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Hazrat Inayat Khan
Die Schatzkammer
des Königs
Auswahl aus der englischen Gesamtausgabe
„The Sufi Message of Hazrat Inayat Khan“,
Barrie & Rockliff. London,1983
Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme
Inayat Khan < Hazrat>:
Die Schatzkammer des Königs / Hazrat Inayat Khan
Ausgew., übers. u. eingeleitet von Karima Sen Gupta
Illustrationen von Subhani Koster
Weinstadt, Verlag Heilbronn, 2010
Verlag Heilbronn
Postfach 2162
D-71370 Weinstadt
Verkehrsnummer 14894
ISBN 978-3-936246-00-1
Alle Rechte vorbehalten
© International Headquarters of the Sufi Movement
Gestaltung:
Wajad Ernst Grünwald, Wien
Gesamtherstellung:
PRESSEL Digitaldruck
73630 Remshalden
Hazrat Inayat Khan
Die Schatzkammer
des Königs
Sufigeschichten
Inhalt
Einleitung 6
Der Mullah und ein Bauernmädchen 9
Der unverschämte Sufi 10
Die Schale des Derwisches 11
Alif 12
Das Feuer der Liebe 14
Die Kraft des Wortes 15
Fasten 16
Musikmeditation 17
Majnun und Leila 18
Einssein mit Gott 19
Moses und der Hirtenjunge 20
Goldbestickte Schuhe 21
Die Füße Gottes 22
Der Test für den König 22
Was geschieht nach dem Tod? 24
Wahrer Glaube 24
Menschliche Schwächen 25
Die Königin der Fische 27
Beobachtung 28
Geduld 29
Hafis 30
Gedächtnis 31
Sa’dis Bücher 32
Der Heilige als Dieb 33
Der König und der Papagei 34
Geistige Reinigung 36
Ein Seufzer 39
Schönheit 41
Eben darum! 42
Unter dem Baum der Wünsche 43
Datteln 44
Meditation 45
Pilgerreise 46
Birbals Frage 47
Vom Privileg, ein Mensch zu sein 48
Die Schatzkammer des Königs 50
Vertrauen 52
Tansen und Akbar 54
Ehestreit 56
Salomon 57
Shah Khamush 58
Aufrichtigkeit 59
Kali und der Sufimeister 60
Tugend und Sünde 62
Im Spiegel 64
Weise Liebe 65
Puran Bhagat 66
Nicht genug! 67
6
Einleitung
In der Geschichte der Menschheit wurden von jeher
spirituelle Wahrheiten in Geschichten verkleidet erzählt,
sei es in den großen Epen und Mythen der Völker, oder
in teils besinnlichen, teils heiteren kurzen Parabeln,
Gleichnissen, Anekdoten, die besonders bei den Sufis,
im Chassidismus und im Zen-Buddhismus eine Rolle
spielen. Für den, der nur das äußere Geschehen auf-
nimmt, sind sie eine vergnügliche Unterhaltung, - für
denjenigen, der die hintergründige Bedeutung erkennt,
sind sie eine Weisung für den inneren Pfad. In Indi-
en und sicher auch in anderen Ländern des Orients, in
denen die Kunst des Lesens noch nicht allgemein
verbreitet ist, und die Massenmedien die Freude am
Einfachen und die Phantasie noch nicht verdorben
haben, spielt der Geschichtenerzähler noch heute eine
große Rolle. Man kann es immer wieder beobachten,
wie eine Schar von Menschen einem Mann lauschen,
der gesprochen oder gesungen oder gar mit Hilfe einiger
Puppen, die uralten, seit langem bekannten Geschich-
ten erzählt, singt oder tanzt. Selbst für einen Europä-
er, der die Sprache nicht versteht, vermittelt dies einen
Zauber, dem man sich schwerlich entziehen kann. Die
gleichen Themen finden wir in vielerlei Variationen, die
jeweils eine besondere Facette aufleuchten lassen.
Der indische Mystiker und Musiker Pir-o-Murshid
Hazrat Inayat Khan war der erste, der die Sufi-Lehren
in die westliche Welt brachte. Er wurde am 5. Juli 1882
in Baroda geboren. Er lebte mit seiner ganzen Familie
im Haus seines Großvaters Moula Bakhsh, das nicht
7
nur ein Treffpunkt berühmter Musiker, sondern auch
der Dichter, Philosophen und Mystiker verschiedenster
Herkunft war. In dieser Atmosphäre wuchs der junge
Inayat auf. Grossen Einfluss hatte sein Großvater auf
seine Erziehung. Er pflegte ihn jeden Morgen zu we-
cken und den Vormittag mit ihm zu verbringen. Ina-
yat zeigte bereits als Kind ein ungewöhnliches Interesse
für Religion. Oft besuchte er Yogis und Derwische, um
ihnen still zuzuhören.
