SlideShare une entreprise Scribd logo
1  sur  4
Télécharger pour lire hors ligne
I 1.1
Auf den Punkt gebracht
Klare Sprache erleichtert den Kontakt zum Kunden




                                                                    Beate Koch



In diesem Beitrag geht es um Sprache und Stil. Aber vor allem geht es um Verständlichkeit. Tipps
und Beispiele sollen zeigen, wie sich klar und verständlich formulieren lässt. Im Vordergrund steht
dabei eine schriftliche Form. Die Regeln helfen aber auch, wenn es darum geht einen Vortrag vor-
zubereiten.


Gliederung                                                                                   Seite

1.      Verständlichkeit öffnet Türen                                                            2
2.      Den Kunden verstehen                                                                     2
3.      Texte gestalten                                                                          3
3.1     Sagen Sie das Wichtigste am Anfang                                                       3
3.2     Sonderform: Storytelling                                                                 4
4.      Verständlich sein ist Arbeit                                                             5
4.1     Regeln für verständliches Schreiben                                                      5
4.1.1   Schreiben Sie aktiv                                                                      5
4.1.2   Vermeiden Sie den Nominalstil                                                            6
4.1.3   Benutzen Sie kurze, treffende Wörter                                                     7
4.1.4   Keine Schachtelsätze                                                                     8
4.1.5   Vermeiden Sie fachspezifische Fremdwörter                                                9
5.      Die richtigen Worte finden                                                              10
5.1     Die Tücken der Wortarten                                                                10
5.2     Kleine Hilfen für mehr Verständlichkeit                                                 12
6.      Den Leser animieren                                                                     12
6.1     Überschrift                                                                             12
6.2     Den Text beginnen                                                                       13




HWK 1 00 08 03                                                                                   1
I 1.1                                          Transfer: Wie vermarkte ich meine Leistung?

Meine Idee verständlich beschreiben




                              1.      Verständlichkeit öffnet Türen
Die richtige                  Wenn Sie mit einem potenziellen Kunden in Kontakt kommen wollen,
(An-)Sprache wählen           müssen Sie sich darüber klar werden: Wen spreche ich da eigentlich
                              an. Die Erfahrung hat gezeigt, dass erste Kontakte, beispielsweise auf
                              Messen oder Konferenzen oft zwischen Fachleuten erfolgen. Da ist
                              die Kommunikation einfach – man spricht dieselbe (Fach)Sprache.
                              Doch im Unternehmen entscheiden oft nicht die Chemiker, Physiker
                              oder Ingenieure allein darüber, ob ein externes Forschungsprojekt
                              bewilligt wird. Die finanzielle Seite, der Benefit für das Unternehmen
                              spielen eine wesentliche Rolle. Das heißt, Sie müssen auch die Fi-
                              nanzfachleute überzeugen. Stellen Sie sich darauf ein, dass es mehrere
                              Gesprächsrunden gibt, dass Sie attraktives und insbesondere verständ-
                              liches Informationsmaterial bereit haben müssen. Denn dieses Materi-
                              al ist oft der erste Türöffner in ein Unternehmen und wird von den
                              Fachleuten auch an andere Abteilungen weitergereicht.

                              Wenn Sie hier überzeugend – für die potenziellen Partner – darstellen
                              können, welchen Nutzen Ihre Arbeit für das Unternehmen oder die
                              Gesellschaft bringt, haben Sie gute Chancen.



                              2.      Den Kunden verstehen
Vor der Kommunikation:        Bevor Sie überhaupt beginnen zu kommunizieren, gibt es eine Menge
Ziele, Zielgruppen,           zu überlegen und festzulegen: Wen wollen Sie ansprechen? Welche
Inhalte und Botschaften       Botschaft wollen Sie vermitteln? Welches Ziel verfolgen Sie? Je
festlegen                     nachdem wie Sie sich diese Fragen beantworten, müssen Sie entschei-
                              den, wie Sie Ihre Inhalte (Projekte, Forschungsleistungen, Forscher)
                              „rüberbringen“ wollen. Ist ein Vortrag das Instrument der Wahl, ein
                              Messeauftritt, ein Exponat auf einer Konferenz oder eine Broschüre,
                              ein Faltblatt, ein Mailing? Lassen sich die Kommunikationsziele bes-
                              ser über einen Web-Auftritt oder über die Medien erreichen?

