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              Ernst Oberdorfer

              Dynamische Assessment
              Center – Motivierendes
              Lerninstrument
              statt einschüchternde
              Prüfmethode
Lange Zeit galt das Assessment Center als das härteste Personalaus-
                               wahlverfahren der Welt. Heute werden Assessment Center jedoch im-
                               mer häufiger in der Personalentwicklung eingesetzt. Tendenz steigend.
                               Neuester Trend dabei sind Dynamische Assessment Center (AC). In
                               ihrer simulierten Unternehmensrealität ermöglichen sie durch direktes
                               Feedback Lernen im Tun und zeigen das tatsächliche Lernpotenzial der
                               Teilnehmer auf.

    „Für mich war es eine      Angespannte Mienen, gedämpftes Gemurmel, zwischendurch ein etwas
       wichtige Erfahrung      zu lautes Lachen: Szenen kurz vor Beginn der Warming-up-Runde im
    und ich nehme bereits
      aus den spontanen
                               Assessment Center (AC). Mehr als 20 Personen sitzen im Sesselkreis
          Feedbacks nach       – Teilnehmer und Assessoren kommen aus demselben Unternehmen.
             den Übungen       Doch nicht Auswahl neuer, sondern Förderung bereits bestehender
       viele Impulse mit.“     Mitarbeiter steht auf dem Programm. Dass dennoch Spannung vor-
                               herrscht, liegt in der Natur des Verfahrens Assessment Center.
                               Schließlich wollen die Teilnehmer einen guten Eindruck hinterlassen,
                               und die Assessoren und Moderatoren wissen, dass ein langer Tag auf
                               sie wartet, an dem ihre Wahrnehmungs- und Feedback-Fähigkeiten bis
                               zum Anschlag gefordert sind. Acht Stunden später atmen alle tief durch
                               – Teilnehmer ebenso wie Assessoren, Rollenspieler und Moderatoren.
                               Zufriedenheit und Erleichterung macht sich breit. „Ich hatte mir noch
                               mehr Druck erwartet, bin aber froh, dass es nicht so war“, sagt einer
                               der Teilnehmer in der Abschlussrunde. „Für mich war es eine wichtige
                               Erfahrung und ich nehme bereits aus den spontanen Feedbacks nach
                               den Übungen viele Impulse mit“, meint ein anderer.

                               Und ein weiterer Teilnehmer weist darauf hin, dass sich die Eindrücke
                               erst sammeln müssen und zu einem Ganzen werden: „Ich habe
                               einige Seiten an mir kennengelernt, die mir so nicht bewusst waren,
                               und das macht mich nachdenklich.“ Ein Assessor gesteht: „Ich habe in
                               der Beobachterrolle mindestens ebenso viel über mich gelernt wie
                               über die Teilnehmer.“


                               Assessment Center als
                               Personalentwicklungsinstrument

          Zwei Drittel aller   Wie ist so viel positive Stimmung in einem Setting möglich, das in dem
     Asssessment Center        Ruf steht, härtestes Auswahlverfahren der Welt zu sein? Haben sich
finden mit der Zielsetzung
                               AC im Laufe der Jahre so sehr gewandelt? Der Trend hat sich
     Potenzialanalyse und
Personalentwicklung statt.     umgekehrt: Galten Assessment Center vor einigen Jahren fast aus-
                               schließlich als Auswahlveranstaltungen, hat ihre Bedeutung in der
                               Personalentwicklung heute ebenbürtigen oder gar höheren Stellenwert.
                               Eine Studie des Arbeitskreises Assessment Center e.V. stellte 2008
                               fest, dass knapp zwei Drittel aller AC in den befragten Unternehmen mit
                               der Zielsetzung Potenzialanalyse und Personalentwicklung statt-
                               finden. Wenig scheint sich hingegen an den Zielgruppen geändert zu
                               haben. Führungs- und Nachwuchsführungskräfte kommen in zwei
                               Drittel aller Assessment Center zum Zug.


                               © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center –
                                                                                                       2
                               Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
Das restliche Drittel ist Trainees, Lehrlingen, Fachkräften und Betriebs-
                            mitarbeitern gewidmet. Ein Blick auf die Definitionen in der Abbildung 1
                            zeigt die Zielsetzungen, mit denen AC heute durchgeführt werden.




                            Abb. 1: Beispiel eines AC-Übungsmix


                            Der Trend: Dynamische Assessment Center

Dynamische Assessment       Der Anteil dynamischer Assessment Center nimmt seit den 1990er
           Center werden    Jahren stetig zu. In der AC-Studie 2008 erhob der Arbeitskreis
     in ihrem Übungsset
unternehmensspezifisch
                            Assessment Center e.V., dass bereits 63 Prozent der AC vollständige
           zugeschnitten.   Eigenentwicklungen sind und weitere 34 Prozent zumindest eine unter-
                            nehmensspezifische Anpassung aufweisen. Nur drei Prozent der be-
                            fragten 200 Unternehmen gaben an, ein bereits am Markt vorhandenes
                            Verfahren einzusetzen.

