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Soziales semantisches Web: Überblick und Technologien

                                       Konev Veronika

                                      Hochschule Augsburg
                                     Fakultät für Informatik
                                       Baumgartnerstr.16
                                        86161 Augsburg
                                veronika.konev@googlemail.com

      Zusammenfassung In heutiger Zeit wächst die Nutzung des Webs vom Tag zu Tag.
      Die Anzahl der Internetnutzer weltweit hat bereits die Zwei-Milliarden-Marke
      überschritten und steigt immer noch rasant an [1]. Durch Web 2.0 verlagert sich der
      Schwerpunkt im Netz auf nutzergenerierte Inhalte, die zum Großteil in den immer
      beliebter werdenden sozialen Web-Plattformen entstehen. Sind Nutzer auf
      mehreren solchen Plattformen aktiv, müssen sie bestimmte Vorgänge andauernd
      wiederholen. Um den Benutzer schnelleren und zentralisierten Zugriff auf alle von
      ihn besuchten sozialen Webseiten zu ermöglichen, werden Portabilität der
      Nutzerdaten und Interoperabilität zwischen verschiedenen Plattformen benötigt
      [29].

      Die vorliegende Arbeit setzt sich mit den Technologien des sozialen semantischen
      Webs auseinander, die auf den bestehenden semantischen Technologien des Webs
      2.0 aufbauen. In Bezug auf semantische Einreichung von Informationen und damit
      verbesserte Portabilität wird ein Einblick in die zentralen Konzepte des sozialen
      semantischen Webs gewährt und die grundlegenden Ontologien, die darin einen
      zentralen Platz annehmen, näher erläutert. Im Anschluss wird ein mögliches Szenario
      einer plattformübergreifenden Datenverknüpfung und -portabilität vorgestellt.



1 Einleitung

Soziale Netzwerke ermöglichen den Menschen nicht nur Interessengruppen zu bilden,
Wissen auszutauschen, miteinander neue Kontakte zu knüpfen oder mit Freunden in
Verbindung zu bleiben, sondern auch ihre Bilder, Videos oder Meinungen frei zu teilen.
Die fortschreitende Sozialisierung der Nutzer im Web führt zu einem verstärkten
Aufkommen von sozialen Web-Plattformen, welche eine große Menge an Daten über und
von ihren Nutzern sammeln. Dies bringt mit sich zugleich eines der größten Probleme: die
sozialen Web-Plattformen bleiben objektzentriert und voneinander isoliert. Der Nutzer ist
gezwungen, sich auf jeder Plattform separat einzuloggen und damit mehrere Accounts zu
öffnen und zu verwalten. Außerdem, findet kein Informationsaustausch zwischen solchen
Plattformen statt. Die Beiträge zu demselben Thema müssen vom Benutzer mithilfe von
Suchmaschinen auf der Vielzahl von Webseiten gefunden, manuell geöffnet, gelesen,
systematisiert und miteinander in Verbindung gebracht werden. Interoperabilität (die
Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Webseiten Informationen auszutauschen) und
Verknüpfung von Daten zwischen Web-Plattformen rücken immer mehr in den
Vordergrund. Eine semantische Analyse, die eine effizientere Suche und Nutzung vom
gemeinsamen Wissen ermöglichen würde, soll mit dem Aufkommen vom sozialen
semantischen Web realisiert werden. So soll es in der nahen Zukunft möglich sein, die




                                                                                            1
Informationen über die Menschen und deren Aktivitäten in Web, die in den sozialen
Systemen eingepflegt werden, seitenweise übergreifend und mit einem logischen
Zusammenhang zu ermitteln. Dabei sollen die Maschinen den Menschen helfen,
relevantes Wissen zu extrahieren und für weitere Verarbeitung bereitzustellen. In diesem
Zusammenhang müssten die Forscher und Entwickler neue Modelle für Online-
Interaktionen entwickeln.

Diese Arbeit fängt mit einem kurzen Überblick über das soziale semantische Web an. Die
weiteren Kapiteln geben eine kurze Einleitung in die Grundlagen des semantischen Webs
und beschreiben die wichtigsten Ontologien des sozialen semantischen Webs: FOAF [6]
und SIOC [14]. Diese werden in Hinblick auf deren Rolle in der Portabilität der Daten
zwischen verschiedenen Anwendungen anhand eines Beispiels genauer vorgestellt.



2 Social Semantic Web

Die Popularität der Ideen von Web 2.0, die vom Visionär Tim Berners-Lee [2] geprägt
wurden, und das Massenerscheinen der Services auf dieser Grundlage sowie die
Entwicklung der technologischen Plattformen zwingen die Entwickler über die
Perspektiven des globalen Netzes nachzudenken. Eine weitere Etappe in der Entwicklung
des Webs ist das sogenannte soziale semantische Web. Um diesen Begriff besser
verstehen zu können, werden in diesem Kapitel zuerst dessen zwei Bestandsteile kurz
erläutert.

Das soziale Web wird durch einen Typ von Webseiten und Anwendungen repräsentiert,
die die unmittelbare Teilnahme der Benutzer an der Gestaltung der Inhalte voraussetzen.
Blogs, Wikis, soziale Netze und Foren sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.
Solche Seiten wie Wikipedia [3], Blogger [4], YouTube [5] veranschaulichen Beispiele der
nutzergenerierten Inhalten und der Zusammenarbeit von großen Anzahl der Nutzer. Das
soziale Web wird somit durch die Sozialisierung und kollaborative Wissensbereitstellung
charakterisiert. Dadurch wird ein soziales Netz aufgebaut, in dem die User miteinander
interagieren, ihr Wissen austauschen und Inhalte frei und flexibel verbreiten.

Das semantische Web stellt
die Werkzeuge zur Verfügung,
die notwendig sind, um
erweiterbare und flexible
Standards für Informations-
beschreibung, -aufbereitung
und -austausch zu definieren.
Diese Technologie soll in
Zukunft nicht nur nach
syntaktischen Inhalten im
Netz suchen, sondern auch
die     logisch    zusammen-     Abbildung 1: Entwicklung des sozialen semantischen Web.
hängenden       Informationen                          Quelle: [26]
und      Bedeutungen      der
natürlichen           Sprache
ermitteln.




                                                                                           2
Der Begriff soziales semantisches Web soll eine Verknüpfung von Web 2.0 und
semantischen Web darstellen und vereint in sich die Eigenschaften der beiden (s.
Abbildung 1). Die Zukunft des Webs liegt also im Zusammenführen der sozialen Aspekte
mit semantischer Interoperabilität und baut auf Cross-Plattform-Aspekten auf [29]. Mit
Hilfe der Technologien des semantischen Webs werden Webseiten mit festgelegten
Annotationen und Metadaten angereichert und somit für die Maschinen lesbar und
interpretierbar gemacht. Damit werden nicht nur die komplexen Anfragen ermöglicht,
sondern auch die Web-Plattformen zentralisiert und miteinander verknüpft. Im nächsten
Abschnitt werden diese Technologien kurz vorgestellt, um ein besseres Verständnis zu
geben, warum die semantischen Technologien verwendet werden, um eine Grundlage der
neuen Web-Generation zu werden.



3 Technologien des semantischen Webs

Tim Berners-Lee definiert das semantische Web als eine Erweiterung des bestehenden
World Wide Web (WWW), in dem Daten eine wohldefinierte Bedeutung gegeben wird,
um Maschinen und Menschen eine bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Die
Entwicklung und die praktische Einführung der Konzeption des semantischen Webs wird
vom World Wide Web Consortium (W3C) [7] als die Hauptrichtung der Weiterentwicklung
von Webtechnologien betrachtet. Es wurden Standards und Technologien definiert, die es
erlauben, die Daten im Internet abzugrenzen und zu verlinken, so dass effektive
Auffindung, Automatisierung, Integration und Wiederverwendung anwendungs-
übergreifend ermöglicht wird [8].

Das grundlegende und universell einsetzbare Datenmodell, welches von Tim Berners-Lee
entworfen wurde, ist Resource Description Framework (RDF) [9]. RDF ist eine formale
Sprache für die Beschreibung der Ressourcen auf semantischer Ebene und Bereitstellung
von Metadaten im Internet, die auf der Syntax von XML (Extensible Markup Language)
[17] beruht und die URI (Uniform Resource Identifier) [18] für die Bezeichnung der
Ressourcen verwendet. Diese umfassen ein Tripel aus Subjekt (die zu beschreibende
Ressource, resource), Prädikat (Eigenschaft der Ressource, property) und Objekt (der Wert
dieser Eigenschaft, property value). Da Objekte selbst wiederum Ressourcen sein können,
die einer näheren Beschreibung bedürfen, und eine Ressource natürlich verschiedene
Eigenschaften (Prädikate) haben kann, lassen sich die Aussagen miteinander verknüpfen
und in einem Graphenmodell zusammenfassen (s. Abbildung 2).