Inayat Khan wurde in seiner Zeit zu einem der
berühmtesten Musiker Indiens und musizierte an den
Höfen der Maharajas, bis er in Hyderabad seinem geis-
tigen Lehrer, Murshid Abu Hashim Madani, begegnete
und die meiste Zeit mit seinem Meister verbrachte. Vor
seinem Tod trug sein Murshid ihm auf, in den Westen
zu gehen, um dort die Weisheit des Sufismus zu ver-
breiten, denn dies sei seine Aufgabe. Er reiste 1910 mit
seinen Brüdern, zu denen sich später auch der jüngste,
Moulamia Musharaff Khan, gesellt hatte, zuerst in die
USA und später nach England und Frankreich, wo er
sich nach dem ersten Weltkrieg in Suresnes bei Paris
mit seiner Familie niederließ. Von hier aus unternahm
er zahlreiche Reisen, auf denen er Vorträge hielt, Be-
sucher empfing und seine Botschaft vermittelte. Die
Zahl seiner Anhänger vermehrte sich rasch. Im Jahr
1922 veranstaltete er in Suresnes seine erste Sommer-
schule, der jährlich weitere folgten, zu denen immer
mehr Menschen aus aller Welt kamen, um sich von
Murshid Inayat Khans Botschaft von Liebe, Harmonie
und Schönheit inspirieren zulassen und ihr zu folgen.
Sein Werk blühte auf und er schuf die Organisation der
„Sufi-Bewegung“, um damit „der Seele der Weisheit
8
eine äußere Form zu geben.“ Es entstand ein umfang-
reiches Werk an Schriften, teils aus mitgeschriebenen
Vorträgen, teils von ihm selbst diktiert. Er drückte
sich in einer schlichten Sprache aus, die immer mehr
enthüllt, je tiefer man nachdenkend in sie eindringt. Als
echter Orientale schmückte er seine Lehren nach alter
Sufitradition mit anschaulichen Bildern und Geschich-
ten, die für jeden verständlich sind. Die Sommerschule
im Jahre 1926 bildete den Höhepunkt seines Wirkens.
Bald darauf kehrte er in seine geliebte Heimat zurück.
Er hoffte dort die Ruhe und Zurückgezogenheit zu
finden, um sich von den Anstrengungen der letzten
Jahre zu erholen, die ihn physisch erschöpft hatten.
Doch für ihn war die Zeit gekommen, seine irdische
Aufgabe war erfüllt. Am 5. Februar 1927 starb er in
Delhi. Die Nachfolge übernahmen nach einander seine
Brüder und Nachkommen bis heute.
Karima Sen Gupta
Die Ziffern am Ende einer jeden Geschichte beziehen sich auf Band
und Seitenzahl in der englischen Originalausgabe.
9
Der Mullah und ein Bauernmädchen
Ein Bauernmädchen war auf dem Weg zu ihrem
Geliebten. Sie ging an einem Mullah* vorüber, der
betete. In ihrer Unwissenheit ging sie an ihm vorbei,
was das Gesetz verbietet. Der Mullah war sehr zornig
und als sie zurückkehrte, tadelte er sie für ihr Verge-
hen und sagte: „Mädchen, was hast du für eine große
Sünde begangen, als du vor mir vorübergingst, während
ich betete.“ Sie fragte: „Was ist das: Beten?“ Er erwider-
te: „Ich dachte an Gott, den Herrn des Himmels und
der Erde.“ Darauf sagte sie: „Es tut mir leid, wenn ich
etwas Unrechtes tat. Ich weiß kaum etwas von Gott und
vom Beten. Ich war auf dem Weg zu meinem Geliebten
und dachte an ihn. Ich sah nicht, dass Sie beteten. Aber
wie konnten Sie mich sehen, wenn Sie an Gott dach-
ten?“ Diese Worte berührten den Mullah so sehr, dass
er zu ihr sagte: „Von diesem Augenblick an bist du mein
Lehrer. Ich bin es, der von dir lernen sollte!“
*Priester V/180
10
Der unverschämte Sufi
Ein Sufi ruhte einst glücklich und zufrieden unter
einem Baum; seine Beine waren ausgestreckt, die Arme
unter den Kopf gelegt. Er war ganz entspannt. Ein Vor-
übergehender, ein sehr frommer Mann, sah ihn so und
rief aus: „Ich wusste nicht, dass du ein so unverschäm-
ter Kerl bist!“ Der Sufi war ganz überrascht über diese
Bemerkung. „Warum sagst du, dass ich unverschämt
sei? Ich tue nichts, ich ruhe mich hier nur friedlich aus.“
– „Du liegst auf eine höchst unverschämte Art, weil deine
Füße nach Mekka zeigen!“ sagte der fromme Freund.
