SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 10
Downloaden Sie, um offline zu lesen
Ein Stadtmuseum für Stuttgart
im Wilhelmspalais
Die Stadt im Museum …


Stuttgart ist facettenreich: reich an Wein und Mineralwasser, Industriestandort mit Weltkonzer-
nen, die in Hinterhofwerkstätten entstanden, Architektenhochburg, historisches Zentrum von
Pietismus, Liberalität und einer kulturellen Avantgarde. Und seit jüngster Zeit weltbekannt
durch eine neue Protestkultur.
Wie wurde aus Stuttgart, was es heute ist? Und wie könnte die Zukunft der Stadt aussehen?
Antworten auf diese und viele andere Fragen zu Stuttgart wird es bald an einem Ort geben,
der in Stuttgart selbst Geschichte geschrieben hat: dem Wilhelmspalais. Hier wird, nach dem
Umzug der Stadtbücherei, das Stadtmuseum entstehen, in dem nicht nur die Geschichte der
Stadt erzählt wird. Das Stadtmuseum will auch ein Forum für den Diskurs über die Gegenwart
und Zukunft der Stadt bieten.
Was gibt es zu entdecken? Die ständige Ausstellung beleuchtet die Gegenwart und Geschich-
te der Stadt. Sonderausstellungen bieten wechselnde Themen und neue Perspektiven. Den
Kindern und Jugendlichen gehört die Zukunft der Stadt – das „Stadtlabor“ lädt alle Stuttgarter
Nachwuchsplaner ein, ihren Blick nach vorn zu richten. Auch ein Café und ein Shop, Veran-
staltungsflächen, Seminarräume und eine Bibliothek zur Stadtgeschichte gehören zum Ange-
bot.




Der Entwurf der Stuttgarter Architekten Lederer – Ragnarsdóttir – Oei für das Stadtmuseum

(alle Visualisierungen © Arge Lederer, Ragnarsdóttir, Oei und Jangled Nerves / Renderstüble)




Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011                                            S. 2
… und das Museum in der Stadt
Mit dem Umbau des Wilhelmspalais in ein Stadtmuseum wird das Gebäude wieder in das his-
torische und städtebauliche Umfeld eingebunden. Der Entwurf des Stuttgarter Planungsteams
Lederer, Ragnarsdóttir, Oei (Architektur) und Jangled Nerves (Ausstellungsgestaltung) nimmt
den ursprünglichen Stadtgrundriss mit der Planie als zentraler Achse auf und rückt das Wil-
helmspalais wieder in das Stadtgefüge. Kunstmuseum und Stadtmuseum werden über diese
Sichtachse verbunden, die im Wilhelmspalais selbst fortgesetzt wird.
Zur Konrad-Adenauer-Straße hin erschließt eine große Treppenanlage das Gebäude, zur Ur-
banstrasse sind ein Museumsgarten und eine weitere Freitreppe geplant.
Offen, hell und großzügig, so empfängt das Foyer im neu gestalteten Innenraum des Wil-
helmspalais die Besucher. Fließende Raumübergänge und spannende Blickachsen sind ein
Kennzeichen des Entwurfs, der in einem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb ausge-
wählt wurde.




Das Foyer des neuen Stadtmuseums


Das Wilhelmspalais: Palais – Ehrenmal – Ruine – Bibliothek – Museum
Das Wilhelmspalais ist ein wichtiger Schauplatz der Stuttgarter Geschichte im 19. und 20.
Jahrhundert: 1840 erbaut als Wohnsitz der württembergischen Prinzessinnen Marie und So-
phie diente es später König Wilhelm II. bis 1918 als Residenz. Unter dem nationalsozialisti-
schen Regime wurde das Palais zum „Ehrenmal der Leistungen der Deutschen im Ausland“
und 1944 bis auf die Außenmauern zerstört. Bevor es 1965 als Bücherei neu eröffnet wurde,
war es – wie viele Gebäude in der Stadt – eine Ruine. Der Wiederaufbau als Bücherei durch
Wilhelm Tiedje und Herta-Maria Witzemann organisierte das Gebäude völlig neu. Mit dem
Umbau in ein Museum wird ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Palais aufgeschlagen.




Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011                                    S. 3
Die ständige Ausstellung
Was zeichnet Stuttgart aus? Die besondere Lage im Talkessels? Das Nebeneinander von
Grün und Grau – von Weinbergen und Wald, Beton und Bundesstraßen? Die Unterschiede der
ländlich geprägten Filderorte, des industrialisierten Neckartals und der urbanen Innenstadt?
Im Zentrum der Ausstellung zeigt ein dreidimensionales Modell die Vielfalt der Stadt auf einen
Blick. Hier können die Besucherinnen und Besucher ihr eigenes Stuttgart – Straße, Haus, die
täglichen Wege – wiederfinden. Oder bisher unbekannte Stadtbezirke neu entdecken. Das
Stadtmodell veranschaulicht die besondere Topographie der Stadt und bietet zugleich eine
Einführung in die Geschichte der Stadt von den Anfängen des römischen Kastells im heutigen
Bad Cannstatt über den Stutengarten bis zur großstädtischen Gegenwart.
Am Modell der heutigen Stadt werden durch Projektionstechnik historische Entwicklungen e-
benso wie zukünftige Planungen sichtbar gemacht. Aber auch „Unsichtbares“ kann gezeigt
werden: das Stadtklima und die Kaltluftströme, Verkehrswege und Vernetzung im Untergrund
oder der überbaute Nesenbach.




