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F 4.1
Alumni-Management als strategischer Faktor
Erfolgsfaktoren, Bausteine und Potenziale




                                                                 Ilka Y. Hoepner



Alumni-Management gehört heute zu einer erfolgreichen Hochschule wie der Rektor oder die Stu-
dierenden. Nur so kann langfristig die Existenz gesichert und die Qualität der Lehre gesteigert wer-
den. Über die Bausteine Database-Management, Kommunikation, Dienstleistungen sowie ein funk-
tionierendes Response-Management kann ein Alumni-Netzwerk national wie auch international
aufgebaut werden. Diesem Beziehungsgeflecht sind keine Grenzen gesetzt. Oftmals ist der Bezug
der ausländischen Alumni zur Alma Mater größer als der Einheimischen. Wenn die Hochschule
vorher ein erfolgreiches Friendraising aufgebaut, funktioniert auch Fundraising bei den Alumni.
Viele Hochschulen wollen direkt ans Geld der Alumni, was selten gut geht.Um effizient und ziel-
strebig arbeiten zu können, benötigen Sie eine Organisationsform, die möglichst viele Ihrer Belan-
ge erfüllt. Die rechtliche Stellung hängt von mehreren Faktoren ab und beeinflusst auch zukünftige
Entscheidungen. Deshalb wird mit der Entscheidung der Rechtsform bereits ein wesentlicher Er-
folgsgrundstein gelegt. Ferner gilt es, die allgemeinen rechtlichen Rahmenbedingungen wie bei-
spielsweise Datenschutz einzuhalten.


Gliederung                                                                                    Seite

1.      Grundlagen                                                                                2
1.1     Überblick                                                                                 2
1.2     Warum Alumni-Management immer mehr an Bedeutung gewinnt                                   3
2.      Bausteine für erfolgreiches Alumni-Management                                             5
2.1     Database-Management                                                                       5
2.2     Kommunikation                                                                             6
2.3     Veranstaltungen                                                                           7
2.4     Services – Dienstleistungen für Alumni                                                    8
2.5     Response-Management                                                                      10
2.6     Fundraising und Friendraising                                                            10
3.      Organisation von Alumni-Management                                                       11
3.1     Rechtsformen                                                                             11
3.2     Entscheidungskriterien                                                                   12
4.      Rechtliche Rahmenbedingungen von Alumni-Management                                       13
5.      Fazit                                                                                    14




HWK 1 05 09 06                                                                                    1
F 4.1     Zielgruppen im Visier: Wie gewinne ich Studierende, Mitarbeiter, Ehemalige?

Ehemalige finden und binden




                               1.     Grundlagen

                               1.1 Überblick

                               Jeder redet davon, aber was ist Alumni-Management und wie funktio-
                               niert es? Alumni-Management ist im Prinzip das Verknüpfen von Bil-
                               dung, Kontaktnetzwerk und Karrierehilfen. Bildung ist die originäre
                               Aufgabe einer Hochschule – bisher. Heute müssen weitere Karriere-
                               hilfestellungen und Kontakte zu hochrangigen Arbeitgebern die Bil-
                               dung ergänzen. Und dabei kann der Universität das Alumni-Netzwerk
                               erheblich helfen. Aber wer oder was ist Alumni?

                                                         Zur Kernzielgruppe des Alumni-Manage-
                                                         ments gehören:
                                                         1. Aktiv Studierende am Fachbereich/Labor
                                     Alumni
                                                         2. Studienabbrecher (wenngleich unter Um-
    Alumni sind Menschen, die eine gewisse Zeit             ständen keine so gute Verbindung be-
    an einer Bildungseinrichtung verbracht haben            steht)
    und während dieser Zeit eine neue Entwick-
    lungsstufe erreichten. Dies sind nicht nur Stu-      3. Diplomanden
    dierende, sondern auch Mitarbeiter, Lehrende,
    Professoren, Studienabbrecher und Ehemali-
                                                         4. Absolventen in den ersten fünf Jahren
    ge. Also auch Sie! Irgendwann mal am Tag X              nach ihrem Abschluss
    haben Sie an Ihrer Hochschule begonnen.              5. Absolventen, deren Abschluss länger als
    Seitdem haben Sie vieles dazu gelernt, Erfah-           fünf Jahre zurückliegt
    rungen gesammelt und auch Misserfolge er-
    lebt. Dies hat alles zu Ihrer persönlichen Ent-      6. Professoren und Mitarbeiter des Fachbe-
    wicklung beigetragen. Sie haben sich weiter-            reichs, der Institute oder der Hochschule
    entwickelt und eine neue Stufe der Entwicklung
    erreicht.