                           Abbildung 2: RDF-Graph. Quelle: [13]




                                                                                       3
Entsprechend der Konzeption des semantischen Webs, soll die Beschreibung im RDF-
Format an jeder Ressource befestigt werden, um eine automatische Bearbeitung vom
Computer zu ermöglichen.

Das RDF-Schema (RDFS) [10] ist ein XML-Standard für die Klassifizierung der Ressourcen
und deren Eigenschaften, die sinngemäß zueinander in einer Beziehung gesetzt werden
und diese Beziehungen genau beschrieben werden. Somit können Ressourcen
hierarchisch zu sogenannten Taxonomien gegliedert werden, die ein Bestandteil der
Ontologien bildet und die Beziehungen zwischen Objekten und Objekte selbst definieren.
Taxonomien eignen sich somit gut dafür, um große Mengen von Informationen anhand
gemeinsamer Charakteristika zu strukturieren. Unter Ontologien versteht man Modelle,
die die Klassen von RDF-Ressourcen, ihre Eigenschaften und deren Beziehungen
zueinander definieren und zwar, abhängig von der Granularität der verwendeten
Ontologie-Sprache, noch wesentlich detaillierter als in RDFS möglich. Die Web Ontology
Language (OWL) [11] gilt seit 2004 als offiziell empfohlener Standard von W3C, die eine
weitere Grundlage des semantischen Webs darstellt. Sie beschreibt formal die Terme
einer Domäne und deren Beziehungen, so dass auch verschiedene Software-Agenten die
Bedeutung verarbeiten können. Dank der zusätzlichen Sprachelementen, verbessert OWL
die Möglichkeiten der automatischen Interpretation des Informationsinhaltes im Vergleich
dazu, was XML, RDF und das RDFS gewährleisten können [12].

Die oben beschriebenen Grundlagen dienen als Fundament für die Technologien des
sozialen semantischen Webs. Diese werden in dem nächsten Kapitel näher erläutert.



3 Technologien des sozialen semantischen Webs

In den letzten Jahren haben sich die Beziehungen zwischen semantischen und sozialen
Web stark miteinander verflechtet. Soziale Netzwerke nutzen die vordefinierten Formate
des semantischen Webs, um Menschen, Inhalte und deren Beziehungen miteinander zu
beschreiben. Es gibt bereits mehrere Projekte, deren Ziel ist es semantische Web-
Technologien mit sozialen Netzwerken zu verknüpfen. Aufbauend auf den Konzepten des
semantischen Webs wurden auch neue Ontologien entwickelt, die benutzt werden
können, um soziale Webseiten miteinander zu verbinden. Das semantische Web
repräsentiert also eine nützliche Plattform für die Vernetzung der aus verschiedenen
heterogenen             sozialen
Webseiten gesammelten Daten
(s. Abbildung 3).

Andererseits,           können
semantische Web-Applikationen
Datenquellen von den objekt-
zentrierten Netzwerken und
nutzerzentrierten Services für
kollaborativ generierte Inhalte
wiederverwenden (s. Abbildung
4) [19]. Alle diese Daten aus
verschiedenen        Webseiten        Abbildung 3: Verbindung und Wiederverwendbarkeit von
können als ein einzigartiger,          dezentralisierten Daten des Webs 2.0 mit semantischen
                                                      Technologien. Quelle: [19]




                                                                                        4
Abbildung 4: Nutzung des Inhalts sozialer Webseiten und Paradigmen des Webs 2.0 in
                          semantischen Web-Applikationen. Quelle: [19]

weltumfassender maschinen-verständlicher Graph aus Personen und Inhalten vernetzt
werden.

Im Folgenden werden die grundlegendsten Ontologien des sozialen semantischen Webs
kurz vorgestellt.

FOAF
Das Akronym steht für Friend-of-a-Friend und repräsentiert eine Ontologie für die
Beschreibung von menschlichen Persönlichkeiten und deren Beziehungen zu anderen
Personen und Web-Ressourcen. Das Ziel dieses Projektes ist, die sozialen Seiten mit für die
Maschinen interprätierbaren Informationen anzureichen und somit alle sozialen
Netzwerke in eine globale Datenbank zu überführen.

FOAF-Dokumente basieren auf XML-Syntax und nutzen die Konvention der
Ressourcenbeschreibung von RDF. FOAF bestimmt den Satz der nützlichen Klassen und
Eigenschaften, die zusammen mit den gewöhnlichen RDF-Wörterbüchern und Ontologien
(wie beispielsweise OWL) verwendet werden können. Zentrale Komponente dieses
Modells ist ein Nutzer (foaf:Person), der mehrere verschiedene Eigenschaften besitzt,
z.B. ein Wohnort (foaf:workplaceHomepage), ein Blog (foaf:webblog), eine Schule
(foaf:schoolHomepage), Beziehungen (foaf:knows) und andere [20]. In diesem
Zusammenhang können die meisten Benutzerinformationen gefunden werden und mit
Hilfe des sozialen Zweigs des Graphen „meine Beziehungen“ verbunden werden.

Um alle möglichen Profile und Accounts des Nutzers auf allen weit verbreiteten
Ressourcen zu verbinden, wird die Eigenschaft foaf:holdsAccount angeboten. Nach
der Anfrage beispielsweise von einer bestimmten Person gehen die semantischen
Suchmaschinen alle Graphen auf allen Internet-Ressourcen durch und geben als Ergebnis

    <rdf:RDF xmlns:rdf="http://www.w3.org/1999/02/22-rdfsyntax-ns#"
          xmlns:rdfs="http://www.w3.org/2000/01/rdf-schema#"
          xmlns:foaf="http://xmlns.com/foaf/0.1/"
          xmlns:rsa="http://www.w3.org/ns/auth/rsa#"
          xmlns:cert="http://www.w3.org/ns/auth/cert#"
          xmlns:admin="http://webns.net/mvcb/">
    <foaf:Person rdf:ID="me">
        <foaf:nick>veko</foaf:nick>
        <foaf:givenname>Veronika</foaf:givenname>
        <foaf:family_name>Konev</foaf:family_name>
        <foaf:depiction rdf:resource="http://veronika-konev.de/bild.jpg"/>
        <foaf:homepage rdf:resource="http://foaf.me/veko"/>
    </foaf:Person>
    </rdf:RDF>


                            Abbildung 5: FOAF-Profil in RDF-Schema.
                                                                                             5
vollständige Informationen über eine Person zurück. Eine vereinfachte Darstellung eines
beispielhaften FOAF–Profils in RDF Schema, wird in Abbildung 5 dargestellt.

FOAF-Dateien können mithilfe von verschiedenen Programmen automatisch generiert
werden (beispielsweise [21] oder [22]). FOAF kann auch mit anderen semantischen
Ontologien wie SIOC- Semantically-Interlinked Online Communities [14] und SKOS - Simple
Knowledge Organization System [24] zusammen genutzt werden. Menschen können
FOAF-Dateien anlegen und auf diese aus eigener Webseite verlinken. Ansammlungen von
FOAF Daten von vielen Personen bilden verteilte soziale Netze, die der Reihe nach mit den
FOAF-Daten von größeren Online-Netzwerken oder Communities verbunden werden [19].

SIOC
Viele Portale und Webseiten dienen als eine Informationsquelle für die Menschen. Die
Nutzer dieses Netzes werden in verschiedene Interessengruppen vereint. Solche
Interessengruppen sind in der Regel objektzentriert und voneinander isoliert. SIOC
(Semantically-Interlinked Online Communities) ermöglicht, verschiedene Portale
miteinander mithilfe von semantischen Technologien zu verbinden. Auf Basis von RDF und
OWL beschriebener Ontologie können die Communities die Informationen auszutauschen
und nach Gemeinsamkeiten oder Abhängigkeiten suchen.

