1. dp payoff all about derivative investments
…und jährlich grüsst
der Steuervogt
Nr. 3 | März 2008 | 5. Jahrgang | www.payoff.ch
CHF 12.50 | EUR 8.–
3
Staatsfonds – die neue Dimension
am Finanzmarkt
6
Dirty versus clean pricing bei
Reverse Convertibles
10
Interview mit Jim Rogers
18
dp payoff all about derivative investments | März 2008
2. 2
OPINION
INHALT
SEITE
OPINION
Der Tag der Abrechnung
2
FOCUS
…und jährlich grüsst der Steuervogt
3
Staatsfonds – die neue Dimension am Finanzmarkt
6
Dirty versus clean pricing bei Reverse Convertibles
10
Passive Buy-Write-Strategien: Index-Investment
mit Zusatzertrag
14
INTERVIEW
Interview mit Jim Rogers, «Herr der Rohstoffe»
Daniel Manser
Chefredaktor payoff
18
PRODUCT NEWS
Klimaschutzaktien mit geringer Volatilität und Kapitalschutz 22
Per Expresszug auf SMI-Perlen setzen
Der Tag
der Abrechnung
Staatsfonds machen in der Schweiz immer mehr
von sich reden, spätestens seit dem Erwerb von
Beteiligungen an «unseren» beiden Grossbanken.
Doch was hat es mit diesen regierungsgesteuerten Anlagevehikeln eigentlich auf sich? Greifen
die ausländischen Investoren den angeschlagenen
Instituten helfend unter die Arme oder läuft hier
ein Ausverkauf der Heimat? Diesen Fragen gehen
wir im neuesten payoff magazine nach. Bei der
Lektüre des entsprechenden Fokusartikels werden Sie erkennen, dass die geschürten Ängste
grösstenteils unbegründet sind.
Für Marcel Ospel war es der 27. Februar, der Tag
der ausserordentlichen GV; für das Gros der Steuerzahler ist er irgendwann im Frühjahr, der Tag
der Abrechnung. Wobei dieser ja nicht zwingend
negativ sein muss, auch wenn ihm ein solches
Image anheftet. Insbesondere bei den Steuern ist
dem so. Denn durch geschickte Planung kann der
Obolus zu Gunsten der Obrigkeit auf ein Niveau
gesenkt werden, das einem nicht mehr den Angstschweiss auf die Stirn treibt. Dem Thema haben
wir uns in unserem Leadartikel angenommen, da
Strukturierte Produkte legale Möglichkeiten zur
Senkung der Steuerlast bieten; payoff zeigt Ihnen
wie! Leider kommen diese Ratschläge für einige
Inhaber liechtensteinischer Familienstiftungen zu
spät. Eine langfristige Anlagestrategie sollte denn
auch immer von einer langfristigen – legalen –
Steuerstrategie begleitet werden.
Zu einem wohltuenderem Thema. Möchten Sie das
Appenzellerland besser kennenlernen? In unserer
Rubrik «Style» stellen wir Ihnen ein paar lohnenswerte Ausflugsziele und Freizeitangebote vor.
dp payoff all about derivative investments | März 2008
23
Lukrative Hebel – Produkte mit Starpotenzial
25
Für eine Senkung des Adrenalinspiegels
26
MUSTERPORTFOLIOS
Zwischenbericht Musterportfolio Schweiz Wachstum
27
DERIVE
Nokia: Erfolgreich, aber nicht mehr günstig
28
Der Euro beginnt zu kränkeln
29
Steilere Zinskurven im Euroraum ante portas
30
ECONOMIC ASPECTS
Kein Ende mit Schrecken
31
LEARNING CURVE
Contango – Backwardation
32
INVESTMENT IDEAS
Auf 30 führende Unternehmen der Umweltindustrie setzen 35
Open-end Tracker-Zertifikate auf den ML Frontiers Index
36
CAREER
Jobwechsel und Beförderungen
37
MARKET MONITOR
Attraktive Neuemissionen
38
Meistgehandelte derivative Hebelprodukte
39
Meistgehandelte derivative Anlageprodukte
40
STYLE
Rund um Lifestyle
42
READER’S SERVICE
Reader’s Voice
44
Ticker News
45
Impressum
45
3. 3
FOCUS
…und jährlich grüsst der Steuervogt
Bild: www.sxc.hu
Letzten Monat ist in zuverlässigem jährlichem Rhythmus die Steuererklärung ins Haus geflattert.
Spätestens bei deren Ausfüllen wird einem wieder bewusst, dass Zins- und Dividendenerträge
für Private Einkommenssteuern nach sich ziehen. Doch wer seine Anlagen clever wählt, kann mit
Strukturierten Produkten den Steueraufwand optimieren.
Alle Jahre wieder – das leidige Ausfüllen der Steuererklärung macht auch dieses Jahr nicht
Halt vor uns.
Daniel Manser| Die Besteuerung von Strukturierten Produkten erscheint auf den ersten
Blick komplex, da die steuerbaren Erträge im
Gegensatz zu beispielsweise Kassenobligationen nicht sofort ersichtlich sind. Doch bei
genauerer Betrachtungsweise und den richtigen Hilfsmitteln wird schnell klar, wo die Vorteile dieser Anlageinstrumente liegen – denn
mit Hilfe Strukturierter Produkte lässt sich
die Steuerbelastung deutlich verringern. Zwei
mögliche Handlungsfelder finden sich bei der
Dividendenbesteuerung und der Besteuerung
kapitalgeschützter Produkte.
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel
«Steueroptimierung mit Strukturierten
Produkten» im payoff magazine 06/06.
http://www.warrants.ch/payoff_issues/
Payoff%2006_2006.pdf
Der Dividendenbesteuerung ein Schnippchen schlagen
Die Korrektur an den Finanzmärkten bei gleichzeitig durchaus erfreulichen Geschäftsabschlüssen brachte einen positiven Aspekt mit
dp payoff all about derivative investments | März 2008
sich, die Dividendenrenditen stiegen deutlich
an. Mittlerweile findet man am Schweizer
Markt verschiedene fundamental stabile
Werte mit Dividendenrenditen von 3 Prozent
und mehr. Mit dem Investment in die richtigen Produkte erhalten Sie diese Renditen
steuerfrei.
Gemäss Kreisschreiben Nr. 4 sind Erträge
auf unterjährigen Discount-Zertifikaten, Outperformance-Zertifikaten und ähnlichen Instrumenten steuerfrei. Zu den «ähnlichen»
Instrumenten dürften alle Partizipations- und
Renditeoptimierungsprodukte ohne Coupon
gezählt werden (Tracker-Zertifikate, BonusZertifikate, Airbag-Zertifikate, Twin-WinZertifikate, Barrier-Discount-Zertifikate und
Capped-Outperformance-Zertifikate).
Die
Auszahlungsstruktur dieser Produkte wird
finanziert durch vereinnahmte Optionsprämien, Zins- und Dividendenerträge. Höhere
erwartete Dividenden ermöglichen folglich
attraktivere Strukturen, beispielsweise durch
eine höhere Partizipation, höhere Outperformance oder tiefere Knock-in-Barrieren. Der
Anleger erhält die entgangene Dividende
somit in anderer, steuerfreier Form zurück.
In der Tabelle auf der nächsten Seite finden
sich Produkte, mit welchen eine solche Steueroptimierungsstrategie umgesetzt werden
kann. Und im Falle dass die Dividenden unerwartet gekürzt werden, rentiert sich diese
Strategie noch besser, denn der entgangene
Dividendenertrag geht voll zu Lasten des
Emittenten, der Anleger ist davon nicht betroffen.
>
5. 5
FOCUS
Kapitalschutz hat immer Steuerfolgen,
fast immer
Strukturierte Produkte mit Kapitalschutz werden in jedem Fall besteuert. Sofern sie «intransparent» sind, der Zinsanteil am Ertrag also nicht
genau beziffert werden kann, kommt die «reine
Differenzbesteuerung» zur Anwendung. Es ist
die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufswert
zu versteuern. Das dies für Privatanleger äusserst unattraktiv ist liegt auf der Hand, daher
werden die allermeisten kapitalgeschützten
Produkte denn auch «transparent» konstruiert. Der Zinsanteil am Gesamtertrag kann
bei transparenten Produkten genau beziffert
werden. Die Steuerbehörden unterscheiden
diese Produkte zudem in überwiegend einmalverzinsliche und nicht überwiegend einmalverzinsliche (siehe Grafik). Ein Grossteil dieser
Produkte ist überwiegend einmalverzinslich,
es kommt die sogenannte «modifizierte Differenzbesteuerung» zur Anwendung. Dabei wird
die Wertdifferenz des Bondfloors bei Erwerb
und Verkauf besteuert. Wenn es also gelingt,
ein kapitalgeschütztes Produkt zu kaufen, dessen Bondfloor sich nicht gross ändert, das aber
trotzdem eine positive Performance aufweist,
könnte eine Besteuerung auf bescheidenem
Niveau gehalten werden.
Der Haupteinflussfaktor auf den Bondfloor
ist das Zinsniveau. Steigt dieses an, so sinkt
der Bondfloor tendenziell. Wenn das Zinsniveau sinkt, steigt der Bondfloor. Je länger die
Restlaufzeit des Produktes ist, um so grösser
sind diese Auswirkungen. Ein zweiter wichtiger Einflussfaktor aus fiskalischer Sicht betrifft die Devisenkursentwicklung. Ein Anstieg
des Wechselkurses gegenüber dem Schweizer Franken hat direkte Auswirkungen auf
die Wertberechnung des Produkts und damit
Steuerfolgen. Diese Auswirkungen werden
anhand der folgenden Beispiele von kapitalgeschützten Produkten auf den GSCI Crude Oil
(WTI) Excess Return Index deutlich.
BondFloorPricing-Lite
Mit dem untenstehenden Web-Link kann
das Bondfloor-Berechnungstool der eidgenössischen Steuerverwaltung in Minutenschnelle kostenlos herunter geladen
werden. So kann jeder Anleger die jeweils
aktuellen Bondfloors seiner Anlagen selbst
ermitteln und zu erwartende Steuerfolgen kalkulieren. http://www.estv.admin.
ch/d/dbst/dienstleistungen/derivate.htm
BondFloorPricing-Lite (GSCPX, Valor 2400279)
1. BondFloor-Wert in USD bei Kauf am 30.10.2006:
2. Nominal:
3. Umrechnungskurs USD/CHF am 30.10.2006:
4. Wert bei Kauf (CHF):
72.882
13900
1.249
12653.12
5. BondFloor-Wert in USD bei Verkauf am 11.02.2008:
6. Nominal:
7. Umrechnungskurs USD/CHF am 11.02.2008:
8. Wert bei Verkauf (CHF):
80.949
13900
1.1037
12418.73
Steuerbarer Ertrag (CHF):
-234.38
Ein Investment in das in USD denominierte kapitalgeschützte Produkt GSCPX auf den GSCI Crude
Oil (WTI) Excess Return Index hatte in den letzten 16 Monaten keine negativen Steuerfolgen, dies
aufgrund des Wertzerfalls des USD während dieser Zeit. Trotzdem zeigte das Produkt auf CHF gerechnet in dieser Periode eine positive Entwicklung.
BondFloorPricing-Lite (GSCPG, Valor 2400242)
1. BondFloor-Wert in EUR bei Kauf am 30.10.2006
2. Nominal
3. Umrechnungskurs EUR/CHF am 30.10.2006:
4. Wert bei Kauf (CHF):
79.451
10000
1.5883
12619.20
5. BondFloor-Wert in EUR bei Verkauf am 11.02.2008:
6. Nominal:
7. Umrechnungskurs EUR/CHF am 11.02.2008:
8. Wert bei Verkauf (CHF):
78.541
10000
1.5999
12565.77
Steuerbarer Ertrag (CHF):
-53.43
Ein Investment in das in EUR denominierte kapitalgeschützte Produkt GSCPG auf den GSCI Crude
Oil (WTI) Excess Return Index hatte in den letzten 16 Monaten keine negativen Steuerfolgen, dies
aufgrund steigender Eurozinsen und damit sinkendem Bondfloor. Trotzdem zeigte das Produkt auf
CHF gerechnet in dieser Periode eine positive Entwicklung.
