1. Regulierung durch Anreize
Blick über die Grenzen:
Das Evaluierungssystem der Schweiz
Prof. Dr. Vinzenz Wyss
vinzenz.wyss@zhaw.ch
Donnerstag, 19. Januar 2012
2. Leistungsauftrag
Die Bundesverfassung verlangt von Radio und Fernsehen Beiträge zur
• Bildung,
• kulturellen Entfaltung,
• freien Meinungsbildung,
• Unterhaltung.
Dabei haben Radio und Fernsehen
• die Besonderheiten des Landes und die Bedürfnisse der Kantone zu
berücksichtigen;
• Ereignisse sachgerecht darzustellen;
• die Vielfalt der Ansichten angemessen zum Ausdruck zu bringen.
4. Auflagen in der Konzession
(Private)
Die Konzessionärin richtet ein Qualitätssicherungssystem
ein, welches mit Bezug auf die publizistische
Programmproduktion mindestens Folgendes umfasst:
a. inhaltliche und formale Qualitätsziele und -standards
(redaktionelle Leitbilder, journalistische Standards,
Sendungskonzepte usw.);
b. festgeschriebene Prozesse, mittels welcher sich
regelmässig überprüfen lässt, ob die festgelegten
Qualitätsziele erfüllt werden: etablierte Mechanismen zur
Sicherung bzw. Verbesserung der Programmqualität
(Abnahmeprozesse, Feedback-Systeme usw.).
6. Regulierung durch Anreize II
Operationalisierbarkeit der
Anreizregulierung
– Welche Ziele sind in einem solchen
System sinnvoll?
– Wie lassen sich welche Anforderungen
an Rundfunkveranstalter messen?
Prof. Dr. Vinzenz Wyss
vinzenz.wyss@zhaw.ch
7. Ansatz: Organisationsstruktur
• Implementierung von Formen des
Qualitätsmanagements
• Zielt auf die Entwicklung und Einhaltung
bestimmter qualitäts- oder
verfahrensbezogener Regeln und
Standards Etablierung einer
Verantwortungskultur.
8. Festlegen und Festgeschriebene
Regeln & Normen
veröffentlichen von Ressourcen & Prozesse
Steuerungsverfahren
inhaltlichen und Kontroll-Prozesse:
Qualitätszielen und etablierte
-standards Mechanismen zur
(redaktionelle Sicherung bzw.
KÖNNEN
Leitbilder, / SOLLEN
WOLLEN
Verbesserung der
Programmkonzepte; Programmqualität
journalistische (Personal, Wissen,
Standards usw.) mit Planungsprozesse;
Bezug auf Leitwerte Abnahmeprozesse,
kommunizieren / Feedback-Systeme,
Steuern, produzieren
Selbstkritik usw.)
rechtfertigen
9. Modell der Qualitätssicherung
Regeln Ressourcen Output Outcome
Q-Ziele Normen Allokative Autoritative Inhalte Publika
Sendungs- Redaktions- Ausbildungs- Redaktions-system Programmanalyse Ombudsstelle,
(z.B. „Politik“-
Mandat statut stand (%) mit QS-Bezug Publikum-Beirat
Anteil)
Meta-Daten
Sendungs- Publizistische Fortbildungs- Dokumentierter Publikums-
zur
konzepte Richtlinien möglichkeiten QS-Prozess forschung
Programmqualität
Sicherungs- Transparenz
Veröffentl. Eigene Angebote Prozesse (intern): Eigen- gegenüber
Leitbild Ethik-Kodex für Fortbildung Planung, produktionen Publikum
(Werte) (Medienschule) Abnahmen, (Anteil) (Kommunikation)
Feedback etc.
Kontrolle Transparenz Veröffentlichte
Publizistische Standards Fluktuation Fremdproduktion (Kennzeichnung) Selbstkritik
Sparten,
Barrierefreiheit MAG Minimalstandards
Daten- Dokumente- Befragung Leitfaden- Beobachtung
Reporting analyse (Mitarbeitende) gespräch (Stichprobe)
12. Wie wird evaluiert?
Dokumentenanalyse:
Sichtung der internen Dokumente zur
Qualitätssicherung.
Redaktionsbefragung:
Schriftliche Online-Befragung der
Redaktionsmitglieder.
Interviews:
Standardisierte Leitfadengespräche mit
Mitgliedern der Geschäfts- und
Redaktionsleitung sowie mit
ausgewählten Mitarbeitenden.
Site-Visit:
Redaktionsbesuch, Beobachtungen
während typischer Produktionsprozesse,
informelle Gespräche vor Ort.