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Chaos und Ordnung
1. KONVERSATIONSKURSE – UNIVALPO 2014-15
Chaos und Ordnung – Mario Sandri, sandrimario@libero.it Seite 1/4
Chaos und Ordnung
Das Thema ist sehr interessant und faszinierend aber sehr weit: es gibt viele
Wissensgebiete (z.B. die Physik, die Mathematik, die Meteorologie, das Medizin, die
Biologie, die Populationsdynamik, die Psychologie, die Ökonomie), wo das Thema
anwendbar ist. Auch das Leben der Menschen ist beeinflusst von Chaos und
Ordnung. Ich versuche hier einige Ideen über das Thema vorzustellen.
Was ist das Chaos? Im Wörterbuch liest man:
Chaos: vom griechischem Wort χάος: die Bedeutungen sind „offen sein“, „weit
offen“ und auch Abgrund. Heute gibt es verschiedene Bedeutungen:
1. In der antiken griechischen Kosmologie, die Gesamtheit der materiellen
Elemente, die vor der Existenz des geordneten Universums bestehen.
2. Große Unordnung, Durcheinander der Dinge oder auch der Ideen und Gefühle.
3. In der Mathematik und Physik, ist ein System chaotisch, wenn seine Gesetze der
Evolution, nach einer bestimmten charakteristischen Zeit, völlig unvorhersehbar
und unregelmäßig werden. Ein kleiner Unterschied in den Anfangsbedingungen
ergibt eine sehr unterschiedliche Evolution des Systems und der Zustand ist
unvorhersehbar nach einem Zeitintervall (das ist der so genannte
Schmetterlingseffekt). Es gibt auch Systeme, wo die Evolution unvorhersehbar ist
wegen der ungewissen Ereignisse.
Chaos und Ordnung in der alten Philosophie
Esiodo, ein alter Philosoph beschreibt das Chaos als etwas, das es nicht im Prinzip
gibt, sondern etwas das zum ersten Mal erscheint. Nach einigen griechischen
Philosophen, ist das Chaos eine Leere, vor dem Erscheinen des Universums, aus
dem die Götter und Menschen kamen. Für Anassagora und für Platone ist
das "Chaos" der Ort der formlosen Materie, wo ein Demiurg (ein Gott) das Material
für den Aufbau der geordneten Welt findet.
Platone schrieb den Dialog Symposium (mit dem Mythos des Zwitters), der
das Thema der Liebe, mit Chaos und Ordnung, behandelt. Vor einiger Zeit, gab es
den Zwitter, mit zwei Köpfen, vier Armen, vier Händen, vier Beinen und zwei
Geschlechtsorganen (männlich und weiblich). Diese alten Kreaturen waren kräftig
und arrogant, sie wollten auf den Berg Olympus klettern, wo die Götter lebten.
Wegen dieser Störung, hat Zeus diesen Kreaturen zwei Hälften abgeschnitten, um
sie zu schwächen. Seit dieser Zeit suchen sich die Hälften (männlich und weiblich),
um die alte Einheit (mit der Kraft) wieder aufzubauen. Um das Treffen der Hälften
leichterzumachen, hat Zeus den Eros (die Liebe) auf die Welt geschickt, damit sich
die beide Hälften suchen und finden können.
2. KONVERSATIONSKURSE – UNIVALPO 2014-15
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Das ist nicht nur Philosophie, sondern steht auch in der Bibel (in der Genesis). Man
liest dort, dass der Gott, nach der Schöpfung, den Dingen und Tieren Namen
gegeben hat, d.h. er hat Ordnung gemacht.
Chaos und Ordnung in der Physik
Galileo Galilei war der Vater der wissenschaftlichen Methode: das ist die Kunst der
Wissenschaft, eine zuverlässige, überprüfbare Kenntnis der objektiven Realität zu
erreichen. Sie besteht erstens in der Sammlung empirischer Daten durch die
experimentelle Beobachtung; zweitens formuliert der Wissenschaftler eine
Hypothese und eine Theorie; drittens wird ein Experiment durchgeführt, um die
Wirksamkeit der Theorie zu testen. Oft erfordert das Verfahren auch die
Wiederholbarkeit und Reproduzierbarkeit der beobachteten Phänomene zu
interpretieren. Mit dieser Methode haben die modernen Naturwissenschaften und
die Technik in den letzen Jahrhunderten eine enorme Entwicklung gemacht.
