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DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES
© Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015
1
Basis einer neuen Kommunikations-
kultur: Wie wir Silos im
Kommunikationsmanagement
vermeiden
Wolfgang Griepentrog, 30. Juli 2015,
Beitrag im Blog „Glaubwürdig kommunizieren“
Die Digitalisierung hat das Leben der Menschen und die Arbeitswelt verändert. Fast
alles ist mit allem digital vernetzt. Neue Informations- und Produktionsprozesse,
andere Arbeitsabläufe, Führungsstrukturen und veränderte Organisationsformen sind
Konsequenzen dieser Entwicklung. Im Management, im Marketing, im Vertrieb erleben
wir neue Spielregeln.
Die Digitalisierung hat aber auch den Wertschöpfungsprozess der Unternehmens-
kommunikation grundlegend verändert. Sie muss die spezifischen Erwartungen und
den Bedarf kritischer, informierter und gut vernetzter Kommunikationspartner
erfüllen. Äußerlich betrachtet ist die PR- und Kommunikationsbranche im Zeitalter der
digitalen Revolution angekommen – jedes Unternehmen nutzt das Internet und die
sozialen Netzwerke als Teil seiner Kommunikationsinfrastruktur. Tatsächlich hat sich
aber nur in wenigen Unternehmen die Kommunikationskultur wirklich radikal
gewandelt. Das führt zur Frage, ob die Organisationsformen und Prozessabläufe in der
PR den veränderten Anforderungen der digitalen Gesellschaft noch gerecht werden.
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© Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015
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In der Regel ist die Unternehmenskommunikation in Silos organisiert, ausgerichtet
nach Kompetenzen und Zuständigkeiten der Kommunikationsmanager und aufgeteilt
nach Zielgruppen. So gibt es in der Regel eine klare Trennung zwischen externer
Kommunikation (oft primär Pressearbeit) und interner Kommunikation. Arbeiten diese
beiden Aufgabenbereiche isoliert, kann sich das für die ganzheitliche Ausrichtung der
Kommunikation im Sinne eines integrierten Wertschöpfungsprozesses und für die
bedarfsorientierte Betreuung der Stakeholder als Hemmschuh erweisen.
Deswegen müssen wir in der PR umdenken:
Wir brauchen eine Kommunikationskultur, die Silodenken verhindert und eine
ganzheitliche, effiziente Stakeholderbetreuung ermöglicht.
Nur so können wir als Kommunikationsmanager das Höchstmaß an Flexibilität und
Kundenorientierung beweisen, dass die digitale Gesellschaft uns abverlangt.
Zeitgemäße Organisationsformen bieten hierfür die notwendige Grundlage.
Worauf es dabei ankommt, schildere ich in diesem Beitrag.
Digitalisierung hat das Weltbild der
Unternehmenskommunikation grundlegend verändert
Kommunikationsbeziehungen funktionieren anders als früher. Durch die zahlreichen
Möglichkeiten der Vernetzung und durch die ständig wachsende Informationsflut ist
die Komplexität gestiegen. Wir erleben täglich, wie schnell und unmittelbar das
Kommunikationsgeschäft geworden ist – online wie offline. Der Aufwand ist
beträchtlich gewachsen. Mittlerweile hat sich auch die Erkenntnis durchgesetzt, wie
bedeutend Kommunikation ist als integrales Instrument des Managements ist.
Kommunikationsprozesse gut zu steuern ist aber heute, wie wir erleben, weitaus
schwerer als bislang unter hierarchischen Bedingungen. Es hat lange gedauert, bis
Unternehmen gelernt haben, den Chancen und Risiken der digitalen
Kommunikationsgesellschaft in der Praxis wirklich gerecht zu werden. Dabei rankt sich
alles um die Frage:
Wie kann ich meine Kommunikationsziele auch weiterhin unter sich wandelnden
Rahmenbedingungen erreichen?
Das Internet und die sozialen Netzwerke sind keine neuen „Kommunikationskanäle“,
sondern Teil unserer Kommunikationsinfrastruktur (vorgetragen z.B. von Amir
Kassaei). Ob ich eine Zeitung in gedruckter Form oder als online-Version lese, macht
keinen Unterschied, die journalistisch aufbereiteten Inhalte sind gleich.
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Digitale Medien als Infrastruktur oder Plattform, nicht aber als Kanal zu betrachten, ist
auch für die Unternehmenskommunikation nicht unwichtig. So wird nämlich klar,
worauf es ankommt: auf gute Inhalte und weniger auf die kanalspezifische Anpassung
von Inhalten, wie gemeinhin unterstellt. Kommunikation lässt sich überhaupt immer
schwerer entlang von Zielgruppen und Kanälen ausrichten, vielmehr geht es darum,
Content (also Inhalte, Themen, Botschaften, Stories) bedarfsorientiert den
Kommunikationspartnern auf allen notwendigen Plattformen zu vermitteln.
Die Blickrichtung der Unternehmenskommunikation hat sich damit geändert: von
der sender- (und kanal-)orientierten zur empfängerorientierten Organisation.
Das Siloproblem:
Herkömmliche Organisationstrukturen werden modernen
Kommunikationanforderungen nicht gerecht
Was bedeutet das nun für das Management der Unternehmenskommunikation? Ist
eine Aufteilung der Aufgabenfelder nach Zielgruppen noch sinnvoll? Wie steht es um
die vielbeschworene integrierte Kommunikation, also um den Anspruch, alle Bereiche
mit einem ganzheitlichen Verständnis zu verzahnen?
In vielen Unternehmen ist integrierte Kommunikation nur ein Lippenbekenntnis.
Die Praxis ist vielmehr durch Organisationsformen geprägt, die auf die
unterschiedlichen (internen und externen) Kommunikationszielgruppen ausgerichtet
sind und oft eben nicht integriert zusammen funktionieren. Selbst wenn es zwischen
den einzelnen Disziplinen einen kontinuierlichen, offenen und engen Austausch gibt,
haben Unternehmen das Siloproblem:
Unternehmensspezifische Themen und Botschaften werden je nach Siloperspektive
manchmal anders behandelt und der Koordinationsaufwand zur Sicherung eines
einheitlichen Auftritts (z.B. One Voice Policy) ist hoch.
Durch die Silos im Kommunikationsmanagement gehen manche Kommunikations-
partner auch schlicht unter: Während Journalisten rasch und zuverlässig einen
Ansprechpartner finden, ist es für andere externe Stakeholder (Blogger, interessierte
Laien, Fach-Experten, Vertreter von Interessengruppen etc.) keineswegs leicht und
selbstverständlich, mit Unternehmen in einen guten Dialog treten zu können. Bedenkt
man die Macht der Blogger und den Einfluss sozialer Netzwerke, ist das eine
bedenkliche Entwicklung.
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Es ist der grundsätzliche Auftrag von Kommunikationsmanagern, die
Informations- und Kommunikationsbedürfnisse aller Stakeholder zu erfüllen,
auch wenn das in der digitalen Gesellschaft nicht nur eine neue qualitative, sondern eine
quantitative Herausforderung ist. Wenn die Unternehmenskommunikation das nicht
leisten kann (etwa weil sie organisatorisch dafür nicht gerüstet ist), ist das ein großes
Problem.
