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Vitamin D - Nahrungsergänzung für alle?
FÜR RISIKOBEWERTUNG




                       Stellungnahme aus Sicht der Risikobewertung
BUNDESINSTITUT




                      AGES Akademie
                      Nahrungsergänzungsmittel Nutzen und Risiko
                      30. Mai 2012, Wien


                      Priv. Doz. Dr. Diana Rubin
                      Abteilung Lebensmittelsicherheit
                      Fachgruppe „Ernährungsrisiken, Allergien und Neuartige Lebensmittel“,
                      Bundesinstitut für Risikobewertung
BUNDESINSTITUT
FÜR RISIKOBEWERTUNG
                      Vitamin D - Stoffwechsel
Vitamin D – zentrale Fragen



                      • Wieviel Vitamin D benötigt der Körper?
FÜR RISIKOBEWERTUNG



                      • Welche Endpunkte betrachten (Knochengesundheit/ weitere)?
                      • Wie ist die Versorgung der Bevölkerung mit Vitamin D?
                      • Wieviel Vitamin D wird endogen synthetisiert?
BUNDESINSTITUT




                      • Welcher Laborparameter gibt die Vitamin D Versorgung wieder?
                      • Welche Risikogruppen für eine Unterversorgung gibt es?
                      • Besteht eine Notwendigkeit für eine Supplementation?
                      • Sollten Lebensmittel mit Vitamin D angereichert werden?
                      • Welche Risiken sind damit möglicherweise verbunden?
Zusammenfassung der Ergebnisse zur präventiven
                      Wirkung von Vitamin D für ausgewählte chronische
                                 Erkrankungen (DGE 2012)
FÜR RISIKOBEWERTUNG
BUNDESINSTITUT




                                                                         DGE, 2012
Vitaminzufuhr bei Erwachsenen (Median) im
                      Vergleich zu den D-A-CH-Referenzwerten



                                     Vitamin C
FÜR RISIKOBEWERTUNG



                                   Vitamin B12
                                Folatäquivalent
                                    Vitamin B6
                                        Niacin
BUNDESINSTITUT




                                    Vitamin B2
                                    Vitamin B1
                                     Vitamin E                             Männer    Frauen
                                     Vitamin D
                                     ß-Carotin
                                     Vitamin A

                                                  0   50   100       150     200    250
                                                                 %


                                                                           Verzehrdaten aus der NVS II (MRI, 2008)
Vitamin-D-Zufuhr bei Kindern
FÜR RISIKOBEWERTUNG
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                       25-Hydroxy-Vitamin D (nmol/L)

                                                       Kersting & Bermann, Ernährungs
                                                       Umschau 55 (2008) S. 523–527.
Weltweite Stärke der UVB-Strahlung
FÜR RISIKOBEWERTUNG


                  Keine Daten

                  Überwiegend
                  Ungenügend

                  Mind. 1 Monat
                  Pro Jahr
                  Ungenügend
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                  Ausreichend


                  Mind. 1 Monat
                  Pro Jahr
                  Ungenügend

                  Überwiegend
                  Ungenügend




                                Die Einteilung „ausreichend / ungenügend“ erfolgt im Hinblick
                                auf die Umwandlung von 7-Dehydrocholesterol
FÜR RISIKOBEWERTUNG
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                      Rachitis-gefährdete Londoner Kinder (1938, mit ihren Müttern)
                      bei der vorsorglichen Bestrahlung mit Höhensonnen.




