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Einführung in die
 »Grundlegung der Psychologie«


              Teil 4:
»Handlungsfähigkeit im Kapitalismus«



      Ferienuni Kritische Psychologie
          11.–15. September 2012

              Stefan Meretz
             grundlegung.de
… dritter Teil … und letzter Teil




                                    dritter Teil:
                                    Dominanz-
                                     wechsel




                                      ist jetzt
                                       dran...
Zentrale Begriffe im dritten Teil
●   Unmittelbarkeitsdurchbrechung: Produktion ↔ Nutzung
●   Position: Ort/Art/Weise der Teilhabe an der Lebensgewinnung
●   Lebenslage: gesellschaftlicher Ausschnitt der Lebensführung
●   Handlungsfähigkeit: Teilhabe an der Verfügung über den
    gesellschaftlichen Re-/Produktionsprozess
●   Handlungsmöglichkeit: »… so oder anders handeln«
●   Bewusstsein: Erkennendes Verhältnis zur Welt und mir selbst
●   Subjektivität: »je meine« Individualität
●   Intersubjektivität: reflexive Perspektivenverschränkung
●   Produktive Bedürfnisse: Teilhabe an der Lebensgewinnung
●   Sinnlich-vitale Bedürfnisse: Lebenssicherung/Fortpflanzung
●   Wahrnehmung, Denken, Emotionalität, Motivation/Zwang
●   Kooperation, Interaktion: interpersonale Beziehungen
●   Subjektive Befindlichkeit: Überdauernde Grundlage für die
    Wertung von Handlungsmöglichkeiten und -einschränkungen
Subjektive Handlungsgründe
●   Möglichkeitsbeziehung: weder beliebig, noch determiniert
    »Die Befindlichkeiten/Handlungen von ›mir‹ als individuellem Subjekt sind … nicht 
    einfach ›bedingt‹, sie sind aber notwendig in meinen Lebensbedingungen für mich 
    ›begründet‹. Die in der Möglichkeitsbeziehung liegende subjektive ›Freiheit‹ des 
    So­und­auch­anders­Könnens heißt also nicht schrankenlose Beliebigkeit, 
    Spontaneität, ›subjektive‹ Gesetzlosigkeit, sondern auch die ›freieste‹ Entscheidung 
    ist für das Individuum ›begründet‹.« (349)
► Vermittlungsbegriff subjektive Handlungsgründe, kurz: Gründe
●   Zwei inhaltliche Bezüge der Handlungsgründe:
     –   Weltseite: gesellschaftliche Bedeutungs- und Denkstrukturen
     –   Individuum: Bedürfnisse (produktive / sinnlich-vitale)
●   Subjektiv funktional ist
    »jede Handlung, soweit ich sie bewußt und ›begründet‹ vollziehe« (350)
Das Apriori der Individualwissenschaft
●   Setzung: Der Mensch kann sich nicht bewusst schaden
    (Lies: »Ich mache x nicht, um mir zu schaden, sondern...«)
●   Holzkamp:
    »(I)ch [kann] mit der Handlung zwar im Widerspruch zu meinen objektiven 
    Lebensinteressen stehen, nicht aber im Widerspruch zu meinen menschlichen 
    Bedürfnissen und Lebensinteressen, wie ich sie als meine Situation erfahre. In dem 
    Satz, dass der Mensch sich nicht bewußt schaden kann, liegt sozusagen das einzige 
    materiale Apriori der Individualwissenschaft – wobei der Maßstab für das, was hier 
    ›schaden‹ heißt, allerdings nicht an äußerlichen Merkmalen, etwa körperlicher 
    Unversehrtheit/Versehrtheit, festgemacht werden kann, sondern eben in der 
    konkret­historischen Befindlichkeit des jeweiligen Individuums liegt« (350)
●   Widerspruch phänomenale vs. reale Lebensinteressen bzw.
    Bedürfnisse
●   Kategorial zwei Optionen auf Widerspruch zu reagieren:
     –   Ändern der Handlungsweise
     –   Widerspruch unbewusst halten
     –   Aber: Auch dazu kann ich mich bewusst verhalten!
