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E 3.10
Coaching als Instrument der Personalentwicklung
Bedarf, Einsatzfelder und Anwendungsbeispiele in der Kultur




                                         Dr. Martina Dillmann
                                          Dr. Matthias Dreyer



Personalpolitik, Personalmanagement und der Einsatz von Instrumenten der Personalführung und
-entwicklung sollten für Institutionen eine Selbstverständlichkeit sein – unabhängig davon, ob sie
als Profit- oder als Non-Profit-Unternehmen geführt werden oder ob sie im produzierenden Gewerbe
oder im Dienstleistungssektor tätig sind.

Mit dem Coaching besteht im Zusammenhang mit den personalpolitischen Herausforderungen ein
Instrument, das sich im erwerbswirtschaftlichem Bereich seit Längerem etabliert hat und das durch
seine an individuellen Anforderungen ausgerichtete Nutzung auch für öffentliche und private Kul-
tureinrichtungen und -unternehmen eine hohe Praktikabilität und vielfältige Einsatzfelder erwarten
lassen.


Gliederung                                                                                  Seite

1.      Defizite im Personalmanagement im kulturellen Sektor                                    2
2.      Notwendigkeit von Personalmanagement und Personalentwicklung                            4
3.      Nutzen und Einsatzfelder des Coachings                                                  7
3.1     Nutzen des Coachings für einzelne Bedarfsgruppen                                        9
3.1.1   Führungskräfte                                                                         12
3.1.2   Mitarbeiter                                                                            14
3.1.3   Privat zahlende Angestellte                                                            15
3.1.4   Auszubildende                                                                          16
3.1.5   Existenzgründer und Selbständige                                                       17
3.2     Einsatzfelder des Coachings bezogen auf die Bedarfsgruppen                             19
4.      Anwendungsbeispiele                                                                    22
4.1     Coaching in öffentlichen Kultureinrichtungen                                           22
4.2     Coaching am Beispiel der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam                  23
5.      Erfolgsfaktoren und Perspektiven                                                       24




                                                                                                1
E 3.10                                                         Organisation und Personal

Mitarbeiterführung




                         1.    Defizite im Personalmanagement im
                               kulturellen Sektor
Personalpolitik spielt   Personal ist ein, wenn nicht der strategische Erfolgsfaktor – auch für
nachgeordnete Rolle      Kultureinrichtungen, Stiftungen und Akteure der Kulturwirtschaft.
                         Insbesondere Anbieter aus dem kulturellen Bereich, wie z. B. die tra-
                         ditionellen Kulturinstitutionen Museen oder Theater, nutzen Instru-
                         mente des Personalmanagements aber nicht in dem Umfang und mit
                         der Intensität, wie es angesichts der aktuellen Herausforderungen not-
                         wendig wäre. Personalpolitik spielt eine nachgeordnete Rolle. Auch in
                         der theoretischen Auseinandersetzung blieb dieses Feld des Kulturma-
                         nagements – abgesehen von wenigen Veranstaltungen und Publikatio-
                         nen – fast vollkommen unbearbeitet.1

                         Folgende Gründe lassen sich für dieses Defizit finden, die gleichzeitig
                         eine Perspektive für die Weiterentwicklung des Themenfeldes bieten:

                         • Der kulturelle Sektor war bzw. ist durch öffentliche Trägerschaften
                           geprägt. Personalmanagement und Personalentwicklung standen in
                           der öffentlichen Verwaltung nicht an erster Stelle – das wirkte auf
                           Kultureinrichtungen zurück. Erst mit der Verwaltungsreform wurde
                           Personal ein Thema, dem sich intensiver gewidmet wurde und für
                           das verstärkt Instrumente erarbeitet oder aus anderen Sektoren
                           übertragen wurden. Innovative Ansätze wie das Coaching geraten
                           in diesem Zusammenhang in das Blickfeld.