                            „Es geht weg vom klassischen Assessment Center in Richtung
                            dynamisches und Lern-AC“, bestätigt Luzia Fuchs-Jorg, Geschäfts-
                            führerin von Kick Off Management Consulting. Einen der Gründe erklärt
                            Wolfgang Mayrhofer von der Wirtschaftsuniversität Wien. Er erkennt im
                            dynamischen Assessment Center „eine positive Entwicklung, da gerade
                            die Kombination von Real Life und komplexem Ineinandergreifen von
                            Übungen vielversprechend ist, um darauf basierend Lern- und Entwick-
                            lungspotenzial zu definieren“.




                            © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center –
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                            Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
Unternehmensrealität simulieren und reflektieren

          Eine sorgfältige   Warum eignen sich dynamische Assessment Center besonders gut für
     Standortbestimmung      die interne Personalentwicklung?
    und die Erkennbarkeit
   von Verhaltensmustern
    sorgen für nachhaltige   Dynamische AC simulieren die Unternehmensrealität. Die Teilnehmer
      Entwicklung bei den    erkennen eigene Verhaltensmuster. Sie setzen sich mit ihrer Rolle im
             Teilnehmern.    Unternehmen auseinander, reflektieren eigene Sichtweisen und
                             Werthaltungen und gewinnen Einsichten über ihre Verhaltenswirk-
                             samkeit sowie über Chancen und Grenzen ihres Handelns. Dynamische
                             Assessment Center mit ausreichender Tiefe und Breite bleiben lang-
                             fristig in Erinnerung und sind für Teilnehmer oft Startpunkt, um an der
                             eigenen Entwicklung weiterzuarbeiten.

                             Birgit Magele, Personalchefin der Saubermacher AG erkennt darin
                             „ein ideales Setting, das von den Teilnehmern als besonders wertvoll
                             eingestuft wird“. So ist es naheliegend und sinnvoll, wenn etwa einem
                             Leadership-Programm ein AC zur Standortbestimmung vorgelagert
                             ist. „Dasselbe gilt für die Erstellung individueller Entwicklungspläne im
                             Talentmanagement“, ergänzt Birgit Magele.



                             Wie läuft ein dynamisches Assessment Center ab?

        In Konzeption und    In der Konzeptionsphase stellt sich früher oder später die Frage nach
     AC-Design fließen die   den Kompetenzschwerpunkten, die im AC beobachtet werden sollen.
unternehmensspezifischen
                             Im vorliegenden Beispiel ist im Unternehmen bereits ein Kompetenz-
   Kompetenzmodelle ein.
                             modell verankert, das auch im Assessment Center zur Anwendung
                             kommt. Der AC-Übungsmix ist gezielt darauf abgestimmt.

                             Im finalen Szenario starten die Teilnehmer vormittags mit einer
                             Präsentation über ihre beruflichen Ziele und einem konkreten Projekt
                             zur Optimierung in ihrem eigenen Arbeitsumfeld. Das Thema der Prä-
                             sentation haben sie bereits eine Woche vor dem AC zur Vorbereitung
                             bekommen. Parallel findet das erste Rollenspiel statt – ein Gespräch
                             mit einem wichtigen Mitarbeiter, der einige Probleme verursacht hat.

                             Am Nachmittag arbeiten die Teilnehmer im zweiten Rollenspiel einen
                             Rahmenvertrag mit einem Kunden aus. In der Gruppenaktivität
                             verhandeln sie über begrenzte Ressourcen und entwickeln eine
                             gemeinsame Lösung. Ohne dabei beobachtet zu werden, bearbeiten
                             die Teilnehmer schriftliche Aufgaben und führen ein Peer-Interview.

                             Unmittelbar nach Ende des Assessment Center findet die Assessoren-
                             konferenz statt, in der alle Ergebnisse zusammengefasst werden. Die
                             externen Berater erstellen die schriftlichen Reports und besprechen sie
                             mit den Teilnehmern im individuellen Feedbackgespräch (siehe auch
                             das Fallbeispiel AC-Ergebnis auf Seite 7).