Der Sufi dachte einen Augenblick nach. „Komm bit-
te hierher, mein Freund“, sagte er dann, „nimm meine
Beine und drehe sie in d i e Richtung, wo Gott nicht
ist.“
11
Die Schale des Derwisches
Eine alte Geschichte erzählt von einem König, der einem
Derwisch einen Wunsch erfüllen wollte. Der Derwisch
wünschte sich, dass man seine Bettelschale mit Gold-
münzen füllen möge. Der König hielt es für ein Leich-
tes, die Schale zu füllen. Aber die Schale erwies sich als
eine Zauberschale. Je mehr er auch versuchte, sie zu
füllen, - sie blieb leer! Der König war sehr enttäuscht bei
dem Gedanken, dass er sein Versprechen nicht erfüllen
könnte. Da sagte der Derwisch: „Majestät, wenn Sie
meine Schale nicht füllen können, so sagen Sie es nur,
und ich werde sie wieder mitnehmen. Ich bin ein Der-
wisch und werde wieder gehen und nur denken, dass
Sie Ihr Wort nicht gehalten haben.“
Mit all seinen guten Absichten, seiner Großzügigkeit
und seinem Reichtum konnte der Herrscher die Scha-
le nicht füllen. Darum fragte er: „Derwisch, erzähle
mir das Geheimnis deiner Schale. Es scheint mir nicht
natürlich zu sein.“ Der Derwisch antwortete ihm: „Ja,
Majestät, es ist wahr, Sie vermuten richtig. Es ist eine
Zauberschale. Es ist die Schale eines jeden Herzens. Es
ist das Herz des Menschen, das niemals zufrieden ist.
Füllen Sie es, womit Sie wollen, mit Reichtum, mit
Aufmerksamkeit, mit Liebe, mit Wissen, mit allem,
was es gibt. Es wird niemals gefüllt sein, denn es ist
ihm nicht bestimmt, gefüllt zu werden. Weil er dieses
Geheimnis des Lebens nicht kennt, verlangt der Mensch
stets nach allen Dingen, die er vor sich sieht. Und je
mehr er bekommt, desto mehr wünscht er sich, - die
Schale seines Verlangens wird niemals gefüllt sein.
VI/190-191
12
Alif
In Indien wird eine Geschichte aus der Kindheit des
großen Heiligen Bullhe Shah erzählt. Als Kind wurde
er zur Schule geschickt, um Lesen und Schreiben zu
lernen. Ihm wurde zuerst der Buchstabe Alif (ein gerader
Strich) gelehrt, aber er kam über diesen einen Buch-
staben nicht hinaus. Die anderen Knaben in seiner
Klasse beendeten das ganze Alphabet, während er sich
noch immer mit dem ersten Buchstaben abmühte.
Als Wochen vergingen und sein Lehrer sah, dass das
Kind keine Fortschritte machte, dachte er, dass der
Knabe geistig zurückgeblieben sein müsse und schick-
te ihn nach Haus zu seinen Eltern. Die Eltern taten
alles, was in ihrer Macht stand für den Sohn, schickten
ihn zu den verschiedensten Lehrern, aber er machte
einfach keine Fortschritte. Sie waren darüber sehr
enttäuscht. Schließlich lief er von zu Hause fort und
lebte im Dschungel, damit er nicht länger seinen Eltern
zur Last falle. Er lebte im Wald und sah die Manifesta-
tionen von Alif, das sich als Gras, Blätter, Bäume, Zweige,
Früchte und Blumen zeigte. Das gleiche Alif offenbarte
sich als Berge und Hügel, als Steine und Felsen. Er war
Zeuge desselben im Keim, im Insekt, im Vogel und im
Tier. Das gleiche Alif war in ihm selbst und in anderen
Menschen. Er dachte an Eines, sah Eines, fühlte Eines,
realisierte Eines und nicht anderes daneben.