  Das Stadtmodell in der ständigen Ausstellung




Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011                                      S. 4
Die ständige Ausstellung rund um das Modell erzählt die Geschichte der Stadt seit dem aus-
gehenden 18. Jahrhundert bis heute. Was waren wichtige Impulse für die Entwicklung der
Stadt? Welche technischen und gesellschaftlichen Ideen wurden in Stuttgart entwickelt und
prägen die Stadt noch heute? Stuttgarts Geschichte ist durch besondere Dynamiken geprägt.
Als herzogliche und später königliche Residenzstadt war sie nie wirklich reich, sie war weder
Handelszentrum wie die benachbarten freien Reichstädte noch militärisch geprägt. Die Indust-
rialisierung und das damit verbundene Wachstum der Stadt gelangen erst spät. Die ungünsti-
ge Verkehrslage, mangelnde Wasserkraft und fehlende Rohstoffe wurden durch Fleiß und
Erfindergeist ersetzt. Über Zündkerze und Benzinmotor hinaus erzählt die Ausstellung die Ge-
schichte Stuttgarts als Industriestadt, als soziales Labor, als Experimentierfeld für Architektur
und als international geprägte Stadt.



Stadtgeschichte = Migrationsgeschichte
Das Stadtmuseum will die Migrationsgeschichte der Stadt als einen integrierten Teil der Stadt-
geschichte erzählen. Stuttgart wurde – ebenso wie andere Städte – schon früh durch Aus- und
Einwanderung geprägt, besonders jedoch durch die Einwanderung in der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts. Die Stadtgeschichte des 20. Jahrhunderts soll mit Blick auf die Vielfalt der
Stadt erzählt werden.
Mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung und im Verbund mit anderen Stadtmuseen wird
dazu die Webseite www.migationsgeschichte.de entwickelt.




Die Ausstellung „Liebe auf den zweiten Blick“ anlässlich 50 Jahre Anwerbeabkommen mit
Griechenland und Spanien. Rathaus Stuttgart, 2010




Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011                                         S. 5
Themen der Stadt – Sonderausstellungen
Sonderausstellungen ergänzen und vertiefen die ständige Ausstellung. Drei Schwerpunkte
sollen dabei das Programm bestimmen:
    „Fragen an Stuttgart“ thematisieren besondere Aspekte oder Ereignisse der Stuttgarter
    Stadtgeschichte
    „Architektur & Stadt“ setzt einen Fokus auf die für Stuttgart prägenden Themen Stadtpla-
    nung, Urbanität, Architektur und Gestaltung
    Sonderausstellungen für Kinder und Jugendliche bieten einen spielerischen Zugang zu
    Themen der Stadt und darüber hinaus.
Im Foyer gibt es zusätzlich die Möglichkeit häufig wechselnde, kleine Sonderausstellungen zu
aktuellen Anlässen, runden Geburtstagen oder Jahrestagen zu zeigen.


Das Stadtlabor – junge Ideen für Stuttgart
Stuttgart ist eine Stadt der Architekten und Stadtplanung ist ein zentrales Thema der Stadt. Im
„Stadtlabor“ lernen junge Stuttgarterinnen und Stuttgarter Grundlagen von Architektur und
Stadtplanung kennen – und können ihre Stadt der Zukunft planen. Dabei geht es mit Stuttgarts
Partnerstädten auch über den Kesselrand hinaus: Megacities, Globalisierung und unterschied-
lichste Bautraditionen sind am Beispiel von Kairo, Mumbai oder Samara Themen des „Stadtla-
bors“.
Kinder und Jugendliche müssen nicht bis zur Eröffnung des Stadtmuseums im Wilhelmspalais
warten. Bereits 2011 wird das „Stadtlabor“ temporär in der Kriegsbergstrasse 30 eröffnet und
bietet Seminare, Workshops und Exkursionen in und über die Stadt.
Gemeinsam mit Partnern wie der Jugendhausgesellschaft, dem Stadtjugendring, dem Jugend-
rat und der Architektenkammer sollen konkrete Planungen in der Stadt von Kindern und Ju-
gendlichen begleitet werden können.




 Wie funktioniert eine Hängebrücke? Junge Besucher in der „Architektur-Werk-Stadt Stutt-
gart“, Jugendhaus Café Ratz, Untertürkheim 2009




Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011                                       S. 6
„Stadtmuseum unterwegs“
Für Schulklassen macht das Stadtmuseum bereits jetzt Angebote. Schon seit Anfang 2010 ist
das „Stadtmuseum unterwegs“ und bietet Grundschulen und der Sekundarstufe I Materialien,
mit denen sie die Stadt und ihre Geschichte erkunden können. Die Aktivitäten und Projekte
wurden gemeinsam mit verschiedenen Stuttgarter Schulen und mit Blick auf die Bildungspläne
entwickelt. Materialien für die Sekundarstufe II und berufsbildende Schulen folgen.




Das Stadtmuseum unterwegs: Rucksäcke und Kuriertaschen mit umfangreichen Materialien




Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011                                  S. 7
Stadtmuseum Stuttgart – Zahlen und Fakten


Öffentliche Flächen
Ständige Ausstellung                                                       900 m²
„StadtLabor“ für Kinder und Jugendliche                                    450 m²
Sonderausstellungsfläche                                                   450 m²
Service: Foyer, Vortragssaal, Café, Shop, Bibliothek                       700 m²


Zeitplan
Grundsatzbeschluss zum Stadtmuseum im Gemeinderat                         Dezember 2007
Verabschiedung der Grundkonzeption im Gemeinderat                         Oktober 2008
Entscheidung des europaweiten Wettbewerbs für Architekten
und Ausstellungsgestalter                                                 Februar 2010
Ausarbeitung der Konzeption und gestalterische Umsetzung                  2010 – 2012
Umbau                                                                     derzeit geplant ab 2013
Fertigstellung und Eröffnung                                              derzeit geplant für 2015


Baukosten
Die Kosten für den Umbau und die Einrichtung des Museums sind aktuell mit rund 30 Mio. €
veranschlagt. Das Projekt erhält Fördermittel des Landes.


