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F 3.9
Rollen und Aufgaben im Fundraising
Fundraising ist Teamarbeit




                                                         Stephanie Koopmann



Im folgenden Beitrag wird der Aufbau einer optimalen Fundraising-Struktur dargestellt. Diese idea-
len internen Voraussetzungen kann nicht jede Organisation in vollem Umfang leisten. Die Darstel-
lungen geben aber Hinweise auf die wesentlichen Aufgabenfelder und deren Inhalte im Fundraising
– im Zusammenhang mit der Qualifikation der einzelnen Mitarbeiter. Je nach Zielsetzung der ange-
strebten jährlichen Spendenhöhe, müssen auch zusätzliche Mitarbeiter im Fundraising eingestellt,
bzw. das Team erweitert werden.


Gliederung                                                                                  Seite

1.      Rollen und Aufgaben im (Großspenden-)Fundraising                                        2
2.      Interne Fundraising-Aufstellung                                                         3
3.      Fundraising ist Chefsache!                                                              5
4.      Die Abteilung Fundraising                                                               8
5.      Interne Fürsprecher und Bedenkenträger                                                 14
6.      Externe Fürsprecher                                                                    15
7.      Berater und Dienstleister                                                              18




KMP 1 32 12 12                                                                                   1
F 3.9                                                          Finanzierung und Förderung

Private Kulturförderung




                          1.      Rollen und Aufgaben im (Großspenden-)
                                  Fundraising

                          Fundraising ist Teamarbeit
                                         There is no „I“ in „team“. There is no „I“ in „success“.

                              Sheryl Swoopes, Olympische Goldmedallien-Trägerin im Basketball
                               und Keynote-Sprecherin beim Annual Luncheon 1998 der Chicago
                                                                      Foundation for Women1

                          Dieser Beitrag kann insbesondere für Führungspersonen einer Kultur-
                          organisation hilfreich sein, wenn es um die Aufstellung einer Fundrai-
                          sing-Abteilung und der damit verbundenen Einstellung von qualifi-
                          zierten neuen oder Weiterbildung von bestehenden Mitarbeitern geht.

                          Der Fokus liegt auf der Akquise und Betreuung von Großspendern.
                          Diese Spender erfordern von einer Organisation auch diffizilere Akti-
                          onen mit längerem Vor- bzw. Nachlauf. Hier gilt auch die Devise
                          „Fundraising ist Chefsache“, so dass die Rolle des Intendanten oder
                          Geschäftsführers ebenfalls definiert werden muss. Ein wesentlicher
                          Bestandteil – besonders im Großspenden-Fundraising – stellen die
                          ehrenamtlichen Fundraiser dar, die eine Organisation bei der Spender-
                          Ansprache unterstützen. Auf die Rollen und Aufgaben, im Bezug auf
                          das jährliche Einwerben von kleinen Spendenbeträgen durch Mailing-
                          oder Telefonaktionen, wird in diesem Beitrag nicht explizit eingegangen.

Hinweis                   Der Begriff Fundraising bezieht sich in diesem Abschnitt ausschließ-
                          lich auf das Einnehmen von Spenden, die von

                          –    Privatpersonen,

                          –    Unternehmensförderungen,

                          –    Stiftungsförderungen,

                          –    Sozialen Investoren (Venture Philanthropie)

                          –    oder sonstigen Förderclubs eingenommen werden.

                          Der Begriff Förderer wird häufig anstelle von Spender verwendet.




2                                                                                   KMP 1 32 12 12
Finanzierung und Förderung                                                                     F 3.9

                                                                               Private Kulturförderung




2.    Interne Fundraising-Aufstellung
Die Fundraising-Abteilung, in großen Kulturorganisationen auch „De-
velopment“ genannt, sollte stets einen direkten Kommunikationsweg
zur obersten Führungsebene haben. Ein reibungsloses und reaktions-
starkes Zusammenspiel zwischen der Fundraising-Abteilung und den
Führungspersonen ist Voraussetzung für den Erfolg. Die Abteilung
Fundraising ist im Idealfall als Stabstelle der Geschäftsführung ange-
gliedert.

