Die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, macht die Intelligenz einer Berufung aus: Der Künstler verortet sie, der Wissenschaftler macht sie zum Wissen. Ein Praktiker verdinglicht sie, ein Unternehmer verwaltet ihre Wirklichkeit. Und ein Politiker ist jemand, der die Zusammenhänge glaubhaft zu ignorieren vermag. Stefan Zajonz vereinigt diese Anlagen in einem gleichsam multiplen Vermögen, denn er hat etwas von allem, und gerade dies befähigt ihn auch, ein authentischer Mensch zu bleiben, der auf seinem Erkenntnisweg an der virtuellen Bedingungsanleitung zum Selbstverständnis der Selbstverständnisse mitwirkt, die wir Kultur nennen. Keine Wahrheit gleicht der anderen, kein Weg – ohne Spuren. Ein Mensch auf der Suche nach der eigenen Wahrheit hinterlässt Pfade, manche Rückblicke verdichten sich dabei zu Kunst. Stefan Zajonz sucht und landet trotz der Gefahr großer spiritueller Meeresuntiefen hin und wieder auf einer sicheren Insel relativer Gewissheit, schaut sich um, orientiert sich, atmet auf und schaut: Übergänge, die keine Konturen bilden; Schatten, die sich nach dem Licht sehnen und Lichtblicke, die in Formen aufgehen. Allein diese Attitüde macht ihn zu einem Kulturschaffenden, der Aufmerksamkeit verdient. Die Fotografien von Stefan sind erlebbar, sie unterhalten uns in ihrer originären und impulsgebenden Art und Weise. Dr. Leon Tsvasman