Einfach umzusetzende Steueroptimierungsstrategie
Die Beispiele zeigen, wie steuerbare Erträge
auch auf kapitalgeschützten Produkten umgangen werden können, ohne dass auf eine Rendite
verzichtet werden muss. Sei es durch Ausnützen eines Zinsanstiegs oder einer Währungsabwertung. Um die negativen Auswirkungen
einer Währungsabwertung auf die Bewertung
des Investments auszugleichen, kann gleichzeitig in ein Hebelprodukt, investiert werden.
In unserem USD-Beispiel könnte das ein MiniFuture USD short, z.B. CHFME (Hebel rund 7)
sein. Dieser Hedge hat keine steuerlichen Auswirkungen, da ausschliesslich Kapitalerträge
erwirtschaftet werden. Wer mit einem wei-
dp payoff all about derivative investments | März 2008
teren Zerfall des US-Dollars bei gleichzeitigem
Zinsanstieg im USD rechnet, ein durchaus
realistisches Szenario, kann mit der richtigen
Strategie in den nächsten Monaten Steuerfolgen erfolgreich ausweichen. Gleichzeitig sind
kapitalgeschützte Investments in unterbewertete Währungen mit hohem Zinsniveau aus
steuerlicher Sicht unvorteilhaft. Um von einem
Zinsrückgang resp. einer Währungsaufwertung
zu profitieren setzt man sinnvollerweise auf
Hebel- oder Partizipations-Produkte. All jene
Anleger, welche über keine Familienstiftung im
Fürstentum Liechtenstein verfügen können mit
Hilfe von Strukturierten Produkten ihre Steuerbelastung legal verringern. Es sind einzig die
genannten Faktoren zu berücksichtigen.
6. 6
FOCUS
Staatsfonds – die neue Dimension
am Finanzmarkt
Allein im Jahr 2007 haben sich Staatsfonds für mehr als 33 Milliarden US-Dollar in börsenkotierte Konzerne eingekauft – Tendenz weiter steigend. Aktuell sorgt jedoch die Vermischung
von Fakten und Fiktion für ein Klima des Misstrauens, das bislang unbegründet scheint.
Bild: www.sxc.hu
davon, dass «Staatsfonds zu den professionellsten Investoren weltweit gehören».
Diese Aussage führte zu Raunen im Saal,
hat doch ein chinesischer Regierungsfonds
beim Börsengang von Schwarzmans Blackstone Group im Juni 2007 rund 3 Milliarden
US-Dollar investiert – und nach heutigem
Stand schon mehr als 50 Prozent Kursverlust erlitten.
Viele Staatsfonds wissen kaum mehr wohin mit ihrem Geld, Sparschweine sind kaum die
Lösung dieses «Problems».
Martin Raab| Kein Thema wurde im winterlichen Davos anlässlich des diesjährigen
Weltwirtschaftsforums kontroverser diskutiert, als das der so genannten «Sovereign
Wealth Funds», kurz «SWF». Diese oft milliardenschweren, staatlichen Kapitalsammelstellen und ihre jüngsten «Beutezüge»
sorgen seit geraumer Zeit für Verunsicherung und Stirnrunzeln bei Finanzprofis und
Börsenlaien gleichermassen. Der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers äusserte sich in einer Podiumsdiskussion zum
Thema «Mythos und Realität über Staatsfonds» im Hinblick auf die Finanzvehikel
aus Arabien und China besorgt über «die
grenzüberschreitende
Nationalisierung»
von europäischen und amerikanischen Unternehmen durch «fremde Staaten». Derartige Ängste hält Muhammad Al-Jasser, VizeGouverneur der saudischen Nationalbank
für gänzlich unbegründet: «Staatsfonds
waren stets eine langfristig stabilisierende Kraft am Finanzmarkt. Diese Vehikel
sollten jetzt nicht zum Synonym für Risiko
oder Gefahr gemacht werden». Der Chef
des US-Hedgefonds Blackstone Group, Stephen A. Schwarzman, sekundierte dieser
Aussage und gab sich in Davos überzeugt
dp payoff all about derivative investments | März 2008
Mit vollen Kassen und agiler Taktik
weltweit auf der Pirsch
Wie dieses Beispiel zeigt, investieren Staatsfonds momentan zwar enorme Summen
quer über den Erdkreis verteilt, dennoch
wäre es falsch zu behaupten, sie hätten alle
mehr Geld als Verstand. Prominentes Beispiel für eine gelungene «Schnäppchenjagd»
ist die UBS. Im Strudel der US-Hypothekenkrise galt es aus Sicht der Grossbank, möglichst schnell möglichst viel frisches Kapital
heranzuschaffen. Allein der Rekordverlust
für das vierte Quartal 2007 hätte ohne Stärkung der Kapitalbasis im schlimmsten Fall
eine drastische Herabstufung des Ratings
der UBS zur Folge gehabt. Des einen Not
entpuppte sich in diesem Fall als des anderen Gunst. So übernahm kurzerhand die
staatliche «Government of Singapore Investment Corporation» («GIC») zusammen
mit einem unbekannten Investor aus dem
Mittleren Osten eine Pflichtwandelanleihe
über insgesamt 13 Milliarden Franken. Die
beiden Investoren erhalten im Gegenzug
10 Prozent des Stammkapitals der UBS.
Die «GIC» ist nun mit 9 Prozent größter Einzelaktionär des Finanzkonzerns.
7. 7
FOCUS
Für Altaktionäre der UBS hat die Transaktion den Charakter bitterer Medizin: Die
Kapitalbasis der Bank ist zwar gerettet,
doch ihre Papiere verlieren durch den vorgesehenen Ausschluss an der Kapitalerhöhung an Wert, was einige Aktionärsgruppen
zum Widerstand angeregt hat. Unklar ist
nach wie vor, über welchen Zeitraum man
an der UBS beteiligt sein wird, oder mit
welcher Renditeerwartung man sich letztlich für das Investment entschieden hat.
Auf Anfrage des payoff magazine hiess es
von der Leiterin Kommunikation der «GIC»,
Jennifer Lewis, «man könne zu konkreten
Fragen wie Renditeerwartung und Zeitdauer des Investments in die UBS gegenwärtig keine konkreten Aussagen treffen».
Lediglich der Grund des Einstiegs bei der
Grossbank wurde wiederholt unterstrichen,
nämlich «das Vertrauen in die erstklassige
Stärke des Global Wealth Managements.»
Kaufrausch und Intransparenz alarmieren Gesetzgeber
Das plötzliche Auftreten von intransparenten, aber milliardenschweren Staatsfonds und deren mögliche politische Instrumentalisierung direkt vor unserer Haustüre
hat nun die Bundesverwaltung in Bern auf
den Plan gerufen. Die anfängliche Gelassenheit zum Thema Staatsfonds scheint
verflogen, derzeit herrscht ein gewisser
Aktionismus. Zu Beginn des November
2007 hiess es noch lapidar, die bestehen-
«Die Zeiten sind vorbei, als die nationale Zentralbank das gesamte
Staatsvermögen zu Minirenditen
in Geldmarktpapiere investierte.»
den legislativen Möglichkeiten seien völlig
ausreichend. Jetzt tritt Bundesrätin Doris
Leuthard für klare Transparenzvorschriften
in Bezug auf Staatsfonds ein. Zwar werde
Sie dem Bundesrat nach wie vor eine offene
Zulassungspolitik vorschlagen, dennoch
fehle ein international gültiger Verhaltenskodex, der diese Fonds zu Transparenz verpflichte. Derzeit arbeitet der Internationale
Währungsfonds (IWF) offenbar an einem
Entwurf für einen solchen freiwilligen Verhaltenskodex. Erste Ergebnisse sollen bis
Ostern 2008 präsentiert werden.
Staatsfonds sind kein wirklich neues
Phänomen
Während hitziger Debatten um den «Ausverkauf der Heimat» oder «Machtübernahmen
durch die Hintertür» geht jedoch oft unter,
dass viele der staatlich gelenkten Fonds bereits seit mehr als 30 Jahren existieren und
auch seit dieser Zeit investieren - ohne die
befürchteten negativen Einflüsse auf Unter-
nehmen oder Wirtschaftszweige. Einer der
ältesten Staatsfonds wurde beispielsweise
vom Emirat Kuwait im Jahre 1953 aufgelegt. Der «Fund for Future Generations»
ist das Flaggschiff der «Kuwait Investment
Authority» («KIA»), deren Geschicke heute
das «Kuwait Investment Office» von London aus steuert. Der Fonds dient als nationaler Kapitalstock für die Zeit, wenn die
sprudelnden Ölquellen in Kuwait endgültig
versiegt sind.
«Man kann zu konkreten Fragen
wie Renditeerwartung und Zeitdauer des Investments in die UBS
gegenwärtig keine konkreten
Aussagen treffen.»
Die von der Herrscherfamilie Al Sabah
gelenkte «KIA» engagierte sich bereits in
vielen Anlageklassen. So erwarben die
Kuwaitis bereits im November 1974 von
der deutschen Industriellenfamilie Quandt
einen Anteil von 12,5 Prozent an der damaligen Daimler-Benz AG. Heute gehören
dem Emirat Kuwait noch immer 7 Prozent
an der neugeformten Daimler AG. Bislang
wirkte sich das Engagement der «Wüstensöhne» für den Automobilkonzern in der Tat
stabilisierend aus, etwaiger Disput mit >
Die 15 grössten Staatsfonds
Land
Fonds
Verein.Arab. Emir
Singapur
Norwegen
Saudi-Arabien
Kuwait
China
Russland
Hongkong
Singapur
Australien
Libyen
Katar
USA
Brunei
Irland
Abu Dhabi Investment Authority (ADIA)
Government of Singapore Investment Corporation (GIC)
Government Pension Fund – Global (GPFG)
Diverse Fonds
Kuwait Investment Authority (KIA)
China Investment Company Ltd. (CIC)
Stabilization Fund of the Russian Federation (SFRF)
Hong Kong Monetary Authority Investment Portfolio
Temasek Holdings
Australien Government Future Fund (AGFF)
Diverse Fonds
Qatar Investment Authority (QIA)
Alaska Permanent Reserve Fund Corperation (APRF)
Brunei Investment Agency (BIA)
National Pensions Reserve Fund (NPRF)
Quelle: Deutsche Bank Research, 12/2007
dp payoff all about derivative investments | März 2008
Anlagevolumen
(Mrd. USD)
875
330
322
300
250
200
144
140
108
50
50
40
40
35
29
Gründungsjahr
Mittelherkunft
1976
1981
1990
unbekannt
1953
2007
2003
1998
1974
2004
unbekannt
2000
1976
1983
2001
Öl
Nicht-Rohstoff
Öl
Öl
Öl
Nicht-Rohstoff
Öl
Nicht-Rohstoff
Nicht-Rohstoff
Nicht-Rohstoff
Öl
Öl
Öl
Öl
Nicht-Rostoff
8. 8
FOCUS
dem Management von Daimler wurde in all
den Jahren nicht bekannt. Im Januar 2008
investierte die «KIA» 3 Milliarden US-Dollar
in die Citigroup und 2 Milliarden US-Dollar
in Merrill Lynch. Parallel haben die Kuwaitis
«Risiko und Rendite der jeweiligen Asset-Klassen werden vom
Emir persönlich überwacht.»
ein Dutzend externe Vermögensverwalter
je Asset-Klasse unter Vertrag und agieren
bei deren Auswahl professionell. Risiko und
Rendite der jeweiligen Asset-Klassen werden nach Angaben vertrauter Kreise monatlich vom Emir persönlich überwacht und
mit gängigen Benchmarks verglichen. Sind
die Erträge wiederholt lausig, droht die
fristlose Abberufung aus dem exklusiven
Kreis der hoheitlichen Asset Manager.
Rohstoffe und Handelsüberschüsse
als Basis des Reichtums
Neben Kuwait gehören die staatlich kontrollierten Investmentgesellschaften der
Südseeinsel Kiribati («RERF»), des Stadtstaats Singapur («Temasek Holdings»), des
Emirats Abu Dhabi («ADIC») sowie der Inselrepublik Papua Neu-Guinea («Mineral
Resources Stabilization Fund») zu den äl-
testen ihrer Art. Die finanzielle Basis dieser
Fonds bestand überwiegend aus den staatlichen Überschüssen des Rohstoffverkaufs.
Das monetäre Fundament der extrem potenten Newcomer aus China («China Investment Company», «Central Hujin Investment
Corp.» und «Hong Kong Monetary Authority
Investment Portfolio») und Singapur fusst allerdings nicht auf Petrodollars, sondern auf
den sich anhäufenden Devisenreserven.