                                                                                      Der Spiegel, 51/1986
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FÜR RISIKOBEWERTUNG
Exogene Hauptquellen für Vitamin D in
                      Deutschland
FÜR RISIKOBEWERTUNG
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                                       Aufnahme von Vitamin D Median (5.-95. Perzentile)
                                       Männer 2,9 (0,9-9,6) μg/Tag
                                       Frauen 2,2 (0,7-7,0) μg/Tag

                                               (aus: Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht Teil 2, Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut
                                               für Ernährung und Lebensmittel, 2008)
Empfohlene 25-OH-Vitamin D


                      Empfohlene 25-OH-Cholecalciferolspiegel
FÜR RISIKOBEWERTUNG
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                                                                IOM, DGE, SCF
Vitamin D –
                               Versorgung der deutschen
                                     Bevölkerung

                      25(OH)D-Serumkonzentration (Median)

                      Erwachsene
FÜR RISIKOBEWERTUNG




                      18 - <65 Jahre           46,2 nmol/l (P5–P95 15,5–123,0 nmol/l)
                      65 – 79 Jahre            39,1 nmol/l (P5–P95 15,3–104,0 nmol/l)

                      Kinder und Jugendliche
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                      1 bis 17 Jahre           41,9 nmol/l (P5–P95 13,9–96,3 nmol/l)


                        < 25 nmol/l                                  <50 nmol/l

                        15,5 % der Kinder und Jugendlichen           63 % der Kinder und Jugendlichen

                        14,3 % der 18- bis 79-Jährigen               57 % der 18- bis 79-jährigen


                            Daten des Bundes-Gesundheitssurveys 1998 und der KiGGS-Studie 2003-
                            2006, Robert Koch Institut
25-Hydroxy-Vitamin D (nmol/L) bei Kindern und
           Jugendlichen (KIGGS)
FÜR RISIKOBEWERTUNG
BUNDESINSTITUT




                                                           Hinzpeter et al., J Nutr. 2008 Aug;138(8):1482-90.
Referenzwerte für die Vitamin D Zufuhr
FÜR RISIKOBEWERTUNG   (DGE 2012)
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Empfehlungen der Deutschen für alle!
                                     Kinderärzte: Vitamin D
                            Gesellschaft für Kinder- und
                            Jugendmedizin zu Vitamin D
FÜR RISIKOBEWERTUNG



                      • Ab der ersten Lebenswoche bis zum zweiten erlebten Frühsommer, also je nach
                      Geburtszeitpunkt für die Dauer von einem bis anderthalb Jahren sollten Babys zusätzlich zu
                      Muttermilch oder Säuglingsnahrung Tabletten oder Tropfen mit täglich 400 bis 500 Einheiten
                      Vitamin D3 erhalten, …
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                      • Ärzte sollten Eltern darauf hinweisen, wie sinnvoll der Aufenthalt ihrer Kinder unter freien
                      Himmel ist, und zwar in Bewegung mindestens eine halbe Stunde am Tag, am besten mit
                      unbedeckten Kopf und mit freien Armen und Beinen

                      • Vom zweiten Jahr an sollten alle Kinder, die nicht genug in die Sonne kommen, eine
                      Vitamin-D-Ergänzung von 400 Einheiten täglich bekommen
FÜR RISIKOBEWERTUNG    Charakterisierung von Risikogruppen




                      • Personen die sich wenig im Freien aufhalten oder nur mit starkem
                        Sonnenschutz (multimorbide Ältere, Säuglinge)
                      • Personen mit dunkler Haut
                      • Personen mit verminderter körpereigener Synthese (Nieren-,
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                        Leberinsuffizienz)
                      • Veganer

                      • Generell Personen über 60 Jahre?
Anreicherung von Lebensmitteln –

                                   Derzeitige Praxis
FÜR RISIKOBEWERTUNG



                      Nahrungsergänzungsmittel enthalten 5 bzw. 10 μg Vitamin D als empfohlene
                      Tagesverzehrsmenge

                      Fortifizierte Lebensmittel wie z.B. Margarine und Mischfetterzeugnisse
                      enthalten bis zu 2,5 μg/100 g sowie Milcherzeugnisse bis zu insgesamt 12,5
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                      μg/kg berechnet als Calciferol