Nachdem er diese Lektion zutiefst beherrschte, kehr-
te er nach vielen Jahren zurück, um seinen alten Lehrer
zu besuchen. Der Lehrer, ganz in Anspruch genommen
13
von seiner Sicht der Mannigfaltigkeit, hatte ihn schon
längst vergessen. Aber Bullhe Shah konnte seinen alten
Lehrer nicht vergessen, der ihm seine erste so inspirie-
rende Lektion gegeben hatte, die fast sein ganzes Leben
in Anspruch genommen hatte. Er verneigte sich demütig
vor dem Lehrer und sagte: „Ich habe die Lektion, die
ihr mir so liebevoll gelehrt habt, vorbereitet. Wollt ihr
mir nun weiteres, was es zu lernen gibt, zeigen?“ Der
Lehrer lachte ihn aus und dachte bei sich selbst: „Nach
all der Zeit hat sich dieser Narr doch noch an mich
erinnert.“BullheShahbatumdieErlaubnis,dieAufgabe
aufschreiben zu dürfen. Der Lehrer antwortete im Spaß:
„Schreib auf diese Wand dort.“ Da schrieb Bullhe
Shah das Zeichen Alif an die Wand, indem er sagte:
„Schauen Sie, ist es so recht?“ Augenblicklich spaltete
die Wand sich in zwei Teile und formte so das Zeichen
Alif. Der Lehrer war über dieses Wunder verblüfft und
rief aus: „Du bist mein Lehrer! Das, was du aus dem
einen Buchstaben Alif gelernt hast, zu dem war ich mit
all meiner Gelehrsamkeit nicht fähig. Ich bin fortan
dein Schüler!“
I/40
	
  
14
Das Feuer der Liebe
Ein Murid* war lange bei einem geistigen Lehrer, mach-
te jedoch keine Fortschritte und wurde nicht inspiriert.
Schließlich ging er zum Lehrer und sagte: „Ich habe
gesehen, dass viele meiner Mitschüler inspiriert wurden,
aber ich bin unglücklich, weil ich keine Fortschritte
mache. Jetzt habe ich alle Hoffnung aufgegeben und
werde Sie verlassen.“ Der Lehrer gab ihm den Rat, die
letzten Tage seines Aufenthalts in einem Haus nahe
dem Khankah** zu verbringen. Jeden Tag schickte er
ihm sehr gutes Essen und ließ ihm sagen, dass er mit
seinen geistigen Übungen aufhören und ein bequemes
und ruhiges Leben führen solle. Am letzten Tag sandte
er ihm einen Korb mit Früchten durch ein besonders
schönes, junges Mädchen. Sie setzte ihren Korb ab und
ging augenblicklich zurück, obwohl er sie bat zu blei-
ben. Ihre Schönheit und ihr Charme hatten ihn zutiefst
beeindruckt, sodass er an nichts anderes mehr zu den-
ken vermochte. Er sehnte sich danach, sie wiederzuse-
hen, und sein Wunsch wuchs mit jedem Augenblick. Er
vergaß zu essen, war voller Seufzer und Tränen. Sein
Herz war geschmolzen durch das Feuer der Liebe. Nach
einiger Zeit besuchte ihn der Lehrer, und jetzt vermoch-
te ein einziger Blick, ihn zu inspirieren.
* geistiger Schüler V/181
** Ashram, Kloster
15
Die Kraft des Wortes
Eine Geschichte erzählt von einem Sufi, der ein krankes
Kind heilte. Er wiederholte leise einige Worte, dann
gab er das Kind seinen Eltern und sagte: „Nun wird es
gesund werden.“ Jemand, der dies nicht glauben konn-
te, warf ein: „Wie kann das möglich sein, dass irgend-
jemand durch ein paar Worte geheilt werden kann?“
Von einem sanften Sufi erwartet niemand eine zornige
Antwort, doch jetzt drehte er sich zu dem Mann um
und entgegnete: „Du verstehst nichts davon. Du bist
ein Narr!“ Der Mann fühlte sich sehr beleidigt. Sein
Gesicht lief rot an und er wurde sehr wütend. Der Sufi
sagte nun: „Wenn ein Wort die Kraft hat, dich wütend
zu machen, wie sollte dann ein Wort nicht auch die
Kraft haben zu heilen?“
Anfragen für Informationen über die von Hazrat Inayat
Khan gegründete Internationale Sufi-Bewegung und
Internationaler Sufi-Orden können an folgende Adressen
geschickt werden:
The General Secretariat of the Sufi Movement
International Sufi Movement
Geschäftsstelle: ihq@sufimovement.org
www.sufimovement.org
Sufi Orden Deutschland e.V.