Nicht selten werden Kommunikationschancen oder Kommunikationsrisiken, die sich in
den sozialen Netzwerken für Unternehmen ergeben, zu spät erkannt, weil sich keines
der Silos in der Unternehmenskommunikation zuständig fühlte.
Die Silos verstellen auch den Blick für wechselnde Rollen von internen und externen
Kommunikationspartnern: Wenn beispielsweise Mitarbeiter im Social Web aktiv
werden, werden sie unter Umständen als Multiplikatoren und Repräsentanten des
Unternehmens betrachtet und beeinflussen dann als interne Stakeholder den externen
Kommunikationsauftritt. Das berührt nicht nur die interne Kommunikation.
Hinzu kommt: Silodenken ist nicht kreativitätsfördernd. Die Arbeit im Silo orientiert
sich an Kompetenzen und nicht primär am Bedarf der Kommunikationspartner. Das
kann den Kommunikationserfolg behindern.
Herkömmliche Organisationsstrukturen im
Kommunikationsmanagement
Die Kommunikationsdiziplinen sind in der Praxis oft nicht ausreichend verzahnt:
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Das Schaubild zeigt eine übliche Organisationsstruktur.
So gibt es in der Regel eine Presse- oder PR-Abteilung (in einigen Fällen
getrennt), die sich um die Beziehungen zur Tages-, Fach-, Wirtschafts- und
Publikumspresse sowie um die Betreuung weiterer externer Stakeholder
kümmert. Hier sind die Unternehmenssprecher angesiedelt.
Ein Public Affairs Team betreut die Kommunikationsbeziehungen im politischen
Raum beziehungsweise an der Schnittstelle zwischen Unternehmen, Politik,
Verwaltungen, Verbänden und gesellschaftlichen Institutionen.
Die Finanzkommunikation wird von einem Investor Relations Team betreut.
Je nach Struktur und Geschäfstätigkeit des Unternehmens kümmert sich ein
Team um die Markt- und Markenkommunikation, beispielsweise um das
Corporate Branding, das Corprate Marketing, um Unternehmenswerbung,
Corporate Identity etc.
Für die interne Kommunikation, vor allem für die Kommunikation mit den
Mitarbeitern und den Führungskräften, gibt es ein separates Team, das je nach
Unternehmensgröße standortspezifisch oder unternehmensweit aufgestellt ist.
Fast jedes Unternehmen hat ein separates Social Media Team, oft als
Stabsfunktion an die Kommunikationsleitung angeschlossen.
Die einzelnen Abteilungen bzw. Aufgabenbereiche werden von einer
Kommunikationsleitung geführt, die in engem Austausch zum CEO und den
Mitgliedern des Top-Managements steht. In der Praxis richten viele
Kommunikationschefs ihre Aufmerksamkeit besonders auf die Pressearbeit und
die Finanzkommunikation, während die Anliegen der Internen Kommunikation
oftmals vernachlässigt werden.
Mit neuer Kommunikationskultur können Silos auf-
gelöst und ein integriertes Kommunikationsmanagement
gefördert werden
Es gibt ganz viele Situationen, in denen heute ein enger Schulterschluss von interner
und externer Kommunikation notwendig und erfolgsentscheidend ist. Gute
Krisenkommunikation muss zum Beispiel beide Dimension – die externe und die
interne – berücksichtigen.
Fehlende interne Krisenkommunikation ist allerdings ein weit verbreitetes
Problem.
Auch in den zahlreichen großen Change-Prozessen kommt es auf ein gutes
Zusammenspiel von interner und externer Kommunikation an (grundsätzlich zu den
Kommunikationsanforderungen im Change-Management siehe >>> Link 1). Wenn
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beispielsweise Mitarbeiter in den sozialen Netzwerken über ihre Wahrnehmung eines
Veränderungsprozesses im Unternehmen berichten (vielleicht sogar mit negativem
Unterton), dann berührt das nicht nur die interne Change-Kommunikation, das
Unternehmen muss auch in den sozialen Netzwerken und möglicherweise in der
Pressearbeit und in der Kommunikation mit anderen externen Stakeholdern darauf
reagieren.
Zwischen den Kommunikationsteams gilt es also, „Scheuklappen“ zu vermeiden.
Gefragt sind zukunfts- und bedarfsorientierte Organisationsstrukturen, in denen die
PR-Teams interne und externe Kommunikationspartner aus einem Guss betreuen.
Auch die praktische Social Media Kompetenz sollte in diesen Teams verankert sein. All
das setzt ein ganzheitliches Selbstverständnis im Kommunikationsmanagement voraus.
Nur so können Kommunikationsprozesse heute
schnell,
bedarfsorientiert,
markenkonform und
integriert
aufgesetzt werden.
Was wir heute brauchen, sind Organisationsformen, die sich nicht exklusiv auf einzelne
Gruppen von Kommunikationspartnern beschränken. Pressesprecherteams zum
Beispiel, die nicht die Belange interner Kommunikationspartner mitdenken, sind
unzeitgemäß. Ebenso unzeitgemäß ist eine interne Kommunikation, die „isoliert“ vor
sich hin arbeitet, ohne die Belange externer Stakeholder mit im Blick zu haben.
Grundsätzlich sollten auch die Experten der internen Kommunikation nach außen hin
„sprechfähig“ sein.
Statt Teams, die getrennt von einander für Pressearbeit, Public Affairs, interne
Kommunikation und das Corporate Marketing zuständig sind, sollte es Teams geben, in
denen Spezialisten der jeweiligen Kommunikationsdisziplinen eng zusammenarbeiten,
sich austauschen und am besten regelmäßig die Rollen tauschen – integriert im besten
Sinne des Wortes. Nach innen sind diese Teams auch als Businesspartner für andere
Unternehmensbereiche viel leistungsfähiger.
Die Koordination und Führung der einzelnen Teams erfolgt durch Gruppenleiter, die in
Abstimmung mit dem Chief Communication Officer die Kommunikationsaktivitäten
planen und steuern.
Um Kommunikation als integrierten Wertschöpfungsprozess kapazitätsmäßig leisten zu
können, muss der Tätigkeitsradius der Teams in irgendeiner Form abgegrenzt werden.
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7
Das Kriterium hierfür kann zum Beispiel eine reagionale Aufteilung sein (also
Zuständigkeit für die Gesamtkommunikation in einer bestimmten Region) oder die
Zuständigkeit für spezielle Themenfelder oder Projekte.
Die moderne Organisationsstruktur im
Kommunikationsmanagement könnte demnach so
aussehen:
Bedarfsorientierte Organisation fördert die Erarbeitung
und Vermittlung von Content und macht die Kommunika-
tion leistungsfähiger
Dieser Organisationsvorschlag versteht die Unternehmenskommunikation als
integrierten Wertschöpfungsprozess. Die sonst üblichen Silos im Kommunikations-
management sind aufgelöst und die Abschottung bzw. Trennung von interner und
externer Kommunikation überwunden. Die Kommunikationsarbeit des Unternehmens
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ist in Teams organisiert, die jeweils ganzheitlich den Kommunikationsbedarf in einer
bestimmten Region, in einem Themenfeld oder in klar definierten Projekten abdecken.