                      Über Ausnahmegenehmigungen nach § 57 LMBG bzw. § 68 LFGB ist der
                      Zusatz von 20 μg Vitamin D/L für das Herstellen und Inverkehrbringen von mit
                      Vitamin A und D angereichertem Speiseöl sowie die Anreicherung von
                      Frischkäsezubereitung (Fruchtzwerge) mit Vitamin D (1,25 μg Vitamin D3/100
                      g) für die Zielgruppe von Kindern erlaubt
Anreicherung von
                      Lebensmitteln mit Vitamin D
                      Bisher:                                   Neu:

                      Margarinen mit 2,5 µg/100 ml              Margarinen und Öle bis zu 7,5 µg/100 ml
                                                                Fruchtzwerge, Frischkäse 1,5 µg/100g
FÜR RISIKOBEWERTUNG



                                                                (Orangensaft mit Ca und Vitamin D 8,5 µg/l)




                      1,25 µg Vitamin D pro 100 g (=2 Becher)
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                                                                FruchtZwerge: Die neue Generation
                                                                Mit Vitamin D und einer Extraportion Calcium
                                                                für gesunde Knochen




                       Anreicherung von weiteren Lebensmitteln (Säfte, Cerealien?)
FÜR RISIKOBEWERTUNG   Die eine Seite der Medaille…
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                                   Prävention durch Vitamin D
Vitamin D und das Sturzrisiko
FÜR RISIKOBEWERTUNG



                       EFSA Journal 2011;9(9):2382


                        On the basis of the data presented, the Panel concludes that a cause
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                        and effect relationship has been established between the intake of
                        vitamin D and a reduction in the risk of falling.



                        “Vitamin D may reduce the risk of falling. Falling is a risk factor
                        for bone fractures“

                        The Panel considers that, in order to obtain the claimed effect, 800 I.U. (20
                        μg) of vitamin D from all sources should be consumed daily. The target
                        population is men and women 60 years of age and older.
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FÜR RISIKOBEWERTUNG         …und die andere




          Risikobewertung
Nierensteine: Einflußfaktor Vitamin D und
                     Calcium - Supplemente
                      Urinary tract stone occurrence in the Women’s Health Initiative (WHI)
                      randomized clinical trial of calcium and vitamin D supplements, n=16936 vs. placebo
FÜR RISIKOBEWERTUNG
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                                    Quartile of total vitamin D intake

                                                            CaD placebo   HR
                                                            n
                                    < 3.25 µg               121 105       1.11 (0.85, 1.44)
                                    3.25 to 6.64 µg         106 103       1.01 (0.77, 1.32)
                                    6.64 to 13.28 µg        109 76        1.42 (1.06, 1.91)   Wallace et al., Am J Clin Nutr 2011;94:270–7
Einfluß von Vitamin D3 Serumspiegeln auf Nierensteine
FÜR RISIKOBEWERTUNG
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                                                              Shakhssalim et al., 2011 Urol Res. 2011 39(1):1-7.
Womens Health Study: Calcium und Vitamin D erhöht das
                      Risiko für Colonkarzinom bei Frauen unter Östrogentherapie
                             (verringert bei Frauen ohne Östrogentherapie)
FÜR RISIKOBEWERTUNG
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                                                               Ding et al., Int J Cancer. 2008;122(8):1690-4.
Zum Schutz der Verbraucher
FÜR RISIKOBEWERTUNG




                       Richtlinie 2002/46/EG des Europäischen Parlaments und des
                        Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der
                        Mitgliedsstaaten über Nahrungsergänzungsmittel
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                       Entwurf für eine Regelung des Zusatzes von Vitaminen und
                        Mineralstoffen und bestimmten anderen Substanzen zu
                        Lebensmitteln (vom 27.8.03)

                       Festlegung von Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe
                        auf der Basis einer wissenschaftlichen Risikobewertung
Wissenschaftliche Risikobewertung


                      …. ist ein systematisches Vorgehen der Bewertung der
                      Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer gesundheitsschädigenden
                      Wirkung in vier Schritten
FÜR RISIKOBEWERTUNG




