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E 11.1
Wissenschaftskommunikation 2.0
Mit Blogs und Podcasts zur „digitalen Reputation“




                                                               Marcus Flatten



Das so genannte Web 2.0 bietet völlig neue Wege, mit Zielgruppen in Kontakt zu treten. Die wich-
tigsten Formate – Blogs und Podcasts – sind fast kostenlos, ihre Anwendung leicht zu erlernen.
Richtig eingesetzt erreichen Sie damit in kurzer Zeit ein breites Netzwerk an Lesern oder – bei
Podcasts – Zuhörern. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie manches, was Sie in diesem Band über
klassische Kommunikation gelesen haben, im Web 2.0 wieder über Bord werfen.


Gliederung                                                                                Seite

1.      Einführung                                                                            2
1.1     Was ist das Web 2.0?                                                                  2
1.2     Entscheidungshilfe: Abwarten oder mitbloggen?                                         3
1.2.1   Welchen Nutzen können Sie erwarten?                                                   4
1.2.2   Was sollten Sie investieren?                                                          4
1.2.3   Risiken                                                                               5
1.3     Vorbilder                                                                             6
2.      Blogs                                                                                 6
2.1     Typen und Einsatzfelder                                                               6
2.2     Blog einrichten                                                                       9
2.3     Blog Promotion                                                                       11
2.4     Stil                                                                                 12
3.      Podcasts                                                                             14
3.1     Einsatzfelder                                                                        14
3.2     Tipps zur Umsetzung                                                                  15




HWK 1 00 08 03                                                                                1
E 11.1                                           Werkzeugkasten: Welche Instrumente wofür?

Web 2.0: Podcasts, Blogs und Co. in der Wissenschaftskommunikation




                               1.     Einführung

                               1.1 Was ist das Web 2.0?

                               Web 2.0 ist ein unscharfer Marketingbegriff. Gemeint ist eine ständig
                               wachsende Gruppe von Online-Plattformen und -Technologien, die
                               sich in mehrfacher Hinsicht vom klassischen Internet der Websites
                               unterscheiden:

                                 –   Besucher von Web 2.0-Plattformen können deren Inhalt verändern
                                     („user generated content“).
                                 –   Web 2.0 Plattformen sind untereinander extrem stark vernetzt. Sie
                                     zitieren sich häufig gegenseitig.
                                 –   Neue Formen der Katalogisierung und intelligente Abo-Funktionen
                                     helfen bei der Informationsbeschaffung.


                               Die wohl bekanntesten Formate sind Blogs, Podcasts und Wikis. Aber
                               auch Tauschbörsen wie YouTube oder Flickr.com, Personen-Netz-
                               werke wie facebook.com oder Link-Portale wie Mister Wong oder
                               del.icio.us gehören dazu.

                               Viele Wissenschaftler nutzen das Web 2.0 bereits, um sich mit Kollegen
                               auszutauschen. Zum Teil sind auch so genannte Open Access Journals,
                               d.h. frei zugängliche wissenschaftliche Publikations-Server im Internet,
                               nach Art eines Blogs organisiert (z. B. www.biomedcentral.com).

                               Doch das Web 2.0 bietet auch hervorragende Möglichkeiten, sich
                               selbst und die eigene Institution im Internet zu präsentieren.




    „Ich kann im Blog Lehrveranstaltungen begleiten und ergänzen, kann Diskussionen mit Praktikern
    (=Arbeitgebern meiner Studenten) führen und aus deren Fragen lernen, bekomme von ihnen für
    meine Arbeit hilfreiche Antworten und ich kann mein Blog als öffentlichen Notizzettel nutzen. Nicht
    verhehlen will ich, dass ein Blog auch Eigenwerbung bzw. Werbung für eine Hochschule ist – und
    dass ich – ganz schlicht – gern schreibe ;-)“
    Thomas Pleil, Dozent an der Hochschule Darmstadt. Zitiert aus einem Kommentar vom
    29.09.2007 im Basic Thinking Blog (www.basicthinking.de/blog/)




2                                                                                           HWK 1 00 08 03
Werkzeugkasten: Welche Instrumente wofür?                                                    E 11.1

                                   Web 2.0: Podcasts, Blogs und Co. in der Wissenschaftskommunikation




Blogs
Die Bezeichnung Blog stammt von „Web-Log“, bedeutet also in etwa               Blogs leben durch
Internet-Tagebuch. Das trifft vor allem den Stil der Kommunikation:         Kommentare der Leser
Blogs bestehen aus regelmäßig veröffentlichten, oft sehr persönlich
geschriebenen Texten, meist mit aktuellem Bezug. Diese erscheinen
auf der betreffenden Internetseite chronologisch, wobei der aktuellste
Beitrag immer oben steht. Hinter jedem Blog steht ein „Blogger“ als
Autor, der den Blog durch seinen persönlichen Stil prägt. Bei den mei-
sten Blogs können Leser die Beiträge kommentieren. In der Regel
sind solche Kommentare sofort für alle anderen Leser sichtbar; nur
selten ist eine Freigabe durch den Inhaber des Blogs erforderlich.
Blog-Software ist inzwischen so weit standardisiert, dass es auch
technisch unversierten Nutzern sehr schnell gelingt, ihre eigenen In-
halte zu publizieren. Das ist sicher einer der Gründe für die rasante
Verbreitung dieses Formats im Internet: Im Moment gibt es weltweit
über 110 Millionen Blogs – und täglich kommen ca. 175.000 hinzu
(Quelle: technorati.com).