Ihre Aufgabe ist es, rasch und in hoher Qualität den jeweils notwendigen Content zu
erstellen und den internen und externen Stakeholdern zu vermitteln. Das
Schnittstellenmanagement zwischen den einzelnen Kommunikationsdisziplinen ist
somit vereinfacht.
Diese Kommunikationsteams fungieren in ihren jeweiligen Regionen, Themenfeldern
oder Projekten auch als Businesspartner für andere Unternehmensbereiche. Die
Kästchen am unteren Rand machen dies deutlich. Auch das erhöht die Effizienz. Wenn
beispielsweise das HR-Management in einer bestimmten Region eine Employer-
Branding-Kampagne umsetzen möchte, ist es einfacher, wenn der
Kommunikationssupport durch Pressearbeit, Kampagnenmanagement, interne
Kommunikation und Betreuung der sozialen Netzwerke hierfür vom Kommunikations-
team vor Ort kommt.
Für übergeordnete, zentrale interne und externe Kommunikationsmaßnahmen sowie
alle Aktivitäten rund um das Corporate Marketing gibt es ein eigenes Team .
Die Finanzkommunikation folgt eigenen Regeln und wird ebenfalls weiterhin von
einem eigenständigen Team betreut.
Das Schaubild macht deutlich, wie sich auch der Fokus des Kommunikationschefs
ändert. Er läuft nicht Gefahr (wie oft zu beobachten), seine Aufmerksamkeit einseitig
auf die Pressearbeit und die Finanzkommunikation zu richten, die interne
Kommunikation zu vernachlässigen und die Social Media Arbeit als „Anhängsel“ zu
betrachten; er hat sämtliche Kommunikationsdisziplinen im Blick und kann sich besser
auf die strategischen und operativen Vorgaben auf Basis der Stakeholdererwartungen
konzentrieren.
Bedeutung von Organisationsveränderungen in der
Kommunikation für kleinere und größere Unternehmen
In kleineren Unternehmen oder in Unternehmen, die nicht überregional tätig sind (z.B.
Sparkassen oder Genossenschaftsbanken), genügt es, den Organisationsplan so
anzupassen, dass interne und externe Kommunikation jeweils aus einem Guss zu
leisten sind. Der Organisationsplan würde in diesem Fall weniger komplex ausfallen. In
größeren und überregional oder international aufgestellten Unternehmen müssten die
Aufgabenfelder im Kommunikationsmanagement entsprechend dem Vorschlag neu
definiert werden.
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9
In der Praxis haben manche Unternehmen mit großer Flächenpräsenz bereits solche
oder ähnliche Organisationspläne, z.B. die großen Energiekonzerne oder überregionale
Verkehrsunternehmen wie die Deutsche Bahn.
Newsrooms sind der Weg in die richtige Richtung
Einige Unternehmen verfolgen interessante Ansätze, mit denen ebenfalls die
Kooperation zwischen verschiedenen Kommunikationsdisziplinen verbessert und
damit Qualität und Tempo der Kommunikation gesteigert werden können: sie
organisieren Teile ihrer Kommunikation in Newsrooms. Siemens, DATEV und andere
große Unternehmen sind Beispiele hierfür. Hier geht es um – primär redaktionall
ausgerichtete – intelligente Lösungen, mit denen hochwertiger Content
bedarfsorientiert erstellt und dann crossmedial in der Stakeholderkommunikation
eingesetzt wird.
Auch mit solchen Modellen, wie sie in Newsrooms realisiert werden, stellen sich
Unternehmen auf die veränderten Anforderungen der digitalen Gesellschaft ein
und überwinden das Silodenken.
Genau genommen könnte man den oben genannten Organisationsvorschlag für ein
modernes Kommunikationsmanagement als Einrichtung von „Mini-Newsrooms“
verstehen. Schließlich ist es der Grundgedanke, dass in einem interdisziplinären Team
die Fäden zusammenlaufen, Informationen gebündelt werden und Content erstellt
wird, der dann crossmedial den jeweiligen Stakeholdern vermittelt wird.
Allerdings geht der Auftrag von Kommunikationsmanagern nach allgemeinem
Verständnis grundsätzlich weit über redaktionelle Tätigkeiten hinaus. Sie haben die
Aufgabe, nicht nur umfassende Kommunikationsmaßnahmen umzusetzen, sondern
auch Zusammenhänge im Dialog mit internen und externen Stakeholdern zu erklären,
zu interpretieren und vor allem auch die Führungskräfte für ihren spezifischen
Kommunikationsauftrag zu befähigen. Diese interne Funktion als Erklärer, Deuter,
Moderator oder Coach füllt einen großen Teil der Arbeitszeit im PR-Management aus.
Trotzdem wäre zu diskutieren, ob nicht die Weiterentwicklung des Newsroom-Modells
der Weg ist, den man mit Blick auf eine zukunftsfähige, effiziente und am Bedarf der
Stakeholder orientierte Organisation der Unternehmenskommunikation gehen sollte.
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10
Neue Organisationsform bietet vielfältige Vorteile: Gut für
die Reputation, gut für das Ansehen der PR und die Digital
Natives freuen sich
Mehr Effizienz und klare Orientierung an den unterschiedlichen Stakeholder-
bedürfnissen (mehr „Kundenorientierung“) sind eine gute Grundlage für künftige
Kommmunikationserfolge. Der Umbau des Kommunikationsmanagements zu einer
silofreien, integrierten Organisation bietet aber weitere Vorteile:
1) So trägt die bessere und schnellere Berücksichtigung von Kommunikations-
chancen und Kommunikationsrisiken zur Sicherung und und Weiterentwicklung
der Unternehmensreputation bei. In den digitalen Netzwerken und generell im
Internet ist bekanntlich „Trust“ ein großes Problem. „Wem kann ich als User in
der weiten anonymen Welt des Netzes vertrauen?“ Geschäftserfolge basieren
auf Vertrauen bzw. auf vertrauensvollen Stakeholderbeziehungen. Eine
integrierte Unternehmenskommunikation trägt dazu bei. Je besser es nämlich
gelingt, Kommunikationsbedürfnisse „rundum“ zu befriediegen, Kommunika-
tionschancen zu nutzen und Risiken frühzeitig zu erkennen, desto zufriedender
sind die Kommunikationspartner und desto besser wird das Reputationsprofil
des Unternehmens geschärft (genauer zum Management der Corporate
Reputation bzw. zum Management von Chancen und Risiken der Reputation
siehe >>> Link 2)
2) Ein weiterer Vorteil innovativer Organisationsformen in der Kommunikation ist
der interne Imageeffekt. Die interne Positionierung der PR wird gestärkt. Eines
der großen Probleme der PR-Branche, dass nämlich ihr Wertbeitrag nicht
erkannt und geschätzt wird, wird dadurch verringert.
