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S1




                                     Prof. Dr. Jutta Rump
                                     Ernst-Boehe-Str. 4
                                     67059 Ludwigshafen
                                     0621 / 5203-238
                                     jutta.rump@ibe-ludwigshafen.de




        Megatrend Frauen:
Notwendigkeit oder Modeerscheinung?


                   St. Gallen, den 27. September 2012
S2




Gliederung

1. Hintergründe
2. Status-Quo-Analyse
3. Gestaltungsmöglichkeiten
4. Schlussbetrachtung
S3




1. Hintergründe
Hintergründe

Technologische      Ökonomische         Globalisierung     Demografische
Entwicklungen       Entwicklungen                          Entwicklung


Zunehmende Notwendigkeit von Innovation(skraft) bei
Produkten, Dienstleistungen, Prozessen und Systemen


Steigende Wissensintensität am Arbeitsplatz (Erfordernis
von aktuellem Wissen und aktueller Kompetenz bei
Beschäftigten

                                                           Sinkender Anteil
Steigender Bedarf an Fachkräften                           von Erwerbs-
                                                           personen und
                                                           Nachwuchskräften
Strategien im Zuge des zu erwartenden Fachkräfteengpasses

 Junge Fachkräfte müssen 1,5- bzw. 2-mal so viel wissen und können,
  um die ausscheidenden Fachkräfte zu ersetzen.
 Verlängerung der Lebensarbeitszeit.
 Brachliegendes Potenzial an möglichen Fachkräften muss gehoben
  werden. Der Fokus muss erweitert werden auf
   – Frauen,
   – Menschen mit Migrationshintergrund,
   – Ältere aus verwandten Berufsrichtungen,
   – junge Menschen, die bisher Schwierigkeiten mit ihrem
    Schulabschluss haben.
 Das Unternehmen muss als attraktiver Arbeitgeber gelten. Auch hier
  gilt, eine Marke zu etablieren.
S6




                                       Angleichung des Bildungs-
                                       niveaus und Qualifikations-
   Frauen als Wirtschaftsfaktor
                                       standes



Instabilität von Lebens-
     entwürfen und                           Aufhebung des tradierten
  Arbeitskontexten –                         Rollenverständnisses
Notwendigkeit der Berufstätigkeit




                   Veränderung von     Steigende Erwerbsbeteiligung
                    Berufsbiografien   von Frauen
S7




 Dennoch:
  Eine Reihe von qualifizierten Frauen geht auf dem
  Weg „in die Arbeitswelt und nach oben“ verloren.
  Wo und warum?
S8



Die Thematik „Frauen in Fach- und Führungspositionen“ ist letztlich mit
sechs Dimensionen verbunden. Sie beeinflussen den Erfolg von
Chancengleichheit.




                                         Vereinbarkeit
               Kompetenz-
                             Karrieren   von Beruf und
               Beurteilung
                                            Familie



              Verankerung                 Führungs-
              im Vorstand     Kultur     verständnis
S9




2. Status-Quo-Analyse
S10



In der Realität ist die tatsächliche Ausprägung eher konterkarierend.




                                       Vereinbarkeit
             Kompetenz-
                           Karrieren     von Beruf
             Beurteilung
                                        und Familie



            Verankerung                  Führungs-
            im Vorstand      Kultur     verständnis
S11



Kompetenz-Beurteilung


Geschäftsführung / Vorstand             100%            0%
Bereichsleitung                          90%          10%
Abteilungsleitung                        80%          20%

Teamleitung                              70%          30%
 Einstieg                                50%          50%

                                        Männer       Frauen

 Diese Entwicklung lässt sich wissenschaftlich nicht erklären.
S12




Im Rahmen der Ursachenanalyse stellen sich einige Fragen:

 Kompetenzbeurteilung nicht losgelöst von Rollenbildern und
  Stereotypen?
 Homogenitäts-Effekt „Gleiches sucht Gleiches“?
 Führungskompetenzen = Kompetenzen, die eher bei Männern zu
  finden sind?
 Mangelndes Selbstbewusstsein im Beurteilungsprozess?
S13