Selbstverständigung
              und Prämissen
●   Gründe sind intersubjektiv verstehbar:
    »Wenn ich meine Handlungen nicht (durch ihren 
    subjektiven Bedürfnis­ und Interessenbezug) vor 
    anderen begründen könnte, so kann ich sie auch 
    nicht vor mir selbst begründen« (350)
●   Verständlichkeit ist elementar:
    »Soweit ich selbst und andere nicht mehr den 
    Anspruch auf ›Verständlichkeit‹ an meine Handlungen
    unter der ›Fragestellung‹ ihrer Begründetheit und Verständlichkeit wahrnehmen und 
    beurteilen, bin ich quasi aus der ›menschlichen Gemeinschaft‹ ausgeschlossen, 
    meiner ›Mitmenschlichkeit‹, damit ›Menschlichkeit‹ entkleidet, also auf elementare 
    Weise in meiner Existenz negiert.« (351)
●   Aktuelle Unverständlichkeit dann, wenn Prämissen unklar sind
●   Prämissen: Erfahrene Lebensbedingungen, die ich zur Basis
    meiner Handlungsgründe mache
●   Markard: Prämissen = »Welt-Bezug von begründeten Handlungen«
●   Schnittstelle zwischen Bedeutungen und Bedürfnissen
Variablen-   Subjektivistische    Kritische
Psychologie     Psychologie       Psychologie
Doppelte Möglichkeit
»›Frei‹ ist ein Individuum in dem Grade, wie es an der vorsorgenden gesellschaftlichen 
Verfügung über seine Lebensbedingungen teilhat, damit seine Bedürfnisse in ›mensch­
licher‹ Qualität befriedigen kann. Dies bedeutet, dass man von subjektiver Freiheit nur 
soweit reden kann, wie das Individuum nicht nur unter jeweils bestehenden gesell­
schaftlichen Lebensbedingungen handlungsfähig ist, sondern auch über die Handlungs­
fähigkeitsbedingungen selbst verfügt, also diese zur Überwindung darin gegebener 
Handlungseinschränkungen erweitern kann« (354)
 ●   Doppelte Möglichkeit: unter Bedingungen handeln oder die
     Bedingungen des Handelns verändern
 ●   Möglichkeit der Verfügungserweiterung ist unbedingt
 ●   Besonderer Begriff der Verantwortung: Der Mensch hat
     »unter wie einschränkenden, unterdrückenden, bedrohenden Bedingungen er 
     immer leben muss, indem er dazu ›frei‹ ist, in seinen Handlungen die gegebenen 
     Möglichkeiten der Verfügungserweiterung zu realisieren, immer auch die ›freie‹ 
     Alternative …, auf diese ›zweite Möglichkeit‹ zu verzichten und sich in den gegebenen 
     Handlungsräumen einzurichten, [bleibt] somit immer als ›Subjekt‹ für seine 
     Handlungen verantwortlich« (355)
Niveaus individualwissenschaftlicher
         Kategorienbildung
Bedeutungsanalyse des Kapitalismus
●   Kapitalistische Vergesellschaftung verweist
    »zuvörderst auf … die durch die Ausgeschlossenheit der Masse der Gesellschafts­
    mitglieder von der Verfügung über den gesamtgesellschaftlichen Prozeß bedingte 
    objektive Mystifikation des Zusammenhangs zwischen Reproduktions­ und 
    Produktionsbereich und die darin liegende Mystifikation der Produziertheit 
    menschlicher Lebensbedingungen durch die unmittelbaren Produzenten« (361)
●   Lebenslage: Bürgerliche Klassenverhältnisse im Alltag
    –   Objektive Lebenslage wird zur scheinbar natürlichen Umwelt
    –   Denkformen des »man« (Traditionen, Moden, Sprachcodes etc)
    –   Mitwirkung der Ausgebeuteten an ihrer eigenen Unterdrückung
●   Position: Arbeiten unter dem Kommando des Kapitals
    –   Fremdbestimmung erscheint als »ewiges Naturverhältnis«
    –   Mehrwertproduktion und Ausbeutungsverhältnis verschleiert
    –   Kapital-Zielvorgaben: Reduktion auf operative Fertigkeiten
    –   Begrenzung Kapitalherrschaft durch kollektive Subjektivität
Kritik-Stichpunkte
●   Arbeiterklasse-Interessen ≠ Allgemeininteressen
●   Scheinbar eindeutig bipolare Interessenverteilung
●   Tendenz zur Personifikation von Struktur-Verhältnissen
●   KP-Forderung »Situationen statt Personen« wird unterlaufen
●   Status als Arbeitskraft-Verkäufer bzw. -Verwerter ambivalent
●   »Arrangement mit den Herrschenden« ungeeignetes Kriterium
●   Stattdessen Exklusionslogik: »sich auf Kosten anderer
    behaupten«
●   Allgemein-menschliche Emanzipation nicht über Interessen einer
    Klasse vermittelt
●   Emanzipation erfordert eine neue Produktionsweise: die
    Lebensbedingungen herstellen jenseits Warenproduktion
●   Emanzipations-Richtung: verallgemeinerte Inklusionslogik
Restriktive und verallgemeinerte Handlungsfähigkeit
●    Restriktive Handlungsfähigkeit:
      –   Sicherung der Handlungsfähigkeit in gegebenen Bedingungen im
          Modus von Partialinteressen auf Kosten von anderen
      –   Verzicht auf Erweiterung der Verfügung und Lebensqualität
      –   … ist subjektiv funktional (=begründet), wenn