3) Last but not least, noch ein wichtiger Effekt: Wenn sich Unternehmen den
Anforderungen der digitalen Gesellschaft entsprechend wandeln, dann wird
das auch den Erwartungen der Digital Natives gerecht. Welche Auswirkungen
die unterschiedlichen Erfahrungen zwischen den Generationen der
Kommunikationmanager haben und was der Generationenwandel für die
Kommunikationsbranche bedeutet, das wird noch nirgendwo diskutiert. Mit
verstaubten, starren Kommunikationskulturen können die Digital Natives wenig
anfangen. Sie sind in der digitalen Gesellschaft aufgewachsen und haben
deutlich andere Kommunikationsgewohnheiten. Heute noch prägt die
Generation der 40 bis 60+-Jährigen das Profil und den Fortschritt der PR-
Branche. Wir haben müphsam lernen müssen, mit der Digitalisierung
umzugehen. Aber schon bald wird die Unternehmenskommunikation von den
Digital Natives nach deren Anforderungen gestaltet. Es ist gut, wenn sich
Unternehmen frühzeitig auf diesen Generationenwandel einstellen!
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11
Neue Kommunikationskultur verändert die Arbeitswelt im
Kommunikationsmanagement
Neue Organisationsstrukturen in der Kommunikation haben viele Konsequenzen. Sie
erfordern nicht zuletzt ein neues Selbstverständnis und eine andere
Kommunikationskultur, die durch enge, interdiziplinäre Zusammenarbeit geprägt wird.
Expertenwissen und eine breite fachliche Erfahrung sind im Kommunikations-
management auch weiterhin enorm wichtig. PR-Profis sind aber heute auch als
Manager, Projektorganisatoren und Teamplayer mit passenden menschlichen Qualität
gefordert. Der Verzicht auf Silos (als Rückzugsraum für fachlich versierte, aber nicht
integriert denkende und handelnde Mitarbeiter) mag manchem nicht leicht fallen.
Die neue Kommunikationskultur erfordert deutlich andere Qualifikations- und
Personenprofile, als sie heute in der PR verlangt werden (siehe hierzu auch >>> Link 3).
Ein Blick in die Stellenanzeigen für Kommunikationsjobs macht klar, dass überwiegend
Profile erwartet werden, die früher galten.
In Aufgabenbeschreibungen und Stelleninseraten spüren wir wenig von der
Innovationskraft der Kommunikationsbranche.
Damit befasse ich mich in einem anderen Beitrag genauer. Um die Anforderungen zu
verdeutlichen, verweise ich auf den Philosophen und Schriftsteller Gunter Dueck. Er
hat die Veränderungen der Arbeitswelt durch die Digitalisierung besonders einprägsam
beschrieben und typische Anforderungsprofile genannt.
Übertragen auf Mitarbeiter in integrierten Kommunikationsteams könnte man diese
geforderten Fähigkeiten so beschreiben:
Arbeiten in vernetzten Projekten, in inhomogenen Teams mit verschiedenen
Kulturen
Verhandeln mit Managern und Projektleitern
Erstellen und „verkaufen“ von neuen Konzepten und Inhalten
Empathie für Kunden und interne/externe Stakeholder
Kommunikation in vielen Kanälen („crossmedial“)
Sinn für (gemeinsamen) Erfolg
Talent, Dinge voranzutreiben und andere dabei motivierend mitzunehmen
Man sieht, die digitale Revolution hat auf die Arbeitswelt von Kommunikations-
managern große Auswirkungen.
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12
Die neue Kommunikationskultur bedeutet auch für das Top-Management eine
Umstellung. Die aktive Einbindung des CEO nicht nur in die externe, sondern auch die
interne digitale Kommunikation ist zwingend notwendig. Beispiele wie das des Opel-
Chefs Karl-Thomas Neumann, der als einer der wenigen CEOs auf Twitter und in
anderen sozialen Netzwerken aktiv ist, sollten Schule machen.
Fazit
Nach der digitalen Revolution brauchen wir eine neue Kommunikationskultur, die
Silodenken verhindert und eine ganzheitliche, bedarfsorientierte Stakeholder-
betreuung ermöglicht. Ich habe in langjähriger Management- und Beratungstätigkeit
die Erfahrung gemacht, dass sich Unternehmen mit dem Anspruch der integrierten
Kommunikation in der Praxis schwer tun. Wir müssen Kommunikation heute als einen
integrierten Wertschöpfungsprozess verstehen und die Organisation daran ausrichten.
So können wir dazu beitragen, dass die PR zukunftsfähig, innovativ und leistungsfähig
bleibt.
Folgende Aspekte sollte man im Blick behalten:
Die Digitalisierung zwingt Kommunikationsmanager zum Umdenken.
Die Blickrichtung der Unternehmenskommunikation hat sich von der sender-
(und kanal-)orientierten zur empfängerorientierten Organisation geändert.
Wir brauchen zeitgemäße Organisationsformen, die eine enge, interdisziplinäre
Kooperation fördern und das gewohnte Silodenken in der Kommunikation
vermeiden.
Wir müssen die Trennung zwischen externer und interner Kommunikation
überwinden, weil Rollen, Bedarf und Erwartungen der Stakeholder ein besseres
Zusammenwirken dieser Aufgabenfelder erfordern.
Newsrooms sind ein wichtiger Entwicklungsschritt bei der effizienten Erstellung
und crossmedialen Vermittlung von Content. An diesen Modellen sollten sich
neue Organisationsformen der Kommunikation orientieren.
Organisatorische Veränderungen im PR- und Kommunikationsmanagement
bewirken und bedingen eine neue Kommunikationskultur. Sie muss auf einem
ganzheitlichen, integrierten Verständnis der Unternehmenskommunikation
basieren. Das macht sich in der Praxis bezahlt.
In der digitalen Gesellschaft hat sich auch die Arbeitswelt für
Kommunikationsmanager dramatisch verändert: Neue Kompetenzen und
Profile werden verlangt.
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Anmerkung
Diese Ausführungen sind ein Beitrag zur Blogparade „Zukunft der PR“ des
Mediendienstleisters Adenion. Es ist wichtig und Ausdruck der Innovationskraft der PR,
solche Diskussionen zu führen. Wer Interesse hat, findet im Blog „Glaubwürdig
kommunizieren“ viele weitere Anregungen dazu, beispielsweise zur Infrastruktur
glaubwürdiger PR (siehe >>> Link 4).
Greifen Sie den Ball auf!