                              Oft sollen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden – Kun-
                              den, Zuwendungsgeber, Nachwuchs. Dafür eignet sich ein Mix unter-
                              schiedlicher, aufeinander abgestimmter Instrumente.

                              Diesen Mix können Sie komponieren, wenn Sie wissen, wie Sie die
                              Zielgruppen erreichen: Welche Medien werden genutzt – Zeitungen,
                              Zeitschriften, Hörfunk, Fernsehen oder das Internet? Unterschätzen
                              Sie nicht die Wirkung persönlicher Gespräche, wenn es darum geht
                              Ihre Forschungsthemen an Schlüsselstellen zu positionieren.




2                                                                                     HWK 1 00 08 03
Transfer: Wie vermarkte ich meine Leistung?                                                        I 1.1

                                                                      Meine Idee verständlich beschreiben




3.      Texte gestalten
Oft sind Broschüren, Faltblätter oder Informationen im Internet für
Kunden die erste Informationsquelle, um sich über mögliche FuE-
Partner zu informieren. Deshalb ist es von immenser Bedeutung, dass
Sie diese „Visitenkarten“ ansprechend gestalten – in Wort und Bild.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Text zu strukturieren. Der                       Die fünf Ws:
Aufbau hängt davon ab, was Sie wem sagen wollen. Die Variationen                       Wer, was, wann,
reichen von chronologischem, induktivem oder deduktivem Vorgehen                          wo, warum?
über eine Darstellung von Problem und Lösung bis hin zur auf dem
Kopf stehenden Pyramide. Diese Form wird insbesondere für Zei-
tungsberichte genutzt: Zunächst kommt eine Zusammenfassung des
wesentlichen Inhalts (die fünf Ws: Wer, was, wann, wo, warum?) und
dann die Fakten in folgender Reihenfolge: das Wichtigste zuerst, dann
abnehmend in der Relevanz der Information für den Leser. Dieser
Aufbau hilft Ihnen auch für den eigenen Gebrauch, beispielsweise für
Briefe, Berichte oder Informationsmaterialien. Denn Sie bringt die
Sache in kurzer Zeit auf den Punkt.




     Skizzieren Sie sich in wenigen Stichpunkten Ihre Ideen. Formulie-
     ren Sie für sich, was an Ihrer Arbeit für den Kunden von Bedeutung
     ist. Das erleichtert das Verfassen eines flüssigen Textes.




3.1 Sagen Sie das Wichtigste am Anfang

Wissenschaftliche Artikel und Publikationen beginnen oft mit langat-
migen Ausführungen darüber, wie ein Projekt entstand: Was war das
Problem? Dann folgt eine ausführliche Beschreibung, wie andere bis-
lang versucht haben dieses Problem zu lösen. Im Anschluss wird der
eigene Forschungsansatz erläutert bis endlich offen gelegt wird, ob
dieser Ansatz auch zur Lösung des Problems beigetragen hat. Wenn
Sie Ihr Thema einem potenziellen Kunden vorstellen, ist ein umge-
kehrtes Vorgehen ratsam: Beschreiben Sie gleich zu Beginn klar, was
Sie entwickelt haben. Erklären Sie in wenigen Sätzen, warum genau
das für den Auftraggeber interessant und relevant ist.

In Werbung und PR wird folgende Faustregel tradiert: Sie haben etwa
15 bis 20 Sekunden oder drei bis vier Zeilen, um die Aufmerksamkeit
des Lesers, Zuhörers oder Kunden zu gewinnen. Bis dahin muss der
Funke des Interesses zünden.




