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Die Gäste lehnen sich satt und genussmüde zurück, die Gastgeberin ist
in entspanntes Geplauder vertieft: Heute schwitzt sie nicht am Herd, sie
lässt kochen. „Private Cooking“ liegt im Trend: Essen gehen – aber zu
Hause bleiben. „Viele haben solch wunderschöne Häuser auf der Insel,
da kommt bei vielen zu Recht der Gedanke auf: Warum in ein
Restaurant gehen, wenn wir doch hier in so einem traumhaften Ambiente
speisen können!“, erklärt Caroline Fabian. Seit einem Jahr hat sich die
Münchnerin, die ihr Handwerk im Sternerestaurant „Königshof“ gelernt
und zweieinhalb Jahre bei Sternekoch Josef Sauerschell in Deià in
Küche und Service gearbeitet hat, mit der Firma „Private Cooking&Wine“
selbstständig gemacht. Wer nicht selbst kochen kann, mag oder sich mal
etwas Besonderes im Alltag oder für eine private Feier gönnen will, holt
sie in ihre Küche.
Ein Service, der bei Inselresidenten wie Urlaubern, die die Ferien lieber
im Liegestuhl als in Supermarkt und Küche verbringen wollen, scheinbar
gleichermaßen gut ankommt. Mal wird sie nur für einen Tag engagiert,
aber oft bekocht sie die Kunden auch drei Wochen lang vom Frühstück
über das Lunch-Paket bis zum Menü am Abend.
„Der Wunsch nach ganz individueller Dienstleistung ist so groß wie noch
nie. Und nach Rundumservice: Einkaufen, kochen, dekorieren,
Mallorca-Trend: Essen gehen, aber zu Hause
bleiben
Heutzutage lässt man kochen - vom Private-Cook
Andrea Rau | 16.07.2009
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servieren, aufräumen und spülen übernehme ich, die Kunden dagegen
können ganz gemütlich sitzen bleiben“, erzählt Marcus Kaspari, einst
Küchenchef der ehemaligen „Villa Hermosa“ in Felanitx, der seit wenigen
Monaten mit seiner Firma „Finca-Gourmet“ als Privatkoch seine Dienste
anbietet.
Viel gefragt sei etwa sein Kochservice auf der Yacht: „Unter Deck ist es
am Herd nunmal etwas enger, da ist es schön, wenn einem das
abgenommen wird. Erst neulich hab ich zwei Wochen auf einem Schiff
gekocht, das nach Monaco fuhr.“ Dabei werde nicht unbedingt Haute
Cuisine von ihm verlangt: „Oft buchen dich die Kunden auch, damit du
ihnen einen leckeren Salat und einen Hamburger zubereitest.“ 180 Euro
kostet sein Service die ersten fünf Stunden, plus Lebensmittelpauschale.
Fabians Dienste gehen nach Tagespauschale, Lebensmittel werden
anhand des Rechnungsbetrages beglichen. „Beim Private-Cooking ist
der eigentliche Luxus, den man bezahlen muss, der Zeitaufwand des
Kochs. Ob ich Hummer oder ein Salatbüfett zubereite, macht dabei gar
keinen so großen Unterschied.“
Diätpläne, Lebensmittelallergien und Sonderwünsche sind kein Problem.
„Da ich ohnehin nicht fertige Menüvorschläge mitbringe, sondern alles
abspreche, gehe ich ganz automatisch individuell auf jegliche
Vorstellungen ein“, erklärt Fabian.
Mindestens ebenso entscheidend wie fachliche Kompetenz, gibt sie zu
bedenken, sei bei den privaten Köchen aber die Sympathiefrage:
„Vertrauen spielt eine ganz wesentliche Rolle. Schließlich befindet man
sich in einem privaten Haushalt.“ Dass man ihr den Schlüssel zur Fünf-
Millionen-Villa unter die Türmatte lege, um auch bei Abwesenheit der
Besitzer schon mal loslegen zu können, sei keine Seltenheit. Stimmt die
Sympathie, komme es auch schon mal vor, dass sie von Stammkunden
nach Deutschland eingeflogen werde.
Auch Restaurantbesitzer scheinen erkannt zu haben, dass die
Nachfrage steigt: Seit Kurzem kann man auch die kreativen Menüs von
Jens Krumbiegel, Chef des „Jens“ in Camp de Mar, am heimischen
Esstisch genießen. Buchbar ist er für ein Dinner mit maximal 15
Personen, seine Partnerin kümmert sich um den perfekten Service.
Gedacht sind seine privaten Kochsessions für den besonderen Rahmen.
Auf den Restaurantpreis des Vier-Gang-Menüs (etwa 60 Euro) müssen
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Auf den Restaurantpreis des Vier-Gang-Menüs (etwa 60 Euro) müssen
die Gastgeber für Koch- und Servicekraft im Haus rund weitere 500 Euro
drauflegen. „Die Kochshows haben sicher deutlich dazu beigetragen,
das Essen daheim wieder populär ist“, erklärt sich Krumbiegel den
Trend. „Oft nutzen die Leute gleich die Gelegenheit, um sich ein paar
Tricks abzuschauen. Manche wollen sogar mitkochen.“
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