Quelle: Blog „Glaubwürdig kommunizieren“
http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de
Direkter Link zum Beitrag:
http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/basis-einer-neuen-kommunikationskultur-wie-wir-
silos-im-kommunikationsmanagement-vermeiden/
Linkhinweise im Text
Link 1: (“Nachhaltigkeit im Change Management: Wie begeistert man Mitarbeiter und
Stakeholder für den Wandel?”):
http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/nachhaltigkeit-im-change-management-wie-
begeistert-man-mitarbeiter-und-stakeholder-fuer-den-wandel/
Link 2: (“Reputation mit System – Anregung für den guten Ruf”):
http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/reputation-mit-system-anregungen-fuer-den-
guten-ruf-aus-der-praxisperspektive/
Link 3: (“ Kooperation im Kommunikationsmanagement: Wie die Art der
Zusammenarbeit Kommunikationserfolge beeinflusst):
http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/kooperation-im-kommunikationsmanagement-
wie-die-art-der-zusammenarbeit-kommunikationserfolge-beeinflusst/
Link 4 („Zur Infrastruktur glaubwürdiger PR: Sieben Faktoren schaffen den Rahmen für
Effizienz und Werteorientierung):
http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/2011/07/zur-infrastruktur-glaubwuerdiger-pr-
sieben-faktoren-schaffen-den-rahmen-fuer-effizienz-und-werteorientierung/
Weitere Infos und Support:
http://www.wordsvalues.de,
griepentrog@wordsvalues.de

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Basis einer neuen Kommunikationskultur

  • 1. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 1 Basis einer neuen Kommunikations- kultur: Wie wir Silos im Kommunikationsmanagement vermeiden Wolfgang Griepentrog, 30. Juli 2015, Beitrag im Blog „Glaubwürdig kommunizieren“ Die Digitalisierung hat das Leben der Menschen und die Arbeitswelt verändert. Fast alles ist mit allem digital vernetzt. Neue Informations- und Produktionsprozesse, andere Arbeitsabläufe, Führungsstrukturen und veränderte Organisationsformen sind Konsequenzen dieser Entwicklung. Im Management, im Marketing, im Vertrieb erleben wir neue Spielregeln. Die Digitalisierung hat aber auch den Wertschöpfungsprozess der Unternehmens- kommunikation grundlegend verändert. Sie muss die spezifischen Erwartungen und den Bedarf kritischer, informierter und gut vernetzter Kommunikationspartner erfüllen. Äußerlich betrachtet ist die PR- und Kommunikationsbranche im Zeitalter der digitalen Revolution angekommen – jedes Unternehmen nutzt das Internet und die sozialen Netzwerke als Teil seiner Kommunikationsinfrastruktur. Tatsächlich hat sich aber nur in wenigen Unternehmen die Kommunikationskultur wirklich radikal gewandelt. Das führt zur Frage, ob die Organisationsformen und Prozessabläufe in der PR den veränderten Anforderungen der digitalen Gesellschaft noch gerecht werden.
  • 2. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 2 In der Regel ist die Unternehmenskommunikation in Silos organisiert, ausgerichtet nach Kompetenzen und Zuständigkeiten der Kommunikationsmanager und aufgeteilt nach Zielgruppen. So gibt es in der Regel eine klare Trennung zwischen externer Kommunikation (oft primär Pressearbeit) und interner Kommunikation. Arbeiten diese beiden Aufgabenbereiche isoliert, kann sich das für die ganzheitliche Ausrichtung der Kommunikation im Sinne eines integrierten Wertschöpfungsprozesses und für die bedarfsorientierte Betreuung der Stakeholder als Hemmschuh erweisen. Deswegen müssen wir in der PR umdenken: Wir brauchen eine Kommunikationskultur, die Silodenken verhindert und eine ganzheitliche, effiziente Stakeholderbetreuung ermöglicht. Nur so können wir als Kommunikationsmanager das Höchstmaß an Flexibilität und Kundenorientierung beweisen, dass die digitale Gesellschaft uns abverlangt. Zeitgemäße Organisationsformen bieten hierfür die notwendige Grundlage. Worauf es dabei ankommt, schildere ich in diesem Beitrag. Digitalisierung hat das Weltbild der Unternehmenskommunikation grundlegend verändert Kommunikationsbeziehungen funktionieren anders als früher. Durch die zahlreichen Möglichkeiten der Vernetzung und durch die ständig wachsende Informationsflut ist die Komplexität gestiegen. Wir erleben täglich, wie schnell und unmittelbar das Kommunikationsgeschäft geworden ist – online wie offline. Der Aufwand ist beträchtlich gewachsen. Mittlerweile hat sich auch die Erkenntnis durchgesetzt, wie bedeutend Kommunikation ist als integrales Instrument des Managements ist. Kommunikationsprozesse gut zu steuern ist aber heute, wie wir erleben, weitaus schwerer als bislang unter hierarchischen Bedingungen. Es hat lange gedauert, bis Unternehmen gelernt haben, den Chancen und Risiken der digitalen Kommunikationsgesellschaft in der Praxis wirklich gerecht zu werden. Dabei rankt sich alles um die Frage: Wie kann ich meine Kommunikationsziele auch weiterhin unter sich wandelnden Rahmenbedingungen erreichen? Das Internet und die sozialen Netzwerke sind keine neuen „Kommunikationskanäle“, sondern Teil unserer Kommunikationsinfrastruktur (vorgetragen z.B. von Amir Kassaei). Ob ich eine Zeitung in gedruckter Form oder als online-Version lese, macht keinen Unterschied, die journalistisch aufbereiteten Inhalte sind gleich.
  • 3. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 3 Digitale Medien als Infrastruktur oder Plattform, nicht aber als Kanal zu betrachten, ist auch für die Unternehmenskommunikation nicht unwichtig. So wird nämlich klar, worauf es ankommt: auf gute Inhalte und weniger auf die kanalspezifische Anpassung von Inhalten, wie gemeinhin unterstellt. Kommunikation lässt sich überhaupt immer schwerer entlang von Zielgruppen und Kanälen ausrichten, vielmehr geht es darum, Content (also Inhalte, Themen, Botschaften, Stories) bedarfsorientiert den Kommunikationspartnern auf allen notwendigen Plattformen zu vermitteln. Die Blickrichtung der Unternehmenskommunikation hat sich damit geändert: von der sender- (und kanal-)orientierten zur empfängerorientierten Organisation. Das Siloproblem: Herkömmliche Organisationstrukturen werden modernen Kommunikationanforderungen nicht gerecht Was bedeutet das nun für das Management der Unternehmenskommunikation? Ist eine Aufteilung der Aufgabenfelder nach Zielgruppen noch sinnvoll? Wie steht es um die vielbeschworene integrierte Kommunikation, also um den Anspruch, alle Bereiche mit einem ganzheitlichen Verständnis zu verzahnen? In vielen Unternehmen ist integrierte Kommunikation nur ein Lippenbekenntnis. Die Praxis ist vielmehr durch Organisationsformen geprägt, die auf die unterschiedlichen (internen und externen) Kommunikationszielgruppen ausgerichtet sind und oft eben nicht integriert zusammen funktionieren. Selbst wenn es zwischen den einzelnen Disziplinen einen kontinuierlichen, offenen und engen Austausch gibt, haben Unternehmen das Siloproblem: Unternehmensspezifische Themen und Botschaften werden je nach Siloperspektive manchmal anders behandelt und der Koordinationsaufwand zur Sicherung eines einheitlichen Auftritts (z.B. One Voice Policy) ist hoch. Durch die Silos im Kommunikationsmanagement gehen manche Kommunikations- partner auch schlicht unter: Während Journalisten rasch und zuverlässig einen Ansprechpartner finden, ist es für andere externe Stakeholder (Blogger, interessierte Laien, Fach-Experten, Vertreter von Interessengruppen etc.) keineswegs leicht und selbstverständlich, mit Unternehmen in einen guten Dialog treten zu können. Bedenkt man die Macht der Blogger und den Einfluss sozialer Netzwerke, ist das eine bedenkliche Entwicklung.