Ein Beispiel: das Pendel
In diesem Zustand, schwingt die Masse mit konstanter Amplitude und Frequenz
(der Isochronismus (d.h. die gleiche Zeit) der Schwingung) und die Periode ist:
Das Pendel ist ein physikalisches System, bestehend aus
einer punktförmiger Masse befestigt am Ende eines
Drahtes. Wir gehen davon aus, dass:
• der Draht ist masseloss;
• es gibt keine Reibung;
• die Masse ist unter der Wirkung der konstanten
Schwerkraftbeschleunigung (g).
Das Pendel ist weltberühmt weil es von Galileo Galilei
studiert wurde und sehr wichtig war in der alten
Uhrentechnik.
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Das Doppelpendel
Seine dynamisches Verhalten ist sehr empfindlich gegenüber kleinen Variationen
der Anfangsbedingungen und für einige Werte der Energie, ist seine Bewegung
chaotisch. Im unteren Bild, sieht man die chaotische Bewegung eines
Doppelpendels mit einem Licht an der Extremität.
In der Webseite Youtube, findet man einige schöne Videos auf diesem Thema.
Das Doppelpendel ist ein physikalisches System,
bestehend aus zwei Pendeln: am Ende
eines Pendels wird ein weiteres Pendel
angehängt.
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Chaos und Ordnung in der Soziologie
Chaos und Ordnung sind beide wichtig in einer Gesellschaft. Im Chaos kann etwas
neu und innovativ starten, aber das Chaos darf nicht ohne Ende dauern.
Francesco Alberoni ist ein italienischer Schriftsteller und Forscher auf dem Feld der
Soziologie. Im Buch „Movimento e istituzione“ (Sozialbewegung und Institution)
schreibt er über das Chaos und die Ordnung in einer Gesellschaft. Das
Schlüsselwort ist der entstehender Zustand („stato nascente“): in diesem Zustand,
verbindet sich, eine Gruppe von Menschen, die gemeinsame Hoffnungen haben,
um eine neue Sozialbewegung zu bilden, die im Gegensatz zur Institution steht. Die
Merkmale des entstehenden Zustandes sind: der Konflikt mit der Institution, die
Spontaneität, die Solidarität, die Kommunion, die Einstimmigkeit, die Utopie. Am
Ende der Sozialbewegung entsteht eine neue Institution. Mit dem Konzept des
entstehenden Zustandes kann man die politischen, religiösen und philosophischen
Sozialbewegungen verstehen. In anderen folgenden Büchern, hat Alberoni das
Konzept des entstehenden Zustandes in der Beschreibung der Verliebtheit
verwendet: in diesem besonderen Fall, besteht die Gruppe von Menschen aus nur
zwei verliebten Personen.
Zum Schluss
Das Leben der Erde, des Kosmos und der Menschen schwingt zwischen Chaos und
Ordnung. Das Symbol Yin und Yang (die kleine schwarze/weiße Figur in der
Punktliste) ist faszinierend: alles bewegt sich, der weiße Teil hat einen schwarzen
Punkt (d.h. das Gegenteil) drinnen und bewegt sich in die Richtung des schwarzen
Teiles. Die Gegenteile mischen sich, aber die Frage ist: mit welcher Regel? Mit einer
chaotischen Bewegung oder mit einer geordneten Art? Meiner Meinung nach ist
die Antwort schwer: auf jedem Fall gibt es geordenete Bewegungen und Vorfälle
aber manchmal kommt eine Kette von chaotischen Ereignissen hinzu. Im Leben
der Menschen gibt es auch das Gesetz der Anziehung: das Leben, die Tätigkeiten,
die Energie und die Gedanke der Menschen ziehen anderen Menschen und die
Ereignisse an, aber auch der Zufall kann etwas im Lebenslauf verändern. Chaos
und Ordnung sind beide wichtig und stehen in Verbindung (wie Yin und Yang),
aber man darf nicht nur im Chaos leben und ein Weg vom Chaos zur Ordnung ist
mehrmals notwendig.