   Selbstbewusstsein

                                  Frauen                                                                      Männer

      Tendenz zur Selbstunterschätzung                                            Tendenz zur Selbstüberschätzung
      Externale Attribution von Erfolg                                            Internale Attribution von Erfolg
      Internale Attribution von Misserfolg                                        Externale Attribution von Misserfolg
      Geringe Misserfolgstoleranz                                                 Hohe Misserfolgstoleranz
      Starke Betroffenheit vom Urteil                                             Moderate Betroffenheit vom
       anderer                                                                      Urteil anderer

                                                                Selbstvertrauen
                                                               Frauen < Männer


Quellen: Bischof-Köhler (2006): Von Natur aus anders. Die Psychologie der Geschlechtsunterschiede, S. 246 ff., Lirgg (1991): Gender differences in self-
confidence in physical activity: A meta-analysis of recent studies, in: Journal of Sport and Exercise Psychology, 13,; Roberts (1991): Gender and the influence
of evaluations on self assessment in achievement settings, in: Psychological Bulletin, 109, Gender and the influence of evaluations on self assessment in
achievement settings, in: Psychological Bulletin, 109,, Ruble et al. (1993): The role of gender-related processes in the development of sex differences in self-
evaluation and depression, in: Journal of Affective Disorders, 29
S14




Karriere

In der Regel werden zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr die
relevanten Stufen zum Erreichen wichtiger Fach- und
Führungspositionen durchlaufen.
=> Dies kollidiert mit der Fertilitätsphase und der Notwendigkeit
   der Vereinbarung von Beruf und Familie.
=> Insbesondere junge Mütter und aber auch Väter befinden sich in
   der Rush Hour des Lebens (die Karriereanforderungen stehen
   dem veränderten Selbstverständnis und Rollenmodell entgegen).
S15




Karrierewege sind heute verbunden mit
 Präsenzkultur,
 Erreichbarkeit und Verfügbarkeit,
 Spielregeln, die Männer gemacht haben,
 Netzwerken,
 bestimmten Vorstellungen, was für eine Karriere notwendig ist und
  welche Kompetenzen es dazu braucht.

   Sachliche / fachliche              Faktoren aus persönlichen
   Faktoren                           Erfahrungen und der eigenen
                                      Sozialisation


                   bestimmen erheblich die Karriere mit
S16




Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Für viele Frauen, die Führungsposition bzw. eine höhere Fachposition
anstreben oder bereits bekleiden, ist momentan Beruf und Familie
nicht vereinbar.

Arbeitsmodelle und Karrierevoraussetzungen sowie eine nur bedingt
vorhandene Betreuungs-Infrastruktur stehen dem entgegen.

Auch der Wiedereinstieg gelingt nicht immer – nicht selten
konkurrieren die betrieblichen Möglichkeiten mit hohen Erwartungen
seitens der Frauen.

Viele Frauen in Fach- und Führungspositionen entscheiden sich daher
bewusst gegen Kinder bzw. schieben die Entscheidung zu Gunsten
von Kindern auf einen späteren Zeitpunkt.
S17




Kultur

Wenn es um Chancengleichheit geht, ist fast jede Unternehmenskultur
durch Stereotypen beeinflusst (BIAS-Thematik).
Nicht selten bewerten wir unterschiedlich.
Beispiele:
S18


