Fünf Schiffsinsolvenzen innerhalb gut einer Woche müssen die Anleger des börsennotierten Emissionshauses HCI verkraften. Nach dem zum HCI Schiffsfonds Shipping Select XVII gehörenden Containerschiff MS Hammonia Majesty sowie dem Fonds MS Greta traf es nun zwei Tanker des HCI Shipping Select XVI, die Fondsschiffe MS Hellespont Trader und MS Hellespont Trooper sowie die MS Hellespont Triumph, einen im HCI Shipping Select XVII fahrenden Tanker.
Für die Anleger des HCI Shipping Select XVI bahnt sich damit der Totalverlust ihrer Einlagen an. Denn ob das letzte im Fonds verbleben Schiff, der Tanker MS Hellespont Trinity die derzeitige Krise übersteht, ist alles andere als sicher.
Kommanditgesellschaft MS Santa Giorgina Offen Reederei GmbH & Co. KG
HCI Shipping Select XVI: Zwei Fondsschiffe in der Insolvenz, Totalverlust für Anleger droht
1. HCI Shipping Select XVI: Zwei Fondsschiffe in der Insolvenz, Totalverlust für Anleger
droht
Fünf Schiffsinsolvenzen innerhalb gut einer Woche müssen die Anleger des börsennotierten
Emissionshauses HCI verkraften. Nach dem zum HCI Schiffsfonds Shipping Select XVII
gehörenden Containerschiff MS „Hammonia Majesty“ sowie dem Fonds MS „Greta“ traf es
nun zwei Tanker des HCI Shipping Select XVI, die Fondsschiffe MS „Hellespont Trader“ und
MS „Hellespont Trooper“ sowie die MS „Hellespont Triumph“, einen im HCI Shipping Select
XVII fahrenden Tanker.
Für die Anleger des HCI Shipping Select XVI bahnt sich damit der Totalverlust ihrer Einlagen
an. Denn ob das letzte im Fonds verbleben Schiff, der Tanker MS „Hellespont Trinity“ die
derzeitige Krise übersteht, ist alles andere als sicher.
Tiefpunkt der Krise der Schifffahrtsmärkte erst in 12 – 18 Monaten erreicht
Die angespannte Situation auf den weltweiten Schifffahrtsmärkten, die durch besonders
niedrige Charterraten geprägt ist, fordert immer mehr Opfer unter den Fondsschiffen.
Erschwert wird die Sanierung der angeschlagenen Schiffsfonds auch durch weiter massiv
steigende Schiffskapazitäten. In den Orderbüchern der Werften stehen laut Fondszeitung
rund 500 Containerschiffe mit einer kumulierten Transportkapazität von 3,6 Millionen TEU.
Das entspräche etwa 23 Prozent der derzeitigen Flotte. Zwei Drittel davon stünden bereits
2013 zur Ablieferung an.
Die gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen im Euroraum sowie in China haben darüber
hinaus nach Meinung der HSH Nordbank, einem der maßgeblichen Schiffsfinanzierer, die
Unsicherheiten bezüglich der Aussichten für die Schifffahrt weiter erhöht. Infolge der
Entwicklungen auf der Angebots- und Nachfrageseite bewegten sich die Fracht- und
Zeitcharterraten in allen drei Märkten (Containerschiffe, Massenguttransport und Öltanker)
auf sehr niedrigem und nur zum Teil kostendeckendem Niveau. Daran werde sich in
allernächster Zeit nichts ändern, so HSH in ihrem Halbjahresbericht 2012. Die Bank erwartet
den Tiefpunkt im Zyklus der Branche in den kommenden zwölf bis 18 Monaten und rechnet
nicht vor Ende 2013 mit dem Beginn einer langsamen Erholung bei Fracht- und
Charterraten.
Die Anleger stehen jetzt vor der Frage, den drohenden Verlust zu akzeptieren, oder um ihr
Geld zu kämpfen – die Chancen stehen nicht schlecht. Allerdings ist zu beachten, dass die
Verjährung von Schadenersatzansprüchen möglicherweise schon zum Jahresende 2012
droht. Schnelles Handeln ist daher angeraten. Mehr Informationen zur Verjährung von
Ansprüchen von Anlegern geschlossener Fonds
Gute Chancen für die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen
2. Warum kommen wir zu dieser grundsätzlich optimistischen Einschätzung? Für Mandanten,
die am HCI Shipping Select XVI beteiligt sind, haben wir bisher sowohl die Beratungen, als
auch den Prospekt des Fonds geprüft und dabei nach unserer Auffassung Ansatzpunkte für
Schadenersatzansprüche festgestellt. Die Schadenersatzansprüche richten sich gegen das
Beratungsunternehmen und gegen die Gründungsgesellschafter des Fonds, die nach einer
aktuellen BGH-Entscheidung ebenfalls für die Falschberatung haften.
Völlig unzureichende Aufklärung über Risiken
Aus Gesprächen mit zahlreichen Anlegern wissen wir, dass diese über die Risiken, die sich
in der gegenwärtigen Krise des Fonds verwirklicht haben, von ihren Beratern vor der
Zeichnung des Fonds nicht informiert wurden. Geschlossene Fonds sind, wie es der
Bundesgerichtshof formuliert hat (Az. III ZR 249/09), unternehmerische Beteiligungen die als
solche das Risiko bergen, dass das eingesetzte Kapital zumindest zu einem Teil verloren
gehen kann. Die spekulativen Risiken der Beteiligung hätten daher einen wesentlichen
Teil der Beratung bilden müssen.
Falschberatung begründet Schadenersatzansprüche der Anleger
Die im Vertrieb des Schiffsfonds beteiligten Berater haben die Anleger mit denen wir bislang
gesprochen haben über die Risiken dieser hochspekulativen Schiffsfondsbeteiligung gar
nicht oder nicht ausreichend informiert. Wir haben bei einer Analyse der Beratungen
insbesondere folgende Mängel festgestellt:
Hoher Weichkosten-Anteil verschwiegen
Hohe Vertriebskosten - verschwiegen
Keine Aufklärung über die Risiken der Beteiligung
Starke Schwankungen der Charterraten nach Auslaufen von Festcharterzeiten
möglich – verschwiegen
Einfluss der Charterraten auf den Schiffswert – verschwiegen
Risiken der teilweisen Finanzierung der Schiffshypothekendarlehen in Yen
verschwiegen
Keine Information über loan-to-value Klausel (105 % Klausel) in den
Darlehensverträgen
Schiffsfonds als Altersvorsorge nicht geeignet – dennoch als
Altersvorsorge empfohlen
Keine Aufklärung über das Provisionsinteressen der beratenden Banken und
Sparkassen (kickbacks)
Da bestimmte Fehler in der Beratung immer wieder auftauchen, sehen wir vielversprechende
Chancen zur Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen wegen der Verletzung von
Pflichten aus den jeweils geschlossenen Beratungsverträgen.
Haben auch Sie eine Beteiligung am HCI Shipping Select XVI gezeichnet? Möchten Sie
wissen, ob Sie Chancen haben, Ihr investiertes Geld zurückzubekommen?
Rufen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne.
Nittel | Kanzlei für Bank- und Kapitalmarktrecht
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