Zum Ausländer geboren? Demokratie und die Staatsbürgerschaftsvergabe nach dem Abstammungsprinzip
1. Zum Ausländer
geboren?
Demokratie und die
Staatsbürgerschaftsvergabe nach
dem Abstammungsprinzip
2. These
Die Staatsbürgerschaftsvergabe nach dem
Abstammungsprinzip steht in der
Migrationsgesellschaft im Gegensatz zu den
Grundprinzipien einer liberalen Demokratie
3. Grundprinzipien liberaler
Demokratien
• Freiheit
– Verhinderung von Machtmissbrauch
• Gleichheit
– Gerechtigkeit
• Volkssouveränität
– Herrschaft des Volkes über das Volk
4. Wer gehört zum Volk?
Alle WohnbürgerInnen?
Nur die StaatsbürgerInnen?
5. Migration
Nationalstaaten sind keine abgeschlossenen
Systeme
Die Anzahl der StaatsbürgerInnen deckt sich
nicht mehr mit der Anzahl der
WohnbürgerInnen
Abnahme der demokratischen Inklusion
7. Migration
Das Abstammungsprinzip erzeugt eine im
Inland geborene Bevölkerung mit fremder
Staatsangehörigkeit
Das Territorialprinzip stellt für die zweite
Generation die Deckungsgleichheit von
Wohn- und StaatsbürgerInnen wieder her
8. Österreich (Abstammungsprinzip) 2010
• Einwohner: 8,4 Mio.
• Davon mit fremder Staatsangehörigkeit:
900.000
Davon in Österreich geboren: 130.000
9. Österreich (Abstammungsprinzip)
2000-2010
Jährlich kamen über 11% der Neugeborenen als
Nicht-ÖsterreicherInnen zur Welt
2010: 15% = 12.000 Kinder
Zwischen 2000 und 2010 wurden über 100.000
Kinder als AusländerInnen in Österreich
geboren
10. Österreich (Abstammungsprinzip)
2000-2010
Zahl der Einbürgerungen ist gesunken
Jeweils ein Drittel der jährlich Eingebürgerten
war bereits in Österreich geboren worden
2003: 45.000 / davon waren 13.500 in Österreich
geboren worden.
2010: 6000 / davon waren 2000 bereits in Österreich
geboren worden.
13. Deutschland (Territorialprinzip)
2000-2010
• 800.000 Kinder von Eltern ohne deutscher
Staatsbürgerschaft
Die Hälfte erhielt aufgrund des
Territorialprinzips die deutsche
Staatsangehörigkeit
Die Anzahl der Einwohner mit ausländischer
Staatsbürgerschaft blieb relativ konstant