Nach zwei schwachen Konjunkturjahren hat sich Österreichs Online-Dating-Markt 2014 mit einem Wachtumssprung von 4% wieder berappelt. Erstmals gelang es den Betreibern von Datingplattformen, relevante Umsätze mit Smartphone-Nutzern zu erzielen. Ein Schwerpunkt im Branchenbericht von Singleboersen-Vergleich.at: Aus Online-Partnersuche wird Nonstop-Dating.
mehr Infos auf: http://www.singleboersen-vergleich.at/
2. DieBeschleunigungunsererKommunikationsprozesseprägt–getriebenvonSmartphone,
WhatsApp & Co. – auch das Verhalten der Singles beim Online-Dating: Geflirtet und nach
einem Partner gesucht wird heute überall und immerzu. Man erwartet vom Gegenüber
kürzere Antwortzeiten, und auch die Bereitschaft zu spontanen Treffen hat sich erhöht.
Um mit dieser Entwicklung mithalten zu können, haben die Singlebörsen-Anbieter den
Fokus darauf gelegt, ihre Apps technisch weiterzuentwickeln und ihr Angebot noch mehr
auf die mobile Nutzung zuzuschneiden.
DiesenundweitereaktuelleTrendsnehmenwirinder5.Ausgabeunserer
Analyse des österreichischen Online-Dating-Markts unter die Lupe.
1. Singles im Internet
Von den rund 8,5 Millionen Einwohnern Österreichs hatten im Jahres-
schnitt 2014 etwa 1,6 Millionen zumindest zeitweise den Status„Sing-
le“ inne [1], wobei der Begriff schwammig ist: Zählt z.B. eine 72-jährige
Alleinstehende noch dazu? In dieser Studie definieren wir als „Single“
Personen zwischen 18 und 65 Jahren, die nicht in einer festen Partner-
schaft leben [2]. Von den österreichischen Singles bewegen sich knapp
1,4 Millionen regelmäßig im Internet und bilden damit die Hauptziel-
gruppe der Branche. Schätzungen zufolge kommen zu diesen noch
einmal rund 25% Interessenten hinzu (insbesondere Männer), die
offiziell noch„in Beziehung lebend“ sind.
2. Anbieterlandschaft
Grundsätzlich lassen sich die Online-Dating-Angebote in 5 Bereiche
kategorisieren:
»» Klassische Kontaktanzeigen-Portale
Mainstream-Services für die eigenverantwortliche Suche, oft mit Chat,
mittleres Preissegment
Top-3: FriendScout24, Neu.at, Zoosk
»» Online-Partneragenturen
Vermittlung von Lebenspartnern auf Basis paarpsychologischer Matching-
verfahren, gehobenes Preissegment
Top-3: eDarling, ElitePartner, Parship
»» Social-Dating
überwiegend auf mobilen Geräten genutzte Flirtservices mit jungem
Publikum, unteres Preissegment (Freemium)
Top-3: Badoo, Lovoo, Tinder
»» Adult-Dating
Datingportale für erotische Kontakte (Casual-Dating, Seitensprünge,
Swinger, Fetisch)
Top-3: C-Date, Joyclub, Secret
»» Nischen-Singlebörsen
spezialisiert auf engere Zielgruppen wie Senioren, Alleinerziehende,
Mollige, Homosexuelle …
InÖsterreichgibteseinigeHundertdieserPortale,diemeistensindjedochkleineKontakt-
anzeigen-Seiten. Immerhin 20 Anbietern ist es in der Vergangenheit gelungen, über
100.000 Mitglieder zu gewinnen. Abgesehen von Love.at und Websingles.at wird die Szene
allerdings von ausländischen, vornehmlich deutschen Playern beherrscht.
Online-Partnersuche 2015: Dating „around the clock“
Stichwort „Mobile-Dating“
Die Trennung von Online-Dating und Mobile-Dating ist in
unseren Augen hinfällig. Die etablierten Online-Dating-
Player bieten heute selbstverständlich auch mobile Sei-
ten und eine ergänzende App, die meisten ehemaligen
„mobile-only“ unter den Datingservices haben mit einer
Webseite nachgezogen.