     »die angestrebte Erweiterung der Lebensqualität durch ein höheres Niveau 
     relativer Handlungsfähigkeit ... mit der existentiellen Verunsicherung darüber 
     verbunden sein muss, ob man tatsächlich das höhere Handlungsfähigkeitsniveau 
     erreichen kann oder nicht stattdessen auch noch die Handlungsfähigkeit auf dem 
     gegenwärtigen niedrigeren Stand einbüßen wird.« (371)
●    Verallgemeinerte Handlungsfähigkeit:
      –   Erweiterung der Verfügung über die Bedingungen in der Perspektive
          von Allgemeininteressen im Einschluss von anderen
      –   … kann nur insoweit subjektiv funktional werden,
     »wie das Individuum ... auch die Möglichkeit erfährt, die dabei zu antizipierende 
     Existenzgefährdung abzuwenden, d.h. durch Zusammenschluß in unmittelbarer 
     Kooperation eine überindividuelle Gegenmacht von der Größenordnung zu 
     gewinnen, die die Gefährdung der je individuellen Existenz aufheben kann« (372f)
Instrumentalität und Intersubjektivität
●   Wechselseitige Instrumentalisierung im Rahmen restriktiver
    Handlungsfähigkeit kennt
    »als Grundcharakteristikum … nur das Gegeneinander unterschiedlicher 
    Partialinteressen …, denen gemäß die je eigenen Lebensinteressen durch die 
    Interessen anderer eingeschränkt sind, und ich die Verfügung über meine 
    Lebensbedingungen nur auf Kosten der anderen erweitern kann« (374)
●   Dies gilt auch für Gruppen und kollektive Partialinteressen:
    »Es ist ... im Rahmen ›restriktiver Handlungsfähigkeit‹ notwendig subjektiv 
    funktional und ›begründet‹, die eigene Macht bzw. die Macht der Gruppe mit den 
    gleichen Partialinteressen zum Zweck der Durchsetzung gegen fremde 
    Partialinteressen zu erhöhen.« (374f)
●   Doppelte Funktionalität: Herrschaftserhaltung
●   Die Alternative der Intersubjektivität im Rahmen der
    verallgemeinerten Handlungsfähigkeit bedeutet
    »Überschreitung der Grenzen der individuellen Subjektivität durch unmittelbare 
    Kooperation in Richtung auf die Durchsetzung allgemeiner Interessen der 
    gemeinsamen Selbstbestimmung gegen herrschende Partialinteressen« (373)
Selbstfeindschaft und Unbewusstes
●   Selbstfeindschaft als Kernwiderspruch psychischer Probleme
    »Indem man hier, … einerseits im Arrangement mit den Herrschenden zur 
    Durchsetzung der eigenen Partialinteressen an deren Macht partizipieren, damit sich 
    selbst an der Unterdrückung aktiv beteiligen muß, stärkt man andererseits gerade 
    jene Mächte und Kräfte, denen man im Verzicht auf die Verfügung über die 
    Möglichkeitsbedingungen des Handelns ausgeliefert ist. Dies heißt, daß (mit den 
    Worten Ute H.­Osterkamps) ›… jeder, der sich innerhalb der gegebenen 
    Abhängigkeitsverhältnisse einzurichten versucht, nicht nur Opfer, sondern auch 
    Komplize der Machthabenden und damit sich selbst zum Feinde wird‹« (377)
●   Perpetuierte Selbstfeindschaft kann mir nicht bewusst sein
●   Hinweise werden verdrängt, geleugnet, abgespalten etc.
●   Notwendige Wiederholung/Absicherung etabliert
    »›dynamisch unbewußte‹ Anteile der Persönlichkeit... (…) Das ›Unbewußte‹ ist 
    weder eine anthropologische Letztheit, noch ist es irrational. Es ist vielmehr das 
    Implikat der subjektiven Begründetheit und Funktionalität eines Handlungsrahmens, 
    der sich der ›Rationalität‹ der Herrschenden, letztlich des Kapitals, unterwirft, wobei 
    gerade dadurch, daß das Individuum in diesem Rahmen ›rational‹ handelt, es sich 
    selbst zum Feinde werden muß.« (381)
Deuten und Begreifen (1)
●   Deuten: Denken im Modus restriktiver Handlungsfähigkeit
    –   um die doppelte Möglichkeit verkürztes Denken
    –   Denken in Faktizitäten statt Denken in Potenzialitäten
    –   unmittelbarkeitsbezogenes Denken
    –   person- und interaktionszentrierte Denkweise
    –   Aktivitäten werden nur als Operationen gedacht
    –   anschauliches Denken, kein Widerstand gegen Evidenzen
    –   »Mystifizierungen … [werden] für bare Münze genommen« (389)
    –   Denken im Medium des Scheins
    –   statisches Denken statt Entwicklungsdenken
    –   personalisierendes Denken
    –   menschliche Beziehungen = Instrumentalbeziehungen
    –   normatives Denken: »Man tut dies…, weil man es tut« (390)
    –   Verinnerlichung/Psychisierung gesellschaftlicher Widersprüche
    –   dynamisch-regressive Absicherung gegen Alternativen
    –   naheliegende und nahegelegte Denkform
Deuten und Begreifen (2)
●   Begreifen: Denken verallgemeinerter Handlungsfähigkeit
    –   Kein Gegensatz, sondern schließt deutendes Denken ein!
