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E 2.5
Employer Branding im Kulturbetrieb
Markenführung zur Personalgewinnung




                                                               Hanna Bernicke



Im Kulturbetrieb wird die Ansprache qualifizierter Mitarbeiter zunehmend wichtig. Hier ergibt sich
der Bedarf vor allem aus dem wachsenden Professionalisierungsdruck, dem gerade Kultureinrich-
tungen in öffentlicher Trägerschaft nicht zuletzt aufgrund des wachsenden Konkurrenzdrucks durch
private Anbieter ausgesetzt sind. Die Suche und Ansprache geeigneter Mitarbeiter, um mit ihnen
gemeinsam diesen Herausforderungen zu begegnen, weist dem Personalmarketing zukünftig auch
in Kultureinrichtungen eine wachsende Bedeutung für den nachhaltigen Erfolg zu.


Gliederung                                                                                  Seite

1.     Einleitung                                                                               2
2.     Grundlagen                                                                               3
2.1    Die Arbeitgebermarke                                                                     3
2.2    Der Employer-Branding-Prozess                                                            7
3.     Ausblick                                                                                19




                                                                                                1
E 2.5                                                           Organisation und Personal

Organisationsentwicklung




                           1.    Einleitung
                           Bereits Ende der 1990er setzte mit dem Bewusstsein der anstehenden
                           Herausforderungen des demografischen Wandels in den Personalabtei-
                           lungen der Wirtschaftsunternehmen ein sukzessiver Wandel ein: Die
                           Erkenntnis, dass zukünftig nicht länger das Arbeitsangebot, sondern
                           die Arbeitsnachfrage auf Unternehmensseite überwiegen würde,
                           brachte nach und nach einen systematisch geführten Wettbewerb um
                           Fach- und Führungskräfte in Gang, der heute anhand ihrer Arbeitge-
                           berkampagnen deutlich sichtbar bereits eine Vielzahl von Unterneh-
                           men erfasst hat.

„War for talent“ –         Der „war for talent“ (Chambers), wie er 1998 erstmals im McKinsey
nun auch in der Kultur     Quaterly zur Verdeutlichung der verschärften Konkurrenzsituation am
                           Arbeitsmarkt proklamiert wurde, veränderte die Arbeit der Personal-
                           marketingabteilungen maßgeblich: „Employer Branding“ – Aufbau
                           und Führung einer glaubwürdigen attraktiven und einzigartigen Ar-
                           beitgebermarke zur präferenzfördernden Ansprache geeigneter Be-
                           werber – sehen Studien zufolge inzwischen nicht mehr nur die Rekru-
                           tierungsverantwortlichen der Großkonzerne, sondern auch der mittel-
                           ständischen Unternehmen als eine der wichtigsten Schlüsselherausfor-
                           derungen für ihre Arbeit an.

                           Auch im Kulturbetrieb wird die Ansprache qualifizierter Mitarbeiter
                           zunehmend wichtiger. Hier ergibt sich der Bedarf vor allem aus dem
                           wachsenden Professionalisierungsdruck, dem gerade öffentliche Kul-
                           tureinrichtungen angesichts rückläufiger Subventionen und des wach-
                           senden Konkurrenzdrucks durch private Anbieter ausgesetzt sind. Die
                           Suche und Ansprache passender Mitarbeiter, die geeignet sind, diesen
                           Herausforderungen zu begegnen, weist dem Personalmarketing damit
                           zukünftig auch in Kultureinrichtungen eine entscheidende Bedeutung
                           für den nachhaltigen Erfolg zu.

Chancen einer              Welche Vorteile sich durch den Aufbau und die Führung von Arbeit-
Arbeitgebermarke           gebermarken bei der Personalrekrutierung generieren lassen und wel-
                           che Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um diese nutzen zu kön-
                           nen, soll mit vorliegendem Beitrag am Beispiel der Ansprache des
                           akademischen Nachwuchses1 aufgezeigt werden. Zu diesem Zweck
                           wird zunächst das Konzept des „Employer Branding“ definiert und
                           abgegrenzt. Anschließend wird erörtert, inwieweit die mit dem Aufbau
                           und der Führung von Arbeitgebermarken verbundenen Strategien und
                           Maßnahmen auch im Kulturbetrieb Anwendung finden und hier Vor-
                           teile gegenüber den bisherigen Personalmarketingaktivitäten generie-
                           ren können.




2
Organisation und Personal                                                                 E 2.5

                                                                         Organisationsentwicklung




2.    Grundlagen
Mit dem Aufbau und der Führung einer glaubwürdigen attraktiven und
einzigartigen Arbeitgebermarke zur präferenzfördernden Ansprache
geeigneter Bewerber müssen sich zunehmend auch Personalverant-
wortliche in Kultureinrichtungen befassen. Eine Arbeitgebermarke
lässt ein Unternehmen im Arbeitsmarkt einzigartig erscheinen, was
vor allem im Falle ähnlicher personalpolitischer Angebote von Seiten
der Konkurrenz entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen kann.


