Verlage bieten ihren Autoren eine Unterstützung bei der Aufnahme ihrer Veröffentlichungen in nationalen und internationalen Bibliothekskatalogen sowie dem Nachweis in Buchhandels- und Internetverzeichnissen. Der Vortrag zeigt auf, wie Verlage sicherstellen können, dass ihre Veröffentlichungsnachweise in der Fülle von Informationen des Internets tatsächlich eine hohe Sichtbarkeit erhalten und vor allem dem Autor sowie dem Verlag eindeutig zuordenbar sind. Hierfür gibt der Vortragende einen Exkurs in den Umgang mit Normdaten und verdeutlicht welche Möglichkeiten durch die Etablierung des Semantic Webs hinsichtlich einer verbesserten Datennachnutzbarkeit und –vernetzung erwachsen. Über das Wirken der Verlage hinaus, wird auch die Rolle von sozialen Netzwerken wie Wikipedia oder MusicBrainz für die Bereitstellung bzw. Nachnutzung von bibliografischen Daten und Normdaten innerhalb des semantischen Netzes diskutiert.
5. – Sichtbarkeit und Verkaufszahlen der Publikation im
Internet erhöhen
- Vertrieb in einer großen Zahl von Online-Shops
- PR über Social-Media-Kanäle
– Nachweis der eindeutigen Verfasserschaft
- den Autor als „Web-Ressource“ etablieren
- Einbinden der Veröffentlichungen in zur Web-Ressource
gehörenden Publikationsliste
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9. Wikipedia
– Benutzer pflegen Informationen
über Persönlichkeiten und
Institutionen des öffentlichen
Lebens
– Lebensdaten strukturiert
abgelegt und in Infoboxen
dargestellt
– Vollständiger Bibliographie-
nachweis
– Artikel sind mit Informations-
nachweisen auf anderen
Plattformen verlinkt
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15. Das Web
bietet die Infrastruktur für eine neue Qualität des
Umgangs mit Information hinsichtlich Beschaffung wie
auch Bereitstellung
hohe Verfügbarkeit
hohe Aktualität
geringe Kosten
Probleme des Web
Fülle an Informationen
ausgerichtet auf Menschen als Endnutzer
Lokalisierung von Information problematisch
heutige Suchmaschinen gut, aber stichwortbasiert
wünschenswert:
inhaltliche, semantische Suche
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16. Semantic Web
Das Web für die Maschine
Ziele:
Strukturierung der Web-Informationen zur Erleichterung der
automatisierten Auswertung durch die Maschine
offene und weitverbreitete Standards zur Beschreibung von
Informationen / Wissen
Anbieterübergreifende Vernetzung von Wissen
Methoden zur Gewinnung von weiteren Informationen aus
existierenden Beschreibungen
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17.
18. Semantic Web
Das Web für die Maschine
Grundprinzipien - Linked Data:
1. Benutzung von URIs, um Objekte zu identifizieren
2. Vergabe von HTTP-URIs, so dass Objekte nachgeschlagen werden
können
3. Wenn eine URI nachgeschlagen wird, müssen zweckdienliche
Informationen gemäß Semantic-Web-Standards bezogen werden
können
4. Verknüpfung von Objektbeschreibungen mit anderen Objekten (Link
zu deren URI)
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19. Linked Data und Semantic Web
– Linked Data:
- Kodierung und Verlinkung der Daten durch Resource Description
Framework (RDF)
- Subjekt-Prädikat-Objekt-Ausdrücke
Prädikat
Subjekt Objekt
Property
Resource Resource
Property
Resource Literal
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20. Ein einfaches Beispiel
http://d-nb.info/971564396
http://purl.org/dc/elements/1.1/title http://purl.org/dc/elements/1.1/creator
Illuminati Dan Brown
<rdf:RDF
xmlns:rdf="http://www.w3.org/1999/02/22-rdf-syntax-ns#"
xmlns:dc="http://purl.org/dc/elements/1.1/">
<rdf:Description rdf:about="http://d-nb.info/971564396">
<dc:title>Illuminati</dc:title>
<dc:creator>Dan Brown</dc:creator>
</rdf:Description>
</rdf:RDF>
20
23. Warum Normdaten?
– normierte Sucheinstiege zu bibliografischen Einheiten
- erhöhte Benutzerfreundlichkeit bei der Recherche in
Bibliothekskatalogen
– alles an einer Stelle
- zentrale Datenverwaltung
- einmalige Charakterisierung von
Normdatenentitäten (Vorzugsbenennung,
Verweisungsformen etc.)