Die Zusage einer Spende ist stets das Produkt der Teamarbeit zwi-
schen dem Management, den Ehrenamtlichen und der Fundraising-
Abteilung. Da die Fundraising-Abteilung ebenfalls direkten Kontakt
zu den Großspendern pflegt, muss der Leiter der Abteilung über ein
hohes Maß an sozialer Kompetenz verfügen.




Abb. F 3.9-1           Triangel der Zusammenarbeit


Die Ziele und Erwartungen der Führungsebene an das Fundraising                 Leistungsinhalte der
sollten eng mit der Leitung der Abteilung Fundraising abgestimmt             Abteilung vereinbaren,
werden. Die Planung für Fundraising-Aktivitäten, Kampagnen sowie                  Prioritäten setzen
Fundraising-Veranstaltungen muss jährlich neu festgelegt, bzw. bei
Kampagnen jahresübergreifend dargelegt werden. Ein Konzept für die
Ausrichtung des Fundraisings einer Organisation muss ausformuliert,
abgestimmt und verabschiedet werden.

Jede Organisation gibt der Abteilung Fundraising einen eigenen Na-          Den richtigen Begriff für
men, bzw. einen Titel, der sich auch in das Gesamtkonzept der Kultur-        das Fundraising finden
stätte einfügt. Der Begriff „Fundraising“ gilt eher als interner Arbeits-
titel, der sehr prägnant aussagt, womit sich die Abteilung befasst und
welches Berufsfeld damit angesprochen ist.




KMP 1 32 12 12                                                                                      3
F 3.9                                                           Finanzierung und Förderung

Private Kulturförderung




                          Um diese Abteilung nach außen hin zu präsentieren, Visitenkarten für
                          die Mitarbeiter zu drucken oder den Briefkopf zu entwerfen, verwen-
                          det man meist einen Begriff, der der Aufgabe der Spenderbetreuung
                          und Beziehungspflege gleichkommt. Namen wie Förderprogramm,
                          oder Partnerprogramm sowie das englische Wort Development Office
                          sind gängig. Da die Organisation für jede Spende eine Zuwendungs-
                          bestätigung ausstellen soll, muss sie rechtlich dazu in der Lage sein.
                          Zu diesem Zwecke gliedern öffentliche Kultureinrichtungen häufig
                          das Fundraising in einen Verein oder in eine Stiftung aus, so dass die
                          Abteilung Fundraising z. B. den Namen Gesellschaft der Förderer und
                          Freunde trägt. Die direkte Zusammenarbeit mit dem Management
                          wird allerdings durch die formelle Ausgliederung der Abteilung
                          Fundraising in eine Stiftung oder in einen Verein nicht geschmälert.

                           –   Die Räumlichkeiten der Abteilung Fundraising sollten sich in der
                               Nähe der Geschäftsführung befinden, da die Geschäftsführung er-
                               fahrungsgemäß wenig offizielle Termine für Rücksprachen verfüg-
                               bar hat und sich somit auch kurzfristig ergebende, freie Zeitinter-
                               valle adhoc für eine Rückkoppelung nutzen lassen.

                           –   Das Sekretariat der Leitung Fundraising sollte direkte Terminab-
                               sprachen mit dem Sekretariat der Geschäftsführung durchführen
                               können, besonders wenn es um schwierige externe Terminfindun-
                               gen geht. Im Idealfall hat die Leitung Fundraising Einsicht in den
                               Terminkalender der Geschäftsführung.

                           –   Die Leitung Fundraising sollte über ein repräsentatives Büro ver-
                               fügen, welches sie für Teambesprechungen wahrnehmen kann
                               sowie für Arbeitssitzungen mit Ehrenamtlichen und für Gespräche
                               mit Förderern.

                           –   Den Mitarbeitern im Fundraising sollte in Abstimmung mit der Lei-
                               tung Fundraising eine flexible Einteilung der Arbeitszeit ermöglicht
                               werden, da die persönliche Betreuung der Spender meist außer-
                               halb der regulären Arbeitszeit stattfindet.