Geschäftsstelle sekretariat@sufiorden.de
www.sufiorden.de
Sufi Orden Schweiz
www.sufismus.ch
Sufi Orden Österreich
www.sufiorden.at
Verlag Heilbronn
Postfach 2162, D-71370 Weinstadt
info@verlag-heilbronn.de
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Die Schatzkammer des Königs (Sufigeschichten) von Hazrat Inayat Khan  (Leseprobe)
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Die Schatzkammer des Königs (Sufigeschichten) von Hazrat Inayat Khan (Leseprobe)

  • 1.
  • 2. Hazrat Inayat Khan Die Schatzkammer des Königs
  • 3. Auswahl aus der englischen Gesamtausgabe „The Sufi Message of Hazrat Inayat Khan“, Barrie & Rockliff. London,1983 Die Deutsche Bibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Inayat Khan < Hazrat>: Die Schatzkammer des Königs / Hazrat Inayat Khan Ausgew., übers. u. eingeleitet von Karima Sen Gupta Illustrationen von Subhani Koster Weinstadt, Verlag Heilbronn, 2010 Verlag Heilbronn Postfach 2162 D-71370 Weinstadt Verkehrsnummer 14894 ISBN 978-3-936246-00-1 Alle Rechte vorbehalten © International Headquarters of the Sufi Movement Gestaltung: Wajad Ernst Grünwald, Wien Gesamtherstellung: PRESSEL Digitaldruck 73630 Remshalden
  • 4. Hazrat Inayat Khan Die Schatzkammer des Königs Sufigeschichten
  • 5. Inhalt Einleitung 6 Der Mullah und ein Bauernmädchen 9 Der unverschämte Sufi 10 Die Schale des Derwisches 11 Alif 12 Das Feuer der Liebe 14 Die Kraft des Wortes 15 Fasten 16 Musikmeditation 17 Majnun und Leila 18 Einssein mit Gott 19 Moses und der Hirtenjunge 20 Goldbestickte Schuhe 21 Die Füße Gottes 22 Der Test für den König 22 Was geschieht nach dem Tod? 24 Wahrer Glaube 24 Menschliche Schwächen 25 Die Königin der Fische 27 Beobachtung 28 Geduld 29 Hafis 30 Gedächtnis 31 Sa’dis Bücher 32 Der Heilige als Dieb 33 Der König und der Papagei 34 Geistige Reinigung 36 Ein Seufzer 39 Schönheit 41
  • 6. Eben darum! 42 Unter dem Baum der Wünsche 43 Datteln 44 Meditation 45 Pilgerreise 46 Birbals Frage 47 Vom Privileg, ein Mensch zu sein 48 Die Schatzkammer des Königs 50 Vertrauen 52 Tansen und Akbar 54 Ehestreit 56 Salomon 57 Shah Khamush 58 Aufrichtigkeit 59 Kali und der Sufimeister 60 Tugend und Sünde 62 Im Spiegel 64 Weise Liebe 65 Puran Bhagat 66 Nicht genug! 67
  • 7. 6 Einleitung In der Geschichte der Menschheit wurden von jeher spirituelle Wahrheiten in Geschichten verkleidet erzählt, sei es in den großen Epen und Mythen der Völker, oder in teils besinnlichen, teils heiteren kurzen Parabeln, Gleichnissen, Anekdoten, die besonders bei den Sufis, im Chassidismus und im Zen-Buddhismus eine Rolle spielen. Für den, der nur das äußere Geschehen auf- nimmt, sind sie eine vergnügliche Unterhaltung, - für denjenigen, der die hintergründige Bedeutung erkennt, sind sie eine Weisung für den inneren Pfad. In Indi- en und sicher auch in anderen Ländern des Orients, in denen die Kunst des Lesens noch nicht allgemein verbreitet ist, und die Massenmedien die Freude am Einfachen und die Phantasie noch nicht verdorben haben, spielt der Geschichtenerzähler noch heute eine große Rolle. Man kann es immer wieder beobachten, wie eine Schar von Menschen einem Mann lauschen, der gesprochen oder gesungen oder gar mit Hilfe einiger Puppen, die uralten, seit langem bekannten Geschich- ten erzählt, singt oder tanzt. Selbst für einen Europä- er, der die Sprache nicht versteht, vermittelt dies einen Zauber, dem man sich schwerlich entziehen kann. Die gleichen Themen finden wir in vielerlei Variationen, die jeweils eine besondere Facette aufleuchten lassen. Der indische Mystiker und Musiker Pir-o-Murshid Hazrat Inayat Khan war der erste, der die Sufi-Lehren in die westliche Welt brachte. Er wurde am 5. Juli 1882 in Baroda geboren. Er lebte mit seiner ganzen Familie im Haus seines Großvaters Moula Bakhsh, das nicht