                         • Ein weiterer Grund ist die Heterogenität der Institutionen in der
                           öffentlichen und privaten Kulturlandschaft. Trägerschafts- und Ge-
                           sellschaftsformen oder Organisationsstrukturen und damit verbun-
                           den tarif- und arbeitsrechtliche Regelungen sind unterschiedlich
                           ausgeprägt. Die Personalstruktur ist in Bezug auf Aufgabeninhalte,
                           Qualifikationen und Ausbildungshintergründe sehr differenziert.
                           Hieraus folgen spezifische Anforderungen an das personalpoliti-
                           sche Instrumentarium im kulturellen Sektor z. B. hinsichtlich der
                           Flexibilität der Einsatzmöglichkeiten.2

                         • Personalmanagement wird oft fälschlicherweise als unangenehmes
                           Thema missverstanden, mit dem Sensibilitäten berührt werden, wie
                           z. B. Entgelte, Stellenpläne oder Kompetenzbereiche. Daraus leitet
                           sich eine Zurückhaltung ab, sich mit Fragen des Personalmanage-
                           ments auseinanderzusetzen. Häufig wird auf Einzelanlässe wie
                           Konfliktsituationen oder hohe Krankheitsstände reagiert, anstatt
                           antizipierend mit Mitarbeitergesprächen oder einem begleitenden
                           Coaching zu handeln und frühzeitig gegenzusteuern. Durch prä-
                           ventive Maßnahmen könnten mit überschaubarem Aufwand Situa-
                           tionen vermieden werden, die im Nachhinein durch langwierige
                           Personalausfälle oder interne personelle Auseinandersetzungen zu
                           hohen Kosten führen.




2
Organisation und Personal                                                             E 3.10

                                                                            Mitarbeiterführung




• Ein letzter Punkt knüpft an den Mangel der wissenschaftlichen
  Aufarbeitung des Themas mit der Erforschung und Entwicklung
  von Managementansätzen für die Personalpolitik im Kultursektor
  an.3 Es fehlte lange Zeit an entsprechenden Personalentwicklungs-
  angeboten, an Möglichkeiten für Aus-, Fort- und Weiterbildung
  oder an Foren zum gegenseitigen Austausch. Erst seit 10–15 Jahren
  haben sich Leistungen am Markt etabliert. Hierzu zählen zahlreiche
  Studiengänge, berufsbegleitende Weiterbildungen an Akademien
  oder private Anbieter für Personalberatung, -vermittlung und -coaching.

Diese Punkte zeigen, wie vielgestaltig die Anforderungsmuster an das
personalpolitische Instrumentarium in der Kulturlandschaft sind. All-
gemeine Handlungsempfehlungen können nicht gegeben werden. Er-
forderlich sind Maßnahmen, die, ausgerichtet an den Bedürfnissen der
jeweiligen kulturellen Einrichtung, flexibel und – aufgrund i.d.R.
knapper personeller und finanzieller Ressourcen – mit vertretbarem
Aufwand genutzt werden können.

Im Folgenden wird zur Differenzierung der einzelnen Kulturbereiche
auf das Drei-Sektoren-Modell und seine Zuordnung in öffentliche,
gemeinnützige und private Sektoren verwiesen. (vgl. Abbildung 1)4




Abb. E 3.10-1          Drei-Sektoren-Modell




                                                                                            3
E 3.10                                                            Organisation und Personal

Mitarbeiterführung




                          2.    Notwendigkeit von Personalmanagement
                                und Personalentwicklung
Neue Anforderungen        Unternehmen und Manager sehen sich aktuell und zukünftig großen
an Führungskräfte         Herausforderungen gegenüber. Märkte verändern sich im Zuge der
                          Globalisierung oder Technisierung dramatisch. Fusionen, Restruktu-
                          rierungen oder Neuausrichtungen, die mit tiefgreifenden Struktur- und
                          Prozessveränderungen verbunden sind, stellen immer neue Anforde-
                          rungen an Führungskräfte.