                           –   Die Abteilung Fundraising ist auf der Webseite sowie in allen
                               Selbstdarstellungen sowie Fundraising-Broschüren der Organisa-
                               tion präsent und Ansprechpartner sind mit Kontaktangaben und
                               (zum Teil auch mit Bild) genannt.


                          Handout F 3.9-1        Hinweise für die richtige Aufstellung der Abtei-
                                                 lung Fundraising innerhalb der Organisation




4                                                                                      KMP 1 32 12 12

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Stephanie Koopmann: Rollen und Aufgaben im Fundraising. Fundraising ist Teamarbeit

  • 1. F 3.9 Rollen und Aufgaben im Fundraising Fundraising ist Teamarbeit Stephanie Koopmann Im folgenden Beitrag wird der Aufbau einer optimalen Fundraising-Struktur dargestellt. Diese idea- len internen Voraussetzungen kann nicht jede Organisation in vollem Umfang leisten. Die Darstel- lungen geben aber Hinweise auf die wesentlichen Aufgabenfelder und deren Inhalte im Fundraising – im Zusammenhang mit der Qualifikation der einzelnen Mitarbeiter. Je nach Zielsetzung der ange- strebten jährlichen Spendenhöhe, müssen auch zusätzliche Mitarbeiter im Fundraising eingestellt, bzw. das Team erweitert werden. Gliederung Seite 1. Rollen und Aufgaben im (Großspenden-)Fundraising 2 2. Interne Fundraising-Aufstellung 3 3. Fundraising ist Chefsache! 5 4. Die Abteilung Fundraising 8 5. Interne Fürsprecher und Bedenkenträger 14 6. Externe Fürsprecher 15 7. Berater und Dienstleister 18 KMP 1 32 12 12 1
  • 2. F 3.9 Finanzierung und Förderung Private Kulturförderung 1. Rollen und Aufgaben im (Großspenden-) Fundraising Fundraising ist Teamarbeit There is no „I“ in „team“. There is no „I“ in „success“. Sheryl Swoopes, Olympische Goldmedallien-Trägerin im Basketball und Keynote-Sprecherin beim Annual Luncheon 1998 der Chicago Foundation for Women1 Dieser Beitrag kann insbesondere für Führungspersonen einer Kultur- organisation hilfreich sein, wenn es um die Aufstellung einer Fundrai- sing-Abteilung und der damit verbundenen Einstellung von qualifi- zierten neuen oder Weiterbildung von bestehenden Mitarbeitern geht. Der Fokus liegt auf der Akquise und Betreuung von Großspendern. Diese Spender erfordern von einer Organisation auch diffizilere Akti- onen mit längerem Vor- bzw. Nachlauf. Hier gilt auch die Devise „Fundraising ist Chefsache“, so dass die Rolle des Intendanten oder Geschäftsführers ebenfalls definiert werden muss. Ein wesentlicher Bestandteil – besonders im Großspenden-Fundraising – stellen die ehrenamtlichen Fundraiser dar, die eine Organisation bei der Spender- Ansprache unterstützen. Auf die Rollen und Aufgaben, im Bezug auf das jährliche Einwerben von kleinen Spendenbeträgen durch Mailing- oder Telefonaktionen, wird in diesem Beitrag nicht explizit eingegangen. Hinweis Der Begriff Fundraising bezieht sich in diesem Abschnitt ausschließ- lich auf das Einnehmen von Spenden, die von – Privatpersonen, – Unternehmensförderungen, – Stiftungsförderungen, – Sozialen Investoren (Venture Philanthropie) – oder sonstigen Förderclubs eingenommen werden. Der Begriff Förderer wird häufig anstelle von Spender verwendet. 2 KMP 1 32 12 12