Trotz potenzieller US-Rezession steigen die
Handelsströme der Chinesen schier unaufhörlich an und bescheren hierdurch Deviseneinnahmen in astronomischer Höhe.
Aktuell verwaltet die Volksrepublik rund
440 Milliarden US-Dollar in den drei oben
genannten Fonds. Gemäss Presseberichten
werden die Chinesen im Jahr 2008 einen
niedrigen zweistelligen Milliardenbetrag in
«Insgesamt existieren weltweit
über 40 Staatsfonds, die ein
Vermögen von rund 3,2 Billionen
US-Dollar verwalten.»
Aktien und institutionellen Investmentfonds
in Europa und den USA anlegen. In diesem
Jahr sollen die Engagements aber diskreter
und zielgerichteter erfolgen, nachdem die
ersten Transaktionen der «China Investment
Company» im letzen Jahr für Aufsehen gesorgt hatten, als man sich für 5 Milliarden
US-Dollar an der US-Investmentbank Morgan Stanley und für 3 Milliarden an oben
erwähnter Blackstone Group beteiligt hatte.
Insgesamt existieren nach aktuellen Angaben der Deutschen Bank weltweit über 40
Staatsfonds, die ein Vermögen von rund 3,2
Billionen US-Dollar verwalten.
Ein banales Ziel überwiegt:
Rendite – nicht Politik
Die populistische Phantasie über die drohende Beherrschung durch morgenländische Investoren, die sich als «hinterlistige
Invasoren» entpuppen und aufgekaufte Unternehmen nach ihrer politischen und religiösen Weltanschauung umbauen, entbehrt
bislang jeder Grundlage. Derzeit existieren
weniger als zehn Staatsfonds, hinter denen fragwürdige Diktatoren stehen. Dabei
gibt es auch unter diesen bedenklichen
Staatsfonds durchaus Hoffnungsträger. So
orientiert sich Libyen ungewohnt westlich:
Der unter dem Regime von General Gaddafi
stehende Wüstenstaat plant, die Anlageverwaltung seiner sechs Fondsvehikel freiwillig in die Hände von Wall-Street-Banken zu
legen. Das Vermögen von geschätzten 50
Milliarden US-Dollar wird demnach schon
bald im Land des ehemaligen «Erzfeinds»
Amerika verwaltet. Am Ende scheint der
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dp payoff all about derivative investments | März 2008
9. 9
FOCUS
Wunsch nach ansehnlichen Renditen so
manche Ideologie zu überlagern. In der Tat
sind mehr und mehr Regierungen bestrebt,
das Risiko-Rendite-Profil ihres Staatsvermögens zu optimieren. Die Zeiten sind
vorbei, als die nationale Zentralbank das
gesamte Staatsvermögen zu Minirenditen
in Geldmarktpapiere investierte. Diversifikation von staatlichem Vermögen heisst
heutzutage, Budgetüberschüsse in ein
eigenständiges Fondsmanagement überzuführen. Für die Privatwirtschaft werden
«Sovereign Wealth Funds» in den nächsten
Jahren zunehmend zu einer wichtigen Ka-
«Die einzige interne Schwachstelle der Staatsfonds ist das bislang teilweise fehlende Fachwissen in Sachen Asset Management
und Handelsstrategien.»
pitalquelle. Im Bereich des «Private Equity»
haben sich Staatsfonds bereits zu einer
wesentlichen Triebfeder entwickelt. Die
«Win-Win-Situation» scheint dabei aufzugehen: Durch die Investition in eine Beteiligungsgesellschaft versprechen sich viele
Staatsfonds direkteren Zugang zu künftigen
Private-Equity-Deals. Die Deal-Macher können ihre Käufe - dank des Geldregens der
Staatsfonds - trotz der gegenwärtigen Kreditklemme wie geplant durchführen. Insgesamt ist sich die Mehrheit der Staatsfonds
dabei bewusst: Wer sich langfristig am
Markt für grenzüberschreitende Transaktionen behaupten will, ist – wie jeder andere
Akteur am Kapitalmarkt – vor allem auf eine
erstklassige Reputation und Akzeptanz angewiesen.
Investmentexpertise ist die verbleibende Achillesferse
Die einzige interne Schwachstelle der Staatsfonds ist das bislang teilweise fehlende
Fachwissen in Sachen Asset Management
und Handelsstrategien. Die Mehrheit der
Staatsfonds hat sich dieses Wissen durch
die Mandatierung von westlichen Banken
eingekauft. Der aktuelle Trend geht aber in
Richtung eines echten Wissenstransfers –
speziell die jüngsten Beteiligungen im Banken- und Finanzsektor sollen viele Schwellenländer bzw. deren Staatsfonds stärker an
westliche Kompetenz heranführen. So waren beispielsweise die chinesischen Kapitalspritzen für diverse US-Banken stets mit der
Auflage eines gewissen Know-How-Transfers
verbunden. Dieses Manko ist gleichzeitig
Chance und Risiko: Einerseits werben speziell die staatlichen Investmentgesellschaften
aus dem Nahen Osten derzeit unzählige Finanzfachleute aus dem Westen dank steu-
erfreien Rekordgehältern ab, andererseits
droht ein gewisser Machtkampf, wenn die
Staatsfonds aus den aufstrebenden Ländern
auf Augenhöhe mit westlichen InvestmentBankern gekommen sind.
Besonnene Kontrolle fördert
Transparenz
Mit Blick auf die Schweiz sind liberale
Grundsätze für Güter und Kapitalverkehr
ohne Frage das Fundament unseres prosperierenden Wirtschaftsstandorts. Seit
Jahrzehnten erfreut sich die Mehrzahl der
Schweizer Konzerne – gerade auch aus der
Finanzindustrie – eines regen Zustroms von
ausländischem Investitions- und Anlagekapital. So sind z.B. mehr als 30 Prozent
des Aktienkapitals von Nestlé in den Händen von US-Investoren und der reichste
Schweizer ist ein Schwede, nämlich IKEAGründer Ingvar Kamprad. Entsprechend
besonnen sollte mit den Forderungen nach
harschen Kontrollen von staatlichen Fonds
umgegangen werden, die in Schweizer
Unternehmen investieren möchten. Dessen unbenommen erscheint eine formale
Anzeigepflicht für Käufe und Verkäufe von
staatlich gesteuertem Investitionskapital
bei einer nationalen Behörde sinnvoll. Somit wäre gegenüber Bürgern, Aktionären
und potenziellen Investoren transparent,
wer gerade wo welche Fäden spinnt.
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dp payoff all about derivative investments | März 2008
10. 10
FOCUS
Dirty versus clean pricing bei
Reverse Convertibles
Strukturierte Produkte finden immer grösseren Anklang bei den Anlegern. Die grössere Nachfrage fordert zwangsläufig auch höhere Transparenz bei den Produkten seitens der Emittenten.
Vor allem das Ausweisen von aufgelaufenen Zinsen wie beispielsweise bei Reverse Convertibles
ist ein Thema von hoher Relevanz.
Bild: www.sxc.hu
zwei Komponenten: Einer Anleihkomponente
und einer oder mehrerer Optionen.
– Die Anleihenkomponente ist dem Anleger
oft vertraut. Der Wert und somit der Preis
der Anleihe wird durch die verbleibende
Laufzeit und Veränderungen des Zinsniveau
beeinflusst. Steigt (bzw. fällt) während der
Laufzeit das Zinsniveaus, so verliert (bzw.
gewinnt) die Anleihe an Wert.
Noch ist das Pricing vieler Produkte nicht so klar und transparent wie ein Bergbach.
Luc Schuurmans, Site Manager Basel, Member of the Executive Board Private Banking,
BNP Paribas (Suisse) SA| Die Verbreitung
von Strukturierten Produkten ist stark steigend. Mit der zunehmenden Gewichtung in
den Portfolios steigt auch das Bedürfnis nach
Handelbarkeit dieser Produkte während der
Laufzeit. Zentral für den Handel ist neben einer Handelsplattform auch die Preisbildung.
Aufgrund der Zusammensetzung von Strukturierten Produkten ist diese oft komplex. Zudem gibt es einige Spezialitäten, auf die noch
näher eingegangen wird.
Zunächst müssen die preisbestimmenden
Faktoren analysiert werden. Diese sind
bei den schon lange im Einsatz stehenden
Hebel-Produkten (Warrants) eher bekannt.
Hingegen ist die Preisbildung bei den «jüngeren» Produkten, wie den in der Schweiz
«Das dirty pricing weist klare
Vorteile gegenüber dem clean
pricing auf.»
sehr beliebten Reverse Convertibles (inkl.
den Varianten wie Barrier- bzw. Multi-Barriere
Reverse Convertibles) für viele unbekannt.
Diese Produkte bestehen grundsätzlich aus
dp payoff all about derivative investments | März 2008
– Bei der Optionskomponente ist die Preisbildung komplexer, da mehrere Faktoren
den Optionspreis beeinflussen. Zunächst
müssen der Einfluss des Basiswertes und
sein Verhältnis zum Ausübungskurs (bzw.
Barriere) verdeutlicht werden. Ein zweiter
Preisfaktor der Option ist deren Laufzeit.
Der dritte wichtige preisbeeinflussende
Faktor ist die Schwankungsbreite (Volatilität) des Basiswertes. Zudem spielen andere Faktoren wie Dividenden, Zinssätze,
sowie die Korrelation bei mehreren Basiswerten bei der Preisbildung eine Rolle. Das
Gesamtergebnis dieser verschiedenen
Faktoren bedingt eine genaue Analyse, da
sich die Faktoren in ihrer Wirkung verstärken, bzw. neutralisieren. Nimmt im Verlauf
der Investitionsdauer der «Zeitwert» der
Option ab, steigt aber gleichzeitig die Volatilität kann der Nettoeffekt dazu führen,
dass der Optionspreis zunimmt.
– Neben der Anleihenkomponente und der
Optionskomponente kommt eine dritte
Komponente bei der Preisfestlegung eines
11. 11
FOCUS
Strukturierten Produktes zum Tragen. Die
«Produktionskomponente» setzt sich
aus den Kosten zusammen, die bei der
Erstellung des Produktes anfallen. Diese
Kosten hängen unter anderem davon ab,
wie effizient die Produktmodellierung organisiert ist, welche Bonität der Emittent
aufweist und welche Kotierungs- und Marketing-Ausgaben aufgewendet werden.
Dazu kommen noch entsprechende Margen, bzw. Gewinn-beiträge. Skaleneffekte
spielen hier eine wichtige Rolle, denn je
höher das Emissionsvolumen, desto geringer fallen diese Produktionskosten anteilsmässig an.
– Nach der Lancierung spielt im Sekundärmarkt eine vierte Komponente eine preisbeeinflussende Rolle – die Marktkomponente. Basierend auf den erwähnten
Faktoren und der Liquidität in den entspre
chenden Märkten berechnet der Lead-Manager den inneren Wert des Strukturierten
Produktes und stellt einen Geld- und Briefkurs. Der Spread bewegt sich in der Regel
Vorteile von Dirty und Clean Pricing Methoden
Vorteile «dirty pricing»
Vorteile «clean pricing»
– Maximale Rendite sofort ersichtlich
– Trennung der preisbeeinflussenden
Faktoren (getrennter Ausweis der
Marchzinsen)
– Kauf, bzw. Verkaufsbetrag
unmittelbar bekannt
– Preisnotierung ist bei Anlegern mit
Bondhandel Erfahrung gut bekannt
– Keine Abklärung seitens des Käufers
ob zwischenzeitlich (Halbjahres-) Zins
ausgeschüttet wurde
– Keine Marchzinskalkulation für
den Käufer/Verkäufer
Quelle: Luc Schuurmans
zwischen 25 Basispunkten (für Produkte
mit sehr liquiden Basiswerten) und 100
Basispunkten.
Aufgrund der aufgezeigten Komplexität in Bezug auf die Preisbildung ist es verständlich,
dass die Anleger bei der Betrachtung von
Sekundärmarktpreisen verunsichert sind.
Je nach Produkt wird zudem zwischen zwei
Notierungsarten unterschieden; entweder
notiert das Produkt als Stückpreis (ähnlich
wie bei einer Aktie) oder wie bei einer Obligation als Prozentpreis. So werden z.B. die Discount-Zertifikate zum Stückpreis, die Reverse
Convertibles oder Kapitalschutz-Produkte
zum Prozentpreis gehandelt.