Planung
Konzeption                           Planungsstab Stadtmuseum
Architektur                          Lederer, Ragnarsdóttir, Oei Architekten, Stuttgart
                                     www.lederer-ragnarsdottir-oei.de
Ausstellungsgestaltung               Jangled Nerves, Stuttgart
                                     www.janglednerves.com
Der Beirat Stadtmuseum, ein beratendes Gremium des Stuttgarter Gemeinderats, begleitet
das Projekt.


Kontakt und Ansprechpartner
Landeshauptstadt Stuttgart, Kulturamt – Planungsstab Stadtmuseum
Eberhardstraße 61 (Tagblatt-Turm), 70173 Stuttgart
Leitung: Dr. Anja Dauschek

Telefon: 0711/ 216-6191
Telefax: 0711/ 216-2541
poststelle.stadtmuseum@stuttgart.de
www.stadtmuseum-stuttgart.de



Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011                                                  S. 8
Leitbild für das Stadtmuseum Stuttgart
Städte sind in ständigem Wandel: Kreativität, Innovation und Migration zeichnen sie heute als
Motor gesellschaftlicher Entwicklung aus. Stuttgart erlebte in seiner jüngeren Geschichte ein
ungebrochenes wirtschaftliches Wachstum, eine grundlegende Neugestaltung nach dem Zwei-
ten Weltkrieg und die Entwicklung zu einer international geprägten Gesellschaft. Mit „Stuttgart
21“ und der Fortsetzung der Innenstadtmodernisierung wird sich die Stadt weiter verändern.
Dies sind Ausgangspunkte für die Arbeit des Stadtmuseums.
Eine Annäherung an Gegenwart, Geschichte und Zukunft
Das Stadtmuseum will die Stuttgarterinnen und Stuttgarter und ihre Gäste neugierig machen
auf die Stadt, es will sie mit Stadtgeschichten überraschen, unterhalten und provozieren. Aktu-
elle Themen und Fragestellungen dienen als Ausgangspunkt für die Präsentation der Stadt
und ihrer Bewohner. Die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen städtischen Identität ist
ebenso ein Ziel des Museums wie die Stärkung der Identifikation mit der Stadt.
Stuttgart war und ist eine Stadt, die sich auf die Zukunft ausrichtet. Das Stadtmuseum steht in
dieser Tradition und lädt die Stuttgarterinnen und Stuttgarter ein, die Entwicklung der Stadt
kennen zu lernen, um ihre Gegenwart perspektivenreicher zu beurteilen und ihre Zukunft in-
formierter gestalten zu können. Das Stadtmuseum ist ein kulturelles Gedächtnis der Stadt,
dessen besondere Aufgabe es ist, materielle und immaterielle Kulturgüter zu sammeln, zu be-
wahren, zu erforschen, in Ausstellungen zu präsentieren und zu vermitteln.
Die Ausstellungen und Veranstaltungen des Stadtmuseums verstehen sich als Annäherung an
das Phänomen „Stuttgart“ und die damit verbundenen individuellen Geschichten der Stuttgar-
terinnen und Stuttgarter. Die Innovationskraft der Stadt und ihrer Bewohner, die sich in techni-
schen, aber ebenso in sozialen und kulturellen Entwicklungen zeigt, ist dabei ein Leitmotiv.
Menschen im Mittelpunkt
Das Stadtmuseum stellt die Menschen – als Besucher ebenso wie als Akteure in Vergangen-
heit und Gegenwart – in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Die Lebenserfahrungen von Stuttgarte-
rinnen und Stuttgartern und ihre vielfältigen Geschichten stehen im Zentrum des Museums.
Das Museum ist sich bei der Wahl seiner Themen und Präsentationen seines pluralistischen
Publikums bewusst, denn es will als kommunale Einrichtung eine möglichst breite Öffentlich-
keit ansprechen. Kinder und Jugendliche mit verschiedenen sozialen und kulturellen Hinter-
gründen sind eine besonders wichtige Zielgruppe des Museums. Das Stadtmuseum Stuttgart
hat einen Kultur- und Bildungsauftrag, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums
als gesellschaftlichen Grundwert und als Beitrag zur sozialen Qualität der Stadt verstehen.
Besucherorientierung ist ein Grundsatz des Stadtmuseums: Inhalte werden lebendig präsen-
tiert, komplexe Zusammenhänge verständlich erklärt. Besondere Vorkenntnisse sind für das
Verständnis und Erleben der Ausstellungen nicht nötig. Alle Ausstellungen und Aktivitäten
werden im Zusammenspiel von Wissenschaft und Pädagogik entwickelt.
Die Besucherinnen und Besucher des Stadtmuseums sollen sich willkommen und wohl fühlen.
Das Stadtmuseum ist ein öffentlicher städtischer Raum – Besucherservice und Besuchskom-
fort sind ein integraler Bestandteil der Konzeption. Barrierefreiheit ist ein Gebot.




Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011                                        S. 9
Über Grenzen hinweg
Stuttgart ist eine internationale Stadt und das Stadtmuseum lädt zur Entdeckung des Bekann-
ten und Unbekannten ein. Dabei gilt: Was die eine kennt, ist dem anderen unbekannt. Das
Stadtmuseum will seinem Publikum einen transkulturellen Blick ermöglichen – über die Gren-
zen von Generationen, Nationalitäten und Stadtteilen hinweg; ein Blick auf das, was entstehen
kann, wenn Menschen mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen zusammenkommen. Im Fo-
kus steht, was alle verbindet: Stuttgart als Stadt, als Wohnort, als Heimat.
Durchlässigkeit als Prinzip
Die Stadt ist Gegenstand des Museums und das Museum ist Teil der Stadt. Das Stadtmuseum
geht mit seinen Angeboten in den Stadtraum und sucht aktiv die Kooperation mit unterschied-
lichen Partnern in Stuttgart. Das Stadtmuseum will das vielfältige kulturelle Angebot in der
Stadt sinnvoll ergänzen. Dies gilt insbesondere für die Zusammenarbeit mit den Geschichts-
und Heimatinitiativen in den einzelnen Stadtteilen.
Flexibilität als Konstante
Das Museum will mit seinen Angeboten so flexibel wie möglich auf aktuelle Entwicklungen in
der Stadt reagieren können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums sind offen für
neue Entwicklungen, und die Einrichtung ermöglicht eine wandlungsfähige Präsentation.
Grundlagen der Museumsarbeit
Das Stadtmuseum Stuttgart entwickelt seine Planung und den zukünftigen Betrieb im Rahmen
eines Qualitätsmanagementsystems, das auf den Richtlinien und Werten der nationalen und
internationalen Fachverbände Deutscher Museumsbund (DMB) und International Council of
Museums (ICOM) basiert.




Der neue Museumsgarten mit Außenfläche für das Stadtlabor




Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011                                     S. 10

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch (17)

Pressevorschau_Dezember.pdf
Pressevorschau_Dezember.pdfPressevorschau_Dezember.pdf
Pressevorschau_Dezember.pdf
 
Sport macht fit!
Sport macht fit!Sport macht fit!
Sport macht fit!
 
Pressemeldung_Generator Hostels.pdf
Pressemeldung_Generator Hostels.pdfPressemeldung_Generator Hostels.pdf
Pressemeldung_Generator Hostels.pdf
 
pi920.pdf
pi920.pdfpi920.pdf
pi920.pdf
 
Architetkurbuero_Murgel Grundrisse.pdf
Architetkurbuero_Murgel Grundrisse.pdfArchitetkurbuero_Murgel Grundrisse.pdf
Architetkurbuero_Murgel Grundrisse.pdf
 
Online personalauswahl
Online personalauswahlOnline personalauswahl
Online personalauswahl
 
Presseinformationen - Lady Macbeth.pdf
Presseinformationen - Lady Macbeth.pdfPresseinformationen - Lady Macbeth.pdf
Presseinformationen - Lady Macbeth.pdf
 
Kundenkommunikation 3.0
Kundenkommunikation 3.0Kundenkommunikation 3.0
Kundenkommunikation 3.0
 
Pessoasfamosasberhmteleutefamouspeople
PessoasfamosasberhmteleutefamouspeoplePessoasfamosasberhmteleutefamouspeople
Pessoasfamosasberhmteleutefamouspeople
 
Wortersatzzeichen und Schrägstrich
Wortersatzzeichen und SchrägstrichWortersatzzeichen und Schrägstrich
Wortersatzzeichen und Schrägstrich
 
amr_AA-631-Karlsruhe-Rastatt_201212.xls.pdf
amr_AA-631-Karlsruhe-Rastatt_201212.xls.pdfamr_AA-631-Karlsruhe-Rastatt_201212.xls.pdf
amr_AA-631-Karlsruhe-Rastatt_201212.xls.pdf
 
Sennheiser MKH 416 P48U-3 Short gun Microphone/phantom 48V
Sennheiser MKH 416 P48U-3 Short gun Microphone/phantom 48VSennheiser MKH 416 P48U-3 Short gun Microphone/phantom 48V
Sennheiser MKH 416 P48U-3 Short gun Microphone/phantom 48V
 
Usability intern oder extern testen (WUD 2010)
Usability intern oder extern testen (WUD 2010)Usability intern oder extern testen (WUD 2010)
Usability intern oder extern testen (WUD 2010)
 
HI Sport und Fußpflege.pdf
HI Sport und Fußpflege.pdfHI Sport und Fußpflege.pdf
HI Sport und Fußpflege.pdf
 
2012_BPK_Rede.pdf
2012_BPK_Rede.pdf2012_BPK_Rede.pdf
2012_BPK_Rede.pdf
 
Schnäppchenurlaub Hurghada Ägypten
Schnäppchenurlaub Hurghada ÄgyptenSchnäppchenurlaub Hurghada Ägypten
Schnäppchenurlaub Hurghada Ägypten
 
Service Automatisierung
Service AutomatisierungService Automatisierung
Service Automatisierung
 

Ähnlich wie Konzept april 2011

Präsentation MuseumsQuartier Wien MICEboard 2014
Präsentation MuseumsQuartier Wien MICEboard 2014Präsentation MuseumsQuartier Wien MICEboard 2014
Präsentation MuseumsQuartier Wien MICEboard 2014MICEboard
 
MuseumsQuartier Wien - MICE by melody Presentation 2016
MuseumsQuartier Wien - MICE by melody Presentation 2016MuseumsQuartier Wien - MICE by melody Presentation 2016
MuseumsQuartier Wien - MICE by melody Presentation 2016MICEboard
 
Heraus aus dem Elfenbeinturm!
Heraus aus dem Elfenbeinturm!Heraus aus dem Elfenbeinturm!
Heraus aus dem Elfenbeinturm!Joachim Kemper
 
SAVVY Contemporary_Press Review
SAVVY Contemporary_Press ReviewSAVVY Contemporary_Press Review
SAVVY Contemporary_Press Reviewsavvycontemporary
 