    –   »Ich kann … mein unmittelbares Dasein nicht anders bewältigen als
        ›in‹ den bürgerlichen Formen« (394)
    –   Überschreiten der Unmittelbarkeit: Zusammenhangsdenken
    –   kann sich einen Begriff von der Entfremdung verschaffen
    –   Historisch-spezifisch: »zweite Möglichkeit« historisch bestimmt
    –   universell möglich, kann nicht unterbunden werden
    –   kein Status, muss immer wieder errungen werden
    –   risikoreich und anstrengend, das abgewehrte andere Denken
    –   kann das Unbewusste zurückdrängen
    –   Erkennen des Allgemeinen im Besonderen
    –   dialektisches Denken, Entwicklungs- und Widerspruchsdenken
    –   Denken »in ›Kräfteverhältnissen‹« (400)
    –   die Oberfläche durchdringendes Denken
    –   Verwissenschaftlichung des gesellschaftlichen Lebens
Restriktive und verallgemeinerbare Emotionalität
Erscheinungsformen restriktiver Emotionalität (403ff):
–   »...dauerndes emotionales Unbehagen und Ungenügen«
–   »Dissoziation der Emotionen von den realen kognizierten Lebensbedingungen«
–   »Verinnerlichung‹ der Emotionalität als ... isolierter, bloß ›subjektiver‹ Zustand«
–   »›Entemotionalisierung‹, d.h. Zurückgenommenheit und Unengagiertheit des 
    Handelns«; »genuin defensiver Charakter … (der) ›Gefühle‹«
–   »Dichotomisierungen zwischen ›Gefühl‹ und ›Verstand‹«
–   »›Angst‹ als permanente Hintergrundsqualität restriktiver Emotionalität«
–   »...quasi ›unbewußte‹ Angst«, die »als solche unfaßbar und unüberwindbar« ist
–   kann Quelle von »psychischen ›Störungen‹, ›neurotischen Symptomen‹« sein
–   Mit Fixierung »auf das ›Unmittelbare‹ (ist) menschliche Daseinserfüllung und 
    Bedürfnisbefriedigung, auch unmittelbar sinnlich­vitaler Art, nicht erreichbar«
Verallgemeinerte Emotionalität (410f):
–   »Durchdringung des Scheins der bloßen ›Innerlichkeit‹ der Emotionalität durch in 
    ›bewußtem‹ Verhalten herauszuhebende wirkliche Lebensverhältnisse«
–   »Wiedergewinnung der eigenen Emotionalität als Erkenntnisquelle ... in Richtung 
    auf die gemeinsame Verfügungserweiterung«
–   »Schaffung von Bedingungen ›menschlicher‹ Lebenserfüllung/Bedürfnisbefriedigung«
Motivation und innerer Zwang
Innerer Zwang:
»Der ... als Moment des ›Unbewußten‹ sich 
herausbildende ›innere Zwang‹ ist ... eine 
›motivationsförmige‹ subjektive Mystifizierung 
der Tatsache der Unterdrückung durch die 
herrschenden Verhältnisse, durch deren 
Akzeptieren man an der eigenen Unter­
drückung aktiv beteiligt ist.« (413)

Verallgemeinerte Motivation:
 ●Herstellen von Lebensbedin-
  gungen, so dass allgemeine = individuelle Vorsorge
► Veränderung der gesellschaftlichen Zielkonstellationen
● Motivationswiderspruch spitzt sich zu, wenn
     »die antagonistischen gesellschaftlichen Kräfte (und ihre Abkömmlinge) … der 
     Erweiterung der Selbstbestimmung Widerstand entgegensetzen« (414)
     ► Bildung von »Gegenmacht gegen die herrschende Macht..., durch welche die 
     Ausgeliefertheit des Einzelnen an die antagonistischen Kräfte reduziert ist« (ebd.)