                       1. Identifikation einer nachteiligen Wirkung
                       2. Charakterisierung der nachteiligen Wirkung sowohl qualitativ (Schwere) als
                          auch quantitativ (Dosis-Wirkungsbeziehung).
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                          Aus der Identifizierung von NOAELs (Zufuhr ohne nachteilige Wirkung) bzw
                          LOAELs (niedrigste Zufuhr mit nachteiliger Wirkung) wird unter
                          Berücksichtigung von Unsicherheiten (durch Unsicherheitsfaktoren) der UL
                          abgeleitet.
                       3. Exposition - Abschätzung und Verteilung der Zufuhr in der Bevölkerung
                       4. Risikocharakterisierung
                           Beschreibung der Wahrscheinlichkeit unter Berücksichtigung der Schritte 1 bis
                           3, dass in Bevölkerungsgruppen gesundheitsschädliche Wirkungen auftreten.
                       (SCF, 2000)
Risikobewertung von essentiellen
                      Nährstoffen

                                                      b) durch Überschuss
                      a) durch Mangel
                                                      • Mechanismus
FÜR RISIKOBEWERTUNG



                      • Mechanismus
                                                      • Dosis-Wirkungsbeziehung
                      • Dosis-Wirkungsbeziehung

                                                         LOAEL oder NOAEL
BUNDESINSTITUT




                       Bedarf bzw. Empfehlung
                       bzw. Referenzwert
                                                             UL


                             Referenzwert         <        UL
FÜR RISIKOBEWERTUNG   Konzept eines sicheren Zufuhrbereiches

                           Risiko der unzureichenden Zufuhr



                                                                    Mangel




                                                                                                                                                    Risiko der übermäßigen Zufuhr
                                                              1.0                                                                          1.0
                                                                        durchschnittlicher
                                                                        Berdarf
BUNDESINSTITUT




                                                                                 empfohlene                  höchste
                                                                                 Zufuhr                      sichere Zufuhr
                                                                                                sicherer
                                                                                             Zufuhrbereich



                                                               0                                                                              0
                                                                                         Höhe der Zufuhr


                                                                                                                       nach Health and Welfare, Canada, 1983
UL`s und Richtwerte für eine sichere Zufuhr

FÜR RISIKOBEWERTUNG
BUNDESINSTITUT
Methodik der Höchstmengenabschätzung

                              Exposition:
                              Vielverzehrer (95%ile) und realistische Dosen aus NEM

                              Realistische Dosis ist die am häufigsten in Verzehrsstudien verzehrte Dosis
FÜR RISIKOBEWERTUNG




                                       200                                                                                                        120


                                                                                  800 µg                                                                                            5 mg
                                                                                  Vitamin A                                                       100
                                                                                                                                                                                    Eisen
BUNDESINSTITUT




                                       150


                                                                                                                                                  80
                      number of user




                                                                                                                                 number of user
                                       100                                                                                                        60




                                                                                                                                                  40


                                        50


                                                                                                                                                  20

                                                                                                           Mean = 1,0642                                                                                           Mean = 8,3928
                                                                                                           Std. Dev. = 3,05671                                                                                     Std. Dev. = 18,20983
                                                                                                           N = 692                                                                                                 N = 657
                                         0                                                                                                         0
                                             0,0    0,5   1,0   1,5   2,0   2,5   3,0   3,5   4,0   4,5   5,0                                           0   5   10   15   20   25   30   35   40   45   50   55   60
                                                   Vitamin A/Retinol-EQ-Supplement (mg/d)                                                                            Iron-Supplement (mg/d)



                                                                        Aufnahmemengen von Supplementusern (NVS II)
BUNDESINSTITUT
FÜR RISIKOBEWERTUNG
Vorgeschlagene Höchstmengen für die
                      Verwendung von
                      Vitaminen und Mineralstoffen in
                      Nahrungsergänzungsmitteln (NEM)
FÜR RISIKOBEWERTUNG