Die Hauptidee von SIOC ist, das Modell der Verbindungen aller Elemente der Internet-
Ressource zu schaffen, die im Voraus mit den bestimmten Charakteristiken beschrieben
werden. Die SIOC-Ontologie hat mehrere Bestandsteile: SIOC Core mit 11 Klassen und 53
Eigenschaften [25] und fünf Ontologie-Module [27]: SIOC Access, SIOC Argumentation,
SIOC Services, SIOC Types und SWAN/SIOC [28]. Die wichtigsten Begriffe der SIOC-Core-
Ontologie, die erforderlich sind, um Informationen aus Online-Communities zu
beschreiben,       sind      in
Abbildung 6 gezeigt. Die
grundlegenden Konzepte in
SIOC wurden so ausgewählt,
um so allgemein wie möglich
viele verschiedene Arten von
nutzergenerierten Inhalten
zu beschreiben. sioc:Users
posten Beiträge in Foren, die
auf Webseiten gehostet
werden. sioc:Posts haben
ihrerseits Antwort-Beiträge,
und in Foren können neue
Unterthemen           gebildet     Abbildung 6: Die wichtigsten Klassen und Eigenschaften in
werden. Mit der Entwicklung                      SIOC-Ontologie. Quelle: [26]
weiterer     Arten     sozialer
Webseiten wurden diese Konzepte zu Unterklassen von Konzepten einer höheren Ebene:
Datenraum (sioc:Space), Container (sioc:Container) und Inhalt (sioc:Item), die an
der Spitze der Klassenhierarchie stehen. Diese Klassen erlauben es die Informationen in
der Online-Community-Webseite zu strukturieren und zwischen verschiedenen Arten von
Objekten zu unterscheiden. Ein Datenraum (sioc:Space) ist ein Ort, an dem Daten
gespeichert sind, z.B. eine Website, Forum, Messenger usw. Dieser Ort kann mehrere
Container (Container) oder Inhalte (Items) aufweisen. Die Unterklassen von
sioc:Container können benutzt werden, um die weiteren Inhalte einer Webseite zu




                                                                                          6
gruppieren. Die Klasse sioc:Item wird für die Beschreibung von Benutzern erstellten
Inhalte verwendet. Eigenschaften der SIOC Ontologie ermöglichen die Beziehungen
zwischen Objekten und deren Attributen zu beschreiben:
     Die Eigenschaft sioc:has_reply verlinkt Beiträge mit dem Inhalt, zu dem sie
        geschrieben wurden,
     sioc:has_creator und foaf:maker verbinden nutzergenerierte Inhalte mit
        zusätzlichen Informationen über den Autor,
     sioc:topic zeigt auf eine Ressource, die das Thema beschreibt, z. B. Ihre
        Kategorie oder Tag.

Ein Beispiel für SIOC Metadaten aus einem Forum ist in Abbildung 7 gezeigt. Dieses Forum
hat einen Titel, ein Taxonomie-Thema in Drupal, eine Beschreibung und ist ein Container
für eine oder mehrere Beiträge. Mehr Informationen über die Beiträge können aus dem
referenzierten URI erhalten werden (z. B. wenn es Antworten gab, wer sie geschrieben hat
usw.).
            <http://sioc-project.org/forum/13> a sioc:Forum;
               dc:title “Developers Forum”;
               dc:description “Developers Forum at sioc-project.org”;
               sioc:link <http://sioc-project.org/forum/13>;
               sioc:topic <http://sioc-project.org/taxonomy/term/13>;
               sioc:container_of <http://sioc-project.org/node/185>.
            <http://sioc-project.org/node/185> a sioc:Post;
               rdfs:label “Microformats and SIOC”;
               rdfs:seeAlso <http://sioc-project.org/sioc/node/185>.

                    Abbildung 7: SIOC-Metadaten eines Forums in Drupal.
                                       Quelle: [26]
Eine separates Modul SIOC Types definiert spezifische Unterklassen der SIOC Core-
Konzepte, die verwendet werden können, um die Struktur und die verschiedenen Arten
von Inhalten der sozialen Webseiten zu beschreiben. Dieses Modul definiert Subtypen von
SIOC-Objekten für genauere Darstellung verschiedener Elemente der Online-Community-
Seiten (z.B. sioc_t:MessageBoard ist eine Unterklasse von sioc:Forum). Außerdem,
führt SIOC Types neue Unterklassen zur Beschreibung verschiedener Arten von sozialen
Web-Objekten in SIOC hinzu. Das Modul weist auch auf bestehende Ontologien, die für
die Beschreibung aller Details dieser Objekte geeignet sind (z.B. sioc_t:ReviewArea
kann Bewertungen beinhalten, die in Bewertungsontologie detailliert beschrieben sind).
Beispiele für SIOC Core-Ontologie-Klassen und die entsprechenden SIOC Types Modul
Unterklassen      sind:    sioc:Container        (AddressBook,       AnnotationSet,
AudioChannel,         BookmarkFolder,       Briefcase,       EventCalendar        usw.);
sioc:Forum (ChatChannel, MailingList, MessageBoard, Weblog); und
sioc:Post (BlogPost, BoardPost, Comment, InstantMessage, MailMessage,
WikiArticle) [26]. Über die Eigenschaften der weiteren Module kann in der
Spezifikation von SIOC Ontologie nachgelesen werden und wird aus Platzgründen in dieser
Arbeit nicht mehr betrachtet.



Interoperabilität mit SIOC und FOAF

Interoperabilität der Daten zwischen sozialen Webseiten ist eine der wichtigsten
Voraussetzungen für das soziale semantische Web und gewinnt immer mehr an
Bedeutung. Auf einer technischen Ebene bedeutet der Begriff Interoperabilität die




                                                                                      7
Fähigkeit zur Zusammenarbeit von Systemen und Techniken auf der Basis gemeinsam
genutzter Standards. Sie ermöglicht einen schnelleren und unkomplizierteren Zugriff auf
mehrere Webseiten (s. OpenID [15]), Synchronisation von Informationen zwischen
Plattformen, Abgleich der sozialen Graphen und Verbreitung der Informationen über
Plattformen hinweg. Dies schafft ein Ausgangspunkt für eine vereinfachte Navigation
durch die Informationen in sozialen Netzen. Die Verwendung von gängigen Formaten wie
SIOC und FOAF ermöglicht die Interoperabilität über mehrere Webseiten, so dass
Anwender ihre Daten wiederverwenden und über verschiedene Plattformen hinweg
verbinden können. Damit wird auch eine Grundlage für Daten-Portabilität geschaffen.
Abbildung 8 zeigt ein Beispiel, wie semantische Inhalte einer Menge von Communities mit
Daten aus anderen Netzwerken verbunden werden können, die mithilfe von Kombination
von SIOC und FOAF beschrieben wurden. Eine Person (beschrieben von foaf:Person
und wird mit einem URI im Web identifiziert) hat gewöhnlich eine Mehrzahl von Accounts
(sioc:User) auf verschiedenen Online-Community-Plattformen. Diese Person nutzt seine
Accounts, um Beiträge (sioc:Item oder sioc:Post) zu erstellen. Die Klasse sioc:User
ist    eine    Subklasse     von     foaf:OnlineAccount         und    die  Eigenschaft
foaf:holdsOnlineAccount verbindet die Person zu allen ihren Online-Accounts. SIOC-




            Abbildung 8: Verknüpfung der Ontologien FOAF und SIOC. Quelle: [23]
Inhalte (in der Abbildung sind das Post-Objekte) sind mit Eigenschaften von SIOC, FOAF
und Dublin Core [16] beschrieben. Mit der Verwendung der FOAF-Ontologie zur
Verknüpfung mehrerer von Benutzer registrierten Accounts auf unterschiedlichen sozialen
Web-Plattformen und SIOC zur Veröffentlichung der nutzergenerierten Inhalte auf diesen
Seiten, kann der von einem bestimmten Nutzer generierte Inhalt angesammelt und
plattformübergreifend verbunden werden [30]. Es spielt dabei keine Rolle, ob diese
Inhalte Blog-Beiträge, Bilder, Lesezeichen oder Videos sind – mit SIOC kann jede Art von
Daten beschrieben und verknüpft werden.

Benutzer haben somit die Möglichkeiten, die von ihnen erstellten Inhalte mit anderen
Services zu teilen oder sie auf andere Plattformen zu verschieben, wenn es benötigt wird.
Die Abbildung 9 zeigt ein mögliches Szenario für die Portierbarkeit der Daten zwischen
Web-Plattformen. Der Benutzer Bob besitzt zwei Accounts auf verschiedenen sozialen
Communities. Über diese Accounts erstellt er Beiträge (Content-Objekte auf diesen Seiten,




                                                                                       8
z.B. persönliche Blogs, Lesezeichen-Ordner, Bildergalerien usw.). Bob sollte in der Lage
sein, nicht nur sein soziales Graph (in diesem Fall seine Verbindungen zu Alice und Carol),
sondern auch seine Sammlungen von Inhalten samt Kommentaren und Antworten zu
portieren. Die damit verbundene Ontologien-Begriffe sind auf den Pfeilen geschrieben
(foaf:knows, sioc:User usw.).