Der Kunde erwartet inzwischen, dass der Anbieter seiner
Wahl überall, nonstop und mit allen Medien erreichbar ist.
Wir fassen daher unter dem Begriff„Online-Dating“ beide
Spielarten zusammen.
Auch eine separate Berechnung des Umsatzes über mo-
bile Endgeräte ist wenig sinnvoll, da ein Großteil der Nut-
zer vom Erstkontakt bis zum Kauf zwischen„online“ und
„mobile“ hin- und herspringt:Weit über 50% aller Logins
erfolgen heute mobil, über 75% der Umsätze werden
aber aufgrund der Skepsis gegenüber mobilen Zahlungs-
methoden weiterhin am PC getätigt.
Der Online-Dating-Markt in Österreich 2014–2015 2
3. 3. ONLINE-DATING-USER: ZUWACHS DURCH „NEUGIERIGE“
Der Boom der Internet-Partnersuche begann in Österreich im
Jahre 2002. In diesem Jahr waren erstmalig mehr als 100.000
Single-Profile im Netz. Aktuell begeben sich monatlich rund
690.000 Österreicher online auf Partnersuche, etwa 20%
mehr als noch vor drei Jahren. Der Zuwachs an ‚Neu-Datern‘
wird besonders durch Social-Dating-Services wie lovoo und
Badoo erzielt. Ihnen ist es gelungen, ganz neue Zielgruppen wie
etwa die 18+Dater oder Singles mit Migrationshintergrund zu er-
schließen und darüber hinaus auch potenziell interessierte Sing-
les zu motivieren, die Flirt-App ohne ein klares Partnersuche-Ziel
einfach‚auszuprobieren‘.
Hinzu kommen monatlich weitere 380.000 Nutzer im Bereich
„Adult-Dating“sowie rund 40.000 Nutzer von Gay-Dating-Services.
4. UMSATZENTWICKLUNG: SINGULÄRE AKZENTE
Der Gesamtumsatz der Branche hatte sich nach wachstumsstarken Anfangsjahren
und einer etwas schwächeren Konjunktur ab 2011 zuletzt bei rund 17 Millionen Euro
pro Jahr eingependelt. Für 2014 ist ein Sprung auf 17,9 Millionen Euro zu verzeichnen.
Hintergrund:
» Die Singlebörsen-Anbieter haben in technischer und
verkaufspsychologischer Hinsicht Lernfortschritte bei
ihren mobilen Anwendungen gemacht. Auf diese
Weise ist es ihnen gelungen, erstmals auch nennens-
werte Umsätze über die„Smartphone-Singles“ zu ge-
nerieren, obgleich die Dater bei der mobilen Nutzung
eine deutlich geringere Zahlungsbereitschaft zeigen
als über PC und Notebook.
» Einzelne etablierte Player wie ParShiP oder lovoo haben
verstärkt in Marketingkampagnen investiert und damit
nicht nur den Werbedruck innerhalb der Branche an-
gekurbelt, sondern auch ein deutliches Umsatzplus vor
den Mitbewerbern aus der zweite reihe erzielt.
5. bRANCHENTRENDS 2014/2015
Auf dem deutschsprachigen Singlebörsenmarkt wurde 2014 und
2015Jahrkräftigverkauft,gekauftundfusioniert.GroßePlayerwie
FriendScout24 und neu.at haben ihren Mitgliederbestand bereits
verschmolzen. Auch ParShiP will sich mit elitePartner verheira-
ten; die Nummer 1 und 2 am Markt warten aktuell nur noch auf
grünes Licht vom Kartellamt. Die größere Auswahl an potenziel-
len Partnern ist positiv für die Singles, macht umgekehrt aber den
Portalen mittlerer Größenordnung das Leben schwer.