Unterschiedliche Wahrnehmung und Interpretation von Verhalten
  Ein Familienfoto auf SEINEM                                             Ein Familienfoto auf IHREM
   Schreibtisch:                                                            Schreibtisch:
   Ein solider, treu sorgender Mann.                                        Die Familie kommt vor dem Beruf.
  SEIN Schreibtisch ist überladen:                                        IHR Schreibtisch ist überladen:
   Er ist sehr belastet und fleißig.                                        Sie ist unordentlich und zerfahren.
  ER spricht mit Kollegen:                                                SIE spricht mit Kollegen:
   Er wälzt geschäftliche Probleme                                          Sie klatscht.
  ER ist nicht im Büro:                                                   SIE ist nicht im Büro:
   Er trifft sich mit Kunden.                                               Sie wird beim Einkaufen sein.
  Der Chef hat IHN kritisiert:                                            Der Chef hat SIE kritisiert:
   Er wird sich zusammennehmen.                                             Das wird IHR zugesetzt haben.
  IHM ist Unrecht geschehen:                                              IHR ist Unrecht geschehen:
   Ist er wütend geworden?                                                  Hat sie geweint?
  ER heiratet:                                                            SIE heiratet:
   Das gibt ihm mehr Beständigkeit.                                         Dann kommt ein Kind, und sie geht.
  Bei IHM gibt es Nachwuchs:                                              Bei IHR gibt es Nachwuchs:
   Grund für eine Gehaltserhöhung.                                          Sie fällt aus - die Firma zahlt.
  ER geht auf Geschäftsreise:                                             SIE geht auf Geschäftsreise:
   Das ist gut für seine Laufbahn.                                          Was sagt ihr Mann dazu?
  ER kündigt und verbessert sich:                                         SIE kündigt und verbessert sich:
   Er weiß, eine Chance zu nutzen.                                          Frauen sind unzuverlässig.
Quelle: Krebsbach-Gnath, C./Schmid-Jörg, I. (1988): Wer Frauen will, muss Frauen fördern, in: Demmer, C. (Hrsg.): Frauen ins Management. Von der
Reservearmee zur Begabungsreserve. Frankfurt a.M./Wiesbaden, S.179-216
S19


Frauen- vs. Managerbild: „Think manager – think male“
            Stereotyp:                                    Stereotyp:                                       Stereotyp:
              Mann                                     Idealer Manager                                        Frau

  dominant                                        führungswillig                                unterordnend
  autonom                                         autonom                                       abhängig
  unemotional                                     beherrscht                                    emotional
  selbstsicher                                    selbstsicher                                  empfindlich
  aktiv                                           dynamisch                                     passiv
  rational                                        rational                                      intuitiv
  tatkräftig                                      entscheidungs-                                fürsorglich
  leistungsorientiert                              freudig                                       beziehungsorientiert
                                                   konfliktbereit                                einfühlsam
                                                   konkurrenzorientiert                          kooperativ
                                                   rücksichtsvoll
                                                   kommunikativ
Quelle: Rosenstiel, L.v. (1992): Grundlagen der Organisationspsychologie. Stuttgart; Rosenstiel, L.v. (1997): Karrieremuster von Hochschul-
absolventinnen, in: Wunderer, R./Dick, P. (Hrsg.): Frauen im Management. Kompetenzen – Führungsstile – Fördermodelle. Neuwied et al., S. 266-284.
Führungsverständnis
 Mitarbeiter schätzen und honorieren prosoziales Verhalten bei
  männlichen Führungskräften, nicht aber bei weiblichen – vermutlich weil
  prosoziales Verhalten bei Frauen als „normal“ vorausgesetzt wird.
 Autokratisches, direktives Verhalten wird bei Frauen deutlich negativer
  erlebt als bei Männern.
Frauen führen in der Regel anders. Nicht besser oder schlechter!
Während männliche Führungskräfte als durchsetzungsstark, kompetitiv,
analytisch, selbstständig, zupackend und bestimmend beschrieben
werden, wird mit weiblichen Führungskräften Kommunikationsstärke,
Teamorientierung, Zielbezug, Organisationstalent, Einfühlungsvermögen
und Kreativität assoziiert.
(In einer Welt, die sich immer schneller dreht, ist entscheidet für den Erfolg eines
Unternehmen, dass all diese Faktoren vertreten sind. Dies gilt insbesondere in der
Führungsmannschaft).
S22




3. Gestaltungsmöglichkeiten
S23




Damit Chancengleichheit umgesetzt wird, bedarf es der Abkehr von
der bisherigen Praxis.