                  Abbildung 9:Darstellung der Daten, erstellten von einem Benutzer auf
                       mehreren Webseiten, in einer portablen Form. Quelle: [26]

SIOC wurde ursprünglich geschaffen, um die Inhalte der Webseiten zu beschreiben.
Jedoch ist SIOC nicht nur eine Methode zur Darstellung der persönlichen Informationen.
SIOC enthält auch die erforderlichen
Methoden zur Portabilität nicht nur kleinen
nutzerzentrierten Datensätzen, sondern
auch Datensätzen von der gesamten
Community – vor allem für Gruppen, die
von einem Dienst zum anderen umziehen
wollen. SIOC enthält die wichtigsten
Konzepte, die benötigt werden, um die
Struktur und Inhalte von einer Community-
Seite als ein Ganzes zu beschreiben. Wenn
jemand eine Community-Seite betreibt und
beschließt, ihre Gruppe von einem Ort zum
anderen zu portieren, kann SIOC verwendet
werden, um die Struktur und den Inhalt der
bestehenden       Community-Seite       zu  Abbildung 10: Vernetzung des Wissens in sozialen
beschreiben, um diese auf einem anderen           Webseiten mit Semantik. Quelle: [26]




                                                                                         9
Informationssystem wieder herzustellen [26]. Auf diese Weise wird es möglich, diverse
Informationen von heterogenen, sozialen Webseiten zu integrieren (s. Abbildung 10),
wodurch eine verbesserte Navigation und Datenabfrage erreicht werden können. Durch
die Frameworks FOAF und SIOC können auch frei verfügbare, großflächige und mehrfach
relationale Datensätze für Analysen und Statistiken erfasst werden.


Beispiel

Die Vorteile von der Nutzung der Ontologien können an einem Beispiel verdeutlicht und
zusammengefasst werden. Carol möchte ihre Urlaubsfotos und Nachrichten mit Freunde
und Familie über das Internet teilen, die jedoch in verschiedenen sozialen Netzwerken ein
Account besitzen. Diese einfache Aufgabe ist aus diesem Grund nicht so einfach zu lösen.
Carol müsste sich bei jeder sozialen Webseite ein Account anlegen und die Fotos
hochladen, was mit viel Aufwand verbunden ist. Anderenfalls, müssten sich ihre Freunde
extra auf Carols sozialer Webseite anmelden, um ihre Fotos zu sehen. Die Idee vom
sozialen semantischen Web ist es, die sozialen Plattformen miteinander zu verbinden und
die Möglichkeit zu verschaffen, die Informationen seitenübergreifend zu teilen. Diese Idee
ist nicht einfach realisierbar, da jede Web-Plattform eine eigene Darstellungsform des
Inhaltes hat. Mithilfe von Ontologien können Inhalte (Bilder/Videos/Posts) einheitlich
beschreiben und somit anderen Plattformen zugänglich gemacht werden, die diese
Ontologien als Standard verwenden und verarbeiten können (beispielsweise durch ein
Plug-In oder Applikation). Dadurch entfällt eine Anmeldung bei anderen sozialen
Webseiten und Inhalte können einfach und bequem plattformübergreifend ausgetauscht
werden.


Fazit

In dieser Arbeit wurde das Konzept des sozialen semantischen Webs vorgestellt und die
Technologien den semantischen Webs kurz erklärt. Diese sollen dabei helfen, die
gemeinsamen Standards für soziales semantisches Web zu schaffen, um Interoperabilität
und Daten-Portabilität zwischen verschiedenen Plattformen zu gewährleisten. Zunächst
wurde die Ontologie FOAF und ihre Verwendung bei verteilten sozialen Netzwerken zur
Verwaltung von mehreren Online-Accounts einer Person vorgestellt. Dann wurde die
Ontologie SIOC erläutert, mithilfe von der verschiedene Online-Communities und deren
Aufbau beschrieben werden können. Folglich wurden beide Ansätze zusammengeführt,
um alle von einem Benutzer auf mehreren Webseiten erstellte Objekte identifizieren und
abrufen zu können. Die Kombination von diesen Technologien kann eingesetzt werden,
um soziale Kontakte oder Inhalte zwischen Web-Plattformen zu übertragen.

Die Konzepte des sozialen semantischen Webs bieten dem künftigen Nutzer sozialer
Webseiten einige Vorteile. Beispielsweise wird somit die Verwaltung mehrerer sozialer
Seiten vereinfacht. Vor allem die Möglichkeit Inhalte mit Nutzern anderer sozialer Seiten
teilen zu können, ist sehr attraktiv und verspricht einen Erfolg des Webs-3.0. Allerdings ist
es fraglich, ob sich der Aspekt der Interoperabilität, wie im Beispiel erläutert, durchsetzen
wird. Hier könnte es an der Akzeptanz großer sozialer Seiten scheitern. Vor allem
Datenschutzaspekte müssen bei der Umsetzung der Technologien beachtet werden, um
Nutzern erlauben zu können selber zu bestimmen, welche Inhalte sie mit User anderer
sozialer Netzwerken teilen wollen.




                                                                                          10
Literatur

[1] Kilian D. (2011) Mehr als 2 Mrd. Internetnutzer weltweit – Verachtfachung seit dem
Jahr 2010.
http://danielkilian.com/2011/mehr-als-2-mrd-internetnutzer-weltweit-verachtfachung-
seit-dem-jahr-2010.html - Zugriff am 29.01.2012

[2] o.V. (2011) Tim Berners-Lee.
http://www.w3.org/People/Berners-Lee/ - Zugriff am 30.01.2012

[3] Homepage Wikipedia. www.wikipedia.org/ - Zugriff am 30.01.2012

[4] Homepage Blogger. www.blogger.com – Zugriff am 30.01.2012

[5] Homepage YouTube. www.youtube.com – Zugriff am 30.01.2012

[6] Homepage von Projekt FOAF. http://www.foaf-project.org/ - Zugriff am 30.01.2011

[7] Hompage W3C. www.w3.org – Zugriff am 30.01.2012

[8] Berners-Lee T, Miller E. (2002) The Semantic Web lifts off.
http://www.ercim.eu/publication/Ercim_News/enw51/berners-lee.html - Zugriff am
30.01.2012

[9] W3C (2004) Resource Description Framework (RDF): Concepts and Abstract Syntax.
http://www.w3.org/TR/rdf-concepts - Zugriff am 30.01.2012

[10] W3C (2004) RDF Vocabulary Description Language 1.0: RDF Schema.
http://www.w3.org/TR/rdf-schema/ - Zugriff am 29.02.2012

[11] W3C (2004) OWL Web Ontology Language Overview.
http://www.w3.org/TR/owl-features - Zugriff am 30.01.2012

[12] Notholt J. Die Standards des Semantic Web (Teil 2).
http://www.jurpc.de/aufsatz/20050065.htm#sdfootnote8sym - Zugriff am 3.02.2012

[13] Meissner S.(2004) XML - Managing Data Exchange/RDF - Resource Description
Framework.
http://en.wikibooks.org/wiki/XML_-_Managing_Data_Exchange/RDF_-
_Resource_Description_Framework - Zugriff am 30.01.2012

[14] Homepage von Projekt SIOC. http://sioc-project.org/– Zugriff am 29.01.2012

[15] Homepage von Projekt OpenID. http://openid.net/ - Zugriff am 29.01.2012

[16] Homepage von Projekt DublinCore. http://dublincore.org/ - Zugriff am 29.01.2012

[17] Wikipedia (2011) Extensible Markup Language.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Extensible_Markup_Language&oldid=9687980
9 – Zugriff am 6.02.2012




                                                                                         11
[18] Wikipedia (2012) Uniform Resource Identifier.
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Uniform_Resource_Identifier&oldid=99151967
– Zugriff am 6.02.2012

[19] Breslin J.G., Harth A., Bojārs U., Decker S. (2005) Towards Semantically-Interlinked
Online Communities. Proceedings of the 2nd European Semantic Web Conference (ESWC
2005), S. 500-514.

[20] Brickley D., Miller L. (2010) FOAF Vocabulary Specification 0.98.
http://xmlns.com/foaf/spec/ - Zugriff am 29.01.2012

[21] Dodds L. FOAF-a-Matic.
http://www.ldodds.com/foaf/foaf-a-matic - Zugriff am 06.02.2012

[22] W3C. FOAF. http://foaf.me/ - Zugriff am 6.02.2012

[23] Breslin J. G., Bojārs U., Decker S. (2008) The Future of Social Networks on the Internet:
The Need for Semantics.
http://www.slideshare.net/Cloud/the-future-of-social-networks-on-the-internet-the-
need-for-semantics?src=related_normal&rel=477354 – Zugriff am 29.01.2012

[24] Homepage SKOS. http://www.w3.org/2004/02/skos/ - Zugriff am 6.02.2012

[25] Berrueta D., Brickley D. et all. (2010) SIOC Core Ontology Specification.
http://rdfs.org/sioc/spec/ - Zugriff am 6.02.2012

[26] Breslin J. G., Passant A., Decker S. (2009) The Social Semantic Web. Springer, S. 1-8,
11-15, 52-54, 56-62, 169-186, 197-243, 269-286

[27] Berrueta D., Brickley D. et all (2010) SIOC Core Ontology Specification.
http://sioc-project.org/ontology#sec-modules – Zugriff am 6.02.2012