Zentrale Begriffe im vierten Teil
●   Gründe: Basis subjektiv funktionalen Handelns
●   Apriori: Menschen können sich nicht bewusst schaden
●   Prämissen: ausgegliederte Bedingungen meiner Gründe
●   Selbstverständigung: Verständlichmachen meiner Gründe
●   Doppelte Möglichkeit: unter Bedingungen handeln oder die
    Bedingungen des Handeln verändern
●   Restriktive / verallgemeinerte Handlungsfähigkeit
●   Instrumentalität / Intersubjektivität
●   Selbstfeindschaft und Unbewusstes
●   Deuten / Begreifen
●   Restriktive / verallgemeinerte Emotionalität
●   Innerer Zwang / Motivation
Alle Inhalte finden sich in diesem Buch:


                        ●   152 Seiten
                        ●   14 Kapitel
                        ●   83 Abschnitte
                        ●   36 meistens farbige
                            Abbildungen
                        ●   252 Glossar-Einträge

                        Weitere Infos:
                        grundlegung.de/buch

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GdP-Kurs 4: Handlungs­fähigkeit im Kapitalismus

  • 1. Einführung in die »Grundlegung der Psychologie« Teil 4: »Handlungsfähigkeit im Kapitalismus« Ferienuni Kritische Psychologie 11.–15. September 2012 Stefan Meretz grundlegung.de
  • 2. … dritter Teil … und letzter Teil dritter Teil: Dominanz- wechsel ist jetzt dran...
  • 3. Zentrale Begriffe im dritten Teil ● Unmittelbarkeitsdurchbrechung: Produktion ↔ Nutzung ● Position: Ort/Art/Weise der Teilhabe an der Lebensgewinnung ● Lebenslage: gesellschaftlicher Ausschnitt der Lebensführung ● Handlungsfähigkeit: Teilhabe an der Verfügung über den gesellschaftlichen Re-/Produktionsprozess ● Handlungsmöglichkeit: »… so oder anders handeln« ● Bewusstsein: Erkennendes Verhältnis zur Welt und mir selbst ● Subjektivität: »je meine« Individualität ● Intersubjektivität: reflexive Perspektivenverschränkung ● Produktive Bedürfnisse: Teilhabe an der Lebensgewinnung ● Sinnlich-vitale Bedürfnisse: Lebenssicherung/Fortpflanzung ● Wahrnehmung, Denken, Emotionalität, Motivation/Zwang ● Kooperation, Interaktion: interpersonale Beziehungen ● Subjektive Befindlichkeit: Überdauernde Grundlage für die Wertung von Handlungsmöglichkeiten und -einschränkungen
  • 4. Subjektive Handlungsgründe ● Möglichkeitsbeziehung: weder beliebig, noch determiniert »Die Befindlichkeiten/Handlungen von ›mir‹ als individuellem Subjekt sind … nicht  einfach ›bedingt‹, sie sind aber notwendig in meinen Lebensbedingungen für mich  ›begründet‹. Die in der Möglichkeitsbeziehung liegende subjektive ›Freiheit‹ des  So­und­auch­anders­Könnens heißt also nicht schrankenlose Beliebigkeit,  Spontaneität, ›subjektive‹ Gesetzlosigkeit, sondern auch die ›freieste‹ Entscheidung  ist für das Individuum ›begründet‹.« (349) ► Vermittlungsbegriff subjektive Handlungsgründe, kurz: Gründe ● Zwei inhaltliche Bezüge der Handlungsgründe: – Weltseite: gesellschaftliche Bedeutungs- und Denkstrukturen – Individuum: Bedürfnisse (produktive / sinnlich-vitale) ● Subjektiv funktional ist »jede Handlung, soweit ich sie bewußt und ›begründet‹ vollziehe« (350)
  • 5. Das Apriori der Individualwissenschaft ● Setzung: Der Mensch kann sich nicht bewusst schaden (Lies: »Ich mache x nicht, um mir zu schaden, sondern...«) ● Holzkamp: »(I)ch [kann] mit der Handlung zwar im Widerspruch zu meinen objektiven  Lebensinteressen stehen, nicht aber im Widerspruch zu meinen menschlichen  Bedürfnissen und Lebensinteressen, wie ich sie als meine Situation erfahre. In dem  Satz, dass der Mensch sich nicht bewußt schaden kann, liegt sozusagen das einzige  materiale Apriori der Individualwissenschaft – wobei der Maßstab für das, was hier  ›schaden‹ heißt, allerdings nicht an äußerlichen Merkmalen, etwa körperlicher  Unversehrtheit/Versehrtheit, festgemacht werden kann, sondern eben in der  konkret­historischen Befindlichkeit des jeweiligen Individuums liegt« (350) ● Widerspruch phänomenale vs. reale Lebensinteressen bzw. Bedürfnisse ● Kategorial zwei Optionen auf Widerspruch zu reagieren: – Ändern der Handlungsweise – Widerspruch unbewusst halten – Aber: Auch dazu kann ich mich bewusst verhalten!