2.1 Die Arbeitgebermarke

Entsprechend der vielzähligen zum Teil widersprüchlichen Auffassun-
gen darüber, was unter einer Marke zu verstehen ist, haben sich auch
bezüglich des Konstrukts der Arbeitgebermarke verschiedene Defini-
tionen herausgebildet, welche sich vor allem durch ihre unterschiedli-
che Präzision und Funktionszuschreibung unterscheiden.

Die Arbeitgebermarke stellt im Ergebnis ein im Gedächtnis der aktuel-                 Definition
len und potenziellen Mitarbeiter fest verankertes, unverwechselbares
Vorstellungsbild eines Arbeitgebers dar. Dieses Vorstellungsbild um-
fasst zum einen die zentralen Aspekte der Arbeitgeberpersönlichkeit
(Unternehmenswerte, Geschichte und Herkunft des Unternehmens,
Rolle im Markt etc.) sowie die unternehmensspezifischen zielgruppen-
relevanten personalpolitischen Attraktivitätsmerkmale und zum ande-
ren die im Gegenzug an potenzielle Bewerber gerichteten Ansprüche.

Die unterschiedlichen Dimensionen der Arbeitgebermarke entfalten
für Bewerber wie Arbeitgeber bestimmte zum Teil eng ineinander
greifende Funktionen und Wirkungsweisen (vgl. Abbildung E 2.5-1).




                                                                                               3
E 2.5                                                           Organisation und Personal

Organisationsentwicklung




                           Abb. E 2.5-1         Funktionen und Wirkung der Arbeitgebermarke2


                           Aus Sicht des Bewerbers erfüllt die Arbeitgebermarke im Rahmen der
                           Arbeitgebersuche und -auswahl nicht nur einen Grundnutzen beste-
                           hend aus der Vermittlung personalpolitischer Attraktivitätsmerkmale,
                           sondern sie bietet ihm darüber hinaus auch diverse Zusatznutzen in
                           Form hilfreicher Funktionen, die die Sicherstellung einer einfachen
                           Informationsübertragung, die Reduktion des Entscheidungsrisikos
                           sowie die Befriedigung ideeller Ansprüche zum Ergebnis haben und
                           so die Arbeitgeberwahl erleichtern3.
Funktionen der             Als wichtige Funktionen treten gemäß Petkovic (2008) hierbei die
Arbeitgebermarke           Orientierungs- und Rationalisierungsfunktion der Arbeitgebermarke in
                           Kraft: Gestaltet sich der Such- und Auswahlprozess durch Informa-
                           tionsasymmetrien auf dem Arbeitgebermarkt gemeinhin vor allem
                           bezüglich der sogenannten Erfahrungseigenschaften4 und Vertrauens-




4

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Hanna Bernicke: Employer Branding im Kulturbetrieb. Markenführung zur Personalgewinnung