                                       Vereinbarkeit
             Kompetenz-
                           Karrieren   von Beruf und
             Beurteilung
                                          Familie



            Verankerung                 Führungs-
            im Vorstand     Kultur     verständnis
S24




Kompetenz-Beurteilung

Um Kompetenz-Beurteilung zu verbessern, bedarf es
 Thematisierung der Bias-Thematik (Stereotypen),
 Sensibilisierung der Beurteiler,
 Transparenz des Beurteilungsverfahrens, der Beurteilungskriterien
  und der Beurteilung selbst,
 Vermeidung von subjektiven Beurteilungsfehlern,
 keine Externalisierung von internen Effekten.
S25



Karriere

Für die Gestaltung von Karrieren ist hilfreich:
 Klare (unmissverständliche) Definition, was zu einer Karriere im
  Unternehmen gehört.
 Transparenz über Kompetenzen, die karriereförderlich sind.
 Definition von Leitplanken, in denen Flexibilisierungen möglich sind,
  und Definition von Grenzen, was nicht möglich ist.
 Unterstützung bei Netzwerken.
 Akzeptanz von „Patchworkbiografien“ (Biografien mit kurzen
  Unterbrechungen / (vollzeitähnliche) Teilzeit-Perioden).
 Mentorenprogramme.
 Umgang mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in
  Fach- und Führungspositionen bzw. im Rahmen der Karriereplanung.
 Vorbilder und Role Models.
S26



Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist mehr als Kinderbetreuung.
Im Kontext von Frauen in Fach- und Führungspositionen gehört dazu:
 Flexible Arbeitsmodelle.
 Angebote der vollzeitähnlichen Teilzeit.
 Relativierung der Präsenzkultur.
 Führung auch auf Distanz.
 Akzeptanz der Kollegen, das traditionelle Familienmodell nicht zu
  leben.
S27




Kultur
Hier gilt es , „Wege aus der Stereotypenfalle“ zu finden:
 Top-Thema: Zuständigkeit in der obersten Führungsebene.
 Schaffung einer Bewusstsein von Geschlechterunterschiede.
 Offener Austausch mit den Führungskräften.
 Sensibilisierung und Qualifizierung von Frauen und Männern zu
   vermeintlichen Geschlechterstereotypen.
 Identifizierung von Vorbildern.
 Frauenquote als verbindlicher Rahmen?

Hier gilt es aber auch, einer „Ein-Bahn-Straße“ entgegenzuwirken:
Nicht nur der Arbeitgeber ist angesprochen, auch die Erwartungshaltungen
einiger Frauen sind zu revidieren.
S28



Führungsverständnis

 Die Fach- und Führungssituation ist mehr und mehr durch Verdichtung,
  Beschleunigung und Komplexität gekennzeichnet. Vielfalt erweitert
 Perspektiven, Ansichten sowie Denk- und Handlungsmuster.
  => Der Mix macht´s!
 Nicht zuletzt sollte die Zusammensetzung von Fach- und Führungs-
  positionen die Zusammensetzung der in Frage kommenden
  Belegschaft widerspiegeln.
 Es gilt folgende Regel: von 10 Top-Führungskräften sollten
  mindestens 3 Frauen sein, denn ab 3 lassen sich die Potenziale aus
  dem Gender-Mix am besten nutzen.
4. Schlussbetrachtung
S30



Chancengleichheit ist ein zentraler Megatrend.
Zum einen besteht die Notwendigkeit, auf qualifizierte Frauen in Zukunft
nicht verzichten zu können. Zum anderen tragen Veränderungen des
Rollenmusters sowie die Angleichung des Bildungsniveaus und des
Qualifikationsstandes erheblich zu dieser Entwicklung bei.
Chancengleichheit kann die Attraktivität als Arbeitgeber steigern:
 In der Außenwirkung kann dies für einen Arbeitgeber heute und in
  Zukunft wichtig sein.
 In der Innenwirkung kann dies die Motivation und die Identifikation
  erhalten.
Chancengleichheit ist jedoch nicht nur ein Frauenthema !
Chancengleichheit gilt z.B. auch für aktive Väter, die Beruf und Familie /
Privatleben vereinbaren.
S31




Nicht zuletzt:

Die Thematik „Frauen in Fach- und Führungspositionen“ ist derzeit
nicht nur ein sachlich diskutiertes Thema.