  • 4. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 4 Es ist der grundsätzliche Auftrag von Kommunikationsmanagern, die Informations- und Kommunikationsbedürfnisse aller Stakeholder zu erfüllen, auch wenn das in der digitalen Gesellschaft nicht nur eine neue qualitative, sondern eine quantitative Herausforderung ist. Wenn die Unternehmenskommunikation das nicht leisten kann (etwa weil sie organisatorisch dafür nicht gerüstet ist), ist das ein großes Problem. Nicht selten werden Kommunikationschancen oder Kommunikationsrisiken, die sich in den sozialen Netzwerken für Unternehmen ergeben, zu spät erkannt, weil sich keines der Silos in der Unternehmenskommunikation zuständig fühlte. Die Silos verstellen auch den Blick für wechselnde Rollen von internen und externen Kommunikationspartnern: Wenn beispielsweise Mitarbeiter im Social Web aktiv werden, werden sie unter Umständen als Multiplikatoren und Repräsentanten des Unternehmens betrachtet und beeinflussen dann als interne Stakeholder den externen Kommunikationsauftritt. Das berührt nicht nur die interne Kommunikation. Hinzu kommt: Silodenken ist nicht kreativitätsfördernd. Die Arbeit im Silo orientiert sich an Kompetenzen und nicht primär am Bedarf der Kommunikationspartner. Das kann den Kommunikationserfolg behindern. Herkömmliche Organisationsstrukturen im Kommunikationsmanagement Die Kommunikationsdiziplinen sind in der Praxis oft nicht ausreichend verzahnt:
  • 5. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 5 Das Schaubild zeigt eine übliche Organisationsstruktur. So gibt es in der Regel eine Presse- oder PR-Abteilung (in einigen Fällen getrennt), die sich um die Beziehungen zur Tages-, Fach-, Wirtschafts- und Publikumspresse sowie um die Betreuung weiterer externer Stakeholder kümmert. Hier sind die Unternehmenssprecher angesiedelt. Ein Public Affairs Team betreut die Kommunikationsbeziehungen im politischen Raum beziehungsweise an der Schnittstelle zwischen Unternehmen, Politik, Verwaltungen, Verbänden und gesellschaftlichen Institutionen. Die Finanzkommunikation wird von einem Investor Relations Team betreut. Je nach Struktur und Geschäfstätigkeit des Unternehmens kümmert sich ein Team um die Markt- und Markenkommunikation, beispielsweise um das Corporate Branding, das Corprate Marketing, um Unternehmenswerbung, Corporate Identity etc. Für die interne Kommunikation, vor allem für die Kommunikation mit den Mitarbeitern und den Führungskräften, gibt es ein separates Team, das je nach Unternehmensgröße standortspezifisch oder unternehmensweit aufgestellt ist. Fast jedes Unternehmen hat ein separates Social Media Team, oft als Stabsfunktion an die Kommunikationsleitung angeschlossen. Die einzelnen Abteilungen bzw. Aufgabenbereiche werden von einer Kommunikationsleitung geführt, die in engem Austausch zum CEO und den Mitgliedern des Top-Managements steht. In der Praxis richten viele Kommunikationschefs ihre Aufmerksamkeit besonders auf die Pressearbeit und die Finanzkommunikation, während die Anliegen der Internen Kommunikation oftmals vernachlässigt werden. Mit neuer Kommunikationskultur können Silos auf- gelöst und ein integriertes Kommunikationsmanagement gefördert werden Es gibt ganz viele Situationen, in denen heute ein enger Schulterschluss von interner und externer Kommunikation notwendig und erfolgsentscheidend ist. Gute Krisenkommunikation muss zum Beispiel beide Dimension – die externe und die interne – berücksichtigen. Fehlende interne Krisenkommunikation ist allerdings ein weit verbreitetes Problem. Auch in den zahlreichen großen Change-Prozessen kommt es auf ein gutes Zusammenspiel von interner und externer Kommunikation an (grundsätzlich zu den Kommunikationsanforderungen im Change-Management siehe >>> Link 1). Wenn
  • 6. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 6 beispielsweise Mitarbeiter in den sozialen Netzwerken über ihre Wahrnehmung eines Veränderungsprozesses im Unternehmen berichten (vielleicht sogar mit negativem Unterton), dann berührt das nicht nur die interne Change-Kommunikation, das Unternehmen muss auch in den sozialen Netzwerken und möglicherweise in der Pressearbeit und in der Kommunikation mit anderen externen Stakeholdern darauf reagieren. Zwischen den Kommunikationsteams gilt es also, „Scheuklappen“ zu vermeiden. Gefragt sind zukunfts- und bedarfsorientierte Organisationsstrukturen, in denen die PR-Teams interne und externe Kommunikationspartner aus einem Guss betreuen. Auch die praktische Social Media Kompetenz sollte in diesen Teams verankert sein. All das setzt ein ganzheitliches Selbstverständnis im Kommunikationsmanagement voraus. Nur so können Kommunikationsprozesse heute schnell, bedarfsorientiert, markenkonform und integriert aufgesetzt werden. Was wir heute brauchen, sind Organisationsformen, die sich nicht exklusiv auf einzelne Gruppen von Kommunikationspartnern beschränken. Pressesprecherteams zum Beispiel, die nicht die Belange interner Kommunikationspartner mitdenken, sind unzeitgemäß. Ebenso unzeitgemäß ist eine interne Kommunikation, die „isoliert“ vor sich hin arbeitet, ohne die Belange externer Stakeholder mit im Blick zu haben. Grundsätzlich sollten auch die Experten der internen Kommunikation nach außen hin „sprechfähig“ sein. Statt Teams, die getrennt von einander für Pressearbeit, Public Affairs, interne Kommunikation und das Corporate Marketing zuständig sind, sollte es Teams geben, in denen Spezialisten der jeweiligen Kommunikationsdisziplinen eng zusammenarbeiten, sich austauschen und am besten regelmäßig die Rollen tauschen – integriert im besten Sinne des Wortes. Nach innen sind diese Teams auch als Businesspartner für andere Unternehmensbereiche viel leistungsfähiger. Die Koordination und Führung der einzelnen Teams erfolgt durch Gruppenleiter, die in Abstimmung mit dem Chief Communication Officer die Kommunikationsaktivitäten planen und steuern. Um Kommunikation als integrierten Wertschöpfungsprozess kapazitätsmäßig leisten zu können, muss der Tätigkeitsradius der Teams in irgendeiner Form abgegrenzt werden.