  • 1. E 2.5 Employer Branding im Kulturbetrieb Markenführung zur Personalgewinnung Hanna Bernicke Im Kulturbetrieb wird die Ansprache qualifizierter Mitarbeiter zunehmend wichtig. Hier ergibt sich der Bedarf vor allem aus dem wachsenden Professionalisierungsdruck, dem gerade Kultureinrich- tungen in öffentlicher Trägerschaft nicht zuletzt aufgrund des wachsenden Konkurrenzdrucks durch private Anbieter ausgesetzt sind. Die Suche und Ansprache geeigneter Mitarbeiter, um mit ihnen gemeinsam diesen Herausforderungen zu begegnen, weist dem Personalmarketing zukünftig auch in Kultureinrichtungen eine wachsende Bedeutung für den nachhaltigen Erfolg zu. Gliederung Seite 1. Einleitung 2 2. Grundlagen 3 2.1 Die Arbeitgebermarke 3 2.2 Der Employer-Branding-Prozess 7 3. Ausblick 19 1
  • 2. E 2.5 Organisation und Personal Organisationsentwicklung 1. Einleitung Bereits Ende der 1990er setzte mit dem Bewusstsein der anstehenden Herausforderungen des demografischen Wandels in den Personalabtei- lungen der Wirtschaftsunternehmen ein sukzessiver Wandel ein: Die Erkenntnis, dass zukünftig nicht länger das Arbeitsangebot, sondern die Arbeitsnachfrage auf Unternehmensseite überwiegen würde, brachte nach und nach einen systematisch geführten Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte in Gang, der heute anhand ihrer Arbeitge- berkampagnen deutlich sichtbar bereits eine Vielzahl von Unterneh- men erfasst hat. „War for talent“ – Der „war for talent“ (Chambers), wie er 1998 erstmals im McKinsey nun auch in der Kultur Quaterly zur Verdeutlichung der verschärften Konkurrenzsituation am Arbeitsmarkt proklamiert wurde, veränderte die Arbeit der Personal- marketingabteilungen maßgeblich: „Employer Branding“ – Aufbau und Führung einer glaubwürdigen attraktiven und einzigartigen Ar- beitgebermarke zur präferenzfördernden Ansprache geeigneter Be- werber – sehen Studien zufolge inzwischen nicht mehr nur die Rekru- tierungsverantwortlichen der Großkonzerne, sondern auch der mittel- ständischen Unternehmen als eine der wichtigsten Schlüsselherausfor- derungen für ihre Arbeit an. Auch im Kulturbetrieb wird die Ansprache qualifizierter Mitarbeiter zunehmend wichtiger. Hier ergibt sich der Bedarf vor allem aus dem wachsenden Professionalisierungsdruck, dem gerade öffentliche Kul- tureinrichtungen angesichts rückläufiger Subventionen und des wach- senden Konkurrenzdrucks durch private Anbieter ausgesetzt sind. Die Suche und Ansprache passender Mitarbeiter, die geeignet sind, diesen Herausforderungen zu begegnen, weist dem Personalmarketing damit zukünftig auch in Kultureinrichtungen eine entscheidende Bedeutung für den nachhaltigen Erfolg zu. Chancen einer Welche Vorteile sich durch den Aufbau und die Führung von Arbeit- Arbeitgebermarke gebermarken bei der Personalrekrutierung generieren lassen und wel- che Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um diese nutzen zu kön- nen, soll mit vorliegendem Beitrag am Beispiel der Ansprache des akademischen Nachwuchses1 aufgezeigt werden. Zu diesem Zweck wird zunächst das Konzept des „Employer Branding“ definiert und abgegrenzt. Anschließend wird erörtert, inwieweit die mit dem Aufbau und der Führung von Arbeitgebermarken verbundenen Strategien und Maßnahmen auch im Kulturbetrieb Anwendung finden und hier Vor- teile gegenüber den bisherigen Personalmarketingaktivitäten generie- ren können. 2
  • 3. Organisation und Personal E 2.5 Organisationsentwicklung 2. Grundlagen Mit dem Aufbau und der Führung einer glaubwürdigen attraktiven und einzigartigen Arbeitgebermarke zur präferenzfördernden Ansprache geeigneter Bewerber müssen sich zunehmend auch Personalverant- wortliche in Kultureinrichtungen befassen. Eine Arbeitgebermarke lässt ein Unternehmen im Arbeitsmarkt einzigartig erscheinen, was vor allem im Falle ähnlicher personalpolitischer Angebote von Seiten der Konkurrenz entscheidende Wettbewerbsvorteile verschaffen kann. 2.1 Die Arbeitgebermarke Entsprechend der vielzähligen zum Teil widersprüchlichen Auffassun- gen darüber, was unter einer Marke zu verstehen ist, haben sich auch bezüglich des Konstrukts der Arbeitgebermarke verschiedene Defini- tionen herausgebildet, welche sich vor allem durch ihre unterschiedli- che Präzision und Funktionszuschreibung unterscheiden. Die Arbeitgebermarke stellt im Ergebnis ein im Gedächtnis der aktuel- Definition len und potenziellen Mitarbeiter fest verankertes, unverwechselbares Vorstellungsbild eines Arbeitgebers dar. Dieses Vorstellungsbild um- fasst zum einen die zentralen Aspekte der Arbeitgeberpersönlichkeit (Unternehmenswerte, Geschichte und Herkunft des Unternehmens, Rolle im Markt etc.) sowie die unternehmensspezifischen zielgruppen- relevanten personalpolitischen Attraktivitätsmerkmale und zum ande- ren die im Gegenzug an potenzielle Bewerber gerichteten Ansprüche. Die unterschiedlichen Dimensionen der Arbeitgebermarke entfalten für Bewerber wie Arbeitgeber bestimmte zum Teil eng ineinander greifende Funktionen und Wirkungsweisen (vgl. Abbildung E 2.5-1). 3
  • 4. E 2.5 Organisation und Personal Organisationsentwicklung Abb. E 2.5-1 Funktionen und Wirkung der Arbeitgebermarke2 Aus Sicht des Bewerbers erfüllt die Arbeitgebermarke im Rahmen der Arbeitgebersuche und -auswahl nicht nur einen Grundnutzen beste- hend aus der Vermittlung personalpolitischer Attraktivitätsmerkmale, sondern sie bietet ihm darüber hinaus auch diverse Zusatznutzen in Form hilfreicher Funktionen, die die Sicherstellung einer einfachen Informationsübertragung, die Reduktion des Entscheidungsrisikos sowie die Befriedigung ideeller Ansprüche zum Ergebnis haben und so die Arbeitgeberwahl erleichtern3. Funktionen der Als wichtige Funktionen treten gemäß Petkovic (2008) hierbei die Arbeitgebermarke Orientierungs- und Rationalisierungsfunktion der Arbeitgebermarke in Kraft: Gestaltet sich der Such- und Auswahlprozess durch Informa- tionsasymmetrien auf dem Arbeitgebermarkt gemeinhin vor allem bezüglich der sogenannten Erfahrungseigenschaften4 und Vertrauens- 4