Podcasts
Podcasts sind mit einfachen Mitteln produzierte Audio-Beiträge, die             Vorlesungen online
auf einem Blog-ähnlichen Portal veröffentlich werden. Der Begriff                       übertragen
setzt sich zusammen aus dem Namen „iPod“ des weltweit erfolg-
reichsten MP3-Players und dem englischen Wort broadcast. Auch in
Podcasts steht der jüngste Beitrag oben. Das Medium eignet sich her-
vorragend, um Vorlesungen oder andere Vorträge via Internet einem
breiten Publikum zur Verfügung zu stellen. Nach dem gleichen Prinzip
funktionieren auch so genannte Vodcasts, die an Stelle von Audio-
Beiträgen kurze Videos publizieren.


1.2 Entscheidungshilfe: Abwarten oder mitbloggen?

Das Web 2.0 ist sicher kein kurzfristiger Hype, der in wenigen Jahren
vorbei sein wird. Die ersten Blogs gab es schließlich schon Ende der
90er Jahre, und der Boom ist bis heute ungebrochen. Dennoch sollten
Sie vor einem Einstieg abwägen, wie viel Sie investieren und welchen
speziellen Nutzen Sie erwarten. Erfahrungsgemäß werden Sie beide
Größen unterschätzen. Die folgenden Abschnitte sollen helfen, ein rea-
listisches Bild zu gewinnen und die richtige Entscheidung zu treffen.




HWK 1 00 08 03                                                                                     3
E 11.1                                         Werkzeugkasten: Welche Instrumente wofür?

Web 2.0: Podcasts, Blogs und Co. in der Wissenschaftskommunikation




     Information zum Autor:

     Marcus Flatten ist Geschäftsführer der Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation GmbH in
     Hamburg, die sich unter anderem auf Hochschulkommunikation spezialisiert hat. Er beschäftigt
     sich seit Jahren mit dem Web 2.0 und gibt regelmäßig Workshops zu diesem Thema.




16                                                                                     HWK 1 00 08 03

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Marcus Flatten: Wissenschaftskommunikation 2.0