HWK 1 00 08 03                                                                                         3
I 1.1                                                Transfer: Wie vermarkte ich meine Leistung?

Meine Idee verständlich beschreiben




                              Literaturhinweise

                              [1]     Schneider, Wolf: Deutsch fürs Leben. 11. Auflage. Reinbeck bei Hamburg 2002.
                              [2]     Schneider, Wolf: Deutsch für Kenner. 2. Auflage. München 2006.
                              [3]     Yaverbaum, Eric. Bly Bob: PR für Dummies. 1. Auflage. Bonn 2002.
                              [4]     Linden, Peter: Besser schreiben (I-III). Journalisten-Werkstatt aus MediumMa-
                                      gazin. Freilassing
                              [5]     Gaßdorf, Dagmar: Das Zeug zum Schreiben – Eine Sprachschule für Praktiker.
                                      Bonn 1996




  Informationen zur Autorin:
  Beate Koch, geboren 1966 in München, studierte Literatur- und Kommunikationswissenschaft. Seit
  1996 arbeitet sie als Redakteurin in der Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Fraunhofer-
  Gesellschaft. Dort gilt es jeden Tag aufs Neue wissenschaftliche Projekte und Themen verständlich
  zu kommunizieren – sie für Redaktionen und Kunden aufzubereiten.




14                                                                                                   HWK 1 00 08 03

Contenu connexe

En vedette

AdminCamp 2014: Quo Vadis – Wohin mit IBM Notes/Domino?
AdminCamp 2014: Quo Vadis – Wohin mit IBM Notes/Domino?AdminCamp 2014: Quo Vadis – Wohin mit IBM Notes/Domino?
AdminCamp 2014: Quo Vadis – Wohin mit IBM Notes/Domino?panagenda
 
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...Andrea Lißner
 
Mobile Learning Workshop - Kontexterfassung zur Anreicherung mobiler Anwendungen
Mobile Learning Workshop - Kontexterfassung zur Anreicherung mobiler AnwendungenMobile Learning Workshop - Kontexterfassung zur Anreicherung mobiler Anwendungen
Mobile Learning Workshop - Kontexterfassung zur Anreicherung mobiler AnwendungenHendrik Thüs
 
OMClub 2009 - Sponsoren-Präsentation
OMClub 2009 - Sponsoren-PräsentationOMClub 2009 - Sponsoren-Präsentation
OMClub 2009 - Sponsoren-PräsentationRandolf Jorberg
 
Onlinehandel in der EU
Onlinehandel in der EUOnlinehandel in der EU
Onlinehandel in der EUBjörn Rohles
 
CONTROL FACTOR UNIVERSUM
CONTROL FACTOR UNIVERSUMCONTROL FACTOR UNIVERSUM
CONTROL FACTOR UNIVERSUMGerold Szonn
 
Procedimiento para consultar el ova sobre textos argumentativos
Procedimiento para consultar el ova sobre textos argumentativosProcedimiento para consultar el ova sobre textos argumentativos
Procedimiento para consultar el ova sobre textos argumentativosdimafuya
 
Medieninhaltsanalyse Tutorial Macromedia Hochschule
Medieninhaltsanalyse Tutorial Macromedia HochschuleMedieninhaltsanalyse Tutorial Macromedia Hochschule
Medieninhaltsanalyse Tutorial Macromedia HochschuleInfopaq Deutschland
 
Social Media Workshop mensch & arbeit
Social Media Workshop mensch & arbeitSocial Media Workshop mensch & arbeit
Social Media Workshop mensch & arbeitKirche 2.0
 

En vedette (16)

AdminCamp 2014: Quo Vadis – Wohin mit IBM Notes/Domino?
AdminCamp 2014: Quo Vadis – Wohin mit IBM Notes/Domino?AdminCamp 2014: Quo Vadis – Wohin mit IBM Notes/Domino?
AdminCamp 2014: Quo Vadis – Wohin mit IBM Notes/Domino?
 