                               Zur erweiterten Zielgruppe zählen:

                               1. Abiturienten eines Jahrgangs
                               2. Eltern der Abiturienten
                               3. Eltern der Studierenden
                               4. Firmen aus der Region, national und weltweit
                               5. Multiplikatoren für das Alumni-Projekt und der Hochschule

Bindungsbedürfnisse            Aufgrund der Bedürfnisänderung von Absolventen in den ersten drei
                               bis fünf Jahren nach ihrem Abschluss unterteilt man diese Zielgruppe
                               noch einmal zeitlich. In der Regel erfolgt in dieser Zeit der erste Job-
                               wechsel nach dem Studium und somit der erste Karrieresprung. Dies




2                                                                                        HWK 1 05 09 06
Zielgruppen im Visier: Wie gewinne ich Studierende, Mitarbeiter, Ehemalige?                         F 4.1

                                                                               Ehemalige finden und binden




zieht meist einige neue Anforderungen an die Alumna1 bzw. den
Alumnus nach sich, zumal auch die Bindung zur Hochschule in dieser
Zeit sich neu orientiert. In den ersten Jahren nach dem Abschluss be-
steht in der Regel der Bezug hauptsächlich zum eigenen Bereich.
Nach ca. drei bis fünf Jahren breitet sich diese Bindung auf die gesam-
te Universität aus.

Abiturienten und Eltern sind eine interessante Zielgruppe, da oftmals            Wirksamkeit der Alumni
bereits vor Beginn eines Studiums Kontakte zu dieser Zielgruppe be-
stehen. Bruder, Schwester, Mutter, Vater oder ein Verwandter war
vorher an Ihrer Hochschule. Alumni einer Hochschule sind die wirk-
samsten Studienberater, die eine Hochschule haben kann. Sie „bera-
ten“ auf einer Augenhöhe und können von authentischen Erfahrungen
berichten. Ihr Urteil überträgt sich automatisch auf die Studieninteres-
sierten.

Aber auch Professoren, Lehrende und Mitarbeiter sind Berater, Wer-
beträger, Imagepfleger der Universität. Ihr Wissen, ihre Kontakte und
ihr Einsatz sind für das Alumni-Netzwerk sehr wichtig. Zumal es oft-
mals viele hauseigene „Gewächse“ sind.


1.2 Warum Alumni-Management immer mehr an
    Bedeutung gewinnt

    •   Evaluation und Qualitätssicherung
    •   Entwicklung neuer Studiengänge (Kundenorientierung)
    •   Anforderungen an Absolventen durch die Wirtschaft
    •   Bewerbung neuer Studiengänge
    •   Steigender Konkurrenzdruck
    •   Branding – Hochschule als Marke
    •   Außenwirkung
    •   Krisenkommunikation
    •   Fundraising


Handout F 4.1-1          Gründe für den Bedeutungszuwachs des A-
                         lumni-Managements




1
  Alumni = Plural, Singular = Alumna (weiblich) oder Alumnus (männlich). Den
in Deutschland oft verwendeten Begriff „Alumnis“ gibt es nicht.




HWK 1 05 09 06                                                                                          3
Zielgruppen im Visier: Wie gewinne ich Studierende, Mitarbeiter, Ehemalige?                       F 4.1

                                                                             Ehemalige finden und binden




  Informationen zur Autorin:

  Ilka Hoepner ist Dialog-Managerin mit Vertriebs- und Marketing-Erfahrung und seit 2001 unter an-
  derem die Geschäftsführerin der indialogo. Sie blickt auf eine langjährige Marketing-Praxis in den
  Feldern Kreation, Umsetzung und Projektierung zurück.

  Ihr Weg, der 1990 in der Papierindustrie begann, führte sie über verschiedene Branchen im Jahre
  2000 zu einem Telekommunikations-Netzbetreiber. Stationen auf dem Weg dorthin waren Unter-
  nehmen wie die Schönmackers GmbH & Co. KG, WLK AG, May & Spies GmbH und die RWE Ener-
  gie AG. Seit mehr als 16 Jahren beschäftigt sich Ilka Hoepner mit der Entwicklung von One-to-One-
  Marketing.

  Doch auch sonst ist die gebürtige Kölnerin sehr aktiv. Sie engagiert sich ehrenamtlich in verschiede-
  nen Projekten. So übernahm sie 1997 die Aufgabe im Vorstand eines Alumni-Clubs und baute ihn
  strategisch auf. Schnell entwickelten sich daraus die ersten kommerziellen Alumni-Marketing-
  Projekte und -Trainings. Ihr Alumni-Verein ist Mitbegründer des Verbands der Alumni-Clubs im
  deutschsprachigen Raum (D A CH). Im Verband hat sie 2008 die Arbeitsgruppe "Weiterbildung" eh-
  renamtlich übernommen.