                             © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center –
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                             Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
Definitionen
      Die wesentlichen    Assessment Center sind ein- bis mehrtägige Veranstaltungen, meist in
Unterschiede zwischen     Gruppen mit 8 bis 12 Personen, mit unterschiedlichen Aufgaben-
           Auswahl-AC
        und Förder-AC
                          stellungen und Übungsszenarien, die zur Beurteilung der wesentlichen
                          Kompetenzen (Leistungspotenzial, Motivation, Sozialkompetenz …)
                          einer definierten Teilnehmergruppe durchgeführt werden.
                          Das Ziel des AC kann je nach Ausgangssituation variieren:

                          1.		 Im Selektions-(Auswahl) Assessment Center geht es darum,
                          		 Positionen mit den am besten qualifizierten (externen oder
                          		 internen) Bewerbern zu besetzen.

                          2.		   Im Entwicklungs- beziehungsweise Förder-Assessment Center
                          		     sind Ziele der Personalentwicklung im Fokus. Es geht um die
                          		     Identifikation individueller Potenziale, Lernfelder und um die
                          		     Ableitung maßgeschneiderter Weiterentwicklungsempfehlungen.
                          		     Diese Art von AC tritt unter Bezeichnungen wie Development-
                          		     Center, Potenzialanalyse oder Talent-Workshop auf. Manchmal
                          		     wird zwischen reinen Entwicklungs-Assessment Center und
                          		     Potenzialanalysen unterschieden. Bei Letzteren wird dann sowohl
                          		     die Eignung bezüglich konkreter Karriereschritte untersucht als
                          		     auch eine Analyse von Stärken, Lern- und Entwicklungsfeldern
                          		     vorgenommen.

                          Weiterentwicklungen der Assessment Center-Methode sind vielfältig
                          und beziehen sich überwiegend auf das AC-Design. Das titelgebende
                          dynamische Assessment Center kann sowohl Auswahl- als auch Ent-
                          wicklungszwecken dienen. Der wesentliche Unterschied zum klassi-
                          schen Assessment Center liegt im Übungsdesign, in dem Geschäfts-
                          modell, Branche und Produktsprache des Unternehmens sowie
                          relevante Herausforderungen aus der aktuellen oder künftigen Praxis
                          der Teilnehmer repräsentiert sind. Die Übungen folgen einem durch-
                          gängigen roten Faden und sind teils miteinander vernetzt. Zum fixen
                          Bestandteil des dynamischen Assessment Center zählt auch spontanes
                          Feedback direkt nach jeder Übung, sodass Teilnehmer die Chance
                          haben, erfolgte Lernschritte in weiteren Übungen umzusetzen und
                          damit Adaptions- und Lernvermögen unter Beweis zu stellen.



                          Drei Prinzipen für Assessment Center-Übungen

    Ein wirkungsvolles     	 realitätsnahe Komplexität so einfach wie möglich abbilden
   Assessment Center       	 Orientierung an Anforderungs- und Beobachtungskriterien
   zeichnet sich durch
                           	 Fairness für alle Teilnehmer
  klare Prinzipien aus.

                          Dabei gilt es, jedes der drei Prinzipien in Balance zu halten. Zu
                          geringe Komplexität entfernt sich von der Realität oder entspricht
                          nicht der Herausforderung, die in der realen Praxis der Teilnehmer zu


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                          Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
bewältigen ist. Zu hohe Komplexität schadet der Beobachtung und der
                           Möglichkeit, Feedbacks zu abstrahieren und damit eine allgemein-
                           gültige Lernerfahrung zu eröffnen. Von Nutzerseite bringt es Birgit
                           Magele auf den Punkt: „Im Assessment Center soll möglichst praxis-
                           nahes und konkretes Verhalten gefordert sein, das von der Führungs-
                           kraft oder vom Mitarbeiter auch in der Unternehmensrealität erwartet
                           wird. Daher sollten Rollenübungen und Praxisbeispiele möglichst maß-
                           geschneidert auf die Anforderungen der zukünftigen Unternehmens-
                           realität sein.“

                           Die Übungen müssen die relevanten Anforderungen abbilden und in
                           ihrer Dynamik so konzipiert sein, dass die Beobachter die wesentlichen
                           Kriterien auch tatsächlich zu sehen bekommen, um sie beurteilen zu
                           können. Gleichzeitig ist es aus Gründen der Fairness und der Vergleich-
                           barkeit einzelner Leistungen wichtig, keinen Teilnehmer zu bevorzugen.
                           Die Erfüllung dieses Kriteriums ist ein Grenzgang, wenn die Teilnehmer-
                           gruppe sehr inhomogen ist. Alter, Erfahrung, Know-how sind Kontra-
                           henten des Prinzips „gleiche Voraussetzung für alle“. In der Praxis kann
                           dies allerdings durch erfahrene Beobachter und Rollenspieler kompen-
                           siert werden. Der Qualität der Beobachterschulung kommt daher
                           wesentliche Bedeutung zu.