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...
TUDfolio - Pilotierung der E-Portfolio-Arbeit an der TUD in der Veranstaltung...
 
Mobile Learning Workshop - Kontexterfassung zur Anreicherung mobiler Anwendungen
Mobile Learning Workshop - Kontexterfassung zur Anreicherung mobiler AnwendungenMobile Learning Workshop - Kontexterfassung zur Anreicherung mobiler Anwendungen
Mobile Learning Workshop - Kontexterfassung zur Anreicherung mobiler Anwendungen
 
Patrick Honecker: Mobile Wissensportale
Patrick Honecker: Mobile WissensportalePatrick Honecker: Mobile Wissensportale
Patrick Honecker: Mobile Wissensportale
 
OMClub 2009 - Sponsoren-Präsentation
OMClub 2009 - Sponsoren-PräsentationOMClub 2009 - Sponsoren-Präsentation
OMClub 2009 - Sponsoren-Präsentation
 
28 14 zodiaco www.gftaognosticaespiritual.org
28 14  zodiaco www.gftaognosticaespiritual.org28 14  zodiaco www.gftaognosticaespiritual.org
28 14 zodiaco www.gftaognosticaespiritual.org
 
Onlinehandel in der EU
Onlinehandel in der EUOnlinehandel in der EU
Onlinehandel in der EU
 
SIDONIO PORTO - PETROBRÁS VITORIA, ES
SIDONIO PORTO - PETROBRÁS VITORIA, ESSIDONIO PORTO - PETROBRÁS VITORIA, ES
SIDONIO PORTO - PETROBRÁS VITORIA, ES
 
CONTROL FACTOR UNIVERSUM
CONTROL FACTOR UNIVERSUMCONTROL FACTOR UNIVERSUM
CONTROL FACTOR UNIVERSUM
 
Procedimiento para consultar el ova sobre textos argumentativos
Procedimiento para consultar el ova sobre textos argumentativosProcedimiento para consultar el ova sobre textos argumentativos
Procedimiento para consultar el ova sobre textos argumentativos
 
STANDS & DRAWINGS
STANDS & DRAWINGSSTANDS & DRAWINGS
STANDS & DRAWINGS
 
Christoph Fasel: Wie man schlank und zupackend schreibt
Christoph Fasel: Wie man schlank und zupackend schreibtChristoph Fasel: Wie man schlank und zupackend schreibt
Christoph Fasel: Wie man schlank und zupackend schreibt
 
Presentatie Vriendenkringdag Hertog Jan
Presentatie Vriendenkringdag Hertog JanPresentatie Vriendenkringdag Hertog Jan
Presentatie Vriendenkringdag Hertog Jan
 
Standard
StandardStandard
Standard
 
Medieninhaltsanalyse Tutorial Macromedia Hochschule
Medieninhaltsanalyse Tutorial Macromedia HochschuleMedieninhaltsanalyse Tutorial Macromedia Hochschule
Medieninhaltsanalyse Tutorial Macromedia Hochschule
 
Social Media Workshop mensch & arbeit
Social Media Workshop mensch & arbeitSocial Media Workshop mensch & arbeit
Social Media Workshop mensch & arbeit
 

Plus de Stefanie Kollenberg, Raabe Verlag

Nicole Bongard: Briefing von Agenturen und freien Mitarbeitern
Nicole Bongard: Briefing von Agenturen und freien MitarbeiternNicole Bongard: Briefing von Agenturen und freien Mitarbeitern
Nicole Bongard: Briefing von Agenturen und freien MitarbeiternStefanie Kollenberg, Raabe Verlag
 