Kulturreise 2009
Kulturreise 2009Kulturreise 2009
Kulturreise 2009ramsi24
 
Landeshauptstadt Baden Württemberg: Stuttgart - Wirtschaftsmotor
Landeshauptstadt Baden Württemberg: Stuttgart - WirtschaftsmotorLandeshauptstadt Baden Württemberg: Stuttgart - Wirtschaftsmotor
Landeshauptstadt Baden Württemberg: Stuttgart - Wirtschaftsmotorolik88
 
Petition koeln3
Petition koeln3Petition koeln3
Petition koeln3siwiarchiv
 
Programa cultural español en Alemania
Programa cultural español en AlemaniaPrograma cultural español en Alemania
Programa cultural español en AlemaniaCext
 
Die neue Eichplatzbroschüre der Stadt Jena
Die neue Eichplatzbroschüre der Stadt JenaDie neue Eichplatzbroschüre der Stadt Jena
Die neue Eichplatzbroschüre der Stadt JenaJenapolis
 

Ähnlich wie Konzept april 2011 (20)

de_liege_2016
de_liege_2016de_liege_2016
de_liege_2016
 
1 proekt yevropa-na_sh_dim
1 proekt yevropa-na_sh_dim1 proekt yevropa-na_sh_dim
1 proekt yevropa-na_sh_dim
 
Präsentation MuseumsQuartier Wien MICEboard 2014
Präsentation MuseumsQuartier Wien MICEboard 2014Präsentation MuseumsQuartier Wien MICEboard 2014
Präsentation MuseumsQuartier Wien MICEboard 2014
 
MuseumsQuartier Wien - MICE by melody Presentation 2016
MuseumsQuartier Wien - MICE by melody Presentation 2016MuseumsQuartier Wien - MICE by melody Presentation 2016
MuseumsQuartier Wien - MICE by melody Presentation 2016
 
Heraus aus dem Elfenbeinturm!
Heraus aus dem Elfenbeinturm!Heraus aus dem Elfenbeinturm!
Heraus aus dem Elfenbeinturm!
 
SAVVY Contemporary_Press Review
SAVVY Contemporary_Press ReviewSAVVY Contemporary_Press Review
SAVVY Contemporary_Press Review
 
Zentrifuge Präsentation
Zentrifuge PräsentationZentrifuge Präsentation
Zentrifuge Präsentation
 
Archive am Oberrhein werden digital
Archive am Oberrhein werden digitalArchive am Oberrhein werden digital
Archive am Oberrhein werden digital
 
Schaufenster zur Stadtgeschichte 1/2011
Schaufenster zur Stadtgeschichte 1/2011Schaufenster zur Stadtgeschichte 1/2011
Schaufenster zur Stadtgeschichte 1/2011
 
Kulturreise 2009
Kulturreise 2009Kulturreise 2009
Kulturreise 2009
 
Landeshauptstadt Baden Württemberg: Stuttgart - Wirtschaftsmotor
Landeshauptstadt Baden Württemberg: Stuttgart - WirtschaftsmotorLandeshauptstadt Baden Württemberg: Stuttgart - Wirtschaftsmotor
Landeshauptstadt Baden Württemberg: Stuttgart - Wirtschaftsmotor
 
PM Weltkunst in den Thüringer Städten.pdf
PM Weltkunst in den Thüringer Städten.pdfPM Weltkunst in den Thüringer Städten.pdf
PM Weltkunst in den Thüringer Städten.pdf
 
Petition koeln3
Petition koeln3Petition koeln3
Petition koeln3
 
Programa cultural español en Alemania
Programa cultural español en AlemaniaPrograma cultural español en Alemania
Programa cultural español en Alemania
 
Die neue Eichplatzbroschüre der Stadt Jena
Die neue Eichplatzbroschüre der Stadt JenaDie neue Eichplatzbroschüre der Stadt Jena
Die neue Eichplatzbroschüre der Stadt Jena
 
Das museum
Das museumDas museum
Das museum
 
Pressetext_Museum Brandhorst.pdf
Pressetext_Museum Brandhorst.pdfPressetext_Museum Brandhorst.pdf
Pressetext_Museum Brandhorst.pdf
 
Agent CS - Antwerpen
Agent CS - AntwerpenAgent CS - Antwerpen
Agent CS - Antwerpen
 
039 PM art Karlsruhe Preis_.pdf
039 PM art Karlsruhe Preis_.pdf039 PM art Karlsruhe Preis_.pdf
039 PM art Karlsruhe Preis_.pdf
 
Fachtagung Augsburg 11.10.2013
Fachtagung Augsburg 11.10.2013Fachtagung Augsburg 11.10.2013
Fachtagung Augsburg 11.10.2013
 