  • 8. 7 nur ein Treffpunkt berühmter Musiker, sondern auch der Dichter, Philosophen und Mystiker verschiedenster Herkunft war. In dieser Atmosphäre wuchs der junge Inayat auf. Grossen Einfluss hatte sein Großvater auf seine Erziehung. Er pflegte ihn jeden Morgen zu we- cken und den Vormittag mit ihm zu verbringen. Ina- yat zeigte bereits als Kind ein ungewöhnliches Interesse für Religion. Oft besuchte er Yogis und Derwische, um ihnen still zuzuhören. Inayat Khan wurde in seiner Zeit zu einem der berühmtesten Musiker Indiens und musizierte an den Höfen der Maharajas, bis er in Hyderabad seinem geis- tigen Lehrer, Murshid Abu Hashim Madani, begegnete und die meiste Zeit mit seinem Meister verbrachte. Vor seinem Tod trug sein Murshid ihm auf, in den Westen zu gehen, um dort die Weisheit des Sufismus zu ver- breiten, denn dies sei seine Aufgabe. Er reiste 1910 mit seinen Brüdern, zu denen sich später auch der jüngste, Moulamia Musharaff Khan, gesellt hatte, zuerst in die USA und später nach England und Frankreich, wo er sich nach dem ersten Weltkrieg in Suresnes bei Paris mit seiner Familie niederließ. Von hier aus unternahm er zahlreiche Reisen, auf denen er Vorträge hielt, Be- sucher empfing und seine Botschaft vermittelte. Die Zahl seiner Anhänger vermehrte sich rasch. Im Jahr 1922 veranstaltete er in Suresnes seine erste Sommer- schule, der jährlich weitere folgten, zu denen immer mehr Menschen aus aller Welt kamen, um sich von Murshid Inayat Khans Botschaft von Liebe, Harmonie und Schönheit inspirieren zulassen und ihr zu folgen. Sein Werk blühte auf und er schuf die Organisation der „Sufi-Bewegung“, um damit „der Seele der Weisheit
  • 9. 8 eine äußere Form zu geben.“ Es entstand ein umfang- reiches Werk an Schriften, teils aus mitgeschriebenen Vorträgen, teils von ihm selbst diktiert. Er drückte sich in einer schlichten Sprache aus, die immer mehr enthüllt, je tiefer man nachdenkend in sie eindringt. Als echter Orientale schmückte er seine Lehren nach alter Sufitradition mit anschaulichen Bildern und Geschich- ten, die für jeden verständlich sind. Die Sommerschule im Jahre 1926 bildete den Höhepunkt seines Wirkens. Bald darauf kehrte er in seine geliebte Heimat zurück. Er hoffte dort die Ruhe und Zurückgezogenheit zu finden, um sich von den Anstrengungen der letzten Jahre zu erholen, die ihn physisch erschöpft hatten. Doch für ihn war die Zeit gekommen, seine irdische Aufgabe war erfüllt. Am 5. Februar 1927 starb er in Delhi. Die Nachfolge übernahmen nach einander seine Brüder und Nachkommen bis heute. Karima Sen Gupta Die Ziffern am Ende einer jeden Geschichte beziehen sich auf Band und Seitenzahl in der englischen Originalausgabe.
  • 10. 9 Der Mullah und ein Bauernmädchen Ein Bauernmädchen war auf dem Weg zu ihrem Geliebten. Sie ging an einem Mullah* vorüber, der betete. In ihrer Unwissenheit ging sie an ihm vorbei, was das Gesetz verbietet. Der Mullah war sehr zornig und als sie zurückkehrte, tadelte er sie für ihr Verge- hen und sagte: „Mädchen, was hast du für eine große Sünde begangen, als du vor mir vorübergingst, während ich betete.“ Sie fragte: „Was ist das: Beten?“ Er erwider- te: „Ich dachte an Gott, den Herrn des Himmels und der Erde.“ Darauf sagte sie: „Es tut mir leid, wenn ich etwas Unrechtes tat. Ich weiß kaum etwas von Gott und vom Beten. Ich war auf dem Weg zu meinem Geliebten und dachte an ihn. Ich sah nicht, dass Sie beteten. Aber wie konnten Sie mich sehen, wenn Sie an Gott dach- ten?“ Diese Worte berührten den Mullah so sehr, dass er zu ihr sagte: „Von diesem Augenblick an bist du mein Lehrer. Ich bin es, der von dir lernen sollte!“ *Priester V/180