Daniel Bayer: Die Zielgruppe wird zur Dialoggruppe, Facebook für die Kommuni...
Daniel Bayer: Die Zielgruppe wird zur Dialoggruppe,  Facebook für die Kommuni...Daniel Bayer: Die Zielgruppe wird zur Dialoggruppe,  Facebook für die Kommuni...
Daniel Bayer: Die Zielgruppe wird zur Dialoggruppe, Facebook für die Kommuni...Stefanie Kollenberg, Raabe Verlag
 
Bernt Armbruster, Utz Lederbogen: Imagestudien als Evaluierungsinstrument
Bernt Armbruster, Utz Lederbogen: Imagestudien als EvaluierungsinstrumentBernt Armbruster, Utz Lederbogen: Imagestudien als Evaluierungsinstrument
Bernt Armbruster, Utz Lederbogen: Imagestudien als EvaluierungsinstrumentStefanie Kollenberg, Raabe Verlag
 
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment, Teil 2
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment, Teil 2Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment, Teil 2
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment, Teil 2Stefanie Kollenberg, Raabe Verlag
 
Markus Greitemann, Patrick Honecker: Kommunikation neuer Hochschulgebäude
Markus Greitemann, Patrick Honecker: Kommunikation neuer HochschulgebäudeMarkus Greitemann, Patrick Honecker: Kommunikation neuer Hochschulgebäude
Markus Greitemann, Patrick Honecker: Kommunikation neuer HochschulgebäudeStefanie Kollenberg, Raabe Verlag
 
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student RecruitmentGunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student RecruitmentStefanie Kollenberg, Raabe Verlag
 
Iris Klaßen: Studierendenmarketing - Von der Strategie zur Maßnahme
Iris Klaßen: Studierendenmarketing - Von der Strategie zur MaßnahmeIris Klaßen: Studierendenmarketing - Von der Strategie zur Maßnahme
Iris Klaßen: Studierendenmarketing - Von der Strategie zur MaßnahmeStefanie Kollenberg, Raabe Verlag
 

Plus de Stefanie Kollenberg, Raabe Verlag (20)

Christina Beck: Wissenschaftskommunikation im Internet
Christina Beck: Wissenschaftskommunikation im InternetChristina Beck: Wissenschaftskommunikation im Internet
Christina Beck: Wissenschaftskommunikation im Internet
 
Nicole Bongard: Briefing von Agenturen und freien Mitarbeitern
Nicole Bongard: Briefing von Agenturen und freien MitarbeiternNicole Bongard: Briefing von Agenturen und freien Mitarbeitern
Nicole Bongard: Briefing von Agenturen und freien Mitarbeitern
 
Gudrun Quandel: FuE-Marketing
Gudrun Quandel: FuE-MarketingGudrun Quandel: FuE-Marketing
Gudrun Quandel: FuE-Marketing
 
Fuada Stankovic: Konfliktbewältigung
Fuada Stankovic: KonfliktbewältigungFuada Stankovic: Konfliktbewältigung
Fuada Stankovic: Konfliktbewältigung
 
Daniel Bayer: Die Zielgruppe wird zur Dialoggruppe, Facebook für die Kommuni...
Daniel Bayer: Die Zielgruppe wird zur Dialoggruppe,  Facebook für die Kommuni...Daniel Bayer: Die Zielgruppe wird zur Dialoggruppe,  Facebook für die Kommuni...
Daniel Bayer: Die Zielgruppe wird zur Dialoggruppe, Facebook für die Kommuni...
 
Bernt Armbruster, Utz Lederbogen: Imagestudien als Evaluierungsinstrument
Bernt Armbruster, Utz Lederbogen: Imagestudien als EvaluierungsinstrumentBernt Armbruster, Utz Lederbogen: Imagestudien als Evaluierungsinstrument
Bernt Armbruster, Utz Lederbogen: Imagestudien als Evaluierungsinstrument
 
Eva Kalbheim: Tabuthemen aufbrechen
Eva Kalbheim: Tabuthemen aufbrechenEva Kalbheim: Tabuthemen aufbrechen
Eva Kalbheim: Tabuthemen aufbrechen
 