Erschwerend kommt hinzu, dass bei Notierungen in Prozentpreisen zur Zeit zwei ver- >
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dp payoff all about derivative investments | März 2008
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13. 13 FOCUS
Pricing-Methoden der Emittenten bei Reverse Convertibles
Emittent
dirty pricing/flat pricing
(Preis inkl. Marchzinsen)
clean pricing
(Preis exkl. Marchzinsen)
ABN Amro
X
Basler Kantonalbank
X
Clariden Leu
X
Deutsche Bank
X
Credit Suisse
X
EFG Financial Products
X
Goldman Sachs
X
Bank Julius Baer
X
JP Morgan
X
BCV
X
Merrill Lynch
X
Sal. Oppenheim
X
Bank Sarasin
X
UBS
X
Bank Vontobel
X
Zürcher Kantonalbank
X
Quelle: eigene Umfrage resp. Analyse der Termsheets
schiedene Preisdarstellungsmethoden existieren (siehe payoff magazine 06/2007). Die
eine Methode gibt den Preis eines Strukturierten Produktes, inkl. der bis zum Zeitpunkt
aufgelaufenen Zinsen wieder, hier spricht man
von «dirty pricing» bzw. teilweise wird auch
der Begriff «flat pricing» verwendet. Bei der
zweiten Methode wird der Coupon nicht im
Preis des Strukturierten Produktes integriert,
sondern ähnlich wie man es von Obligationen
her kennt, getrennt aufgeführt. Diese Preisdarstellung wird «clean pricing» genannt.
Bei Verfall, bzw. nahe am Ende der Laufzeit
ist es ein leichtes, die zwei Preisnotierungsmethoden voneinander zu unterscheiden.
Hingegen ist dies während der Laufzeit teilweise nicht ohne weiteres ersichtlich. Als
Beispiel dient ein einjähriger zu 8 Prozent
verzinster Reverse Convertible. Angenommen
das Produkt notiert nach 6 Monaten bei 88
Prozent, dann muss sich ein Käufer dieses
Produktes vergegenwärtigen, dass je nach
Darstellungsmethode die maximale Rendite
stark unterschiedlich ausfallen kann. Bei der
«clean pricing» Methode kann er neben dem
12-prozentigen Kursgewinn auch noch den
«Der SVSP hat diese Problematik
erkannt. In einem Empfehlungsschreiben hat er die Emittenten
aufgefordert, bei der Publikation
ihrer Produkte klar darauf
hinzuweisen, ob dirty- oder clean
pricing angewandt wird.»
Coupon von 8 Prozent realisieren. Abzüglich
den 4 Prozent Marchzinsen für die ersten
6 Monate ergibt dies eine maximale nominale
Rendite von 16 Prozent. Im Falle der «dirty pricing» Methode sieht die Rechnung anders aus.
dp payoff all about derivative investments | März 2008
Der Preis im Sekundärmarkt beinhaltet schon
den zeitadjustierten Coupon. Entsprechend
ist der maximal mögliche Gewinn für ihn nominal12 Prozent – das sind 25 Prozent weniger
als bei der «clean pricing» Methode!
Das Beispiel zeigt ein bedeutendes Transparenzrisiko aufgrund dieser zwei Preisdarstellungsmethoden auf. Die Unsicherheit
bezüglich der Renditemöglichkeiten tritt
nicht nur im Falle eines Neuengagements
während der Laufzeit auf, sondern spielt
bei jedem Depotauszug eine Rolle. Dementsprechend sind am Quartals- bzw. Jahresende die Depotauszüge von einem Portfolio mit Strukturierten Produkten mit Vorsicht
zu betrachten, da durch die unterschiedlichen
Darstellungsmethoden eine Unsicherheit bezüglich der Performance-Kalkulation besteht.
Aus Investorensicht ist die Einfachheit der
Preisnotierung von entscheidender Bedeutung. Die nebenstehende Tabelle vergleicht
die beiden Preisnotierungsvarianten.
Das dirty pricing weist klare Vorteile gegenüber dem clean pricing auf. So ist es für den
Investor schnell und ohne komplizierte Berechnung der Options- und Anleihenkomponente möglich, die Attraktivität eines Produktes bzw. dessen Renditemöglichkeiten zu
beurteilen. Zudem spielt bei der Preisbestimmung (bzw. der Festlegung des Coupons) die
Optionskomponente die wichtigere Rolle als
die Anleihen-Komponente. Klassischerweise
besteht beispielsweise der Coupon eines 10
Prozent Barrier Reverse Convertibles in CHF
aus einer 2,5-prozentigen Zinskomponente
und einer 7,5-prozentigen Optionsprämie. Diese Tatsache spricht auch inhaltlich gesehen
für die Bevorzugung des dirty pricings, da diese Methode den «Aktien- bzw. Optionscharakter» besser wiedergibt. Je nach Emittent wird
die eine oder andere Methode angewandt, wie
die nebenstehende Tabelle zeigt.
Der SVSP hat diese Problematik erkannt. In
einem Empfehlungsschreiben hat er die Emittenten aufgefordert, bei der Publikation ihrer
Produkte klar darauf hinzuweisen, ob dirtyoder clean pricing angewandt wird. Damit ist
ein erster wichtiger Schritt hinsichtlich Transparenz getan. In einem zweiten Schritt sollten
sich die Emittenten auf eine Preisdarstellungsmethode einigen. Eine Standardisierung
könnte zusätzlich genutzt werden um anstelle
des etwas «unglücklichen» Begriffs dirty pricing
den marketingtechnisch sicherlich sinnvolleren
Begriff des flat pricings zu verwenden.
14. 14
FOCUS
Passive Buy-Write-Strategien:
Index-Investment mit Zusatzertrag
Bild: www.sxc.hu
Passive Buy-Write-Strategien können in den letzten Jahren auf ein wachsendes Interesse seitens
der Anleger zurückblicken. Die jüngsten Entwicklungen am Aktienmarkt, welche im Vergleich
mit den Jahren 2005 und 2006 stark steigende Volatilitäten mit sich brachten, eröffnen interessantes Renditepotenzial für eine Anlageklasse, welche hinsichtlich Transparenz und Kosteneffizienz überzeugen kann.
Schreiberstrategien leicht gemacht – vor allem bei seitwärts tendierenden oder fallenden
Märkten kann eine Outperformance gegenüber dem Referenzindex erzielt werden.
Ulrich Bender, Director Asset Management, Valartis Bank AG|
Boom passiver Anlagen
Passive Anlagen, welche eine Direktinvestition in einen Aktienindex replizieren, erfreuten sich in den letzten Jahren einer
fulminanten Entwicklung. Für private und institutionelle Anleger spielen Transparenz und
Konsteneffizienz eine wichtige Rolle – genau
in diesen Punkten liegen die Stärken passiver
Anlagevehikel wie ETFs und Zertifikaten.
Relativ neu im Repertoire passiver Anlagen
sind Buy-Write(BW)-Strategien vertreten.
Die Lancierung eigener Strategieindizes an
verschiedenen Börsen weltweit förderte in
jüngster Zeit die Verbreitung der BW-Strategie auf Indexlevel. Erstmals wurde im Jahr
2001 ein solcher Index für den S&P 500 lanciert. Weitere Indizes folgten: bis anhin für
den DAX (Deutschland), den Euro Stoxx 50
(Europa) sowie den ASX (Australien). ETFs
und Zertifikate stehen dem Investor allerdings erst seit Ende 2005 in grösserer Anzahl zur Verfügung. Erstaunlich ist es indessen, dass es bisher keinen Strategie-Index
der SWX Swiss Exchange gibt.
Idee der Buy-Write-Strategie
Die Idee einer BW-Strategie ist es, auf eine
Anlage (hier den Index) eine Call-Option zu
dp payoff all about derivative investments | März 2008
verschreiben (= zu verkaufen) und so eine
Zusatzrendite in Höhe der Optionsprämie
zu erzielen. Dies funktioniert v.a. dann gut,
wenn der Index nicht zu stark ansteigt. Solange der Ausübungspreis der Call-Option
nicht erreicht wird, kann voll von der Optionsprämie profitiert werden. Befindet sich
der Index jedoch über der Summe von
Ausübungspreis und Optionsprämie, wird
Kurspotenzial aufgegeben. Bei der Wahl des
Ausübungspreises sind bisher zwei unterschiedliche Varianten verfügbar: Der S&P
500 BW-Index setzt den Ausübungspreis am
Geld fest, für den DAX BW-Index liegt er 5
Prozent aus dem Geld. Implementiert wird
die Strategie über einen monatlichen Rollzyklus: an jedem Eurex-Verfallstag (jeder dritte Freitag im Monat) wird eine neue Option
auf den nächsten Verfallstag (Front-Monat)
geschrieben.
Performance – zyklisch oder nicht
zyklisch?
Bei einem Performance-Vergleich der verschiedenen verfügbaren BW-Strategie-Indizes mit der korrespondierenden direkten Indexinvestition ist festzustellen, dass mit der
BW-Strategie seit 1999 eine deutliche Überrendite erzielt werden konnte. Historische
Simulationen auf Basis von Eurex-Daten ergeben, dass dies auch für den Swiss Market
Index SMI gilt.
Interessanterweise beinhaltet die Beobachtungsperiode seit 1999 einen gesamten
Aktienmarktzyklus mit hohen Kursschwan-
15. 15
FOCUS
Historische Entwicklung des SMI und dessen impliziter Volatilität
10’000
40%
9’000
35 %
8’000
30%
7’000
6’000
25%
5’000
20%
4’000
15%
3’000
10%
2’000
1’000
5%
Jan-99 Jan-00
Jan-01
Jan-02
Jan-03
SMI implizite Volatilität (rechte Skala)
Jan-04
Jan-05
Jan-06
Jan-07 Jan-08
SMI (Iinke Skala)
Quelle: Valartis Bank AG
kungen. Die Marktentwicklung kann somit
in verschiedene Phasen unterteilt werden, in
denen der Aktienmarkt seitwärts tendierte,
sank oder anstieg (siehe Grafik oben). Für
den Investor ist hierbei die implizite Volatilität, welche er beim Verkauf der Optionen
lösen kann, von grosser Bedeutung für seine
Renditeerwartungen.
Vergleicht man die Aktienmarktentwicklung
mit dem impliziten Volatilitätsniveau fällt
auf, dass Marktphasen mit Seitwärts- und
Abwärtstendenz im Aktienmarkt (wie 1999
bis 2003 und ab Mitte 2007) von hohen impliziten Volatilitäten begleitet werden. Hingegen ist in einem konstant steigenden Markt
(2004 bis 2006) ein allgemein tieferes Volatilitätsniveau zu beoachten. Hieraus kann
gefolgert werden, dass auch die Volatilität
einem Zyklus unterliegt. Diese Zyklizität in
der längerfristigen Betrachtung zeigt die untenstehende Grafik (rechts).
Folgen für den Buy-Write-Investor
Anhand des SMI lässt sich seit 1999 nachvollziehen, dass der Volatilitäts-Zyklus für den
Investor in eine BW-Strategie deutliche Relevanz besitzt (siehe Grafik Seite17, oben).
Die zu erwartende Rendite aus der Optionsstrategie ist negativ korreliert mit der impliziten Volatilität. Vor allem in den Hausse-Jahren
2005 und 2006, in welchen die Volatilität sehr
niedrig ausfiel und der Markt konstant stieg,
war eine Schreiberstrategie im Vergleich mit
einer reinen Indexstrategie unvorteilhaft. Eine
Minderrendite zum SMI-Index war die Folge.
Dennoch resultiert über die Gesamtperiode
seit 1999 eine positive Überrendite für die
BW-Strategie: der Investor liegt mit rund 2
Prozent p.a. über dem Index.
Lösungsansatz
Anhand der historischen Entwicklung der
impliziten Volatilität kann eine Strategie ent-
wickelt werden, welche entscheidet, ob die
BW-Strategie bezüglich Chancen/RisikenErwartung relativ zu einer unverschriebenen
Indexinvestition sinnvoll ist oder nicht. Historisch betrachtet lässt sich für den SMI ein
Rendite-Optimum bei einer impliziten Volatilität von mindestens 13 Prozent bestimmen
(Vola-Floor). Wird diese Volatilität am Rolltag
nicht erreicht, bleibt die Strategie einen Monat lang ohne Optionsteil und es wird nur in
den Marktindex investiert. Die Grafik (Seite
17, unten) zeigt den Renditevorteil einer solchen Strategie. In den für eine BW-Strategie
ungünstigen Jahren 2004 bis 2006 kann eine
Minderrendite zum Index nahezu vollständig
verhindert werden, was sich stark positiv auf
die Rendite über die Gesamtperiode auswirkt.