Nicht selten verbirgt sich dahinter auch ein „Verteilungskampf“. Die
Personengruppe, die sich insbesondere um Führungspositionen
bemühen, vergrößert sich bei gleichbleibender Anzahl von
Führungspositionen. Damit nimmt das Konkurrenzverhalten zu.

Eine Unternehmenspolitik, die sich der Thematik von Frauen in
Führungspositionen annimmt, braucht deshalb das klare Commitment
der Geschäftsführung.
S32




  Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit!

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IMPULS "Megatrend Frauen" mit Prof. Dr. Jutta Rump, 09/2012

  • 1. S1 Prof. Dr. Jutta Rump Ernst-Boehe-Str. 4 67059 Ludwigshafen 0621 / 5203-238 jutta.rump@ibe-ludwigshafen.de Megatrend Frauen: Notwendigkeit oder Modeerscheinung? St. Gallen, den 27. September 2012
  • 2. S2 Gliederung 1. Hintergründe 2. Status-Quo-Analyse 3. Gestaltungsmöglichkeiten 4. Schlussbetrachtung
  • 4. Hintergründe Technologische Ökonomische Globalisierung Demografische Entwicklungen Entwicklungen Entwicklung Zunehmende Notwendigkeit von Innovation(skraft) bei Produkten, Dienstleistungen, Prozessen und Systemen Steigende Wissensintensität am Arbeitsplatz (Erfordernis von aktuellem Wissen und aktueller Kompetenz bei Beschäftigten Sinkender Anteil Steigender Bedarf an Fachkräften von Erwerbs- personen und Nachwuchskräften
  • 5. Strategien im Zuge des zu erwartenden Fachkräfteengpasses  Junge Fachkräfte müssen 1,5- bzw. 2-mal so viel wissen und können, um die ausscheidenden Fachkräfte zu ersetzen.  Verlängerung der Lebensarbeitszeit.  Brachliegendes Potenzial an möglichen Fachkräften muss gehoben werden. Der Fokus muss erweitert werden auf – Frauen, – Menschen mit Migrationshintergrund, – Ältere aus verwandten Berufsrichtungen, – junge Menschen, die bisher Schwierigkeiten mit ihrem Schulabschluss haben.  Das Unternehmen muss als attraktiver Arbeitgeber gelten. Auch hier gilt, eine Marke zu etablieren.
  • 6. S6 Angleichung des Bildungs- niveaus und Qualifikations- Frauen als Wirtschaftsfaktor standes Instabilität von Lebens- entwürfen und Aufhebung des tradierten Arbeitskontexten – Rollenverständnisses Notwendigkeit der Berufstätigkeit Veränderung von Steigende Erwerbsbeteiligung Berufsbiografien von Frauen
  • 7. S7  Dennoch: Eine Reihe von qualifizierten Frauen geht auf dem Weg „in die Arbeitswelt und nach oben“ verloren. Wo und warum?
  • 8. S8 Die Thematik „Frauen in Fach- und Führungspositionen“ ist letztlich mit sechs Dimensionen verbunden. Sie beeinflussen den Erfolg von Chancengleichheit. Vereinbarkeit Kompetenz- Karrieren von Beruf und Beurteilung Familie Verankerung Führungs- im Vorstand Kultur verständnis
  • 10. S10 In der Realität ist die tatsächliche Ausprägung eher konterkarierend. Vereinbarkeit Kompetenz- Karrieren von Beruf Beurteilung und Familie Verankerung Führungs- im Vorstand Kultur verständnis
  • 11. S11 Kompetenz-Beurteilung Geschäftsführung / Vorstand 100% 0% Bereichsleitung 90% 10% Abteilungsleitung 80% 20% Teamleitung 70% 30% Einstieg 50% 50% Männer Frauen Diese Entwicklung lässt sich wissenschaftlich nicht erklären.
  • 12. S12 Im Rahmen der Ursachenanalyse stellen sich einige Fragen:  Kompetenzbeurteilung nicht losgelöst von Rollenbildern und Stereotypen?  Homogenitäts-Effekt „Gleiches sucht Gleiches“?  Führungskompetenzen = Kompetenzen, die eher bei Männern zu finden sind?  Mangelndes Selbstbewusstsein im Beurteilungsprozess?