  • 3. Finanzierung und Förderung F 3.9 Private Kulturförderung 2. Interne Fundraising-Aufstellung Die Fundraising-Abteilung, in großen Kulturorganisationen auch „De- velopment“ genannt, sollte stets einen direkten Kommunikationsweg zur obersten Führungsebene haben. Ein reibungsloses und reaktions- starkes Zusammenspiel zwischen der Fundraising-Abteilung und den Führungspersonen ist Voraussetzung für den Erfolg. Die Abteilung Fundraising ist im Idealfall als Stabstelle der Geschäftsführung ange- gliedert. Die Zusage einer Spende ist stets das Produkt der Teamarbeit zwi- schen dem Management, den Ehrenamtlichen und der Fundraising- Abteilung. Da die Fundraising-Abteilung ebenfalls direkten Kontakt zu den Großspendern pflegt, muss der Leiter der Abteilung über ein hohes Maß an sozialer Kompetenz verfügen. Abb. F 3.9-1 Triangel der Zusammenarbeit Die Ziele und Erwartungen der Führungsebene an das Fundraising Leistungsinhalte der sollten eng mit der Leitung der Abteilung Fundraising abgestimmt Abteilung vereinbaren, werden. Die Planung für Fundraising-Aktivitäten, Kampagnen sowie Prioritäten setzen Fundraising-Veranstaltungen muss jährlich neu festgelegt, bzw. bei Kampagnen jahresübergreifend dargelegt werden. Ein Konzept für die Ausrichtung des Fundraisings einer Organisation muss ausformuliert, abgestimmt und verabschiedet werden. Jede Organisation gibt der Abteilung Fundraising einen eigenen Na- Den richtigen Begriff für men, bzw. einen Titel, der sich auch in das Gesamtkonzept der Kultur- das Fundraising finden stätte einfügt. Der Begriff „Fundraising“ gilt eher als interner Arbeits- titel, der sehr prägnant aussagt, womit sich die Abteilung befasst und welches Berufsfeld damit angesprochen ist. KMP 1 32 12 12 3
  • 4. F 3.9 Finanzierung und Förderung Private Kulturförderung Um diese Abteilung nach außen hin zu präsentieren, Visitenkarten für die Mitarbeiter zu drucken oder den Briefkopf zu entwerfen, verwen- det man meist einen Begriff, der der Aufgabe der Spenderbetreuung und Beziehungspflege gleichkommt. Namen wie Förderprogramm, oder Partnerprogramm sowie das englische Wort Development Office sind gängig. Da die Organisation für jede Spende eine Zuwendungs- bestätigung ausstellen soll, muss sie rechtlich dazu in der Lage sein. Zu diesem Zwecke gliedern öffentliche Kultureinrichtungen häufig das Fundraising in einen Verein oder in eine Stiftung aus, so dass die Abteilung Fundraising z. B. den Namen Gesellschaft der Förderer und Freunde trägt. Die direkte Zusammenarbeit mit dem Management wird allerdings durch die formelle Ausgliederung der Abteilung Fundraising in eine Stiftung oder in einen Verein nicht geschmälert. – Die Räumlichkeiten der Abteilung Fundraising sollten sich in der Nähe der Geschäftsführung befinden, da die Geschäftsführung er- fahrungsgemäß wenig offizielle Termine für Rücksprachen verfüg- bar hat und sich somit auch kurzfristig ergebende, freie Zeitinter- valle adhoc für eine Rückkoppelung nutzen lassen. – Das Sekretariat der Leitung Fundraising sollte direkte Terminab- sprachen mit dem Sekretariat der Geschäftsführung durchführen können, besonders wenn es um schwierige externe Terminfindun- gen geht. Im Idealfall hat die Leitung Fundraising Einsicht in den Terminkalender der Geschäftsführung. – Die Leitung Fundraising sollte über ein repräsentatives Büro ver- fügen, welches sie für Teambesprechungen wahrnehmen kann sowie für Arbeitssitzungen mit Ehrenamtlichen und für Gespräche mit Förderern. – Den Mitarbeitern im Fundraising sollte in Abstimmung mit der Lei- tung Fundraising eine flexible Einteilung der Arbeitszeit ermöglicht werden, da die persönliche Betreuung der Spender meist außer- halb der regulären Arbeitszeit stattfindet. – Die Abteilung Fundraising ist auf der Webseite sowie in allen Selbstdarstellungen sowie Fundraising-Broschüren der Organisa- tion präsent und Ansprechpartner sind mit Kontaktangaben und (zum Teil auch mit Bild) genannt. Handout F 3.9-1 Hinweise für die richtige Aufstellung der Abtei- lung Fundraising innerhalb der Organisation 4 KMP 1 32 12 12