  • 6. Selbstverständigung und Prämissen ● Gründe sind intersubjektiv verstehbar: »Wenn ich meine Handlungen nicht (durch ihren  subjektiven Bedürfnis­ und Interessenbezug) vor  anderen begründen könnte, so kann ich sie auch  nicht vor mir selbst begründen« (350) ● Verständlichkeit ist elementar: »Soweit ich selbst und andere nicht mehr den  Anspruch auf ›Verständlichkeit‹ an meine Handlungen unter der ›Fragestellung‹ ihrer Begründetheit und Verständlichkeit wahrnehmen und  beurteilen, bin ich quasi aus der ›menschlichen Gemeinschaft‹ ausgeschlossen,  meiner ›Mitmenschlichkeit‹, damit ›Menschlichkeit‹ entkleidet, also auf elementare  Weise in meiner Existenz negiert.« (351) ● Aktuelle Unverständlichkeit dann, wenn Prämissen unklar sind ● Prämissen: Erfahrene Lebensbedingungen, die ich zur Basis meiner Handlungsgründe mache ● Markard: Prämissen = »Welt-Bezug von begründeten Handlungen« ● Schnittstelle zwischen Bedeutungen und Bedürfnissen
  • 7. Variablen- Subjektivistische Kritische Psychologie Psychologie Psychologie
  • 8. Doppelte Möglichkeit »›Frei‹ ist ein Individuum in dem Grade, wie es an der vorsorgenden gesellschaftlichen  Verfügung über seine Lebensbedingungen teilhat, damit seine Bedürfnisse in ›mensch­ licher‹ Qualität befriedigen kann. Dies bedeutet, dass man von subjektiver Freiheit nur  soweit reden kann, wie das Individuum nicht nur unter jeweils bestehenden gesell­ schaftlichen Lebensbedingungen handlungsfähig ist, sondern auch über die Handlungs­ fähigkeitsbedingungen selbst verfügt, also diese zur Überwindung darin gegebener  Handlungseinschränkungen erweitern kann« (354) ● Doppelte Möglichkeit: unter Bedingungen handeln oder die Bedingungen des Handelns verändern ● Möglichkeit der Verfügungserweiterung ist unbedingt ● Besonderer Begriff der Verantwortung: Der Mensch hat »unter wie einschränkenden, unterdrückenden, bedrohenden Bedingungen er  immer leben muss, indem er dazu ›frei‹ ist, in seinen Handlungen die gegebenen  Möglichkeiten der Verfügungserweiterung zu realisieren, immer auch die ›freie‹  Alternative …, auf diese ›zweite Möglichkeit‹ zu verzichten und sich in den gegebenen  Handlungsräumen einzurichten, [bleibt] somit immer als ›Subjekt‹ für seine  Handlungen verantwortlich« (355)
  • 10. Bedeutungsanalyse des Kapitalismus ● Kapitalistische Vergesellschaftung verweist »zuvörderst auf … die durch die Ausgeschlossenheit der Masse der Gesellschafts­ mitglieder von der Verfügung über den gesamtgesellschaftlichen Prozeß bedingte  objektive Mystifikation des Zusammenhangs zwischen Reproduktions­ und  Produktionsbereich und die darin liegende Mystifikation der Produziertheit  menschlicher Lebensbedingungen durch die unmittelbaren Produzenten« (361) ● Lebenslage: Bürgerliche Klassenverhältnisse im Alltag – Objektive Lebenslage wird zur scheinbar natürlichen Umwelt – Denkformen des »man« (Traditionen, Moden, Sprachcodes etc) – Mitwirkung der Ausgebeuteten an ihrer eigenen Unterdrückung ● Position: Arbeiten unter dem Kommando des Kapitals – Fremdbestimmung erscheint als »ewiges Naturverhältnis« – Mehrwertproduktion und Ausbeutungsverhältnis verschleiert – Kapital-Zielvorgaben: Reduktion auf operative Fertigkeiten – Begrenzung Kapitalherrschaft durch kollektive Subjektivität
  • 11. Kritik-Stichpunkte ● Arbeiterklasse-Interessen ≠ Allgemeininteressen ● Scheinbar eindeutig bipolare Interessenverteilung ● Tendenz zur Personifikation von Struktur-Verhältnissen ● KP-Forderung »Situationen statt Personen« wird unterlaufen ● Status als Arbeitskraft-Verkäufer bzw. -Verwerter ambivalent ● »Arrangement mit den Herrschenden« ungeeignetes Kriterium ● Stattdessen Exklusionslogik: »sich auf Kosten anderer behaupten« ● Allgemein-menschliche Emanzipation nicht über Interessen einer Klasse vermittelt ● Emanzipation erfordert eine neue Produktionsweise: die Lebensbedingungen herstellen jenseits Warenproduktion ● Emanzipations-Richtung: verallgemeinerte Inklusionslogik