[28] W3C (2008) SWAN/SIOC: Alignment Between the SWAN and SIOC Ontologies.
http://www.w3.org/TR/hcls-swansioc/ - Zugriff am 6.02.2012

[29] Stocker A., Wutte A., Tochtermann K.(2008) Die Zukunft des Web 2.0?
Wissensmanagement 6/2008, S. 10ff

[30] Bojārs U., Breslin J. G. et all. (2008) Interlinking the Social Web with Semantics.
http://www.johnbreslin.org/files/publications/20080513_is__2008.pdf - Zugriff am
30.01.2012



o.V. –ohne Verfasser




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soziales semantisches web

  • 1. Soziales semantisches Web: Überblick und Technologien Konev Veronika Hochschule Augsburg Fakultät für Informatik Baumgartnerstr.16 86161 Augsburg veronika.konev@googlemail.com Zusammenfassung In heutiger Zeit wächst die Nutzung des Webs vom Tag zu Tag. Die Anzahl der Internetnutzer weltweit hat bereits die Zwei-Milliarden-Marke überschritten und steigt immer noch rasant an [1]. Durch Web 2.0 verlagert sich der Schwerpunkt im Netz auf nutzergenerierte Inhalte, die zum Großteil in den immer beliebter werdenden sozialen Web-Plattformen entstehen. Sind Nutzer auf mehreren solchen Plattformen aktiv, müssen sie bestimmte Vorgänge andauernd wiederholen. Um den Benutzer schnelleren und zentralisierten Zugriff auf alle von ihn besuchten sozialen Webseiten zu ermöglichen, werden Portabilität der Nutzerdaten und Interoperabilität zwischen verschiedenen Plattformen benötigt [29]. Die vorliegende Arbeit setzt sich mit den Technologien des sozialen semantischen Webs auseinander, die auf den bestehenden semantischen Technologien des Webs 2.0 aufbauen. In Bezug auf semantische Einreichung von Informationen und damit verbesserte Portabilität wird ein Einblick in die zentralen Konzepte des sozialen semantischen Webs gewährt und die grundlegenden Ontologien, die darin einen zentralen Platz annehmen, näher erläutert. Im Anschluss wird ein mögliches Szenario einer plattformübergreifenden Datenverknüpfung und -portabilität vorgestellt. 1 Einleitung Soziale Netzwerke ermöglichen den Menschen nicht nur Interessengruppen zu bilden, Wissen auszutauschen, miteinander neue Kontakte zu knüpfen oder mit Freunden in Verbindung zu bleiben, sondern auch ihre Bilder, Videos oder Meinungen frei zu teilen. Die fortschreitende Sozialisierung der Nutzer im Web führt zu einem verstärkten Aufkommen von sozialen Web-Plattformen, welche eine große Menge an Daten über und von ihren Nutzern sammeln. Dies bringt mit sich zugleich eines der größten Probleme: die sozialen Web-Plattformen bleiben objektzentriert und voneinander isoliert. Der Nutzer ist gezwungen, sich auf jeder Plattform separat einzuloggen und damit mehrere Accounts zu öffnen und zu verwalten. Außerdem, findet kein Informationsaustausch zwischen solchen Plattformen statt. Die Beiträge zu demselben Thema müssen vom Benutzer mithilfe von Suchmaschinen auf der Vielzahl von Webseiten gefunden, manuell geöffnet, gelesen, systematisiert und miteinander in Verbindung gebracht werden. Interoperabilität (die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen Webseiten Informationen auszutauschen) und Verknüpfung von Daten zwischen Web-Plattformen rücken immer mehr in den Vordergrund. Eine semantische Analyse, die eine effizientere Suche und Nutzung vom gemeinsamen Wissen ermöglichen würde, soll mit dem Aufkommen vom sozialen semantischen Web realisiert werden. So soll es in der nahen Zukunft möglich sein, die 1
  • 2. Informationen über die Menschen und deren Aktivitäten in Web, die in den sozialen Systemen eingepflegt werden, seitenweise übergreifend und mit einem logischen Zusammenhang zu ermitteln. Dabei sollen die Maschinen den Menschen helfen, relevantes Wissen zu extrahieren und für weitere Verarbeitung bereitzustellen. In diesem Zusammenhang müssten die Forscher und Entwickler neue Modelle für Online- Interaktionen entwickeln. Diese Arbeit fängt mit einem kurzen Überblick über das soziale semantische Web an. Die weiteren Kapiteln geben eine kurze Einleitung in die Grundlagen des semantischen Webs und beschreiben die wichtigsten Ontologien des sozialen semantischen Webs: FOAF [6] und SIOC [14]. Diese werden in Hinblick auf deren Rolle in der Portabilität der Daten zwischen verschiedenen Anwendungen anhand eines Beispiels genauer vorgestellt. 2 Social Semantic Web Die Popularität der Ideen von Web 2.0, die vom Visionär Tim Berners-Lee [2] geprägt wurden, und das Massenerscheinen der Services auf dieser Grundlage sowie die Entwicklung der technologischen Plattformen zwingen die Entwickler über die Perspektiven des globalen Netzes nachzudenken. Eine weitere Etappe in der Entwicklung des Webs ist das sogenannte soziale semantische Web. Um diesen Begriff besser verstehen zu können, werden in diesem Kapitel zuerst dessen zwei Bestandsteile kurz erläutert. Das soziale Web wird durch einen Typ von Webseiten und Anwendungen repräsentiert, die die unmittelbare Teilnahme der Benutzer an der Gestaltung der Inhalte voraussetzen. Blogs, Wikis, soziale Netze und Foren sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Solche Seiten wie Wikipedia [3], Blogger [4], YouTube [5] veranschaulichen Beispiele der nutzergenerierten Inhalten und der Zusammenarbeit von großen Anzahl der Nutzer. Das soziale Web wird somit durch die Sozialisierung und kollaborative Wissensbereitstellung charakterisiert. Dadurch wird ein soziales Netz aufgebaut, in dem die User miteinander interagieren, ihr Wissen austauschen und Inhalte frei und flexibel verbreiten. Das semantische Web stellt die Werkzeuge zur Verfügung, die notwendig sind, um erweiterbare und flexible Standards für Informations- beschreibung, -aufbereitung und -austausch zu definieren. Diese Technologie soll in Zukunft nicht nur nach syntaktischen Inhalten im Netz suchen, sondern auch die logisch zusammen- Abbildung 1: Entwicklung des sozialen semantischen Web. hängenden Informationen Quelle: [26] und Bedeutungen der natürlichen Sprache ermitteln. 2
  • 3. Der Begriff soziales semantisches Web soll eine Verknüpfung von Web 2.0 und semantischen Web darstellen und vereint in sich die Eigenschaften der beiden (s. Abbildung 1). Die Zukunft des Webs liegt also im Zusammenführen der sozialen Aspekte mit semantischer Interoperabilität und baut auf Cross-Plattform-Aspekten auf [29]. Mit Hilfe der Technologien des semantischen Webs werden Webseiten mit festgelegten Annotationen und Metadaten angereichert und somit für die Maschinen lesbar und interpretierbar gemacht. Damit werden nicht nur die komplexen Anfragen ermöglicht, sondern auch die Web-Plattformen zentralisiert und miteinander verknüpft. Im nächsten Abschnitt werden diese Technologien kurz vorgestellt, um ein besseres Verständnis zu geben, warum die semantischen Technologien verwendet werden, um eine Grundlage der neuen Web-Generation zu werden. 3 Technologien des semantischen Webs Tim Berners-Lee definiert das semantische Web als eine Erweiterung des bestehenden World Wide Web (WWW), in dem Daten eine wohldefinierte Bedeutung gegeben wird, um Maschinen und Menschen eine bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen. Die Entwicklung und die praktische Einführung der Konzeption des semantischen Webs wird vom World Wide Web Consortium (W3C) [7] als die Hauptrichtung der Weiterentwicklung von Webtechnologien betrachtet. Es wurden Standards und Technologien definiert, die es erlauben, die Daten im Internet abzugrenzen und zu verlinken, so dass effektive Auffindung, Automatisierung, Integration und Wiederverwendung anwendungs- übergreifend ermöglicht wird [8]. Das grundlegende und universell einsetzbare Datenmodell, welches von Tim Berners-Lee entworfen wurde, ist Resource Description Framework (RDF) [9]. RDF ist eine formale Sprache für die Beschreibung der Ressourcen auf semantischer Ebene und Bereitstellung von Metadaten im Internet, die auf der Syntax von XML (Extensible Markup Language) [17] beruht und die URI (Uniform Resource Identifier) [18] für die Bezeichnung der Ressourcen verwendet. Diese umfassen ein Tripel aus Subjekt (die zu beschreibende Ressource, resource), Prädikat (Eigenschaft der Ressource, property) und Objekt (der Wert dieser Eigenschaft, property value). Da Objekte selbst wiederum Ressourcen sein können, die einer näheren Beschreibung bedürfen, und eine Ressource natürlich verschiedene Eigenschaften (Prädikate) haben kann, lassen sich die Aussagen miteinander verknüpfen und in einem Graphenmodell zusammenfassen (s. Abbildung 2). Abbildung 2: RDF-Graph. Quelle: [13] 3