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment, Teil 2
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment, Teil 2Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment, Teil 2
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment, Teil 2
 
Markus Greitemann, Patrick Honecker: Kommunikation neuer Hochschulgebäude
Markus Greitemann, Patrick Honecker: Kommunikation neuer HochschulgebäudeMarkus Greitemann, Patrick Honecker: Kommunikation neuer Hochschulgebäude
Markus Greitemann, Patrick Honecker: Kommunikation neuer Hochschulgebäude
 
Franz Miller: Pressesprecher als Beruf
Franz Miller: Pressesprecher als BerufFranz Miller: Pressesprecher als Beruf
Franz Miller: Pressesprecher als Beruf
 
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student RecruitmentGunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment
Gunvald Herdin, Ulrich Künzel: Online-Marketing im Student Recruitment
 
Ulrike Reimann: Lobbying für die Wissenschaft
Ulrike Reimann: Lobbying für die WissenschaftUlrike Reimann: Lobbying für die Wissenschaft
Ulrike Reimann: Lobbying für die Wissenschaft
 
Elke Theobald: Mit Suchmaschinenmarketing auf Toppositionen
Elke Theobald: Mit Suchmaschinenmarketing auf ToppositionenElke Theobald: Mit Suchmaschinenmarketing auf Toppositionen
Elke Theobald: Mit Suchmaschinenmarketing auf Toppositionen
 
Andreas Archut: Tradition als Botschaft
Andreas Archut: Tradition als BotschaftAndreas Archut: Tradition als Botschaft
Andreas Archut: Tradition als Botschaft
 
Iris Klaßen: Studierendenmarketing - Von der Strategie zur Maßnahme
Iris Klaßen: Studierendenmarketing - Von der Strategie zur MaßnahmeIris Klaßen: Studierendenmarketing - Von der Strategie zur Maßnahme
Iris Klaßen: Studierendenmarketing - Von der Strategie zur Maßnahme
 
Ferdinand Knauß: Wie Wissenschaft in die Zeitung kommt
Ferdinand Knauß: Wie Wissenschaft in die Zeitung kommtFerdinand Knauß: Wie Wissenschaft in die Zeitung kommt
Ferdinand Knauß: Wie Wissenschaft in die Zeitung kommt
 
Achim Fischer: Mit System zur Strategie
Achim Fischer: Mit System zur StrategieAchim Fischer: Mit System zur Strategie
Achim Fischer: Mit System zur Strategie
 
Helmut Schubert: Aus Ideen Geld machen
Helmut Schubert: Aus Ideen Geld machenHelmut Schubert: Aus Ideen Geld machen
Helmut Schubert: Aus Ideen Geld machen
 
Achim Fischer: In zehn Schritten zum Maßnahmenplan
Achim Fischer: In zehn Schritten zum MaßnahmenplanAchim Fischer: In zehn Schritten zum Maßnahmenplan
Achim Fischer: In zehn Schritten zum Maßnahmenplan
 
Utz Lederbogen: Die Website als Visitenkarte
Utz Lederbogen: Die Website als VisitenkarteUtz Lederbogen: Die Website als Visitenkarte
Utz Lederbogen: Die Website als Visitenkarte
 