                                                  (bezogen auf die vom Hersteller empfohlene Tagesdosis), BfR 2004
BUNDESINSTITUT
Fazit

              -       Ein Vitamin D Mangel ist in einigen Bevölkerungsgruppen häufig und sollte bei
                      diesen Personen gezielt mit Supplementen ausgeglichen werden
FÜR RISIKOBEWERTUNG



              -       Eine generelle Empfehlung zur Supplementation von breiten Bevölkerungsgruppen
                      kann nicht gegeben werden, da die Evidenz für die Prävention von Erkrankungen
                      fehlt
BUNDESINSTITUT




              -       Risiken einer Supplementation und Anreicherung von Lebensmitteln müssen
                      berücksichtigt werden



              -       Vielmehr sollte die Bevölkerung zu Aufenthalt im Freien animiert werden und über
                      den Nutzen und Risiken von Sonnenbaden ohne LSF, hier bieten sich konkrete
                      Handlungsempfehlungen an wie z.B. durch die DGE herausgegeben
DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT
FÜR RISIKOBEWERTUNG
BUNDESINSTITUT




                       Priv. Doz. Dr. med. Diana Rubin
                       Bundesinstitut für Risikobewertung
                       Thielallee 88-92  D-14195 Berlin
                       Tel. 0 30 - 84 12 - 3230  Fax 0 30 - 84 12 – 37 15 Diana.Rubin@bfr.bund.de 
                       www.bfr.bund.de