Konzept april 2011

  • 1. Ein Stadtmuseum für Stuttgart im Wilhelmspalais
  • 2. Die Stadt im Museum … Stuttgart ist facettenreich: reich an Wein und Mineralwasser, Industriestandort mit Weltkonzer- nen, die in Hinterhofwerkstätten entstanden, Architektenhochburg, historisches Zentrum von Pietismus, Liberalität und einer kulturellen Avantgarde. Und seit jüngster Zeit weltbekannt durch eine neue Protestkultur. Wie wurde aus Stuttgart, was es heute ist? Und wie könnte die Zukunft der Stadt aussehen? Antworten auf diese und viele andere Fragen zu Stuttgart wird es bald an einem Ort geben, der in Stuttgart selbst Geschichte geschrieben hat: dem Wilhelmspalais. Hier wird, nach dem Umzug der Stadtbücherei, das Stadtmuseum entstehen, in dem nicht nur die Geschichte der Stadt erzählt wird. Das Stadtmuseum will auch ein Forum für den Diskurs über die Gegenwart und Zukunft der Stadt bieten. Was gibt es zu entdecken? Die ständige Ausstellung beleuchtet die Gegenwart und Geschich- te der Stadt. Sonderausstellungen bieten wechselnde Themen und neue Perspektiven. Den Kindern und Jugendlichen gehört die Zukunft der Stadt – das „Stadtlabor“ lädt alle Stuttgarter Nachwuchsplaner ein, ihren Blick nach vorn zu richten. Auch ein Café und ein Shop, Veran- staltungsflächen, Seminarräume und eine Bibliothek zur Stadtgeschichte gehören zum Ange- bot. Der Entwurf der Stuttgarter Architekten Lederer – Ragnarsdóttir – Oei für das Stadtmuseum (alle Visualisierungen © Arge Lederer, Ragnarsdóttir, Oei und Jangled Nerves / Renderstüble) Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011 S. 2
  • 3. … und das Museum in der Stadt Mit dem Umbau des Wilhelmspalais in ein Stadtmuseum wird das Gebäude wieder in das his- torische und städtebauliche Umfeld eingebunden. Der Entwurf des Stuttgarter Planungsteams Lederer, Ragnarsdóttir, Oei (Architektur) und Jangled Nerves (Ausstellungsgestaltung) nimmt den ursprünglichen Stadtgrundriss mit der Planie als zentraler Achse auf und rückt das Wil- helmspalais wieder in das Stadtgefüge. Kunstmuseum und Stadtmuseum werden über diese Sichtachse verbunden, die im Wilhelmspalais selbst fortgesetzt wird. Zur Konrad-Adenauer-Straße hin erschließt eine große Treppenanlage das Gebäude, zur Ur- banstrasse sind ein Museumsgarten und eine weitere Freitreppe geplant. Offen, hell und großzügig, so empfängt das Foyer im neu gestalteten Innenraum des Wil- helmspalais die Besucher. Fließende Raumübergänge und spannende Blickachsen sind ein Kennzeichen des Entwurfs, der in einem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb ausge- wählt wurde. Das Foyer des neuen Stadtmuseums Das Wilhelmspalais: Palais – Ehrenmal – Ruine – Bibliothek – Museum Das Wilhelmspalais ist ein wichtiger Schauplatz der Stuttgarter Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert: 1840 erbaut als Wohnsitz der württembergischen Prinzessinnen Marie und So- phie diente es später König Wilhelm II. bis 1918 als Residenz. Unter dem nationalsozialisti- schen Regime wurde das Palais zum „Ehrenmal der Leistungen der Deutschen im Ausland“ und 1944 bis auf die Außenmauern zerstört. Bevor es 1965 als Bücherei neu eröffnet wurde, war es – wie viele Gebäude in der Stadt – eine Ruine. Der Wiederaufbau als Bücherei durch Wilhelm Tiedje und Herta-Maria Witzemann organisierte das Gebäude völlig neu. Mit dem Umbau in ein Museum wird ein weiteres Kapitel in der Geschichte des Palais aufgeschlagen. Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011 S. 3
  • 4. Die ständige Ausstellung Was zeichnet Stuttgart aus? Die besondere Lage im Talkessels? Das Nebeneinander von Grün und Grau – von Weinbergen und Wald, Beton und Bundesstraßen? Die Unterschiede der ländlich geprägten Filderorte, des industrialisierten Neckartals und der urbanen Innenstadt? Im Zentrum der Ausstellung zeigt ein dreidimensionales Modell die Vielfalt der Stadt auf einen Blick. Hier können die Besucherinnen und Besucher ihr eigenes Stuttgart – Straße, Haus, die täglichen Wege – wiederfinden. Oder bisher unbekannte Stadtbezirke neu entdecken. Das Stadtmodell veranschaulicht die besondere Topographie der Stadt und bietet zugleich eine Einführung in die Geschichte der Stadt von den Anfängen des römischen Kastells im heutigen Bad Cannstatt über den Stutengarten bis zur großstädtischen Gegenwart. Am Modell der heutigen Stadt werden durch Projektionstechnik historische Entwicklungen e- benso wie zukünftige Planungen sichtbar gemacht. Aber auch „Unsichtbares“ kann gezeigt werden: das Stadtklima und die Kaltluftströme, Verkehrswege und Vernetzung im Untergrund oder der überbaute Nesenbach. Das Stadtmodell in der ständigen Ausstellung Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011 S. 4