  Die Diplom-Kauffrau Ilka Y. Hoepner ist unter anderem auch Autorin von mehreren Büchern. Vor
  kurzem erschien ihr aktuelles Buch Dialogfaden –Band I Alumni-Adressen richtig managen.




HWK 1 05 09 06                                                                                        15

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Ilka Hoepner: Alumni-Management als strategischer Faktor

  • 1. F 4.1 Alumni-Management als strategischer Faktor Erfolgsfaktoren, Bausteine und Potenziale Ilka Y. Hoepner Alumni-Management gehört heute zu einer erfolgreichen Hochschule wie der Rektor oder die Stu- dierenden. Nur so kann langfristig die Existenz gesichert und die Qualität der Lehre gesteigert wer- den. Über die Bausteine Database-Management, Kommunikation, Dienstleistungen sowie ein funk- tionierendes Response-Management kann ein Alumni-Netzwerk national wie auch international aufgebaut werden. Diesem Beziehungsgeflecht sind keine Grenzen gesetzt. Oftmals ist der Bezug der ausländischen Alumni zur Alma Mater größer als der Einheimischen. Wenn die Hochschule vorher ein erfolgreiches Friendraising aufgebaut, funktioniert auch Fundraising bei den Alumni. Viele Hochschulen wollen direkt ans Geld der Alumni, was selten gut geht.Um effizient und ziel- strebig arbeiten zu können, benötigen Sie eine Organisationsform, die möglichst viele Ihrer Belan- ge erfüllt. Die rechtliche Stellung hängt von mehreren Faktoren ab und beeinflusst auch zukünftige Entscheidungen. Deshalb wird mit der Entscheidung der Rechtsform bereits ein wesentlicher Er- folgsgrundstein gelegt. Ferner gilt es, die allgemeinen rechtlichen Rahmenbedingungen wie bei- spielsweise Datenschutz einzuhalten. Gliederung Seite 1. Grundlagen 2 1.1 Überblick 2 1.2 Warum Alumni-Management immer mehr an Bedeutung gewinnt 3 2. Bausteine für erfolgreiches Alumni-Management 5 2.1 Database-Management 5 2.2 Kommunikation 6 2.3 Veranstaltungen 7 2.4 Services – Dienstleistungen für Alumni 8 2.5 Response-Management 10 2.6 Fundraising und Friendraising 10 3. Organisation von Alumni-Management 11 3.1 Rechtsformen 11 3.2 Entscheidungskriterien 12 4. Rechtliche Rahmenbedingungen von Alumni-Management 13 5. Fazit 14 HWK 1 05 09 06 1
  • 2. F 4.1 Zielgruppen im Visier: Wie gewinne ich Studierende, Mitarbeiter, Ehemalige? Ehemalige finden und binden 1. Grundlagen 1.1 Überblick Jeder redet davon, aber was ist Alumni-Management und wie funktio- niert es? Alumni-Management ist im Prinzip das Verknüpfen von Bil- dung, Kontaktnetzwerk und Karrierehilfen. Bildung ist die originäre Aufgabe einer Hochschule – bisher. Heute müssen weitere Karriere- hilfestellungen und Kontakte zu hochrangigen Arbeitgebern die Bil- dung ergänzen. Und dabei kann der Universität das Alumni-Netzwerk erheblich helfen. Aber wer oder was ist Alumni? Zur Kernzielgruppe des Alumni-Manage- ments gehören: 1. Aktiv Studierende am Fachbereich/Labor Alumni 2. Studienabbrecher (wenngleich unter Um- Alumni sind Menschen, die eine gewisse Zeit ständen keine so gute Verbindung be- an einer Bildungseinrichtung verbracht haben steht) und während dieser Zeit eine neue Entwick- lungsstufe erreichten. Dies sind nicht nur Stu- 3. Diplomanden dierende, sondern auch Mitarbeiter, Lehrende, Professoren, Studienabbrecher und Ehemali- 4. Absolventen in den ersten fünf Jahren ge. Also auch Sie! Irgendwann mal am Tag X nach ihrem Abschluss haben Sie an Ihrer Hochschule begonnen. 5. Absolventen, deren Abschluss länger als Seitdem haben Sie vieles dazu gelernt, Erfah- fünf Jahre zurückliegt rungen gesammelt und auch Misserfolge er- lebt. Dies hat alles zu Ihrer persönlichen Ent- 6. Professoren und Mitarbeiter des Fachbe- wicklung beigetragen. Sie haben sich weiter- reichs, der Institute oder der Hochschule entwickelt und eine neue Stufe der Entwicklung erreicht. Zur erweiterten Zielgruppe zählen: 1. Abiturienten eines Jahrgangs 2. Eltern der Abiturienten 3. Eltern der Studierenden 4. Firmen aus der Region, national und weltweit 5. Multiplikatoren für das Alumni-Projekt und der Hochschule Bindungsbedürfnisse Aufgrund der Bedürfnisänderung von Absolventen in den ersten drei bis fünf Jahren nach ihrem Abschluss unterteilt man diese Zielgruppe noch einmal zeitlich. In der Regel erfolgt in dieser Zeit der erste Job- wechsel nach dem Studium und somit der erste Karrieresprung. Dies 2 HWK 1 05 09 06