Professionelle Beratung   Die Professionalisierung des Managements und der wachsende Leis-
zur individuellen         tungsanspruch führen zu einem steigenden Bedarf der Führungskräfte
Leistungssteigerung       nach professioneller Beratung zur individuellen Leistungssteigerung.
                          Coaching ist in aller Munde – nach Böning ein dem psychologischen
                          Zeitalter und der allgegenwärtigen Medienpräsenz geschuldeter Trend.5

                          „Kein anderes Führungsinstrument kann so individuell auf den einzel-
                          nen Menschen, seine Persönlichkeit und Situation eingehen. Keine
                          Teamentwicklung, keine Projektarbeit kann besser gefördert werden
                          als mit Coaching. Denn Arbeit und ihre psychologische Aufarbeitung
                          greifen wie nie zuvor ineinander. Coaching sieht den Einzelnen oder
                          eine Gruppe hier nicht als beliebigen Bestandteil des „Mainstreams“,
                          sondern nimmt ihre Individualität ernst und geht gleichsam ganzheit-
                          lich auf sie ein.“6

Motivation und            Coaching ist ein psychologisches, auf der Führungsebene effizient
Begeisterung als          einsetzbares Instrument in einer Zeit, in der sich tradierte Führungsrol-
Führungskompetenz         len massiv verändern. Die Führungskraft von heute ist weniger Kon-
                          trolleur und Anweiser als Motivator, Wertschätzer und Anerkenner.
                          Motivation und Begeisterung bei Mitarbeitern zu fördern, wird zur
                          zentralen Kompetenz des Führungspersonals.7 Dies setzt das Wissen
                          um die eigenen Stärken und Schwächen, die Fähigkeit zur Selbstrefle-
                          xion und weiche Führungskompetenzen wie Empathie und Respekt
                          voraus. Diese können als persönliche Ressourcen im Coaching wie-
                          derentdeckt und weiterentwickelt werden. Gerade die Fähigkeit zur
                          Beeinflussung und Weiterentwicklung von Einstellungen und Verhal-
                          tensweisen bei Mitarbeitern in Teamkonstellationen, Konfliktsituatio-
                          nen oder in Projektprozessen trägt wesentlich zur Erreichung von Un-
                          ternehmenszielen bei.

Anwendungsbereiche        In der Wirtschaft wird Coaching mittlerweile auf der Führungsebene
in der Wirtschaft         als selbstverständliche Maßnahme der Personalentwicklung einge-
                          setzt. „Kein DAX-30-Unternehmen verzichtet auf Coaching.“8 Die
                          häufig auf das Top-Management fokussierte Darstellung täuscht je-
                          doch darüber hinweg, dass die tatsächlichen Coachingbedarfe und
                          Nutzergruppen sich anders gestalten. Eine Studie der Marburger Uni-
                          versität aus dem Jahr 2009 hat den größten Coachingbedarf im mittle-
                          ren Management (71 %), gefolgt vom gehobenen Management (61 %)
                          und den Nachwuchsführungskräften (60 %) festgestellt.9 Mitarbeiter




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Dr. Martina Dillmann, Dr. Matthias Dreyer: Coaching als Instrument der Personalentwicklung

