gilt es für dich zu akzeptieren? • Was kannst du vorbeugend künftig anders machen? • Dein Leitsatz dazu? _________________ Aus www.wendler-coaching.at franz xaver wendler Seite 22
  • 23. Mein persönliches Anti-Stress-Programm Kurzfristiges –Langfristiges – Ziele – Leitsätze In Worte gefasst & niedergeschrieben gewinnen Ziele an Prägnanz, Verbindlichkeit und erhöhen die Chancen auf den gewünschten Erfolg! Ich plane für mein künftiges stressfreieres Leben..... 1. 2. 3. Datum: Unterschrift: franz xaver wendler Seite 23