Unter Berücksichtigung des Vola-Floors steigt
die Überrendite der Buy-Write-Strategie von
2 Prozent p.a. auf 4 Prozent p.a.
Buy-Write-Zertifikate auf den SMI
Um dem Investor die Möglichkeit zu eröffnen, von der Zyklizität des Volatilitätsumfeldes zu profitieren, hat die Valartis Bank
zwei Zertifikate auf den SMI emittiert, welche eine BW-Strategie mit Vola-Floor umsetzen. Je nach Risikoneigung des Anlegers
kann zwischen einer at-the-money-Strategie
(ATM, Ausübungspreis am Geld, Symbol:
BWSML) und einer out-of-the-money-Strategie (OTM, Ausübungspreis 5 Prozent >
Implizite Volatilitäten im SMI und S&P 500
Implizite Volatilität p.a.
50 %
45%
40 %
35 %
30%
25 %
20 %
15%
10%
5%
0%
Jahr 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 05 06 07 08
SMI
Quelle: Valartis Bank AG
dp payoff all about derivative investments | März 2008
S&P 500
17. 17 FOCUS
Jährlicher Renditebeitrag einer ATM-Buy-Write-Strategie auf den SMI
30%
25 %
20 %
15 %
10 %
5%
0%
-5%
-10%
-15%
-20%
1999
2000
2001
2002
Excess Return ATM Buy Write
2003
2004
2005
2006
2007
Geschriebene implizite Volatilität
Quelle: Valartis Bank AG
aus dem Geld, Symbol: BWSMH) gewählt
werden. Die ATM-Strategie weist historisch
betrachtet die bessere Rendite auf, bedingt
jedoch eine grössere Abweichung von der
Benchmark. Bei der OTM-Strategie ist ein
Überschreiten des Ausübungspreises dagegen deutlich unwahrscheinlicher. Die
folgende Tabelle fasst historisch simulierte
Rendite- und Risikokennzahlen beider Zertifikate im Vergleich mit einer «einfachen»
BW-Strategie sowie dem SMI zusammen
(Januar 1999 bis Januar 2008; brutto/
vor Kosten). Deutlich sichtbar ist der Einfluss des Vola-Floors für die ATM-Strategie
(BWSML). Bei der OTM-Strategie (BWSMH)
ist für die Beobachtungsperiode keine signifikante Outperformance zu erkennen. Historisch betrachtet konnte jedoch das Risiko
deutlich reduziert werden, in einem steiRendite Risiko
p.a.
p.a.
BWSML
SharpeRatio
6.50%
0.35
14.1%
genden Markt aufgrund der Optionsposition
relative Performance zum Index aufzugeben.
Für die Bewirtschaftung der Zertifikate wird
an jedem Rolltag eine Managementgebühr
von 6.25 Basispunkten in Abzug gebracht
(entspricht 0,75 Prozent p.a.). Beide Zertifikate sind an der SWX kotiert und mit einem
geringen Spread handelbar.
Dr. Ulrich Bender (1977) arbeitet seit
2001 bei der Valartis Bank in verschiedenen Positionen, zuletzt als Director
im Asset Management. Bender studierte Wirtschaftswissenschaften an der
Universität Zürich mit Studienschwerpunkt Finance. Von 2003 bis 2006
schrieb er eine externe Dissertation am
Institut für Rechnungswesen und Controlling der Universität Zürich mit dem
Thema «Wertrelevanz fundamentaler
Rechnungslegungsgrössen». Er ist Mitglied verschiedener professioneller Berufsverbände.
Performance SMI vs. Buy-Write-Strategien
40%
35%
30%
25 %
20 %
15%
10%
5%
0%
-5%
-10%
-15%
BWSML
ohne Floor
4.78%
13.2%
0.25
BWSMH
4.39%
16.7%
0.17
-20%
-25%
BWSMH
ohne Floor
-30%
1999
2000
2001
4.47%
16.5%
0.18
SMI
SMI cum Div 2.46%
18.7 %
0.05
Value Added Vola Floor
Quelle: Valartis Bank AG
Quelle: Valartis Bank AG
dp payoff all about derivative investments | März 2008
2002
2003
2004
Buy-Write auf SMI ohne Vola Floor
2005
2006
2007
Jan-08
Buy-Write auf SMI mit Vola Floor
18. 18
INTERVIEW
Interview mit Jim Rogers, «Herr der Rohstoffe»
Jim Rogers sah schon vor Jahren den Bullenmarkt bei den Rohstoffen kommen. 1998 legte
er einen eigenen Index, den «Jim Rogers International Commodity Index» auf, während noch
die ganze Welt von Internet-Aktien schwärmte. Genau zum richtigen Zeitpunkt, wie man
heute weiss. payoff sprach mit Jim Rogers über Rohstoffe und die weltwirtschaftliche Lage.
Dieter Haas und Elena Weber|
Herr Rogers, das «Orakel von Omaha»
Warren Buffett hat neulich eine Beteiligung von drei Prozent an der Swiss Re
erworben und im Januar 2008 haben die
US-Manager das erste Mal in den letzten 13 Jahren mehr Aktien gekauft als
verkauft. Ist das schlimmste am Aktienmarkt hinter uns, oder sind diese Insiderkäufe noch zu früh?
Grundsätzlich gibt es immer Kaufgelegenheiten. Ich habe erst neulich chinesische
Aktien gekauft. Es gibt dort Möglichkeiten,
viel Geld zu machen, wenn man im geeigneten Bereich investiert ist. Bei einer
falschen Wahl, kann man hingegen auch viel
Geld verlieren. Immobilien sind in China der
Bereich, den ich jetzt meiden würde, während Wasseraufbereitung eine Branche ist,
welche eine spektakuläre Zukunft vor sich
hat. Es ist wie in jedem anderen Markt. Es
hängt davon ab, ob Sie die richtigen Aktien
kaufen. Sie können jeden Markt als Beispiel nehmen. Nehmen wir einmal an, der
Schweizer Aktienmarkt wächst im Jahr um
30 Prozent. Viele Aktien werden nicht ansteigen, nur weil der Markt im Durchschnitt
gestiegen ist.
Industriemetalle sind gute Wirtschaftsindikatoren. Viele verloren seit Mai 2007
an Wert. Auch Blei ist seit letztem November in einer Korrekturphase. Sehen
Sie hier schon Zeichen für einen neuen
Aufwärtstrend in diesem Bereich?
Die Rohstoff-Legende Jim Rogers (links) im Gespräch mit payoff-Redaktor Dieter Haas.
Sie haben Recht, Industriemetalle sind viel
gescheiter als jeder Ökonom auf der Welt, sie
wissen dass eine Rezession angefangen hat,
sie wissen, dass die Welt volkswirtschaftliche
Probleme hat. Sie haben bestimmt von Dr.
Zink und Dr. Nickel gehört, die sind gescheiter
als irgendein Wirtschaftsprofessor auf dieser
Welt. Also Dr. Nickel und Dr. Zink wissen, dass
es ein Problem gibt. Wir befinden uns in einer Rezession, sicherlich in Amerika, und die
wird eine Weile anhalten. Im schlimmsten Fall
eine lange Zeit. Aber das heisst nicht, dass
es keine Möglichkeiten gibt, Geld zu verdienen. Wie schon gesagt, Wasserbehandlung in
China wird «boomen» und die Agrarrohstoffe
auf der Welt werden «boomen», um nur zwei
Beispiele zu nennen.
dp payoff all about derivative investments | März 2008
Also sehen Sie noch keine Konsolidierung in Nickel oder Kupfer? Ist es zu
früh, um dort zu investieren?
Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich verfüge über ein sehr schlechtes Markt Timing.
Ich habe neulich in Agrarrohstoffe investiert und ich werde weiterhin Agrarrohstoffe kaufen, sollten die Kurse korrigieren.
Zur Zeit bin ich primär am Beobachten
und halte mich mit meinen Investitionen
zurück.
Aber Sie haben Agrarrohstoffe gekauft.
Sie beschreiben in Ihrem Buch «Hot
Commodities» Zucker und Kaffee als
gute Investitionsmöglichkeiten, aber
wir haben auch bei Mais, Weizen und
19. 19
INTERVIEW
Sojabohnen starke Preisanstiege gesehen. Welcher Agrarrohstoff zählt zu
Ihren Favoriten in den kommenden Monaten? Die weltweiten Lagerbestände
bei den meisten Agrargütern sind ja bedenklich tief.
Wir haben weltweit die tiefsten Vorräte an
Esswaren seit 35 bis 40 Jahren. Die Anbaufläche für Weizen ist in die letzten 30 Jahren permanent gesunken. Wir nutzen immer
mehr Agrarrohstoffe als alternative Energieträger, während Asien boomt und immer
mehr Agrargüter konsumiert werden. Die Zukunft der Agrarrohstoffe kann sicherlich als
rosig bezeichnet werden. Einige Rohstoffe
wie Baumwolle oder Kaffee sind, historisch
betrachtet, immer noch tief bewertet. Vielleicht sind diese Rohstoffe aktuell gute Investitionsmöglichkeiten.
Zucker ist ebenfalls verhältnismässig
günstig bewertet.
Zucker vervierfachte sich in den letzten
Jahren von fünf auf 20 US Cents pro Pfund.
Nach einer zwischenzeitlichen Korrektur
liegt es nun wieder bei 14. Kein Gut steigt
ohne Unterlass. Historisch gesehen ist Zucker immer noch sehr preiswert.
Was denken sie über Kakao? Wir Schweizer haben zu diesem Rohstoff ja eine besondere Affinität.
Kakao wird noch viel teurer! Am besten kaufen Sie soviel Schokolade, wie Sie kriegen
Jim Rogers, immer mit einem Schmunzeln auf den Stockzähnen.
können und legen sie in den Tiefkühler, denn
sie wird inskünftig stark im Kurs steigen.
Kommen wir zu etwas anderem. Silber
verfügt seit längerem über grosse ShortPositionen. Einige Analysten vermuten
eine Kursexplosion, sollten die Shorts
gezwungen werden, ihre Positionen zu
schliessen. Als wie wahrscheinlich erachten Sie dieses Szenario?
Ich bin optimistisch für Silber, ich besitze Silber, aber nicht wegen den Short-Positionen.
Ich erwarte, dass Silber weiter steigen wird.
Sie sind um die Welt gereist und kennen
fast jede Region. Was denken Sie über
Afrika? Fast jedes Land auf dem schwarzen Kontinent verfügt über enorme
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dp payoff all about derivative investments | März 2008
Rohstoff-Reserven, aber oft über eine
instabile politische Führung.
Ich bin sehr optimistisch für Afrika, denn wie
Sie bereits sagten, verfügt es über grosse
Rohstoffvorkommen. Es werden zwar nicht
viele Autos in Afrika produziert, aber sie besitzen sehr viel Kupfer, Öl sowie noch andere
wichtige Rohstoffvorkommen. Das Problem
in Afrika ist, dass viele Länder die falschen
Führer haben. Afrikanische Länder scheinen
durch gewisse Perioden zu gehen, während
denen sich die Lage stark verbessert, besonders wenn sie grosse Rohstoffvorkommen besitzen. Dann kollabiert das Ganze wieder, weil
die politische Führung korrupt wird. Leider
funktioniert die Welt auf diese Art und Weise und diese Aussage gilt für das Afrika der
letzten 40 bis 50 Jahre ganz besonders. >
21. 21
INTERVIEW
Welche Region in Afrika ist am stabilsten? Was halten Sie beispielsweise
von Botswana?
Die Lage in Botswana hat sich innerhalb der
letzten 40 Jahre massiv verbessert. Hier wurden ausserordentliche Leistungen erbracht.
Botswana ist mit Abstand die grösste Erfolgsstory in Afrika!
Der Jim Rogers International Commodity
Index ist breit abgestützt und beinhaltet
insgesamt 36 verschiedene Rohstoffe.
Es gibt aber noch viel mehr attraktive
Rohstoffe. Wenn Sie drei Rohstoffe ausserhalb Ihres Indexes nennen müssten,
welche wären Ihre Favoriten?
Erst einmal möchte ich festhalten, dass die
meisten Anleger mit einem Investment in
den Index langfristig besser abschneiden
würden. Natürlich gibt es einige interessante
Rohstoffe, die sich ausserhalb des IndexUniversums befinden wie Uran, Wasser oder
Kohle. Diese Rohstoffe haben wahrscheinlich
eine spektakuläre Zukunft vor sich, leider
fehlt hier aber ein liquider Future-Markt. Diese Rohstoffe sind folglich nicht so einfach
investierbar.