                           Dynamische Assessment Center
                           mit internationaler Zukunft
    Assessment Center      Ein besonderer Trend ist seit ein paar Jahren zu beobachten:
sorgen im Unternehmen      Assessment Center sind immer häufiger international besetzt. Teil-
         für Networking
     im internationalen
                           nehmer und Beobachter reisen aus verschiedenen Ländern an und
                Kontext.   nicht selten erfolgt die Durchführung auch im deutschsprachigen Raum
                           auf Englisch. Das Assessment Center-Design berücksichtigt die Unter-
                           nehmensrealität durch länderübergreifenden Kontext und interkulturelle
                           Herausforderungen, wie virtuelle Führung und Kooperation.

                           Gleichzeitig erfüllt das Assessment Center in vielen Unternehmen
                           bereits eine nennenswerte interne Networking-Funktion, die ein Teil-
                           nehmer so beschreibt: „Das Assessment Center hat mir persönlich
                           geholfen, und ich kann bereits ab morgen vieles von dem umsetzen,
                           was ich heute gelernt habe. Aber davon abgesehen hätte sich die Ver-
                           anstaltung für mich auf alle Fälle gelohnt, weil ich so viele Kollegen
                           getroffen habe, die ich nur per Telefon und Mail kannte, und nun endlich
                           persönlicher Kontakt besteht.“

                           Assessment Center haben sich gewandelt. Waren sie einst als Prüfung
                           gefürchtet, sind sie in ihrer dynamisierten Form heute auch als
                           Personalentwicklungstool etabliert. Sowohl im lokalen als auch im
                           globalen Kontext nehmen sie einen festen Platz in der effizienten wie
                           effektiven Weiterentwicklung von Führungskräften und Talenten ein.




                           © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center –
                                                                                                 6
                           Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
10 Schritte im Dynamischen Assessment Center
        Die Checkliste für    1. 		 Zieldefinition auf Basis der Unternehmens-/HR-Strategie
          die erfolgreiche    2. 		 Anforderungsanalyse und Definition des Soll-Profils anhand
   Implementierung eines
Dynamischen Assessment
                              		 konkreter Performancekriterien
                  Centers.    3. 		 Auswahl des geeigneten Assessment-Modus und Entscheidung
                              		 über internes/externes Assessorenteam
                              4. 		 Design, Erstellung von Übungen auf Basis typischer Anforderungen
                              		 aus der Arbeitswelt der Teilnehmer, passend für die Zielgruppe
                              5. 		 Information aller beteiligten Personen über Ziel, Ablauf,
                              		 Ergebnisnutzung
                              6. 		 Schulung der Assessoren und Rollenspieler
                              7. 		 Durchführung des Assessment Center und der Assessoren-
                              		 konferenz
                              8. 		 Erstellung individueller Ergebnisreports
                              9. 		 Durchführung von individuellen Feedbackgesprächen für jeden
                              		 Teilnehmer
                              10. 	Evaluierungskonferenz, Ergebnisbesprechung auf individueller
                              		 und optional auf Gruppen- und Unternehmensebene



                              Fallbeispiel Assessment Center-Ergebnis

           Ein Fallbeispiel   Herr Peters wird in etwa zwei Monaten nach dem Assessment Center
           aus der Praxis.    seine Stelle als neuer Teamleiter im Key-Account-Management über-
                              nehmen. Das stand bereits vor seiner Nominierung zum Assessment
                              Center fest. Er wird dann vor der Herausforderung stehen, in Zukunft
                              seine eigenen Kollegen zu führen. In der Assessorenkonferenz nach
                              dem Assessment Center wird durch die intensive Analyse die Definition
                              konkreter Weiterbildungs- und Supportmaßnahmen möglich. So wird
                              festgelegt, dass Herr Peters das Angebot bekommt, einen internen
                              Mentor bereits vor seinem Antritt zu nutzen, und er an dem Gruppen-
                              coaching Programm teilnehmen wird, das in wenigen Wochen nach
                              dem AC startet. Die Nominierung der passenden Teilnehmer für dieses
                              Programm war übrigens der ursprüngliche Ausgangspunkt für das As-
                              sessment Center.

                              Von zusätzlichen Skills-Trainings wird abgesehen, da Herr Peters über
                              stark ausgeprägte Fähigkeiten verfügt und seine Hauptentwicklungs-
                              themen Führungsrollenverständnis und Konfliktmanagement inhaltlich
                              im Gruppencoaching-Programm abgedeckt werden.




                              © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center –
                                                                                                      7
                              Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
Tipp

                                 Der Praxiseinsatz von Assessment Centern im deutschsprachigen
                                 Raum. Eine zeitliche Verlaufsanalyse basierend auf den Anwenderbe-
                                 fragungen des Arbeitskreises Assessment Center e.V. von 2001 und
                                 2008. Von Stefan Höft und Christof Obermann
                                 (2010). Wirtschaftspsychologie 12(2).