  • 7. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 7 Das Kriterium hierfür kann zum Beispiel eine reagionale Aufteilung sein (also Zuständigkeit für die Gesamtkommunikation in einer bestimmten Region) oder die Zuständigkeit für spezielle Themenfelder oder Projekte. Die moderne Organisationsstruktur im Kommunikationsmanagement könnte demnach so aussehen: Bedarfsorientierte Organisation fördert die Erarbeitung und Vermittlung von Content und macht die Kommunika- tion leistungsfähiger Dieser Organisationsvorschlag versteht die Unternehmenskommunikation als integrierten Wertschöpfungsprozess. Die sonst üblichen Silos im Kommunikations- management sind aufgelöst und die Abschottung bzw. Trennung von interner und externer Kommunikation überwunden. Die Kommunikationsarbeit des Unternehmens
  • 8. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 8 ist in Teams organisiert, die jeweils ganzheitlich den Kommunikationsbedarf in einer bestimmten Region, in einem Themenfeld oder in klar definierten Projekten abdecken. Ihre Aufgabe ist es, rasch und in hoher Qualität den jeweils notwendigen Content zu erstellen und den internen und externen Stakeholdern zu vermitteln. Das Schnittstellenmanagement zwischen den einzelnen Kommunikationsdisziplinen ist somit vereinfacht. Diese Kommunikationsteams fungieren in ihren jeweiligen Regionen, Themenfeldern oder Projekten auch als Businesspartner für andere Unternehmensbereiche. Die Kästchen am unteren Rand machen dies deutlich. Auch das erhöht die Effizienz. Wenn beispielsweise das HR-Management in einer bestimmten Region eine Employer- Branding-Kampagne umsetzen möchte, ist es einfacher, wenn der Kommunikationssupport durch Pressearbeit, Kampagnenmanagement, interne Kommunikation und Betreuung der sozialen Netzwerke hierfür vom Kommunikations- team vor Ort kommt. Für übergeordnete, zentrale interne und externe Kommunikationsmaßnahmen sowie alle Aktivitäten rund um das Corporate Marketing gibt es ein eigenes Team . Die Finanzkommunikation folgt eigenen Regeln und wird ebenfalls weiterhin von einem eigenständigen Team betreut. Das Schaubild macht deutlich, wie sich auch der Fokus des Kommunikationschefs ändert. Er läuft nicht Gefahr (wie oft zu beobachten), seine Aufmerksamkeit einseitig auf die Pressearbeit und die Finanzkommunikation zu richten, die interne Kommunikation zu vernachlässigen und die Social Media Arbeit als „Anhängsel“ zu betrachten; er hat sämtliche Kommunikationsdisziplinen im Blick und kann sich besser auf die strategischen und operativen Vorgaben auf Basis der Stakeholdererwartungen konzentrieren. Bedeutung von Organisationsveränderungen in der Kommunikation für kleinere und größere Unternehmen In kleineren Unternehmen oder in Unternehmen, die nicht überregional tätig sind (z.B. Sparkassen oder Genossenschaftsbanken), genügt es, den Organisationsplan so anzupassen, dass interne und externe Kommunikation jeweils aus einem Guss zu leisten sind. Der Organisationsplan würde in diesem Fall weniger komplex ausfallen. In größeren und überregional oder international aufgestellten Unternehmen müssten die Aufgabenfelder im Kommunikationsmanagement entsprechend dem Vorschlag neu definiert werden.
  • 9. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 9 In der Praxis haben manche Unternehmen mit großer Flächenpräsenz bereits solche oder ähnliche Organisationspläne, z.B. die großen Energiekonzerne oder überregionale Verkehrsunternehmen wie die Deutsche Bahn. Newsrooms sind der Weg in die richtige Richtung Einige Unternehmen verfolgen interessante Ansätze, mit denen ebenfalls die Kooperation zwischen verschiedenen Kommunikationsdisziplinen verbessert und damit Qualität und Tempo der Kommunikation gesteigert werden können: sie organisieren Teile ihrer Kommunikation in Newsrooms. Siemens, DATEV und andere große Unternehmen sind Beispiele hierfür. Hier geht es um – primär redaktionall ausgerichtete – intelligente Lösungen, mit denen hochwertiger Content bedarfsorientiert erstellt und dann crossmedial in der Stakeholderkommunikation eingesetzt wird. Auch mit solchen Modellen, wie sie in Newsrooms realisiert werden, stellen sich Unternehmen auf die veränderten Anforderungen der digitalen Gesellschaft ein und überwinden das Silodenken. Genau genommen könnte man den oben genannten Organisationsvorschlag für ein modernes Kommunikationsmanagement als Einrichtung von „Mini-Newsrooms“ verstehen. Schließlich ist es der Grundgedanke, dass in einem interdisziplinären Team die Fäden zusammenlaufen, Informationen gebündelt werden und Content erstellt wird, der dann crossmedial den jeweiligen Stakeholdern vermittelt wird. Allerdings geht der Auftrag von Kommunikationsmanagern nach allgemeinem Verständnis grundsätzlich weit über redaktionelle Tätigkeiten hinaus. Sie haben die Aufgabe, nicht nur umfassende Kommunikationsmaßnahmen umzusetzen, sondern auch Zusammenhänge im Dialog mit internen und externen Stakeholdern zu erklären, zu interpretieren und vor allem auch die Führungskräfte für ihren spezifischen Kommunikationsauftrag zu befähigen. Diese interne Funktion als Erklärer, Deuter, Moderator oder Coach füllt einen großen Teil der Arbeitszeit im PR-Management aus. Trotzdem wäre zu diskutieren, ob nicht die Weiterentwicklung des Newsroom-Modells der Weg ist, den man mit Blick auf eine zukunftsfähige, effiziente und am Bedarf der Stakeholder orientierte Organisation der Unternehmenskommunikation gehen sollte.
  • 10. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 10 Neue Organisationsform bietet vielfältige Vorteile: Gut für die Reputation, gut für das Ansehen der PR und die Digital Natives freuen sich Mehr Effizienz und klare Orientierung an den unterschiedlichen Stakeholder- bedürfnissen (mehr „Kundenorientierung“) sind eine gute Grundlage für künftige Kommmunikationserfolge. Der Umbau des Kommunikationsmanagements zu einer silofreien, integrierten Organisation bietet aber weitere Vorteile: 1) So trägt die bessere und schnellere Berücksichtigung von Kommunikations- chancen und Kommunikationsrisiken zur Sicherung und und Weiterentwicklung der Unternehmensreputation bei. In den digitalen Netzwerken und generell im Internet ist bekanntlich „Trust“ ein großes Problem. „Wem kann ich als User in der weiten anonymen Welt des Netzes vertrauen?“ Geschäftserfolge basieren auf Vertrauen bzw. auf vertrauensvollen Stakeholderbeziehungen. Eine integrierte Unternehmenskommunikation trägt dazu bei. Je besser es nämlich gelingt, Kommunikationsbedürfnisse „rundum“ zu befriediegen, Kommunika- tionschancen zu nutzen und Risiken frühzeitig zu erkennen, desto zufriedender sind die Kommunikationspartner und desto besser wird das Reputationsprofil des Unternehmens geschärft (genauer zum Management der Corporate Reputation bzw. zum Management von Chancen und Risiken der Reputation siehe >>> Link 2) 2) Ein weiterer Vorteil innovativer Organisationsformen in der Kommunikation ist der interne Imageeffekt. Die interne Positionierung der PR wird gestärkt. Eines der großen Probleme der PR-Branche, dass nämlich ihr Wertbeitrag nicht erkannt und geschätzt wird, wird dadurch verringert. 3) Last but not least, noch ein wichtiger Effekt: Wenn sich Unternehmen den Anforderungen der digitalen Gesellschaft entsprechend wandeln, dann wird das auch den Erwartungen der Digital Natives gerecht. Welche Auswirkungen die unterschiedlichen Erfahrungen zwischen den Generationen der Kommunikationmanager haben und was der Generationenwandel für die Kommunikationsbranche bedeutet, das wird noch nirgendwo diskutiert. Mit verstaubten, starren Kommunikationskulturen können die Digital Natives wenig anfangen. Sie sind in der digitalen Gesellschaft aufgewachsen und haben deutlich andere Kommunikationsgewohnheiten. Heute noch prägt die Generation der 40 bis 60+-Jährigen das Profil und den Fortschritt der PR- Branche. Wir haben müphsam lernen müssen, mit der Digitalisierung umzugehen. Aber schon bald wird die Unternehmenskommunikation von den Digital Natives nach deren Anforderungen gestaltet. Es ist gut, wenn sich Unternehmen frühzeitig auf diesen Generationenwandel einstellen!