Wenn jemand in Rohstoffe ausserhalb des
Index-Universums investieren möchte,
hat man also keine andere Möglichkeit,
als indirekt über Aktien in Unternehmen
zu investieren, welche diese Rohstoffe
produzieren bzw. fördern?
Absolut, wenn es keinen regulären FutureMarkt gibt, hat man als Anleger keine andere Möglichkeit. Bei Aktien-Anlagen kommen
aber viele zusätzliche Faktoren hinzu wie das
Management oder der Verschuldungsgrad
der Unternehmung. All diese Faktoren sind
bei Direktanlagen in Rohstoffe irrelevant.
Das Fed hat den Leitzins in der jüngsten
Vergangenheit stark gesenkt, um die
schwächelnde US-Wirtschaft wieder auf
den Weg der Besserung zu bringen. Der
deutliche Rückgang der Zinsen bei lang
laufenden US-Regierungsanleihen erscheint etwas merkwürdig in Anbetracht
der stark gestiegenen Konsumentenpreise und der sich verschlechternden
Schuldenlage in den USA. Wie erklären
Sie sich diese eher seltsame Reaktion des
Bondmarktes? Ist es bloss eine temporäre Flucht in sichere Werte, wegen den
INTERVIEW
fallenden Kursen an den Aktienmärkten,
oder ist dies ein deflationäres Zeichen?
Der Dollar kam bereits stark unter die Räder.
Im August 2007 hat Ben Bernanke die «Glocke geläutet» und offiziell verkündet, dass
er den Dollar aufgibt. Zwar mag der Dollar
kurzfristig wieder etwas an Terrain gewinnen,
nur schon aus dem Grund, weil er innerhalb
kürzester Zeit so stark gefallen und das Gros
der Investoren mittlerweile «short» auf den
Dollar ist. Längerfristig betrachtet, wird sich
der Kurszerfall des Dollars aber fortsetzen.
Je stärker die Zinsen gesenkt werden, desto
grösser wird die Gefahr, dass sich lang laufende Obligationen von dieser fragwürdigen
Geldpolitik lösen und zu steigen beginnen,
selbst im Falle weiterer Zinssenkungen. Ein
solcher Kontrollverlust des Fed könnte dazu
führen, dass es gleich ganz abgeschafft wird.
Wenn das Fed mit der Zinssenkungspolitik weitermachen wird, wann ist der
kritische Punkt erreicht, wo der Dollar
erneut unter starken Druck kommen und
die Zinsen der lang laufenden Obligationen zu steigen beginnen?
Ich wünschte, ich wäre so intelligent, dies zu
wissen! Spätestens wenn der Fed-Leitzins
gegen Null tendiert, werden die langfristigen
Obligationszinsen anziehen und der Dollar
weiter ins Bodenlose fallen.
Der Kongressabgeordnete Ron Paul ist Ihr
persönlicher Favorit in der US-Präsidentschaftswahl. Leider hat er keine Chance
mehr für die republikanische Partei als
Kandidat nominiert zu werden. Welchen
Kandidaten unterstützen Sie jetzt.
Ich sagte nicht, dass ich für Ron Paul stimmen würde. Er ist nach meiner Auffassung
lediglich der einzige, der die jetzige Situation
von Amerika und der Welt versteht.
Was ist Ihre Meinung zum aktuellen Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg. Hätten Sie es gerne gesehen, wenn er
für das Präsidentenamt kandidiert hätte?
Michael Bloomberg ist eine nette und intelligente Person. Im Gegensatz zu Paul scheint
er die jetzige Situation in den USA aber nicht
komplett zu verstehen. Vielleicht ist sein Verständnis des Weltgeschehens besser, als das
vieler anderer, aber wählen würde ich ihn
nicht, wie auch keinen der potenziellen anderen Präsidentschaftskandidaten.
dp payoff all about derivative investments | März 2008
21
James B. Rogers, geboren 1942, US-Staatsbürger, ist Investor, Wirtschaftsexperte und
Weltenbummler. Nach einem abgeschlossen Bachelor- und Masterstudium an den
Eliteuniversitäten Yale und Oxford gründete
er kurze Zeit später 1970 mit George Soros den Quantum Fund. Der Quantum Fund
erzielte innerhalb von zehn Jahren eine Performance von 4’200 Prozent, während der
S&P 500 nur 47 Prozent zulegte. 1980 zog
sich Rogers aus dem Fondsgeschäft zurück
und reiste mit dem Motorrad durch China.
1998 gründete er den Rogers International
Commodity Index, danach startete Rogers
seine dreijährige Weltreise in Begleitung
seiner Lebensgefährtin Paige Parker. 2008
zog Rogers mit seiner Familie nach Singapur, von wo aus er einen besseren Blick
auf das aufstrebende China werfen kann.
Rogers ist mehrmals um die Welt gereist
und hat verschiedenste Bücher zum Thema
Rohstoffe und China verfasst. Zudem ist
Rogers Finance Gastprofessor an der Columbia Universität.
Sie verkaufen normalerweise nur etwas
leer, wenn es extrem teuer ist. Was ist
Ihrer Meinung nach im Moment unglaublich teuer?
Momentan hoffe ich, dass die Investment
Banken eine Rally beginnen, damit sich
wieder gute Einstiegschancen bieten, um
«short» auf diese Titel zu gehen. Natürlich
sind diese Aktien bereits massiv unter Druck
gekommen wegen der Kreditblase, die geplatzt ist. Sollte sich ein echter Bärenmarkt
etablieren, werden die Banken aber noch
weiter an Wert verlieren. Die Vergangenheit
hat gezeigt, dass in Baissen die Investment
Banken immer sehr stark in Mitleidenschaft
gezogen werden.
Herr Rogers, vielen Dank für dieses Interview.
22. 22
PRODUCT NEWS
Capital Protected Note auf den DWS GO ClimaX Conservative Index von DWS
Klimaschutzaktien mit geringer Volatilität
und Kapitalschutz
In Zeiten hoher Volatilität weisen Aktienmärkte für gewöhnlich eine schwache Performance auf.
DWS GO hat vor kurzem ein Zertifikat herausgegeben, das diese Erkenntnis berücksichtigt.
Martin Plüss| Als Basis verwendet die Emittentin den eigens zu diesem Zweck berechneten DWS ClimaX TR Base Index. Dieser setzt sich
aktuell aus 30 Aktien von Unternehmen zusammen, welche im Bereich
Energieeffizienz tätig sind. Darunter finden sich bekannte Namen wie
ABB, deren weltweit installierte frequenzgeregelte Antriebe die Energie
von vierzehn Kernkraftwerken einsparen, oder Philips, der Marktführer
für Energiesparlampen. Ein weiteres Beispiel ist FPL Energy, der grösste amerikanische Erzeuger von Windenergie, dessen Anlagen im Jahr
2006 den Ausstoss von fast 6,4 Millionen Tonnen Kohlendioxid, über
14’000 Tonnen Schwefeldioxid und über 9’000 Tonnen Stickstoffoxid
vermieden.
«Die Investitionsquote beim ClimaX kann
mehr als 100 Prozent betragen.»
men, der dazu dient, die angestrebte Investitionsquote zu erreichen.
Die Management-Gebühr für den Index beträgt zwei Prozent p.a. Dazu
kommen Transaktionskosten von 0,06 Prozent pro Umschichtung. Diese Strategie wird durch den DWS GO ClimaX Conservative Index abgebildet, auf den die DWS im Februar eine Capital Protected Note zu
EUR 100 mit einer Laufzeit von vier Jahren herausgegeben hat (Valor
3 632 164, nur in Deutschland kotiert). Diese weist eine Partizipation
von 85 Prozent und einen Kapitalschutz von 100 Prozent auf. Trotz den
verhältnismässig hohen Kosten und der eingeschränktem Partizipation
von 85 Prozent hätte dieses Zertifikat in der Zeit vom Dezember 2003
bis 2007 eine beeindruckende Performance von 126 Prozent erzielt
und damit sowohl den MSCI World (31 Prozent) als auch den DJ Euro
Stoxx (57 Prozent) deutlich hinter sich gelassen, wie eine Rückrechnung der DWS zeigt (siehe Chart). Dies liegt allerdings weniger am Volatilitätsansatz als an der Tatsache, dass die beteiligten Aktien in dieser
Zeit eine sehr gute Performance aufwiesen. Für die Zukunft plant DWS
GO die Emission weiterer Zertifikate auf den gleichen Index. Daneben
berechnet sie bereits vier weitere Indizes mit der analogen Vorgehensweise (AgriX, InfraX, GermaX und BRICX). Auch darauf dürften schon
bald verschiedene Strukturierte Produkte im Handel sein.
Zur Bestimmung der Investitionsquote wird jeweils für die letzten zehn
Handelstage sowohl eine Kurzfrist- als auch eine Langfrist-Volatilität
des Basis-Indexes berechnet. Liegt die höchste dieser zwanzig Volatilitäten bei 15 Prozent, so ist das Kapital vollständig investiert. Übersteigt die Volatilität diesen Wert, so wird ein Teil in eine Geldmarktposition angelegt. Im Unterschied zu den Vontobel Managed Risk Indizes
(siehe Investment Idea im payoff express vom Februar 2008), die einen
analogen Ansatz verfolgen, kann die Investitionsquote sogar mehr als
100 Prozent betragen. Dies ist der Fall, wenn die Volatilität weniger
als 15 Prozent beträgt. Dann wird am Geldmarkt ein Kredit aufgenom-
payoff-Einschätzung: Die Kombination aus innovativer Strategie, zukunftsträchtigen Unternehmen und vollständigem Kapitalschutz
macht dieses Zertifikat gerade in der aktuellen unsicheren Börsenphase zu einer interessanten Investitionsmöglichkeit.
Der DWS ClimaX-Index im Vergleich
Risk-Return-Diagramm
indexiert
300
Hebel
Return
250
200
150
Partizipation
3 632 164
100
50
Dec-03 Jun-04
Dec-04
DWS ClimaX conservative
Jun-05
Dec-05
Jun-06
MSCI World (TR in EUR)
Dec-06
Jun-07
Dec-07
Kapitalschutz
Eurostoxx50 (TR)
Quelle: DWS GO
dp payoff all about derivative investments | März 2008
Renditeoptimierung
Risk
Quelle: Derivative Partners AG
23. 23
PRODUCT NEWS
ABAAD – Multi-Express-Return-Zertifikat von Sal. Oppenheim
Per Expresszug auf SMI-Perlen setzen
Die letzten Börsenmonate mögen manchem Anleger kräftig in die Knochen gefahren sein.
Viele möchten jetzt eher auf weniger spekulative Titel setzen. ABAAD – ein Multi-Express-Zertifikat von Sal. Oppenheim - setzt an diesem Punkt an und bietet dem Anleger mit mehrfachen Couponzahlungen von 9,5 Prozent eine spannende Investitionsgelegenheit.
Massimo Bardelli| Die Bank Sal. Oppenheim hat anfangs Februar
ein interessantes Multi-Express-Zertifikat auf drei SMI-Titel lanciert.
Express-Zertifikate zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine raschest
mögliche Rückzahlung erlauben und dies mit einer attraktiven Rendite
kombinieren. Durch den eingebauten Teilschutz reduziert sich das Risiko
im Vergleich zu einer Direktanlage. Dafür verzichtet der Anleger im Falle
von stark steigenden Kursen auf mögliche Gewinne sowie Dividenden.
Systematik der Auszahlung
Die Logik hinter der Auszahlung eines Express-Zertifikates gleicht
einem Flussdiagramm. Im Falle von ABAAD wird an halbjährlich auftretenden Stichtagen überprüft, wie sich die Kurse von ABB, Nestlé
und Syngenta entwickelt haben. Nun gibt es drei mögliche Szenari-
«Express-Zertifikate zeichnen sich dadurch aus,
dass sie eine raschest mögliche Rückzahlung
erlauben und dies mit einer attraktiven Rendite
kombinieren.»
über der Barriere von 60 Prozent, jedoch mindestens eine Aktie unter dem Strike, werden trotzdem CHF 95 ausbezahlt und das Produkt
läuft weiter. Notiert eine Aktie unterhalb der Barriere entfällt der Coupon und ABAAD läuft weiter. Das Produkt erlaubt damit mehrfache
Couponzahlungen. Die Couponevaluationsprozedur setzt sich im halbjährlichen Rhythmus fort, die vier Bewertungstage sind immer anfangs
Februar und anfangs August. Das Zertifikat hat eine Laufzeit von zwei
Jahren und verfällt am 1. Februar 2010.