  • 12. Restriktive und verallgemeinerte Handlungsfähigkeit ● Restriktive Handlungsfähigkeit: – Sicherung der Handlungsfähigkeit in gegebenen Bedingungen im Modus von Partialinteressen auf Kosten von anderen – Verzicht auf Erweiterung der Verfügung und Lebensqualität – … ist subjektiv funktional (=begründet), wenn »die angestrebte Erweiterung der Lebensqualität durch ein höheres Niveau  relativer Handlungsfähigkeit ... mit der existentiellen Verunsicherung darüber  verbunden sein muss, ob man tatsächlich das höhere Handlungsfähigkeitsniveau  erreichen kann oder nicht stattdessen auch noch die Handlungsfähigkeit auf dem  gegenwärtigen niedrigeren Stand einbüßen wird.« (371) ● Verallgemeinerte Handlungsfähigkeit: – Erweiterung der Verfügung über die Bedingungen in der Perspektive von Allgemeininteressen im Einschluss von anderen – … kann nur insoweit subjektiv funktional werden, »wie das Individuum ... auch die Möglichkeit erfährt, die dabei zu antizipierende  Existenzgefährdung abzuwenden, d.h. durch Zusammenschluß in unmittelbarer  Kooperation eine überindividuelle Gegenmacht von der Größenordnung zu  gewinnen, die die Gefährdung der je individuellen Existenz aufheben kann« (372f)
  • 13. Instrumentalität und Intersubjektivität ● Wechselseitige Instrumentalisierung im Rahmen restriktiver Handlungsfähigkeit kennt »als Grundcharakteristikum … nur das Gegeneinander unterschiedlicher  Partialinteressen …, denen gemäß die je eigenen Lebensinteressen durch die  Interessen anderer eingeschränkt sind, und ich die Verfügung über meine  Lebensbedingungen nur auf Kosten der anderen erweitern kann« (374) ● Dies gilt auch für Gruppen und kollektive Partialinteressen: »Es ist ... im Rahmen ›restriktiver Handlungsfähigkeit‹ notwendig subjektiv  funktional und ›begründet‹, die eigene Macht bzw. die Macht der Gruppe mit den  gleichen Partialinteressen zum Zweck der Durchsetzung gegen fremde  Partialinteressen zu erhöhen.« (374f) ● Doppelte Funktionalität: Herrschaftserhaltung ● Die Alternative der Intersubjektivität im Rahmen der verallgemeinerten Handlungsfähigkeit bedeutet »Überschreitung der Grenzen der individuellen Subjektivität durch unmittelbare  Kooperation in Richtung auf die Durchsetzung allgemeiner Interessen der  gemeinsamen Selbstbestimmung gegen herrschende Partialinteressen« (373)
  • 14. Selbstfeindschaft und Unbewusstes ● Selbstfeindschaft als Kernwiderspruch psychischer Probleme »Indem man hier, … einerseits im Arrangement mit den Herrschenden zur  Durchsetzung der eigenen Partialinteressen an deren Macht partizipieren, damit sich  selbst an der Unterdrückung aktiv beteiligen muß, stärkt man andererseits gerade  jene Mächte und Kräfte, denen man im Verzicht auf die Verfügung über die  Möglichkeitsbedingungen des Handelns ausgeliefert ist. Dies heißt, daß (mit den  Worten Ute H.­Osterkamps) ›… jeder, der sich innerhalb der gegebenen  Abhängigkeitsverhältnisse einzurichten versucht, nicht nur Opfer, sondern auch  Komplize der Machthabenden und damit sich selbst zum Feinde wird‹« (377) ● Perpetuierte Selbstfeindschaft kann mir nicht bewusst sein ● Hinweise werden verdrängt, geleugnet, abgespalten etc. ● Notwendige Wiederholung/Absicherung etabliert »›dynamisch unbewußte‹ Anteile der Persönlichkeit... (…) Das ›Unbewußte‹ ist  weder eine anthropologische Letztheit, noch ist es irrational. Es ist vielmehr das  Implikat der subjektiven Begründetheit und Funktionalität eines Handlungsrahmens,  der sich der ›Rationalität‹ der Herrschenden, letztlich des Kapitals, unterwirft, wobei  gerade dadurch, daß das Individuum in diesem Rahmen ›rational‹ handelt, es sich  selbst zum Feinde werden muß.« (381)
  • 15. Deuten und Begreifen (1) ● Deuten: Denken im Modus restriktiver Handlungsfähigkeit – um die doppelte Möglichkeit verkürztes Denken – Denken in Faktizitäten statt Denken in Potenzialitäten – unmittelbarkeitsbezogenes Denken – person- und interaktionszentrierte Denkweise – Aktivitäten werden nur als Operationen gedacht – anschauliches Denken, kein Widerstand gegen Evidenzen – »Mystifizierungen … [werden] für bare Münze genommen« (389) – Denken im Medium des Scheins – statisches Denken statt Entwicklungsdenken – personalisierendes Denken – menschliche Beziehungen = Instrumentalbeziehungen – normatives Denken: »Man tut dies…, weil man es tut« (390) – Verinnerlichung/Psychisierung gesellschaftlicher Widersprüche – dynamisch-regressive Absicherung gegen Alternativen – naheliegende und nahegelegte Denkform