Beate Koch: Auf den Punkt gebracht

  • 1. I 1.1 Auf den Punkt gebracht Klare Sprache erleichtert den Kontakt zum Kunden Beate Koch In diesem Beitrag geht es um Sprache und Stil. Aber vor allem geht es um Verständlichkeit. Tipps und Beispiele sollen zeigen, wie sich klar und verständlich formulieren lässt. Im Vordergrund steht dabei eine schriftliche Form. Die Regeln helfen aber auch, wenn es darum geht einen Vortrag vor- zubereiten. Gliederung Seite 1. Verständlichkeit öffnet Türen 2 2. Den Kunden verstehen 2 3. Texte gestalten 3 3.1 Sagen Sie das Wichtigste am Anfang 3 3.2 Sonderform: Storytelling 4 4. Verständlich sein ist Arbeit 5 4.1 Regeln für verständliches Schreiben 5 4.1.1 Schreiben Sie aktiv 5 4.1.2 Vermeiden Sie den Nominalstil 6 4.1.3 Benutzen Sie kurze, treffende Wörter 7 4.1.4 Keine Schachtelsätze 8 4.1.5 Vermeiden Sie fachspezifische Fremdwörter 9 5. Die richtigen Worte finden 10 5.1 Die Tücken der Wortarten 10 5.2 Kleine Hilfen für mehr Verständlichkeit 12 6. Den Leser animieren 12 6.1 Überschrift 12 6.2 Den Text beginnen 13 HWK 1 00 08 03 1
  • 2. I 1.1 Transfer: Wie vermarkte ich meine Leistung? Meine Idee verständlich beschreiben 1. Verständlichkeit öffnet Türen Die richtige Wenn Sie mit einem potenziellen Kunden in Kontakt kommen wollen, (An-)Sprache wählen müssen Sie sich darüber klar werden: Wen spreche ich da eigentlich an. Die Erfahrung hat gezeigt, dass erste Kontakte, beispielsweise auf Messen oder Konferenzen oft zwischen Fachleuten erfolgen. Da ist die Kommunikation einfach – man spricht dieselbe (Fach)Sprache. Doch im Unternehmen entscheiden oft nicht die Chemiker, Physiker oder Ingenieure allein darüber, ob ein externes Forschungsprojekt bewilligt wird. Die finanzielle Seite, der Benefit für das Unternehmen spielen eine wesentliche Rolle. Das heißt, Sie müssen auch die Fi- nanzfachleute überzeugen. Stellen Sie sich darauf ein, dass es mehrere Gesprächsrunden gibt, dass Sie attraktives und insbesondere verständ- liches Informationsmaterial bereit haben müssen. Denn dieses Materi- al ist oft der erste Türöffner in ein Unternehmen und wird von den Fachleuten auch an andere Abteilungen weitergereicht. Wenn Sie hier überzeugend – für die potenziellen Partner – darstellen können, welchen Nutzen Ihre Arbeit für das Unternehmen oder die Gesellschaft bringt, haben Sie gute Chancen. 2. Den Kunden verstehen Vor der Kommunikation: Bevor Sie überhaupt beginnen zu kommunizieren, gibt es eine Menge Ziele, Zielgruppen, zu überlegen und festzulegen: Wen wollen Sie ansprechen? Welche Inhalte und Botschaften Botschaft wollen Sie vermitteln? Welches Ziel verfolgen Sie? Je festlegen nachdem wie Sie sich diese Fragen beantworten, müssen Sie entschei- den, wie Sie Ihre Inhalte (Projekte, Forschungsleistungen, Forscher) „rüberbringen“ wollen. Ist ein Vortrag das Instrument der Wahl, ein Messeauftritt, ein Exponat auf einer Konferenz oder eine Broschüre, ein Faltblatt, ein Mailing? Lassen sich die Kommunikationsziele bes- ser über einen Web-Auftritt oder über die Medien erreichen? Oft sollen unterschiedliche Zielgruppen angesprochen werden – Kun- den, Zuwendungsgeber, Nachwuchs. Dafür eignet sich ein Mix unter- schiedlicher, aufeinander abgestimmter Instrumente. Diesen Mix können Sie komponieren, wenn Sie wissen, wie Sie die Zielgruppen erreichen: Welche Medien werden genutzt – Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk, Fernsehen oder das Internet? Unterschätzen Sie nicht die Wirkung persönlicher Gespräche, wenn es darum geht Ihre Forschungsthemen an Schlüsselstellen zu positionieren. 2 HWK 1 00 08 03