Der aktuell breit in den Medien diskutierte aShleyMadiSon-Hack,
von dem auch mehrere 10.000 Österreicher betroffen sind [3],
hat – soweit wir es absehen können – keinen besonderen Impact auf das Marktsegment
„Adult-Dating“. Das Vertrauen der Nutzer in Bezug auf Erfolgschancen und Datensicher-
heit scheint unbeeinträchtigt geblieben zu sein.
Der österreichische Online-Dating-Markt wird nach wie vor fest von den Etablierten
beherrscht: die hochpreisigen Qualitätsanbieter im Bereich der „seriösen“ Partnersuche,
für die v.a. Singles über 30 Jahre gerne zahlen. Die Big-5 der Branche c-date, edarling,
elitePartner, FriendScout24 und ParShiP erzielen zusammen über 60 % des Gesamtumsatzes.
Umsatz pro Einwohner in Euro
Marktanteil (Umsatz)
4,9%
33,4%
17,3%
19,1%
25,3%
4,3%
13,5%
12,5%
46,1%
23,6%
Social-Dating
Kontaktanzeigen
Partnervermittlungen
Adult-Dating
Nischenanbieter
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ElitePartner,
eDarling, Parship,
FriendScout24:
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Match.com > 50 Mio. ~300 Mio. Euro
Badoo > 130 Mio. ~100 Mio. Euro
Meetic > 40 Mio. 178 Mio. Euro
Parship > 10 Mio. ~40 Mio. Euro
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FriendScout24:
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Match.com > 50 Mio. ~300 Mio. Euro
Badoo > 130 Mio. ~100 Mio. Euro
Meetic > 40 Mio. 178 Mio. Euro
Parship > 10 Mio. ~40 Mio. Euro
Mitglieder Umsatz 2011
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Match.com > 50 Mio. ~300 Mio. Euro
Badoo > 130 Mio. ~100 Mio. Euro
Meetic > 40 Mio. 178 Mio. Euro
Parship > 10 Mio. ~40 Mio. Euro
Mitglieder Umsatz 2011
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36,6
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CH UK DK NO AT NL FR ESITDESE PT
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Marktanteil (monatl. Nutzer)
4,9%
33,4%
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4,3%
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23,6%
DEr ONLINE-DATING-MArKT IN ÖSTErrEICH 2014–2015 3
4. Ihr Anspechpartner:
Daniel Baltzer
metaflake AG
Bahnhofstr. 4
CH-9630Wattwil
Tel.: +41 (79) 551 00 52
Mail: gf@metaflake.net
WWW.SINGLEBOERSEN-VERGLEICH.AT
metaflake
ÜbER DIE STUDIE
Die vorliegende Studie„Der Online-Dating-Markt in Österreich 2014/2015“
ist Bestandteil einer jährlich aktualisierten Analysenreihe zum Online-
Dating im deutschsprachigen raum. Sie hat sich seit dem Jahr 2004 als
einzig seriöse Marktbetrachtung in der Branche etabliert. Die Zahlen ba-
sieren auf Marktforschungsergebnissen, Internet-Trafficanalysen und vor
allem den direkten Gesprächen mit dem Management der führenden
Anbieter.
ÜbER SINGLEbOERSEN-VERGLEICH.AT
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Mehr als 300.000 Singles aus Österreich fanden seit 2004 über dieses Portal
ihre Mitgliedschaften in geeigneten Singlebörsen. Empfehlungen, Interviews
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Das metaflake-Network mit Stammsitz in Köln sowie Büros in der Schweiz
und London beschäftigt 12 feste Mitarbeiter und unterhält Singlebörsen-
Vergleiche in mittlerweile 14 Ländern.
QUELLEN:
[1] „Lebensformen nach Alter im Jahresdurchschnitt 2014“, „Ehescheidungen
2014“, Statistik Austria 2015
[2] In Anlehnung an die groß angelegte „Single-Studie“ von ParShiP aus dem
Jahr 2005
[3] Die Analyse der aktuellen Mitgliederdatenbank ergibt für Österreich 79.312
aktive Profile, die Zahl wurde bereits um die Anzahl der Fakes bereinigt –
Metaflake September 2015
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