  • 11. 10 Der unverschämte Sufi Ein Sufi ruhte einst glücklich und zufrieden unter einem Baum; seine Beine waren ausgestreckt, die Arme unter den Kopf gelegt. Er war ganz entspannt. Ein Vor- übergehender, ein sehr frommer Mann, sah ihn so und rief aus: „Ich wusste nicht, dass du ein so unverschäm- ter Kerl bist!“ Der Sufi war ganz überrascht über diese Bemerkung. „Warum sagst du, dass ich unverschämt sei? Ich tue nichts, ich ruhe mich hier nur friedlich aus.“ – „Du liegst auf eine höchst unverschämte Art, weil deine Füße nach Mekka zeigen!“ sagte der fromme Freund. Der Sufi dachte einen Augenblick nach. „Komm bit- te hierher, mein Freund“, sagte er dann, „nimm meine Beine und drehe sie in d i e Richtung, wo Gott nicht ist.“
  • 12. 11 Die Schale des Derwisches Eine alte Geschichte erzählt von einem König, der einem Derwisch einen Wunsch erfüllen wollte. Der Derwisch wünschte sich, dass man seine Bettelschale mit Gold- münzen füllen möge. Der König hielt es für ein Leich- tes, die Schale zu füllen. Aber die Schale erwies sich als eine Zauberschale. Je mehr er auch versuchte, sie zu füllen, - sie blieb leer! Der König war sehr enttäuscht bei dem Gedanken, dass er sein Versprechen nicht erfüllen könnte. Da sagte der Derwisch: „Majestät, wenn Sie meine Schale nicht füllen können, so sagen Sie es nur, und ich werde sie wieder mitnehmen. Ich bin ein Der- wisch und werde wieder gehen und nur denken, dass Sie Ihr Wort nicht gehalten haben.“ Mit all seinen guten Absichten, seiner Großzügigkeit und seinem Reichtum konnte der Herrscher die Scha- le nicht füllen. Darum fragte er: „Derwisch, erzähle mir das Geheimnis deiner Schale. Es scheint mir nicht natürlich zu sein.“ Der Derwisch antwortete ihm: „Ja, Majestät, es ist wahr, Sie vermuten richtig. Es ist eine Zauberschale. Es ist die Schale eines jeden Herzens. Es ist das Herz des Menschen, das niemals zufrieden ist. Füllen Sie es, womit Sie wollen, mit Reichtum, mit Aufmerksamkeit, mit Liebe, mit Wissen, mit allem, was es gibt. Es wird niemals gefüllt sein, denn es ist ihm nicht bestimmt, gefüllt zu werden. Weil er dieses Geheimnis des Lebens nicht kennt, verlangt der Mensch stets nach allen Dingen, die er vor sich sieht. Und je mehr er bekommt, desto mehr wünscht er sich, - die Schale seines Verlangens wird niemals gefüllt sein. VI/190-191
  • 13. 12 Alif In Indien wird eine Geschichte aus der Kindheit des großen Heiligen Bullhe Shah erzählt. Als Kind wurde er zur Schule geschickt, um Lesen und Schreiben zu lernen. Ihm wurde zuerst der Buchstabe Alif (ein gerader Strich) gelehrt, aber er kam über diesen einen Buch- staben nicht hinaus. Die anderen Knaben in seiner Klasse beendeten das ganze Alphabet, während er sich noch immer mit dem ersten Buchstaben abmühte. Als Wochen vergingen und sein Lehrer sah, dass das Kind keine Fortschritte machte, dachte er, dass der Knabe geistig zurückgeblieben sein müsse und schick- te ihn nach Haus zu seinen Eltern. Die Eltern taten alles, was in ihrer Macht stand für den Sohn, schickten ihn zu den verschiedensten Lehrern, aber er machte einfach keine Fortschritte. Sie waren darüber sehr enttäuscht. Schließlich lief er von zu Hause fort und lebte im Dschungel, damit er nicht länger seinen Eltern zur Last falle. Er lebte im Wald und sah die Manifesta- tionen von Alif, das sich als Gras, Blätter, Bäume, Zweige, Früchte und Blumen zeigte. Das gleiche Alif offenbarte sich als Berge und Hügel, als Steine und Felsen. Er war Zeuge desselben im Keim, im Insekt, im Vogel und im Tier. Das gleiche Alif war in ihm selbst und in anderen Menschen. Er dachte an Eines, sah Eines, fühlte Eines, realisierte Eines und nicht anderes daneben. Nachdem er diese Lektion zutiefst beherrschte, kehr- te er nach vielen Jahren zurück, um seinen alten Lehrer zu besuchen. Der Lehrer, ganz in Anspruch genommen