  • 5. Die ständige Ausstellung rund um das Modell erzählt die Geschichte der Stadt seit dem aus- gehenden 18. Jahrhundert bis heute. Was waren wichtige Impulse für die Entwicklung der Stadt? Welche technischen und gesellschaftlichen Ideen wurden in Stuttgart entwickelt und prägen die Stadt noch heute? Stuttgarts Geschichte ist durch besondere Dynamiken geprägt. Als herzogliche und später königliche Residenzstadt war sie nie wirklich reich, sie war weder Handelszentrum wie die benachbarten freien Reichstädte noch militärisch geprägt. Die Indust- rialisierung und das damit verbundene Wachstum der Stadt gelangen erst spät. Die ungünsti- ge Verkehrslage, mangelnde Wasserkraft und fehlende Rohstoffe wurden durch Fleiß und Erfindergeist ersetzt. Über Zündkerze und Benzinmotor hinaus erzählt die Ausstellung die Ge- schichte Stuttgarts als Industriestadt, als soziales Labor, als Experimentierfeld für Architektur und als international geprägte Stadt. Stadtgeschichte = Migrationsgeschichte Das Stadtmuseum will die Migrationsgeschichte der Stadt als einen integrierten Teil der Stadt- geschichte erzählen. Stuttgart wurde – ebenso wie andere Städte – schon früh durch Aus- und Einwanderung geprägt, besonders jedoch durch die Einwanderung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die Stadtgeschichte des 20. Jahrhunderts soll mit Blick auf die Vielfalt der Stadt erzählt werden. Mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung und im Verbund mit anderen Stadtmuseen wird dazu die Webseite www.migationsgeschichte.de entwickelt. Die Ausstellung „Liebe auf den zweiten Blick“ anlässlich 50 Jahre Anwerbeabkommen mit Griechenland und Spanien. Rathaus Stuttgart, 2010 Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011 S. 5
  • 6. Themen der Stadt – Sonderausstellungen Sonderausstellungen ergänzen und vertiefen die ständige Ausstellung. Drei Schwerpunkte sollen dabei das Programm bestimmen: „Fragen an Stuttgart“ thematisieren besondere Aspekte oder Ereignisse der Stuttgarter Stadtgeschichte „Architektur & Stadt“ setzt einen Fokus auf die für Stuttgart prägenden Themen Stadtpla- nung, Urbanität, Architektur und Gestaltung Sonderausstellungen für Kinder und Jugendliche bieten einen spielerischen Zugang zu Themen der Stadt und darüber hinaus. Im Foyer gibt es zusätzlich die Möglichkeit häufig wechselnde, kleine Sonderausstellungen zu aktuellen Anlässen, runden Geburtstagen oder Jahrestagen zu zeigen. Das Stadtlabor – junge Ideen für Stuttgart Stuttgart ist eine Stadt der Architekten und Stadtplanung ist ein zentrales Thema der Stadt. Im „Stadtlabor“ lernen junge Stuttgarterinnen und Stuttgarter Grundlagen von Architektur und Stadtplanung kennen – und können ihre Stadt der Zukunft planen. Dabei geht es mit Stuttgarts Partnerstädten auch über den Kesselrand hinaus: Megacities, Globalisierung und unterschied- lichste Bautraditionen sind am Beispiel von Kairo, Mumbai oder Samara Themen des „Stadtla- bors“. Kinder und Jugendliche müssen nicht bis zur Eröffnung des Stadtmuseums im Wilhelmspalais warten. Bereits 2011 wird das „Stadtlabor“ temporär in der Kriegsbergstrasse 30 eröffnet und bietet Seminare, Workshops und Exkursionen in und über die Stadt. Gemeinsam mit Partnern wie der Jugendhausgesellschaft, dem Stadtjugendring, dem Jugend- rat und der Architektenkammer sollen konkrete Planungen in der Stadt von Kindern und Ju- gendlichen begleitet werden können. Wie funktioniert eine Hängebrücke? Junge Besucher in der „Architektur-Werk-Stadt Stutt- gart“, Jugendhaus Café Ratz, Untertürkheim 2009 Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011 S. 6
  • 7. „Stadtmuseum unterwegs“ Für Schulklassen macht das Stadtmuseum bereits jetzt Angebote. Schon seit Anfang 2010 ist das „Stadtmuseum unterwegs“ und bietet Grundschulen und der Sekundarstufe I Materialien, mit denen sie die Stadt und ihre Geschichte erkunden können. Die Aktivitäten und Projekte wurden gemeinsam mit verschiedenen Stuttgarter Schulen und mit Blick auf die Bildungspläne entwickelt. Materialien für die Sekundarstufe II und berufsbildende Schulen folgen. Das Stadtmuseum unterwegs: Rucksäcke und Kuriertaschen mit umfangreichen Materialien Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011 S. 7
  • 8. Stadtmuseum Stuttgart – Zahlen und Fakten Öffentliche Flächen Ständige Ausstellung 900 m² „StadtLabor“ für Kinder und Jugendliche 450 m² Sonderausstellungsfläche 450 m² Service: Foyer, Vortragssaal, Café, Shop, Bibliothek 700 m² Zeitplan Grundsatzbeschluss zum Stadtmuseum im Gemeinderat Dezember 2007 Verabschiedung der Grundkonzeption im Gemeinderat Oktober 2008 Entscheidung des europaweiten Wettbewerbs für Architekten und Ausstellungsgestalter Februar 2010 Ausarbeitung der Konzeption und gestalterische Umsetzung 2010 – 2012 Umbau derzeit geplant ab 2013 Fertigstellung und Eröffnung derzeit geplant für 2015 Baukosten Die Kosten für den Umbau und die Einrichtung des Museums sind aktuell mit rund 30 Mio. € veranschlagt. Das Projekt erhält Fördermittel des Landes. Planung Konzeption Planungsstab Stadtmuseum Architektur Lederer, Ragnarsdóttir, Oei Architekten, Stuttgart www.lederer-ragnarsdottir-oei.de Ausstellungsgestaltung Jangled Nerves, Stuttgart www.janglednerves.com Der Beirat Stadtmuseum, ein beratendes Gremium des Stuttgarter Gemeinderats, begleitet das Projekt. Kontakt und Ansprechpartner Landeshauptstadt Stuttgart, Kulturamt – Planungsstab Stadtmuseum Eberhardstraße 61 (Tagblatt-Turm), 70173 Stuttgart Leitung: Dr. Anja Dauschek Telefon: 0711/ 216-6191 Telefax: 0711/ 216-2541 poststelle.stadtmuseum@stuttgart.de www.stadtmuseum-stuttgart.de Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011 S. 8