  • 4. Entsprechend der Konzeption des semantischen Webs, soll die Beschreibung im RDF- Format an jeder Ressource befestigt werden, um eine automatische Bearbeitung vom Computer zu ermöglichen. Das RDF-Schema (RDFS) [10] ist ein XML-Standard für die Klassifizierung der Ressourcen und deren Eigenschaften, die sinngemäß zueinander in einer Beziehung gesetzt werden und diese Beziehungen genau beschrieben werden. Somit können Ressourcen hierarchisch zu sogenannten Taxonomien gegliedert werden, die ein Bestandteil der Ontologien bildet und die Beziehungen zwischen Objekten und Objekte selbst definieren. Taxonomien eignen sich somit gut dafür, um große Mengen von Informationen anhand gemeinsamer Charakteristika zu strukturieren. Unter Ontologien versteht man Modelle, die die Klassen von RDF-Ressourcen, ihre Eigenschaften und deren Beziehungen zueinander definieren und zwar, abhängig von der Granularität der verwendeten Ontologie-Sprache, noch wesentlich detaillierter als in RDFS möglich. Die Web Ontology Language (OWL) [11] gilt seit 2004 als offiziell empfohlener Standard von W3C, die eine weitere Grundlage des semantischen Webs darstellt. Sie beschreibt formal die Terme einer Domäne und deren Beziehungen, so dass auch verschiedene Software-Agenten die Bedeutung verarbeiten können. Dank der zusätzlichen Sprachelementen, verbessert OWL die Möglichkeiten der automatischen Interpretation des Informationsinhaltes im Vergleich dazu, was XML, RDF und das RDFS gewährleisten können [12]. Die oben beschriebenen Grundlagen dienen als Fundament für die Technologien des sozialen semantischen Webs. Diese werden in dem nächsten Kapitel näher erläutert. 3 Technologien des sozialen semantischen Webs In den letzten Jahren haben sich die Beziehungen zwischen semantischen und sozialen Web stark miteinander verflechtet. Soziale Netzwerke nutzen die vordefinierten Formate des semantischen Webs, um Menschen, Inhalte und deren Beziehungen miteinander zu beschreiben. Es gibt bereits mehrere Projekte, deren Ziel ist es semantische Web- Technologien mit sozialen Netzwerken zu verknüpfen. Aufbauend auf den Konzepten des semantischen Webs wurden auch neue Ontologien entwickelt, die benutzt werden können, um soziale Webseiten miteinander zu verbinden. Das semantische Web repräsentiert also eine nützliche Plattform für die Vernetzung der aus verschiedenen heterogenen sozialen Webseiten gesammelten Daten (s. Abbildung 3). Andererseits, können semantische Web-Applikationen Datenquellen von den objekt- zentrierten Netzwerken und nutzerzentrierten Services für kollaborativ generierte Inhalte wiederverwenden (s. Abbildung 4) [19]. Alle diese Daten aus verschiedenen Webseiten Abbildung 3: Verbindung und Wiederverwendbarkeit von können als ein einzigartiger, dezentralisierten Daten des Webs 2.0 mit semantischen Technologien. Quelle: [19] 4
  • 5. Abbildung 4: Nutzung des Inhalts sozialer Webseiten und Paradigmen des Webs 2.0 in semantischen Web-Applikationen. Quelle: [19] weltumfassender maschinen-verständlicher Graph aus Personen und Inhalten vernetzt werden. Im Folgenden werden die grundlegendsten Ontologien des sozialen semantischen Webs kurz vorgestellt. FOAF Das Akronym steht für Friend-of-a-Friend und repräsentiert eine Ontologie für die Beschreibung von menschlichen Persönlichkeiten und deren Beziehungen zu anderen Personen und Web-Ressourcen. Das Ziel dieses Projektes ist, die sozialen Seiten mit für die Maschinen interprätierbaren Informationen anzureichen und somit alle sozialen Netzwerke in eine globale Datenbank zu überführen. FOAF-Dokumente basieren auf XML-Syntax und nutzen die Konvention der Ressourcenbeschreibung von RDF. FOAF bestimmt den Satz der nützlichen Klassen und Eigenschaften, die zusammen mit den gewöhnlichen RDF-Wörterbüchern und Ontologien (wie beispielsweise OWL) verwendet werden können. Zentrale Komponente dieses Modells ist ein Nutzer (foaf:Person), der mehrere verschiedene Eigenschaften besitzt, z.B. ein Wohnort (foaf:workplaceHomepage), ein Blog (foaf:webblog), eine Schule (foaf:schoolHomepage), Beziehungen (foaf:knows) und andere [20]. In diesem Zusammenhang können die meisten Benutzerinformationen gefunden werden und mit Hilfe des sozialen Zweigs des Graphen „meine Beziehungen“ verbunden werden. Um alle möglichen Profile und Accounts des Nutzers auf allen weit verbreiteten Ressourcen zu verbinden, wird die Eigenschaft foaf:holdsAccount angeboten. Nach der Anfrage beispielsweise von einer bestimmten Person gehen die semantischen Suchmaschinen alle Graphen auf allen Internet-Ressourcen durch und geben als Ergebnis <rdf:RDF xmlns:rdf="http://www.w3.org/1999/02/22-rdfsyntax-ns#" xmlns:rdfs="http://www.w3.org/2000/01/rdf-schema#" xmlns:foaf="http://xmlns.com/foaf/0.1/" xmlns:rsa="http://www.w3.org/ns/auth/rsa#" xmlns:cert="http://www.w3.org/ns/auth/cert#" xmlns:admin="http://webns.net/mvcb/"> <foaf:Person rdf:ID="me"> <foaf:nick>veko</foaf:nick> <foaf:givenname>Veronika</foaf:givenname> <foaf:family_name>Konev</foaf:family_name> <foaf:depiction rdf:resource="http://veronika-konev.de/bild.jpg"/> <foaf:homepage rdf:resource="http://foaf.me/veko"/> </foaf:Person> </rdf:RDF> Abbildung 5: FOAF-Profil in RDF-Schema. 5
  • 6. vollständige Informationen über eine Person zurück. Eine vereinfachte Darstellung eines beispielhaften FOAF–Profils in RDF Schema, wird in Abbildung 5 dargestellt. FOAF-Dateien können mithilfe von verschiedenen Programmen automatisch generiert werden (beispielsweise [21] oder [22]). FOAF kann auch mit anderen semantischen Ontologien wie SIOC- Semantically-Interlinked Online Communities [14] und SKOS - Simple Knowledge Organization System [24] zusammen genutzt werden. Menschen können FOAF-Dateien anlegen und auf diese aus eigener Webseite verlinken. Ansammlungen von FOAF Daten von vielen Personen bilden verteilte soziale Netze, die der Reihe nach mit den FOAF-Daten von größeren Online-Netzwerken oder Communities verbunden werden [19]. SIOC Viele Portale und Webseiten dienen als eine Informationsquelle für die Menschen. Die Nutzer dieses Netzes werden in verschiedene Interessengruppen vereint. Solche Interessengruppen sind in der Regel objektzentriert und voneinander isoliert. SIOC (Semantically-Interlinked Online Communities) ermöglicht, verschiedene Portale miteinander mithilfe von semantischen Technologien zu verbinden. Auf Basis von RDF und OWL beschriebener Ontologie können die Communities die Informationen auszutauschen und nach Gemeinsamkeiten oder Abhängigkeiten suchen. Die Hauptidee von SIOC ist, das Modell der Verbindungen aller Elemente der Internet- Ressource zu schaffen, die im Voraus mit den bestimmten Charakteristiken beschrieben werden. Die SIOC-Ontologie hat mehrere Bestandsteile: SIOC Core mit 11 Klassen und 53 Eigenschaften [25] und fünf Ontologie-Module [27]: SIOC Access, SIOC Argumentation, SIOC Services, SIOC