                                 Webtipps

                                 Einzel Assessment Center (Mini AC) –
                                 Die Standortbestimmung für KMU
                                 http://www.usp-d.com/whitepapers/
                                 einzel-assessment-center-mini-ac-die-standortbestimmung-fuer-kmu/

                                 360 Grad Feedback versus Assessment Center.
                                 http://www.usp-d.com/whitepapers/
                                 360-grad-feedback-assessment-center/




Autor:
Ernst Oberdorfer
ernst.oberdorfer@usp-d.com

USP-D
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www.usp-d.com
                                 © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center –
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                                 Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode

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USP-D Dynamische Assessment Center

  • 1. White Paper Ernst Oberdorfer Dynamische Assessment Center – Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
  • 2. Lange Zeit galt das Assessment Center als das härteste Personalaus- wahlverfahren der Welt. Heute werden Assessment Center jedoch im- mer häufiger in der Personalentwicklung eingesetzt. Tendenz steigend. Neuester Trend dabei sind Dynamische Assessment Center (AC). In ihrer simulierten Unternehmensrealität ermöglichen sie durch direktes Feedback Lernen im Tun und zeigen das tatsächliche Lernpotenzial der Teilnehmer auf. „Für mich war es eine Angespannte Mienen, gedämpftes Gemurmel, zwischendurch ein etwas wichtige Erfahrung zu lautes Lachen: Szenen kurz vor Beginn der Warming-up-Runde im und ich nehme bereits aus den spontanen Assessment Center (AC). Mehr als 20 Personen sitzen im Sesselkreis Feedbacks nach – Teilnehmer und Assessoren kommen aus demselben Unternehmen. den Übungen Doch nicht Auswahl neuer, sondern Förderung bereits bestehender viele Impulse mit.“ Mitarbeiter steht auf dem Programm. Dass dennoch Spannung vor- herrscht, liegt in der Natur des Verfahrens Assessment Center. Schließlich wollen die Teilnehmer einen guten Eindruck hinterlassen, und die Assessoren und Moderatoren wissen, dass ein langer Tag auf sie wartet, an dem ihre Wahrnehmungs- und Feedback-Fähigkeiten bis zum Anschlag gefordert sind. Acht Stunden später atmen alle tief durch – Teilnehmer ebenso wie Assessoren, Rollenspieler und Moderatoren. Zufriedenheit und Erleichterung macht sich breit. „Ich hatte mir noch mehr Druck erwartet, bin aber froh, dass es nicht so war“, sagt einer der Teilnehmer in der Abschlussrunde. „Für mich war es eine wichtige Erfahrung und ich nehme bereits aus den spontanen Feedbacks nach den Übungen viele Impulse mit“, meint ein anderer. Und ein weiterer Teilnehmer weist darauf hin, dass sich die Eindrücke erst sammeln müssen und zu einem Ganzen werden: „Ich habe einige Seiten an mir kennengelernt, die mir so nicht bewusst waren, und das macht mich nachdenklich.“ Ein Assessor gesteht: „Ich habe in der Beobachterrolle mindestens ebenso viel über mich gelernt wie über die Teilnehmer.“ Assessment Center als Personalentwicklungsinstrument Zwei Drittel aller Wie ist so viel positive Stimmung in einem Setting möglich, das in dem Asssessment Center Ruf steht, härtestes Auswahlverfahren der Welt zu sein? Haben sich finden mit der Zielsetzung AC im Laufe der Jahre so sehr gewandelt? Der Trend hat sich Potenzialanalyse und Personalentwicklung statt. umgekehrt: Galten Assessment Center vor einigen Jahren fast aus- schließlich als Auswahlveranstaltungen, hat ihre Bedeutung in der Personalentwicklung heute ebenbürtigen oder gar höheren Stellenwert. Eine Studie des Arbeitskreises Assessment Center e.V. stellte 2008 fest, dass knapp zwei Drittel aller AC in den befragten Unternehmen mit der Zielsetzung Potenzialanalyse und Personalentwicklung statt- finden. Wenig scheint sich hingegen an den Zielgruppen geändert zu haben. Führungs- und Nachwuchsführungskräfte kommen in zwei Drittel aller Assessment Center zum Zug. © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center – 2 Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