  • 1. E 3.10 Coaching als Instrument der Personalentwicklung Bedarf, Einsatzfelder und Anwendungsbeispiele in der Kultur Dr. Martina Dillmann Dr. Matthias Dreyer Personalpolitik, Personalmanagement und der Einsatz von Instrumenten der Personalführung und -entwicklung sollten für Institutionen eine Selbstverständlichkeit sein – unabhängig davon, ob sie als Profit- oder als Non-Profit-Unternehmen geführt werden oder ob sie im produzierenden Gewerbe oder im Dienstleistungssektor tätig sind. Mit dem Coaching besteht im Zusammenhang mit den personalpolitischen Herausforderungen ein Instrument, das sich im erwerbswirtschaftlichem Bereich seit Längerem etabliert hat und das durch seine an individuellen Anforderungen ausgerichtete Nutzung auch für öffentliche und private Kul- tureinrichtungen und -unternehmen eine hohe Praktikabilität und vielfältige Einsatzfelder erwarten lassen. Gliederung Seite 1. Defizite im Personalmanagement im kulturellen Sektor 2 2. Notwendigkeit von Personalmanagement und Personalentwicklung 4 3. Nutzen und Einsatzfelder des Coachings 7 3.1 Nutzen des Coachings für einzelne Bedarfsgruppen 9 3.1.1 Führungskräfte 12 3.1.2 Mitarbeiter 14 3.1.3 Privat zahlende Angestellte 15 3.1.4 Auszubildende 16 3.1.5 Existenzgründer und Selbständige 17 3.2 Einsatzfelder des Coachings bezogen auf die Bedarfsgruppen 19 4. Anwendungsbeispiele 22 4.1 Coaching in öffentlichen Kultureinrichtungen 22 4.2 Coaching am Beispiel der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam 23 5. Erfolgsfaktoren und Perspektiven 24 1
  • 2. E 3.10 Organisation und Personal Mitarbeiterführung 1. Defizite im Personalmanagement im kulturellen Sektor Personalpolitik spielt Personal ist ein, wenn nicht der strategische Erfolgsfaktor – auch für nachgeordnete Rolle Kultureinrichtungen, Stiftungen und Akteure der Kulturwirtschaft. Insbesondere Anbieter aus dem kulturellen Bereich, wie z. B. die tra- ditionellen Kulturinstitutionen Museen oder Theater, nutzen Instru- mente des Personalmanagements aber nicht in dem Umfang und mit der Intensität, wie es angesichts der aktuellen Herausforderungen not- wendig wäre. Personalpolitik spielt eine nachgeordnete Rolle. Auch in der theoretischen Auseinandersetzung blieb dieses Feld des Kulturma- nagements – abgesehen von wenigen Veranstaltungen und Publikatio- nen – fast vollkommen unbearbeitet.1 Folgende Gründe lassen sich für dieses Defizit finden, die gleichzeitig eine Perspektive für die Weiterentwicklung des Themenfeldes bieten: • Der kulturelle Sektor war bzw. ist durch öffentliche Trägerschaften geprägt. Personalmanagement und Personalentwicklung standen in der öffentlichen Verwaltung nicht an erster Stelle – das wirkte auf Kultureinrichtungen zurück. Erst mit der Verwaltungsreform wurde Personal ein Thema, dem sich intensiver gewidmet wurde und für das verstärkt Instrumente erarbeitet oder aus anderen Sektoren übertragen wurden. Innovative Ansätze wie das Coaching geraten in diesem Zusammenhang in das Blickfeld. • Ein weiterer Grund ist die Heterogenität der Institutionen in der öffentlichen und privaten Kulturlandschaft. Trägerschafts- und Ge- sellschaftsformen oder Organisationsstrukturen und damit verbun- den tarif- und arbeitsrechtliche Regelungen sind unterschiedlich ausgeprägt. Die Personalstruktur ist in Bezug auf Aufgabeninhalte, Qualifikationen und Ausbildungshintergründe sehr differenziert. Hieraus folgen spezifische Anforderungen an das personalpoliti- sche Instrumentarium im kulturellen Sektor z. B. hinsichtlich der Flexibilität der Einsatzmöglichkeiten.2 • Personalmanagement wird oft fälschlicherweise als unangenehmes Thema missverstanden, mit dem Sensibilitäten berührt werden, wie z. B. Entgelte, Stellenpläne oder Kompetenzbereiche. Daraus leitet sich eine Zurückhaltung ab, sich mit Fragen des Personalmanage- ments auseinanderzusetzen. Häufig wird auf Einzelanlässe wie Konfliktsituationen oder hohe Krankheitsstände reagiert, anstatt antizipierend mit Mitarbeitergesprächen oder einem begleitenden Coaching zu handeln und frühzeitig gegenzusteuern. Durch prä- ventive Maßnahmen könnten mit überschaubarem Aufwand Situa- tionen vermieden werden, die im Nachhinein durch langwierige Personalausfälle oder interne personelle Auseinandersetzungen zu hohen Kosten führen. 2