  • 14. 13 von seiner Sicht der Mannigfaltigkeit, hatte ihn schon längst vergessen. Aber Bullhe Shah konnte seinen alten Lehrer nicht vergessen, der ihm seine erste so inspirie- rende Lektion gegeben hatte, die fast sein ganzes Leben in Anspruch genommen hatte. Er verneigte sich demütig vor dem Lehrer und sagte: „Ich habe die Lektion, die ihr mir so liebevoll gelehrt habt, vorbereitet. Wollt ihr mir nun weiteres, was es zu lernen gibt, zeigen?“ Der Lehrer lachte ihn aus und dachte bei sich selbst: „Nach all der Zeit hat sich dieser Narr doch noch an mich erinnert.“BullheShahbatumdieErlaubnis,dieAufgabe aufschreiben zu dürfen. Der Lehrer antwortete im Spaß: „Schreib auf diese Wand dort.“ Da schrieb Bullhe Shah das Zeichen Alif an die Wand, indem er sagte: „Schauen Sie, ist es so recht?“ Augenblicklich spaltete die Wand sich in zwei Teile und formte so das Zeichen Alif. Der Lehrer war über dieses Wunder verblüfft und rief aus: „Du bist mein Lehrer! Das, was du aus dem einen Buchstaben Alif gelernt hast, zu dem war ich mit all meiner Gelehrsamkeit nicht fähig. Ich bin fortan dein Schüler!“ I/40  
  • 15. 14 Das Feuer der Liebe Ein Murid* war lange bei einem geistigen Lehrer, mach- te jedoch keine Fortschritte und wurde nicht inspiriert. Schließlich ging er zum Lehrer und sagte: „Ich habe gesehen, dass viele meiner Mitschüler inspiriert wurden, aber ich bin unglücklich, weil ich keine Fortschritte mache. Jetzt habe ich alle Hoffnung aufgegeben und werde Sie verlassen.“ Der Lehrer gab ihm den Rat, die letzten Tage seines Aufenthalts in einem Haus nahe dem Khankah** zu verbringen. Jeden Tag schickte er ihm sehr gutes Essen und ließ ihm sagen, dass er mit seinen geistigen Übungen aufhören und ein bequemes und ruhiges Leben führen solle. Am letzten Tag sandte er ihm einen Korb mit Früchten durch ein besonders schönes, junges Mädchen. Sie setzte ihren Korb ab und ging augenblicklich zurück, obwohl er sie bat zu blei- ben. Ihre Schönheit und ihr Charme hatten ihn zutiefst beeindruckt, sodass er an nichts anderes mehr zu den- ken vermochte. Er sehnte sich danach, sie wiederzuse- hen, und sein Wunsch wuchs mit jedem Augenblick. Er vergaß zu essen, war voller Seufzer und Tränen. Sein Herz war geschmolzen durch das Feuer der Liebe. Nach einiger Zeit besuchte ihn der Lehrer, und jetzt vermoch- te ein einziger Blick, ihn zu inspirieren. * geistiger Schüler V/181 ** Ashram, Kloster
  • 16. 15 Die Kraft des Wortes Eine Geschichte erzählt von einem Sufi, der ein krankes Kind heilte. Er wiederholte leise einige Worte, dann gab er das Kind seinen Eltern und sagte: „Nun wird es gesund werden.“ Jemand, der dies nicht glauben konn- te, warf ein: „Wie kann das möglich sein, dass irgend- jemand durch ein paar Worte geheilt werden kann?“ Von einem sanften Sufi erwartet niemand eine zornige Antwort, doch jetzt drehte er sich zu dem Mann um und entgegnete: „Du verstehst nichts davon. Du bist ein Narr!“ Der Mann fühlte sich sehr beleidigt. Sein Gesicht lief rot an und er wurde sehr wütend. Der Sufi sagte nun: „Wenn ein Wort die Kraft hat, dich wütend zu machen, wie sollte dann ein Wort nicht auch die Kraft haben zu heilen?“
  • 17. Anfragen für Informationen über die von Hazrat Inayat Khan gegründete Internationale Sufi-Bewegung und Internationaler Sufi-Orden können an folgende Adressen geschickt werden: The General Secretariat of the Sufi Movement International Sufi Movement Geschäftsstelle: ihq@sufimovement.org www.sufimovement.org Sufi Orden Deutschland e.V. Geschäftsstelle sekretariat@sufiorden.de www.sufiorden.de Sufi Orden Schweiz www.sufismus.ch Sufi Orden Österreich www.sufiorden.at Verlag Heilbronn Postfach 2162, D-71370 Weinstadt info@verlag-heilbronn.de www.verlag-heilbronn.de