  • 3. Das restliche Drittel ist Trainees, Lehrlingen, Fachkräften und Betriebs- mitarbeitern gewidmet. Ein Blick auf die Definitionen in der Abbildung 1 zeigt die Zielsetzungen, mit denen AC heute durchgeführt werden. Abb. 1: Beispiel eines AC-Übungsmix Der Trend: Dynamische Assessment Center Dynamische Assessment Der Anteil dynamischer Assessment Center nimmt seit den 1990er Center werden Jahren stetig zu. In der AC-Studie 2008 erhob der Arbeitskreis in ihrem Übungsset unternehmensspezifisch Assessment Center e.V., dass bereits 63 Prozent der AC vollständige zugeschnitten. Eigenentwicklungen sind und weitere 34 Prozent zumindest eine unter- nehmensspezifische Anpassung aufweisen. Nur drei Prozent der be- fragten 200 Unternehmen gaben an, ein bereits am Markt vorhandenes Verfahren einzusetzen. „Es geht weg vom klassischen Assessment Center in Richtung dynamisches und Lern-AC“, bestätigt Luzia Fuchs-Jorg, Geschäfts- führerin von Kick Off Management Consulting. Einen der Gründe erklärt Wolfgang Mayrhofer von der Wirtschaftsuniversität Wien. Er erkennt im dynamischen Assessment Center „eine positive Entwicklung, da gerade die Kombination von Real Life und komplexem Ineinandergreifen von Übungen vielversprechend ist, um darauf basierend Lern- und Entwick- lungspotenzial zu definieren“. © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center – 3 Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
  • 4. Unternehmensrealität simulieren und reflektieren Eine sorgfältige Warum eignen sich dynamische Assessment Center besonders gut für Standortbestimmung die interne Personalentwicklung? und die Erkennbarkeit von Verhaltensmustern sorgen für nachhaltige Dynamische AC simulieren die Unternehmensrealität. Die Teilnehmer Entwicklung bei den erkennen eigene Verhaltensmuster. Sie setzen sich mit ihrer Rolle im Teilnehmern. Unternehmen auseinander, reflektieren eigene Sichtweisen und Werthaltungen und gewinnen Einsichten über ihre Verhaltenswirk- samkeit sowie über Chancen und Grenzen ihres Handelns. Dynamische Assessment Center mit ausreichender Tiefe und Breite bleiben lang- fristig in Erinnerung und sind für Teilnehmer oft Startpunkt, um an der eigenen Entwicklung weiterzuarbeiten. Birgit Magele, Personalchefin der Saubermacher AG erkennt darin „ein ideales Setting, das von den Teilnehmern als besonders wertvoll eingestuft wird“. So ist es naheliegend und sinnvoll, wenn etwa einem Leadership-Programm ein AC zur Standortbestimmung vorgelagert ist. „Dasselbe gilt für die Erstellung individueller Entwicklungspläne im Talentmanagement“, ergänzt Birgit Magele. Wie läuft ein dynamisches Assessment Center ab? In Konzeption und In der Konzeptionsphase stellt sich früher oder später die Frage nach AC-Design fließen die den Kompetenzschwerpunkten, die im AC beobachtet werden sollen. unternehmensspezifischen Im vorliegenden Beispiel ist im Unternehmen bereits ein Kompetenz- Kompetenzmodelle ein. modell verankert, das auch im Assessment Center zur Anwendung kommt. Der AC-Übungsmix ist gezielt darauf abgestimmt. Im finalen Szenario starten die Teilnehmer vormittags mit einer Präsentation über ihre beruflichen Ziele und einem konkreten Projekt zur Optimierung in ihrem eigenen Arbeitsumfeld. Das Thema der Prä- sentation haben sie bereits eine Woche vor dem AC zur Vorbereitung bekommen. Parallel findet das erste Rollenspiel statt – ein Gespräch mit einem wichtigen Mitarbeiter, der einige Probleme verursacht hat. Am Nachmittag arbeiten die Teilnehmer im zweiten Rollenspiel einen Rahmenvertrag mit einem Kunden aus. In der Gruppenaktivität verhandeln sie über begrenzte Ressourcen und entwickeln eine gemeinsame Lösung. Ohne dabei beobachtet zu werden, bearbeiten die Teilnehmer schriftliche Aufgaben und führen ein Peer-Interview. Unmittelbar nach Ende des Assessment Center findet die Assessoren- konferenz statt, in der alle Ergebnisse zusammengefasst werden. Die externen Berater erstellen die schriftlichen Reports und besprechen sie mit den Teilnehmern im individuellen Feedbackgespräch (siehe auch das Fallbeispiel AC-Ergebnis auf Seite 7). © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center – 4 Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