  • 16. Deuten und Begreifen (2) ● Begreifen: Denken verallgemeinerter Handlungsfähigkeit – Kein Gegensatz, sondern schließt deutendes Denken ein! – »Ich kann … mein unmittelbares Dasein nicht anders bewältigen als ›in‹ den bürgerlichen Formen« (394) – Überschreiten der Unmittelbarkeit: Zusammenhangsdenken – kann sich einen Begriff von der Entfremdung verschaffen – Historisch-spezifisch: »zweite Möglichkeit« historisch bestimmt – universell möglich, kann nicht unterbunden werden – kein Status, muss immer wieder errungen werden – risikoreich und anstrengend, das abgewehrte andere Denken – kann das Unbewusste zurückdrängen – Erkennen des Allgemeinen im Besonderen – dialektisches Denken, Entwicklungs- und Widerspruchsdenken – Denken »in ›Kräfteverhältnissen‹« (400) – die Oberfläche durchdringendes Denken – Verwissenschaftlichung des gesellschaftlichen Lebens
  • 17. Restriktive und verallgemeinerbare Emotionalität Erscheinungsformen restriktiver Emotionalität (403ff): – »...dauerndes emotionales Unbehagen und Ungenügen« – »Dissoziation der Emotionen von den realen kognizierten Lebensbedingungen« – »Verinnerlichung‹ der Emotionalität als ... isolierter, bloß ›subjektiver‹ Zustand« – »›Entemotionalisierung‹, d.h. Zurückgenommenheit und Unengagiertheit des  Handelns«; »genuin defensiver Charakter … (der) ›Gefühle‹« – »Dichotomisierungen zwischen ›Gefühl‹ und ›Verstand‹« – »›Angst‹ als permanente Hintergrundsqualität restriktiver Emotionalität« – »...quasi ›unbewußte‹ Angst«, die »als solche unfaßbar und unüberwindbar« ist – kann Quelle von »psychischen ›Störungen‹, ›neurotischen Symptomen‹« sein – Mit Fixierung »auf das ›Unmittelbare‹ (ist) menschliche Daseinserfüllung und  Bedürfnisbefriedigung, auch unmittelbar sinnlich­vitaler Art, nicht erreichbar« Verallgemeinerte Emotionalität (410f): – »Durchdringung des Scheins der bloßen ›Innerlichkeit‹ der Emotionalität durch in  ›bewußtem‹ Verhalten herauszuhebende wirkliche Lebensverhältnisse« – »Wiedergewinnung der eigenen Emotionalität als Erkenntnisquelle ... in Richtung  auf die gemeinsame Verfügungserweiterung« – »Schaffung von Bedingungen ›menschlicher‹ Lebenserfüllung/Bedürfnisbefriedigung«
  • 18. Motivation und innerer Zwang Innerer Zwang: »Der ... als Moment des ›Unbewußten‹ sich  herausbildende ›innere Zwang‹ ist ... eine  ›motivationsförmige‹ subjektive Mystifizierung  der Tatsache der Unterdrückung durch die  herrschenden Verhältnisse, durch deren  Akzeptieren man an der eigenen Unter­ drückung aktiv beteiligt ist.« (413) Verallgemeinerte Motivation: ●Herstellen von Lebensbedin- gungen, so dass allgemeine = individuelle Vorsorge ► Veränderung der gesellschaftlichen Zielkonstellationen ● Motivationswiderspruch spitzt sich zu, wenn »die antagonistischen gesellschaftlichen Kräfte (und ihre Abkömmlinge) … der  Erweiterung der Selbstbestimmung Widerstand entgegensetzen« (414) ► Bildung von »Gegenmacht gegen die herrschende Macht..., durch welche die  Ausgeliefertheit des Einzelnen an die antagonistischen Kräfte reduziert ist« (ebd.)
  • 19. Zentrale Begriffe im vierten Teil ● Gründe: Basis subjektiv funktionalen Handelns ● Apriori: Menschen können sich nicht bewusst schaden ● Prämissen: ausgegliederte Bedingungen meiner Gründe ● Selbstverständigung: Verständlichmachen meiner Gründe ● Doppelte Möglichkeit: unter Bedingungen handeln oder die Bedingungen des Handeln verändern ● Restriktive / verallgemeinerte Handlungsfähigkeit ● Instrumentalität / Intersubjektivität ● Selbstfeindschaft und Unbewusstes ● Deuten / Begreifen ● Restriktive / verallgemeinerte Emotionalität ● Innerer Zwang / Motivation
  • 20. Alle Inhalte finden sich in diesem Buch: ● 152 Seiten ● 14 Kapitel ● 83 Abschnitte ● 36 meistens farbige Abbildungen ● 252 Glossar-Einträge Weitere Infos: grundlegung.de/buch