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  • 1. Vitamin D - Nahrungsergänzung für alle? FÜR RISIKOBEWERTUNG Stellungnahme aus Sicht der Risikobewertung BUNDESINSTITUT AGES Akademie Nahrungsergänzungsmittel Nutzen und Risiko 30. Mai 2012, Wien Priv. Doz. Dr. Diana Rubin Abteilung Lebensmittelsicherheit Fachgruppe „Ernährungsrisiken, Allergien und Neuartige Lebensmittel“, Bundesinstitut für Risikobewertung
  • 2. BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG Vitamin D - Stoffwechsel
  • 3. Vitamin D – zentrale Fragen • Wieviel Vitamin D benötigt der Körper? FÜR RISIKOBEWERTUNG • Welche Endpunkte betrachten (Knochengesundheit/ weitere)? • Wie ist die Versorgung der Bevölkerung mit Vitamin D? • Wieviel Vitamin D wird endogen synthetisiert? BUNDESINSTITUT • Welcher Laborparameter gibt die Vitamin D Versorgung wieder? • Welche Risikogruppen für eine Unterversorgung gibt es? • Besteht eine Notwendigkeit für eine Supplementation? • Sollten Lebensmittel mit Vitamin D angereichert werden? • Welche Risiken sind damit möglicherweise verbunden?
  • 4. Zusammenfassung der Ergebnisse zur präventiven Wirkung von Vitamin D für ausgewählte chronische Erkrankungen (DGE 2012) FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT DGE, 2012
  • 5. Vitaminzufuhr bei Erwachsenen (Median) im Vergleich zu den D-A-CH-Referenzwerten Vitamin C FÜR RISIKOBEWERTUNG Vitamin B12 Folatäquivalent Vitamin B6 Niacin BUNDESINSTITUT Vitamin B2 Vitamin B1 Vitamin E Männer Frauen Vitamin D ß-Carotin Vitamin A 0 50 100 150 200 250 % Verzehrdaten aus der NVS II (MRI, 2008)
  • 6. Vitamin-D-Zufuhr bei Kindern FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT 25-Hydroxy-Vitamin D (nmol/L) Kersting & Bermann, Ernährungs Umschau 55 (2008) S. 523–527.
  • 7. Weltweite Stärke der UVB-Strahlung FÜR RISIKOBEWERTUNG Keine Daten Überwiegend Ungenügend Mind. 1 Monat Pro Jahr Ungenügend BUNDESINSTITUT Ausreichend Mind. 1 Monat Pro Jahr Ungenügend Überwiegend Ungenügend Die Einteilung „ausreichend / ungenügend“ erfolgt im Hinblick auf die Umwandlung von 7-Dehydrocholesterol
  • 8. FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT Rachitis-gefährdete Londoner Kinder (1938, mit ihren Müttern) bei der vorsorglichen Bestrahlung mit Höhensonnen. Der Spiegel, 51/1986
  • 10. Exogene Hauptquellen für Vitamin D in Deutschland FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT Aufnahme von Vitamin D Median (5.-95. Perzentile) Männer 2,9 (0,9-9,6) μg/Tag Frauen 2,2 (0,7-7,0) μg/Tag (aus: Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht Teil 2, Max Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel, 2008)
  • 11. Empfohlene 25-OH-Vitamin D Empfohlene 25-OH-Cholecalciferolspiegel FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT IOM, DGE, SCF
  • 12. Vitamin D – Versorgung der deutschen Bevölkerung 25(OH)D-Serumkonzentration (Median) Erwachsene FÜR RISIKOBEWERTUNG 18 - <65 Jahre 46,2 nmol/l (P5–P95 15,5–123,0 nmol/l) 65 – 79 Jahre 39,1 nmol/l (P5–P95 15,3–104,0 nmol/l) Kinder und Jugendliche BUNDESINSTITUT 1 bis 17 Jahre 41,9 nmol/l (P5–P95 13,9–96,3 nmol/l) < 25 nmol/l <50 nmol/l 15,5 % der Kinder und Jugendlichen 63 % der Kinder und Jugendlichen 14,3 % der 18- bis 79-Jährigen 57 % der 18- bis 79-jährigen Daten des Bundes-Gesundheitssurveys 1998 und der KiGGS-Studie 2003- 2006, Robert Koch Institut
  • 13. 25-Hydroxy-Vitamin D (nmol/L) bei Kindern und Jugendlichen (KIGGS) FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT Hinzpeter et al., J Nutr. 2008 Aug;138(8):1482-90.
  • 14. Referenzwerte für die Vitamin D Zufuhr FÜR RISIKOBEWERTUNG (DGE 2012) BUNDESINSTITUT