  • 13. S13 Selbstbewusstsein Frauen Männer  Tendenz zur Selbstunterschätzung  Tendenz zur Selbstüberschätzung  Externale Attribution von Erfolg  Internale Attribution von Erfolg  Internale Attribution von Misserfolg  Externale Attribution von Misserfolg  Geringe Misserfolgstoleranz  Hohe Misserfolgstoleranz  Starke Betroffenheit vom Urteil  Moderate Betroffenheit vom anderer Urteil anderer Selbstvertrauen Frauen < Männer Quellen: Bischof-Köhler (2006): Von Natur aus anders. Die Psychologie der Geschlechtsunterschiede, S. 246 ff., Lirgg (1991): Gender differences in self- confidence in physical activity: A meta-analysis of recent studies, in: Journal of Sport and Exercise Psychology, 13,; Roberts (1991): Gender and the influence of evaluations on self assessment in achievement settings, in: Psychological Bulletin, 109, Gender and the influence of evaluations on self assessment in achievement settings, in: Psychological Bulletin, 109,, Ruble et al. (1993): The role of gender-related processes in the development of sex differences in self- evaluation and depression, in: Journal of Affective Disorders, 29
  • 14. S14 Karriere In der Regel werden zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr die relevanten Stufen zum Erreichen wichtiger Fach- und Führungspositionen durchlaufen. => Dies kollidiert mit der Fertilitätsphase und der Notwendigkeit der Vereinbarung von Beruf und Familie. => Insbesondere junge Mütter und aber auch Väter befinden sich in der Rush Hour des Lebens (die Karriereanforderungen stehen dem veränderten Selbstverständnis und Rollenmodell entgegen).
  • 15. S15 Karrierewege sind heute verbunden mit  Präsenzkultur,  Erreichbarkeit und Verfügbarkeit,  Spielregeln, die Männer gemacht haben,  Netzwerken,  bestimmten Vorstellungen, was für eine Karriere notwendig ist und welche Kompetenzen es dazu braucht. Sachliche / fachliche Faktoren aus persönlichen Faktoren Erfahrungen und der eigenen Sozialisation bestimmen erheblich die Karriere mit
  • 16. S16 Vereinbarkeit von Beruf und Familie Für viele Frauen, die Führungsposition bzw. eine höhere Fachposition anstreben oder bereits bekleiden, ist momentan Beruf und Familie nicht vereinbar. Arbeitsmodelle und Karrierevoraussetzungen sowie eine nur bedingt vorhandene Betreuungs-Infrastruktur stehen dem entgegen. Auch der Wiedereinstieg gelingt nicht immer – nicht selten konkurrieren die betrieblichen Möglichkeiten mit hohen Erwartungen seitens der Frauen. Viele Frauen in Fach- und Führungspositionen entscheiden sich daher bewusst gegen Kinder bzw. schieben die Entscheidung zu Gunsten von Kindern auf einen späteren Zeitpunkt.
  • 17. S17 Kultur Wenn es um Chancengleichheit geht, ist fast jede Unternehmenskultur durch Stereotypen beeinflusst (BIAS-Thematik). Nicht selten bewerten wir unterschiedlich. Beispiele:
  • 18. S18 Unterschiedliche Wahrnehmung und Interpretation von Verhalten  Ein Familienfoto auf SEINEM  Ein Familienfoto auf IHREM Schreibtisch: Schreibtisch: Ein solider, treu sorgender Mann. Die Familie kommt vor dem Beruf.  SEIN Schreibtisch ist überladen:  IHR Schreibtisch ist überladen: Er ist sehr belastet und fleißig. Sie ist unordentlich und zerfahren.  ER spricht mit Kollegen:  SIE spricht mit Kollegen: Er wälzt geschäftliche Probleme Sie klatscht.  ER ist nicht im Büro:  SIE ist nicht im Büro: Er trifft sich mit Kunden. Sie wird beim Einkaufen sein.  Der Chef hat IHN kritisiert:  Der Chef hat SIE kritisiert: Er wird sich zusammennehmen. Das wird IHR zugesetzt haben.  IHM ist Unrecht geschehen:  IHR ist Unrecht geschehen: Ist er wütend geworden? Hat sie geweint?  ER heiratet:  SIE heiratet: Das gibt ihm mehr Beständigkeit. Dann kommt ein Kind, und sie geht.  Bei IHM gibt es Nachwuchs:  Bei IHR gibt es Nachwuchs: Grund für eine Gehaltserhöhung. Sie fällt aus - die Firma zahlt.  ER geht auf Geschäftsreise:  SIE geht auf Geschäftsreise: Das ist gut für seine Laufbahn. Was sagt ihr Mann dazu?  ER kündigt und verbessert sich:  SIE kündigt und verbessert sich: Er weiß, eine Chance zu nutzen. Frauen sind unzuverlässig. Quelle: Krebsbach-Gnath, C./Schmid-Jörg, I. (1988): Wer Frauen will, muss Frauen fördern, in: Demmer, C. (Hrsg.): Frauen ins Management. Von der Reservearmee zur Begabungsreserve. Frankfurt a.M./Wiesbaden, S.179-216
  • 19. S19 Frauen- vs. Managerbild: „Think manager – think male“ Stereotyp: Stereotyp: Stereotyp: Mann Idealer Manager Frau  dominant  führungswillig  unterordnend  autonom  autonom  abhängig  unemotional  beherrscht  emotional  selbstsicher  selbstsicher  empfindlich  aktiv  dynamisch  passiv  rational  rational  intuitiv  tatkräftig  entscheidungs-  fürsorglich  leistungsorientiert freudig  beziehungsorientiert  konfliktbereit  einfühlsam  konkurrenzorientiert  kooperativ  rücksichtsvoll  kommunikativ Quelle: Rosenstiel, L.v. (1992): Grundlagen der Organisationspsychologie. Stuttgart; Rosenstiel, L.v. (1997): Karrieremuster von Hochschul- absolventinnen, in: Wunderer, R./Dick, P. (Hrsg.): Frauen im Management. Kompetenzen – Führungsstile – Fördermodelle. Neuwied et al., S. 266-284.
  • 20. Führungsverständnis  Mitarbeiter schätzen und honorieren prosoziales Verhalten bei männlichen Führungskräften, nicht aber bei weiblichen – vermutlich weil prosoziales Verhalten bei Frauen als „normal“ vorausgesetzt wird.  Autokratisches, direktives Verhalten wird bei Frauen deutlich negativer erlebt als bei Männern.
  • 21. Frauen führen in der Regel anders. Nicht besser oder schlechter! Während männliche Führungskräfte als durchsetzungsstark, kompetitiv, analytisch, selbstständig, zupackend und bestimmend beschrieben werden, wird mit weiblichen Führungskräften Kommunikationsstärke, Teamorientierung, Zielbezug, Organisationstalent, Einfühlungsvermögen und Kreativität assoziiert. (In einer Welt, die sich immer schneller dreht, ist entscheidet für den Erfolg eines Unternehmen, dass all diese Faktoren vertreten sind. Dies gilt insbesondere in der Führungsmannschaft).
  • 23. S23 Damit Chancengleichheit umgesetzt wird, bedarf es der Abkehr von der bisherigen Praxis. Vereinbarkeit Kompetenz- Karrieren von Beruf und Beurteilung Familie Verankerung Führungs- im Vorstand Kultur verständnis
  • 24. S24 Kompetenz-Beurteilung Um Kompetenz-Beurteilung zu verbessern, bedarf es  Thematisierung der Bias-Thematik (Stereotypen),  Sensibilisierung der Beurteiler,  Transparenz des Beurteilungsverfahrens, der Beurteilungskriterien und der Beurteilung selbst,  Vermeidung von subjektiven Beurteilungsfehlern,  keine Externalisierung von internen Effekten.