  • 9. Leitbild für das Stadtmuseum Stuttgart Städte sind in ständigem Wandel: Kreativität, Innovation und Migration zeichnen sie heute als Motor gesellschaftlicher Entwicklung aus. Stuttgart erlebte in seiner jüngeren Geschichte ein ungebrochenes wirtschaftliches Wachstum, eine grundlegende Neugestaltung nach dem Zwei- ten Weltkrieg und die Entwicklung zu einer international geprägten Gesellschaft. Mit „Stuttgart 21“ und der Fortsetzung der Innenstadtmodernisierung wird sich die Stadt weiter verändern. Dies sind Ausgangspunkte für die Arbeit des Stadtmuseums. Eine Annäherung an Gegenwart, Geschichte und Zukunft Das Stadtmuseum will die Stuttgarterinnen und Stuttgarter und ihre Gäste neugierig machen auf die Stadt, es will sie mit Stadtgeschichten überraschen, unterhalten und provozieren. Aktu- elle Themen und Fragestellungen dienen als Ausgangspunkt für die Präsentation der Stadt und ihrer Bewohner. Die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen städtischen Identität ist ebenso ein Ziel des Museums wie die Stärkung der Identifikation mit der Stadt. Stuttgart war und ist eine Stadt, die sich auf die Zukunft ausrichtet. Das Stadtmuseum steht in dieser Tradition und lädt die Stuttgarterinnen und Stuttgarter ein, die Entwicklung der Stadt kennen zu lernen, um ihre Gegenwart perspektivenreicher zu beurteilen und ihre Zukunft in- formierter gestalten zu können. Das Stadtmuseum ist ein kulturelles Gedächtnis der Stadt, dessen besondere Aufgabe es ist, materielle und immaterielle Kulturgüter zu sammeln, zu be- wahren, zu erforschen, in Ausstellungen zu präsentieren und zu vermitteln. Die Ausstellungen und Veranstaltungen des Stadtmuseums verstehen sich als Annäherung an das Phänomen „Stuttgart“ und die damit verbundenen individuellen Geschichten der Stuttgar- terinnen und Stuttgarter. Die Innovationskraft der Stadt und ihrer Bewohner, die sich in techni- schen, aber ebenso in sozialen und kulturellen Entwicklungen zeigt, ist dabei ein Leitmotiv. Menschen im Mittelpunkt Das Stadtmuseum stellt die Menschen – als Besucher ebenso wie als Akteure in Vergangen- heit und Gegenwart – in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Die Lebenserfahrungen von Stuttgarte- rinnen und Stuttgartern und ihre vielfältigen Geschichten stehen im Zentrum des Museums. Das Museum ist sich bei der Wahl seiner Themen und Präsentationen seines pluralistischen Publikums bewusst, denn es will als kommunale Einrichtung eine möglichst breite Öffentlich- keit ansprechen. Kinder und Jugendliche mit verschiedenen sozialen und kulturellen Hinter- gründen sind eine besonders wichtige Zielgruppe des Museums. Das Stadtmuseum Stuttgart hat einen Kultur- und Bildungsauftrag, den die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums als gesellschaftlichen Grundwert und als Beitrag zur sozialen Qualität der Stadt verstehen. Besucherorientierung ist ein Grundsatz des Stadtmuseums: Inhalte werden lebendig präsen- tiert, komplexe Zusammenhänge verständlich erklärt. Besondere Vorkenntnisse sind für das Verständnis und Erleben der Ausstellungen nicht nötig. Alle Ausstellungen und Aktivitäten werden im Zusammenspiel von Wissenschaft und Pädagogik entwickelt. Die Besucherinnen und Besucher des Stadtmuseums sollen sich willkommen und wohl fühlen. Das Stadtmuseum ist ein öffentlicher städtischer Raum – Besucherservice und Besuchskom- fort sind ein integraler Bestandteil der Konzeption. Barrierefreiheit ist ein Gebot. Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011 S. 9
  • 10. Über Grenzen hinweg Stuttgart ist eine internationale Stadt und das Stadtmuseum lädt zur Entdeckung des Bekann- ten und Unbekannten ein. Dabei gilt: Was die eine kennt, ist dem anderen unbekannt. Das Stadtmuseum will seinem Publikum einen transkulturellen Blick ermöglichen – über die Gren- zen von Generationen, Nationalitäten und Stadtteilen hinweg; ein Blick auf das, was entstehen kann, wenn Menschen mit unterschiedlichen Lebenserfahrungen zusammenkommen. Im Fo- kus steht, was alle verbindet: Stuttgart als Stadt, als Wohnort, als Heimat. Durchlässigkeit als Prinzip Die Stadt ist Gegenstand des Museums und das Museum ist Teil der Stadt. Das Stadtmuseum geht mit seinen Angeboten in den Stadtraum und sucht aktiv die Kooperation mit unterschied- lichen Partnern in Stuttgart. Das Stadtmuseum will das vielfältige kulturelle Angebot in der Stadt sinnvoll ergänzen. Dies gilt insbesondere für die Zusammenarbeit mit den Geschichts- und Heimatinitiativen in den einzelnen Stadtteilen. Flexibilität als Konstante Das Museum will mit seinen Angeboten so flexibel wie möglich auf aktuelle Entwicklungen in der Stadt reagieren können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums sind offen für neue Entwicklungen, und die Einrichtung ermöglicht eine wandlungsfähige Präsentation. Grundlagen der Museumsarbeit Das Stadtmuseum Stuttgart entwickelt seine Planung und den zukünftigen Betrieb im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems, das auf den Richtlinien und Werten der nationalen und internationalen Fachverbände Deutscher Museumsbund (DMB) und International Council of Museums (ICOM) basiert. Der neue Museumsgarten mit Außenfläche für das Stadtlabor Stadtmuseum Stuttgart – Konzeption Stand April 2011 S. 10