  • 1. E 11.1 Wissenschaftskommunikation 2.0 Mit Blogs und Podcasts zur „digitalen Reputation“ Marcus Flatten Das so genannte Web 2.0 bietet völlig neue Wege, mit Zielgruppen in Kontakt zu treten. Die wich- tigsten Formate – Blogs und Podcasts – sind fast kostenlos, ihre Anwendung leicht zu erlernen. Richtig eingesetzt erreichen Sie damit in kurzer Zeit ein breites Netzwerk an Lesern oder – bei Podcasts – Zuhörern. Voraussetzung ist allerdings, dass Sie manches, was Sie in diesem Band über klassische Kommunikation gelesen haben, im Web 2.0 wieder über Bord werfen. Gliederung Seite 1. Einführung 2 1.1 Was ist das Web 2.0? 2 1.2 Entscheidungshilfe: Abwarten oder mitbloggen? 3 1.2.1 Welchen Nutzen können Sie erwarten? 4 1.2.2 Was sollten Sie investieren? 4 1.2.3 Risiken 5 1.3 Vorbilder 6 2. Blogs 6 2.1 Typen und Einsatzfelder 6 2.2 Blog einrichten 9 2.3 Blog Promotion 11 2.4 Stil 12 3. Podcasts 14 3.1 Einsatzfelder 14 3.2 Tipps zur Umsetzung 15 HWK 1 00 08 03 1
  • 2. E 11.1 Werkzeugkasten: Welche Instrumente wofür? Web 2.0: Podcasts, Blogs und Co. in der Wissenschaftskommunikation 1. Einführung 1.1 Was ist das Web 2.0? Web 2.0 ist ein unscharfer Marketingbegriff. Gemeint ist eine ständig wachsende Gruppe von Online-Plattformen und -Technologien, die sich in mehrfacher Hinsicht vom klassischen Internet der Websites unterscheiden: – Besucher von Web 2.0-Plattformen können deren Inhalt verändern („user generated content“). – Web 2.0 Plattformen sind untereinander extrem stark vernetzt. Sie zitieren sich häufig gegenseitig. – Neue Formen der Katalogisierung und intelligente Abo-Funktionen helfen bei der Informationsbeschaffung. Die wohl bekanntesten Formate sind Blogs, Podcasts und Wikis. Aber auch Tauschbörsen wie YouTube oder Flickr.com, Personen-Netz- werke wie facebook.com oder Link-Portale wie Mister Wong oder del.icio.us gehören dazu. Viele Wissenschaftler nutzen das Web 2.0 bereits, um sich mit Kollegen auszutauschen. Zum Teil sind auch so genannte Open Access Journals, d.h. frei zugängliche wissenschaftliche Publikations-Server im Internet, nach Art eines Blogs organisiert (z. B. www.biomedcentral.com). Doch das Web 2.0 bietet auch hervorragende Möglichkeiten, sich selbst und die eigene Institution im Internet zu präsentieren. „Ich kann im Blog Lehrveranstaltungen begleiten und ergänzen, kann Diskussionen mit Praktikern (=Arbeitgebern meiner Studenten) führen und aus deren Fragen lernen, bekomme von ihnen für meine Arbeit hilfreiche Antworten und ich kann mein Blog als öffentlichen Notizzettel nutzen. Nicht verhehlen will ich, dass ein Blog auch Eigenwerbung bzw. Werbung für eine Hochschule ist – und dass ich – ganz schlicht – gern schreibe ;-)“ Thomas Pleil, Dozent an der Hochschule Darmstadt. Zitiert aus einem Kommentar vom 29.09.2007 im Basic Thinking Blog (www.basicthinking.de/blog/) 2 HWK 1 00 08 03
  • 3. Werkzeugkasten: Welche Instrumente wofür? E 11.1 Web 2.0: Podcasts, Blogs und Co. in der Wissenschaftskommunikation Blogs Die Bezeichnung Blog stammt von „Web-Log“, bedeutet also in etwa Blogs leben durch Internet-Tagebuch. Das trifft vor allem den Stil der Kommunikation: Kommentare der Leser Blogs bestehen aus regelmäßig veröffentlichten, oft sehr persönlich geschriebenen Texten, meist mit aktuellem Bezug. Diese erscheinen auf der betreffenden Internetseite chronologisch, wobei der aktuellste Beitrag immer oben steht. Hinter jedem Blog steht ein „Blogger“ als Autor, der den Blog durch seinen persönlichen Stil prägt. Bei den mei- sten Blogs können Leser die Beiträge kommentieren. In der Regel sind solche Kommentare sofort für alle anderen Leser sichtbar; nur selten ist eine Freigabe durch den Inhaber des Blogs erforderlich. Blog-Software ist inzwischen so weit standardisiert, dass es auch technisch unversierten Nutzern sehr schnell gelingt, ihre eigenen In- halte zu publizieren. Das ist sicher einer der Gründe für die rasante Verbreitung dieses Formats im Internet: Im Moment gibt es weltweit über 110 Millionen Blogs – und täglich kommen ca. 175.000 hinzu (Quelle: technorati.com). Podcasts Podcasts sind mit einfachen Mitteln produzierte Audio-Beiträge, die Vorlesungen online auf einem Blog-ähnlichen Portal veröffentlich werden. Der Begriff übertragen setzt sich zusammen aus dem Namen „iPod“ des weltweit erfolg- reichsten MP3-Players und dem englischen Wort broadcast. Auch in Podcasts steht der jüngste Beitrag oben. Das Medium eignet sich her- vorragend, um Vorlesungen oder andere Vorträge via Internet einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen. Nach dem gleichen Prinzip funktionieren auch so genannte Vodcasts, die an Stelle von Audio- Beiträgen kurze Videos publizieren. 1.2 Entscheidungshilfe: Abwarten oder mitbloggen? Das Web 2.0 ist sicher kein kurzfristiger Hype, der in wenigen Jahren vorbei sein wird. Die ersten Blogs gab es schließlich schon Ende der 90er Jahre, und der Boom ist bis heute ungebrochen. Dennoch sollten Sie vor einem Einstieg abwägen, wie viel Sie investieren und welchen speziellen Nutzen Sie erwarten. Erfahrungsgemäß werden Sie beide Größen unterschätzen. Die folgenden Abschnitte sollen helfen, ein rea- listisches Bild zu gewinnen und die richtige Entscheidung zu treffen. HWK 1 00 08 03 3
  • 4. E 11.1 Werkzeugkasten: Welche Instrumente wofür? Web 2.0: Podcasts, Blogs und Co. in der Wissenschaftskommunikation Information zum Autor: Marcus Flatten ist Geschäftsführer der Mann beißt Hund – Agentur für Kommunikation GmbH in Hamburg, die sich unter anderem auf Hochschulkommunikation spezialisiert hat. Er beschäftigt sich seit Jahren mit dem Web 2.0 und gibt regelmäßig Workshops zu diesem Thema. 16 HWK 1 00 08 03