Falls das Zertifikat nie vorzeitig zurückbezahlt worden ist, ergeben sich
am Schlussstichtag die beiden folgenden Rückzahlungsmöglichkeiten:
Hat eine der drei Aktien während der Laufzeit die Barriere von 60 Prozent durchbrochen und notieren nicht alle Aktien auf bzw. oberhalb des
Strikes, so erhält der Anleger nicht den Nennwert zurückbezahlt, sondern jene Aktie, die sich am schlechtesten entwickelte, mit dem StrikePreis als Einstandswert. Falls keine der drei Aktien während der Laufzeit die Barriere durchbrochen hat, erhält der Investor den Nennwert
von CHF 1’000 plus CHF 95 für das letzte Semester zurückerstattet.
en: Schliessen alle drei Aktien über dem Startniveau von 100 Prozent
(Strike) so wird der Nominalbetrag von CHF 1’000 plus zusätzlich
CHF 95 (9,5 Prozent bzw. 19 Prozent p.a.) ausbezahlt. Die Laufzeit
von ABAAD wäre somit beendet. Notieren am Stichtag alle Aktien
payoff-Einschätzung: Die Ausgangslage für ABAAD ist äusserst vielversprechend. Aufgrund der tiefen Barriere von 60 Prozent ist die
Chance, bereits nach einem halben Jahr einen ersten Coupon von 9,5
Prozent zu erhalten, gross. Wegen der bereits stark gefallenen Kurse
an den Märkten ist das Risiko einer Barrierenverletzung innerhalb der
kommenden zwei Jahre als tief einzustufen, zudem ist die BasiswertAuswahl von ABAAD vielversprechend.
Payoff von Express-Zertifikaten
Risk-Return-Diagramm
1. Beobachtungstag
Basiswert auf oder
über Ausübungspreis
ja
Rückzahlung Nennwert
plus 1x Coupon
Hebel
N. Beobachtungstag
Basiswert auf oder
über Ausübungspreis
ja
Rückzahlung Nennwert
plus Coupon
ja
Rückzahlung
Nennwert 100%
nein
Letzter
Beobachtungstag
Basiswert schliesst zwischen
Barriere- und Ausübungspreis
Return
nein
Partizipation
ABAAD
Renditeoptimierung
nein
Kapitalschutz
Rückzahlung gem. Preis des Basiswerts (Knock-in)
Risk
Quelle: Schweizerischer Verband für Strukturierte Produkte
dp payoff all about derivative investments | März 2008
Quelle: Derivative Partners AG
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25. 25
PRODUCT NEWS
Neue Long Mini-Futures auf Agrarrohstoffe der ABN AMRO
Lukrative Hebel – Produkte mit Starpotenzial
Produkte auf Agrarrohstoffe zählen zu den Highflyern der letzten Monate. Die Zukunftsaussichten
bleiben rosig. Bei fast allen Soft Commodities befinden sich die weltweiten Lager auf sehr niedrigen Niveaus, während gleichzeitig die Nachfrage unaufhörlich steigt. Bekannte Exponenten wie
Jim Rogers (vgl. Interview Seite 18) rechnen mit weiteren kräftigen Kursgewinnen.
Dieter Haas| In Anbetracht der hervorragenden Rahmenbedingungen
erstaunt es, dass einzig ABN AMRO und Goldman Sachs kotierte HebelProdukte für diese Anlagekategorie anbieten. Dabei sind Long Mini-Futures mit Abstand die profitabelste Möglichkeit, um langfristig maximal
vom Aufwärtstrend profitieren zu können. Sie sind den angebotenen
Tracker-Zertifikaten überlegen, da diese meist der Contango-Problematik unterliegen und der Kursentwicklung der Basiswerte nur unzureichend zu folgen vermögen. Trotz dieser Mängel bevorzugen die Anleger
die Partizipationsprodukte gegenüber den Hebel-Produkten.
Vor kurzem emittierte ABN AMRO eine Anzahl neuer Mini-Futures auf
Kaffee, Kakao, Mais, Sojabohnen, Weizen und Zucker. Während bei
Mais, Weizen oder Sojabohnen der Aufwärtstrend bereits gut etabliert
ist, vermochten Kaffee, Kakao und Zucker erst in jüngster Zeit zu brillieren. Historisch betrachtet liegen die Kurse aller Agrargüter noch weit
von ihren realen Hochs entfernt, die zumeist in den siebziger Jahren des
letzten Jahrhunderts erreicht wurden. Da die Lager in fast allen Fällen
auf Niveaus gesunken sind, die letztmals anfangs der Sechzigerjahre
registriert wurden und die Nachfrage stetig wächst, bleiben die Aussichten hervorragend. Kommen dann noch Ernteausfälle wegen ungünstiger klimatischer Bedingungen wie Frost oder Wassermangel oder
politische Störfaktoren wie Streiks oder kriegerische Auseinandersetzungen hinzu, dann können die Kurse förmlich explodieren.
Es wurde zudem in Studien nachgewiesen, dass Rohstoffe wie Agrargüter gerade in Zeiten, in denen sich Finanzwerte schlecht entwickeln,
besonders gut abschneiden. Wer sein Vermögen daher in der aktuell
schwierigen Zeit an den Aktienmärkten vermehren oder zumindest vor
einem grösseren Wertzerfall schützen möchte, kommt nicht um die
gegenwärtig attraktivste Anlagekategorie herum.
Weizen, Soja, Mais, Kaffee, Kakao, Zucker
(Performance in USD indexiert ab 20.2.06)
Risk-Return-Diagramm
%
300
280
260
240
220
200
180
160
140
120
100
80
60
40
payoff-Einschätzung: Mini Longs auf Agrarrohstoffe sind ein absolutes
Muss. Zu den momentanen Favoriten zählen COCGH auf Kakao, COFXD
auf Kaffee und SUGBA auf Zucker. Beachtung verdienen auch CORGH
auf Mais, WHEGH auf Weizen sowie SOYGH auf Sojabohnen. Aus Risikoüberlegungen empfiehlt es sich, auf mehrere Rohstoffe zu setzen.
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COFXD, COCGH, SUGBA, CORGH, WHEGH, SOYGH
Return
Hebel
Partizipation
Renditeoptimierung
Kapitalschutz
20.2.06
Weizen
20.8.06
Soja
20.2.07
Mais
Kakao
20.8.07
Zucker
20.2.08
Risk
Kaffee
Quelle: Bloomberg
dp payoff all about derivative investments | März 2008
Quelle: Derivative Partners AG
26. 26
PRODUCT NEWS
JBBSM – Beta-Blocker-Zertifikat auf den SMI von Julius Bär
Für eine Senkung des Adrenalinspiegels
Betablocker reduzieren die Pulsfrequenz und den Blutdruck und führen ausserdem zu einer geringeren Erregbarkeit des Herzens.
Dieter Haas| Diesen Eigenschaften verdankt das neue StrategieZertifikat von Julius Bär wohl seinen Namen. Gemäss verschiedener Studien weisen vernachlässigte Aktien langfristig gesehen
eine bessere Kursentwicklung und zugleich ein geringeres Rückschlagspotenzial auf. Mit Hilfe des Beta-Konzeptes lassen sich
Gesellschaften herausfiltern, deren Kursentwicklung eher träge
ist und die im Vergleich zum Gesamtmarkt weniger volatil sind.
Auf diesem Ansatz beruht JBBSM. Aus den 20 SMI-Titeln werden
in einem halbjährlichen, strikt mechanischen Verfahren die fünf
Unternehmen mit dem niedrigsten Beta herausgepickt. Die Berechnung der Kennzahl basiert dabei auf einer Regressionsanalyse
der täglichen Returns über einen Fünf-Jahres-Zeitraum. Die ausgewählten Titel werden gleichgewichtet in einen Basket aufgenommen. In der Startauswahl figurieren Swisscom, Synthes, Nestlé,
Nobel Biocare und Syngenta. Mit dieser Methode gelang es in der
Vergangenheit, den Vergleichsindex SMIC deutlich zu übertreffen
(vgl. Grafik). Für das Auswahlverfahren wird von der Emittentin
eine jährliche Management Fee von 1,25 Prozent berechnet.
Für die Umsetzung des Ansatzes hätte man sich einen Schuss
mehr an Kreativität gewünscht. Mit der Wahl des SMI wurde dem
Kriterium der Liquidität höchste Priorität beigemessen, andererseits ist die zur Auswahl stehende Zahl der Unternehmen begrenzt.
Hinzu kommt, dass von den 20 Titeln mehr als die Hälfte kaum je
in die engere Auswahl kommen wird. So fallen alle Finanzwerte
(Banken und Versicherungen) sowie die zyklischen Unternehmen
wegen ihren starken Fluktuationen meist aus den Traktanden. Üb-
rig bleiben somit in erster Linie die Bereiche Pharma, Konsumgüter und Telekommunikation. Durch die Gleichgewichtung der Titel
werden zudem niedriger kapitalisierte Aktien überdurchschnittlich
stark berücksichtigt.
Backtesting für den Beobachtungszeitraum vom 1.2.02 – 31.12.07
Risk-Return-Diagramm
payoff-Einschätzung: Ungeachtet der aufgezeigten Schwächen,
besitzt JBBSM gute Chancen, die im Backtesting nachgewiesene
Überlegenheit zur Benchmark auch in der Praxis zu beweisen.
Sollte allerdings der Markt bis zum Verfall im Februar 2011 südwärts tendieren, wird sich JBBSM dem negativen Trend nicht entziehen können. Der Verlust dürfte zwar kleiner ausfallen als derjenige des SMI, aber das wäre ein eher schwacher Trost.
260
240
JBBSM
220
Return
200
180
160
140
Partizipation
Renditeoptimierung
120
100
80
Kapitalschutz
60
40
01/02
01/03
Low Beta Basket
01/04
01/05
01/06
01/07
Risk
01/08
SMI cum dividend
Quelle: Bank Julius Bär
dp payoff all about derivative investments | März 2008
Quelle: Derivative Partners AG
Hebel
27. 27
MUSTERPORTFOLIO
Zwischenbericht Musterportfolio Schweiz
Wachstum vom 22.2.08
Die Schweizer Börse hat schwierige Monate hinter sich. Die Aussichten bleiben vorerst durchzogen. Es muss bis Mitte Jahr mit weiteren Abgaben gerechnet werden, allerdings immer wieder
durchbrochen von kurzen Rallys.
Vor diesem Hintergrund bleiben wir vorsichtig und versuchen, möglichst
unbeschadet über die Runden zu kommen. Dies ist uns in den letzten
Wochen sehr gut gelungen. Die in den Vormonaten erarbeitete relative
Outperformance zur Benchmark SPI wurde in verschiedene Absicherungsinstrumente investiert. Neben Mini-Shorts auf den SMI setzten
wir zwischenzeitlich Put-Warrants auf die Relationen USD/CHF respektive EUR/CHF sowie Zins Puts auf den zweijährigen CHF-Swapsatz ein.
Gegenwärtig dient der im Depot befindliche Mini-Short MSMIY der
direkten und der Mini-Short CHFBP der indirekten Absicherung. Ein
weiterer starker Dollarkurszerfall, mit dem leider in den kommenden
Monaten gerechnet werden muss, wirkt sich auf die für unser Land
wichtige Exportindustrie negativ aus.
Auf der Long-Seite konzentrieren wir uns vorwiegend auf die Blue Chips.
Abgedeckt wird dieses Segment durch den SMI-Tracker SMILE sowie
den etwas breiter gefassten SLI-Tracker BKBLI. Der SLI Index umfasst
neben den SMI-Titeln auch die grösseren Mid-Caps. Das Höchststand
Zertifikat SMIMX gibt uns einen Sicherheitsschutz, falls der Markt
über längere Zeit korrigieren sollte, zumal die untere Barriere bei niedrigen 3620.29 SMI-Indexpunkten angesetzt ist. OPTIS auf den DAX
Minimum Variance Switzerland TR Index sollte das Risiko gegenüber
einer Gesamtmarktanlage vermindern, was bislang noch nicht zu unserer vollsten Zufriedenheit der Fall war. Mit PPAAI und SMIXL haben
wir zwei Bonus-Zertifikate erworben, mit den gegenwärtig niedrigsten
Barrieren von 4188.51 beziehungsweise 4210.49 SMI-Indexpunkten.