  • 3. Zielgruppen im Visier: Wie gewinne ich Studierende, Mitarbeiter, Ehemalige? F 4.1 Ehemalige finden und binden zieht meist einige neue Anforderungen an die Alumna1 bzw. den Alumnus nach sich, zumal auch die Bindung zur Hochschule in dieser Zeit sich neu orientiert. In den ersten Jahren nach dem Abschluss be- steht in der Regel der Bezug hauptsächlich zum eigenen Bereich. Nach ca. drei bis fünf Jahren breitet sich diese Bindung auf die gesam- te Universität aus. Abiturienten und Eltern sind eine interessante Zielgruppe, da oftmals Wirksamkeit der Alumni bereits vor Beginn eines Studiums Kontakte zu dieser Zielgruppe be- stehen. Bruder, Schwester, Mutter, Vater oder ein Verwandter war vorher an Ihrer Hochschule. Alumni einer Hochschule sind die wirk- samsten Studienberater, die eine Hochschule haben kann. Sie „bera- ten“ auf einer Augenhöhe und können von authentischen Erfahrungen berichten. Ihr Urteil überträgt sich automatisch auf die Studieninteres- sierten. Aber auch Professoren, Lehrende und Mitarbeiter sind Berater, Wer- beträger, Imagepfleger der Universität. Ihr Wissen, ihre Kontakte und ihr Einsatz sind für das Alumni-Netzwerk sehr wichtig. Zumal es oft- mals viele hauseigene „Gewächse“ sind. 1.2 Warum Alumni-Management immer mehr an Bedeutung gewinnt • Evaluation und Qualitätssicherung • Entwicklung neuer Studiengänge (Kundenorientierung) • Anforderungen an Absolventen durch die Wirtschaft • Bewerbung neuer Studiengänge • Steigender Konkurrenzdruck • Branding – Hochschule als Marke • Außenwirkung • Krisenkommunikation • Fundraising Handout F 4.1-1 Gründe für den Bedeutungszuwachs des A- lumni-Managements 1 Alumni = Plural, Singular = Alumna (weiblich) oder Alumnus (männlich). Den in Deutschland oft verwendeten Begriff „Alumnis“ gibt es nicht. HWK 1 05 09 06 3
  • 4. Zielgruppen im Visier: Wie gewinne ich Studierende, Mitarbeiter, Ehemalige? F 4.1 Ehemalige finden und binden Informationen zur Autorin: Ilka Hoepner ist Dialog-Managerin mit Vertriebs- und Marketing-Erfahrung und seit 2001 unter an- derem die Geschäftsführerin der indialogo. Sie blickt auf eine langjährige Marketing-Praxis in den Feldern Kreation, Umsetzung und Projektierung zurück. Ihr Weg, der 1990 in der Papierindustrie begann, führte sie über verschiedene Branchen im Jahre 2000 zu einem Telekommunikations-Netzbetreiber. Stationen auf dem Weg dorthin waren Unter- nehmen wie die Schönmackers GmbH & Co. KG, WLK AG, May & Spies GmbH und die RWE Ener- gie AG. Seit mehr als 16 Jahren beschäftigt sich Ilka Hoepner mit der Entwicklung von One-to-One- Marketing. Doch auch sonst ist die gebürtige Kölnerin sehr aktiv. Sie engagiert sich ehrenamtlich in verschiede- nen Projekten. So übernahm sie 1997 die Aufgabe im Vorstand eines Alumni-Clubs und baute ihn strategisch auf. Schnell entwickelten sich daraus die ersten kommerziellen Alumni-Marketing- Projekte und -Trainings. Ihr Alumni-Verein ist Mitbegründer des Verbands der Alumni-Clubs im deutschsprachigen Raum (D A CH). Im Verband hat sie 2008 die Arbeitsgruppe "Weiterbildung" eh- renamtlich übernommen. Die Diplom-Kauffrau Ilka Y. Hoepner ist unter anderem auch Autorin von mehreren Büchern. Vor kurzem erschien ihr aktuelles Buch Dialogfaden –Band I Alumni-Adressen richtig managen. HWK 1 05 09 06 15