  • 5. Definitionen Die wesentlichen Assessment Center sind ein- bis mehrtägige Veranstaltungen, meist in Unterschiede zwischen Gruppen mit 8 bis 12 Personen, mit unterschiedlichen Aufgaben- Auswahl-AC und Förder-AC stellungen und Übungsszenarien, die zur Beurteilung der wesentlichen Kompetenzen (Leistungspotenzial, Motivation, Sozialkompetenz …) einer definierten Teilnehmergruppe durchgeführt werden. Das Ziel des AC kann je nach Ausgangssituation variieren: 1. Im Selektions-(Auswahl) Assessment Center geht es darum, Positionen mit den am besten qualifizierten (externen oder internen) Bewerbern zu besetzen. 2. Im Entwicklungs- beziehungsweise Förder-Assessment Center sind Ziele der Personalentwicklung im Fokus. Es geht um die Identifikation individueller Potenziale, Lernfelder und um die Ableitung maßgeschneiderter Weiterentwicklungsempfehlungen. Diese Art von AC tritt unter Bezeichnungen wie Development- Center, Potenzialanalyse oder Talent-Workshop auf. Manchmal wird zwischen reinen Entwicklungs-Assessment Center und Potenzialanalysen unterschieden. Bei Letzteren wird dann sowohl die Eignung bezüglich konkreter Karriereschritte untersucht als auch eine Analyse von Stärken, Lern- und Entwicklungsfeldern vorgenommen. Weiterentwicklungen der Assessment Center-Methode sind vielfältig und beziehen sich überwiegend auf das AC-Design. Das titelgebende dynamische Assessment Center kann sowohl Auswahl- als auch Ent- wicklungszwecken dienen. Der wesentliche Unterschied zum klassi- schen Assessment Center liegt im Übungsdesign, in dem Geschäfts- modell, Branche und Produktsprache des Unternehmens sowie relevante Herausforderungen aus der aktuellen oder künftigen Praxis der Teilnehmer repräsentiert sind. Die Übungen folgen einem durch- gängigen roten Faden und sind teils miteinander vernetzt. Zum fixen Bestandteil des dynamischen Assessment Center zählt auch spontanes Feedback direkt nach jeder Übung, sodass Teilnehmer die Chance haben, erfolgte Lernschritte in weiteren Übungen umzusetzen und damit Adaptions- und Lernvermögen unter Beweis zu stellen. Drei Prinzipen für Assessment Center-Übungen Ein wirkungsvolles realitätsnahe Komplexität so einfach wie möglich abbilden Assessment Center Orientierung an Anforderungs- und Beobachtungskriterien zeichnet sich durch Fairness für alle Teilnehmer klare Prinzipien aus. Dabei gilt es, jedes der drei Prinzipien in Balance zu halten. Zu geringe Komplexität entfernt sich von der Realität oder entspricht nicht der Herausforderung, die in der realen Praxis der Teilnehmer zu © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center – 5 Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
  • 6. bewältigen ist. Zu hohe Komplexität schadet der Beobachtung und der Möglichkeit, Feedbacks zu abstrahieren und damit eine allgemein- gültige Lernerfahrung zu eröffnen. Von Nutzerseite bringt es Birgit Magele auf den Punkt: „Im Assessment Center soll möglichst praxis- nahes und konkretes Verhalten gefordert sein, das von der Führungs- kraft oder vom Mitarbeiter auch in der Unternehmensrealität erwartet wird. Daher sollten Rollenübungen und Praxisbeispiele möglichst maß- geschneidert auf die Anforderungen der zukünftigen Unternehmens- realität sein.“ Die Übungen müssen die relevanten Anforderungen abbilden und in ihrer Dynamik so konzipiert sein, dass die Beobachter die wesentlichen Kriterien auch tatsächlich zu sehen bekommen, um sie beurteilen zu können. Gleichzeitig ist es aus Gründen der Fairness und der Vergleich- barkeit einzelner Leistungen wichtig, keinen Teilnehmer zu bevorzugen. Die Erfüllung dieses Kriteriums ist ein Grenzgang, wenn die Teilnehmer- gruppe sehr inhomogen ist. Alter, Erfahrung, Know-how sind Kontra- henten des Prinzips „gleiche Voraussetzung für alle“. In der Praxis kann dies allerdings durch erfahrene Beobachter und Rollenspieler kompen- siert werden. Der Qualität der Beobachterschulung kommt daher wesentliche Bedeutung zu. Dynamische Assessment Center mit internationaler Zukunft Assessment Center Ein besonderer Trend ist seit ein paar Jahren zu beobachten: sorgen im Unternehmen Assessment Center sind immer häufiger international besetzt. Teil- für Networking im internationalen nehmer und Beobachter reisen aus verschiedenen Ländern an und Kontext. nicht selten erfolgt die Durchführung auch im deutschsprachigen Raum auf Englisch. Das Assessment Center-Design berücksichtigt die Unter- nehmensrealität durch länderübergreifenden Kontext und interkulturelle Herausforderungen, wie virtuelle Führung und Kooperation. Gleichzeitig erfüllt das Assessment Center in vielen Unternehmen bereits eine nennenswerte interne Networking-Funktion, die ein Teil- nehmer so beschreibt: „Das Assessment Center hat mir persönlich geholfen, und ich kann bereits ab morgen vieles von dem umsetzen, was ich heute gelernt habe. Aber davon abgesehen hätte sich die Ver- anstaltung für mich auf alle Fälle gelohnt, weil ich so viele Kollegen getroffen habe, die ich nur per Telefon und Mail kannte, und nun endlich persönlicher Kontakt besteht.