  • 3. Transfer: Wie vermarkte ich meine Leistung? I 1.1 Meine Idee verständlich beschreiben 3. Texte gestalten Oft sind Broschüren, Faltblätter oder Informationen im Internet für Kunden die erste Informationsquelle, um sich über mögliche FuE- Partner zu informieren. Deshalb ist es von immenser Bedeutung, dass Sie diese „Visitenkarten“ ansprechend gestalten – in Wort und Bild. Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Text zu strukturieren. Der Die fünf Ws: Aufbau hängt davon ab, was Sie wem sagen wollen. Die Variationen Wer, was, wann, reichen von chronologischem, induktivem oder deduktivem Vorgehen wo, warum? über eine Darstellung von Problem und Lösung bis hin zur auf dem Kopf stehenden Pyramide. Diese Form wird insbesondere für Zei- tungsberichte genutzt: Zunächst kommt eine Zusammenfassung des wesentlichen Inhalts (die fünf Ws: Wer, was, wann, wo, warum?) und dann die Fakten in folgender Reihenfolge: das Wichtigste zuerst, dann abnehmend in der Relevanz der Information für den Leser. Dieser Aufbau hilft Ihnen auch für den eigenen Gebrauch, beispielsweise für Briefe, Berichte oder Informationsmaterialien. Denn Sie bringt die Sache in kurzer Zeit auf den Punkt. Skizzieren Sie sich in wenigen Stichpunkten Ihre Ideen. Formulie- ren Sie für sich, was an Ihrer Arbeit für den Kunden von Bedeutung ist. Das erleichtert das Verfassen eines flüssigen Textes. 3.1 Sagen Sie das Wichtigste am Anfang Wissenschaftliche Artikel und Publikationen beginnen oft mit langat- migen Ausführungen darüber, wie ein Projekt entstand: Was war das Problem? Dann folgt eine ausführliche Beschreibung, wie andere bis- lang versucht haben dieses Problem zu lösen. Im Anschluss wird der eigene Forschungsansatz erläutert bis endlich offen gelegt wird, ob dieser Ansatz auch zur Lösung des Problems beigetragen hat. Wenn Sie Ihr Thema einem potenziellen Kunden vorstellen, ist ein umge- kehrtes Vorgehen ratsam: Beschreiben Sie gleich zu Beginn klar, was Sie entwickelt haben. Erklären Sie in wenigen Sätzen, warum genau das für den Auftraggeber interessant und relevant ist. In Werbung und PR wird folgende Faustregel tradiert: Sie haben etwa 15 bis 20 Sekunden oder drei bis vier Zeilen, um die Aufmerksamkeit des Lesers, Zuhörers oder Kunden zu gewinnen. Bis dahin muss der Funke des Interesses zünden. HWK 1 00 08 03 3
  • 4. I 1.1 Transfer: Wie vermarkte ich meine Leistung? Meine Idee verständlich beschreiben Literaturhinweise [1] Schneider, Wolf: Deutsch fürs Leben. 11. Auflage. Reinbeck bei Hamburg 2002. [2] Schneider, Wolf: Deutsch für Kenner. 2. Auflage. München 2006. [3] Yaverbaum, Eric. Bly Bob: PR für Dummies. 1. Auflage. Bonn 2002. [4] Linden, Peter: Besser schreiben (I-III). Journalisten-Werkstatt aus MediumMa- gazin. Freilassing [5] Gaßdorf, Dagmar: Das Zeug zum Schreiben – Eine Sprachschule für Praktiker. Bonn 1996 Informationen zur Autorin: Beate Koch, geboren 1966 in München, studierte Literatur- und Kommunikationswissenschaft. Seit 1996 arbeitet sie als Redakteurin in der Presse und Öffentlichkeitsarbeit der Fraunhofer- Gesellschaft. Dort gilt es jeden Tag aufs Neue wissenschaftliche Projekte und Themen verständlich zu kommunizieren – sie für Redaktionen und Kunden aufzubereiten. 14 HWK 1 00 08 03