Beide Zertifikate besitzen gute Chancen, dass die Barriere hält. Dank
der Seitwärtsrendite ist auch bei weiteren Kursrückgängen des SMI ein
vernünftiger Ertrag zu erzielen. Erst kürzlich gekauft wurde FXMTM.
Das Momentum-Zertifikat (siehe Besprechung im payoff 02/2008) ist
eines der überzeugendsten Konzepte, und zwar sowohl für steigende
wie auch für sinkende Marktphasen. Seit der Auflegung des Depots
am 2.3.2007 bis zum 22.2.2008 erreichte das Portfolio nach Transaktionskosten eine Performance von plus 9,40 Prozent. Der SPI verlor in
derselben Zeitspanne 12,34 Prozent, der SMIC 13,49 Prozent und der
SPIEX 5,96 Prozent (SMIC+SPIEX=SPI).
Musterportfolio Schweiz-Wachstum vs. SPI
%
16
14
12
10
8
6
4
2
0
-2
-4
-6
-8
-10
-12
-14
-16
2.3.07
SPI
2.5.07
2.7.07
2.9.07
2.11.07
2.1.08
Musterportfolio
Quelle: Derivative Partners AG
News und aktuelle Informationen zu Umschichtungen in unseren
Musterportfolios «Schweiz-Wachstum», «Schweiz-Optimierung»
und «Rohstoffe» können Sie auf www.payoff.ch (Community/
Forum/payoff Musterportfolios) jederzeit nachschlagen.
Musterportfolio Schweiz-Wachstum
Kurs
22.2.08 Anzahl
Zertifikatstyp
Symbol
Emittent Typ
Verfall
SMIC-Tracker
Highscore Zertifikat auf den SMI
DAXplus Minimum Variance
Switzerland (TRI)
SLI Swiss Leader TR
Momentum Mixte Actions & Forex
Perles Plus auf den SMI
Bonus-Zertifikat auf den SMI
Mini Futures auf den SMI
Mini Futures auf USD/CHF
CASH
SMILE
SMIMX
UBS
GS
Tracker
Highscore
open
25.03.13
103.70
75.10
100
100
OPTIS
BKBLI
FXMTM
PPAAI
SMIXL
MSMIY
CHFBP
ABN
BKB
BCV
UBS
GS
VT
ABN
Tracker
Tracker
Tracker
Bonus
Bonus
Mini-Short
Mini-Short
open
open
28.04.10
20.07.11
15.02.10
open
open
89.75
130.10
97.45
7’505.00
7’440.00
2.75
8.30
120
100
240
1
2
4’500
600
Quelle: Derivative Partners AG
dp payoff all about derivative investments | März 2008
Wert
22.02.08
Gewicht
in %
CCY
22.2.08
10'370.00
12'083.59
9.5%
11.0%
1.0000
1.6090
10’770.00
13’010.00
23’388.00
7’505.00
14’880.00
12’375.00
4’980.00
42.77
109’404.36
9.8%
11.9%
21.4%
6.9%
13.6%
11.3%
4.6%
0.0%
100.0%
1.0000
1.0000
1.0000
1.0000
1.0000
1.0000
1.0000
28. 28
DERIVE
Nokia: Erfolgreich, aber nicht mehr günstig
Diese Analyse wird Ihnen präsentiert von the Screener:
Der Standard für unabhängige Aktienratings, www.thescreener.com
NOKIA OYJ
EUR 24.50
FI0009000681 |
Analyse vom 23. Feb. 2008
NOK1V | Finnland
Schlusskurs vom 22. Feb. 2008
NOKIA OYJ gehört zur Branche «Technologie» und dort zum Sektor
«Telekommunikationsausrüstung». Mit einer Marktkaptalisierung
von 144.56 Milliarden US Dollar zählt sie zu den grossen «largecap» Gesellschaften. Während der letzten 12 Monate lag der Kurs
zwischen EUR 28.60 und EUR 15.85. Der aktuelle Kurs liegt 14.3
Prozent unter ihrem höchsten und 54.6 Prozent über ihrem tiefsten
Wert in dieser Periode.
Vergleich (21. Februar 2007 – 22. Februar 2008)
Preis
– Fundamentales Kurspotential bei EUR 25 von 5-15 Prozent.
– Branchenpotenzial Technologie: sehr gut, die Branche ist stärker
unterbewertet als Nokia.
Gewinnprognosen
– Die Gewinnprognosen bis 2009 wurden in den letzten 7 Wochen
um knapp 6 Prozent nach oben revidiert.
Technische Tendenz
– Nokia befindet sich absolut in einem leicht positiven Trend und
hat dabei den DJ Stoxx 600 während den letzten 4 Wochen um
satte 13 Prozent geschlagen.
Dividende
– Die prognostizierte Dividendenrendite beträgt 2,4 Prozent
80 %
60 %
Risiko
– Hohe Korrelation mit dem DJ STOXX 600. Beta (12 Monate): 1.3.
40 %
Symbol: NOKAH
Apr-07
Jun-07
NOK1V
DJ Stoxx 600
Aug-07
TEC@EP
Okt-07
Dez-07
Feb-08
Barrier-Discount-Zertifikat
Basiswert
-20 %
Renditeoptimierungs-Produkte
Produkttyp
0%
Valor: 3 562 651
Produktkategorie
20 %
Nokia – EUR 25,21
Sal. Oppenheim
Verfall
21.11.2008
Handelsplatz
Quelle: thescreener.com
Emittent
Scoach
Briefkurs (28.2.08 – 17.30 Uhr) EUR 22,92
Höchstbetrag
18,15 Prozent p.a.
Ratio
1:1
payoff Rating
* * *
Risikoklasse
mittel
Daten, Kurse, Termsheets
dp payoff all about derivative investments | März 2008
EUR 18,20
Maximale Rendite
Nokia mit Sicherheitsnetz
Der finnische Telekommunikationskonzern und weltweit grösste Handyhersteller blickt auf ein gutes viertes Quartal zurück. Trotz intakter Aussichten erscheint es in der aktuell turbulenten Zeit ratsam, keine allzu
hohen Risiken einzugehen. Zertifikate mit niedrigen Barrieren schützen
vor unliebsamen Überraschungen und ermöglichen auch in trendlosen
Phasen das Erzielen attraktiver Renditen. Es gilt zwar die simple Regel: Je tiefer die Barriere, desto geringer die mögliche Rendite. Aber
oft ist bekanntlich der Spatz in der Hand wertvoller als die Taube auf
dem Dach. Das Barrier-Discount-Zertifikat NOKAH bietet nach unserer
Auffassung genügend Schutz vor unliebsamen negativen Kursüberra-
EUR 26,00
Barriere
www.payoff.ch
schungen und verfügt dennoch über ein anständiges Potenzial in einem
überschaubaren Zeitrahmen. Selbst im Falle einer Barrierenverletzung
erleidet der Anleger im Vergleich zu einer Direktanlage einen wesentlich
geringeren Verlust. Soweit sollte es jedoch nicht kommen, auch wenn
die Aktienmärkte sich derzeit immer noch auf rauer See befinden und
sich die stürmischen Wogen noch nicht geglättet haben. Das Risiko verpasster Gewinne bei einem stark steigenden Basiswert scheint derzeit
eher gering. Steigende Kurse respektive sinkende Zinsen, Dividenden
und Volatilitäten haben während der Laufzeit einen positiven Einfluss
auf den Kurs eines Barrier-Discount-Zertifikates, während das Umgekehrte sich wertschmälernd auswirkt.
29. 29
DERIVE
Der Euro beginnt zu kränkeln
Weitere Technische Analysen erhalten Sie kostenlos im täglichen Newsletter Daily Trading
auf www.hsbc-zertifikate.ch
EUR/CHF
Quelle: tradesignal.com
EUR/CHF (daily) Grundsätzliche Gezeitenwende
Anfang 2008 hat der Euro zum Schweizer Franken eine multiple
Topformation ausgeprägt. Aus strategischer Sicht dürfte damit nach
einer langen Phase der Franken-Schwäche eine grundsätzliche Gezeitenwende stattgefunden haben. Festmachen lässt sich diese Einschätzung beispielsweise an der nach unten abgekippten 200-TagesLinie (akt. Bei CHF 1,6452) sowie an den langfristigen Indikatoren.
Auf Monatsbasis haben die Trendfolger MACD und Aroon erst kürzlich die ersten Verkaufssignale für die europäische Einheitswährung
seit 2005 geliefert. In diesem Zeitfenster spricht zudem der Bruch
des Aufwärtstrends im Indikatorverlauf des RSI für den beschriebenen Stimmungswandel. Beim Blick auf den Tageschart fällt auf,
dass die Erholung seit dem Tief vom 23.01.08 bei CHF 1,5825 lediglich einen Pullback an die Schlüsselmarken der Topformation im
Dunstkreis der Marke von CHF 1,62 brachte. Ein solches Verhalten
gilt als Bestätigung für die zuvor gesehene Trendumkehr. Aktuell
musste darüber hinaus der Erholungstrend seit Ende Januar (akt. bei
CHF 1,6067) preisgegeben werden. Dieser Trendbruch macht einen
Test des zuvor genannten Verlaufstiefs wahrscheinlich, das sehr gut
mit der unteren Kanalbegrenzung (CHF 1,5822) des Abwärtstrends
seit Oktober 2007 sowie diversen Hoch- und Tiefpunkten aus dem
Jahr 2006 harmoniert. Unterhalb dieser Marken befinden sich die
nächsten wichtigen Unterstützungen bei rund CHF 1,55. Als Absicherung für mögliche Long-Engagements im Schweizer Franken bietet sich der Bereich bei CHF 1,6232 an. Auf diesem Niveau befindet
sich nicht nur die Nackenlinie der beschriebenen Topformation , hier
waren in den vergangenen Wochen immer wieder signifikante AngeJörg Scherer, HSBC
botsüberhänge festzustellen.
dp payoff all about derivative investments | März 2008
EUCHA – Absicherung gegen eine weitere Euro-Schwäche
Der Euro wertete sich gegenüber dem Schweizer Franken bis Oktober 2007 stetig auf. Seither scheint aber die Luft draussen zu sein.
Im Gefolge der Kreditkrise beginnen sich erste Risse zu zeigen. Die
Schuldnerqualität einiger südlicher Mitgliedsländer verschlechtert
sich und nagt an der Stabilität. Nach der seit Jahresbeginn deutlichen Abschwächung dreht nun auch die Markttechnik ins Negative. Damit ist es höchste Zeit, sich gegen weitere Währungsverluste
zu wappnen, zumal die in den nächsten Wochen sichtbar werdende
konjunkturelle Verlangsamung im Euroraum der Stärke des Euros
kaum förderlich sein wird.
Als Absicherung für den Privatanleger eignen sich die vorhandenen
Mini-Shorts auf die Relation EUR/CHF am besten. Erstens bestehen
aufgrund der Open-end Struktur keine Laufzeitprobleme und zweitens befinden sich bei den vorhandenen Produkten die Stop Loss
Grenzen weit genug von der aktuellen Kursnotiz entfernt. Eine Barriereverletzung ist somit höchst unwahrscheinlich. So, wie es momentan aussieht, ist ein Kursrutsch bis in den Bereich 1.51 – 1.56 das
wahrscheinlichste Szenario. Mit Hilfe von EUCHA kann dieses Risiko elegant eliminiert werden. XXSEC (Finanzierungslevel: 1.7227:
Stop Loss Level 1.692) weist ähnliche Eigenschaften wie EUCHA
auf. Eine Entscheidung zwischen den beiden hängt in erster Linie
von den im Sekundärhandel gestellten Spreads ab. Für sehr vorsichtige Anleger ist EUCUB eine weitere Alternative (Finanzierungslevel:
1.80; Stop Loss Level 1.76).
Symbol: EUCHA
Valor: 3 338 602
Produktkategorie
Hebel-Produkte
Produkttyp
Short Mini-Futures
Basiswert
EUR/CHF – 1.5978
Emittent
ABN AMRO
Verfall
Open-end
Handelsplatz
Scoach
Briefkurs (28.2.08 – 17.30 Uhr)
CHF 12,48
Finanzierungslevel
CHF 1,72
Stop Loss Level
CHF 1,68
Hebel
13.0
Ratio
1:100
payoff Rating
* * * * *
Risikoklasse
hoch
Daten, Kurse, Termsheets
www.payoff.ch