Types und SWAN/SIOC [28]. Die wichtigsten Begriffe der SIOC-Core- Ontologie, die erforderlich sind, um Informationen aus Online-Communities zu beschreiben, sind in Abbildung 6 gezeigt. Die grundlegenden Konzepte in SIOC wurden so ausgewählt, um so allgemein wie möglich viele verschiedene Arten von nutzergenerierten Inhalten zu beschreiben. sioc:Users posten Beiträge in Foren, die auf Webseiten gehostet werden. sioc:Posts haben ihrerseits Antwort-Beiträge, und in Foren können neue Unterthemen gebildet Abbildung 6: Die wichtigsten Klassen und Eigenschaften in werden. Mit der Entwicklung SIOC-Ontologie. Quelle: [26] weiterer Arten sozialer Webseiten wurden diese Konzepte zu Unterklassen von Konzepten einer höheren Ebene: Datenraum (sioc:Space), Container (sioc:Container) und Inhalt (sioc:Item), die an der Spitze der Klassenhierarchie stehen. Diese Klassen erlauben es die Informationen in der Online-Community-Webseite zu strukturieren und zwischen verschiedenen Arten von Objekten zu unterscheiden. Ein Datenraum (sioc:Space) ist ein Ort, an dem Daten gespeichert sind, z.B. eine Website, Forum, Messenger usw. Dieser Ort kann mehrere Container (Container) oder Inhalte (Items) aufweisen. Die Unterklassen von sioc:Container können benutzt werden, um die weiteren Inhalte einer Webseite zu 6
  • 7. gruppieren. Die Klasse sioc:Item wird für die Beschreibung von Benutzern erstellten Inhalte verwendet. Eigenschaften der SIOC Ontologie ermöglichen die Beziehungen zwischen Objekten und deren Attributen zu beschreiben:  Die Eigenschaft sioc:has_reply verlinkt Beiträge mit dem Inhalt, zu dem sie geschrieben wurden,  sioc:has_creator und foaf:maker verbinden nutzergenerierte Inhalte mit zusätzlichen Informationen über den Autor,  sioc:topic zeigt auf eine Ressource, die das Thema beschreibt, z. B. Ihre Kategorie oder Tag. Ein Beispiel für SIOC Metadaten aus einem Forum ist in Abbildung 7 gezeigt. Dieses Forum hat einen Titel, ein Taxonomie-Thema in Drupal, eine Beschreibung und ist ein Container für eine oder mehrere Beiträge. Mehr Informationen über die Beiträge können aus dem referenzierten URI erhalten werden (z. B. wenn es Antworten gab, wer sie geschrieben hat usw.). <http://sioc-project.org/forum/13> a sioc:Forum; dc:title “Developers Forum”; dc:description “Developers Forum at sioc-project.org”; sioc:link <http://sioc-project.org/forum/13>; sioc:topic <http://sioc-project.org/taxonomy/term/13>; sioc:container_of <http://sioc-project.org/node/185>. <http://sioc-project.org/node/185> a sioc:Post; rdfs:label “Microformats and SIOC”; rdfs:seeAlso <http://sioc-project.org/sioc/node/185>. Abbildung 7: SIOC-Metadaten eines Forums in Drupal. Quelle: [26] Eine separates Modul SIOC Types definiert spezifische Unterklassen der SIOC Core- Konzepte, die verwendet werden können, um die Struktur und die verschiedenen Arten von Inhalten der sozialen Webseiten zu beschreiben. Dieses Modul definiert Subtypen von SIOC-Objekten für genauere Darstellung verschiedener Elemente der Online-Community- Seiten (z.B. sioc_t:MessageBoard ist eine Unterklasse von sioc:Forum). Außerdem, führt SIOC Types neue Unterklassen zur Beschreibung verschiedener Arten von sozialen Web-Objekten in SIOC hinzu. Das Modul weist auch auf bestehende Ontologien, die für die Beschreibung aller Details dieser Objekte geeignet sind (z.B. sioc_t:ReviewArea kann Bewertungen beinhalten, die in Bewertungsontologie detailliert beschrieben sind). Beispiele für SIOC Core-Ontologie-Klassen und die entsprechenden SIOC Types Modul Unterklassen sind: sioc:Container (AddressBook, AnnotationSet, AudioChannel, BookmarkFolder, Briefcase, EventCalendar usw.); sioc:Forum (ChatChannel, MailingList, MessageBoard, Weblog); und sioc:Post (BlogPost, BoardPost, Comment, InstantMessage, MailMessage, WikiArticle) [26]. Über die Eigenschaften der weiteren Module kann in der Spezifikation von SIOC Ontologie nachgelesen werden und wird aus Platzgründen in dieser Arbeit nicht mehr betrachtet. Interoperabilität mit SIOC und FOAF Interoperabilität der Daten zwischen sozialen Webseiten ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für das soziale semantische Web und gewinnt immer mehr an Bedeutung. Auf einer technischen Ebene bedeutet der Begriff Interoperabilität die 7
  • 8. Fähigkeit zur Zusammenarbeit von Systemen und Techniken auf der Basis gemeinsam genutzter Standards. Sie ermöglicht einen schnelleren und unkomplizierteren Zugriff auf mehrere Webseiten (s. OpenID [15]), Synchronisation von Informationen zwischen Plattformen, Abgleich der sozialen Graphen und Verbreitung der Informationen über Plattformen hinweg. Dies schafft ein Ausgangspunkt für eine vereinfachte Navigation durch die Informationen in sozialen Netzen. Die Verwendung von gängigen Formaten wie SIOC und FOAF ermöglicht die Interoperabilität über mehrere Webseiten, so dass Anwender ihre Daten wiederverwenden und über verschiedene Plattformen hinweg verbinden können. Damit wird auch eine Grundlage für Daten-Portabilität geschaffen. Abbildung 8 zeigt ein Beispiel, wie semantische Inhalte einer Menge von Communities mit Daten aus anderen Netzwerken verbunden werden können, die mithilfe von Kombination von SIOC und FOAF beschrieben wurden. Eine Person (beschrieben von foaf:Person und wird mit einem URI im Web identifiziert) hat gewöhnlich eine Mehrzahl von Accounts (sioc:User) auf verschiedenen Online-Community-Plattformen. Diese Person nutzt seine Accounts, um Beiträge (sioc:Item oder sioc:Post) zu erstellen. Die Klasse sioc:User ist eine Subklasse von foaf:OnlineAccount und die Eigenschaft foaf:holdsOnlineAccount verbindet die Person zu allen ihren Online-Accounts. SIOC- Abbildung 8: Verknüpfung der Ontologien FOAF und SIOC. Quelle: [23] Inhalte (in der Abbildung sind das Post-Objekte) sind mit Eigenschaften von SIOC, FOAF und Dublin Core [16] beschrieben. Mit der Verwendung der FOAF-Ontologie zur Verknüpfung mehrerer von Benutzer registrierten Accounts auf unterschiedlichen sozialen Web-Plattformen und SIOC zur Veröffentlichung der nutzergenerierten Inhalte auf diesen Seiten, kann der von einem bestimmten Nutzer generierte Inhalt angesammelt und plattformübergreifend verbunden werden [30]. Es spielt dabei keine Rolle, ob diese Inhalte Blog-Beiträge, Bilder, Lesezeichen oder Videos sind – mit SIOC kann jede Art von Daten beschrieben und verknüpft werden. Benutzer haben somit die Möglichkeiten, die von ihnen erstellten Inhalte mit anderen Services zu teilen oder sie auf andere Plattformen zu verschieben, wenn es benötigt wird. Die Abbildung 9 zeigt ein mögliches Szenario für die Portierbarkeit der Daten zwischen Web-Plattformen. Der Benutzer Bob besitzt zwei Accounts auf verschiedenen sozialen Communities. Über diese Accounts erstellt er Beiträge (Content-Objekte auf diesen Seiten, 8
  • 9. z.B. persönliche Blogs, Lesezeichen-Ordner, Bildergalerien usw.). Bob sollte in der Lage sein, nicht nur sein soziales Graph (in diesem Fall seine Verbindungen zu Alice und Carol), sondern auch seine Sammlungen von Inhalten samt Kommentaren und Antworten zu portieren. Die damit verbundene Ontologien-Begriffe sind auf den Pfeilen geschrieben (foaf:knows, sioc:User usw.). Abbildung 9:Darstellung der Daten, erstellten von einem Benutzer auf mehreren Webseiten, in einer portablen Form. Quelle: [26] SIOC wurde ursprünglich geschaffen, um die Inhalte der Webseiten zu beschreiben. Jedoch ist SIOC nicht nur eine Methode zur Darstellung der persönlichen Informationen. SIOC enthält auch die erforderlichen Methoden zur Portabilität nicht nur kleinen nutzerzentrierten Datensätzen, sondern auch Datensätzen von der gesamten Community – vor allem für Gruppen, die von einem Dienst zum anderen umziehen wollen. SIOC enthält die wichtigsten Konzepte, die benötigt werden, um die Struktur und Inhalte von einer Community- Seite als ein Ganzes zu beschreiben. Wenn jemand eine Community-Seite betreibt und beschließt, ihre Gruppe von einem Ort zum anderen zu portieren, kann SIOC verwendet werden, um die Struktur und den Inhalt der bestehenden Community-Seite zu Abbildung 10: Vernetzung des Wissens in sozialen beschreiben, um diese auf einem anderen Webseiten mit Semantik. Quelle: [26] 9