  • 3. Organisation und Personal E 3.10 Mitarbeiterführung • Ein letzter Punkt knüpft an den Mangel der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Themas mit der Erforschung und Entwicklung von Managementansätzen für die Personalpolitik im Kultursektor an.3 Es fehlte lange Zeit an entsprechenden Personalentwicklungs- angeboten, an Möglichkeiten für Aus-, Fort- und Weiterbildung oder an Foren zum gegenseitigen Austausch. Erst seit 10–15 Jahren haben sich Leistungen am Markt etabliert. Hierzu zählen zahlreiche Studiengänge, berufsbegleitende Weiterbildungen an Akademien oder private Anbieter für Personalberatung, -vermittlung und -coaching. Diese Punkte zeigen, wie vielgestaltig die Anforderungsmuster an das personalpolitische Instrumentarium in der Kulturlandschaft sind. All- gemeine Handlungsempfehlungen können nicht gegeben werden. Er- forderlich sind Maßnahmen, die, ausgerichtet an den Bedürfnissen der jeweiligen kulturellen Einrichtung, flexibel und – aufgrund i.d.R. knapper personeller und finanzieller Ressourcen – mit vertretbarem Aufwand genutzt werden können. Im Folgenden wird zur Differenzierung der einzelnen Kulturbereiche auf das Drei-Sektoren-Modell und seine Zuordnung in öffentliche, gemeinnützige und private Sektoren verwiesen. (vgl. Abbildung 1)4 Abb. E 3.10-1 Drei-Sektoren-Modell 3
  • 4. E 3.10 Organisation und Personal Mitarbeiterführung 2. Notwendigkeit von Personalmanagement und Personalentwicklung Neue Anforderungen Unternehmen und Manager sehen sich aktuell und zukünftig großen an Führungskräfte Herausforderungen gegenüber. Märkte verändern sich im Zuge der Globalisierung oder Technisierung dramatisch. Fusionen, Restruktu- rierungen oder Neuausrichtungen, die mit tiefgreifenden Struktur- und Prozessveränderungen verbunden sind, stellen immer neue Anforde- rungen an Führungskräfte. Professionelle Beratung Die Professionalisierung des Managements und der wachsende Leis- zur individuellen tungsanspruch führen zu einem steigenden Bedarf der Führungskräfte Leistungssteigerung nach professioneller Beratung zur individuellen Leistungssteigerung. Coaching ist in aller Munde – nach Böning ein dem psychologischen Zeitalter und der allgegenwärtigen Medienpräsenz geschuldeter Trend.5 „Kein anderes Führungsinstrument kann so individuell auf den einzel- nen Menschen, seine Persönlichkeit und Situation eingehen. Keine Teamentwicklung, keine Projektarbeit kann besser gefördert werden als mit Coaching. Denn Arbeit und ihre psychologische Aufarbeitung greifen wie nie zuvor ineinander. Coaching sieht den Einzelnen oder eine Gruppe hier nicht als beliebigen Bestandteil des „Mainstreams“, sondern nimmt ihre Individualität ernst und geht gleichsam ganzheit- lich auf sie ein.“6 Motivation und Coaching ist ein psychologisches, auf der Führungsebene effizient Begeisterung als einsetzbares Instrument in einer Zeit, in der sich tradierte Führungsrol- Führungskompetenz len massiv verändern. Die Führungskraft von heute ist weniger Kon- trolleur und Anweiser als Motivator, Wertschätzer und Anerkenner. Motivation und Begeisterung bei Mitarbeitern zu fördern, wird zur zentralen Kompetenz des Führungspersonals.7 Dies setzt das Wissen um die eigenen Stärken und Schwächen, die Fähigkeit zur Selbstrefle- xion und weiche Führungskompetenzen wie Empathie und Respekt voraus. Diese können als persönliche Ressourcen im Coaching wie- derentdeckt und weiterentwickelt werden. Gerade die Fähigkeit zur Beeinflussung und Weiterentwicklung von Einstellungen und Verhal- tensweisen bei Mitarbeitern in Teamkonstellationen, Konfliktsituatio- nen oder in Projektprozessen trägt wesentlich zur Erreichung von Un- ternehmenszielen bei. Anwendungsbereiche In der Wirtschaft wird Coaching mittlerweile auf der Führungsebene in der Wirtschaft als selbstverständliche Maßnahme der Personalentwicklung einge- setzt. „Kein DAX-30-Unternehmen verzichtet auf Coaching.“8 Die häufig auf das Top-Management fokussierte Darstellung täuscht je- doch darüber hinweg, dass die tatsächlichen Coachingbedarfe und Nutzergruppen sich anders gestalten. Eine Studie der Marburger Uni- versität aus dem Jahr 2009 hat den größten Coachingbedarf im mittle- ren Management (71 %), gefolgt vom gehobenen Management (61 %) und den Nachwuchsführungskräften (60 %) festgestellt.9 Mitarbeiter 4