  • 11. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 11 Neue Kommunikationskultur verändert die Arbeitswelt im Kommunikationsmanagement Neue Organisationsstrukturen in der Kommunikation haben viele Konsequenzen. Sie erfordern nicht zuletzt ein neues Selbstverständnis und eine andere Kommunikationskultur, die durch enge, interdiziplinäre Zusammenarbeit geprägt wird. Expertenwissen und eine breite fachliche Erfahrung sind im Kommunikations- management auch weiterhin enorm wichtig. PR-Profis sind aber heute auch als Manager, Projektorganisatoren und Teamplayer mit passenden menschlichen Qualität gefordert. Der Verzicht auf Silos (als Rückzugsraum für fachlich versierte, aber nicht integriert denkende und handelnde Mitarbeiter) mag manchem nicht leicht fallen. Die neue Kommunikationskultur erfordert deutlich andere Qualifikations- und Personenprofile, als sie heute in der PR verlangt werden (siehe hierzu auch >>> Link 3). Ein Blick in die Stellenanzeigen für Kommunikationsjobs macht klar, dass überwiegend Profile erwartet werden, die früher galten. In Aufgabenbeschreibungen und Stelleninseraten spüren wir wenig von der Innovationskraft der Kommunikationsbranche. Damit befasse ich mich in einem anderen Beitrag genauer. Um die Anforderungen zu verdeutlichen, verweise ich auf den Philosophen und Schriftsteller Gunter Dueck. Er hat die Veränderungen der Arbeitswelt durch die Digitalisierung besonders einprägsam beschrieben und typische Anforderungsprofile genannt. Übertragen auf Mitarbeiter in integrierten Kommunikationsteams könnte man diese geforderten Fähigkeiten so beschreiben: Arbeiten in vernetzten Projekten, in inhomogenen Teams mit verschiedenen Kulturen Verhandeln mit Managern und Projektleitern Erstellen und „verkaufen“ von neuen Konzepten und Inhalten Empathie für Kunden und interne/externe Stakeholder Kommunikation in vielen Kanälen („crossmedial“) Sinn für (gemeinsamen) Erfolg Talent, Dinge voranzutreiben und andere dabei motivierend mitzunehmen Man sieht, die digitale Revolution hat auf die Arbeitswelt von Kommunikations- managern große Auswirkungen.
  • 12. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 12 Die neue Kommunikationskultur bedeutet auch für das Top-Management eine Umstellung. Die aktive Einbindung des CEO nicht nur in die externe, sondern auch die interne digitale Kommunikation ist zwingend notwendig. Beispiele wie das des Opel- Chefs Karl-Thomas Neumann, der als einer der wenigen CEOs auf Twitter und in anderen sozialen Netzwerken aktiv ist, sollten Schule machen. Fazit Nach der digitalen Revolution brauchen wir eine neue Kommunikationskultur, die Silodenken verhindert und eine ganzheitliche, bedarfsorientierte Stakeholder- betreuung ermöglicht. Ich habe in langjähriger Management- und Beratungstätigkeit die Erfahrung gemacht, dass sich Unternehmen mit dem Anspruch der integrierten Kommunikation in der Praxis schwer tun. Wir müssen Kommunikation heute als einen integrierten Wertschöpfungsprozess verstehen und die Organisation daran ausrichten. So können wir dazu beitragen, dass die PR zukunftsfähig, innovativ und leistungsfähig bleibt. Folgende Aspekte sollte man im Blick behalten: Die Digitalisierung zwingt Kommunikationsmanager zum Umdenken. Die Blickrichtung der Unternehmenskommunikation hat sich von der sender- (und kanal-)orientierten zur empfängerorientierten Organisation geändert. Wir brauchen zeitgemäße Organisationsformen, die eine enge, interdisziplinäre Kooperation fördern und das gewohnte Silodenken in der Kommunikation vermeiden. Wir müssen die Trennung zwischen externer und interner Kommunikation überwinden, weil Rollen, Bedarf und Erwartungen der Stakeholder ein besseres Zusammenwirken dieser Aufgabenfelder erfordern. Newsrooms sind ein wichtiger Entwicklungsschritt bei der effizienten Erstellung und crossmedialen Vermittlung von Content. An diesen Modellen sollten sich neue Organisationsformen der Kommunikation orientieren. Organisatorische Veränderungen im PR- und Kommunikationsmanagement bewirken und bedingen eine neue Kommunikationskultur. Sie muss auf einem ganzheitlichen, integrierten Verständnis der Unternehmenskommunikation basieren. Das macht sich in der Praxis bezahlt. In der digitalen Gesellschaft hat sich auch die Arbeitswelt für Kommunikationsmanager dramatisch verändert: Neue Kompetenzen und Profile werden verlangt.
  • 13. DR. WOLFGANG GRIEPENTROG |||||| WORDSVALUES © Copyright, Dr. Wolfgang Griepentrog, 2015 13 Anmerkung Diese Ausführungen sind ein Beitrag zur Blogparade „Zukunft der PR“ des Mediendienstleisters Adenion. Es ist wichtig und Ausdruck der Innovationskraft der PR, solche Diskussionen zu führen. Wer Interesse hat, findet im Blog „Glaubwürdig kommunizieren“ viele weitere Anregungen dazu, beispielsweise zur Infrastruktur glaubwürdiger PR (siehe >>> Link 4). Greifen Sie den Ball auf! Quelle: Blog „Glaubwürdig kommunizieren“ http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de Direkter Link zum Beitrag: http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/basis-einer-neuen-kommunikationskultur-wie-wir- silos-im-kommunikationsmanagement-vermeiden/ Linkhinweise im Text Link 1: (“Nachhaltigkeit im Change Management: Wie begeistert man Mitarbeiter und Stakeholder für den Wandel?”): http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/nachhaltigkeit-im-change-management-wie- begeistert-man-mitarbeiter-und-stakeholder-fuer-den-wandel/ Link 2: (“Reputation mit System – Anregung für den guten Ruf”): http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/reputation-mit-system-anregungen-fuer-den- guten-ruf-aus-der-praxisperspektive/ Link 3: (“ Kooperation im Kommunikationsmanagement: Wie die Art der Zusammenarbeit Kommunikationserfolge beeinflusst): http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/kooperation-im-kommunikationsmanagement- wie-die-art-der-zusammenarbeit-kommunikationserfolge-beeinflusst/ Link 4 („Zur Infrastruktur glaubwürdiger PR: Sieben Faktoren schaffen den Rahmen für Effizienz und Werteorientierung): http://glaubwuerdigkeitsprinzip.de/2011/07/zur-infrastruktur-glaubwuerdiger-pr- sieben-faktoren-schaffen-den-rahmen-fuer-effizienz-und-werteorientierung/ Weitere Infos und Support: http://www.wordsvalues.de, griepentrog@wordsvalues.de