  • 10. Informationssystem wieder herzustellen [26]. Auf diese Weise wird es möglich, diverse Informationen von heterogenen, sozialen Webseiten zu integrieren (s. Abbildung 10), wodurch eine verbesserte Navigation und Datenabfrage erreicht werden können. Durch die Frameworks FOAF und SIOC können auch frei verfügbare, großflächige und mehrfach relationale Datensätze für Analysen und Statistiken erfasst werden. Beispiel Die Vorteile von der Nutzung der Ontologien können an einem Beispiel verdeutlicht und zusammengefasst werden. Carol möchte ihre Urlaubsfotos und Nachrichten mit Freunde und Familie über das Internet teilen, die jedoch in verschiedenen sozialen Netzwerken ein Account besitzen. Diese einfache Aufgabe ist aus diesem Grund nicht so einfach zu lösen. Carol müsste sich bei jeder sozialen Webseite ein Account anlegen und die Fotos hochladen, was mit viel Aufwand verbunden ist. Anderenfalls, müssten sich ihre Freunde extra auf Carols sozialer Webseite anmelden, um ihre Fotos zu sehen. Die Idee vom sozialen semantischen Web ist es, die sozialen Plattformen miteinander zu verbinden und die Möglichkeit zu verschaffen, die Informationen seitenübergreifend zu teilen. Diese Idee ist nicht einfach realisierbar, da jede Web-Plattform eine eigene Darstellungsform des Inhaltes hat. Mithilfe von Ontologien können Inhalte (Bilder/Videos/Posts) einheitlich beschreiben und somit anderen Plattformen zugänglich gemacht werden, die diese Ontologien als Standard verwenden und verarbeiten können (beispielsweise durch ein Plug-In oder Applikation). Dadurch entfällt eine Anmeldung bei anderen sozialen Webseiten und Inhalte können einfach und bequem plattformübergreifend ausgetauscht werden. Fazit In dieser Arbeit wurde das Konzept des sozialen semantischen Webs vorgestellt und die Technologien den semantischen Webs kurz erklärt. Diese sollen dabei helfen, die gemeinsamen Standards für soziales semantisches Web zu schaffen, um Interoperabilität und Daten-Portabilität zwischen verschiedenen Plattformen zu gewährleisten. Zunächst wurde die Ontologie FOAF und ihre Verwendung bei verteilten sozialen Netzwerken zur Verwaltung von mehreren Online-Accounts einer Person vorgestellt. Dann wurde die Ontologie SIOC erläutert, mithilfe von der verschiedene Online-Communities und deren Aufbau beschrieben werden können. Folglich wurden beide Ansätze zusammengeführt, um alle von einem Benutzer auf mehreren Webseiten erstellte Objekte identifizieren und abrufen zu können. Die Kombination von diesen Technologien kann eingesetzt werden, um soziale Kontakte oder Inhalte zwischen Web-Plattformen zu übertragen. Die Konzepte des sozialen semantischen Webs bieten dem künftigen Nutzer sozialer Webseiten einige Vorteile. Beispielsweise wird somit die Verwaltung mehrerer sozialer Seiten vereinfacht. Vor allem die Möglichkeit Inhalte mit Nutzern anderer sozialer Seiten teilen zu können, ist sehr attraktiv und verspricht einen Erfolg des Webs-3.0. Allerdings ist es fraglich, ob sich der Aspekt der Interoperabilität, wie im Beispiel erläutert, durchsetzen wird. Hier könnte es an der Akzeptanz großer sozialer Seiten scheitern. Vor allem Datenschutzaspekte müssen bei der Umsetzung der Technologien beachtet werden, um Nutzern erlauben zu können selber zu bestimmen, welche Inhalte sie mit User anderer sozialer Netzwerken teilen wollen. 10
  • 11. Literatur [1] Kilian D. (2011) Mehr als 2 Mrd. Internetnutzer weltweit – Verachtfachung seit dem Jahr 2010. http://danielkilian.com/2011/mehr-als-2-mrd-internetnutzer-weltweit-verachtfachung- seit-dem-jahr-2010.html - Zugriff am 29.01.2012 [2] o.V. (2011) Tim Berners-Lee. http://www.w3.org/People/Berners-Lee/ - Zugriff am 30.01.2012 [3] Homepage Wikipedia. www.wikipedia.org/ - Zugriff am 30.01.2012 [4] Homepage Blogger. www.blogger.com – Zugriff am 30.01.2012 [5] Homepage YouTube. www.youtube.com – Zugriff am 30.01.2012 [6] Homepage von Projekt FOAF. http://www.foaf-project.org/ - Zugriff am 30.01.2011 [7] Hompage W3C. www.w3.org – Zugriff am 30.01.2012 [8] Berners-Lee T, Miller E. (2002) The Semantic Web lifts off. http://www.ercim.eu/publication/Ercim_News/enw51/berners-lee.html - Zugriff am 30.01.2012 [9] W3C (2004) Resource Description Framework (RDF): Concepts and Abstract Syntax. http://www.w3.org/TR/rdf-concepts - Zugriff am 30.01.2012 [10] W3C (2004) RDF Vocabulary Description Language 1.0: RDF Schema. http://www.w3.org/TR/rdf-schema/ - Zugriff am 29.02.2012 [11] W3C (2004) OWL Web Ontology Language Overview. http://www.w3.org/TR/owl-features - Zugriff am 30.01.2012 [12] Notholt J. Die Standards des Semantic Web (Teil 2). http://www.jurpc.de/aufsatz/20050065.htm#sdfootnote8sym - Zugriff am 3.02.2012 [13] Meissner S.(2004) XML - Managing Data Exchange/RDF - Resource Description Framework. http://en.wikibooks.org/wiki/XML_-_Managing_Data_Exchange/RDF_- _Resource_Description_Framework - Zugriff am 30.01.2012 [14] Homepage von Projekt SIOC. http://sioc-project.org/– Zugriff am 29.01.2012 [15] Homepage von Projekt OpenID. http://openid.net/ - Zugriff am 29.01.2012 [16] Homepage von Projekt DublinCore. http://dublincore.org/ - Zugriff am 29.01.2012 [17] Wikipedia (2011) Extensible Markup Language. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Extensible_Markup_Language&oldid=9687980 9 – Zugriff am 6.02.2012 11
  • 12. [18] Wikipedia (2012) Uniform Resource Identifier. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Uniform_Resource_Identifier&oldid=99151967 – Zugriff am 6.02.2012 [19] Breslin J.G., Harth A., Bojārs U., Decker S. (2005) Towards Semantically-Interlinked Online Communities. Proceedings of the 2nd European Semantic Web Conference (ESWC 2005), S. 500-514. [20] Brickley D., Miller L. (2010) FOAF Vocabulary Specification 0.98. http://xmlns.com/foaf/spec/ - Zugriff am 29.01.2012 [21] Dodds L. FOAF-a-Matic. http://www.ldodds.com/foaf/foaf-a-matic - Zugriff am 06.02.2012 [22] W3C. FOAF. http://foaf.me/ - Zugriff am 6.02.2012 [23] Breslin J. G., Bojārs U., Decker S. (2008) The Future of Social Networks on the Internet: The Need for Semantics. http://www.slideshare.net/Cloud/the-future-of-social-networks-on-the-internet-the- need-for-semantics?src=related_normal&rel=477354 – Zugriff am 29.01.2012 [24] Homepage SKOS. http://www.w3.org/2004/02/skos/ - Zugriff am 6.02.2012 [25] Berrueta D., Brickley D. et all. (2010) SIOC Core Ontology Specification. http://rdfs.org/sioc/spec/ - Zugriff am 6.02.2012 [26] Breslin J. G., Passant A., Decker S. (2009) The Social Semantic Web. Springer, S. 1-8, 11-15, 52-54, 56-62, 169-186, 197-243, 269-286 [27] Berrueta D., Brickley D. et all (2010) SIOC Core Ontology Specification. http://sioc-project.org/ontology#sec-modules – Zugriff am 6.02.2012 [28] W3C (2008) SWAN/SIOC: Alignment Between the SWAN and SIOC Ontologies. http://www.w3.org/TR/hcls-swansioc/ - Zugriff am 6.02.2012 [29] Stocker A., Wutte A., Tochtermann K.(2008) Die Zukunft des Web 2.0? Wissensmanagement 6/2008, S. 10ff [30] Bojārs U., Breslin J. G. et all. (2008) Interlinking the Social Web with Semantics. http://www.johnbreslin.org/files/publications/20080513_is__2008.pdf - Zugriff am 30.01.2012 o.V. –ohne Verfasser 12