– kooperative Erstellung und Nutzung
- Daten sind allen Bibliotheken zugänglich
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24. Ausgangssituation - Getrennte
Normdateien
– PND: Personennamendatei
Personen der Formal- und Sacherschließung
– GKD: Gemeinsame Körperschaftsdatei
Körperschaften der Formalerschließung
einschl. Gebietskörperschaften und Kongresse
– SWD: Schlagwortnormdatei
Schlagwörter - alle sekundär behandelten Entitäten
einschl. Körperschaften, Geografika, Veranstaltungen,
Werke, Schriftdenkmäler etc.
– DMA-EST: Einheitssachtitel musikalischer Werke
einschl. Expressionen
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26. Gemeinsame Normdatei (GND)
– Beschreibung von Personen, Körperschaften,
Kongressen, Geografika, Schlagwörtern und Werken
– Integration der Normdateien (PND, GKD, SWD, DMA-
EST) in objektorientierter Struktur
- Entitätenbasierte Repräsentation
- Aufhebung von Redundanzen
- einheitliches Datenformat und Regelwerk
- Bereinigung ungeeigneter Datenstrukturen
- Möglichkeit der Eingabe von Originalschrift
– Angleichung an internationale Standards
- Austauschformat MARC 21 Authority
- Berücksichtigung von RDA, FRBR und FRAD
– Zukunftsfähig
- Linked-Data-Repräsentation im Semantic Web
- für automatische Verfahren geeignet
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27. Virtual International Authority File
– Projektziel
– Kostensenkung bibliothekarischer Normdaten bei
gleichzeitiger Steigerung ihres Nutzens
– verlinkte Daten im Web zugänglich machen
– Abgleich und Verlinkung nationaler Normdateien
– 22 Normdateien von 19 Einrichtungen
– derzeit noch auf Personendaten beschränkt
– Gemeinschaftsprojekt von Nationalbibliotheken, das von
OCLC implementiert und gehosted wird
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30. Mission
ORCID aims to solve the author/contributor name ambiguity
problem in scholarly communications by creating a central
registry of unique identifiers for individual researchers and an
open and transparent linking mechanism between ORCID and
other current author ID schemes. These identifiers and the
relationships among them can be linked to the researcher’s
output to enhance the scientific discovery process and to
improve the efficiency of research funding and collaboration
within the research community.
33. Was können Sie tun um Teil
der Cloud zu werden?
…und noch wichtiger,
was haben Sie davon?
34. Benefits der Cloud
– Daten stehen weiteren Akteuren zur Nachnutzung bzw.
gemeinsamen Pflege zur Verfügung
– Lizenzfestlegung notwendig
– Online-Shops können bibliografische Daten ohne Zutun
des Verlages in ihr Angebot aufnehmen
– Web 2.0 Plattformen können Inhalte in ihr Angebot
aufnehmen
– Sicherung der Korrektheit der Angaben seitens des
Verlages
– Sie nutzen Daten nach, die von Dritten bereits in der
Cloud bereitgestellt wurden
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35. Was bedeutet das für Sie?
– Erschließung bibliografischer Ressourcen mit
Verknüpfung zu Normdaten
– eindeutige Identifier für Verlag und Autoren/Mitwirkende
– Aufbau eines semantischen Netzes
– Anlegen bzw. Nachnutzen von Normdateneintragungen
– Pool von Akteuren kollaborativ pflegen
– Einbeziehung bereits existierender Normdatennachweise
– Rollenangabe für Mitwirkende spezifizieren
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36. …Gegenwart und nahe Zukunft in
der Deutschen Nationalbibliothek
– kollaborative GND-Erschließung mit Bibliotheken und
bibliotheksfremden Organisationen weiter verstärken
– Workflows für regelmäßige maschinelle
Abgleichverfahren zu Fremddaten etablieren
– gezielte Einbeziehung von ausgewählten Fremddaten bei
der Erschließung
– semi-automatisch vs. voll-automatisch
– Ausbau von Qualität und Quantität der GND-
Datenbasis
– freie Bereitstellung der Daten sowie der Verknüpfungen
zu Fremdbeständen im Semantic Web
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37. Vielen Dank!
discussion is welcome…
Alexander Haffner
Deutsche Nationalbibliothek
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Telefon: +49-69-1525-1766
Telefax: +49-69-1525-1799
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