  • 25. S25 Karriere Für die Gestaltung von Karrieren ist hilfreich:  Klare (unmissverständliche) Definition, was zu einer Karriere im Unternehmen gehört.  Transparenz über Kompetenzen, die karriereförderlich sind.  Definition von Leitplanken, in denen Flexibilisierungen möglich sind, und Definition von Grenzen, was nicht möglich ist.  Unterstützung bei Netzwerken.  Akzeptanz von „Patchworkbiografien“ (Biografien mit kurzen Unterbrechungen / (vollzeitähnliche) Teilzeit-Perioden).  Mentorenprogramme.  Umgang mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Fach- und Führungspositionen bzw. im Rahmen der Karriereplanung.  Vorbilder und Role Models.
  • 26. S26 Vereinbarkeit von Beruf und Familie Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist mehr als Kinderbetreuung. Im Kontext von Frauen in Fach- und Führungspositionen gehört dazu:  Flexible Arbeitsmodelle.  Angebote der vollzeitähnlichen Teilzeit.  Relativierung der Präsenzkultur.  Führung auch auf Distanz.  Akzeptanz der Kollegen, das traditionelle Familienmodell nicht zu leben.
  • 27. S27 Kultur Hier gilt es , „Wege aus der Stereotypenfalle“ zu finden:  Top-Thema: Zuständigkeit in der obersten Führungsebene.  Schaffung einer Bewusstsein von Geschlechterunterschiede.  Offener Austausch mit den Führungskräften.  Sensibilisierung und Qualifizierung von Frauen und Männern zu vermeintlichen Geschlechterstereotypen.  Identifizierung von Vorbildern.  Frauenquote als verbindlicher Rahmen? Hier gilt es aber auch, einer „Ein-Bahn-Straße“ entgegenzuwirken: Nicht nur der Arbeitgeber ist angesprochen, auch die Erwartungshaltungen einiger Frauen sind zu revidieren.
  • 28. S28 Führungsverständnis  Die Fach- und Führungssituation ist mehr und mehr durch Verdichtung, Beschleunigung und Komplexität gekennzeichnet. Vielfalt erweitert Perspektiven, Ansichten sowie Denk- und Handlungsmuster. => Der Mix macht´s!  Nicht zuletzt sollte die Zusammensetzung von Fach- und Führungs- positionen die Zusammensetzung der in Frage kommenden Belegschaft widerspiegeln.  Es gilt folgende Regel: von 10 Top-Führungskräften sollten mindestens 3 Frauen sein, denn ab 3 lassen sich die Potenziale aus dem Gender-Mix am besten nutzen.
  • 30. S30 Chancengleichheit ist ein zentraler Megatrend. Zum einen besteht die Notwendigkeit, auf qualifizierte Frauen in Zukunft nicht verzichten zu können. Zum anderen tragen Veränderungen des Rollenmusters sowie die Angleichung des Bildungsniveaus und des Qualifikationsstandes erheblich zu dieser Entwicklung bei. Chancengleichheit kann die Attraktivität als Arbeitgeber steigern:  In der Außenwirkung kann dies für einen Arbeitgeber heute und in Zukunft wichtig sein.  In der Innenwirkung kann dies die Motivation und die Identifikation erhalten. Chancengleichheit ist jedoch nicht nur ein Frauenthema ! Chancengleichheit gilt z.B. auch für aktive Väter, die Beruf und Familie / Privatleben vereinbaren.
  • 31. S31 Nicht zuletzt: Die Thematik „Frauen in Fach- und Führungspositionen“ ist derzeit nicht nur ein sachlich diskutiertes Thema. Nicht selten verbirgt sich dahinter auch ein „Verteilungskampf“. Die Personengruppe, die sich insbesondere um Führungspositionen bemühen, vergrößert sich bei gleichbleibender Anzahl von Führungspositionen. Damit nimmt das Konkurrenzverhalten zu. Eine Unternehmenspolitik, die sich der Thematik von Frauen in Führungspositionen annimmt, braucht deshalb das klare Commitment der Geschäftsführung.
  • 32. S32 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!