“ Assessment Center haben sich gewandelt. Waren sie einst als Prüfung gefürchtet, sind sie in ihrer dynamisierten Form heute auch als Personalentwicklungstool etabliert. Sowohl im lokalen als auch im globalen Kontext nehmen sie einen festen Platz in der effizienten wie effektiven Weiterentwicklung von Führungskräften und Talenten ein. © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center – 6 Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
  • 7. 10 Schritte im Dynamischen Assessment Center Die Checkliste für 1. Zieldefinition auf Basis der Unternehmens-/HR-Strategie die erfolgreiche 2. Anforderungsanalyse und Definition des Soll-Profils anhand Implementierung eines Dynamischen Assessment konkreter Performancekriterien Centers. 3. Auswahl des geeigneten Assessment-Modus und Entscheidung über internes/externes Assessorenteam 4. Design, Erstellung von Übungen auf Basis typischer Anforderungen aus der Arbeitswelt der Teilnehmer, passend für die Zielgruppe 5. Information aller beteiligten Personen über Ziel, Ablauf, Ergebnisnutzung 6. Schulung der Assessoren und Rollenspieler 7. Durchführung des Assessment Center und der Assessoren- konferenz 8. Erstellung individueller Ergebnisreports 9. Durchführung von individuellen Feedbackgesprächen für jeden Teilnehmer 10. Evaluierungskonferenz, Ergebnisbesprechung auf individueller und optional auf Gruppen- und Unternehmensebene Fallbeispiel Assessment Center-Ergebnis Ein Fallbeispiel Herr Peters wird in etwa zwei Monaten nach dem Assessment Center aus der Praxis. seine Stelle als neuer Teamleiter im Key-Account-Management über- nehmen. Das stand bereits vor seiner Nominierung zum Assessment Center fest. Er wird dann vor der Herausforderung stehen, in Zukunft seine eigenen Kollegen zu führen. In der Assessorenkonferenz nach dem Assessment Center wird durch die intensive Analyse die Definition konkreter Weiterbildungs- und Supportmaßnahmen möglich. So wird festgelegt, dass Herr Peters das Angebot bekommt, einen internen Mentor bereits vor seinem Antritt zu nutzen, und er an dem Gruppen- coaching Programm teilnehmen wird, das in wenigen Wochen nach dem AC startet. Die Nominierung der passenden Teilnehmer für dieses Programm war übrigens der ursprüngliche Ausgangspunkt für das As- sessment Center. Von zusätzlichen Skills-Trainings wird abgesehen, da Herr Peters über stark ausgeprägte Fähigkeiten verfügt und seine Hauptentwicklungs- themen Führungsrollenverständnis und Konfliktmanagement inhaltlich im Gruppencoaching-Programm abgedeckt werden. © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center – 7 Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode
  • 8. Tipp Der Praxiseinsatz von Assessment Centern im deutschsprachigen Raum. Eine zeitliche Verlaufsanalyse basierend auf den Anwenderbe- fragungen des Arbeitskreises Assessment Center e.V. von 2001 und 2008. Von Stefan Höft und Christof Obermann (2010). Wirtschaftspsychologie 12(2). Webtipps Einzel Assessment Center (Mini AC) – Die Standortbestimmung für KMU http://www.usp-d.com/whitepapers/ einzel-assessment-center-mini-ac-die-standortbestimmung-fuer-kmu/ 360 Grad Feedback versus Assessment Center. http://www.usp-d.com/whitepapers/ 360-grad-feedback-assessment-center/ Autor: Ernst Oberdorfer ernst.oberdorfer@usp-d.com USP-D Deutschland Consulting GmbH Moltkestraße 101 D-40479 Düsseldorf Tel. +49 (0)211 913 697 00 Fax +49 (0)211 913 697 10 office.duesseldorf@usp-d.com USPD Schulte & Ster Consulting GmbH Winckelmannstraße 8/6+7 A-1150 Wien Tel. +43 (0)1 585 55 94 Fax +43 (0)1 585 62 26 office.wien@usp-d.com www.usp-d.com © USP-D 2012 / Ernst Oberdorfer: Dynamisches Assessment Center – 8 Motivierendes Lerninstrument statt einschüchternde Prüfmethode