  • 15. Empfehlungen der Deutschen für alle! Kinderärzte: Vitamin D Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin zu Vitamin D FÜR RISIKOBEWERTUNG • Ab der ersten Lebenswoche bis zum zweiten erlebten Frühsommer, also je nach Geburtszeitpunkt für die Dauer von einem bis anderthalb Jahren sollten Babys zusätzlich zu Muttermilch oder Säuglingsnahrung Tabletten oder Tropfen mit täglich 400 bis 500 Einheiten Vitamin D3 erhalten, … BUNDESINSTITUT • Ärzte sollten Eltern darauf hinweisen, wie sinnvoll der Aufenthalt ihrer Kinder unter freien Himmel ist, und zwar in Bewegung mindestens eine halbe Stunde am Tag, am besten mit unbedeckten Kopf und mit freien Armen und Beinen • Vom zweiten Jahr an sollten alle Kinder, die nicht genug in die Sonne kommen, eine Vitamin-D-Ergänzung von 400 Einheiten täglich bekommen
  • 16. FÜR RISIKOBEWERTUNG Charakterisierung von Risikogruppen • Personen die sich wenig im Freien aufhalten oder nur mit starkem Sonnenschutz (multimorbide Ältere, Säuglinge) • Personen mit dunkler Haut • Personen mit verminderter körpereigener Synthese (Nieren-, BUNDESINSTITUT Leberinsuffizienz) • Veganer • Generell Personen über 60 Jahre?
  • 17. Anreicherung von Lebensmitteln – Derzeitige Praxis FÜR RISIKOBEWERTUNG Nahrungsergänzungsmittel enthalten 5 bzw. 10 μg Vitamin D als empfohlene Tagesverzehrsmenge Fortifizierte Lebensmittel wie z.B. Margarine und Mischfetterzeugnisse enthalten bis zu 2,5 μg/100 g sowie Milcherzeugnisse bis zu insgesamt 12,5 BUNDESINSTITUT μg/kg berechnet als Calciferol Über Ausnahmegenehmigungen nach § 57 LMBG bzw. § 68 LFGB ist der Zusatz von 20 μg Vitamin D/L für das Herstellen und Inverkehrbringen von mit Vitamin A und D angereichertem Speiseöl sowie die Anreicherung von Frischkäsezubereitung (Fruchtzwerge) mit Vitamin D (1,25 μg Vitamin D3/100 g) für die Zielgruppe von Kindern erlaubt
  • 18. Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D Bisher: Neu: Margarinen mit 2,5 µg/100 ml Margarinen und Öle bis zu 7,5 µg/100 ml Fruchtzwerge, Frischkäse 1,5 µg/100g FÜR RISIKOBEWERTUNG (Orangensaft mit Ca und Vitamin D 8,5 µg/l) 1,25 µg Vitamin D pro 100 g (=2 Becher) BUNDESINSTITUT FruchtZwerge: Die neue Generation Mit Vitamin D und einer Extraportion Calcium für gesunde Knochen Anreicherung von weiteren Lebensmitteln (Säfte, Cerealien?)
  • 19. FÜR RISIKOBEWERTUNG Die eine Seite der Medaille… BUNDESINSTITUT Prävention durch Vitamin D
  • 20. Vitamin D und das Sturzrisiko FÜR RISIKOBEWERTUNG EFSA Journal 2011;9(9):2382 On the basis of the data presented, the Panel concludes that a cause BUNDESINSTITUT and effect relationship has been established between the intake of vitamin D and a reduction in the risk of falling. “Vitamin D may reduce the risk of falling. Falling is a risk factor for bone fractures“ The Panel considers that, in order to obtain the claimed effect, 800 I.U. (20 μg) of vitamin D from all sources should be consumed daily. The target population is men and women 60 years of age and older.
  • 21. BUNDESINSTITUT FÜR RISIKOBEWERTUNG …und die andere Risikobewertung
  • 22. Nierensteine: Einflußfaktor Vitamin D und Calcium - Supplemente Urinary tract stone occurrence in the Women’s Health Initiative (WHI) randomized clinical trial of calcium and vitamin D supplements, n=16936 vs. placebo FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT Quartile of total vitamin D intake CaD placebo HR n < 3.25 µg 121 105 1.11 (0.85, 1.44) 3.25 to 6.64 µg 106 103 1.01 (0.77, 1.32) 6.64 to 13.28 µg 109 76 1.42 (1.06, 1.91) Wallace et al., Am J Clin Nutr 2011;94:270–7
  • 23. Einfluß von Vitamin D3 Serumspiegeln auf Nierensteine FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT Shakhssalim et al., 2011 Urol Res. 2011 39(1):1-7.
  • 24. Womens Health Study: Calcium und Vitamin D erhöht das Risiko für Colonkarzinom bei Frauen unter Östrogentherapie (verringert bei Frauen ohne Östrogentherapie) FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT Ding et al., Int J Cancer. 2008;122(8):1690-4.
  • 25. Zum Schutz der Verbraucher FÜR RISIKOBEWERTUNG  Richtlinie 2002/46/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten über Nahrungsergänzungsmittel BUNDESINSTITUT  Entwurf für eine Regelung des Zusatzes von Vitaminen und Mineralstoffen und bestimmten anderen Substanzen zu Lebensmitteln (vom 27.8.03)  Festlegung von Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe auf der Basis einer wissenschaftlichen Risikobewertung
  • 26. Wissenschaftliche Risikobewertung …. ist ein systematisches Vorgehen der Bewertung der Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer gesundheitsschädigenden Wirkung in vier Schritten FÜR RISIKOBEWERTUNG 1. Identifikation einer nachteiligen Wirkung 2. Charakterisierung der nachteiligen Wirkung sowohl qualitativ (Schwere) als auch quantitativ (Dosis-Wirkungsbeziehung). BUNDESINSTITUT Aus der Identifizierung von NOAELs (Zufuhr ohne nachteilige Wirkung) bzw LOAELs (niedrigste Zufuhr mit nachteiliger Wirkung) wird unter Berücksichtigung von Unsicherheiten (durch Unsicherheitsfaktoren) der UL abgeleitet. 3. Exposition - Abschätzung und Verteilung der Zufuhr in der Bevölkerung 4. Risikocharakterisierung Beschreibung der Wahrscheinlichkeit unter Berücksichtigung der Schritte 1 bis 3, dass in Bevölkerungsgruppen gesundheitsschädliche Wirkungen auftreten. (SCF, 2000)
  • 27. Risikobewertung von essentiellen Nährstoffen b) durch Überschuss a) durch Mangel • Mechanismus FÜR RISIKOBEWERTUNG • Mechanismus • Dosis-Wirkungsbeziehung • Dosis-Wirkungsbeziehung LOAEL oder NOAEL BUNDESINSTITUT Bedarf bzw. Empfehlung bzw. Referenzwert UL Referenzwert < UL
  • 28. FÜR RISIKOBEWERTUNG Konzept eines sicheren Zufuhrbereiches Risiko der unzureichenden Zufuhr Mangel Risiko der übermäßigen Zufuhr 1.0 1.0 durchschnittlicher Berdarf BUNDESINSTITUT empfohlene höchste Zufuhr sichere Zufuhr sicherer Zufuhrbereich 0 0 Höhe der Zufuhr nach Health and Welfare, Canada, 1983
  • 29. UL`s und Richtwerte für eine sichere Zufuhr FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT
  • 30. Methodik der Höchstmengenabschätzung Exposition: Vielverzehrer (95%ile) und realistische Dosen aus NEM Realistische Dosis ist die am häufigsten in Verzehrsstudien verzehrte Dosis FÜR RISIKOBEWERTUNG 200 120 800 µg 5 mg Vitamin A 100 Eisen BUNDESINSTITUT 150 80 number of user number of user 100 60 40 50 20 Mean = 1,0642 Mean = 8,3928 Std. Dev. = 3,05671 Std. Dev. = 18,20983 N = 692 N = 657 0 0 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 Vitamin A/Retinol-EQ-Supplement (mg/d) Iron-Supplement (mg/d) Aufnahmemengen von Supplementusern (NVS II)
  • 32. Vorgeschlagene Höchstmengen für die Verwendung von Vitaminen und Mineralstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) FÜR RISIKOBEWERTUNG (bezogen auf die vom Hersteller empfohlene Tagesdosis), BfR 2004 BUNDESINSTITUT
  • 33. Fazit - Ein Vitamin D Mangel ist in einigen Bevölkerungsgruppen häufig und sollte bei diesen Personen gezielt mit Supplementen ausgeglichen werden FÜR RISIKOBEWERTUNG - Eine generelle Empfehlung zur Supplementation von breiten Bevölkerungsgruppen kann nicht gegeben werden, da die Evidenz für die Prävention von Erkrankungen fehlt BUNDESINSTITUT - Risiken einer Supplementation und Anreicherung von Lebensmitteln müssen berücksichtigt werden - Vielmehr sollte die Bevölkerung zu Aufenthalt im Freien animiert werden und über den Nutzen und Risiken von Sonnenbaden ohne LSF, hier bieten sich konkrete Handlungsempfehlungen an wie z.B. durch die DGE herausgegeben
  • 34. DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT FÜR RISIKOBEWERTUNG BUNDESINSTITUT Priv. Doz. Dr. med. Diana Rubin Bundesinstitut für Risikobewertung Thielallee 88-92  D-14195 Berlin Tel. 0 30 - 84 12 - 3230  Fax 0 30 - 84 12 – 37 15 Diana.Rubin@bfr.bund.de  www.bfr.bund.de